Test Xiaomi Mi 8 Smartphone
Nachdem wir letztes Jahr die Importversion der Xiaomi Mi 8 Explorer Edition getestet haben, gibt es seit einigen Monaten nun auch die westliche Variante des Mi 8 mit westlichem Android, größerem Akku, aber auch ohne die schicke halbtransparente Rückseite. Zeit für einen Nachtest von Xiaomis (noch) aktuellem Flaggschiff, das Mi 9 steht ja schon vor der Tür.
Mit Snapdragon 845, Notch an der Vorderseite und Dual-Kamera am Rücken wirkt das Xiaomi Mi 8 wie ein typisches High-End-Gerät aus 2018, es ist allerdings mit aktuell knapp 370 Euro Straßenpreis recht erschwinglich. Wir vergleichen das Xiaomi-Phone mit anderen Oberklassegeräten des letzten Jahres, das OnePlus 6T ist dabei, das Sony Xperia XZ3 oder das Samsung Galaxy S9. Außerdem wollen wir wissen, wo genau die Unterschiede zum Mi 8 Explorer Edition liegen.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse – Viel Glas beim Chassis des Mi 8
Das Gehäuse greift aktuell High-End-Trends auf: Rückseite und Vorderseite sind auf Gorilla-Glas, das sorgt für ein schickes Aussehen und erleichtert guten Empfang, da Glas weniger abschirmt als Metall. Gleichzeitig ist das Xiaomi Mi 8 dadurch sehr anfällig für Fingerabdrücke und liegt auch etwas rutschig in der Hand. Als Farbvarianten gibt es Schwarz, Blau oder Weiß, wobei der Displayrahmen an der Front immer Schwarz bleibt, die Farbänderung bezieht sich nur auf den Metallrahmen und die Rückseite des Gehäuses.
Das Gehäuse ist stabil gebaut, beim Verwinden merken wir aber ein leichtes Nachgeben. Laut JerryRigEverything, der das Mi 8 Explorer Edition einem Torture Test unterzogen hat, bleibt der Rahmen aber nicht permanent verbogen und kann auch mit starkem Kraftaufwand nicht gebrochen werden. Davon gehen wir auch beim normalen Mi 8 aus. Druck auf Vorder- oder Rückseite macht dem Gehäuse ohnehin nichts aus.
Mit 175 Gramm ist das Xiaomi Mi 8 ein durchschnittlich schweres Smartphone.
Ausstattung – Kein microSD beim Xiaomi-Smartphone
Mit 6 GB RAM besitzt das Mi 8 etwas weniger Arbeitsspeicher als die Explorer-Edition, ob man das im Alltag aber jemals merkt? Wohl nur, wenn man extrem viele Apps gleichzeitig geöffnet hat oder sehr, sehr aufwändige Apps auf dem Smartphone laufen lässt. Die meisten Nutzer dürften den Unterschied wohl kaum wahrnehmen.
128 GB Massenspeicher sind aktuell immer noch ein guter Wert für ein High-End-Smartphone, bei unserem Xiaomi-Smartphone im Test kann man allerdings den Speicher nicht per microSD-Karte erweitern.
An der Unterkante befindet sich ein USB-C-Anschluss, allerdings nur mit USB-2.0-Geschwindigkeit. Er beherrscht USB-OTG und ist beim Mi 8 auch für die Sound-Ausgabe zuständig. NFC und Bluetooth 5.0 sind ebenfalls an Bord.
Software – Mittlerweile mit Android 9
MIUI 10 heißt die aktuelle Version von Xiaomis eigener Software-Oberfläche, sie baut bei unserem Testgerät schon auf Android 9 auf, ursprünglich wurde das Xiaomi Mi 8 mit Android 8.1 ausgeliefert. Die Übersetzung ist mittlerweile gut, uns sind keine englischen oder gar chinesischen Artefakte aufgefallen. Die Sicherheitspatches stammen vom Dezember 2018 und sollten damit wieder einmal aktualisiert werden.
Xiaomi installiert auch einige Apps vor, unter anderem Facebook und eine ganze Reihe an eigenen Tools. Einige Sachen doppeln sich mit den ebenfalls installierten Google-Apps, unter anderem die Musik-App oder ein eigener Browser. Sie lassen sich auch nicht deinstallieren.
Ärgerlich ist, dass es Xiaomi immer noch nicht schafft, sich eine DRM-Widevine-Zertifizierung für seine Smartphones zu besorgen, so kann man HD-Inhalte von vielen Streaming-Anbietern nicht nutzen.
Kommunikation und GPS – Trotz Dual-GPS nicht wirklich exakt
LTE Cat. 16 entspricht mit seiner Geschwindigkeit von über 1 GBit/s dem aktuellem Standard in der Oberklasse, absolute High-End-Smartphones wie das Galaxy S9 bieten noch ein paar hundert MBit/s mehr. Der Empfang des Xiaomi Mi 8 war im städtischen Umfeld bei einem kurzen Test sowohl im Freien als auch in Gebäuden ordentlich.
Alle aktuellen WLAN-Standards werden unterstützt. Das Xiaomi Mi 8 erreicht in unserem WLAN-Test mit dem Referenz-Router Linksys EA8500 ordentliche Übertragungsraten, kann aber beispielsweise mit der Mi 8 Explorer Edition nicht mithalten und auch die anderen Oberklasse-Smartphones im Vergleich bieten höhere Geschwindigkeiten.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition | |
Samsung Galaxy S9 | |
Sony Xperia XZ3 | |
OnePlus 6T | |
Xiaomi Mi 8 | |
iperf3 receive AX12 | |
Samsung Galaxy S9 | |
OnePlus 6T | |
Sony Xperia XZ3 | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition | |
Xiaomi Mi 8 |
Das Xiaomi Mi 8 bietet als Besonderheit Dual-Frequenz-GPS, was die Genauigkeit der Ortung erhöhen soll. In Gebäuden merken wir erst mal nichts davon, selbst am Fenster ist der Empfang recht schwankend und reicht nicht für eine ordentliche Lokalisierung aus. Im Freien steigt der Empfang schnell auf sehr gute Werte, interessanterweise bleibt die Genauigkeit aber dennoch eher mäßig.
Im Praxistest wollen wir Genaueres zur Exaktheit des Mi 8 in Sachen Ortsbestimmung herausfinden. Dabei zeigt das Xiaomi-Phone eine gemischte Bilanz: Unsere Fahrradrunde mit dem Profi-Navi Garmin Edge 520 als Vergleichsgerät zeigt, dass das Mi 8 teils recht genau den Weg nachvollziehen kann, andererseits besonders bei Kurven und Abzweigungen gerne abkürzt. Wer also eine sehr hohe Genauigkeit benötigt, der muss sich eventuell bei anderen Geräten umschauen, für alle mit etwas gemäßigteren Ansprüchen ist das Xiaomi Mi 8 aber gut für die Navigation nutzbar. Der Kompass erwies sich in Google Maps als recht exakt, die Ortung ist aber auch hier nicht ganz genau.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Gut verständlich
VoWiFi wird von Xiaomi im Moment wohl nicht unterstützt, VoLTE geht, wenn man es im Dialer mit dem Code *#*#86583#*#* freischaltet und der Provider es unterstützt. Apropos Dialer: Hier geht Xiaomi wieder seinen eigenen Weg und installiert eine eigene App für Anrufe. Man sieht hier zunächst die zuletzt verwendeten Kontakte und bekommt gleichzeitig die Telefontastatur angezeigt, über die man auf im T9-SMS-Eingabestil in den Kontakten suchen kann. Über das Suchfeld kann man aber auch die normale Buchstabentastatur nutzen. Es lassen sich Kontakte als Favoriten festlegen und es gibt einige Zusatzeinstellungen, beispielsweise kann man eingehende Anrufe automatisch beantworten.
Die Sprachqualität ist gut, der Ohrhörer bietet eine gute Maximallautstärke und sauberen Klang für das Gegenüber, lediglich minimales Rauschen vernehmen wir auf hoher Lautstärke. Auch das Mikrofon überträgt unsere Stimme gut, egal ob wir laut oder leise sprechen. Per Lautsprecher und Mikrofon ist die Stimme unseres Gegenübers ebenfalls klar zu hören, allerdings ist das Mikrofon hier nicht ganz so empfindlich und wir müssen etwas lauter sprechen, um gehört zu werden.
Kameras – Hohes Niveau, aber keine Spitzenklasse
An der Front des Xiaomi-Smartphones findet sich eine sehr hochauflösende Selfie-Kamera: 20 Megapixel bringt sie mit. In der Kamerasoftware lassen sich Portraits mit unscharfem Hintergrund oder spezielle Beleuchtungseffekte berechnen, das funktioniert bei gutem Licht und einfarbigem Hintergrund auch einigermaßen gut. Normale Bilder bieten gute Farben, auch die Schärfe ist okay. Allerdings sollte man bei Bildern mit der Frontkamera für gute Lichtverhältnisse sorgen, sonst leidet die Schärfe schnell.
Die Hauptkamera an der Rückseite besteht aus zwei 12-Megapixel-Linsen, die dank unterschiedlicher Brennweiten auch einen optischen Zoom ermöglichen. Hochwertige Aufnahmen sind damit definitiv möglich, auf höchstem Niveau sind die Aufnahmen aber nicht, das iPhone XS Max zeigt beispielsweise einen höheren Dynamikumfang und noch mehr Detailfülle. Bei schwachem Licht sorgt das Xiaomi Mi 8 zwar für gute Aufhellung, auch hier gehen aber viele Details verloren, da sind absolute High-End-Kameras noch einen Tick besser.
In Sachen Videoauflösung kann die Hauptkamera 4K-Videos mit 30 fps aufzeichnen, auch das ist nicht mehr ganz auf High-End-Niveau, ebenso wenig wie die Zeitlupen-Funktion mit nur 120 fps bei 1080p. Gute Aufnahmen mit ordentlicher Tonqualität bekommt man mit dem Mi 8 dennoch.
Mehr Vergleichsbilder finden Sie übrigens beim Test des Mi 8 Explorer Edition, das die gleiche Kameraausstattung mitbringt.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Auch im Testlabor mit festgelegten Lichtbedingungen muss sich die Hauptkamera beweisen: Hier zeigt sich eine oft etwas zu helle Farbdarstellung, unser Testchart wird gut abgebildet, zeigt aber leichte Schwächen bei schwarzem Text vor rotem Hintergrund, hier nimmt die Schärfe etwas ab. Auch im Randbereich ist die Schärfe etwas geringer, zudem kommt es im oberen linken Bildbereich zu leichten chromatischen Aberrationen: Man sieht einen blauen Farbschimmer.
Zubehör und Garantie – Mit Quick-Charge-3-Ladegerät
Obwohl das Xiaomi Mi 8 eigentlich Quick Charge 4+ unterstützt, liefert der Hersteller nur ein Quick-Charge-3-Ladegerät mit dem Smartphone aus. Ein Silikon-Bumper findet sich in der Verpackung ebenso wie ein Adapter, mit dem sich klassische Klinkensteckerkopfhörer mit dem USB-C-Anschluss verbinden lassen.
Die Garantielage bei Xiaomi ist etwas unübersichtlich, auf seiner Website verweist der Hersteller für europäische Länder, in denen es keine offizielle Niederlassung gibt, auf den Händler. Hier besteht beim Kauf innerhalb der EU eine Händlergewährleistung. Wer sein Smartphone aus Italien oder Spanien, also Länder mit offiziellen Mi-Stores kommen lässt, der bekommt Garantie, muss das Gerät aber im Garantiefall auch dorthin zurücksenden.
Eingabegeräte & Bedienung – Das Mi 8 erkennt Sie im Dunkeln
Als virtuelle Tastatur verwendet Xiaomi standardmäßig Googles GBoard. Damit lässt es sich auf dem Smartphone flott und zuverlässig tippen. Andere Tastaturen lassen sich problemlos nachinstallieren. Der Touchscreen bietet eine recht angenehme Oberfläche und ist auch in den Ecken und am Rand gut zu bedienen.
An der Rückseite findet sich ein Fingerabdrucksensor, der das Smartphone schnell und zuverlässig entsperrt. Den schicken In-Display-Sensor der Explorer-Edition gibt es zwar hier nicht, er war aber unserer Erfahrung nach auch leicht ungenauer.
Auch Gesichtserkennung beherrscht das Mi 8. Die Option hierfür lässt sich allerdings nicht in allen Ländern aktivieren: Wählt man als Region "Deutschland", gibt es die Option nicht, wählt man hingegen "Indien" funktioniert es plötzlich, die Spracheinstellungen bleiben davon unberührt. Die Gesichtserkennung beim Mi 8 funktioniert in einer etwas abgespeckten Form mit Infrarotkamera anstatt mit echter 3D-Tiefenerkennung wie bei der Explorer-Edition. Das Mi 8 funktioniert unserer Erfahrung nach bei der Gesichtserkennung sogar noch etwas schneller als die genauere Variante bei der Explorer-Edition und dank Infrarot auch bei absoluter Dunkelheit.
Die Tasten am Gehäuse beschränken sich auf das Nötigste: Lautstärkewippe und Standby-Taste, sie sind präzise zu ertasten und lassen sich gut bedienen.
Display – HDR-Support und AMOLED
Das Display entspricht dem der Explorer-Edition, eine etwas erweiterte Full-HD-Auflösung und eine Helligkeit von durchschnittlich 434 cd/m² inklusive. Das AMOLED-Display liegt damit im Mittelfeld unter den Vergleichsgeräten, das OnePlus 6T bietet ähnlich hohe Helligkeit und auch die Auflösung ist nur etwas höher, weil der Bildschirm eine kleinere Notch bietet. Galaxy S9 und XZ3 bieten hingegen eine etwas höhere Auflösung. HDR-10-Unterstützung bietet das Mi 8 und eine etwas höhere Gleichmäßigkeit bei der Helligkeitsverteilung als wir bei der Explorer-Edition gemessen haben.
|
Ausleuchtung: 94 %
Helligkeit Akku: 430 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 5.09 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 3.3 | 0.5-98 Ø5.2
140.4% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.257
Xiaomi Mi 8 AMOLED, 2248x1080, 6.2" | OnePlus 6T Optic AMOLED, 2340x1080, 6.4" | Xiaomi Mi 8 Explorer Edition Super AMOLED, 2248x1080, 6.2" | Samsung Galaxy S9 Super AMOLED, 2960x1440, 5.8" | Sony Xperia XZ3 OLED, 2880x1440, 6" | |
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Bildschirm | 24% | 10% | 37% | -10% | |
Helligkeit Bildmitte | 430 | 437 2% | 429 0% | 529 23% | 543 26% |
Brightness | 434 | 442 2% | 432 0% | 527 21% | 542 25% |
Brightness Distribution | 94 | 95 1% | 88 -6% | 96 2% | 92 -2% |
Schwarzwert * | |||||
Delta E Colorchecker * | 5.09 | 2.21 57% | 3.39 33% | 1.4 72% | 6.6 -30% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 8.05 | 4.27 47% | 5.25 35% | 4 50% | 11 -37% |
Delta E Graustufen * | 3.3 | 2.1 36% | 3.3 -0% | 1.6 52% | 4.7 -42% |
Gamma | 2.257 97% | 2.307 95% | 2.238 98% | 2.16 102% | 1.835 120% |
CCT | 7026 93% | 6353 102% | 7135 91% | 6358 102% | 6817 95% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 238 Hz | ||
Das Display flackert mit 238 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 238 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Durch die AMOLED-Technik ist der Kontrast quasi unendlich hoch, da schwarze Pixel komplett abgeschaltet werden können. Farben wirken dadurch kräftig auf dem Display, durch automatischen oder erhöhten Kontrast lässt sich das Display auf die eigenen Vorlieben anpassen, auch der Weißabgleich kann angepasst werden.
Einen minimalen Blaustich stellen wir in unseren Labortests mit dem Spektralfotometer und der Software CalMAN fest. Der Hersteller verspricht eine Abdeckung des DCI-P3-Farbraums und nach unseren Tests können wir das bestätigen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3 ms steigend | |
↘ 5 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind kurz wodurch sich der Bildschirm auch für Spiele gut eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 18 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
10 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 5 ms steigend | |
↘ 5 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind gut, für anspruchsvolle Spieler könnten der Bildschirm jedoch zu langsam sein. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 20 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
An wolkigen Tagen ist der Einsatz im Freien auch bei mittlerer Helligkeit noch möglich. Wenn die Sonne aber hell scheint, wird es schwieriger mit dem Erkennen der Bildschirminhalte, sodass man sich einen Schattenplatz suchen sollte.
Die Blickwinkel sind AMOLED-typisch sehr gut, es sind allenfalls minimale Farbverschiebungen sichtbar.
Leistung – Gute Leistungswerte auch 2019
Mit dem Snapdragon 845 ist das Xiaomi Mi 8 typisch für ein High-End-Smartphone aus 2018 ausgestattet. Die Explorer-Edition kommt mit demselben SoC, bietet allerdings mehr Arbeitsspeicher. Dennoch liegt das Xiaomi Mi 8 in einigen Benchmarks sogar vorne, wie kann das sein? Unser Langzeittest, zu dem Sie im Kapitel "Emissionen" mehr erfahren, zeigt, dass das Mi 8 ein anderes Drosselverhalten aufweist, eventuell kommen die Unterschiede also daher. Die Unterschiede sind jedenfalls eher rechnerischer Natur und sollten in der Praxis nicht spürbar sein. Generell liegt das Mi 8 auf typischem Niveau für seine Ausstattung und Klasse und es lässt sich in den allermeisten Situationen völlig flüssig arbeiten.
Als Grafiklösung kommt die Adreno 630 zum Einsatz, die alle aktuellen Schnittstellen unterstützt und ebenfalls für alle aktuellen Spiele ausreichend Power bietet.
AnTuTu v7 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
OnePlus 6T | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition | |
Samsung Galaxy S9 | |
Sony Xperia XZ3 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (246366 - 299878, n=27) |
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Mi 8 | |
OnePlus 6T | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition | |
Samsung Galaxy S9 | |
Sony Xperia XZ3 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (162183 - 242953, n=23) |
Bei der Browser-Geschwindigkeit liegt das Xiaomi-Handy auf einem der hinteren Plätze. Da das Niveau aber auch hier insgesamt sehr hoch ist und die Unterschiede nicht riesig ausfallen, bemerkt man in der Praxis nur wenig: Beim Scrollen werden Bilder großteils sofort geladen, nur vereinzelt kommt es zu minimalen Wartezeiten.
Aufwändige HTML-5-Websites wie Googles Interland laden flott und laufen fast ohne Ruckler.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Sony Xperia XZ3 (Chrome 70) | |
OnePlus 6T (Chrome 70) | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition (Chrome 69) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (22.5 - 90.9, n=25) | |
Xiaomi Mi 8 (Chrome 72) | |
Samsung Galaxy S9 (Samsung Browser 7.0) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=203, der letzten 2 Jahre) | |
Sony Xperia XZ3 (Chrome 70) | |
OnePlus 6T (Chrome 70) | |
Samsung Galaxy S9 (Samsung Browser 7.0) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (3991 - 18275, n=28) | |
Xiaomi Mi 8 (Chrome 72) | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition (Chrome 69) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (2154 - 11204, n=28) | |
Xiaomi Mi 8 (Chrome 72) | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition (Chrome 69) | |
Sony Xperia XZ3 (Chrome 70) | |
OnePlus 6T (Chrome 70) | |
Samsung Galaxy S9 (Samsung Browser 7.0) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=160, der letzten 2 Jahre) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Sony Xperia XZ3 (Chrome 70) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (19 - 103, n=17) | |
Xiaomi Mi 8 (Chrome 72) | |
Samsung Galaxy S9 |
WebXPRT 2015 - Overall | |
OnePlus 6T (Chrome 70) | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition (Chrome 69) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (96 - 291, n=23) | |
Xiaomi Mi 8 (Chrome 72) | |
Sony Xperia XZ3 (Chrome 70) | |
Samsung Galaxy S9 (Samsung Browser 7.0) |
* ... kleinere Werte sind besser
Das Xiaomi Mi 8 kommt mit flottem UFS-2.1-Speicher, der auch hohe Übertragungsraten mit sich bringt. Das hohe Niveau eines Samsung Galaxy S9 wird beim sequentiellen Schreiben nicht ganz erreicht, aber ansonsten kann das Mi 8 gut mit anderen High-End-Geräten mithalten.
MicroSD-Karten kann das Mi 8 leider nicht lesen, sodass man mit den 128 GB internem Speicher auskommen muss.
Xiaomi Mi 8 | OnePlus 6T | Xiaomi Mi 8 Explorer Edition | Samsung Galaxy S9 | Sony Xperia XZ3 | Durchschnittliche 128 GB UFS 2.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | 3% | 2% | 6% | -1% | 148% | 556% | |
Sequential Read 256KB | 693 | 735 6% | 692 0% | 815 18% | 681 -2% | 760 ? 10% | 1839 ? 165% |
Sequential Write 256KB | 207.8 | 204.4 -2% | 205.2 -1% | 206.9 0% | 196.1 -6% | 297 ? 43% | 1425 ? 586% |
Random Read 4KB | 136.3 | 138.5 2% | 135.2 -1% | 131 -4% | 135.7 0% | 152.9 ? 12% | 277 ? 103% |
Random Write 4KB | 21 | 22 5% | 22.65 8% | 23.07 10% | 22.22 6% | 131.6 ? 527% | 309 ? 1371% |
Sequential Read 256KB SDCard | 79.2 ? | 34.2 ? | 76 ? | ||||
Sequential Write 256KB SDCard | 67.2 ? | 30.4 ? | 59.6 ? |
Spiele – Kaum Einschränkungen beim Mi 8
Spiele laufen auf dem Mi 8 großteils flüssig, im Falle von Arena of Valor erreicht das Xiaomi-Handy beinahe durchgehend 60 fps, bei Asphalt 9 bleiben die 30 fps einigermaßen stabil. Gefühlt laufen beide Games flüssig. Mit Temple Run 2 können wir überprüfen, ob Lagesensor und Touchscreen präzise arbeiten, dies können wir bestätigen.
Arena of Valor
Asphalt 9
Emissionen – Es wird recht warm
Temperatur
Die maximale Erwärmung ist auch beim Mi 8 etwas zu hoch, allerdings etwas geringer als bei der Explorer-Edition. 42,5 °C messen wir als maximale Erwärmung an der Vorderseite, da kann es nach einer langen Spiele-Session im Sommer schon mal unangenehm werden das Gerät anzufassen.
Mit Hilfe des GFXBench-Akkutests überprüfen wir, wie das SoC bei längerer Last reagiert. Innerhalb der 30 Durchläufe eines anspruchsvollen Benchmarks sehen wir bald einen deutlichen Einbruch der Framerate um circa 20 %, wobei die ursprüngliche Leistung immer mal wieder bei einzelnen Durchläufen annähernd erreicht wird. Eine stark schwankende Performance ist also unter längerer Last anzunehmen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 34.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Monolautsprecher hat sich im Vergleich zum Mi 8 Explorer Edition nicht stark verändert. Der Klang ist mit 81,2 dB(A) nicht sehr laut, aber für ein kleines Zimmer ausreichend. Zumindest tiefe Mitten sind einigermaßen hörbar und der Klang ist nicht zu höhenlastig. Für gelegentliches Reinhören in Musik oder Videos ist der Lautsprecher recht ordentlich.
Besseren Klang erhoffen wir uns vom USB-C-Ausgang und per Bluetooth, zumal per Bluetooth der Standard aptX HD unterstützt wird, der hohe Audioqualität auch ohne Kabel möglich machen soll. Sowohl per USB-C, per Adapter über 3,5mm-Klinke oder per Bluetooth wird sauberer Klang ausgegeben, die Bluetooth-Verbindung wird schnell und problemlos hergestellt.
Xiaomi Mi 8 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81.2 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 64.6% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 64.6% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 64.6% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (124.5% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 93% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 1% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 98% aller getesteten Geräte waren besser, 2% vergleichbar, 0% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
OnePlus 6T Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (80.5 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 62.9% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 62.9% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 62.9% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (116.1% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 86% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 5% vergleichbar, 9% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 96% aller getesteten Geräte waren besser, 2% vergleichbar, 3% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit – Hoher Verbrauch, ordentliche Laufzeiten
Energieaufnahme
Das Xiaomi Mi 8 verbraucht in unseren Tests etwas weniger Energie als das Mi 8 Explorer Edition. Nur beim durchschnittlichen Lastverbrauch liegt das Standard-Mi-8 wiederum etwas höher. Eventuell greifen hier schon erste Optimierungen, die Xiaomi mit neueren Softwareversionen vorgenommen hat. Weiterhin sind die Verbrauchswerte im Vergleich aber zu hoch.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 1.5 / 2.2 / 2.6 Watt |
Last |
6.1 / 10.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Xiaomi Mi 8 3400 mAh | OnePlus 6T 3700 mAh | Xiaomi Mi 8 Explorer Edition 3000 mAh | Samsung Galaxy S9 3000 mAh | Sony Xperia XZ3 3300 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 35% | -14% | 52% | 40% | 24% | 23% | |
Idle min * | 1.5 | 0.7 53% | 1.8 -20% | 0.65 57% | 0.8 47% | 0.862 ? 43% | 0.894 ? 40% |
Idle avg * | 2.2 | 1.1 50% | 2.9 -32% | 0.81 63% | 1.2 45% | 1.728 ? 21% | 1.456 ? 34% |
Idle max * | 2.6 | 2.1 19% | 3.5 -35% | 0.92 65% | 1.5 42% | 2.07 ? 20% | 1.616 ? 38% |
Last avg * | 6.1 | 4.2 31% | 4.8 21% | 4.76 22% | 4.8 21% | 4.87 ? 20% | 6.45 ? -6% |
Last max * | 10.9 | 8.3 24% | 11.2 -3% | 5.16 53% | 6.2 43% | 9.27 ? 15% | 9.8 ? 10% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Das Xiaomi Mi 8 besitzt einen größeren Akku als die Explorer-Edition und weiß diesen Vorsprung auch zu nutzen. Mit 12:16 Stunden Laufzeit im WLAN-Test macht es seine Sache schon recht gut, das OnePlus 6T hält allerdings noch deutlich länger durch. Riesig sind die Unterschiede zur Explorer-Edition hier nicht, immerhin 42 Minuten holt das Mi 8 im Vergleich zur Explorer-Edition heraus. Insgesamt weist unser System einen Vorsprung von 7 % aus.
Im Vergleich zu anderen High-End-Smartphones ist das Mi 8 konkurrenzfähig, im Vergleich zu den Oberklasse-Smartphones von Samsung und Sony sogar mit einigem Vorsprung.
Xiaomi Mi 8 3400 mAh | OnePlus 6T 3700 mAh | Xiaomi Mi 8 Explorer Edition 3000 mAh | Samsung Galaxy S9 3000 mAh | Sony Xperia XZ3 3300 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 15% | -7% | -30% | -31% | |
Idle | 1634 | 1936 18% | 1401 -14% | 1182 -28% | 1270 -22% |
H.264 | 897 | 903 1% | 921 3% | 609 -32% | 420 -53% |
WLAN | 736 | 865 18% | 694 -6% | 474 -36% | 419 -43% |
Last | 215 | 261 21% | 191 -11% | 164 -24% | 202 -6% |
Pro
Contra
Fazit – Das Xiaomi Mi 8 lohnt sich
Das Mi 8 Explorer Edition haben wir als "Referenz im Preisbereich um die 350 Euro" bezeichnet und das gilt noch mehr für das Mi 8. Es ist ein bisschen weniger außergewöhnlich, verzichtet auf Chichi wie eine durchsichtige Rückseite oder einen In-Screen-Fingerprint-Reader und verlässt sich auf etablierte Komponenten zu einem sehr, sehr fairen Preis. Selbst mehrere Monate nachdem das Smartphone offiziell in westlichen Ländern erschienen ist, ist es immer noch deutlich günstiger als viele Konkurrenten inklusive des selbsternannten Flaggschiff-Killers OnePlus 6T.
Höchsten Ansprüchen mag das Mi 8 vielleicht nicht ganz genügen, dafür ist das GPS ein wenig zu ungenau, das WLAN etwas zu langsam und der Energieverbrauch etwas zu hoch. Im Alltag hat man dennoch das Gefühl ein sehr hochwertiges Gerät in der Hand zu haben, das mit einem stabilen Gehäuse, sehr viel Leistung, einem HDR-fähigen AMOLED-Screen und guten Eingabegeräten überzeugt.
Dank großartigem Preis-Leistungs-Verhältnis bleibt Xiaomi auch beim Mi 8 seinem Ruf treu.
Zwei kleine Wermutstropfen muss man bei Xiaomi noch schlucken: Zunächst ist die Garantiesituation weiter ungeklärt, ein verlässlicher Händler ist also Pflicht, um zumindest auf die Gewährleistung zurückgreifen zu können. Außerdem ist die Software zwar mittlerweile sauber übersetzt, allerdings auch mit einigen nicht deinstallierbaren Apps angereichert und, sobald man tiefer in die Optionen und Einstellungen einsteigen will, etwas eigenwillig.
Insgesamt macht das tolle Preis-Leistungs-Verhältnis das Xiaomi Mi 8 eindeutig empfehlenswert. Wir sind schon sehr auf den Nachfolger Xiaomi Mi 9 gespannt, der in den nächsten Wochen bei uns im Testlabor ankommen sollte.
Xiaomi Mi 8
- 11.03.2019 v6 (old)
Florian Schmitt