Wolfenstein II: The New Colossus Notebook und Desktop Benchmarks
Technik
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Details
Im Gegensatz zum ersten Teil von 2014, welcher noch auf die id Tech 5 setzt, kommt bei Wolfenstein II die taufrische und aus Doom bekannte id Tech 6 zum Einsatz. Letztere muss sich keineswegs hinter den Engine-Königen Frostbite (DICE) und CryEngine (Crytek) verstecken. Vor allem der Detailgrad wurde im Vergleich zu Wolfenstein: The New Order massiv aufgebohrt.
In den von Fabrikhallen, Bunkern und zerstörten Außenarealen dominierten Levels tummeln sich derart viele Zierobjekte (Schutt, Geröll, Einrichtungsgegenstände...), dass man gar nicht wissen möchte, was für ein extrem hoher Aufwand seitens der Macher dahintersteckt. Die Qualität der Texturen ist über weite Strecken ebenfalls erstklassig und nochmal eine ganze Ecke besser als bei id-Tech-5-Titeln. Hinzu kommen sehr schicke Effekte – seinen es nun Explosionen, Energiestrahlen oder Mündungsfeuer. Abgerundet wird das Paket von liebevoll gestalteten Figuren und hochwertigen Zwischensequenzen.
Generell bietet Wolfenstein II für einen Ego-Shooter überraschend viel Story, die auch in der deutschen Fassung erstaunlich gut vertont ist und den Spagat zwischen Ernsthaftigkeit und Popcorn-Unterhaltung meistert.
Etwas mehr erhofft hatten wir uns vom Gameplay. Ja, die Action-Einlagen sind gut designt und können mit gängigen Action-Titeln wie Call of Duty mithalten, allerdings hätten wir uns – trotz diverser Waffen und sattem Trefferfeedback (Stichwort Blut) – in den Gefechten stellenweise etwas mehr Abwechslung und „Wumms“ gewünscht. Das kürzlich getestete Destiny 2 punktet nach Meinung des Autors mit einem noch besseren und befriedigenderen Gunplay. Insgesamt liefert Machine Games dennoch eine gute bis sehr gute Vorstellung ab, weshalb auch 44 GB Platzbedarf auf dem Massenspeicher (Stand Oktober 2017) verschmerzbar sind.
Besonders viel Lob gebührt den Entwicklern für das umfangreiche Grafikmenü. Während sich im Hauptreiter allgemeine Optionen wie Helligkeit, Auflösung, Bildmodus, vertikale Synchronisation und Bewegungsunschärfe ändern lassen, befinden sich im erweiterten Menü sage und schreibe 28 (!) Stellschrauben. Diese können oft in mehreren Stufen geregelt werden, erfordern teilweise jedoch einen Neustart, was aufgrund der nicht überspringbaren Intro-Videos (eine typische „Krankheit“ von Titeln des Publishers Bethesda) allerdings stören kann.
Wer auf glatte Kanten steht, wird sich derweil über die vielen Antialiasing-Modi freuen. Neben den Post-Processing-Varianten FXAA, SMAA und TAA, welche kaum Leistung kosten, jedoch nur einen mittelmäßigen Job erledigen (außer man benutzt sie in Kombination mit 1TX) unterstützt der Titel auch das hochwertige, aber ziemlich ressourcenfressende TSSAA.
Pluspunkte verdient Wolfenstein II außerdem für die Tatsache, dass alle Settings per Text erläutert werden. Falls man ohne Umschweife loslegen und sich nicht mit technischen Details befassen will, bieten sich die eingebauten Voreinstellungen an, welche von Low bis hin zu – kein Witz – „Mein Leben!“ reichen. Für die Benchmarks beschränken wir uns auf die Stufen Low, Medium, High und Extreme.
Ärgerlicherweise traten bei unseren Tests einige technische Mängel auf, welche vor allem die Auflösung und die Stabilität betreffen. Hier eine kurze Auflistung:
- Auf manchen Geräten stellte Wolfenstein II beim ersten Start respektive beim Anschluss eines externen (4K-)Monitors eine viel zu niedrige Auflösung ein oder skalierte das Bild nicht korrekt. Letztgenanntes Problem kennen wir bereits von anderen Bethesda-Games wie Prey und Dishonored 2. Oft half es, die Skalierung von Windows 10 auf 100 % zu ändern.
- Wolfenstein II aktiviert in jedem Preset die maximale Kantenglättung, was entweder ein Bug oder eine schlechte Entscheidung seitens der Entwickler ist.
- Beim Start des Spiels, bei Ladevorgängen und beim Wechsel der Auflösung neigten manche Systeme zum Absturz. So fror Wolfenstein II auf den Low-End-GPUs Intel HD Graphics 630 und GeForce MX150 reproduzierbar ein (zu wenig VRAM?). Bei unserem GTX-1080-Notebook sorgte indes die Verwendung eines externen Displays für Abstürze.
- Die Haare einiger Charaktere flimmern – abhängig von den Settings und dem Antialiasing-Modus – extrem
Benchmark
Da Wolfenstein II – anders als der Engine-Bruder Doom – einzig und allein auf die moderne Vulkan-API setzt, funktioniert das altbewährte Messtool Fraps leider nicht. Während sich für Videoaufnahmen und Screenshots auf Nvidia-Systemen ShadowPlay anbietet, kann man für Framerate-Aufzeichnungen das Open-Source-Tool OCAT verwenden, das uns auch bei Destiny 2 – trotz inaktivem Overlay – gute Dienste geleistet hat, wenngleich nur die Average-FPS direkt ausgegeben werden (die Minimum-FPS muss man umständlich ausrechnen). Wer lediglich die Framerate beobachten möchte, aktiviert einfach die im Spiel integrierte FPS-Anzeige, welche sich zusammen mit anderen Performance-Informationen einblenden lässt.
Für unsere Benchmarks nutzen wir das Kapitel „Manhattan“, das man nach ca. zwei Spielstunden erreicht. Nach einer kurzen Kanal-Passage kommt der Hauptcharakter auf den zertrümmerten Straßen der Stadt an, die sich wegen ihrer Weitläufigkeit und der Unmenge an Levelobjekten für Performance-Messungen geradezu aufdrängen. Im Verlauf der knapp 30-sekündigen Sequenz (vergleiche Video) schreiten wir eine vordefinierte Strecke entlang, deren Framerate sich ungefähr an der Durchschnitts-Performance des Titels orientiert, es gibt also durchaus noch anspruchsvollere Szenen. Damit der Ego-Shooter Freude bereitet und nicht zur Ruckelorgie verkommt, sollten es im Mittel mindestens 40 bis 50 FPS sein.
Resultate
Abgesehen von Einsteiger-Grafikkarten, dessen Einsatz meist zum Absturz führt (siehe weiter oben), hat Wolfenstein II keinen besonders großen Hardware-Hunger. Grafikchips aus der unteren Mittelklasse packen immerhin 1.280 x 720 Pixel und minimale Details. Für 1.920 x 1.080 Bildpunkte und das Preset Medium sollte es besser ein Modell aus der oberen Mittelklasse sein (GeForce GTX 1050 aufwärts). Die Presets High bis Extreme laufen in Full-HD ab einer GeForce GTX 1050 Ti ordentlich. Besitzern von QHD-Displays mit 2.560 x 1.440 Pixeln empfehlen wir für höhere Settings mindestens eine GeForce GTX 1060 respektive GTX 980, wohingegen 3.840 x 2.160 Pixel nach einer GeForce GTX 1080 schreien.
Der Prozessor spielt wie üblich eine untergeordnete Rolle. Nur bei niedrigeren Auflösungen und Qualitätsstufen konnten wir hier und da eine Limitierung durch die CPU feststellen. Benchmarks zu weiteren GPUs werden in den kommenden Tagen folgen.
Wolfenstein II: The New Colossus | |
3840x2160 Extreme Preset AA:SM AF:16x 2560x1440 Extreme Preset AA:SM AF:16x 1920x1080 Extreme Preset AA:SM AF:16x 1920x1080 High Preset AA:FX AF:4x 1920x1080 Medium Preset AA:Off AF:2x 1280x720 Low Preset AA:Off AF:Trilinear | |
NVIDIA GeForce GTX 1080 Ti (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 1080 (Desktop), 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 1080 Mobile, i7-7820HK | |
NVIDIA GeForce GTX 1070 (Desktop), 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 1070 Mobile, 6820HK | |
AMD Radeon RX 480 (Desktop), 4790K | |
NVIDIA GeForce GTX 1060 (Desktop), 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 980, 6700K | |
NVIDIA GeForce GTX 1060 Mobile, 6820HK | |
NVIDIA GeForce GTX 1050 Mobile, i7-7700HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 965M, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce GTX 950M, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce 940MX, 6700HQ | |
NVIDIA GeForce 940M, 5700HQ | |
NVIDIA GeForce 920M, 2970M |
Übersicht
Testsysteme
Gerät | Grafikkarte | Prozessor | Arbeitsspeicher | Betriebssystem |
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Desktop-PC I | MSI GeForce GTX 1080 (8 GB GDDR5X) MSI GeForce GTX 1070 (8 GB GDDR5) Nvidia GeForce GTX 1060 (6 GB GDDR5) Nvidia GeForce GTX 980 (4 GB GDDR5) |
Intel Core i7-6700K | 2 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
Desktop-PC II | Nvidia GeForce GTX 1080 Ti (11 GB GDDR5X) Asus GeForce GTX 980 Ti (6 GB GDDR5) XFX Radeon R9 Fury (4 GB HBM) Sapphire Radeon R9 290X (4 GB GDDR5) Sapphire Radeon R9 280X (3 GB GDDR5) MSI Radeon R7 370 (2 GB GDDR5) |
Intel Core i7-4790K | 2 x 4 GB DDR3 | Windows 10 64 Bit |
Alienware 17 R4 | Nvidia GeForce GTX 1080 (8 GB GDDR5X) | Intel Core i7-7820HK | 2 x 16 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
Asus G752VS | Nvidia GeForce GTX 1070 (8 GB GDDR5) | Intel Core i7-6820HK | 2 x 16 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GT62VR | Nvidia GeForce GTX 1060 (6 GB GDDR5) | Intel Core i7-6820HK | 4 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GE72 | Nvidia GeForce GTX 1050 Ti (4 GB GDDR5) | Intel Core i7-7700HQ | 2 x 4 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
Asus GL753VD | Nvidia GeForce GTX 1050 (4 GB GDDR5) | Intel Core i7-7700HQ | 2 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GL62 | Nvidia GeForce GTX 1050 (2 GB GDDR5) | Intel Core i7-7700HQ | 2 x 4 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GE72 | Nvidia GeForce GTX 965M (2 GB GDDR5) | Intel Core i7-6700HQ | 1 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI PE60 | Nvidia GeForce GTX 950M (2 GB GDDR5) | Intel Core i7-6700HQ | 2 x 4 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI PL62 | Nvidia GeForce MX150 (2 GB GDDR5) | Intel Core i7-7700HQ | 2 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI CX72 | Nvidia GeForce 940MX (2 GB DDR3) | Intel Core i7-6700HQ | 2 x 8 GB DDR4 | Windows 10 64 Bit |
MSI GP62 | Nvidia GeForce 940M (2 GB DDR3) | Intel Core i7-5700HQ | 1 x 8 GB DDR3 | Windows 10 64 Bit |
MSI CX61 | Nvidia GeForce 920M (2 GB DDR3) | Intel Celeron 2970M | 1 x 8 GB DDR3 | Windows 10 64 Bit |
Asus N551ZU | AMD Radeon R9 M280X (4 GB GDDR5) | AMD FX-7600P | 2 x 4 GB DDR3 | Windows 10 64 Bit |
4K Monitor | Nvidia Treiber | AMD Treiber |
---|---|---|
2 x Asus PB287Q, Philips 328P6VJEB | ForceWare 388.00 | Crimson 17.10.3 |