Test Acer Aspire ES1-420-377F Notebook
Günstige Einsteiger-Office-Notebooks im 14-Zoll-Format sind selten. Einerseits ist dieses Segment geradezu überfüllt von Konfigurationen professioneller Geräte wie dem Lenovo Thinkpad E450, dem Schenker S405, dem Lenovo Thinkpad T450s oder dem HP EliteBook Folio 1040 G2. Andererseits gibt es im 15,6-Zoll-Format genug Geräte, die bei günstigen Preisen diesen Bedarf decken könnten. Beispiele hierfür wären aus demselben Haus das Acer Aspire E15 Start ES1-512-P1SM oder das Dell Vostro 15 3558.
Acer wagt sich also auf fast konkurrenzloses Terrain. Wie schlägt es sich so als Einzelgänger, und macht der Formfaktor den Unterschied aus? Wie sieht es mit der Leistung aus? Wie schlägt sich die AMD CPU, nachdem sich AMD nur noch selten in Notebooks finden lässt?
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Details
Gehäuse & Ausstattung
Beim Design liegt der Akzent klar auf Minimalismus: Das Gerät ist schlicht und in mattem Schwarz unaufällig und dezent. Die Oberflächen, sowohl die Oberseite der Baseunit als auch die Rückseite des Bildschirms, sind durch ein Lochmuster aufgeraut. Die Stabilität entspricht dem niedrigen Preis. An allen Stellen lässt sich das Gehäuse eindrücken, ohne dabei instabil zu wirken. Insgesamt ist die Verarbeitung angemessen und gut. Das DVD-Laufwerk kann auch M-Disks (Millennial Discs) beschreiben, was ein nettes aber sehr spezielles Feature ist.
Von den möglichen Schnittstellen sind nur die nötigsten vorhanden. Beide USB-Ports, von denen einer USB 3.0 unterstützt, befinden sich links vorne. Da sie direkt nebeneinander liegen, können sie sich gegenseitig behindern. Auf der selben Seite befinden sich auch alle anderen Anschlüssse, darunter HDMI, Ethernet und eine Audio-Kombo-Buchse. Ein Kartenleser befindet sich vorne. Mit einem Gewicht von fast 2 kg liegt das Aspire ES1-420 etwas über seinen oben genannten möglichen Konkurrenten im 14-Zoll-Bereich und ist damit weder besonders kompakt noch besonders schwer.
Eingabegeräte
Tastatur
Der Druckpunkt der Tasten ist deutlich spürbar, auch wenn der Tastenhub mit etwa 1,5 mm eher klein ausfällt. Zielsicheres Schreiben ist mit dieser Tastatur ohne größere Umgewöhnung möglich, wenngleich das etwas laute Klappern der Tastatur stören kann. Neu an dieser Tastatur ist, dass der Power Button keine außenstehende Taste mehr ist. Als Teil des Layouts der Tastatur geht er etwas unter. Eine Hintergrundbeleuchtung fehlt.
Touchpad
Das Touchpad ist, nach Meinung des Autors, eine Qual. Eigentlich sollte es ein Clickpad sein, jedoch funktionieren nicht alle Bereiche des Touchpads auch so wie sie sollten. Die oberen äußeren Ränder lassen sich nicht eindrücken, bzw. mit noch so viel Kraft wird hier kein Klick ausgelöst. An der linken Seite funktionieren, von oben nach unten, sogar ganze 2/3 nicht und rechts immerhin ein Drittel. Auch wenn dies nur ein Problem der Randzonen ist, beeinträchtigt es die Nutzung im normalen Betrieb sehr, da es einen reibungslosen Arbeitsablauf regelmäßig sabotiert. Dass die Eindrucktiefe ebenfalls unausgeglichen ist, stört dabei eigentlich nicht mehr besonders. Zumindest ist es mit 10,4 x 6,4 cm angenehm groß.
Display
Das Aspire ist mit einem spiegelndem 14-Zoll-Display ausgestattet, welches eine Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten besitzt. Der Kontrast (421:1) ist in Ordnung. Bei der Helligkeit (202 cd/m²) dürfte aber etwas mehr geboten werden. Gerade bei kompakteren Geräten, die im Bereich Mobilität eher punkten könnten, wäre mehr Flexibilität durch mehr Helligkeit wünschenswert.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 233 cd/m²
Kontrast: 583:1 (Schwarzwert: 0.4 cd/m²)
ΔE Color 10.53 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 11.91 | 0.5-98 Ø5.2
43.71% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
63.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
42.31% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Draußen lässt sich mit dem Acer nicht wirklich arbeiten. Selbst bei maximaler Helligkeit und einem bewölktem Himmel ist es dunkel und nur schlecht ablesbar. Dass das Panel spiegelnd ist, entpuppt sich als weiteres Manko, da es schlicht zu dunkel ist, um gegen mögliche Spiegelungen anzukämpfen.
Die Blickwinkelstabilität ist in Ordnung. Die horizontale Stabilität lässt auch Zuschauer einen unverfälschten Blick auf das Display werfen. Vertikal hingegen ist das Display stark blickwinkelabhängig.
Leistung
Das Aspire ES1-420-377F ist mit 14 Zoll ein etwas kompakteres Office Notebook. Mehr als Schreiben und Surfen ist allerdings nicht drin. Beides gleichzeitig bringt das Aspire bereits an seine Leistungsgrenzen. Dedizierte Wartungsklappen gibt es keine. Wer Hardware wechseln möchte, muss das Gerät vollständig auseinander nehmen.
Prozessor
Im Inneren verrichtet die AMD E1-2500 (Kabini) ihre Arbeit. AMD brachte die Doppelkern-CPU im Mai 2013 auf den Markt, und bereits damals zählte sie zur unteren Leistungsklasse. Acers Wahl des Prozessors ist kaum nachvollziehbar. Gerade bei den Cinebench Benchmarks zeigt sich ihr Alter deutlich: Sie ist allen möglichen Konkurrenten bei Weitem unterlegen. Der geringe Takt von nur 1,4 GHz und der Mangel einer Übertaktungsfähigkeit lassen sie sprichwörtlich alt aussehen, da sie sowohl in Einzelkern- als auch in Mehrkern-Benchmarks im Vergleich zu aktuellen Einsteigerprozessoren weit abgeschlagen liegt.
Cinebench R10 | |
Rendering Single CPUs 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Aspire ES1-420-377F | |
Acer Aspire E15 ES1-512-P1SM | |
Rendering Multiple CPUs 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Aspire ES1-420-377F | |
Acer Aspire E15 ES1-512-P1SM |
System Performance
Der Rechner arbeitet nicht immer flüssig. Leider sind Wartezeiten hier eher die Regel als die Ausnahme. Selbst im Leerlauf ist die CPU häufig bis zu fast 70 % ausgelastet, was an dem vorinstallierten Virenscanner und den normalen Anforderungen von Windows 8.1 liegt. Dementsprechend fallen auch die PCMark-7-Ergebnisse aus. In Anbetracht einer Veröffentlichung, die erst noch bevorsteht, ist dieser Rechner in praktisch allen Aspekten der Konkurrenz weit unterlegen. Erwähnenswert ist noch, dass der Arbeitsspeicher nur 2 GB beträgt, von denen nur 1,4 GB genutzt werden können.
PCMark 7 Score | 1313 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die verbaute 2,5-Zoll-Western-Digital-Platte fasst akzeptable 500 GB, davon stehen etwa 420 GB für eigene Daten zu Verfügung. Für die meisten Anwender dürfte das reichen. Die Transferraten sind durchschnittlich.
Grafikkarte
Die AMD Radeon HD 8240 (Temash) ist eine integrierte Grafikeinheit mit einem Basistakt von 400 MHz, welcher unter Last auf 1.500 MHz erhöht werden kann. Vergleichbar ist sie mit einer Intel HD Grapics 4000. Unterstützt werden DirectX 11.1 und Shader 5.0. Als Teil der veralteten CPU ist auch von ihr nicht viel zu erwarten. Bereits 2013 konnte sie nur ältere Titel auf niedrigen Auflösungen bewältigen. Die 3DMark-11- und 3DMark-13-Ergebnisse zeigen dasselbe Bild wie bei der CPU.
3DMark 11 Performance | 453 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 15693 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 259 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
An aktuelle Titel ist beim vorliegenden Aspire gar nicht erst zu denken. Auch die niedrige native Auflösung des Displays ändert daran nichts. Selbst hier kommt es schon zu störenden Rucklern, die ein Spielerlebnis verhindern. Von Anhängern der Office Kaste werden aber auch keine besseren Ergebnisse erwartet.
min. | mittel | hoch | max. | |
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BioShock Infinite (2013) | 19 | 8.7 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Das Acer ist leise. Im Betrieb gibt es keine störenden Geräusche, und der Lüfter steht immer still, lediglich das Rödeln der Festplatte ist leicht hörbar. Diese erreicht 33,8 dB(A) und ist damit nur geringfügig lauter als der Ruhezustand oder der Lastzustand. Am lautesten ist das Gerät beim Lesen von DVDs. Hier werden knapp 38 dB(A) erreicht. Bei mittlerer Lautstärke der Lautsprecher fällt das aber nicht mehr auf.
Hier besteht ein Unterschied zur Konkurrenz: Die ist im Idle-Zustand entweder gleich laut oder unmerklich leiser, jedoch ändert sich das, sobald die Hardware gefordert wird. Bei maximaler Auslastung wird das Aspire im Verlgeich zu anderen Geräten nicht lauter und liegt sogar nur gering über seinem Ruhezustand.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32 / 32.8 / 32.8 dB(A) |
HDD |
| 33.8 dB(A) |
DVD |
| 38 / dB(A) |
Last |
| 33.4 / 33.6 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Acer Aspire ES1-420-377F Radeon HD 8240, E1-2500, Western Digital Scorpio Blue WD5000LPVT | Lenovo ThinkPad E450 20DDS01E00 Radeon R7 M260, 5200U, Samsung CM871 MZ7LF192HCGS | SCHENKER S405 HD Graphics 5500, 5500U, Samsung SSD 850 EVO mSATA 120GB | Dell Vostro 3558 HD Graphics 5500, 5200U, Western Digital Scorpio Blue WD5000LPVX | Acer Aspire E15 ES1-512-P1SM HD Graphics (Bay Trail), N3540, Western Digital Scorpio Blue WD5000LPVX | |
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Geräuschentwicklung | -9% | -15% | -1% | -4% | |
Idle min * | 32 | 29.6 7% | 31 3% | 31.8 1% | 32.7 -2% |
Idle avg * | 32.8 | 34.5 -5% | 31 5% | 31.8 3% | 32.7 -0% |
Idle max * | 32.8 | 34.8 -6% | 31.9 3% | 31.8 3% | 33.2 -1% |
Last avg * | 33.4 | 40.3 -21% | 47.8 -43% | 32.2 4% | 36.5 -9% |
Last max * | 33.6 | 40.3 -20% | 47.8 -42% | 39.7 -18% | 36.5 -9% |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Im Leerlauf bleibt das Testgerät kühl. Durchschnittlich wird die Oberseite im Durchschnitt lediglich 30 °C warm. Diese Messungen sind von der Raumtemperatur abhängig und können in den Sommermonaten natürlich etwas höher liegen. Im Stresstest (Prime95 und Furmark laufen mindestens 1 Stunde) wird das Aspire aber auch nicht viel wärmer. Im Durchschnitt steigen die Oberseiten-Temperaturen auf 33,5 °C, und die wärmste Stelle ist mit 38,8 °C auch nur handwarm.
Die leistungsfähigere Konkurrenz erreicht auch Werte über 40 °C oder sogar 50 °C. In allen Betriebsarten bleibt der Laptop immer angenehm kühl und in einem völlig unkritischen Bereich.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.2 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-9.5 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher befinden sich auf der vorderen Unterseite des Apsire. Der abgegebene Klang ist nicht sonderlich prickelnd: Es mangelt an Höhen und Tiefen, weswegen sie unausgeglichen wirken. Musikgenuss kommt hier nicht auf.
Energieaufnahme
Der Energieverbrauch ist für diese Geräteklasse akzeptabel. Dies ist der energiesparenden und auch leistungsschwachen Hardware geschuldet. Im Leerlauf bleibt es bei etwas unter 10 Watt und liegt damit auf demselben Verbrauchsniveau wie einige deutlich leistungsfähigere 14-Zoll-Geräte. (Als Beispiele gelten hier wieder die oben genannten: Lenovo Thinkpad E450, Schenker S405, Lenovo Thinkpad T450s oder HP EliteBook Folio 1040 G2). Der Stresstest benötigt wesentlich mehr Energie. 20,4 Watt ist genügsam, aber wenig effizient. Das etwas größere Schwestermodell Acer Aspire E15 Start ES1-512-P1SM verbaut einen Intel Pentium N3540, ein Vierkerner, der sowohl im Leerlauf als auch im Stresstest genau so viel Leistung aufnimmt, aber sehr viel mehr leistet.
Aus / Standby | 0 / 0.2 Watt |
Idle | 5.2 / 7.7 / 8.5 Watt |
Last |
17.4 / 20.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Unser praxisnahe WLAN-Test lädt alle 30 Sekunden eine neue Webseite und gibt damit eine gute Vergleichsbasis. Das Energiesprofil war auf "Ausgeglichen" eingestellt bei einer Displayhelligkeit von rund 150cd/m². Das Aspire ES1-420 hinterlässt hier nur einen nüchternen Eindruck. Nach 4:13 Stunden war hier Schluss. Für eine eigentlich energiesparende Ausstattung ist das ein eher schlechtes Ergebnis. 37 Wh Akkukapazität sind eben nicht viel. Alle oben genannten möglichen Konkurrenten laufen länger.
Pro
Contra
Fazit
Das Acer Aspire ES1-420-377F schlägt sich in vielen Belangen schlecht. Deutlich ist hier an allen möglichen Stellen gespart worden. Acer will hier offenbar ein Gerät veröffentlichen, welches auf völlig veraltete oder zu schwache Hardware setzt. Die CPU (AMD E1-2500) mit ihrer integrierten Grafikeinheit (AMD Radeon HD 8240) ist allen aktuellen Konkurrenten weit unterlegen und platziert sich dementsprechend in den Charts ganz weit unten. Das Display leidet unter einem starken Blaustich und den daraus resultierenden Farbverfälschungen, das kann aber wegen der horizontalen Blickwinkelstabilität etwas ausgeglichen werden. Die Akkulaufzeit, mit der man hätte punkten können, entpuppt sich als weiteres Mittelmaß. Das unpraktische Touchpad und die eher ungünstig platzierten Schnittstellen können ebenfalls keinen Boden gut machen. Dass der Aspire weder heiß noch laut wird und eine gute Tastatur hat, können das nüchterne Gesamtbild leider nicht mehr ändern.
Unterm Strich bleibt damit das Aspire eher eine Schreibmaschine mit optischem Laufwerk, denn mehr kann es schlicht nicht. Eine modernere CPU und GPU würden aus diesem Gerät wesentlich mehr herausholen. Alles andere als ein günstiger Kampfpreis lässt dieses Gerät überteuert erscheinen, denn die Schwächen der CPU und GPU sind eine bittere Pille.
Billige Einstieger-Notebooks gibt es im 15,6-Zoll-Format genug, und die Klasse der 14-Zöller bleibt wohl den hochwertigen überlassen. Mittlerweile konnten wir auch einen Preis für das ES1-420 in Erfahrung bringen: Acer spricht von einer UVP von 349 Euro, ein Erscheinungstermin kann noch nicht bekannt gegeben werden.
Acer Aspire ES1-420-377F
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27.07.2015 v4 (old)
René Kohl