Test HTC One Mini Smartphone
Nicht jeder potentielle Kunde kann sich mit dem Trend der immer größer werdenden Smartphones anfreunden. Samsung hat es mit dem Galaxy S3 vorgemacht und von seinem Kassenschlager eine kleinere Variante angeboten. Selbstverständlich hat der koreanische Hersteller diese Taktik auch bei seinem aktuellen Topmodell, dem Galaxy S4, angewandt, und die Konkurrenz möchte ebenso an dieser Erfolgsserie teilhaben. Mit dem HTC One Mini bringt der taiwanesische Hersteller erstmals eine kleinere Version seines Flaggschiffs auf den Markt. Selbstverständlich ist das optische Erscheinungsbild nahezu identisch. Große Unterschiede kann man allerdings bereits beim Studieren des technischen Datenblatts feststellen.
Hauptunterscheidungsmerkmal ist das auf 4,3 Zoll geschrumpfte Display. Leider ist es auch HTC nicht gelungen, das Full-HD-Display des größeren Modells in die Mini-Variante einzubauen. Daher muss sich der Käufer mit der HD-Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln zufrieden geben. Als „Motor“ kommt der Snapdragon 400 von Qualcomm zum Einsatz. Dieser Dualcore-Prozessor arbeitet mit einer Taktrate von 1,4 GHz und verfügt über 1 GB Arbeitsspeicher. Das HTC One Mini und das Samsung Galaxy S4 Mini haben den gleichen Kampf auszufechten wie beide größeren Derivate. Ob einer der beiden als eindeutiger Sieger vom Feld gehen wird, erfahren Sie im folgenden Test.
Ganz wie der große Bruder erweckt das One Mini einen sehr soliden Eindruck: Die Rückseite ist fast ausschließlich aus Aluminium gefertigt, und auch auf der Vorderseite findet sich ober- und unterhalb des Touchscreens dieser Werkstoff. Gespart wurde an der Gehäuseumrandung, denn das Aluminium wurde gegen weißen Kunststoff ersetzt. Ebenso fallen winzige Spaltmaße zwischen Rahmen und Body im Bereich der Frontkamera auf.
Aufgrund der Verwendung von jeder Menge Metall im Bereich des Gehäuses ist das Smartphone sehr verwindungssteif und gleichermaßen resistent gegen punktuellen Druck. Dank der abgerundeten Rückseite liegt das Gerät sehr gut und der Hand und lässt sich angenehm bedienen. Im direkten Größenvergleich mit dem Galaxy S4 Mini schneidet der Proband weniger gut ab. Denn mit 132 x 63,2 x 9,25 mm ist das One Mini breiter, länger und dicker. Zudem ist das Galaxy S4 Mini 15 Gramm leichter (HTC One Mini: 122 Gramm). Befürworter eines Aluminium-Bodys werden diesen Umstand jedoch gerne in Kauf nehmen.
Unser Testgerät wurde mit einer Speicherkapazität von 16 GB ausgeliefert. Der Webseite des Herstellers entnehmen wir, dass es keine Modelle mit abweichender Kapazität geben wird. Genau wie beim HTC One kann der Speicher des kleineren Geräts nicht per Micro-SD-Karte erweitert werden. Bei der erstmaligen Einrichtung wird der Käufer darauf aufmerksam gemacht, dass bei der Anmeldung eines neuen oder vorhandenen Dropbox Accounts 25 GB kostenloser Speicher für 24 Monate bereitgestellt wird.
Die Anordnung der Anschlüsse und der Tasten ist nahezu identisch mit der großen Variante. An der Kopfseite befinden sich der 3,5-mm-Klinkenanschluss und der Power Button. Auf den Infrarot-Port wird verzichtet. An der rechten Geräteseite sind die Knöpfe für „lauter“ und „leiser“ angebracht. Beim HTC One waren die noch eine einteilige Wippe. An der Unterseite sind das Mikrofon und der Micro-USB-Port zu finden. An der linken oberen Seite ist der Einschub für die Micro-SIM-Karte beheimatet.
Software
Im Vergleich zum Release des One wird das One Mini bereits mit Android 4.2.2 ausgeliefert. Zwar stellt das Betriebssystem den Grundpfeiler für die Software dar, aber HTC hat es mit seinem Launcher „Sense 5“ geschafft, dass eigentliche Betriebssystem etwas in den Hintergrund zu manövrieren. Die Benutzeroberfläche ist sehr gut ausgearbeitet und omnipräsent. Bis tief in die Systemeinstellungen zieht sich die Optik von „Sense 5“ durch die Software. Wie bereits beim HTC One vorgestellt, darf auch „HTC BlinkFeed“ oder „HTC Zoe“ nicht fehlen.
Kommunikation & GPS
Auf dem Weg von HTC One zum HTC One Mini mussten einige Features auf der Strecke bleiben. Das Near-Field-Communication-Modul wurde wegrationalisiert und auch die Infrarotschnittstelle sucht man vergebens – für viele Käufer verschmerzbar. Bei den Kommunikationsmodulen für das mobile Internet bleibt hingegen alles beim Alten. Das LTE-Modul funkt nach wie vor mit 800/1.800/2.600 MHz und stellt eine atemberaubende Download-Geschwindigkeit von bis zu 100 Mbit/s zur Verfügung. In den heimischen vier Wänden kann sich das WLAN-Modul gemäß dem Standard 802.11 a/b/g/n mit dem Router verbinden. Bluetooth 4.0 kommt mit aptX-Unterstützung, und das Smartphone kann Multimediainhalte per DLNA auf kompatible Endgeräte streamen.
Ein ebenso wichtiges Feature ist der aGPS-Empfänger (inkl. GLONASS), welcher beispielsweise die mobile Navigation möglich macht. In unserem Test verbindet sich das Mobiltelefon bereits in der Nähe von Fenstern mit den Satelliten und macht eine präzise Ortsbestimmung möglich. Mit keinem Funkmodul konnten wir innerhalb des Testzeitraums einen relevanten Verbindungsabbruch verzeichnen.
Kameras & Multimedia
HTC bleibt der UltraPixel-Kamera treu und verbaut dieses Modul auch in unserem Testgerät. Der BSI-Sensor verfügt über eine Größe von 1/3“ und hat eine Offenblende von f2.0 mit einem 28-mm-Objektiv. Des Weiteren kann die Hauptkamera Videos in Full-HD-Qualität aufzeichnen. Die Frontkamera verfügt über einen 1,6-MP-BSI-Sensor und speichert Videos in HD-Qualität.
Um die UltraPixel-Kamera vergleichen zu können, haben wir diverse Testbilder geschossen. Dabei sticht direkt ins Auge, dass der Sensor sehr lichtstark ist. Leider werden die Motive zu blass dargestellt und es fehlt an Farbtreue. Der Vergleich mit den Kameramodulen der Konkurrenzmodelle ist ernüchternd. Noch deutlicher fällt der Unterschied im Vergleich zu der Referenzkamera (Sony A57) auf. Ein weiterer Nachteil des 4-MP-Sensors ist die maximale Auflösung der Bilder. Zwar ist die Dateigröße dadurch geringer, aber möchte man sich einen Bildausschnitt genauer anschauen und zoomt heran, so wird dieser prompt unscharf.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Bei der Sprachqualität gibt es von unserer Seite nichts zu bemängeln. Die Stimme wird auf beiden Seiten klar und deutlich wahrgenommen. Die Wiedergabe der Front-Lautsprecher ist im Freisprech-Modus sehr gut und vor allem angemessen laut. Unterwegs, hauptsächlich im Auto, sollte das Headset verwendet werden. Dieses hinterlässt ebenfalls einen guten Eindruck.
Zubehör & Garantie
Im Lieferumfang unseres Vorserienmodells befinden sich ein modulares Netzteil und ein In-Ear-Headset in Beats-Audio-Optik. Genau wie beim HTC One stammt dieses jedoch nicht von Beats Audio. Weiterhin befindet sich das Werkzeug, um den SIM-Schacht zu öffnen, in der Verpackung.
Das Smartphone verfügt über eine Garantielaufzeit von 24 Monaten. Das Zubehör sowie der Akku sind jedoch nur 12 Monate davon abgedeckt.
Eingabegeräte & Bedienung
Das kapazitive Display reagiert sehr präzise auf Eingaben. Die Umsetzung dieser Eingaben sowie die Display-Drehung um 90° funktionieren reibungslos und in hoher Geschwindigkeit. Auch Multitouch-Gesten stellen kein Problem dar. Genau wie beim HTC One oder dem Galaxy S4 kommt das One Mini mit der gleichzeitigen Eingabe von bis zu zehn Fingern zurecht. Allerdings muss zuvor die Einstellung "HTC Fingerbewegungen" in den Systemeinstellungen deaktiviert werden.
Das Schreiben auf der virtuellen QWERTZ-Tastatur geht angenehm vonstatten und auch die Höhe der Tastatur im Hochkant-Modus ist angemessen. Weniger als 50 % des Screens beanspruchen die Tasten für sich. Beengter wird es im Landscape-Modus mit knapp über 50 % des Displays.
Das Hauptunterscheidungsmerkmal ist das um 0,4 Zoll geschrumpfte Display und dessen geringere Auflösung. Nun kommt kein Full-HD-Display mehr zu Einsatz, sondern die kleinere Variante eines HD-Displays. Mit einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixel ist die Pixeldichte ebenso geringer, als es noch beim HTC One der Fall war. Mit 341,5 ppi des One Mini zeigt sich immerhin ein großer Unterschied zu den 468 ppi des One. Trotzdem schafft es HTC, im Gegensatz zu Samsung, ein HD-Display in seiner Mini-Variante zu verbauen. Das Display des Galaxy S4 Mini verfügt sogar nur über eine qHD-Auflösung und hat somit nochmals ca. 90 ppi weniger als unser Testgerät.
Um die weiteren Eigenschaften des Screens näher bewerten zu können, haben wir unser Messgerät, das X-Rite i1Pro 2, zu Rate gezogen. Damit ergibt sich eine durchschnittliche Helligkeit von 466,1 cd/m² - erheblich heller, im Vergleich zu dem Super-AMOLED-Display des Galaxy S4 Mini; jedoch sind die beiden Display-Technologien nicht direkt miteinander vergleichbar. Die Homogenität der Ausleuchtung liegt bei 88 % und somit fast genauso hoch wie die der größeren Variante. Leider ist der Schwarzwert mit 0,48 cd/m² fast doppelt so hoch, was im Umkehrschluss bedeutet, dass der Kontrast fast halb so groß ist wie der des HTC One.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 462 cd/m²
Kontrast: 963:1 (Schwarzwert: 0.48 cd/m²)
ΔE Color 4.44 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.54 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.38
Das Kolorimeter zeigt eine starke Blau-Abweichung des Displays, wie es bereits beim HTC One der Fall ist. Ebenso werden Rottöne zu schwach dargestellt. Dies hat eine kühlere Farbdarstellung zur Folge. Das Diagramm zur Farbsättigung kommt ebenfalls dem des großen Bruders sehr nah. Der Graustufenverlauf ist im Bereich unterhalb der 70-%-Marke weitestgehend identisch mit der Ideallinie. In den sehr hellen Bereichen wird „Weiß“ zu blass abgebildet. Im alltäglichen Gebrauch ist dies jedoch nicht wahrnehmbar.
Bedingt durch die Kombination von hohem Kontrast und hellem Display, kann das Smartphone im Außengebrauch punkten. Zwar beträgt der Kontrast nur ca. 50 % von dem des HTC One, aber wie bereits zu Testbeginn erwähnt, muss mit Abstrichen gerechnet werden. Das Gerät macht trotzdem eine gute Figur bei deaktivierter automatischer Helligkeitsregelung.
Das Display hat nahezu keine Probleme mit spitzen Betrachtungswinkeln. Der Kontrast und die Farbwiedergabe sind auf konstant hohem Niveau. Ein sehr angemessenes Resultat für das HTC One Mini.
Beim Streben nach höchster Performance und absoluten Spitzenwerten bei Benchmarks sollte man sich nach einem anderen Smartphone umschauen – so viel sei direkt vorweg gesagt. An die Leistung des Quad-Core-SoCs des HTC One oder des Galaxy S4 kommt das kleine Derivat nicht heran. Der DualCore Snapdragon 400 von Qualcomm taktet mit einer Frequenz von 1,4 GHz pro Kern. Hergestellt wurde der Chip im 28-nm-Verfahren und basiert nach wie vor auf der ARMv7-Plattform. Neben der Adreno 305 kommt ein Arbeitsspeicher mit einer Größe von lediglich 1 GB zum Einsatz. Neben der höheren Taktrate des Galaxy S4 Mini hat Samsung zusätzlich noch einen größeren Arbeitsspeicher mit 1,5 GB verbaut. Zwei Faktoren, welche dem S4 Mini womöglich einen Performance-Vorteil verschaffen.
Um die Leistung optimal miteinander vergleichen zu können und ebenfalls, um das Testgerät an seine Grenzen zu führen, beginnen wir mit synthetischen Benchmarks. Bereits beim brandaktuellen Benchmark „Basemark X 1.0“ wird die Richtung deutlich. Das One Mini tut sich schwer im Kampf gegen das Galaxy S4 Mini. Auch in den weiteren Leistungstests schafft es der Proband nicht, dass Konkurrenzmodell einzuholen oder gar zu überholen. Jedoch gelingt es dem One Mini beim „GFXBench 2.7“, das ältere Galaxy S3 zu schlagen. Leider kein atemberaubendes Ergebnis für unser Testgerät – scheinbar ist die Taktrate und der Arbeitsspeicher zu gering dimensioniert um mit den Konkurrenzmodellen mithalten zu können.
Basemark X 1.0 | |
Off-Screen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One Mini | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
On-Screen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One Mini | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One Mini | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
Samsung Galaxy S3 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One Mini | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
Samsung Galaxy S3 |
AnTuTu v3 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One Mini | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One | |
Samsung Galaxy S3 |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One Mini | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One | |
Samsung Galaxy S3 |
Bei der Bewertung der Browsergeschwindigkeit haben wir noch das Nokia Lumia 720 miteinbezogen. In dem Segment dieser Leistungstests ist keine klare Tendenz zu erkennen, außer dass das Windows Phone von Nokia permanent schlechter abschneidet als unser Testgerät. Des Weiteren punktet das HTC One Mini beim „Browsermark 2.0“ und beim „Peacekeeper“. Dafür zieht es bei Googles „Octane“ sowie „Google V8 Ver.7“ den Kürzeren.
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One Mini | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One | |
Samsung Galaxy S3 | |
Nokia Lumia 720 |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One Mini | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One | |
Samsung Galaxy S3 | |
Nokia Lumia 720 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One Mini | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One | |
Samsung Galaxy S3 | |
Nokia Lumia 720 |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One Mini | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One | |
Samsung Galaxy S3 | |
Nokia Lumia 720 |
Der Geschwindigkeitstest für den Flash-Speicher ist hingegen relativ eindeutig. Lediglich der große Bruder erreicht schnellere Lese- und Schreibraten. Die Vergleichsmodelle sind teilweise erheblich langsamer. So erreicht das Galaxy S4 Mini beim zufälligen Schreibvorgang von kleinen Dateien ein um 73 % schlechteres Ergebnis.
AndroBench 3-5 | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One Mini | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One | |
Samsung Galaxy S3 | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One Mini | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One | |
Samsung Galaxy S3 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One Mini | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One | |
Samsung Galaxy S3 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
HTC One Mini | |
Samsung Galaxy S4 Mini GT-I9195 | |
HTC One | |
Samsung Galaxy S3 |
Spiele
Grundvoraussetzung für ein derart hochpreisiges Smartphone ist die Multimedia-Tauglichkeit. Heutzutage muss ein Smartphone zu neuesten 3D-Spielen kompatibel sein und zudem mit dem Abspielen von Full-HD-Filmen keine Schwierigkeiten haben. Diese Kombination finden wir beim HTC One Mini vor. Das brillante Display und die beiden Front-Lautsprecher garantieren eine Menge Spaß im Bereich der Multimedia-Anwendungen. Probleme konnten wir weder beim Abspielen von Full-HD-Trailern, noch beim Spielen von „Iron Man 3“ oder „Modern Combat 4: Zero Hour“ feststellen.
Temperatur
Die Erwärmung in dem kleinen Metallgehäuse unter Last ist nicht sonderlich gering. Auf der Vorderseite messen wir im Durchschnitt 41,1 °C; auf der Rückseite ist es nur 1 °C kühler. Ein mehr als deutlicher Unterschied zu dem großen Bruder. Offensichtlich kann die Abwärme des SoC in dem größeren Gehäuse besser abgeführt werden. Auch die gemessenen Temperaturen beim Galaxy S4 Mini sind geringer (Vorderseite: 38,1 °C, Rückseite: 37 °C). Umso erfreulicher, dass die Temperatur im Idle-Zustand um über 10 °C absinkt. So ist das Gehäuse im Durchschnitt maximal 29,7 °C warm. Ein kaum spürbarer Unterschied zu der Erwärmung des HTC One oder des Galaxy S4 Mini.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Ein Kaufargument des HTC One sind unter anderen die beiden Front-Lautsprecher. Über ähnliche Stereo-Lautsprecher verfügt auch unser Testgerät. Die Qualität der Wiedergabe ist - für ein Smartphone - extrem gut. Der Klang ist weitestgehend klar, und bis fast zur maximalen Lautstärke können wir kein Verzerren oder Übersteuern feststellen. Im Vergleich zu dem größeren Modell muss man jedoch mit kleinen Abstrichen rechnen. Nicht zuletzt, da dessen Lautsprecher etwas leistungsstärker und größer sind.
Energieaufnahme
Muss das Testgerät wenig bis keine Tasks verrichten, pendelt sich der Stromverbrauch zwischen 0,6 und 1,3 Watt ein. Wieder wird ein Unterschied zum Galaxy S4 Mini und zum HTC One spürbar, denn beide Geräte benötigen in diesem Szenario weniger Watt. Auch wenn die Differenz marginal erscheint, kann sich dieser Umstand bei der resultierenden Akkulaufzeit stark bemerkbar machen. Unter Volllast messen wir Leistungsaufnahmen zwischen 2,9 und 3,8 Watt. Hier verhält sich das One Mini ähnlich dem S4 Mini, wobei unser Testgerät etwas sparsamer ist.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.6 / 1 / 1.3 Watt |
Last |
2.9 / 3.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Genau wie beim größeren Derivat ist der Akku der Mini-Version nicht auswechselbar. Der Akku beim HTC One verfügt über eine Kapazität von 2.300 mAh. Bei der kleineren Ausgabe ist der Energiespeicher auf 1.800 mAh verkleinert worden.
Volllast simulieren wir innerhalb des Laufzeittests mit der App „Stability Test“. Dabei werden alle Kerne ausgelastet, das Display leuchtet mit der maximalen Luminanz und alle Funkmodule sind aktiviert. Dieser Zustand ist nach 2 Stunden und 39 Minuten beendet, denn das Gerät muss zur erneuten Ladung an die Steckdose. Das ist ein nahezu identisches Ergebnis zu dem Laufzeittest des Galaxy S4 Mini (2:36 Stunden). Nach 2 Stunden und 12 Minuten ist der Ladevorgang abgeschlossen. Eine größere Lücke klafft beim WLAN-Test auf: Das One Mini kapituliert bereits 3 Stunden vor dem S4 Mini. Liegt keine Last am SoC an und ist das Display auf die minimalste Helligkeitsstufe herabgeregelt, hält der Akku immerhin noch 19 Stunden und 1 Minute. Ein vernünftiges Ergebnis, jedoch bleiben die Lichter des S4 Mini noch fast 2 Stunden länger eingeschaltet.
Steht man vor der Entscheidung, ob es das HTC One Mini oder das Samsung Galaxy S4 Mini werden soll, könnte man sich ebenso die Frage stellen, welches der Flaggschiffe der Hersteller der zukünftige neue Begleiter wird. Denn beide Geräte kämpfen mit den gleichen Vor- und Nachteilen, wie es die Mini-Varianten tun. Das Gehäuse der beiden HTC Modelle ist aus Aluminium und wirkt hochwertiger, dafür kann der Akku nicht ausgetauscht werden und der interne Speicher ist nicht erweiterbar. Im Kontrast dazu steht das Galaxy S4 Mini mit seinem Kunststoffgehäuse und dem Eindruck einer nicht derart hochwertigen Verarbeitung. Bei den Displays geben sich die unterschiedlichen Modelle nicht viel – denn beide sind für den Außeneinsatz gerüstet und sind äußerst blickwinkelstabil. Lediglich die Auflösung variiert zwischen beiden Modellen – zugunsten des One Mini. Betrachtet man die Performance, so hat das S4 Mini eine höhere Taktrate und 50 % mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung. Das bessere Ergebnis wird in den Benchmarks deutlich.
Wie man sieht, ist es ein ständiges Auf- und Abwiegen der Stärken und Schwächen beider Geräte. Eine klare Empfehlung unsererseits gibt es daher nicht, denn zu viele persönliche, und somit subjektive Eindrücke und Empfindungen spielen bei der Wahl eine Rolle. Eines ist jedoch objektiv bewertbar: der Preis. Dieser ist mit einer UVP von 449 Euro ganz und gar nicht gering. Ein klarer Vorteil für das Galaxy S4 Mini, denn dieses Smartphone geht aktuell für ca. 380 Euro über die Ladentheke.