Test Xiaomi Redmi 7 Smartphone
Das Xiaomi Redmi 7 ist nun auch im Westen zu bekommen und das zu ganz ähnlichen Preisen wie in Xiaomis Heimatland China: Knapp 139 Euro kostet die 32-GB-Variante, das ist sehr günstig für ein Smartphone mit Mittelklasse-Prozessor. Aber wer die Xiaomi-Redmi-Reihe kennt, der weiß ohnehin, wohin die Reise geht: Sehr günstige Smartphones, die eine Ausstattung bieten, die normalerweise nur in viel teureren Phones verfügbar ist. Wie Xiaomi das hinbekommt, darüber haben wir uns vor Kurzem Gedanken gemacht.
Das Redmi 7 ist dabei die siebte Generation des Smartphones, mit dem alles begonnen hat und entsprechend sehnlich warten die Fans darauf. Aber mittlerweile haben auch andere Hersteller verstanden, dass ihre Angebote im Preissegment unter 150 Euro besser werden müssen und so gibt es mittlerweile mehr konkurrenzfähige Angebote zum Xiaomi Redmi als noch vor ein paar Jahren. Das ist einmal Motorola, die mit dem Moto G7 Play ebenfalls ein leistungsfähiges Smartphone in der Mittelklasse platziert haben. Auch das Huawei P Smart von 2018 ist mittlerweile preislich in greifbarer Nähe und das Wiko View 2 Go ist ein eher klassisches Gerät der unteren Mittelklasse. Auch mit dem Vorgänger Redmi 6 vergleichen wir das Testgerät und schauen, was sich im direkten Vergleich getan hat.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse – Handy mit stabilem Kunststoffgehäuse
Durch seinen massiven Akku ist das Xiaomi Redmi 7 ein recht schweres Smartphone geworden. Mit 180 Gramm bringt es deutlich mehr auf die Waage als andere Geräte der Preisklasse. Allerdings bietet unser Testgerät auch am meisten Bildschirmfläche, denn der Rand um das Display ist schmal und oben gibt es nur eine Waterdrop-Notch für die Frontkamera. Es bietet damit ein deutlich moderneres Design als der Vorgänger mit breiten Display-Rändern, die anderen Vergleichsgeräte bieten höchstens eine breite Standard-Notch. Mit 8,5 Millimeter Dicke ist das Smartphone eines der wuchtigsten im Vergleichsfeld, die Unterschiede sind hier aber gering.
Drei Farben stellt Xiaomi bereit: Ein klassisches Schwarz und die Farben Rot und Blau jeweils mit schicken Farbverläufen an der Rückseite. Der Rahmen ist stets matt gestaltet, während die Rückseite glänzt und recht anziehend auf Schmutz und Fingerabdrücke wirkt.
Das Redmi 7 ist ein sehr stabiles Smartphone: Weder lässt es sich verwinden, noch macht ihm Druck auf Front oder Rückseite etwas aus.
Ausstattung – Verschiedene Speichervarianten des Redmi 7
Angeboten wird das Xiaomi Redmi 7 in drei Speichervarianten: Mit 16 GB, 32 GB oder 64 GB. Der Preisunterschied im Internet beträgt dabei circa 30 Euro zwischen der kleinsten und der größsten Speicherausstattung. Die 4 GB Arbeitsspeicher im größten Modell, die es beim Xiaomi Redmi 6 noch gab, ist mit der neuen Modellgeneration Vergangenheit: Die neuen Ausstattungsvarianten sind 16 GB Massenspeicher/2 GB RAM, 32 GB/3 GB und 64 GB/3 GB. Unser Testgerät liegt mit 32 GB in der Mitte, alle Geräte bieten zusätzlich einen dedizierten microSD-Slot, den man neben zwei SIM-Karten im Gerät verwenden kann.
Xiaomi hält weiterhin an der klassischen Micro-USB-Buchse fest, ebenso gibt es wieder einen 3,5-mm-Klinkenanschluss. Auch ein UKW-Radio ist an Bord und als Besonderheit gibt es sogar einen Infrarot-Sensor, mittels App kann das Smartphone damit als Fernbedienung für zahlreiche Geräte verwenden werden.
Software – Aktuelles Android auf dem Redmi 7
Android 9 liegt der aufgespielten Software zugrunde, darüber liegt die hauseigene MIUI. Sie bringt zahlreiche Tools mit, von denen man viele nicht entfernen kann, selbst wenn man sie nicht benötigt. Auch zwei Werbeapps werden mit ausgeliefert, diese lassen sich immerhin problemlos löschen. Auch gibt es wieder die Möglichkeit, Apps zu klonen und so beispielsweise zwei verschiedene WhatsApp-Konten auf einem Smartphone zu nutzen.
Ansonsten gibt es einige Komfortfunktionen, wie ein zweites Profil. Für Firmen lässt sich nach Absprache mit dem Hersteller ein Enterprise-Modus einstellen, der Zusatzfunktionen bieten soll, wie die Limitierung des Zugangs zu bestimmten Websites für Mitarbeiter oder die Überwachung der Aktivitäten.
Eine Widevine-Zertifizierung hat Xiaomi sich für dieses Smartphone nicht geholt und so kann man Streaming-Inhalte auf vielen Portalen nur in niedrigerer SD-Qualität anschauen.
Die Sicherheitspatches stammen vom März 2019 und sind damit zum Testzeitpunkt noch einigermaßen aktuell, allein das ist in dieser Preisklasse schon erwähnenswert.
Kommunikation und GPS – Ortung mäßig
In Sachen LTE-Geschwindigkeit hat sich beim Xiaomi Redmi 7 nichts getan, mit maximal 300 MBit/s im Download und 150 MBit/s im Upload bietet es die gleichen Werte wie das Redmi 6. Auch die Netzvielfalt ist dieselbe, so kann man mit dem Gerät ganz gut in die USA reisen, bei sonstigen Interkontinentalreisen sollte man aber vorher nochmal prüfen, ob das Redmi 7 im Gastland auch ins Netz kommt. Der Empfang ist ordentlich, selbst in Gebäuden hatten wir im städtischen Umfeld keine Aussetzer.
Beim WLAN gibt es weiterhin nur 802.11 b/g/n, Gigabit-WLAN ist also nicht möglich. Selbst die 100 MBit/s, die der n-Standard theoretisch anbietet, reizt das Gerät aber nicht aus, stattdessen liegen die Werte zwischen 51,4 und 55,4 MBit/s. Das ist ein üblicher Wert, der Vorgänger zeigte sich aber noch ein paar MBit/s schneller. In der Praxis dürfte man den Unterschied zwar nicht bemerken, aber insgesamt bleibt das Redmi 7 in Sachen WLAN-Datenraten nur ein Gerät unter vielen.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Xiaomi Redmi 6 | |
Xiaomi Redmi 7 | |
Wiko View 2 Go | |
Huawei P smart | |
Motorola Moto G7 Play | |
iperf3 receive AX12 | |
Xiaomi Redmi 6 | |
Wiko View 2 Go | |
Huawei P smart | |
Xiaomi Redmi 7 | |
Motorola Moto G7 Play |
In Innenräumen erkennt das Smartphone zwar einige Satelliten, bekommt allerdings kein ausreichend starkes Signal, um uns zu orten. Im Freien geht die Ortung schnell vonstatten und ist mit 5 Metern auch recht genau.
Im Praxistest, einer Radrunde mit dem Garmin Edge 520 als Vergleichs-Navi an Bord, schlägt sich das Xiaomi Redmi 7 mäßig, die gefahrene Strecke wird eher ungefähr nachvollzogen, als exakt auf dem gefahrenen Pfad. Dabei macht es nichts aus, ob wir durch enge Altstadtgassen fahren oder auf recht breiten Straßen mit freiem Blick zum Himmel. Das Redmi 7 als Navi sollte man also nur verwenden, wenn man nicht auf Präzision angewiesen ist.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Gute Verständlichkeit
Bei der Telefon-App geht Xiaomi eigene Wege, der Hersteller stellt dabei das Tastenfeld in den Mittelpunkt, darüber wird eine Liste der kürzlichen Anrufe angezeigt. Einen dunklen Modus wie bei Googles Standard-App gibt es bisher noch nicht.
Die Sprachqualität über den Ohrhörer ist nicht schlecht, auch wenn die maximale Lautstärke etwas höher sein könnte. Dafür dröhnt auch auf maximaler Lautstärke nichts und das Gegenüber kommt stimmlich recht klar bei uns an. Auch das Mikrofon übermittelt unsere Stimme in allen Lautstärken deutlich, bei druckvollem Sprechen gibt es aber leichte Verzerrungen. Per Lautsprecher und Freisprechfunktion ist der Klang ebenfalls ordentlich, hier sollte man selbst aber nicht zu leise sprechen.
Kameras – Mehr Pixel an der Vorderseite
Im Gegensatz zum Vorgänger wurde die Anzahl der Megapixel bei einer Kamera reduziert, bei einer anderen angehoben und bei einer dritten gleich gelassen: Die rückwärtige Hauptkamera löst immer noch mit 12 Megapixel auf und hier scheint es sich weiterhin um den gleichen Sensor wie beim Redmi 6 oder auch schon Redmi 5 zu handeln, die Hilfskamera für Bokeh-Effekte löst allerdings nur noch mit 2 Megapixel auf. Die Frontkamera hingegen bietet nun 8 Megapixel, im Gegensatz zu 5 Megapixel beim Vorgänger.
Schon beim Vorgänger haben wir die ordentliche Bildqualität gelobt. Im Rahmen der Preisklasse lassen sich durchaus passable Aufnahmen bei normalen Lichtverhältnissen produzieren. Auch dem Redmi 7 kann man eine gute Bildqualität bescheinigen, Farbdarstellung und Bildeindruck sind gut, wobei teurere Linsen sichtbar mehr Details einfangen. Selbst bei schwacher Beleuchtung macht das Redmi 7 noch ganz akzeptable Fotos, das ist für den günstigen Preis besonders hervorzuheben.
Videos lassen sich mit maximal 1080p und 30 fps aufzeichnen. Dass die Belichtungsautomatik schnell und stufenlos funktioniert, gefällt uns. Auch die Bildqualität ist ordentlich.
Die Frontkamera macht bei gutem Licht auch gute Bilder, durch den Fixfokus muss man aber auf den richtigen Motivabstand achten.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Im Labor unterziehen wir die Hauptkamera noch zwei Tests bei festen Lichtbedingungen: Einmal unser Testchart mit diversen Herausforderungen und das Farbchart, das wir mit einer Referenzaufnahme vergleichen.
Das Testchart wird im Detail leicht unscharf wiedergegeben, Farbflächen werden aber recht exakt dargestellt und Text vor farbigem Hintergrund ist kein Problem für das Smartphone. Auch die Farbwiedergabe ist recht exakt, teils aber ein wenig zu dunkel.
Zubehör und Garantie – Hülle für das Redmi 7
In der Packung liegt neben dem Ladegerät und dem USB-Kabel auch ein Silikon-Bumper für das Smartphone.
Die Garantie ist zwar nominell in einigen europäischen Ländern vorhanden, in Deutschland aber beispielsweise nicht. Zudem kann man sie nicht überall direkt über Xiaomi geltend machen, hierfür ist man auf die Mithilfe des Händlers angewiesen. Man sollte sich also möglichst einen vertrauenswürdigen Partner suchen, bei dem man das Smartphone kauft.
Eingabegeräte & Bedienung – Zuverlässiger Touchscreen
Der Touchscreen des Xiaomi Redmi 7 funktioniert sehr zuverlässig, auch am Rand und in Ecken. Als virtuelle Tastatur kommt Googles GBoard zum Einsatz, damit lässt es sich flott und schnell schreiben, zudem kann man verschiedene Farbvarianten wählen und beispielsweise auch Spracheingabe nutzen.
An der Rückseite findet sich ein Fingerabdrucksensor, der das Smartphone zuverlässig und sehr flott entsperrt. Xiaomi bietet auch eine Entsperrung per Gesichtserkennung an, warnt aber selbst, dass dies theoretisch auch mit einem Foto möglich wäre. In unserem Test ließ sich die Software zwar nicht so einfach überlisten, dennoch sollte man vorsichtig sein, wenn man dieses Feature nutzt, denn es handelt sich um eine rein softwareseitige Lösung ohne Infrarot- oder 3D-Scan-Unterstützung, die zudem in der Dunkelheit nicht funktioniert.
Display – Mit Waterdrop-Notch
Mit seinem 19:9-Bildschirm bietet das Redmi 7 ein typisches Seitenverhältnis für Notch-Handys, bei der einfach der klassische 16:9-Bildschirm in der Breite etwas erweitert wird, um den Bereich um die Notch zu integrieren. Mit einer Auflösung von 1.520 x 720 Pixel liegt das Smartphone auf Klassenniveau, das Huawei P Smart sticht hier mit erweiterter FullHD-Auflösung heraus, es war aber ursprünglich auch deutlich teurer.
Die Bildschirmhelligkeit ist mit durchschnittlich 441 cd/m² bei weißem Bildschirm und maximaler Helligkeit ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem Vorgänger, andere Vertreter der Klasse bieten hier aber immer noch etwas mehr Strahlkraft.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 444 cd/m²
Kontrast: 987:1 (Schwarzwert: 0.45 cd/m²)
ΔE Color 3.94 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.8 | 0.5-98 Ø5.2
99.8% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.294
Xiaomi Redmi 7 IPS, 1520x720, 6.3" | Xiaomi Redmi 6 IPS, 1440x720, 5.5" | Motorola Moto G7 Play IPS, 1512x720, 5.7" | Huawei P smart IPS, 2160x1080, 5.7" | Wiko View 2 Go IPS, 1512x720, 5.9" | |
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Bildschirm | -13% | -4% | 1% | 6% | |
Helligkeit Bildmitte | 444 | 373 -16% | 479 8% | 573 29% | 465 5% |
Brightness | 441 | 361 -18% | 481 9% | 568 29% | 462 5% |
Brightness Distribution | 90 | 94 4% | 94 4% | 89 -1% | 84 -7% |
Schwarzwert * | 0.45 | 0.53 -18% | 0.37 18% | 0.63 -40% | 0.32 29% |
Kontrast | 987 | 704 -29% | 1295 31% | 910 -8% | 1453 47% |
Delta E Colorchecker * | 3.94 | 4.22 -7% | 4.91 -25% | 4.2 -7% | 4.76 -21% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 6.72 | 10.14 -51% | 9.47 -41% | 6.4 5% | 7.71 -15% |
Delta E Graustufen * | 4.8 | 3.3 31% | 6.4 -33% | 4.6 4% | 4.6 4% |
Gamma | 2.294 96% | 2.321 95% | 2.108 104% | 2.24 98% | 2.674 82% |
CCT | 7445 87% | 6862 95% | 7292 89% | 7157 91% | 6806 96% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 100 Hz | ≤ 20 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 100 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 20 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 100 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Bis 20 % Bildschirmhelligkeit stellen wir ein PWM-Flackern des Bildschirms mit 100 HZ fest, das ist eine recht geringe Wiederholungsrate, sodass empfindliche Naturen den Bildschirm auf jeden Fall vor dem Kauf ausprobieren sollten.
Der Schwarzwert ist mit 0,45 cd/m² mittelmäßig, schwarze Flächen wirken keineswegs tiefschwarz, sondern bei hoher Helligkeit eher dunkelgrau. Entsprechend ist auch das Kontrastverhältnis mit 987:1 eher mittelmäßig und Farben werden auf dem Display etwas verhalten dargestellt.
Das Redmi 7 bietet verschiedene Bildschirmmodi, so lässt sich der Weißabgleich automatisch regeln oder mit Presets wie Warm und Kalt einstellen. Schon auf Standardeinstellungen sind die Farbabweichungen aber nicht so hoch wie bei anderen Geräten, ein deutlicher Blaustich ist aber in unseren Tests mit dem Spektralfotometer und der Software CalMAN sichtbar.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
26 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 13 ms steigend | |
↘ 13 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 59 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
25 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 6 ms steigend | |
↘ 19 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 31 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Im Freien lässt sich das Smartphone verwenden, nur die pralle Sonne solle man wegen der Spiegelungen lieber meiden. Bei seitlichen Blickwinkeln auf das Display sieht man leichte Helligkeitsverschiebungen, insgesamt bleibt der Bildschirminhalt aber gut erkennbar.
Leistung – Power für die untere Mittelklasse
Für die Leistung ist ein Snapdragon 632 zuständig, ein SoC der unteren Mittelklasse, das auch im Motorola Moto G7 Play zum Einsatz kommt. Damit schafft unser Testgerät sehr gute Leistungswerte für seine Klasse, es kann sich in allen Benchmarks an die Spitze setzen. Auch die üppigen 3 GB RAM helfen hier, das letzte bisschen Leistung aus dem Prozessor herauszuholen. Damit lässt es sich problemlos und weitestgehend ruckelfrei durch die Menüs scrollen, auch schnelle Wechsel zwischen Apps funktionieren problemlos. Für extrem aufwändige Berechnungen ist die CPU vielleicht etwas zu schwach, aber für alle Alltagsaufgaben ausreichend gerüstet.
AnTuTu v7 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi 7 | |
Xiaomi Redmi 6 | |
Motorola Moto G7 Play | |
Huawei P smart | |
Wiko View 2 Go | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 632 (97294 - 108408, n=5) |
Auch beim Surfen im Internet zeigt sich das Redmi 7 als Primus: Man surft schneller als mit allen Vergleichsgeräten. Websites bauen flott auf, auf Bilder muss man nur kurz warten. Aufwändige HTML5-Seiten sind kein Problem für das Smartphone.
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=161, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Redmi 7 (Chrome 73) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 632 () |
Speedometer 2.0 - Result | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (15.2 - 569, n=146, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Redmi 7 (Chome 73) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 632 () |
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Redmi 7 (Chrome 73) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 632 (50 - 58, n=3) | |
Xiaomi Redmi 6 (Chrome 70) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=203, der letzten 2 Jahre) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 632 (8185 - 8420, n=6) | |
Xiaomi Redmi 7 (Chrome 73) | |
Motorola Moto G7 Play | |
Huawei P smart (Chrome 64) | |
Xiaomi Redmi 6 (Chrome 70) | |
Wiko View 2 Go (Chrome 71) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Wiko View 2 Go (Chrome 71) | |
Xiaomi Redmi 6 (Chrome 70) | |
Huawei P smart (Chrome 64) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 632 (4806 - 5037, n=5) | |
Xiaomi Redmi 7 (Chrome 73) | |
Motorola Moto G7 Play | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=160, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
Mit unserer Referenz-microSD-Karte Toshiba Exceria Pro M501 bekommen wir klassenübliche Werte. Erfreulich ist dabei, dass es einen dedizierten microSD-Slot gibt, man also zusätzlich zwei SIM-Karten betreiben kann und dass der Leser sich auch mit in ExFAT formatierten Karten versteht.
Der interne eMMC-Speicher bietet Lesegeschwindigkeiten auf Klassenniveau, fällt allerdings beim Schreiben etwas zurück.
Xiaomi Redmi 7 | Xiaomi Redmi 6 | Motorola Moto G7 Play | Huawei P smart | Durchschnittliche 32 GB eMMC Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | 26% | 73% | 14% | -3% | 1105% | |
Sequential Read 256KB | 298 | 287 -4% | 289 -3% | 269.4 -10% | 242 ? -19% | 1839 ? 517% |
Sequential Write 256KB | 84.7 | 118.4 40% | 111 31% | 121.1 43% | 100.5 ? 19% | 1425 ? 1582% |
Random Read 4KB | 73.6 | 52.5 -29% | 74 1% | 66.1 -10% | 43.2 ? -41% | 277 ? 276% |
Random Write 4KB | 14.4 | 36.3 152% | 73 407% | 21.3 48% | 22.4 ? 56% | 309 ? 2046% |
Sequential Read 256KB SDCard | 85.9 ? | 82.9 ? -3% | 84.7 ? -1% | 82.3 ? -4% | 71.8 ? -16% | |
Sequential Write 256KB SDCard | 63.3 ? | 64.4 ? 2% | 64.1 ? 1% | 72.4 ? 14% | 52.9 ? -16% |
Spiele – Es ruckelt auch mal
Bei Arena of Valor kann man den High-Framerate-Modus nicht aktivieren, muss also mit 30 fps vorlieb nehmen, bei Asphalt 9 ist das Spielerlebnis nicht völlig flüssig, man muss aber genau hinschauen, um die kleinen Ruckler zu erkennen. Nur Shadow Fight 3 läuft in 60 fps, kann diese aber bei hohen Details nicht konstant durchhalten.
Lagesensor und Touchscreen bieten zuverlässige Steuerungsmöglichkeiten für Games.
Emissionen – Xiaomi-Handy mit geringen Temperaturen
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen bleiben selbst unter starker Last im Rahmen: 39,4 °C als Maximum sind eine spürbare Erwärmung für das Redmi-Smartphone, der kritische Bereich ist aber noch recht weit entfernt. Im Idle-Betrieb ist eine Erwärmung nicht spürbar.
Selbst nach längerer Last bleibt die vollständige Leistungsfähigkeit des Xiaomi-Handys erhalten, das zeigt sich im Akkutest des GFXBench: Auch nach 30 Durchläufen bleiben die Frameraten konstant.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Abgesehen von der deutlich höheren Lautstärke gegenüber dem Lautsprecher im Xiaomi Redmi 6 bietet der Nachfolger Redmi 7 auch ein insgesamt besser ausbalanciertes Klangbild: Der Klang wirkt überraschend warm und auf mittleren Lautstärken recht klar, auf maximaler Lautstärke wirkt der Speaker etwas überfordert, hier wirken manche Frequenzen unangenehm im Ohr und der Klang ist nicht mehr ganz sauber. Insgesamt gefällt uns der Klang aber recht gut, besonders für so ein günstiges Smartphone.
Lautsprecher oder Kopfhörer kann man auch per 3,5-mm-Audioport verbinden oder per Bluetooth 4.2 inklusive AptX HD, die Verbindung funktioniert einwandfrei und der Klang ist sauber.
Xiaomi Redmi 7 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (82.8 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 67.7% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 67.7% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 67.7% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (123.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 92% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 1% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 98% aller getesteten Geräte waren besser, 2% vergleichbar, 0% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Xiaomi Redmi 6 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (77.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 30.7% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8.8% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.8% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.4% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.4% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (1.8% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (30.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 76% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 4% vergleichbar, 20% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 87% aller getesteten Geräte waren besser, 3% vergleichbar, 10% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit – Redmi hält lange durch
Energieaufnahme
Die Energieverbrauchswerte ähneln denen des Motorola Moto G7 Play – kein Wunder, denn beide Smartphones nutzen das gleiche SoC. Das Xiaomi Redmi 7 benötigt allerdings unter Last weniger Energie, sodass sich hier Vorteile bei der Laufzeit ergeben sollten. Im Vergleich mit den anderen Geräten steht das Redmi 7 ebenfalls gut da, braucht aber doch mehr Energie als sein Vorgänger.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 1 / 1.7 / 2.1 Watt |
Last |
3.3 / 5.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Xiaomi Redmi 7 4000 mAh | Xiaomi Redmi 6 3000 mAh | Motorola Moto G7 Play 3000 mAh | Huawei P smart 3000 mAh | Wiko View 2 Go 4000 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 632 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 19% | -13% | -1% | -3% | -10% | -24% | |
Idle min * | 1 | 0.6 40% | 1 -0% | 0.62 38% | 0.8 20% | 0.924 ? 8% | 0.894 ? 11% |
Idle avg * | 1.7 | 1.3 24% | 1.7 -0% | 1.76 -4% | 2 -18% | 1.748 ? -3% | 1.456 ? 14% |
Idle max * | 2.1 | 2.1 -0% | 2.6 -24% | 1.87 11% | 2.3 -10% | 2.36 ? -12% | 1.616 ? 23% |
Last avg * | 3.3 | 3 9% | 4.1 -24% | 4.47 -35% | 3.6 -9% | 4.18 ? -27% | 6.45 ? -95% |
Last max * | 5.6 | 4.4 21% | 6.5 -16% | 6.39 -14% | 5.4 4% | 6.6 ? -18% | 9.8 ? -75% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Dank des großzügigen 4.000-mAh-Akkus im Redmi 7 sind die Laufzeiten exzellent: Man könnte beinahe zwei komplette Arbeitstage konstant im WLAN verbringen, bevor man den Akku wieder aufladen muss. Unter voller Last hält das Gerät 4:28 Stunden durch. Im Alltag bedeutet das, dass man bei normaler Nutzung und auch Standby-Phasen locker mehrere Tage ohne Aufladen übersteht.
Das beiliegende Schnellladegerät kann 10 Watt Leistung zur Verfügung stellen und lädt das Gerät in um die 2 Stunden wieder vollständig auf.
Xiaomi Redmi 7 4000 mAh | Xiaomi Redmi 6 3000 mAh | Motorola Moto G7 Play 3000 mAh | Huawei P smart 3000 mAh | Wiko View 2 Go 4000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -13% | -19% | -31% | -13% | |
Idle | 1489 | 1425 -4% | 985 -34% | ||
H.264 | 902 | 752 -17% | 615 -32% | ||
WLAN | 848 | 695 -18% | 690 -19% | 565 -33% | 734 -13% |
Last | 268 | 238 -11% | 202 -25% |
Pro
Contra
Fazit – Preis-Leistung aus China
Auch wenn die Mitbewerber es immer wieder versuchen: Xiaomi sichert sich erneut die Preis-Leistungs-Krone. Für unter 150 Euro bekommt man beim Redmi 7 ordentlich Leistung, vernünftige Kameras, ewig lange Akkulaufzeiten, ein schickes Design, ein stabiles Gehäuse, einigermaßen aktuelle Software, viel Arbeitsspeicher, einen brauchbaren Lautsprecher und einen schnellen Fingerabdrucksensor.
Wieder mal liefert Xiaomi mit dem Redmi 7 ein tolles Smartphone zu einem sehr günstigen Preis.
Sicher, auf das GPS-Modul kann man sich nicht uneingeschränkt verlassen und der Ohrhörer könnte lauter sein, das mit der Garantie ist so eine Sache und es gibt einige vorinstallierte Werbeapps. Aber angesichts des Preises ist es großartig, was das Xiaomi Redmi 7 alles bietet. Wer ein günstiges Smartphone mit aktuellem Aussehen sucht, der wird auch diesmal nicht an der Redmi-Serie vorbeikommen.
Dass mittlerweile aber auch andere Hersteller begriffen haben, wie günstige Smartphones mit viel Leistung gehen, das zeigt beispielsweise das Moto G7 Play. Wer einen höher auflösenden Bildschirm und eine noch bessere Kamera sucht, der zahlt für das Huawei P Smart (2018) kaum mehr. Bei der Akklaufzeit kann aber keines der Geräte mit dem Redmi 7 mithalten.
Die Bewertung wurde auf die neue Version 7 umgestellt. Das Xiaomi Redmi 7 erreichte zum Zeitpunkt des Tests 81,6 Prozent (V6).
Xiaomi Redmi 7
- 31.10.2019 v7 (old)
Florian Schmitt