Apple Mac Mini M2 2023 im Test - Der Apple M2 kann im Desktop seine volle Leistung entfalten

Am quadratischen Gehäuse mit den abgerundeten Ecken hat sich nichts verändert. Der kleine Mac Mini ist mit knapp 20 x 20 cm sicherlich nicht der kompakteste Mini-PC, dafür aber auch nur knapp 3,6 cm hoch. Auf dem Schreibtisch bietet sich daher an, den Mac Mini unter einem Display zu platzieren. Das Design fügt sich sehr gut in das restliche Apple-Lineup ein und das Gerät ist mit dem Alu-Gehäuse auch sehr hochwertig. Das Gewicht liegt bei rund 1,2 kg, wobei hier aber auch schon das Netzteil inkludiert ist. Das Design erfordert allerdings auch Kompromisse, denn alle Anschlüsse befinden sich an der Rückseite, was den schnellen Anschluss von externen Geräten wie beispielsweise Festplatten verkompliziert. 

Bei den Anschlüssen hat der Mac Mini mit dem M2-SoC Vorteile gegenüber dem MacBook Air oder dem MacBook Pro 13, denn es gibt zwei modernen USB-C-Schnittstellen mit Thunderbolt-4-Unterstützung. Des Weiteren stehen noch reguläre USB-A-Anschlüsse, ein Gigabit-Netzwerkanschluss (optional 10 GBit/s) sowie ein HDMI-Ausgang (4K @60 Hz) zur Verfügung. Der Mac Mini M2 unterstützt maximal zwei externe Displays; wenn man sich für das Modell mit dem M2 Pro entscheidet sind es maximal drei externe Monitore. Hier stehen dann auch insgesamt vier Thunderbolt-4-Anschlüsse zur Verfügung und die maximalen Auflösungen sind höher.

Ein signifikanter Nachteil des Mac Mini sind die nicht vorhandenen Wartungs- oder Aufrüstmöglichkeiten. Hier muss man sich schon beim Kauf entscheiden, wie viel RAM und SSD-Speicher man benötigt. Die Festplattenkapazität lässt sich aber zumindest über externe Laufwerke einfach erweitern.

Beim WLAN-Modul bietet der Mac Mini M2 ebenfalls ein Upgrade gegenüber dem Vorgänger sowie den aktuellen MacBook-Air-Modellen, denn der Desktop-Rechner verwendet die Hardware der MacBook-Pro-Modelle (14 & 16) und unterstützt damit auch die modernen Wi-Fi-6E-Netzwerke sowie Bluetooth 5.3. In Verbindung mit unserem Referenzrouter von Asus sind die Transferraten hervorragend. Wir hatten während des Tests auch keine Probleme mit der der Signalqualität.

Der Mac Mini M2 wird mit Apples aktuellem Betriebssystem macOS 13 (Ventura) sowie einer umfangreichen Software-Sammlung ausgeliefert. Dazu gehört auch eine komplette Office-Suite sowie iMovie, mit dem man Videos erstellen und bearbeiten kann. Mittlerweile gibt es auch von fast allen wichtigen Apps native Version für Apples M1/M2-SoCs, aber auch die Emulation von älteren Apps (für Intel-Macs) funktioniert sehr gut.

Den Apple M2 kennen wir schon aus anderen Apple-Produkten wie den aktuellen MacBook-Air-Modellen. Im Vergleich zum alten M1-SoC ist die Grundkonfiguration mit vier schnellen Performance-Kernen sowie vier Efficiency-Kernen gleichgeblieben, die einzelnen Kerne können beim M2 aber höhere Takte erreichen. Der Prozessor darf bis zu 19 Watt verbrauchen und bleibt dank der aktiven Kühlung auch konstant auf diesem Niveau. Grundsätzlich liegt der Mac mini M2 hier exakt auf dem Niveau des MacBook Pro 13 M2 und etwas vor den MacBook-Air-Modellen, die aufgrund der passiven Kühlung bei längerer Belastung etwas an Leistung einbüßen. Im Alltag bemerkt man das aber nicht, genauso wenig wie den geringen Vorteil gegenüber der CPU-Leistung des Mac Mini M1.

Beim Vergleich mit der Windows-Konkurrenz muss man etwas aufpassen, da einige unserer Benchmarks von macOS emuliert werden müssen, was sich ein wenig auf die Leistung auswirkt. Die besten Vergleichswerte bieten daher Cinebench R23 sowie Geekbench, die nativ auf dem M2-Mac laufen. Hierbei zeigt sich, dass die Chips von AMD und Intel insgesamt mehr Leistung bieten, dafür aber auch mehr Strom benötigen. Für einen großen Effizienz-Vergleich steht auch unser umfangreicher Analyse-Artikel des Apple M2 zur Verfügung. Wir haben auch das aktuelle MacBook Pro 14 in den Vergleich aufgenommen, damit man eine Idee von der Leistung des optionalen M2-Pro-SoC bekommt.

Der Apple M2-SoC ist grundsätzlich in zwei Ausführungen erhältlich, wobei sich die Anzahl der GPU-Kerne unterscheidet. Im kleinen MacBook Air ist der Chip in der Basisversionen nur mit 8 GPU-Kernen ausgestattet, der Mac Mini wird aber grundsätzlich mit der stärkeren Version ausgerüstet, die 10 GPU-Kerne bietet. Wie schon in den anderen Apple-Produkten darf die iGPU maximal 12 Watt verbrauchen und die Leistung bleibt auch vollkommen stabil.

Die Ergebnisse der M2-GPU entsprechen den Erwartungen und das 10-Kern-Modell ist dabei auch deutlich schneller als die Iris Xe Graphics G7 von Intel sowie die aktuelle Radeon 780M von AMD. Für die Gaming-Tests setzen wir der Vergleichbarkeit halber nach wie vor auf emulierte Titel mit integrierten Benchmarks, da wir die FPS-Verläufe bei nativen Games derzeit noch nicht aufzeichnen können. Die Anzahl der nativen Spiele wächst aber stetig und der Mac Mini kann beispielsweise auch Resident Evil Village flüssig in 1080p auf den Bildschirm bringen. Zudem stehen natürlich alle Apple-Arcade-Games zur Verfügung.

Der Mac Mini besitzt einen Lüfter, denn man in der Regel aber nicht hören kann. Selbst bei voller CPU- oder GPU-Last bleibt er lautlos, man spürt aber die Luftbewegungen am Lüfterauslass. Erst sobald man die CPU und die GPU gleichzeitig voll auslastet, erhöht sich die Drehzahl des Lüfters langsam und nach etwa zwei Minuten wird das maximale Geräuschniveau von 29,7 dB(A) erreicht. Mehr als ein leises Rauschen ist es das aber nicht und störend wird es zu keiner Zeit. Hier hat der Mac Mini auch einen Vorteil gegenüber der kompakteren Konkurrenz, die oftmals deutlich lauter werden.