Test Acer Aspire R7-571G-53338G75ass Convertible
Das Acer Aspire R7-571G-53338G75ass macht alles anders: Statt einem drehbaren Display, etwa um die Quer- oder Hochachse, kommt bei Acers neuestem Sprössling das sogenannte "Ezel"-Scharnier zum Einsatz. Gleichzeitig wurde auch die Position von Tastatur und Touchpad getauscht: So befindet sich letzteres nun direkt vor dem Display, während erstere am vorderen Rand des Notebooks endet. Im Gegenzug verzichtet Acer auf eine Handballenauflage.
Besonderheit unseres Testgeräts ist damit eher nicht die technische Ausstattung, die sich mit einem Intel Core i5 3337U und 8 Gigabyte Arbeitsspeicher auf normalem Subnotebook-Niveau bewegt. Einzig die dedizierte NVidia GeForce GT750M fällt dabei aus der Reihe und dürfte mitunter ein Tribut an die Größe, das Gewicht und den Preis des Convertibles sein. Das Augenmerk liegt stattdessen viel mehr auf dem IPS-Display des R7-571G, das nicht nur eine Full-HD-Auflösung unterstützt, sondern auch eine Touchscreen-Funktionalität mit sich bringt.
Bei der Zielgruppe des Aspire R7-571G will sich Acer nicht festlegen: Im TV-Spot werden sowohl Anwendungen im Privat- als auch Business-Bereich vorgestellt. Dabei wird – Überraschung – vor allem auf das neuartige Scharnier eingegangen. Dem schließen wir uns in folgendem Test an: Wir gehen ausführlicher auf das Display, das zugehörige Scharnier sowie die vertauschte Touchpad-Tastatur-Kombo ein und halten uns dafür im Hardware-Teil etwas kürzer.
Das Gehäuse des Acer Aspire R7 weiß auf den ersten Blick zu gefallen: Sowohl die obere Seite der Base-Unit als auch die äußere Seite des Displaydeckels sind in einer matten Silber-Optik gehalten. Während auf der Unterseite schwarzes Plastik zum Einsatz kommt, das sich leicht gummiartig anfühlt, ist der Rest des Chassis aus einer Magnesium-Aluminium-Legierung gefertigt. Chemisch überprüfen können wir dies natürlich nicht; die hohe Festigkeit der Basis spricht allerdings dafür. Der Deckel ist zwar in geringem Maße verwindbar, kann aber trotzdem mit seiner Stabilität überzeugen. Eine spiegelnde Oberfläche besitzt lediglich die Innenseite des Displaydeckels, dies betrifft sowohl den Rahmen als auch die eigentliche Anzeige. Das Ezel-Scharnier hält das Display relativ sicher in Position, nur bei größeren Schlaglöchern, etwa bei einer Autofahrt, kann es zu Positionsveränderungen kommen. Mit zwei Händen lässt sich das Display problemlos drehen, mit lediglich einer Extremität gestaltet sich dieser Vorgang zwar anstregender, ist aber weiterhin möglich.
Die Verarbeitung des eigentlichen Gehäuses ist sehr gut: Alle Ecken sind sauber abgerundet, wir können nur sehr kleine Makel finden: So ist der Kombi-Audioport nicht ganz mittig im Chassis eingefasst, die Dolby-Lautsprecher an der linken unteren Seite der Basis stehen, mit dem bloßen Auge kaum erkennbar, leicht aus dem Gehäuse heraus.
Dennoch gibt es einen Punkt, der uns gar nicht gefällt: Auf der rechten Seite befindet sich der Plastik-Lautstärkeregler des Convertibles. Dieser sitzt leider nicht fest und lässt sich etwa einen Millimeter nach links bzw. rechts bewegen.
Ein Gewicht von 2,5 Kilogramm geht für ein 15-Zoll-Notebook eigentlich in Ordnung. Wer das Convertible aber auch als Tablet benutzen möchte, sollte sich dessen bewusst sein, dass die Nutzung auf den Unterarmen auf Dauer anstrengend werden kann.
Die beiden Seiten des Acer Aspire R7-571G wirken durch das fehlende optische Laufwerk vergleichsweise dünn besetzt. Auf der linken Seite befinden sich neben einem Audio-Kombi-Port zwei USB-3.0-Anschlüsse. Zur Übertragung eines Videosignals ist ebenfalls HDMI mit an Bord. Der fehlende VGA-Anschluss lässt sich durch den vorhandenen Thunderbolt-Port ersetzten, ein passendes Adapterkabel liegt dem Notebook bereits bei.
Auch auf der rechten Seite lässt sich ein Adapterkabel nutzen: Der insgesamt fehlende Anschluss für ein Netzwerkkabel lässt sich mit einem USB-RJ45-Adapter ersetzen, welcher in den hier vorhandenen USB-2.0-Port eingesteckt werden kann. Links neben diesem Port findet sich der Kartenleser. Tablet-typisch finden sich sowohl der Power-Button als auch die Lautstärkeregelung ebenfalls seitlich ein, komplettiert wird die rechte Seite des Notebooks durch den Anschluss für das Netzteil sowie ein Kensington-Lock.
Rechtshändern zugunsten wurden demnach alle "klobigen" Anschlüsse auf die linke Seite des Geräts verlegt. Auch das Netzkabel nimmt dank des 90-Grad-Winkelstücks nur wenig Platz auf der rechten Seite ein. Die Kehrseite: Linkshändern steht durch diese Ausführung, gerade bei Nutzung einer externen Maus, weniger Platz zur Verfügung. Anschlüsse auf der Vorder- oder Rückseite des gibt es keine.
Kommunikation
Unser Testgerät setzt primär auf eine kabellose Verbindung mit dem Internet: Wie bereits zuvor erwähnt, lässt sich ein Netzwerkkabel erst mit einem passenden Adapter anschließen. Für ebenjene kabellose Netzwerkverbindung ist der Broadcom BCM43228 zuständig, der alle gängigen WLAN-Standards (a / b / g / n) unterstützt. Zusätzlich kann das Notebook auch per Bluetooth 4.0 mit Peripherie und Zubehör kommunizieren.
So zumindest in der Theorie: In der Praxis funktioniert das WLAN-Modul eher schlecht als Recht. Anfangs werden erst gar keine Netzwerke gefunden; später kommt es zu Verbindungsabbrüchen. Zusätzlich nimmt auch die mögliche Übertragungsleistung mit zunehmender Entfernung zum Router stärker als üblich ab. An Orten, an denen andere Notebooks mit bis zu 3 MB/s herunterladen (Infrastuktur des Autors), kommt das R7-571G auf maximal 400 KB/s.
Mit diesem Problem sind wir offenbar nicht alleine: Sowohl auf diversen Verkaufsplattformen als auch in den englischen Acer-Foren berichten viele Käufer über ähnliche Probleme mit der kabellosen Netzwerkverbindung. Eine offizielle Lösung seitens Acer gibt es noch nicht.
Zubehör
Das Zubehör fällt beim Aspire R7-571G vergleichsweise üppig aus: Neben den bereits erwähnten Adaptern findet sich im Lieferumfang auch ein Stylus, mit dem sich der kapazitative Touchscreen problemlos bedienen lässt. Jeweils eine Quick-Start- und Schnellstartanleitung sollen dem Käufer bei der Inbetriebnahme des Notebooks unter die Arme greifen. Als Extra befindet sich zudem eine kabellose, externe Maus im Lieferumfang.
Wartung
Um einen Zugang zum Innenleben des R7-571G zu erhalten, müssen sich Nutzer nicht nur der zehn sichtbaren Torx-Schrauben am Boden des Notebooks annehmen, sondern auch einen Gummifuß entfernen. Unter diesem befinden sich drei weitere Torx-Schrauben, welche die Hardware schließlich freigeben.
Zur Vermeidung von Beschädigungen an unserem Testgerät beziehen wir uns deshalb auf externe Quelle; laut diesen lässt sich nicht nur die Festplatte, sondern auch eines der RAM-Module austauschen. Freuen dürfen sich Nutzer zudem über einen freien mSATA-Slot. Auch der innenliegende Akku kann, nach Entfernung der Bodenplatte, ausgetauscht werden.
Garantie
Das Acer Aspire R7-571G-53338G75ass Notebook wird in den meisten Shops mit einer zweijährigen "Pick Up & Return"-Garantie sowie einer einjährigen "International Travellers Warranty" gelistet.
Tastatur
Die Tastatur unseres Testgeräts kann – mit Ausnahme der Leertaste – mit einem klaren Druckpunkt, Hub und Anschlag überzeugen. Texte lassen sich leicht und ohne große Umstellung verfassen. Etwas ungewöhnlich ist das Layout des Aspire R7-571G: So wurde etwa der Tastenabstand zwischen Raute- und Enter-Taste reduziert. Auf unnötige zusätzliche Tasten verzichtet Acer, die Pfeiltasten wurden in ihrer Höhe um die Hälfte reduziert. Vermissen könnten Käufer einen Nummernblock – dieser muss bei Bedarf noch zusätzlich gekauft und angeschlossen werden. Ein netter und bei einem Gerätepreis von etwas unter 1000 Euro auch angemessener Zusatz ist die weiße Tastaturbeleuchtung, die sich zweistufig regeln lässt.
Sehr ungewöhnlich ist die Positionierung von Tastatur und Touchpad: Diese wurde beim Testgerät getauscht. Der Hintergrund: Mit dem Ezel-Scharnier lässt sich das Display und damit der Touchscreen bei Bedarf auch weiter vorne positionieren. Das Touchpad wird dabei komplett überdeckt und kann damit – zugunsten einer ergonomischeren Position des Touchscreens – nicht mehr genutzt werden. Das bietet sich bei der Nutzung des Touchscreens auch wirklich an, denn dieser ist so auch in der Praxis deutlich komfortabler zu bedienen.
Spätestens beim mobilen Betrieb, etwa auf den Oberschenkeln, wird aber ein Schwachpunkt deutlich: Die Tastatur befindet sich nicht nur weiter vorne, was auf Dauer beim Tippen anstrengt; viel mehr müssen die Hände durch die fehlende Handballenauflage dauerhaft in der Luft gehalten werden. Damit wird das Schreiben nicht nur deutlich anstrengender, durch den schlechten Anschlag der Leertaste (links und rechts der Mitte sowie im vorderen Bereich) werden Leerzeichen oft schlichtweg nicht erfasst (vergleiche Bild).
Touchpad
Leicht in das Gehäuse hinein versetzt befindet sich das Touchpad zwischen Tastatur und Ezel-Scharnier. Es reagiert problemlos und besitzt eine glatte Oberfläche ohne weitere Unterteilungen, die Touchpad-Tasten am unteren Rand gehen dadurch nahtlos mit dem eigentlichen Pad einher und sind nicht abgesetzt. Einzig Doppelklicks werden nicht in jedem Fall registriert, hier muss entweder auf die Tasten oder den resistiven Druckpunkt des Pads zurückgegriffen werden. Dieser Druckpunkt bzw. Klick lässt sich in Richtung Scharnier zunehmend schwerer auslösen. Da die meisten Nutzer allerdings gewöhnungsbedingt von Anfang an auf die untere linke Touchpad-Taste zurückgreifen dürften, ist dieser Punkt nur bedingt von Relevanz.
Touchscreen
Wie auch jedes andere Convertible besitzt auch dieses Gerät aus dem Hause Acer einen Touchscreen, der Eingaben von bis zu 10 Fingern gleichzeitig verwerten kann. Der Screen registriert entsprechende Berührungen dabei (etwas Übung vorausgesetzt) überraschend genau, auch doppelte Klicks sind kein Problem. Wer zielgerichteter arbeiten will, greift zudem auf den beigelegten Stylus zurück, der sich auch problemlos mit Smartphones und anderen kapazitativen Displays nutzen lässt.
Bevor wir uns dem Display zuwenden, sollten wir uns erst einmal über mögliche Konkurrenten des R7-571G Gedanken machen. Dabei suchen wir primär nach Convertibles um den 15-Zoll-Faktor, die ein hochauflösendes und hochqualitatives Display bieten.
Im 15-Zoll-Formfaktor bieten sich dabei sowohl das Sony Vaio Fit Multi-Flip als auch das Lenovo Flex 15 an, die beide ebenfalls mit Low-Voltage-Prozessor sowie dedizierter Grafikkarte angeboten werden.
Unter den 13-Zöllern können wir zudem auch die Lenovo Yoga-Serie ins Auge fassen, von der das Lenovo IdeaPad Yoga 2 Pro als auch das Lenovo IdeaPad Yoga 13 in den Ring steigen. Nachfolgend vergleichen werden wir dabei lediglich mit dem IdeaPad Yoga 13, da uns von allen anderen Geräten bislang noch keine Tests vorliegen.
Im Acer Aspire R7-571G kommt ein IPS-Display mit Full-HD-Auflösung zum Einsatz, das mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 286 cd/m² im Vergleich zu günstigeren Panels sehr leuchtstark ist. Die Ausleuchtung des Displays fällt mit 81% vergleichsweise schlecht aus (Yoga 13: 87%), mit dem bloßen Auge sind hier aber keine Unregelmäßigkeiten erkennbar. Nicht nur in Sachen Auflösung oder Helligkeit, sondern auch beim Schwarzwert und Kontrast liegt das R7-571G vor dem Lenovo IdeaPad Yoga 13 und erreicht sehr gute Werte.
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Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 234 cd/m²
Kontrast: 1096:1 (Schwarzwert: 0.28 cd/m²)
ΔE Color 4.5 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 3.92 | 0.5-98 Ø5.2
59.22% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
66.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
91.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
66% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.77
In Sachen Farbraumabdeckung wäre das Display des R7-571G etwa deckungsgleich mit dem sRGB-Farbraum, wenn die Farben nicht in Richtung des gelb-roten-Bereichs verschoben wären (vergleiche Grafik). So erreicht unser Testgerät letztlich eine Abdeckung von 80.25%, beim Vergleich mit dem AdobeRGB-Farbraum sind es allerdings nur 59%.
Die Farbräume des Yoga 13 und des R7-571G decken sich zu 97.11%, allerdings fällt jener unseres Testgeräts ungemein größer aus. Anzumerken ist letztlich noch, dass die Farbraumabdeckung in der Regel nur für professionelle Grafiker von Relevanz ist und vom privaten User vernachlässigt werden kann.
Die Farbabweichung unseres Convertibles hält sich insgesamt in Grenzen. Bei den Graustufen kommt maximal ein DeltaE-Wert (Abweichungswert) von 5,85 zu Stande, im Durchschnitt beträgt dieser 3,92. Damit sind die Differenzen zu den eigentlich darzustellenden Farben leicht sichtbar, fallen aber im Betrieb nicht auf.
Bei der RGB-Farbdarstellung messen wir einen durchschnittlichen DeltaE-Wert von 4,5. Schuld daran tragen insbesondere die Blautöne, deren DeltaE einen Wert von bis zu 7,532 annimmt. Diese Blaustichigkeit ist für Displays mit White-LEDs typisch, insgesamt bewegen sich die Messwerte im IPS-Durchschnitt und sind nicht auffallend hoch oder niedrig.
Gemessen an der absoluten Helligkeit unseres Testgeräts (311 cd/m²) steht der Verwendung im Außenbereich eigentlich nichts entgegen – wenn da nicht die spiegelnde Oberfläche des Displays und des Display-Rahmens wären. Bedingt durch diese müssen Nutzer gerade an hellen Tagen mit nervigen Reflexionen rechnen, wenngleich die Inhalte auch in helleren Umgebungen (mit Ausnahme von direkter Sonneneinstrahlung) weiterhin lesbar bleiben.
IPS-typisch gibt es bei den Blickwinkeln nur wenig zu sagen: Diese sind insgesamt exzellent, auch bei sehr flachen Betrachtungswinkeln dunkelt das Display nur minimal ab.
Bei unserem Testgerät kommen ein Intel Core i5 3337U, eine NVidia GeForce GT750M sowie 8 Gigabyte DDR3-SDRAM zum Einsatz. Diese Konstellation ist gewagt: Bei der genannten Grafikkarte handelt es sich um ein Modell in der oberen Mittelklasse, bei dem Prozessor hingegen um eine Low-Voltage-Version. Spannend deshalb die Frage, ob die Grafikkarte tatsächlich ihre volle Leistung nutzen kann oder das Gesamtsystem durch den vergleichsweise schlechten Prozessor beeinträchtigt wird.
Prozessor
Zwar handelt es sich beim Intel Core i5 3337U um einen der besseren Low-Voltage-CPUs, im Vergleich mit traditionellen Prozessoren wie etwa dem Intel Core i5 3210M bewegt sich der eingesetzte Prozessor aber dennoch am unteren Ende der Messlatte. Schuld daran trägt mitunter auch der vergleichsweise geringe Takt von 1.8 GHz pro Kern, der sich im Turbo-Boost auf bis zu 2.5 bzw. 2.7 GHz (beide Kerne / ein Kern) anheben lässt. Für einen wirklichen Geschwindigkeitsrausch fehlt dem Ivy-Bridge-Prozessor dennoch die Rechenkraft. Detailliertere Informationen zur eingesetzten CPU gibt es in unserer Hardware-Sektion.
Im CPU-Vergleich unter Cinebench 10 bzw. Cinebench 11.5 bewegt sich unser Convertible, verglichen mit anderen Testgeräten mit gleichem Prozessor, grundsätzlich im oberen Feld oder führt die Rangliste gar an. Das lässt sich auf die gute Hitzeabfuhr, bedingt durch den vergleichsweise großen Formfaktor, zurückführen. Vereinzelt wird unser Modell um einen Prozentpunkt überholt, im Extremfall erreichen andere Notebook-Modelle aber gerade einmal 73% der Leistung unseres Testgeräts (MSI S20-i541 Ultra-Slider; 1,82 vs. 2,48 Punkte; Cinebench R11.5 CPU Multi 64 Bit). Mit der CPU-Performance sind wir deshalb außerordentlich zufrieden, der i5 3337U kann seine Rechenkraft im R7-571G voll ausnutzen. Zu Throttling oder anderen, hitzebedingten Leistungseinbußen, kommt es nicht.
System Performance
Zur Messung der gesamten Systemperformance nehmen wir die Tools PCMark Vantage und PCMark 8 zur Hand. Gemessen an Notebooks mit der gleichen CPU landet unser Testgerät dabei meist auf den hinteren Plätzen. Der Übeltäter ist schnell gefunden: Viele der Konkurrenzgeräte setzen eine SSD (oder zumindest einen SSD-Cache) ein, deren Geschwindigkeiten deutlich über jener konventioneller Festplatten liegen.
Ein wirklich sinnvoller Vergleich ist damit nur mit dem Acer Aspire V5-573G möglich, das von uns mit einem Intel Core i5 4200U und ebenfalls einer GT 750M getestet wurde. Gleiches gilt auch für das Aspire V7-582PG, welches mit einem etwas besseren Prozessor ausgestattet ist (Intel Core i7 4500U).
Während das erstgenannte Notebook meist nur 80% der Leistung unseres Testgeräts erreicht, überflügelt letzteres unser Convertible beispielsweise in der Disziplin Productivity um das 2,5-fache. Unsere Vermutung: Die Festplatte des R7-571G ist langsamer als jene des V7-582PG – mehr dazu im Kapitel "Massenspeicher".
PCMark Vantage Result | 6420 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated | 2395 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated | 2601 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated | 3796 Punkte | |
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Massenspeicher
Auch wenn die Festplatte unseres Testgeräts von jener des Acer Aspire V7-582PG überholt wird und mit nur 5400 Umdrehungen pro Minute auskommt: Mit einer durchschnittlichen Transferrate in HDTune von 88.6 MB/s manövriert sich die 750 Gigabyte große Festplatte in das obere Geschwindigkeitssegment. Gleiches gilt auch für die Zugriffsgeschwindigkeit: 16,4 Millisekunden sind ein sehr guter Wert. Ähnliche Werte lassen sich auch in CrystalDiskMark ablesen, selbst wenn sich der optische Datenträger hier eher dem Mittelfeld zuordnen lässt.
Grafikkarte
Zur Grafikberechnung kann das R7-571G sowohl auf die dedizierte NVidia GeForce GT 750M als auch die im Prozessor integrierte Intel HD 4000 zurückgreifen. Durch die NVidia Optimus-Technologie kann das Notebook dabei, je nach Last, zwischen der stromsparenden Onboard-Grafik und der dedizierten Grafikkarte wechseln.
Die Kombination von Low-Voltage-CPU und einer Grafikkarte aus der oberen Mittelklasse ist dabei, insbesondere in einem Convertible, vergleichsweise selten anzutreffen. Hardwaretechnisch ähnlich sind lediglich das Acer Aspire V7-582PG sowie das etwas schwächere Aspire V5-573G ausgestattet, die beide ebenfalls auf die GT 750M sowie einen Intel Core i7 4500U bzw. einen Intel Core i5 4200U zurückgreifen.
In allen Grafik-Benchmarks ist unser Testgerät den beiden Vergleichsnotebooks überlegen. Diese erreichen zum Teil gerade einmal 80% der Punktzahlen, die vom R7-571G eingefahren werden. Eine Ausnahme bilden dabei, bedingt durch die leistungsstärkeren Prozessoren, die Physik-Benchmarks. Im 3DMark Vantage GPU-Benchmark werden (bei ausgeschalteter PhysX-Berechnung durch die Grafikkarte) auch Modelle mit deutlich potenteren Prozessoren geschlagen (One K56-3F, Intel Core i7 4700MQ, GT 750M, 8220 vs. 10078 Punkte). Mit diesen Ergebnissen fährt das Notebook überdurchschnittliche Ergebnisse ein, die unseren Erwartungen mehr als gerecht werden.
3DMark 06 Standard Score | 13070 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 9647 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 52066 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 6642 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1689 Punkte | |
3DMark Fire Strike Extreme Score | 832 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Mit der Spieleleistung unseres Testgeräts sind wir ebenfalls mehr als zufrieden: Trotz der verhältnismäßig schwachen CPU überholt das R7-571G sowohl in Metro: Last Light als auch in Tomb Raider selbst Notebooks mit gleicher Grafikkarte und einer deutlich besseren Quad-Core-CPU, soweit die Games nicht auf ultrahohen Einstellungen gespielt werden.
Etwas anders sieht es in GRID 2 aus: Obwohl auch dieses Spiel in mittleren und hohen Einstellungen noch problemlos von unserem Convertible bewältigt wird, muss es sich vom One K56-3F (Intel Core i7 4700MQ, GT 750M) geschlagen geben, das mit einer deutlich potenteren CPU einen rund 20% schnelleren Spielbetrieb ermöglicht.
Allgemein gesehen kann das Acer Aspire R7-571G dank der dedizierten Grafikkarte auch modernere Spiele in akzeptablen Bildwiederholungsraten wiedergeben. Dafür muss die Grafik aber auf mittlere oder hohe Einstellungen zurückgenommen werden.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Tomb Raider (2013) | 82.7 | 55.6 | 12.5 | |
Metro: Last Light (2013) | 38.7 | 24.1 | 13.2 | |
GRID 2 (2013) | 77.1 | 58.6 | 19.4 |
Geräuschemissionen
Im Idle-Betrieb verhält sich unser Testgerät mit etwa 31 Dezibel angenehm leise und schaltet den Lüfter zum Teil gänzlich aus. Mit zunehmender Arbeitslast dreht der Lüfter stufenweise schneller und wird dementsprechend geräuschintensiver, maximal werden so vergleichsweise laute, aber nicht nervige 44.1 dB erreicht. Piepsgeräusche oder störend hohe Töne konnten wir nicht feststellen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.8 / 31.6 / 31.9 dB(A) |
HDD |
| 30.8 dB(A) |
Last |
| 39.5 / 44.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl- 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturentwicklung unseres Testgeräts fällt, bedingt durch die dedizierte Grafikkarte, während unseres Stresstests relativ hoch aus. Gerade auf der Unterseite und im hinteren Bereich, in dem sich auch die Kühlrippen befinden, wird das Gerät mit bis zu 51,7 Grad Celsius unangenehm heiß. Auch im normalen Lastbetrieb, etwa bei aufwendigeren Berechnungen, lässt sich eine deutliche Erwärmung feststellen, die eine Nutzung auf den Unterarmen nur in begrenztem Umfang ermöglicht.
Anders sieht es im Idle-Modus aus: Mit maximal 32,1 Grad Celsius ist das Convertible zwar leicht erwähnt, stellt aber keine unnötige Hitzequelle dar. Im Stresstest drosseln weder GPU noch CPU, letztere verbleibt lediglich bei ihrer normalen Basis-Taktfrequenz von 1,8 GHz.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 50.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 51.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.2 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-4.1 °C).
Lautsprecher
Die mit dem Schriftzug "Dolby Home Theater" beworbenen Lautsprecher des R7-571G hat Acer an der Unterseite der Base-Unit angebracht. Ist das Notebook auf einer Oberfläche abgestellt, so wird diese anstatt dem Nutzer beschallt. Dem Klang schadet das allerdings nicht: Speziell Höhen werden sehr gut wiedergegeben. Einzig bei basslastigen Musikstücken muss sich das Acer-Gerät vor der Multimedia-Konkurrenz verstecken, denn hier macht sich der fehlende Subwoofer, der etwa beim Asus N750JV bequem angesteckt werden kann, bemerkbar.
Energieaufnahme
Ein Vergleich des Energieverbrauchs ist, bedingt durch die geringe Konkurrenz mit gleichen Komponenten, verhältnismäßig schwer. Mit 9,5 Watt im Idle-Modus verhält sich das R7-571G für einen 15-Zöller aber verhältnismäßig sparsam.
Unter Volllast steigt der Energieverbrauch unseres Testgeräts auf bis zu 84 Watt an (Stresstest). Das von unseren polnischen Kollegen getestete Sony Vaio Fit 15 mit Intel Core i7-3537U und einer GeForce GT 735M begnügt sich mit gerade einmal 49,7 Watt, das Acer Aspire V5-573G (Core i5-4200U, GT 750M) kommt auf maximal 77,3 Watt. Einen ähnlichen Stromverbrauch verzeichnet auch das V7-582PG (i7-4500U, GT 750M), dieser liegt bei 68,5 Watt. Unser Testgerät verbraucht im Lastbetrieb demnach überdurchschnittlich viel Strom.
Aus / Standby | 0 / 0.3 Watt |
Idle | 9.5 / 12.9 / 13.9 Watt |
Last |
74.4 / 84 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
In unserem BatteryEater Classic Test, bei dem sowohl CPU als auch GPU mit Berechnungen beschäftigt werden, erreicht das R7-571G eine gute Laufzeit von zwei Stunden und 8 Minuten. Der von uns getestete Hauptkonkurrent, das Lenovo IdeaPad Yoga 13, schafft hier neun Minuten weniger.
Anders sieht die Situation im Leerlaufbetrieb aus: Mit einer Laufzeit von 4:05 h im Reader-Test kann unser Testgerät nicht überzeugen und muss sich nicht nur vom IdeaPad Yoga 13 (6:25 h), sondern auch von vielen anderen 15-Zoll-Modellen geschlagen geben.
Für unseren WLAN-Test mussten wir das Testgerät sehr nahe am Router platzieren, um so Verbindungsabbrüche zu vermeiden. Mit 3 Stunden und 24 Minuten macht unser Convertible eine durchschnittliche Figur, wird aber wenig überraschend von den meisten 13-Zöllern wie auch dem IdeaPad Yoga 13 überboten.
Acer macht beim Aspire R7-571G vieles richtig, aber leider auch einiges falsch. Während uns im Test nicht nur das Ezel-Scharnier, sondern auch das IPS-Touchdisplay überzeugen konnte, ist eine problembehaftete WLAN-Verbindung ein No-Go. Das gilt insbesondere dann, wenn das Notebook nur per Adapter mit einem RJ45-Anschluss nachgerüstet werden kann.
Die Idee der getauschten Positionen von Touchpad und Tastatur ist an sich gar nicht schlecht, insbesondere wenn Displaybefestigungen wie das Ezel-Scharnier zum Einsatz kommen. In diesem Fall muss sich der Konstrukteur aber auch überlegen, wie er die fehlende Handballenauflage kompensiert – eine schlecht gefertigte Leertaste, die nur 50% aller Anschläge registriert, ist hier aber definitiv nicht die Lösung. Ohne diese Notebook-Kinderkrankheit könnten wir unserem Testgerät eine gute bis sehr gute Tastatur bescheinigen.
Zwar geht die Akkulaufzeit im Vergleich mit anderen 15-Zöllern in Ordnung; für ein Gerät mit Ambitionen in der mobilen Anwendung hätte es dennoch das ein oder andere Stündlein mehr sein dürfen. Dafür kann das rund 900 Euro teure Gerät aber mit einer guten Leistung und ebenso schönen Verarbeitung punkten.
Während die Leertaste ein Einzelfall sein mag, scheint – so lassen zumindest die offiziellen Acer-Foren vermuten – nicht nur unser Notebook von den angesprochenen WLAN-Problemen betroffen zu sein. Bis zu einer offiziellen Lösung seitens Acer können wir deshalb nur bedingt zu einem Kauf raten, zumal eine kabellose Netzwerkverbindung heute eigentlich essentieller Bestandteil eines jeden mobilen Geräts ist. Abgesehen davon schnürt Acer aber ein nettes und innovatives Gesamtpaket, womit nicht nur das vergleichsweise üppige Zubehör gemeint ist.
Update 22.10.2013, offizielles Statement von Acer:
„Gelegentlich kann bei den ersten Acer Aspire R7 eine Beeinträchtigung der WLAN-Verbindung auftreten. Acer bittet daher Kunden, bei denen diese Einschränkung der WLAN-Funktionalität auftritt, ihr Gerät an den Acer-Service einzusenden, wo eine schnelle und kostenfreie Korrektur durchgeführt wird. Das Einsenden ist kostenlos und erfolgt mittels Pick-up und Return. Darum empfiehlt Acer betroffenen Kunden, sich zur logistischen Planung zuerst mit dem Acer-Service in Verbindung zu setzen. Kontakt: http://www.acer.de/ac/de/DE/content/service-contact"