Test ainol Novo7 Crystal Quad Core Tablet
Elf, Aurora oder Dragon heißen die Tablets des Herstellers ainol, bei dem man nicht nur auf mythische Namen steht, sondern auch ein üppiges Portfolio mit dutzenden Tablets zusammengetragen hat. Wir testen den mit 90 Euro extrem günstigen 7-Zöller ainol Novo 7 Crystal Quad Core. Vierkern-Prozessor, 8 GByte Flashspeicher und 1.024 x 600 Pixel Auflösung sind seine Merkmale. Unser Testgerät stammt vom auf chinesische Tablets und Handys spezialisierten Online-Store www.cect-shop.com.
Auf extrem günstige 7-Zoll-Tablets setzen momentan viele Hersteller, beispielsweise eher unbekannte, wie Coby mit dem Kyros MID7022, Odys mit dem Loox oder Prestigio mit dem MultiPad 7.0. Und dann gibt es da noch die großen Hersteller, die ebenfalls ihr Portfolio nach unten abrunden. Ein Beispiel hierfür ist das Acer Iconia B1-A71. Und dann sind da ja auch noch die Angebote von Amazon Kindle Fire HD 7 oder das Google Nexus 7, die man für ein etwas höheres Investment bekommt. Kann ainol in diesem kompetitiven Umfeld mit seinem Novo 7 Crystal Quad Core punkten?
Für knapp 90 Euro sollte man kein Metallgehäuse erwarten und so packt ainol sein Tablet in simplen schwarzen Kunststoff. Die Rückseite ist dabei glänzend, so dass sich Fingerabdrücke sammeln. Das Design des Gehäuses ist schlicht und dürfte keinen Kunden vergraulen, birgt aber auch keine Highlights.
Seinen großen Auftritt legt das Gehäuse interessanterweise akustisch hin: Kaum nimmt man das Tablet in die Hand knarzt es an allen Ecken und Enden. Bei leichtem Druck auf die linke obere Vorderseite ist zudem ein deutliches Klacken zu vernehmen. Die Stabilität ist mangelhaft: Schon leichtester Druck von hinten kommt bis zum Bildschirm durch und wird dort als Wellen im Flüssigkristall sichtbar. Teilweise bleiben diese Druckstellen sogar über einen längeren Zeitraum bestehen - das haben wir bei noch keinem Gerät so schlimm gesehen. Positiv fällt hingegen auf, dass sich das Tablet nicht verwinden lässt und die Übergänge zwischen den Teilen sauber verarbeitet sind.
Bei Abmessungen und Gewicht kann sich das ainol Novo7 Crystal im Vergleich zu seinen Mitbewerbern im Mittelfeld platzieren, wobei es hinsichtlich Gewicht selbst einige Markengeräte unterbietet: So ist es mit seinen 335 Gramm deutlich leichter als das Amazon Kindle Fire HD 7, das 60 Gramm mehr auf die Waage bringt.
Die Anschlüsse des Tablets liegen allesamt auf der linken Seite, wenn man das Tablet quer hält. Die Home-, Lautstärke- und On/Off-Tasten liegen dann am oberen Rand links. Daraus ergibt sich eine günstige Positionierung, wenn man das Tablet hochkant hält, da dann die Tasten wie bei einem Smartphone im oberen Bereich liegen und alle Anschlüsse an der Oberseite. Die Anschlussausstattung ist Tablet-Standard, allerdings verbaut ainol einen micro-HDMI-Ausgang, den man nicht bei allen günstigen Tablets findet.
An inneren Werten bringt das ainol Novo7 Crystal einen Vierkern-Prozessor, sowie eine Dual-Core-Grafikkarte mit, außerdem 1 GByte Arbeitsspeicher, sowie 8 GByte Flashspeicher. Der Nutzer muss sich mit einer Webcam begnügen, die zudem noch recht niedrig auflöst. Insgesamt zeigt sich das ainol Novo7 Crystal auf einer Höhe mit den Mitbewerbern, was die Ausstattung angeht. Lediglich der Vierkernprozessor verspricht interessant zu werden, da den sonst nur Markengeräte, wie das Google Nexus 7 bieten.
Software
Als Betriebssystem installiert der chinesische Hersteller Android 4.1.1 und damit eine recht aktuelle Version des Betriebssystems, wenn auch Version 4.2 schon verfügbar ist. An Softwarebeigaben legt ainol einige Apps bei, die sehr spannend aussehen, allerdings komplett in Mandarin gehalten sind und damit für westliche Benutzer eher Verwirrung als Mehrwert stiften.
Das Betriebssystem ist zwar vom deutschen Reseller auf Deutsch umgestellt worden, nach einem Reset startet das Tablet aber in Chinesisch und man braucht gewisse Android-Vorkenntnisse oder muss der Schriftzeichen mächtig sein, um das Sprachenmenü in den Einstellungen zu finden. Alternativ hilft auch dieses YouTube-Video. Zudem übernahmen einige Apps die Einstellung für chinesische Schriftzeichen und wurden dann aufgrund fehlender Zeichensätze unlesbar. Einzig der gute Videoplayer "OwlPlayer" ist auf Englisch enthalten und eine nette Zugabe.
Kommunikation & GPS
Standardmäßig für Tablets ist die Unterstützung der WLAN Standards 802.11 b/g/n, auch das ainol Novo7 Crystal Quad Core macht hier keine Ausnahme. Das wars aber dann auch schon mit den Kommunikationsmöglichkeiten, weder Bluetooth noch NFC, kein mobiles Internet und auch kein GPS-Sensor finden sich im 7-Zöller.
Kameras & Multimedia
Oft sparen die Hersteller an den Kameras und auch ainol gibt sich mit der kleinen Linse an der Vorderseite keine sonderliche Mühe: Die niedrige Auflösung von 640 x 480 Pixeln geht einher mit flauen Farben, starkem Farbrauschen selbst bei heller Beleuchtung und ausgefransten Rändern. Fotografieren ist damit mit dem Tablet nicht möglich, ebensowenig sollte man die Videofunktion verwenden, die nur rucklige Aufnahmen zustande bringt. Weil sich die Kamera an der Vorderseite befindet, ist der Haupteinsatzzweck ohnehin Videotelefonie, die mit der Kamera möglich ist, für bessere Bilder beim Angerufenen müssen Sie aber eine externe Kamera anschließen.
Videomaterial ließ sich in der Praxis in allen üblichen Größen flüssig darstellen. ainol legt auch zwei Demovideos in 720p und 1080p bei, wobei aufgrund des niedrig auflösenden Displays nicht viel Unterschied zwischen beiden festzustellen ist.
Zubehör
Neben einem USB-Kabel und dem Ladegerät ist im Lieferumfang des ainol Novo7 Crystal Quad Core kein Zubehör zu finden. Auf der Website des Herstellers finden sich allerdings zahlreiche Zubehörteile zu günstigen Preisen, wobei man immer 10-20 Euro Versandkosten einberechnen muss, da das Zubehör direkt aus China versandt wird.
Bestellen kann man beispielsweise ein Kunstledercase für 5 Euro, ein HDMI-Adapterkabel für 3 Euro oder einen WWAN-Dongle, über den das Tablet sogar im mobilen Internet surfen kann. Highlight ist sicherlich auch ein Protective Case mit USB-Tastatur für 10 Euro, die Qualität des Zubehörs ist allerdings angesichts der Verarbeitungsqualität des Tablets fragwürdig und die Versandkosten sowie eventuelle Zoll-Gebühren verteuern das Zubehör noch einmal.
Garantie
12 Monate Garantie gibt ainol auf sein Tablet, für günstige 30 Euro kann man noch einmal 12 Monate hinzubuchen. Wer sein Tablet auf der Website des Herstellers registriert und einen Account anlegt, der kann im Garantiefall über ein Formular bequem seinen Fall einreichen. Das Tablet muss dann zur Reparatur direkt nach China eingesandt werden, wobei man sich über zollrechtliche Bestimmungen informieren sollte. Der Support von ainol ist auf der Website bemüht, alle Fragen zu beantworten und es sind auch einige Updates auf neuere Android-Versionen verfügbar.
Eingabegeräte & Bedienung
Hat der Hersteller schon bei der allgemeinen Android-Oberfläche keine Änderungen vorgenommen, so kommt auch die virtuelle Tastatur als Standardmodell von Google daher. Das ist meist kein Nachteil, da die Bildschirmtastatur sehr funktional ist, wem sie nicht gefällt, der kann sich im Google Play Store nach Alternativen umsehen.
Der kapazitive Touchscreen erkennt bis zu 5 Finger gleichzeitig und arbeitet zuverlässig, in unserem Test wurden alle Eingaben korrekt erkannt. Die Oberfläche ist zudem angenehm gleitfreudig und bietet ebenfalls keinen Anlass zur Kritik.
Gerade konnten wir noch Lob verteilen, der mit 1.024 x 600 Pixeln auflösende Bildschirm gibt uns nun schon wieder reichlich Anlass zur Kritik: Zunächst ist da die viel zu geringe Helligkeit von durchschnittlich 178 cd/m². Obwohl das Tablet damit einigermaßen auf Klassenniveau liegt, wenn man die Mitbewerber Captiva Pad 8 Pro oder Odys Loox betrachtet, bringt der niedrige Wert deutliche Einschränkungen bei der Nutzung im Freien oder in hellen Umgebungen mit sich, wie wir weiter unten beschreiben.
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Ausleuchtung: 83 %
Helligkeit Akku: 196 cd/m²
Kontrast: 200:1 (Schwarzwert: 0.98 cd/m²)
Dank eines recht hohen Schwarzwertes von 0,98 cd/m² kommt es zusammen mit der niedrigen Helligkeit zu einem schlechten Kontrastverhältnis von 200:1. Dadurch sind eng beeinander liegende Farbtöne kaum zu unterscheiden. In der Praxis wirken Farben einigermaßen kräftig, durch den niedrigen Schwarzwert sind dunkle Töne aber oft eingetrübt.
Bei der Farbanalyse mit der Software CalMan und dem Kolorimeter schlägt sich der Bildschirm des ainol Novo7 Crystal Quad Core im Bereich Farbgenauigkeit gar nicht so schlecht. Zwar ist der für viele Bildschirme typische Blaustich zu erkennen, allerdings weichen rote und gelbe Farbtöne nicht so stark vom Idealwert ab wie bei anderen Bildschirmen. Bei den Graustufen ist aber auf dem Screenshot in der Vergleichstabelle mit bloßem Auge ein deutlicher Blaustich der Grautöne zu erkennen. Bei der Farbsättigung liegen Grün und Blau ziemlich genau auf dem Sollwert, Rot ist allerdings stark untersättigt. Die Screenshots dazu sehen Sie unten.
Aufgrund der geringen Helligkeit hat man schon in hellen Innenräumen Probleme mit dem Display, an eine Benutzung im Freien ist meist nicht zu denken. Wenn man einen schattigen Ort findet, kann man zwar mit dem Tablet arbeiten, durch die permanenten Spiegelungen des glänzenden Displays ist es aber für die Augen sehr anstrengend.
Auch wenn ainol auf seiner Website angibt, dass 180 Grad Blickwinkelstabilität in alle Richtungen besteht, können wir diese Behauptung in unserem Test nicht nachvollziehen: Im Quermodus bleiben die Blickwinkel zwar bei Neigung nach links, rechts und unten einigermaßen Stabil, neigt man das Tablet aber von sich weg, so bricht der Kontrast des Bildschirms sehr schnell zusammen.
Das SoC stammt ebenfalls von einer chinesischen Firma, nämlich Actions Semiconductor und heißt Actions ATM 7029. Laut Herstellerseite sollen sich vier ARM Cortex-A9-Prozessorkerne in diesem SoC verstecken, das wäre ein ziemlicher Leistungshammer für den Preis. Die Taktung der Kerne ist mit 1 GHz allerdings nicht sehr hoch. In den synthetischen System- und Prozessor-Benchmark-Tests schneidet das ainol Novo7 Crystal Quad Core allerdings schlecht ab und landet duchgängig auf den hinteren Plätzen.
Das hat uns veranlasst noch einmal nachzuforschen und tatsächlich sind offenbar entgegen der offiziellen Angaben keine Cortex A9-Kerne, sondern Cortex A5-Kerne verbaut, was den massiven Leistungsunterschied erklären würde. Auch in unserer News zum Launch des Tablets haben wir die Spezifikation mit Cortex A5-Kernen angegeben, einige Quellen (hier und hier) im Internet bestätigen den Verdacht ebenfalls.
In den synthetischen Benchmarks, die die GPU testen, schlägt sich ainols Tablet hingegen recht wacker und kann je nach Benchmark sogar dem Google Nexus 7 gefährlich werden. Die Vivante GC 1000+ Dual Core sollte also für alle aktuellen Tablet-Spiele aus dem Google Play Store gut gerüstet sein. Genaueres erfahren Sie weiter unten im Abschnitt "Spiele".
3DMark - 1280x720 Ice Storm Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
ainol Novo7 Crystal Quad Core | |
Google Nexus 7 |
Epic Citadel - High Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
ainol Novo7 Crystal Quad Core | |
Google Nexus 7 |
NenaMark2 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
ainol Novo7 Crystal Quad Core | |
Captiva PAD 8 Pro | |
Prestigio MultiPad 7.0 Prime Duo (PMP5770D) | |
Google Nexus 7 | |
Acer Iconia B1-A71 | |
Amazon Kindle Fire HD 7 inch |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 - T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
ainol Novo7 Crystal Quad Core | |
Google Nexus 7 |
Will man mit dem ainol Novo7 Crystal Quad Core im Internet surfen, so ergibt sich wiederum dasselbe Bild, wie bei den Prozessortests: Die synthetischen Benchmarks zeigen durchgehend eine schlechte Performance des Systems, das Tablet reiht sich fast durchgehend an letzter Stelle ein. Das äußert sich in der Praxis durch längere Seitenladezeiten und Hänger beim Scrollen.
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
ainol Novo7 Crystal Quad Core | |
Captiva PAD 8 Pro | |
Google Nexus 7 | |
Acer Iconia B1-A71 |
Octane V1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
ainol Novo7 Crystal Quad Core | |
Captiva PAD 8 Pro | |
Google Nexus 7 | |
Acer Iconia B1-A71 |
Auch der Flashspeicher des ainol Novo7 Crystal Quad Core kann mit seiner Geschwindigkeit nicht überzeugen, auch hier muss sich das Tablet beständig hinter den Mitbewerbern einreihen. Das zeigt sich in der vergleichsweise langen Dauer des Aufwachens aus dem Standby und dem verzögerten Start von Apps.
Spiele
Im praktischen Spieletest zeigt das Tablet dank seiner relativ leistungsfähigen GPU keine Hänger oder Verzögerungen im Spielablauf: Selbst, wenn in Zombiewood dutzende Untoter über den Bildschirm wanken bleibt das Spiel flüssig und auch der Shooter ShadowGun: Dead Zone läuft selbst bei höchsten Grafikeinstellungen flüssig. Lediglich der Start der Apps dauert wegen des etwas langsameren Flashspeichers minimal länger als bei anderen Tablets.
Auch im Rennspiel Real Racing 3 mit für Tablets recht aufwändiger 3D-Grafik sind keine Ruckler zu erkennen. Hier können wir uns außerdem von der Präzision des Lagesensors überzeugen, der unsere Lenkkommandos präzise weitergibt.
Temperatur
Wirklich hoch werden die Temperaturen des ainol Novo7 Crystal Quad Core nicht, selbst wenn man das Tablet über längere Zeit unter voller Last laufen lässt. 40,3 Grad an der Rückseite machen sich zwar bemerkbar, dennoch kann man das Tablet immer noch problemlos in der Hand halten. Ohne Belastung ist die Erwärmung mit maximal 34,5 Grad an der linken unteren Vorderseite ohnehin kaum spürbar.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Der kleine Lautsprecher an der Rückseite überrascht mit vollem und kraftvollen Klang, der aber nur solange anhält, wie man die Öffnung nicht verdeckt: Legt man das Tablet auf den Tisch oder kommt mit dem Finger über die Lautsprecheröffnung, wird der Klang sofort extrem gedämpft.
Solange man das Tablet aber in der Hand hält, ist der Klang laut und ausgewogen, wenn auch auf maximaler Lautstärke ein Dröhnen nicht ausgeschlossen ist. Auch wenn sich der Sound hauptsächlich auf Mitten und Höhen konzentriert, werden diese zumindest sehr natürlich wiedergegeben. Musikenthusiasten und Filmfans greifen vermutlich doch lieber zu externen Lautsprechern oder Kopfhörern, wenn die gerade nicht zur Hand sind, kann man aber auch mit den internen Lautsprecher recht gut leben.
Energieaufnahme
Beim Stromverbrauch bewegt sich ainols Tablet auf Klassenniveau. Den hohen Verbrauch von 0,5 Watt im ausgeschaltete respektive 1 Watt im Standby-Modus kann man dem Tablet ankreiden, das Acer Iconia B1-A71 macht das mit 0 und 0,1 Watt wesentlich besser.
Im Idle-Betrieb liegen die Werte ziemlich genau auf einer Höhe mit anderen Systemen, unter Volllast machen sich die wenig leistungsfähigen Prozessorkerne positiv bemerkbar: Mit maximal 5,5 Watt liegt das ainol Novo7 Crystal Quad Core deutlich unter dem Stromverbrauch der Mitbewerber.
Aus / Standby | 0.5 / 1 Watt |
Idle | 2.4 / 2.9 / 3.6 Watt |
Last |
5 / 5.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Dieser niedrige Verbrauch macht sich auch bei den Akkulaufzeiten bemerkbar: Mit 3:20 Stunden unter Last liegt das ainol Novo7 Crystal Quad Core ganz weit vorne. 6:18 Stunden Durchhaltevermögen beim Surfen über WLAN sind zwar 30 Minuten weniger als beim Google Nexus 7, allerdings wesentlich mehr als bei Prestigio MultiPad 7 oder Captiva Pad 8 Pro.
Während der erste Eindruck nach dem Auspacken aufgrund des knarzenden und wenig stabilen Chassis und der Benutzerführung in Mandarin katastrophal ausfiel, hat uns das ainol Novo7 Crystal Quad Core am Ende doch noch ein bisschen versöhnlich gestimmt: Die 3D-Performance ist ordentlich, alle aktuellen Spiele lassen sich flüssig abspielen. Zudem ist der Klang der Lautsprecher gut, wenn das Tablet nicht gerade auf dem Tisch liegt, die Temperatur bleibt im Rahmen und der Energieverbrauch ist relativ niedrig.
Es bleibt aber die schmerzhafte Erkenntnis, dass das ainol Novo7 Crystal zumindest in unserer Ausführung einige große Schwachstellen hat: Nach einem Reset muss erstmal die Sprache geändert werden und dann wird man einige für Europäer recht sinnlose chinesische Apps entfernen wollen, um Speicherplatz zu gewinnen. Ist mal etwas kaputt, kann die Reparatur lange dauern, weil das Gerät unter Umständen zurück nach China muss. Außerdem muss man mit einer langsameren Systemperformance leben als bei den meisten Mitbewerbern, die sich in der Praxis aber im alltäglichen Betrieb nur minimal auswirkt – Android und die allermeisten Apps können dennoch flüssig dargestellt werden.
Das Novo7 Crystal Quad Core ist, um in ainols mystischer Namenswelt zu bleiben, vielleicht etwas für Rebellen, die sich kein Markentablet anschaffen, sondern über den Tellerrand schauen wollen, was kleinere Hersteller so bieten. Dass man dabei aber nicht ein Tablet bekommt, das in fast allen Kategorien spitze ist, wie das Google Nexus 7, sollte bei dem Preis klar sein, andererseits ist der Preisunterschied mit 100 Euro nicht übermäßig groß. Acer Iconia B1-A71 oder Captiva PAD 8 Pro liegen dazwischen und zeigen, dass sich ein Vergleich vor dem Kauf eindeutig lohnt: Diese günstigen Tablets machen zwar auch nicht alles richtig, sind aber beispielsweise bei der Gehäusequalität oder der Rechenleistung klar vorne.
Wer ein extrem günstiges Einsteigertablet sucht und dafür auch den ein oder anderen größeren Kompromiss akzeptiert, der bekommt mit dem ainol Novo7 Crystal Quad Core ein Tablet, das nicht jeder bei sich zuhause liegen hat – vielleicht hat das aber auch seinen Grund.