Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2019 mit WQHD-Panel im Test: Weiterhin die Referenz bei den Business-Laptops?
Nachdem das ThinkPad X1 Carbon der Baujahre 2017 und 2018 das gleiche Gehäuse enthielt (es gab nur einige optische Veränderungen), versieht Lenovo die mittlerweile 7. Generation seines Business-Laptops nun mit einer komplett neue Hülle. Das Ergebnis ist ein überaus mobiler 14-Zoll-Laptop mit einem Gewicht von gerade einmal ~1,1 kg, der laut dem Hersteller jedoch keine Kompromisse bei der Funktionalität eingehen muss.
Unser heutiges Testgerät trägt die Bezeichnung ThinkPad X1 Carbon 2019 20QE000VGE und ist mit einem Core-i7-Prozessor, 16 GB RAM und einer 512 GB großen NVMe-SSD ausgestattet. Bei uns ist der matte WQHD-Bildschirm mit 2.560 x 1.440 Pixeln verbaut, den wir bereits aus dem Vorgänger kennen. Die neue Kohlefaser-Optik auf dem Deckel gibt es nur für Modelle mit dem optionalen 4K-UHD-Monitor, alle anderen Versionen kommen in dem vertrauten Schwarz daher.
Wir vergleichen das neue ThinkPad X1 Carbon 2019 mit seinem Vorgänger und auch mit dem aktuellen ThinkPad T490s/T495s. Auf die aktuellen Modelle der Konkurrenz warten wir noch, bis dahin verwenden wir das HP EliteBook x360 1040 G5 und das Dell Latitude 7490.
Gehäuse - Neu, aber doch kaum anders
Lenovo hat dem ThinkPad X1 Carbon der 7. Generation ein komplett neues Gehäuse spendiert. Es ist leichter und kompakter, im Endeffekt sind die Unterschiede aber sehr gering, und wirklich spüren kann man die Verbesserungen nicht. Wir haben zusätzlich zu dem 2019er X1 Carbon auch noch den Vorgänger zur Hand, und selbst im direkten Vergleich ist es nicht leicht, das neue Modell auszumachen. Optisch hat sich ebenfalls nur wenig getan, denn auch die schwarzen Oberflächen sind identisch. Lediglich das neue X1 Carbon 2019 mit dem optionalen 4K-HDR-Bildschirm erhält die neue Carbon-Optik auf dem Deckel, doch es ist wirklich nur eine optische Sache.
Positiv ist jedoch, dass sich die kleine Schlankheitskur nicht wirklich negativ auf die Stabilität oder die Verarbeitung ausgewirkt hat. Im direkten Vergleich mit dem 2018er-Modell können wir beim Bildschirmdeckel keinen Unterschied hinsichtlich der Stabilität erkennen. Der mittlere Bereich der Baseunit lässt sich hingegen ein wenig leichter herunterdrücken. In der Praxis kommt das aber nur zum Tragen, wenn man sehr energisch auf den Tasten "rumhackt". Auch bei den Scharnieren gab es eine Veränderung, denn diese sind nun etwas straffer (auch beim zweiten Testgerät mit dem 400-Nits-Display). Die Base hebt sich also leicht an, wenn man den Deckel mit nur einer Hand öffnen möchte.
Leider hat es Lenovo versäumt, das X1 Carbon mit der Oberflächenbeschichtung des ThinkPad T490s auszustatten, denn dort waren Fingerabdrücke bzw. Schmutz kaum ein Problem. Beim X1 Carbon hingegen muss man gelegentlich schon mal saubermachen. Wie beim aktuellen ThinkPad X1 Yoga 2019 (dessen Baseunit praktisch identisch aufgebaut ist) verwendet Lenovo zwei verschiedene Varianten der Baseunit. Der microSD-Leser wurde komplett gestrichen, Modelle ohne LTE-Modul werden daher auch ohne den Einschub für die SIM auf der Rückseite ausgeliefert. Warum man nicht bei der alten Lösung geblieben ist und zumindest weiter einen microSD-Leser anbietet, sondern stattdessen zwei verschiedene Gehäuse produziert, erscheint uns etwas merkwürdig.
Zusätzlich zu den Vergleichsbildern zeigt auch unser Größendiagramm, dass der Unterschied zwischen dem 2018er und 2019er X1 Carbon nur minimal ist. Am ehesten bemerkt man hier noch die etwas geringere Bauhöhe (-1 mm), aber auch das wird in der Praxis schwierig. Dennoch bleibt das ThinkPad X1 Carbon ein überaus mobiles 14-Zoll-Business-Notebook. Vor allem das geringe Gewicht ist sicherlich ein Argument für das Lenovo, denn das HP EliteBook x360 1040 G5 nimmt beispielsweise eine etwas kleinere Stellfläche ein, ist dafür aber rund 300 Gramm schwerer. Sowohl das ThinkPad T490s als auch das Dell Latitude 7490 sind beim Hantieren spürbar größer und schwerer.
X1 Carbon vs. T495s vs. T490
Ausstattung
Bei den Anschlüssen gab es einige Veränderungen, wobei es hauptsächlich um die Positionierung geht. Der Power Button befindet sich analog zum aktuellen ThinkPad X1 Yoga nun auf der rechten Seite, und der USB-Anschluss liegt mittig, dafür ist der 3,5-mm-Klinkenstecker auf die linke Seite gewandert. Weiterhin gibt es zwei vollwertige Thunderbolt-3-Stecker, einen nativen LAN-Ausgang mittels beiliegendem Adapter und einen HDMI-Ausgang in Standardgröße. Insgesamt kann das X1 Carbon 2019 drei Displays ansteuern, wobei die maximale Auflösung bei 5.120 x 2.880 Pixeln (60 Hz) via Thunderbolt 3 bzw. 4.096 x 2.160 Pixeln (24 Hz) via HDMI liegt.
Grundsätzlich finden wir es gut, dass die Kunden nach wie vor eine solide Mischung aus modernen USB-C-Anschlüssen samt Thunderbolt 3 sowie älteren USB-A-Steckern bekommen, denn somit benötigt man im Alltag eigentlich keine Adapter. Was wir jedoch nicht verstehen können, ist die Situation mit dem Kartenleser: Warum der microSD-Leser des Vorgängers (trotz seiner schlechten Platzierung) einfach gestrichen wurde, erschließt sich uns nicht. Platz für die nano-SIM-Karte gibt es ja schließlich auch, hier hätte man also erneut einen Combo-Schlitten für die SIM und die mSD setzen können.
Kommunikation – kein WiFi 6 im X1 Carbon
In unserem Testgerät arbeitet das bekannte WLAN-Modul Intel Wireless-AC 9560, das die gängigsten Standards beherrscht und in unserem standardisierten Test mit dem Router Linksys EA8500 gute Übertragungsgeschwindigkeiten erreicht. Auch in der Praxis konnten wir keine Probleme mit der kabellosen Netzwerkverbindung erkennen.
Ein aktuelleres WiFi-6-Modul bietet Lenovo ab Werk leider nicht an, und das WLAN-Modul kann nachträglich auch nicht ausgetauscht werden. Zumindest ein WWAN-Modul ist aber optional verfügbar. Leider gibt es aber auch hier die Einschränkung, dass man sich bereits vor dem Kauf entscheiden muss, ansonsten gibt es die Gehäuseversion ohne SIM-Slot.
Wartung
Die untere Gehäuseabdeckung lässt sich vergleichsweise leicht entfernen, denn es gibt nur 5 reguläre Kreuzschrauben. Nach dem Lösen hebt sich die Abdeckung bereits ein wenig, und man kann den Deckel leicht abheben. Gerade nach dem Fiasko des neuen ThinkPad T490 sind wir froh, dass es auch anders geht. Einmal im Inneren sind die Service-Tätigkeiten jedoch eingeschränkt. Man kommt an den Lüfter, den Akku, die M.2-SSD und das M.2-WWAN-Modul. Das WLAN-Modul ist aufgelötet und die Funktionalität wird teilweise von der CPU übernommen.
Eingabegeräte - Dünneres Gehäuse geht auf Kosten der Tastatur
Äußerlich erkennt man zunächst keinen Unterschied, wenn man sich die Tastatur des aktuellen ThinkPad X1 Carbon 2019 ansieht. Man bekommt nach wie vor die typische Chiclet-Eingabe mit den leicht gewölbten Tasten und einer zweistufigen weißen Hintergrundbeleuchtung, die jedoch ein wenig ungleichmäßig ist (siehe Bild unten). Einen Helligkeitssensor für die Beleuchtung gibt es aber leider immer noch nicht. Beim alten 2018er-Modell haben wir die Tastatur noch besonders gelobt, denn so einen satten Anschlag in Verbindung mit dem recht langen Tastenhub war für ein dünnes Gerät alles andere als selbstverständlich. Zusammen mit der sehr stabilen Baseunit ergab sich ein sehr gutes Tippgefühl mit einem klar definierten Feedback.
Aufgrund des dünneren Gehäuses musste Lenovo den Tastenhub jedoch von 1,8 auf 1,5 mm verringern, und auch die Höhe der Tastenkappen selbst wurde von 5,3 auf 4,5 mm reduziert. Ganz klar, wir jammern hier auf einen recht hohen Niveau, und gerade im Konkurrenzvergleich ist die Tastatur weiterhin sehr gut, doch das Tippgefühl hat sich gegenüber dem 2018er-Modell verschlechtert. Man bemerkt einfach den geringeren Hubweg, und insgesamt wirken die Eingaben auch minimal klappriger.
Touchpad & TrackPoint
Ein weiterer Unterschied ist das Design der TrackPoint Tasten. Diese sind nun komplett flach, was aber sicherlich eine Geschmackssache ist und nicht negativ sein muss. Allerdings haben die beiden Tasten deutlich mehr Spiel als beim X1 Carbon 2018, was der Präzision der Eingaben schadet. Zudem neigt die linke Taste unseres Testgerätes dazu, in der linken unteren Ecke stecken zu bleiben, was besonders Doppelklicks problematisch macht. Bei unserem zweiten Testgerät (beide Touchpads/TrackPoints sind von ELAN) ist die Situation etwas besser: Die Taste bleibt nicht stecken, doch das leichte Spiel ist weiterhin vorhanden, und sie produzieren auch ein lauteres Klickgeräusch. Es kann natürlich sein, dass es sich hier noch um Probleme der ersten Chargen handelt (wir haben so ziemlich die ersten Geräte zum Test), aber das sollte bei einem Flagship-Laptop eines großen Herstellers eigentlich kein Problem sein.
Das Touchpad selbst lässt sich wie gewohnt einwandfrei bedienen und bietet auch gute Gleiteigenschaften. Im unteren Bereich kann man die Fläche herunterdrücken, was erneut einen sehr sattes und kein billig wirkendes Klickgeräusch erzeugt. Hier können wir im direkten Vergleich auch keinen Unterschied zwischen den beiden Generationen feststellen. Da es sich um ein Windows-Precision-Pad handelt, gibt es keine Probleme mit der Umsetzung von Befehlen oder Wischgesten mit bis zu vier Fingern.
Display - X1 Carbon 2019 mit WQHD-Panel des Vorgängers
Insgesamt bietet Lenovo fünf verschiedene Displays für das X1 Carbon 2019 an, von denen zwei bereits letztes Jahr verfügbar waren: Das FHD-Touch-Panel mit einer Helligkeit von 300 cd/m² und das matte WQHD-Panel aus unserem Testgerät. Leider liegt die Helligkeit hier erneut bei 300 cd/m², womit es spürbar dunkler ist als das Standard-Panel (1080p, 400 cd/m²). Optional gibt es dann auch noch ein FHD-Panel mit eingebautem Sichtschutzfilter (ebenfalls 400 cd/m², aktuell noch nicht verfügbar) sowie den neuen 4K-UHD-HDR-Bildschirm mit einer Helligkeit von 500 cd/m².
Subjektiv handelt es sich bei dem WQHD-Panel um einen sehr guten Bildschirm für einen Business-Laptop: Die Farben sind kräftig, Inhalte werden scharf dargestellt, und es gibt (im Gegensatz zu einigen der neuen Low-Power-FHD-Panels) keine Probleme mit Ghosting-Effekten aufgrund von sehr langsamen Reaktionszeiten. Vor allem bei der Helligkeit, die durchschnittlich bei etwas mehr als 300 cd/m² liegt, haben die neuen Bildschirme mit ihren rund 400 cd/m² einen Vorteil. Etwas enttäuscht sind wir außerdem von dem vergleichsweise hohen Schwarzwert, der zu einem mittelmäßigen Kontrastverhältnis von nur 786:1 hinzukommt. Für einen Business-Laptop ist das sicherlich ausreichend, doch es ginge auch deutlich mehr. Positiv: Es gibt keine Probleme mit Lichthöfen (Screen Bleeding).
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 337 cd/m²
Kontrast: 786:1 (Schwarzwert: 0.43 cd/m²)
ΔE Color 4 | 0.5-29.43 Ø4.91, calibrated: 1.7
ΔE Greyscale 6.2 | 0.5-98 Ø5.2
97.8% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
68.1% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
73.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
97.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
72.5% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.13
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2019-20QE000VGE LP140QH2-SPD1, , 2560x1440, 14" | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2018-20KGS5DU00 LP140QH2-SPB1, , 2560x1440, 14" | Lenovo ThinkPad X1 Carbon G6-20KG0025UK Lenovo LEN40A9 / AUO B140HAK02.3, , 1920x1080, 14" | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2018-20KGS03900 B140QAN02.0, , 2560x1440, 14" | Lenovo ThinkPad T490s-20NYS02A00 B140HAN05.7, , 1920x1080, 14" | HP Elitebook x360 1040 G5 AU Optronics AUO533D, , 1920x1080, 14" | Dell Latitude 7490 AUO503D (D04YD_B140HAN), , 1920x1080, 14" | |
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Display | 0% | -5% | 19% | -5% | -9% | -6% | |
Display P3 Coverage | 72.5 | 72.7 0% | 68.3 -6% | 87.7 21% | 67.1 -7% | 64.3 -11% | 66.6 -8% |
sRGB Coverage | 97.8 | 97.9 0% | 94.9 -3% | 100 2% | 97.6 0% | 94.1 -4% | 96.8 -1% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 73.8 | 74.6 1% | 69.3 -6% | 99.9 35% | 68.5 -7% | 65.5 -11% | 67.9 -8% |
Response Times | -11% | -12% | -60% | -73% | -77% | -29% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 33.6 ? | 38 ? -13% | 40 ? -19% | 59.2 ? -76% | 61.6 ? -83% | 70.8 ? -111% | 41.6 ? -24% |
Response Time Black / White * | 24 ? | 26 ? -8% | 25 ? -4% | 34.4 ? -43% | 38.8 ? -62% | 34.4 ? -43% | 32 ? -33% |
PWM Frequency | 735 ? | ||||||
Bildschirm | -4% | 25% | 44% | 29% | 23% | -1% | |
Helligkeit Bildmitte | 338 | 316 -7% | 298 -12% | 578 71% | 391 16% | 416.3 23% | 308.6 -9% |
Brightness | 315 | 311 -1% | 287 -9% | 533 69% | 389 23% | 400 27% | 294 -7% |
Brightness Distribution | 88 | 84 -5% | 91 3% | 84 -5% | 87 -1% | 89 1% | 89 1% |
Schwarzwert * | 0.43 | 0.35 19% | 0.2 53% | 0.38 12% | 0.23 47% | 0.29 33% | 0.23 47% |
Kontrast | 786 | 903 15% | 1490 90% | 1521 94% | 1700 116% | 1436 83% | 1342 71% |
Delta E Colorchecker * | 4 | 4.5 -13% | 2.19 45% | 1.9 52% | 3.4 15% | 2.69 33% | 6.07 -52% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 7.9 | 10.3 -30% | 4.39 44% | 3.8 52% | 4.7 41% | 4.95 37% | 10.58 -34% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 1.7 | 1.6 6% | 1.67 2% | 0.8 53% | 1.1 35% | 2.13 -25% | 1.67 2% |
Delta E Graustufen * | 6.2 | 7.7 -24% | 1.97 68% | 3 52% | 4 35% | 2.9 53% | 7.3 -18% |
Gamma | 2.13 103% | 2.2 100% | 2.43 91% | 2.14 103% | 2.49 88% | 2.4 92% | 2.061 107% |
CCT | 6787 96% | 6639 98% | 6571 99% | 6377 102% | 6809 95% | 6623 98% | 7269 89% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 68.1 | 68.6 1% | 62 -9% | 88.8 30% | 62.4 -8% | 60.1 -12% | 62 -9% |
Color Space (Percent of sRGB) | 97.8 | 97.9 0% | 95 -3% | 100 2% | 97.4 0% | 94.5 -3% | 97 -1% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -5% /
-4% | 3% /
15% | 1% /
26% | -16% /
10% | -21% /
4% | -12% /
-5% |
* ... kleinere Werte sind besser
Die Kalibrierung des Panels im Werkszustand könnte ebenfalls besser sein, denn es steckt durchaus Potenzial in dem Panel. Mit unserem X-Rite-i1Pro2-Spektralfotometer messen wir vor allem bei den Graustufen relativ hohe Abweichungen von den Idealwerten gegenüber der sRGB-Referenz. Es gibt zudem einen leichten Farbstich in Richtung Grün/Blau, den man jedoch nur erkennt, wenn man normalerweise mit kalibrierten Panels arbeitet.
Durch die Kalibrierung verbessern sich die Ergebnisse deutlich, lediglich 100 % Rot weicht noch von dem Zielwert (DeltaE kleiner 3) ab. Ein Nachteil der Kalibrierung ist jedoch die reduzierte Bildschirmhelligkeit (~30 cd/m²). Zusammen mit der fast vollständigen sRGB-Abdeckung lassen sich auch durchaus einige Fotos mobil bearbeiten, allerdings sind die neuen Full-HD-Bildschirme in dieser Hinsicht auch nicht viel schlechter.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
24 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 12.4 ms steigend | |
↘ 11.6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 50 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
33.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 16.4 ms steigend | |
↘ 17.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 42 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Das WQHD-Panel des ThinkPad X1 Carbon bietet eine matte Oberfläche und lässt sich damit prinzipiell auch im Freien benutzen. Im Akkubetrieb wird die Helligkeit nicht verringert, wenn man die dynamische Helligkeitsanpassung im Intel Treiber deaktiviert. Die nachfolgenden Bilder sind in der prallen Sommersonne entstanden, und auch in dieser Situation kann man noch etwas erkennen. Angenehmer wird es jedoch erst, wenn man den Bildschirm aus dem Licht herausdreht.
Da wir das Testgerät mit dem 400-Nits-1080p-Display schon hier haben, wollten wir mal sehen, ob man im Freien wirklich einen Unterschied zwischen den beiden Panels erkennt. Die Antwort ist ganz klar: ja. Wer das X1 Carbon also oft mobil bzw. in sehr hellen Umgebungen verwendet, sollte den standardmäßigen FHD-Bildschirm vorziehen.
Lenovo setzt ein IPS-Display ein, und dementsprechend gibt es keine Probleme mit der Blickwinkelstabilität. Selbst aus größeren Winkeln gibt es nur einen minimalen Helligkeitsabfall, und der Bildinhalt bleibt jederzeit erkennbar.
Leistung
Im Kapitel Leistung hat sich nicht viel gegenüber dem Vorgänger geändert. Lenovo implementiert die neuen Whiskey-Lake-CPUs von Intel, koppelt diese aber weiterhin mit LPDDR3-RAM. Die Grafikberechnungen werden von der integrierten Intel GPU übernommen, die für normale Bürotätigkeiten vollkommen ausreicht. Ein AMD Modell des ThinkPad X1 Carbon wurde bisher nicht angekündigt.
Aktuell scheinen die Treiber noch nicht ganz ausgereift zu sein, denn die Power Limits (sowohl kurz- als auch langfristig) liegen bei sehr hohen 51 Watt. Unter Last führt das zu stark schwankenden Taktraten, worauf wir in den einzelnen Sektionen noch genauer eingehen werden. Eine weitere Änderung gab es bei Lenovos Vantage Software. Bei mehreren aktuellen Modellen verweist die Software bei dem Punkt "intelligente Kühlung" nun auf den normalen Leistungsregler von Windows (siehe Screenshot).
Aktuell scheint es auch noch Probleme mit den Latenzen zu geben, denn sowohl mit aktivierter als auch deaktivierter WLAN-Verbindung zeigt das Tool LatencyMon hohe Ausschläge an. Beim Vorgänger gab es keine Probleme, hoffentlich liefert Lenovo noch ein Update nach. Das erste BIOS-Update auf Version 1.04 hat zumindest noch nicht geholfen.
Update: Auch nach dem Update auf BIOS-Version 1.16 gab es keine Veränderungen bei der Leistung.
Prozessor - ThinkPad mit vPro Core-i7
Das 2019er ThinkPad X1 Carbon ist mit vier verschiedenen Whiskey-Lake-CPUs von Intel verfügbar. Es handelt sich allesamt um Quad-Core-Prozessoren mit einer nominellen TDP von 15 Watt. Neben den beiden regulären Versionen Core i5-8256U und Core i7-8565U, die man auch in den meisten Consumer-Produkten findet, bietet Lenovo zusätzlich noch die beiden vPro-Versionen Core i5-8365U sowie Core i7-8665U an. Neben weiteren Verwaltungsfunktionen erreichen die beiden auch einen etwas höheren Turbo-Takt. In unserem Testgerät steckt mit dem i7-8665U der nominell schnellste Prozessor, der einen maximalen Turbo-Takt von bis zu 4,8 GHz erreichen kann.
Gerade bei der Belastung von nur einem Kern profitiert das ThinkPad X1 Carbon natürlich von dem schnellen Core i7. Auch der erste Durchlauf im Multi-Test erzielt ein sehr gutes Ergebnis, auch wenn die maximalen Taktraten nicht erreicht werden. Damit liegt das neue Modell auch einige Prozentpunkte vor dem 2018er X1 Carbon, das schlankere Gehäuse hatte also anscheinend keine Auswirkungen auf die Kühlung.
Wenn es um die reine Leistung geht, ist der Core i7-8665U den Aufpreis sicherlich nicht wert. Allerdings spielt hier ja auch noch die vPro-Funktionalität eine Rolle, die gerade bei größeren Firmen interessant sein kann. Im Akkubetrieb wird die Leistung nicht reduziert. Achtung: Für die volle CPU-Leistung muss der Windows Leistungsregler auf Beste Leistung stehen, ansonsten werden die Power Limits auf niedrigere Werte begrenzt (20/15 Watt bei Bessere Leistung; 7,5/10 Watt bei Mehr Akkueffizienz).
In der Cinebench-Multi-Schleife, mit der wir anhaltende CPU-Belastung simulieren, zeigt sich das Problem mit den hohen TDP-Limits. Der Prozessor ist praktisch immer knapp an der 100-°C-Marke, was im Verlauf des Tests auchhin und wieder zu Leistungseinbrüchen führt. Das Endergebnis ist mit durchschnittlich 632 Punkten sicherlich nicht schlecht, mit etwas Optimierung wäre hier aber vermutlich noch mehr drin.
Spannungsreduzierung mittels Intel XTU
Neben der Anpassung der TDP-Limits gibt es natürlich auch die Möglichkeit, die Kernspannung des Prozessors zu reduzieren. Wie man dabei vorgeht, haben wir in diesem Artikel ausführlich beschrieben. Achtung: Die Prozessoren verhalten sich unterschiedlich, und die Ergebnisse können nicht einfach auf ein anderes System übertragen werden.
Der Core i7-8665U unseres Testgerätes ließ sich nicht besonders gut optimieren, denn für einen stabilen Betrieb konnten wir die Spannung nur um 0,070 Volt reduzieren. Das Ergebnis ist ein höherer Takt bei gleicher Temperatur, was dann auch zu höheren Ergebnissen in unseren Benchmarks führt. An dem grundlegenden Verhalten des Prozessors ändert das jedoch nichts, und die Schwankungen gibt es nach wie vor.
System Performance
In diesem Kapitel können wir uns kurz fassen, denn mit den schnellen Komponenten läuft das System rund, was man von einem modernen und teuren Laptop im Jahr 2019 allerdings auch erwarten kann. Wir sind bisher auf keinerlei Probleme gestoßen.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3823 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 5120 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4696 Punkte | |
PCMark 10 Score | 4005 Punkte | |
Hilfe |
Linux Kompatibilität
Wir haben testweise Ubuntu 19.04 installiert, um die Kompatibilität zu überprüfen. Während der Installation funktionierte das Touchpad nicht, der TrackPoint aber schon. Einmal installiert klappte dann aber alles wie gewünscht. Das beinhaltet die Funktion der Hotkeys, beispielsweise für die Helligkeit oder die Lautstärke, genauso wie die Kommunikationsmodule (WLAN, Bluetooth). Lediglich das eingebaute WWAN-Modul wurde nicht erkannt.
Massenspeicher - ThinkPad X1 mit schneller PCIe-SSD
In dem ThinkPad X1 Carbon werkelt eine schnelle PCIe-SSD von Western Digital, die eine Speicherkapazität von 512 GB bietet. Im Auslieferungszustand stehen davon noch 437 GB zur Verfügung. Die Leistung der NVMe-SSD ist sehr hoch und muss sich keineswegs vor der Konkurrenz von Samsung oder Intel verstecken. Wie gewohnt setzt Lenovo aber auf mehrere Hersteller - welches Modell im Gerät steckt, weiß man erst nach dem Kauf.
Für weitere Benchmarks und Vergleiche mit anderen Laufwerken verweisen wir auf unsere umfassende SSD-/HDD-Liste.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2019-20QE000VGE WDC PC SN720 SDAQNTW-512G | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2018-20KGS03900 Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ | Lenovo ThinkPad T490s-20NYS02A00 Intel SSD Pro 7600p SSDPEKKF512G8L | Dell Latitude 7490 Toshiba KSG60ZMV256G | HP Elitebook x360 1040 G5 Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ | Durchschnittliche WDC PC SN720 SDAQNTW-512G | |
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CrystalDiskMark 5.2 / 6 | -17% | -25% | -70% | -14% | 2% | |
Write 4K | 196.9 | 131.9 -33% | 122 -38% | 79.4 -60% | 122.7 -38% | 183.3 ? -7% |
Read 4K | 51.3 | 44.6 -13% | 45.56 -11% | 27.37 -47% | 46.57 -9% | 48.2 ? -6% |
Write Seq | 1715 | 1824 6% | 1497 -13% | 343.9 -80% | 1725 1% | 2135 ? 24% |
Read Seq | 2464 | 2163 -12% | 2385 -3% | 472.7 -81% | 2392 -3% | 2102 ? -15% |
Write 4K Q32T1 | 429.1 | 338.1 -21% | 240.9 -44% | 206 -52% | 470.6 10% | 452 ? 5% |
Read 4K Q32T1 | 542 | 351.9 -35% | 338 -38% | 188.3 -65% | 313.2 -42% | 619 ? 14% |
Write Seq Q32T1 | 2521 | 1972 -22% | 1528 -39% | 343.3 -86% | 1869 -26% | 2537 ? 1% |
Read Seq Q32T1 | 3481 | 3387 -3% | 2915 -16% | 533 -85% | 3380 -3% | 3466 ? 0% |
AS SSD | -10% | -22% | -79% | -17% | 3% | |
Seq Read | 2978 | 2396 -20% | 2654 -11% | 486.2 -84% | 1816 -39% | 2960 ? -1% |
Seq Write | 2287 | 1376 -40% | 1341 -41% | 294.9 -87% | 1270 -44% | 2184 ? -5% |
4K Read | 47.39 | 52.4 11% | 65.6 38% | 26.66 -44% | 46.25 -2% | 45.4 ? -4% |
4K Write | 175.6 | 134.3 -24% | 164.4 -6% | 79.2 -55% | 104.1 -41% | 176.4 ? 0% |
4K-64 Read | 1209 | 876 -28% | 761 -37% | 316.1 -74% | 1342 11% | 1149 ? -5% |
4K-64 Write | 1148 | 1529 33% | 927 -19% | 248.1 -78% | 1209 5% | 1433 ? 25% |
Access Time Read * | 0.029 | 0.033 | 0.112 | 0.043 | 0.09857 ? | |
Access Time Write * | 0.023 | 0.027 -17% | 0.039 -70% | 0.056 -143% | 0.035 -52% | 0.023 ? -0% |
Score Read | 1554 | 1168 -25% | 1092 -30% | 391 -75% | 1569 1% | 1490 ? -4% |
Score Write | 1553 | 1801 16% | 1226 -21% | 357 -77% | 1440 -7% | 1828 ? 18% |
Score Total | 3874 | 3529 -9% | 2831 -27% | 947 -76% | 3790 -2% | 4047 ? 4% |
Copy ISO MB/s | 1247 | 2034 | 1409 ? | |||
Copy Program MB/s | 460.2 | 450.3 | 368 ? | |||
Copy Game MB/s | 1107 | 1024 | 931 ? | |||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -14% /
-13% | -24% /
-24% | -75% /
-75% | -16% /
-16% | 3% /
2% |
* ... kleinere Werte sind besser
Grafikkarte
Bei der Grafikkarte gibt es keine Überraschungen, denn nach wie vor kommt Intels bekannte UHD Graphics 620 zum Einsatz. Als integrierte GPU bietet sie ausreichend Leistung für alle gängigen Multimedia-Anwendungen, und auch die Wiedergabe von hochauflösenden Videos ist dank dem integrierten Video-Decoder kein Problem. Weitere technische Informationen zur UHD Graphics 620 stehen hier zur Verfügung.
Dank der Dual-Channel-Speicherbelegung steht die volle Leistung der iGPU zur Verfügung, insgesamt bewegen wir uns hier aber dennoch auf einem sehr niedrigen Niveau. Im Akkubetrieb wird die Leistung nicht reduziert. Weitere Benchmarks der iGPU sind in unserer Techniksektion verfügbar.
3DMark 11 Performance | 2226 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 9706 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1244 Punkte | |
3DMark Time Spy Score | 495 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Es gibt zwei Möglichkeiten, auf dem X1 Carbon 2019 vernünftig zu spielen: Entweder man beschränkt sich auf ältere und anspruchslose Titel, wobei auch hier hohe Settings oftmals nicht möglich sind, oder man schließt zu Hause eine externe Grafikkarte an, was dank dem Thunderbolt-3-Anschluss kein Problem ist. Weitere Gaming-Benchmarks mit der Intel UHD Graphics 620 sind in unserer Techniksektion verfügbar.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 57.1 | 36.9 | 35.5 | 8.7 |
The Witcher 3 (2015) | 11.5 | |||
Dota 2 Reborn (2015) | 85 | 35.2 | 18.3 | 18.9 |
X-Plane 11.11 (2018) | 18.3 | 12 | 12.1 | |
F1 2019 (2019) | 23 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Der Lüfter des neuen ThinkPad X1 Carbon 2019 ist erfreulicherweise sehr zurückhaltend, denn im Leerlauf und auch bei wenig Last ist er in der Regel deaktiviert. Selbst kurze Lastspitzen werden oftmals ohne Einsatz des Lüfters überstanden (z. B. Programminstallationen). Auch das nervige Auftouren des Lüfters im Netzbetrieb, welches wir in der Vergangenheit bei anderen ThinkPads feststellen konnten, war hier bislang noch kein Problem.
Selbst unter Last dauert es ein wenig, bis sich der Lüfter bemerkbar macht. Wir konnten insgesamt drei Lüfterstufen ermitteln, praktisch unhörbar bei 28,6 dB(A) und dann noch bei 31,5 sowie 33,1 dB(A). Dabei ist das Lüftergeräusch aber nicht störend oder hochfrequent. Unser Testgeräte hat keine Probleme mit sonstigen elektronischen Geräuschen wie beispielsweise Spulenfiepen.
Update: Nach dem BIOS-Update auf Version 1.16 springt der Lüfter bei Last etwas schneller an als zuvor.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.4 / 28.4 / 28.6 dB(A) |
Last |
| 31.5 / 33.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 28.4 dB(A) |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2019-20QE000VGE UHD Graphics 620, i7-8665U, WDC PC SN720 SDAQNTW-512G | Lenovo ThinkPad X1 Carbon G6-20KG0025UK UHD Graphics 620, i5-8350U, Lenovo LENSE20256GMSP34MEAT2TA | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2018-20KGS03900 UHD Graphics 620, i5-8550U, Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ | Lenovo ThinkPad T490s-20NYS02A00 UHD Graphics 620, i5-8265U, Intel SSD Pro 7600p SSDPEKKF512G8L | HP Elitebook x360 1040 G5 UHD Graphics 620, i7-8650U, Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ | Dell Latitude 7490 UHD Graphics 620, i5-8350U, Toshiba KSG60ZMV256G | |
---|---|---|---|---|---|---|
Geräuschentwicklung | -4% | -6% | -5% | -2% | -2% | |
aus / Umgebung * | 28.4 | 30.25 -7% | 28.9 -2% | 29.4 -4% | 28.3 -0% | 28.2 1% |
Idle min * | 28.4 | 30.25 -7% | 28.9 -2% | 29.4 -4% | 28.3 -0% | 28.2 1% |
Idle avg * | 28.4 | 30.25 -7% | 28.9 -2% | 29.4 -4% | 28.3 -0% | 28.2 1% |
Idle max * | 28.6 | 30.25 -6% | 32.5 -14% | 30.9 -8% | 28.3 1% | 28.7 -0% |
Last avg * | 31.5 | 31.3 1% | 35.1 -11% | 33.3 -6% | 32.6 -3% | 29.9 5% |
Last max * | 33.1 | 31.3 5% | 35.1 -6% | 33.3 -1% | 36.6 -11% | 40.2 -21% |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Im Leerlauf und bei wenig Last gibt es keine Probleme mit den Oberflächentemperaturen. Unter Last wird aber vor allem der mittlere obere Bereich der Baseunit mit rund 47 °C spürbar warm, was sich auch beim Tippen bemerkbar macht. Die Unterseite bleibt ein wenig kühler, in diesem Extremszenario sollte man das Gerät aber nicht für längere Zeit auf den Oberschenkeln ablegen. Der Lüfterauslass befindet sich auf der rechten Seite, was bei Mausnutzern ebenfalls zu einer warmen Hand führen könnte.
Im Stresstest mit den beiden synthetischen Tools Prime95 sowie FurMark sehen wir eine stark schwankende Leistung. Aufgrund der hohen Power Limits versucht der Prozessor immer wieder, sehr hohe Takte zu erreichen, was aber natürlich mit hohen Temperaturen einhergeht. Das führt wiederum zu einem extremen Einbruch bei der Leistung. Hier wird auch im Verlauf unseres Tests kein konstantes Level erreicht, stattdessen schwankt die Energieaufnahme des Prozessors zwischen 4-51 Watt mit einem durchschnittlichen Wert von ~21 Watt.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 47.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-3.1 °C).
Lautsprecher - Dolby Atmos im ThinkPad
Der wohl größte Unterschied zwischen dem alten und dem neuen ThinkPad X1 Carbon sind die Lautsprecher, was bei einem Business-Gerät sicherlich überrascht. Die beiden 1-Watt-Module aus dem 2018er X1 Carbon wurden durch insgesamt vier Lautsprecher ersetzt, die Lenovo auch mit Dolby Atmos bewirbt. Die beiden Lautsprecher im vorderen Bereich der Unterseite sind jetzt stärker (jeweils 2 Watt) und werden durch zwei zusätzliche Module mit jeweils 0,8 Watt oberhalb der Tastatur unterstützt.
Das Ergebnis kann sich sehen bzw. hören lassen, und zwar nicht nur im Business-Segment. Obwohl ein dedizierter Subwoofer fehlt, gibt es ein wenig Bass, und im direkten Vergleich ist der Klang deutlich voluminöser geworden, gleichzeitig bleibt die Sprachverständlichkeit aber sehr gut. Wir haben uns verschiedenste Trailer angesehen, und auch Musik mit dem neuen X1 Carbon 2019 gehört - die Verbesserung ist immens. Wenn man zwischen der Entscheidung X1 Carbon 2018 oder 2019 steht, könnten die Lautsprecher bei manchen Anwendern sicherlich schon Grund genug sein, sich für das neue Modell zu entscheiden.
Zusammen mit den Lautsprechern bekommt man auch die Dolby-Atmos-App, die verschiedene Presets bietet und auch einen individuellen Equalizer zur Verfügung stellt. Das dynamische Preset, welches den Klang automatisch anhand der Quelle optimiert, funktioniert allerdings ziemlich gut, und ein manueller Eingriff ist oftmals überflüssig.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2019-20QE000VGE Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (76.8 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(±) | abgesenkter Bass - 11.2% geringer als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (7.1% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 5.1% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.9% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (9.1% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (16.7% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 18% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 75% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 21%, das schlechteste Gerät hat 53%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 26% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 67% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2018-20KGS03900 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (83.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 25.9% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.8% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.8% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (9% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (18.7% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 30% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 64% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 21%, das schlechteste Gerät hat 53%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 39% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 53% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Energieverwaltung – Kleinerer Akku reduziert die Ausdauer
Energieaufnahme
Analog zu dem schwankenden Takt des Prozessors schwankt auch der Stromverbrauch unter Last sehr stark. Zu Beginn des Stresstests messen wir maximal 67,5 Watt, doch im weiteren Verlauf sind es zwischen 13 und 60 Watt mit einem durchschnittlichen Wert von rund 30 Watt. Das beiliegende 65-Watt-Netzteil (366 Gramm) ist also ausreichend dimensioniert.
Unter Last hat sich der Stromverbrauch im Vergleich zum 2018er-Modell (ebenfalls WQHD) etwas gesteigert, doch im Leerlauf konnte Lenovo die Werte optimieren. Minimal ermitteln wir nur 3 Watt, maximal 8,9 Watt inklusive Tastaturbeleuchtung. Beim Vorgänger waren es noch maximal 11,9 Watt. Die Tastaturbeleuchtung erhöht den Verbrauch auf der maximalen Stufe um rund 1,8 Watt, auf der kleinen Stufe nur um rund 0,8 Watt.
Aus / Standby | 0.31 / 0.48 Watt |
Idle | 3 / 6.3 / 8.9 Watt |
Last |
40.8 / 67.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2019-20QE000VGE i7-8665U, UHD Graphics 620, WDC PC SN720 SDAQNTW-512G, IPS, 2560x1440, 14" | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2018-20KGS03900 i5-8550U, UHD Graphics 620, Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ, IPS, 2560x1440, 14" | Lenovo ThinkPad T490s-20NYS02A00 i5-8265U, UHD Graphics 620, Intel SSD Pro 7600p SSDPEKKF512G8L, IPS, 1920x1080, 14" | Dell Latitude 7490 i5-8350U, UHD Graphics 620, Toshiba KSG60ZMV256G, IPS, 1920x1080, 14" | HP Elitebook x360 1040 G5 i7-8650U, UHD Graphics 620, Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ, IPS, 1920x1080, 14" | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2018-20KGS5DU00 i5-8550U, UHD Graphics 620, Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ, IPS, 2560x1440, 14" | Durchschnittliche Intel UHD Graphics 620 | Durchschnitt der Klasse Office | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -19% | 8% | 28% | 2% | 2% | -12% | ||
Idle min * | 3 | 3.8 -27% | 2.62 13% | 2 33% | 2.7 10% | 3.81 ? -27% | 4.46 ? -49% | |
Idle avg * | 6.3 | 8.9 -41% | 5.16 18% | 4.7 25% | 6.5 -3% | 6.94 ? -10% | 7.42 ? -18% | |
Idle max * | 8.9 | 11.9 -34% | 8.7 2% | 5.7 36% | 11.5 -29% | 8.75 ? 2% | 8.9 ? -0% | |
Last avg * | 40.8 | 47.5 -16% | 40 2% | 38.4 6% | 38.7 5% | 35 ? 14% | 42 ? -3% | |
Last max * | 67.5 | 52.5 22% | 64 5% | 38.9 42% | 50.5 25% | 47.5 ? 30% | 61.6 ? 9% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Das kompaktere Gehäuse hat auch zu einer geringeren Akkukapazität geführt: Von den 57 Wattstunden des 2018er-Modells sind nur noch 51 Wh übrig geblieben. Das wirkt sich in unseren ersten Laufzeittests auch entsprechend aus: Unter Last ist schon nach etwas mehr als 80 Minuten Schluss, und im praxisnahen WLAN-Test (Helligkeit 150 cd/m²; 72 % bei unserem Panel) reicht eine Ladung für etwas mehr als acht Stunden. Damit fällt das neue X1 Carbon hinter alle Versionen des Vorgängers zurück, auch das ThinkPad T490s mit dem Low-Power-FHD-Panel hält deutlich länger durch (+2 Stunden). Mit der maximalen Bildschirmhelligkeit verringert sich die WLAN-Laufzeit auf nur noch 6 Stunden.
Etwas besser sieht es im Videotest aus, bei dem wir den Kurzfilm Big Buck Bunny in einer Schleife abspielen. Die Helligkeit ist hier erneut auf 150 cd/m² begrenzt, und das ThinkPad X1 Carbon hält fast 10 Stunden durch.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2019-20QE000VGE i7-8665U, UHD Graphics 620, 51 Wh, 2560x1440 | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2018-20KGS5DU00 i5-8550U, UHD Graphics 620, 57 Wh, 2560x1440 | Lenovo ThinkPad X1 Carbon G6-20KG0025UK i5-8350U, UHD Graphics 620, 57 Wh, 1920x1080 | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2018-20KGS03900 i5-8550U, UHD Graphics 620, 57 Wh, 2560x1440 | Lenovo ThinkPad T490s-20NYS02A00 i5-8265U, UHD Graphics 620, 57 Wh, 1920x1080 | HP Elitebook x360 1040 G5 i7-8650U, UHD Graphics 620, 56 Wh, 1920x1080 | Dell Latitude 7490 i5-8350U, UHD Graphics 620, 60 Wh, 1920x1080 | Durchschnitt der Klasse Office | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 9% | 24% | 10% | 28% | 76% | 11% | 29% | |
H.264 | 586 | 657 12% | 566 -3% | 834 42% | 716 ? 22% | |||
WLAN | 493 | 537 9% | 621 26% | 519 5% | 607 23% | 623 26% | 548 11% | 608 ? 23% |
Last | 83 | 111 34% | 106 28% | 99 19% | 187 125% | 117.4 ? 41% |
Pro
Contra
Fazit – Nicht alle Entwicklungen des 2019er X1 Carbon bringen Vorteile für den Kunden
Auch die 2019er Version (bzw. 7. Generation) des ThinkPad X1 Carbon ist ein sehr gutes Business-Laptop. Allerdings hat Lenovos Entscheidung, das Gehäuse noch einmal etwas dünner zu gestalten, auch negative Auswirkungen, die man in der Praxis bemerkt. Damit meinen wir keinesfalls die Qualität des Gehäuses selbst: Die Stabilität ist minimal schlechter als zuvor, doch im Alltag dürfte das keine Auswirkungen haben. Die Verarbeitung ist nach wie vor exzellent.
Der größte Einschnitt, vor allem im direkten Vergleich mit den Vorgängern, ist aber das Tippgefühl, denn der reduzierte Tastenhub ist spürbar. Die Tastatur des aktuellen ThinkPad X1 Carbon 2019 ist immer noch sehr gut, vor allem im Vergleich zu vielen anderen Ultrabooks, doch die Tastatur des Vorgängers war einfach besser. Auch die Akkukapazität musste ein wenig verringert werden, was zu kürzeren Laufzeiten führt.
Ansonsten gibt es noch weitere kleine Punkte, die ein wenig stören, unter anderem den Verzicht auf einen SD-Kartenleser (lieber microSD als gar keinen Kartenleser), den Verzicht auf aktuelle WiFi-6-Module und die erneute Problematik mit den LTE-Modems, die nicht nachgerüstet werden können.
Bei dem WQHD-Display hat sich nicht viel getan. Es ist nach wie vor eine gute Option ohne PWM, was nach Möglichkeit allerdings kalibriert werden sollte. Die Leistung ist insgesamt minimal besser, allerdings merkt man das nur anhand der Benchmark-Werte.
Es gibt jedoch eine entscheidende Verbesserung, nämlich die Lautsprecher. Der Vergleich zwischen dem 2018er und dem 2019er X1 Carbon ist immens, und das neue Lautsprechersystem kann sich nicht nur für ein Business-Laptop sehen bzw. hören lassen. Wer zwischen der Wahl der beiden Modelle steht und Wert auf guten Klang legt, sollte definitiv zum neuen Modell greifen.
Das neue ThinkPad X1 Carbon ist noch einmal leichter und minimal kompakter, doch das merkt man im Alltag ehrlich gesagt kaum. Leider wurde der Tastenhub verringert, was man beim Tippen auch merkt. Dennoch bietet Lenovo mit dem überaus kompakten ThinkPad X1 Carbon weiterhin ein extrem gutes Gesamtpaket, welches endlich auch mal vernünftige Lautsprecher spendiert bekommen hat.
Wer auf die besseren Lautsprecher verzichten kann, sollte auf jeden Fall noch einen Blick auf das X1 Carbon der 6. Generation werfen, da diese Modelle bei vielen Shops nun im Abverkauf sind und man damit einiges an Geld sparen kann.
Anmerkung: Wir haben kürzlich unser Rating-System (siehe hier) aktualisiert. Die Wertung für das ThinkPad X1 Carbon 2019 liegt mit der neuen Rating-Version bei 90 %, mit der alten Version wären es 91 % gewesen.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2019-20QE000VGE
- 10.09.2019 v7 (old)
Andreas Osthoff