Test BlackBerry Q5 Smartphone
Blackberry besetzt nach den beiden bereits von uns getesteten Topmodellen Blackberry Z10 und Blackberry Q10 nun auch die gehobene Mittelklasse mit einem Smartphone. Dabei wirkt das Blackberry Q5 wie ein abgespecktes Q10. Die Ausstattung entspricht in weiten Teilen der des Blackberry Q10: Ein Qualcomm Snapdragon S4 MSM 8960 SoC (System-on-Chip) mit nur mehr 1,2 GHz Taktrate und eine integrierte Qualcomm Adreno 225 Grafikkarte sorgen für den Antrieb, außerdem stehen 2 GB RAM und 8 GB (netto: 5,66 GB) interner Speicher zur Verfügung. Letzterer kann bei dem 3,1-Zöller mit hellem IPS-Display und 720 x 720 Pixeln Auflösung wieder mittels einer microSD-Karte um bis zu 32 GB erweitert werden. Als Betriebssystem fungiert abermals Blackberry OS 10 in der aktuellsten Version.
Im Vergleich zum Q10 wurde der Listenpreis um ganze 250 Euro reduziert, was sich bei unserem matt-schwarzen Testsample auch bemerkbar macht, doch dazu später mehr. Die Smartphone-Klasse unter 400 Euro ist bereits dicht besiedelt, allerdings gibt es kaum vergleichbar ausgestattete Mitbewerber. Unser Testgerät Blackberry Q5 muss sich neben dem sehr ähnlichen Schwestermodell Blackberry Q10 unter anderem gegen das Google Nexus 4, das Samsung Galaxy S4 Mini, das HTC One Mini, das Sony Xperia SP und das Nokia Lumia 720 behaupten.
Ob es sich durchsetzen kann, soll unser ausführlicher Test klären – aufgrund der technischen Nähe zum bereits getesteten Blackberry Q10 in kürzerer Update-Form.
Das Gehäuse des Blackberry Q5 besteht, anders als beim Vorbild Blackberry Q10, aus Polycarbonat. Das Design mit dem matt-schwarzen Kunststoff, den es auch in rot, weiß und rosa gibt, ist zeitlos. Dennoch wirkt das Smartphone gerade an der Rückseite etwas billig, was an der nicht so hochwertigen Haptik und dem wenig edel aussehenden Kunststoff liegt. Die Stabilität des Gehäuses geht in Ordnung, auch unter stärkerem Druck knarzt nichts. Das Displayglas ist ebenso sehr stabil. Der Powerknopf besteht aus Aluminium, die restlichen Tasten sind ebenso aus Kunststoff gefertigt.
Die Verarbeitung des Blackberry Q5 ist gut gelungen, was durchweg saubere Spaltmaße belegen. Die Abmessungen von 66 x 120 mm entsprechen fast bis aufs Haar denen des Blackberry Q10. Das Gewicht von 120 g unterbietet die 140 g des Blackberry Q10 spielend, was an der Kunststoffbauweise und dem Verzicht auf Metall liegt. Der 2.180-mAh-Akku ist leider fest eingebaut und lässt sich nicht selbst tauschen. Die Einschübe für Micro-SIM- und microSD-Karten verbergen sich seitlich unter einer wenig vertrauenerweckenden Klappe.
Das quadratische Display und die breite QWERTZ-Tastatur lassen das Blackberry Q5 klobiger erscheinen als die Mitbewerber, obwohl es bei den Abmessungen fast die gesamte Konkurrenz unterbietet. Einzig das HTC One Mini und Das Samsung Galaxy S4 Mini kommen etwas schlanker daher, sind dafür aber höher gewachsen. Zudem sind die Geräte nur wenig dünner als die 10,8 mm des Blackberry Q5.
Bei den Anschlüssen hat Blackberry den Micro-HDMI-Port vom Blackberry Q10 eingespart, übrig bleiben eine Micro-USB-2.0-Schnittstelle sowie die obligatorische 3,5-mm-Klinkenbuchse zum Anschluss externer Tonwiedergabegeräte.
Da der 2.180-mAh-Akku nicht auswechselbar ist, wurden der Micro-SIM-Einschub und die MicroSD-Schnittstelle (für Speicherkarten mit maximal 32 GB Kapazität) kurzerhand unter einer Klappe auf der linken Gehäuseseite versteckt. Diese Klappe ist auch der einzige große Kritikpunkt beim Thema Verarbeitung, denn sie wirkt sehr wackelig und sollte mit Vorsicht geöffnet werden.
Software
Das Betriebssystem des Blackberry Q5, OS Blackberry 10, sowie die vorinstallierte Software entsprechen eins zu eins dem Blackberry Q10. Deswegen verweisen wir hier auf den ausführlichen Testbericht. Zwar differieren die Betriebssystem-Versionen marginal (Blackberry Q5: 10.1.0.2309 vs. Blackberry Q10: 10.1.0.1483), Unterschiede im Betrieb waren jedoch kaum zu erkennen.
Kommunikation & GPS
Hier entspricht die Ausstattung und Leistung fast exakt der des Blackberry Q10, weswegen wir auf den zugehörigen Testbericht verweisen. Auch das Testsample verfügt über Bluetooth 4 LE (Low Energy), Telefonie und Datentransfer via Quadband-GSM, UMTS und sogar LTE (Long Term Evaluation). Zudem sind A-GPS und NFC (Near Field Communication) verfügbar und bilden so ein umfassendes Kommunikationspaket, hier hat Blackberry kaum gespart. Zwar bietet das Blackberry Q5 "nur" WLAN b/g/n, die Empfangsstärke des Funkmoduls entspricht aber dennoch qualitativ der des Schwestermodells Blackberry Q10.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Auch hier gibt sich das Smartphone keine Blöße und bietet alle relevanten Funktionen. Mehr Informationen hierzu sind im Testbericht des Blackberry Q10 nachzulesen.
Kameras & Multimedia
Die Frontkamera entspricht mit 2 MP Auflösung qualitativ der des Blackberry Q10. Bei der Hauptkamera hat der kanadische Hersteller gespart und verbaut nur eine 5-MP-Linse. Die arbeitet zwar auch mit einer f/2.4-Blende, aber trotz sonst gleicher Ausstattung mit Autofokus und einer Foto-LED lässt die Bildqualität zu wünschen übrig. Selbst in gut ausgeleuchteten Räumen weisen Bilder ein starkes Bildrauschen auf, sehen milchig aus und lassen Bildschärfe und leuchtende Farben vermissen. Insgesamt gesehen können sich die Kameramodule nicht mit Konkurrenzgeräten messen.
Zubehör
Neben dem Smartphone selbst mit fest verbautem 2.180-mAh-Akku packt der Hersteller noch einige Kurzanleitungen mit in den schwarz-roten Karton. Darüber hinaus gibt es ein modulares 4,25-Watt-Netzteil mit einem 0,90 m langen USB-Datenkabel und ein Blackberry Standard-Stereo-Headset. Auf der Blackberry-Webseite kann weiteres Zubehör wie Schutzhüllen oder auch externe Stereolautsprecher gefunden werden.
Garantie
Auf das Q5 gewährt Blackberry nur einen beschränkten Garantiezeitraum von 12 Monaten (Gerät und Zubehör). Eine optionale Verlängerung oder Erweiterung des Zeitraumes wird nicht angeboten.
Eingabegeräte & Bedienung
Der 3,1 Zoll große Touchscreen des Blackberry Q5 ist quadratisch ausgeführt und setzt Eingaben schnell und präzise um. Die gläserne Displayabdeckung ermöglicht ein gutes Gleitverhalten der Finger und Scrolling und Wischgesten werden problemlos und exakt erkannt. Der Bildinhalt wird aufgrund des 1:1-Bildformates nicht automatisch gedreht.
Zwar sind die Tasten nicht ganz so ergonomisch perfekt wie die des Schwestermodells, dennoch markiert auch beim Testgerät – wie schon beim Blackberry Q10 – die beleuchtete, mechanische QWERTZ-Tastatur das Highlight. Der Druckpunkt und der ordentliche Tastenhub garantieren ein sehr gutes Feedback. Die anderen physischen Tasten stehen der Tastatur in nichts nach.
Darum gilt auch hier analog zum Blackberry Q10: Eine intuitive, flotte Schreibweise stellt sich schon nach kurzer Eingewöhnungszeit ein. In Verbindung mit der von Blackberry Q10 und Blackberry Z10 bekannten Wortvorschlagsfunktion ermöglicht das Blackberry Q5 eine schnelle Arbeitsweise samt durchdachtem Multitasking.
Das Testsample bietet wie auch das Schwestermodell Blackberry Q10 ein 3,1 Zoll großes Display mit 720 x 720 Pixeln Auflösung. Anders als beim Blackberry Q10 arbeitet im Testgerät jedoch ein IPS-LCD-Panel, das zwar etwas weniger brillant darstellt, dafür aber wesentlich heller leuchtet. Aufgrund der quadratischen Grundform fällt ein Konkurrenzvergleich schwer. Dieses Merkmal außer Acht gelassen, kann das Blackberry Q5 aber in dieser Disziplin voll punkten. Weitere Informationen hierzu sind im Testbericht des Blackberry Q10 zu finden.
Auch das Blackberry Q5 hat mit den Nachteilen einer gläsernen Displayabdeckung zu kämpfen, stellt dieser aber eine durchschnittliche Luminanz von stattlichen 840,7 cd/m² entgegen. Damit kann das Testgerät sogar die eindrucksvolle Leuchtkraft des Blackberry Z10 (durchschnittlich 656 cd/m²) in den Schatten stellen. Der Klassenvergleich setzt diese Überlegenheit nahtlos fort. Google Nexus 4 mit rund 275 cd/m², Nokia Lumia 720 mit knapp 580 cd/m², Sony Xperia SP mit 389,3 cd/m², Samsung Galaxy S4 Mini mit 298 cd/m² oder HTC One Mini mit 466 cd/m² – kein Mitbewerber kann hier auch nur annähernd mithalten.
Analog zu seinen Konzenrbrüdern Blackberry Q10 und Blackberry Z10 kann auch der im Blackberry Q5 eingesetzte Lichtsensor nicht abgeschaltet werden. Dennoch wird die Luminanz stets passend geregelt. Die sehr homogene Ausleuchtung von 93 Prozent liegt in etwa auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Einzig das Sony Xperia SP kann mit 95 Prozent knapp vorbeiziehen.
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Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 866 cd/m²
Kontrast: 952:1 (Schwarzwert: 0.91 cd/m²)
ΔE Color 9.1 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 6.89 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 3.72
Das IPS-LCD-Panel des Blackberry Q5 erreicht einen Schwarzwert von 0,91 cd/m² und einen Kontrast von 952:1, was im Praxiseinsatz zu gefallen weiß. Subjektiv stellt es Bildinhalte mit satten Schwarztönen und brillanten Farben dar.
Die Messungen mit der CalMAN-Software und des Kolorimeters X-Rite i1Pro 2 ergeben, dass das Display des Blackberry Q5 sowohl bei den Graustufen mit einem mittleren DeltaE von 6,89 und teils deutlich abweichenden Farben zwar Defizite aufweist, man diese jedoch im Alltagsbetrieb kaum erkennen kann. Die Überprüfung mittels eines vollflächigen Weißbildes zeigt nur minimale Abweichungen auch ein Schwarzbild offenbart keine sichtbaren Anormalitäten. Die Abstimmung des Displays ist subjektiv homogen gelungen.
Im Außengebrauch kann das Testgerät die stark spiegelnde Glasscheibe aufgrund der hohen Luminanz nahezu egalisieren. Selbst bei praller Sonne gelingt das Ablesen und Erkennen von Bildinhalten fast problemlos, erst bei ungünstigen Einstrahlwinkeln trüben Spiegelungen das Vergnügen.
Dank der IPS-Technologie sind die möglichen Blickwinkel des Displays beeindruckend groß, erst bei praxisirrelevanten Winkeln nimmt die Luminanz geringfügig ab. Invertierungen oder sonstige Verfälschungen sind kein Thema.
Das Blackberry Q5 wird von einem Qualcomm Snapdragon S4 MSM8960 SoC mit einer Taktrate von 1,2 GHz und einer Qualcomm Adreno 225 Grafikkarte mit 400 MHz Taktfrequenz befeuert. Der zur Verfügung stehende Arbeitsspeicher ist mit 2 GB ausreichend groß bemessen und ermöglicht eine geschmeidige Anwendungsleistung. Das Multi-tasking mit verschiedenen, anspruchsvollen Apps bleibt jederzeit flott und zuverlässig. Der interne Flashspeicher von 8 GB (netto: rund 6 GB) kann bequem mittels einer microSD-Karte mit bis zu 32 GB erweitert werden. Außerdem steht der Onlinespeicher Dropbox zum Datentransfer bereit, um Daten in die Cloud auszulagern.
Das im Testsample verbaute System on a Chip (SoC) unterscheidet sich kaum vom bereits getesteten Schwestermodell Blackberry Q10 (identisches SoC, aber mit 1,5 GHz getaktet). Dementsprechend fallen auch die Leistungswerte ähnlich gut aus.
Da neben dem Geekbench 2 noch keine weiteren Benchmarks im Blackberry World betitelten Store einen Vergleich mit Android-Smartphones ermöglichen, müssen wir uns im synthetischen Testteil darauf beschränken. Unser Testgerät erreicht hier 1.498 Punkte und liegt damit etwa 20 Prozent unter den Ergebnissen der Konzerngeschwister Blackberry Q10 mit 1.806 Punkten und Blackberry Z10 (1.755 Punkte). Die Mitbewerber können das Blackberry Q5 ebenso distanzieren, das starke Sony Xperia SP sogar um ganze 41 Prozent. Einzig das HTC One Mini kann unser Blackberry Q5 mit 7 Prozent Vorsprung knapp überholen. Hier kommt unserem Testsample vermutlich auch der doppelt so große Arbeitsspeicher zugute.
Die browserbasierten Benchmarks ermöglichen einen systemübergreifenden Leistungsvergleich. Wie schon beim Blackberry Z10 und dem Blackberry Q10 scheint der Blackberry 10 Browser im Testgerät mit angezogener Handbremse zu arbeiten. Der direkte Vergleich mit den Konzernbrüdern offenbart meist eine messbar langsamere Performance. Nur im Sunspider 0.9.1 und im Peacekeeper Benchmark schneidet das Blackberry Q5 teilweise besser ab. Hier scheint die Betriebssystem-Version der entscheidende Faktor zu sein.
Im Vergleich mit der Konkurrenz fällt das Blackberry Q5 in fast allen Tests deutlich zurück, was gerade der Google V8 Ver.7 Benchmark mit bis zu 186 Prozent (Samsung Galaxy S4 Mini) besseren Ergebnissen eindrucksvoll untermauert. Einzig das Nokia Lumia 720 zeigt eine fast durchweg schlechtere Performance. Dafür kann das Testsample im Peacekeeper Benchmark mit 291 Punkten auch das Google Nexus 4 mit 236 Punkten klar abhängen.
Im Browsermark 2.0 wendet sich das Blatt. Mit 3.014 Punkten kann das Blackberry Q5 ausnahmslos alle Mitbewerber wie das Sony Xperia SP mit 2.091 Zählern übertrumpfen und liegt sogar knapp vor dem HTC One Mini mit 2.878 Punkten.
Dennoch gilt analog zu den beiden Konzernbrüdern Blackberry Q10 und Blackberry Z10: Die subjektive Arbeitsgeschwindigkeit ist sehr hoch, was auch die starke WLAN-Empfangsleistung stets zuverlässig unterstützt.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Q5 | |
BlackBerry Q10 | |
BlackBerry Z10 | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One Mini | |
Sony Xperia SP | |
Nokia Lumia 720 |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Q5 | |
BlackBerry Q10 | |
BlackBerry Z10 | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One Mini | |
Sony Xperia SP | |
Nokia Lumia 720 |
Mozilla Kraken 1.0 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Q5 | |
BlackBerry Q10 | |
BlackBerry Z10 | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One Mini | |
Sony Xperia SP | |
Nokia Lumia 720 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Q5 | |
BlackBerry Q10 | |
BlackBerry Z10 | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One Mini | |
Sony Xperia SP | |
Nokia Lumia 720 |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Q5 | |
BlackBerry Q10 | |
BlackBerry Z10 | |
Google Nexus 4 | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One Mini | |
Sony Xperia SP | |
Nokia Lumia 720 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
In diesem Bereich liegt das Bleckberry Q5 wie schon die nahezu gleich ausgestatteten Schwestermodelle Blackberry Q10 und Blackberry Z10 gut im Rennen. Die integrierte Qualcomm Adreno 225 Grafikkarte gibt Games wie das exemplarisch getestete Rennspiel Riptide GP oder auch den Geschicklichkeitshit Angry Birds Star Wars flüssig wieder. Weitere Details entnehmen Sie bitte den oben verlinkten Tests der Konzernbrüder.
Sprachqualität
Dieser Abschnitt entspricht beim Testgerät exakt dem des Blackberry Q10, weswegen wir auf dessen ausführlichen Testbericht verweisen.
Lautsprecher
Hier scheint der kanadische Hersteller nicht den Rotstift angesetzt zu haben, denn die Performance und Qualität des Lautsprechers im Testgerät entsprechen exakt denen des Blackberry Q10: Eine sehr ordentliche Vorstellung! Alle weiteren Informationen im zugehörigen Testbericht.
Temperatur
Der Gehäuseaufbau des Blackberry Q5 scheint zwar durchdacht zu sein, dennoch erwärmen sich die Oberflächen des Testgerätes etwas mehr als die des Blackberry Q10, was wohl dem Kunststoffgehäuse geschuldet ist. Im Idle steigen die Temperaturen auf maximal 30,6 °C, im Schnitt bleiben sie bei rund 29 °C. Im Lastbetrieb beim Abspielen eines FullHD-Videos erhitzt sich das Testsample auf höchstens 32,5 °C, durchschnittlich werden rund 30 bis 31 °C erreicht. Insgesamt eine gute Performance.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 31.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Energieaufnahme
Im Klassenvergleich zeigt sich hier auch der jüngste Sproß der Blackberry-Familie genügsam. Das Blackberry Q5 benötigt im Idle nur zwischen 0,6 und 1,7 Watt. Unter Volllast bewegen sich die Verbrauchswerte zwischen 2,2 und 3,6 Watt. Angesichts der hohen Luminanz durchaus gute Werte. Damit schlägt sich das Testgerät im direkten Konkurrenzvergleich sehr gut (Maximalwerte: HTC One Mini: 3,8 W, Samsung Galaxy S4 Mini: 3,9 W, Sony Xperia SP: 5,6 W, Nokia Lumia 720: 3,3 W, Google Nexus 4: 6,5 W).
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.6 / 1.4 / 1.7 Watt |
Last |
2.2 / 3.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Die Herstellerangaben für das Blackberry Q5 belaufen sich auf bis zu 14 Tage im 3G-Standby und 12,5 Stunden Sprechzeit im 3G-Netz. Die von uns gemessenen Akkulaufzeiten attestieren dem Testgerät mit 8-Wh-Akku sehr gute Ausdauerwerte. Den Idle-Test bei minimaler Helligkeit musste das Q5 erst nach marathonesquen 34 Stunden quittieren.
Der Laufzeittest unter Volllast mit einem 1.080p-Video war bei maximaler Luminanz, ermittelt durch den vom Blackberry Q10 und Blackberry Z10 bekannten Taschenlampentrick, nach 8 Stunden und 10 Minuten beendet. Der praxisnahe Surftest im WLAN lief ganze 10 Stunden 47 Minuten, bevor der 2.180-mAh-Akku nachtanken musste. Auch hier konnten wir wegen des nicht abschaltbaren Helligkeitssensors die auf 150 cd/m² angepasste Helligkeit erst erreichen, indem wir erneut den beschriebenen Taschenlampen-Trick nutzten und dabei die Luminanz bei 5 Prozent fixierten.
Den Konkurrenzvergleich bestreitet das Blackberry Q5 damit sogar noch besser als noch das Blackberry Q10, obwohl nahezu derselbe Akku (Q10: 2.100 mAh) zum Einsatz kommt. Der stärkere SoC im Q10 und der hellere Bildschirm im Testgerät halten sich wohl in etwa die Waage.
Im Idle schlägt sich kein Kandidat auch nur annähernd so gut wie das Blackberry Q5 mit rund 34 Stunden. Beim WLAN-Surfen liegen das Google Nexus 4 und das Sony Xperia SP trotz gleichgroßen oder sogar größeren Akkus mit 7 Stunden 20 Minuten knapp schlechter als das Blackberry Q5. Das HTC One Mini hält hier mit rund 9 Stunden minimal länger durch, obwohl nur ein 1.800-mAh-Akku verbaut ist, ebenso wie das Samsung Galaxy S4 Mini mit 1.900 mAh und 12h 10 sowie das Nokia Lumia 720 mit 2.000 mAh und knapp 16 Stunden. Unter Last halten die Konkurrenten allesamt zwischen 2,5 und 3,5 Stunden durch, das Blackberry Q5 schafft ganze 8h 10.
Das Blackberry Q5 reiht sich nahtlos in die aktuelle Smartphone-Familie ein und heimst mit 87 Prozent eine gute Wertung ein. Was ihm zum "Sehr gut" fehlt?
Positiv anzumerken ist zunächst die hintergrundbeleuchtete QWERTZ-Tastatur, die zwar nicht ganz an die des Blackberry Q10 herankommt, aber dennoch ein tolles Schreibgefühl erzeugt. Auch die restlichen Bedienelemente sind gut gelungen. Der starke 2.180-mAh-Akku ermöglicht zudem richtig gute Laufzeiten. Das Blackberry OS fühlt sich nach etwas Eingewöhnungszeit sehr intuitiv an und läuft jederzeit flüssig, auch hierfür gibt es ein dickes Plus, ebenso wie für die perfekt getrennten Business-Features mit Blackberry Balance. Größtes Pro-Argument neben der Tastatur ist schließlich das strahlend helle, kontraststarke IPS-LCD-Display, das subjektiv mit guter Farbdarstellung punktet. Gefallen hat uns auch die umfangreiche Ausstattung, die mit LTE, NFC und den üblichen Kommunikationsmodulen in dieser Klasse eher selten anzutreffen ist. Die breitgestellte Leistung ist zudem jederzeit gut, auch wenn der Kaltstart des Smartphones mit fast 1,5 Minuten eine gefühlte Ewigkeit dauert.
Weniger gut hat uns die billige Materialanmutung gefallen, auch wenn das Blackberry Q5 gut verarbeitet ist. Das Gehäuse sammelt Fingerabdrücke wie andere Briefmarken und liegt nicht so angenehm in der Hand. Blöd auch, dass der Akku fest verbaut ist und ein Wechsel somit nicht möglich ist. Die Abdeckung der Einschübe für microSD- und SIM-Karten ist etwas labil und wirkt wenig vertrauenserweckend – übermäßig oft öffnet man die in der Regel jedoch sowieso nicht. Das Display ist durch die Tastatur recht klein geraten und bei dem 1:1-Format machen das Surfen oder die Multimedia-Nutzung mit Filmen oder Games eher weniger Spaß. Größter Kritikpunkt sind die miesen Kameramodule, die meist verrauschte Bilder mit verfälschten Farben produzieren.
Unser Fazit: Beim Blackberry Q5 wurde zwar im Vergleich zum Blackberry Q10 einiges eingespart, aber wenn so eine Sparmaßnahme in der Mittelklasse aussieht, dann bekommt sie auch unseren Kauftip.
Das Testgerät ist zwar ein businesslastiges Nischenprodukt, das nicht jedem gefallen wird, aber wer viel unterwegs arbeitet und nicht übermäßig viel Geld auf den Tisch legen möchte, ist mit dem Blackberry Q5 für einen derzeitigen Straßenpreis von 340 Euro gut bedient.