Test BlackBerry Q10 Smartphone
Vor nicht allzu langer Zeit schneite das erste Smartphone mit dem neuen Betriebssystem Blackberry 10 in unsere Testredaktion, das Blackberry Z10. Das wusste nicht nur aufgrund der intuitiven Bedienbarkeit zu begeistern. Knapp drei Monate später schickt sich jetzt das Blackberry Q10 an, in die erfolgreichen Fußstapfen zu treten. Sieht man sich die technischen Daten der beiden Geräte an, so könnte man meinen, es handelt sich um eineiige Zwillinge. Auch im Q10 werkelt der bekannte Qualcomm Snapdragon S4 MSM8960 SoC mit 1,5 GHz Taktfrequenz und integrierter Qualcomm Adreno 225 Grafikkarte mit 400 MHz Kerntakt nebst 2 GB RAM. 16 GB Flashspeicher und LTE sind auch im Q10 verbaut.
De facto gibt es aber ein klares Abgrenzungsmerkmal des Q10: Die physikalische QWERTZ-Tastatur und der dadurch kleinere 3,1-Zoll-Touchscreen. Der ideale Kompromiss also für Vielschreiber und Surfbegeisterte? Gibt es noch weitere Unterschiede zum Z10? Unser ausführlicher Härtetest zeigt es.
Aufgrund des quadratischen Displays und der breiten QWERTZ-Tastatur ist das Gehäuse des Blackberry Q10 naturgemäß etwas breiter geraten und ist mit einer Größe von 67 x 120 mm und knapp 140 g Lebendgewicht kein kleines Smartphone. Im Vergleich zum Konzernbruder Blackberry Z10 scheint es aber subjektiv kompakter, obgleich sich die Abmessungen nicht groß unterscheiden. Gleiches gilt auch im Konkurrenzvergleich: Mitbewerber wie das Samsung Galaxy S4, das HTC One X+, das HTC One oder auch das Nokia Lumia 920 sind nur wenig dünner als die 10 mm des Q10.
Das gefällige Design des Testsamples in edlem Schwarz mit silberfarbenen Akzenten erinnert an den Vorgänger RIM Blackberry Bold 9900, das Displayglas ist zudem sehr druckresistent. Die silberfarbenen Zierleisten sowie der Powerknopf und die Lautstärkewippe bestehen aus Aluminium. Die Rückseite aus gummiertem Polycarbonat ist im Carbon-Look gehalten und macht das Gerät sehr griffig. Der größte Teil der Rückseite kann nach unten geschoben und abgenommen werden, darunter verbergen sich der 2.100-mAh-Akku sowie Einschübe für Micro-SIM- und microSD-Karten.
Neben unserem schwarzen Blackberry Q10 ist noch eine Version in Weiß erhältlich. Insgesamt ist die Verarbeitung des Smartphones auf hohem Niveau, was gleichmäßige Spaltmaße und haptisch wie optisch angenehme Materialien belegen.
Die Ausstattung des Blackberry Q10 kann sich sehen lassen. Angetrieben wird das Smartphone von einem Qualcomm Snapdragon S4 MSM8960 SoC mit 1,5 GHz Taktfrequenz und integrierter Qualcomm Adreno 225 Grafikkarte mit 400 MHz Kerntakt, dem SoC stehen 2 GB Arbeitsspeicher zur Seite. Außerdem verbaut Blackberry einen 16 GB großen Flashspeicher (Netto rund 11 GB) im Q10.
Anschlussseitig bietet das Smartphone eine Micro-USB-2.0-Schnittstelle sowie einen Micro-HDMI-Port auf der linken Gehäuseseite. Des Weiteren befindet sich die obligatorische 3,5-mm-Klinkenbuchse zum Anschluss externer Tonwiedergabegeräte mit an Bord.
Unter dem Batteriedeckel verbergen sich neben einem 2.100-mAh-Akku ein Micro-SIM-Einschub und eine MicroSD-Schnittstelle. Letztere akzeptiert Speicherkarten mit bis zu 64 GB Kapazität.
Software
Das Betriebssystem des Blackberry Q10, OS Blackberry 10, sowie die vorinstallierte Software entsprechen denen des bereits getesteten Z10. Für eine genaue Beschreibung verweisen wir deshalb auf unseren ausführlichen Testbericht des Blackberry Z10. Jedoch ist auf dem Testgerät bereits die Betriebssystem-Version 10.1.0.1483 installiert (Z10 zum damaligen Testzeitpunkt: 10.0.10.90), was sich jedoch hauptsächlich im fixeren Browser manifestiert.
Kommunikation & GPS
Das Blackberry Z10 war bereits eine komplett ausgestattete Kommunikationszentrale, und das Testgerät Blackberry Q10 steht dem in nichts nach. Neben WLAN 802.11 a/b/g/n verfügt auch das Testsample über Bluetooth 4 LE (Low Energy). Telefonie und Datentransfer via Quadband-GSM, UMTS und sogar LTE (Long Term Evaluation) sind ebenso mit dabei. Zudem stehen A-GPS und NFC (Near Field Communication) parat und runden das umfassende Kommunikationspaket ansprechend ab.
Beim Empfang der Funkmodule brilliert auch das Q10 - eine bessere Empfangslösung ist uns bislang nicht untergekommen. Ansonsten gilt das bereits beim Blackberry Z10 Gesagte: 1 mit Stern, setzen!
Telefonfunktionen
Die übersichtliche Telefon-App gibt keine Rätsel auf und bietet alle notwendigen Features, vergleiche unseren Test des Blackberry Z10.
Kameras & Multimedia
Die Kameramodule entsprechen eins zu eins denen des Blackberry Z10, weswegen wir auch hier auf den Testbericht verweisen.
Zubehör
Neben dem Smartphone selbst und einem 2.100-mAh-Akku befinden sich noch einige Kurzanleitungen mit im schwarzen Karton. Außerdem finden wir das modulare 3,75-Watt-Netzteil mit einem 1,20 m langen USB-Datenkabel und ein Standard-Stereo-Headset mit Ersatz-Ohrenstöpseln. Auf der Blackberry-Webseite ist weiteres Zubehör wie verschiedene Schutzhüllen, externe Stereolautsprecher oder auch ein Ersatzakku und Kabel erhältlich.
Garantie
Auf das Q10 gewährt Blackberry nur einen beschränkten Garantiezeitraum von 12 Monaten auf das Gerät und das Zubehör. Eine optionale Verlängerung oder Erweiterung des Zeitraumes wird nicht angeboten.
Eingabegeräte & Bedienung
Der 3,1 Zoll große, quadratische Touchscreen des Blackberry Q10 setzt Eingaben schnell und präzise um. Aufgrund der guten Gleitfähigkeit der gläsernen Displayabdeckung gelingen Scrolling und Wischgesten mühelos und exakt. Eine automatische Drehung des Bildinhaltes ist nicht implementiert.
Das eigentliche Highlight des Testgerätes stellt die beleuchtete, mechanische QWERTZ-Tastatur dar. "Genial umgesetzt" trifft den Nagel auf den Kopf. Ganz in der Tradition früherer Geräte bieten die Tasten dank exaktem Druckpunkt und ausreichend großem Tastenhub ein tolles Feedback für den User. Die restlichen physischen Tasten überzeugen gleichermaßen.
Hat man sich einmal an das Layout und die Bedienung gewöhnt, steht einer flotten Schreibweise nichts mehr im Wege. Dazu trägt auch die vom Blackberry Z10 übernommene Funktion der intelligenten Wortvorschläge bei. Die intuitive Bedienung mit dem zentralen Blackberry Hub sowie Blackberry Flow entspricht ansonsten der des Z10. Ebenfalls ins Q10 geschafft hat es zudem das durchdachte Multitasking.
Hier liegt der größte Unterschied zum Schwestermodell Blackberry Z10. Das aufgrund der beengten Platzverhältnisse auf 3,1 Zoll geschrumpfte Super-AMOLED-Display des Blackberry Q10 löst nur mit 720 x 720 Pixeln auf. Ein Vergleich des quadratischen Panels mit der tastaturlosen Konkurrenz fällt daher schwer. Dennoch - im Verhältnis zu so manchem Mitbewerber mit rechteckigem Display löst aber auch das Q10 hoch auf. Den Vergleich zum iPhone 5 beispielsweise mit nur 640 x 1.136 Pixeln braucht das Blackberry Q10 nicht zu scheuen. Das Samsung ATIV S mit 720 x 1.200 Pixeln, das HTC One X+ mit 720 x 1.280 Pixeln oder auch das Blackberry Z10 mit 768 x 1.280 Pixeln lösen verhältnismäßig ähnlich stark auf. Der derzeitige Klassenprimus Samsung Galaxy S4 mit FullHD-Auflösung liegt jedoch in weiter Ferne.
Vor dem leidigen Spiegelproblem aller Smartphones mit Glasoberfläche ist aber auch das Q10 nicht gefeit. Leider kommt das Display des Testsamples mit im Schnitt rund 240 cd/m² nicht annähernd an die imposante Luminanz des Konzernbruders Z10 (durchschnittlich 656 cd/m²) heran. Der Klassenvergleich fällt ernüchternd aus. Ob iPhone 5 mit 487 cd/m², HTC One X+ oder auch Lumia 920 mit je 322 cd/m² - nahezu alle Konkurrenten überbieten das Testgerät in dieser Disziplin mühelos. Selbst das verhältnismäßig dunkle Display des Samsung Galaxy S4 leuchte mit rund 300 cd/m² deutlich heller. Einzig das ATIV S rückt mit 244 cd/m² in Schlagweite.
Wie schon im Z10 kann auch der im Blackberry Q10 verbaute Lichtsensor nicht abgeschaltet werden, regelt die Luminanz aber stets adäquat. Dafür kann das Display des Testsamples bei der Ausleuchtung brillieren: Die extrem homogene Ausleuchtung von 98 Prozent schafft nicht mal das Topdisplay des Samsung Galaxy S4 (95 Prozent).
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Ausleuchtung: 98 %
Helligkeit Akku: 242 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 5.84 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.95 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.3
Mit seinem AMOLED-Panel erreicht der Blackberry Q10 rechnerisch einen Schwarzwert von Unendlich, das kann unser Testgerät aber nicht abbilden. Im Praxiseinsatz überzeugt das Display mit sehr satten Schwarztönen und brillanten Farben.
Die Messungen mit der CalMAN-Software und des Kolorimeters X-Rite i1Pro 2 attestieren dem Display des Blackberry Q10 zwar Defizite in Form von Abweichung der Graustufen mit einem mittleren DeltaE von 4,95 und deutlich überbetonten Farben, die aber im Alltagsbetrieb kaum sichtbar sind. Die Darstellung eines vollflächigen Weißbildes offenbart die Abweichungen nur minimal, ein Schwarzbild wird ohne sichtbare Verluste dargestellt. Insgesamt geriet die Abstimmung des Displays subjektiv sehr homogen.
Erwähnt werden muss aber, dass der Farbraum in der Werkseinstellung deutlich größer als sRGB ist. Daher haben wir die CalMAN-Tests für Graustufen und den Farbcheck auch mit AdobeRGB als Zielfarbraum durchgeführt. Dabei zeigt sich, dass bei der Darstellung der Graustufen eine minimale höhere Abweichung eintritt. Die Farben liegen im Gegenzug deutlich näher an der Referenz.
Eine Anpassung des dargestellten Farbraumes über das Menü gibt es nicht, das bestätigt auch der Hersteller. Dass damit die Farbdarstellung in den meisten Fällen verfälscht wird, sieht BlackBerry indes nicht so. Zitat: "Das OLED deckt 105 % des NTSC Farbraums ab und LCD liegt so etwa bei 60 % des NTSC Farbraums. Hier handelt es sich nicht um wirkliche Farbverfäschung, sondern um noch sattere Farben. Beim OLED sind die Farben viel intensiver als bei einem LCD."
Im Außengebrauch zeigt das Testgerät aufgrund der stark spiegelnden Glasscheibe und der durchschnittlichen Luminanz Defizite. Bei direktem Lichteinfall fällt das Ablesen und Erkennen von Bildinhalten schwer, in schattigen Bereichen gelingt dies jedoch tadellos.
Die Blickwinkelstabilität des Displays ist gut, erst ab extremen, praxisirrelevanten Blickwinkeln zeigt sich ein Helligkeitsverlust sowie Invertierungen.
Das Blackberry Q10 wird von einem Qualcomm Snapdragon S4 MSM8960 SoC mit einer Taktrate von 1,5 GHz und einer Qualcomm Adreno 225 Grafikkarte mit 400 MHz Taktfrequenz angetrieben. Der zur Seite stehende Arbeitsspeicher ist mit 2 GB ausreichend bemessen, um eine flotte Anwendungsleistung zu garantieren, auch das Multi-tasking mit mehreren anspruchsvollen Apps läuft geschmeidig und zuverlässig. Der im Q10 eingesetzte interne Flashspeicher von 16 GB (Netto: rund 11 GB) kann mittels einer microSD-Karte mit bis zu 64 GB aufgestockt werden. Zudem ist der Datentransfer via Dropbox möglich.
Da sich das System on a Chip (SoC) nicht vom bereits getesteten Konzernbruder Blackberry Z10 unterscheidet, fallen auch die Leistungswerte nahezu identisch aus. Das Benchmark-Angebot hat sich im Blackberry Store noch nicht vergrößert, weswegen abermals nur der Geekbench 2 einen Vergleich mit Android-Smartphones und dem Apple iPhone 5 ermöglichen kann. Unser Testgerät schneidet mit 1.806 Punkten ähnlich ansehnlich ab wie das Blackberry Z10 (1.755 Punkte). Die Mitbewerber kann das Q10 sogar leicht abhängen, das HTC One X+ um ganze 13 und das iPhone 5 um 9 Prozent. Nur das neue Samsung Galaxy S4 lässt mit 3.216 Zählern nichts anbrennen und setzt sich deutlich ab – der wesentlich leistungsstärkeren Hardware sei Dank.
Bei den browserbasierten Benchmarks ist der systemübergreifende Vergleich gegeben. Wie schon beim Blackberry Z10, kann auch der Blackberry 10 Browser im Q10 nur bedingt punkten. Im direkten Duell zeigt sich jedoch eine teils spürbar bessere Performance, die auf die fortgeschrittenere Betriebssystem-Version des Q10 zurückzuführen ist.
So setzt sich das Q10 im Direktvergleich mit dem Z10 in fast allen Tests deutlich ab, im Sunspider 0.9.1 sogar um 40 Prozent. Dafür schneidet das Q10 im Peacekeeper Benchmark mit nur 222 Punkten wesentlich schlechter ab als der Konzernbruder (Z10: 361 Punkte) – von der Konkurrenz ganz zu schweigen. Die zieht mit bis zu 289 Prozent mehr (iPhone 5 mit 863 Punkten) locker vorbei. Nur das Samsung ATIV S muss sich in nahezu allen Tests klar dem Testsample geschlagen geben.
Im Browsermark 2.0 wendet sich das Blatt etwas. Mit 2.322 Punkten kann das Blackberry Q10 viele Mitbewerber wie das HTC One X+ mit 1.723 Zählern überholen und liegt in etwa auf Augenhöhe mit dem iPhone 5 (+3 Prozent) und dem Samsung Galaxy S4 (+8 Prozent).
Auch beim Q10 gilt analog zum Z10: Die subjektive Arbeitsgeschwindigkeit ist sehr hoch und durch die starke WLAN-Empfangsleistung auch konstant und zuverlässig.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Q10 | |
BlackBerry Z10 | |
Samsung ATIV S | |
HTC One X+ | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 |
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Q10 | |
BlackBerry Q10 | |
BlackBerry Z10 | |
Samsung ATIV S | |
HTC One X+ | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Q10 | |
BlackBerry Z10 | |
Samsung ATIV S | |
HTC One X+ | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 |
Google V8 Ver. 6 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Q10 | |
BlackBerry Z10 | |
Samsung ATIV S | |
HTC One X+ | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 |
Google V8 Ver. 3 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Q10 | |
BlackBerry Z10 | |
Samsung ATIV S | |
HTC One X+ | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Q10 | |
BlackBerry Z10 | |
Samsung ATIV S | |
HTC One X+ | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 |
Mozilla Kraken 1.0 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Q10 | |
BlackBerry Z10 | |
Samsung ATIV S | |
HTC One X+ | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
BlackBerry Q10 | |
BlackBerry Z10 | |
Samsung ATIV S | |
HTC One X+ | |
Apple iPhone 5 | |
Samsung Galaxy S4 GT-I9505 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
In diesem Bereich schneidet das Blackberry Q10 wegen identischer Hardware sehr ähnlich ab wie das bereits getestete Blackberry Z10. Die integrierte Qualcomm Adreno 225 Grafiklösung ermöglicht es, auch anspruchsvollere Games flüssig wiederzugeben. Exemplarisch haben wir auch auf dem Q10 zwei Spiele getestet.
Das Fazit lautet analog zu der Games-Bewertung des Z10: Das Geschicklichkeitsspiel Angry Birds Star Wars läuft ebenso geschmeidig und tadellos wie auch das anspruchsvolle Rennspiel Riptide GP. Die Steuerung mit dem Touchscreen und den Lage- und Beschleunigungssensoren funktionierte einwandfrei. Naturgemäß fällt bei manchen Games die Steuerung etwas hakeliger aus als beim Z10, da man den kleineren 3,1-Zoll-Screen und damit relevante Spielinhalte teils mit den Fingern abdeckt.
Sprachqualität
Dem Blackberry Z10 konnten wir in unserem Testbericht vor Kurzem eine sehr gute Sprach- und Hörqualität beim Telefonieren bescheinigen. Da das Testsample des Q10 technisch dem Z10 entspricht, hatten wir große Erwartungen, die vollauf erfüllt wurden. Daran sind hauptsächlich zwei Mikrofone an der Stirnseite inklusive Störgeräuschunterdrückung beteiligt, das Z10 konnte nur eines bieten. Testgespräche ergaben beim Q10 eine noch klarere Verständlichkeit und eine gute Lautstärke. Das mitgelieferte Headset wiederum ist nur ein Notbehelf und sollte bei ernsthaften Ambitionen durch ein höherwertiges Exemplar ersetzt werden.
Lautsprecher
Der eingebaute Monolautsprecher bietet eine hohe Maximallautstärke und einen für die Baugröße guten Klang. Obwohl Bässe und Mitten etwas in den Hintergrund treten, ist der Sound voll und klar. Die Klangübertragung und die Lautstärke über die 3,5-mm-Klinkenbuchse sind sehr gut.
Temperatur
Das Blackberry Q10 bietet offensichtlich einen durchdachten Gehäuseaufbau, denn die Oberflächentemperaturen bleiben deutlich unter 30 °C. Im Idle-Betrieb erwärmt sich das Gerät auf maximal 28,7 °C, durchschnittlich werden die Oberflächen nur rund 27 °C warm. Selbst unter Volllast, ermittelt mit einem FullHD-Video, erhitzt sich das Testsample auf höchstens 29 °C, im Schnitt sind es nur 27,7 °C. Damit wird das Smartphone subjektiv nicht mal handwarm, absolut mustergültig.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 29 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 29 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Energieaufnahme
Das Blackberry Q10 gibt sich – wie schon das Blackberry Z10 – im Klassenvergleich sehr sparsam. Im Idle benötigt es zwischen 0,7 und 1,5 Watt. Unter Last bewegen sich die Verbrauchswerte zwischen 2,5 und 3,9 Watt. Dem sehr stromsparenden iPhone 5 mit nur 2,9 Watt kann das Q10 damit nicht gefährlich werden. Mit der restlichen Konkurrenz liegt das Testgerät etwa auf Augenhöhe (Z10: 3,7 W, ATIV S: 3,9 W, One X+: 4,4 W), nur das Galaxy S4 tanzt mit satten 5,1 W aus der Reihe.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.7 / 1.1 / 1.5 Watt |
Last |
2.5 / 3.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Laut Hersteller kann das Blackberry Q10 bis zu 14,8 Tage lang im 3G-Standby verbleiben, die Sprechzeit im 3G-Netz soll 13,5 Stunden betragen. Die von uns analysierten Akkulaufzeiten bescheinigen dem Testgerät mit dem 8-Wh-Akku eine sehr gute Ausdauer. Im Idle-Test bei minimaler Helligkeit blieb das Q10 gigantische 32,5 Stunden an.
Beim Laufzeittest unter Volllast mit einem 1.080p-Video kitzelten wir die volle Luminanz mittels des vom Z10 bekannten Taschenlampentricks heraus. 7 Stunden und 35 Minuten später musste das Q10 ans Netz. Den praxisnahen Surftest im WLAN beendete der 2.100-mAh-Akku erst nach guten 8 Stunden. Um dabei die auf 150 cd/m² angepasste Helligkeit zu erreichen, nutzten wir wieder den beschriebenen Taschenlampen-Trick und stellten die Helligkeit fest auf 50 Prozent ein.
Beim Konkurrenzvergleich kann Blackberry mit dem Q10 diesmal besser punkten als noch mit dem Z10, da man den Akku von 1.800 mAh / 6,8 Wh auf stattliche 2.100 mAh / 8 Wh vergrößert hat. Damit kann das Testsample die Idle-Laufzeit sogar verdoppeln und ist auch beim Surftest und unter Last besser. Trotz größerem Akku kann das ATIV S da mit maximal rund 21 Stunden und nur 2h 34 unter Last nicht mithalten, dafür aber beim Surftest mit gut 11 Stunden. Das One X+ liegt nahezu gleichauf mit dem ATIV S. Das Galaxy S4 hält mit seinem dicken 9,88-Wh-Akku trotz größeren Displays und stärkerer Hardware mit 27 Stunden im Idle und knapp 9 Stunden beim Surfen gut mit. Unter Last bricht es jedoch auf rund 4 Stunden ein. Das iPhone 5 hat zwar nur einen 5,45-Wh-Akku (1.440 mAh) implementiert, kann aber dennoch Schritt halten, im Surftest übertrifft es das Q10 gar mit fast 16 Stunden. Im Lasttest kann das Blackberry Q10 das Bild drehen und hält mehr als doppelt so lange durch wie die versammelten Mitbewerber.
Das Blackberry Z10 konnte in unserem Testbericht schon eine satte 88-Prozent-Wertung einfahren, das Testgerät Blackberry Q10 bekommt sogar noch ein Prozentpünktchen mehr. Dies sehen wir als absolut gerechtfertigt an, denn das Q10 hat einige entscheidende Verbesserungen zu bieten. In erster Linie wäre hier die kongeniale mechanische QWERTZ-Tastatur zu nennen, die in Verbindung mit den intelligenten Wortvorschlägen ein konkurrenzloses Schreibgefühl erzeugt und damit die Produktivität immens steigert. Außerdem besitzt das Q10 einen starken 8-Wh-Akku, der sehr gute Laufzeiten ermöglicht.
Auf gleich hohem Niveau blieb die saubere, stabile Verarbeitung, das edle Äußere und das potente Innere mit daraus resultierender guter Anwendungsleistung. Der AMOLED-Touchscreen ist mit einer Größe von 3,1 Zoll zwar kleiner und hat auch weniger Luminanz zu bieten, ist aber unterm Strich immer noch sehr gut. Die umfangreiche Ausstattung ist ein Highlight: Micro-HDMI, zwei Zusatz-Mikros zur Geräuschunterdrückung, WLAN a/b/g/n, Bluetooth 4.0, NFC, GPS, LTE, mehr bietet kein Konkurrent am Markt. Die zunächst ausreichenden 16 GB Flashspeicher können zudem per microSD-Karten kostengünstig erweitert werden. Die intuitive, sinnvolle Bedienbarkeit und das tolle Multitasking-Konzept sind das Tüpfelchen auf dem i.
Die Mankos bleiben ebenfalls dieselben wie beim Z10: Mäßige Kameramodule und nur Standard-Zubehör nagen auch an der hohen Wertung des Q10, wenn auch nur geringfügig.
Insgesamt liefert Blackberry mit dem Q10 zu einem Straßenpreis von 550 Euro ein rundum gelungenes Smartphone ab, das sich mit der QWERTZ-Tastatur vor allem an Schreibbegeisterte und Business-Kunden richtet. Wieder gilt: Wer offen ist für Blackberry 10 OS, sollte das Q10 in die engere Auswahl nehmen.