Test Xiaomi Black Shark 2 Smartphone
Während der PC- und Konsolenmarkt mittlerweile gesättigt ist, legen die Mobile Games ein rasantes Wachstum hin – und dieser Trend dürfte sich in den nächsten Jahren noch verstärken. Kein Wunder also, dass eine bestimmte Produktgruppe von Smartphones immer mehr Auftrieb bekommt: die der Gaming-Smartphones.
Einen besonders leistungsstarken Vertreter schickt jetzt Xiaomi ins Rennen: Das Black Shark 2 will mit Wasserkühlung, einem speziellen Gaming-Menü, dem High-End-SoC Snapdragon 855, bis zu 12 (!) GB RAM und optional andockbaren Gamepads die Spielerherzen höher schlagen lassen und nebenbei alles besser machen als sein erst 2018 erschienener Vorgänger Xiaomi Black Shark. Ob dem Zocker-Smartphone das gelingt, zeigt unser Test.
Wie gut das Xiaomi Black Shark 2 im Vergleich mit anderen Gaming-Smartphones abschneidet, zeigen wir am Beispiel des Xiaomi Black Shark, des Asus ROG Phone und des Razer Phone 2. Außerdem vergleichen wir seine Leistung mit der anderer aktueller High-End-Smartphones, wie dem Huawei P30 Pro, dem Samsung Galaxy S10 und dem Xiaomi Mi 9, in dem ebenfalls der Snapdragon 855 werkelt.
Gehäuse - Sehr stabiles Metall-Glas-Chassis für das Xiaomi Phone
Für das Gehäusedesign des Black Shark 2 stand laut Xiaomi die Optik von Supersportwagen Pate. Das 8,7 Millimeter flache Chassis sieht daher etwas exzentrischer aus als ein Standard-Smartphone, was sich besonders auf der Rückseite zeigt, die einen futuristisch-aggressiven Look verpasst bekam.
Der Rahmen und die Bedienknöpfe des Black Shark 2 sind aus Metall gefertigt. An der der Rückseite finden sich einige Elemente aus kratzbeständigem Glas, die leicht vertieft angebracht sind. Hält man das Smartphone im Querformat, kommen die Finger wie von selbst auf den Glasoberflächen zu liegen und finden guten Halt an den Metallelementen. Gleichzeitig dient die Glasstruktur dazu, die Finger beim Spielen kühl zu halten.
Alles in allem beeindruckt das Glas-Metall-Gehäuse durch seine enorme Stabilität, es ließ sich im Test auch durch größere Krafteinwirkung nicht verbiegen. Die Stabilität hat allerdings auch ihre Grenzen, denn eine IP-Zertifizierung besitzt das Black Shark 2 nicht.
Neben der von uns getesteten 8-GB-Version in „Shadow Black“ bietet Xiaomi das Black Shark 2 auch in der Farbe „Frozen Silber“ an, die allerdings der 12-GB-Variante vorbehalten ist. Unabhängig davon wird das Gehäuse stets von einem metallisch-grünen Streifen eingerahmt, auch die Shark-Space-Taste an der rechten Seite ist grün eingefasst. Immer mit dabei ist auch eine RGB-Beleuchtung an den beiden Längsseiten, die sich mit In-Game-Effekten und Musik synchronisieren lässt und auf Wunsch bei Benachrichtigungen blinkt, etwa bei eingehenden Anrufen oder niedrigem Batteriestand. Drittes RGB-Element ist das hintergrundbeleuchtete Black-Shark-Logo auf der Rückseite, das standardmäßig grün leuchtet.
Ausstattung - Xiaomi Black Shark 2 mit bis zu 12 GB RAM
Bei unserem Testgerät handelt es sich um die kleinere Variante des Black Shark 2, die mit 8 GB LPDDR4x-RAM und 128 GB UFS-2.1-Speicher ausgestattet ist. Wem das zu wenig ist, greift zur größeren Version mit 12 GB RAM und 256 GB Massenspeicher, die im Xiaomi-Shop 100 Euro mehr kostet. Mangels microSD-Karte lässt sich der interne Speicher nicht erweitern.
Der USB-C-Slot unterstützt USB-OTG und verwandelt sich über den mitgelieferten Adapter in einen 3,5-mm-Audioanschluss. Alternativ lassen sich Audiodaten über Bluetooth 5.0 übertragen, wobei das Black Shark 2 auch aptX sowie aptX HD beherrscht. Bei der Datenübertragung ist der USB-C-Port nicht der schnellste, denn über das mitgelieferte USB-C-Kabel waren bestenfalls 40 MByte/s drin.
Software - In der Global Version mit Google-Diensten
Xiaomi stattet seine Black-Shark-Smartphones mit einer eigenen Benutzeroberfläche namens JoyUI aus. Sie basiert auf dem von anderen Xiaomi-Smartphones bekannten MIUI, ist standardmäßig aber in einem dunkleren Design gehalten und bietet einige auf Gamer gemünzte Zusatzfunktionen.
Als Grundlage dient dem Black Shark 2 Android 9, dessen Sicherheitspatches sich zum Testzeitpunkt (Anfang Mai) auf dem Stand vom 01. März 2019 befinden, also recht aktuell sind.
Dass Xiaomi mit dem Black Shark 2 zuerst den chinesischen Markt im Blick hat, merkt man an jeder Ecke: Das unter „Recommended apps“ zusammengefasste Tool-Trio kann nur nutzen, wer Chinesisch versteht. Gleiches gilt für die auf dem Hauptscreen gelisteten Apps „Music“, „App Store“, „Game Center“ und „Mi Video“, die jeweils auf chinesische Medienportale führen und sich bis auf das Game Center auch nicht deinstallieren lassen. Die ebenfalls dort stehende „Weather“-App konnten wir nicht nutzen, weil sie jede Ortseingabe mit einer Netzwerkfehlermeldung quittierte. Für europäische Nutzer dagegen hilfreich, weil in Englisch gehalten, sind die wenigen vorinstallierten Apps, darunter ein Support-Tool, ein Kompass und ein Audiorekorder.
Bei unserem Testexemplar des Black Shark 2 fehlen die Google-Apps ebenso wie der Google Play Store und eine deutsche Spracheinstellung. In seinem Forum hat Xiaomi aber eine Schritt-für-Schritt-Anleitung veröffentlicht, mit der sich die Google-Dienste nachrüsten lassen. Unsere Anleitung finden Sie hier. Hier tätig werden muss man aber nicht zwangsläufig: Vom Xiaomi Black Shark 2 gibt es auch eine Global Version, in der sowohl der Google Play Store sowie unter anderem deutsche Spracheinstellungen vorinstalliert sind.
Die vom Black Shark bekannte Kindersicherung und Anti-Sucht-Funktionen finden sich auch beim Black Shark 2 wieder. So können Eltern die Nutzungszeit einzelner Apps auf einen bestimmten Zeitraum beschränken. Wiederum für jeden Nutzer praktisch ist der „Open health tips“-Menüpunkt, der auf Wunsch nach 2 oder 4 Stunden eine Nachricht einblendet, dass es wieder einmal Zeit für eine Spielepause wäre.
Kommunikation und GPS - LTE Band 20, präzises GPS im Xiaomi Handy
Das Xiaomi Black Shark 2 unterstützt Bluetooth 5.0 und deckt neben GSM (850, 900, 1.800, 1.900 MHz) und UMTS (850, 900, 1.900, 2.100 MHz) auch zahlreiche LTE-Bänder ab (Band 1, 3, 4, 5, 7, 8, 20, 28, 34, 38, 39, 40, 41), darunter das hierzulande wichtige Band 20. Angaben zum maximalen LTE-Tempo macht Xiaomi genauso wenig wie über die SAR-Werte. Keine offenen Fragen gibt es dagegen bezüglich VoLTE und Dual-LTE, denn beide Optionen lassen sich in den SIM-Karten-Einstellungen aktivieren. NFC unterstützt das Black Shark 2 nicht.
In lokalen Netzwerken findet das Gaming-Smartphone über WLAN 802.11a/b/g/n/ac Anschluss und kann dort Daten per MU-MIMO ziemlich flott übertragen. Im Zusammenspiel mit unserem Referenz-Router Linksys EA8500 messen wir beim Senden 527 MBit/s, auf der Empfangsseite sogar 586 MBit/s. Unter den anderen Gaming-Smartphones ist nur das Razer Phone 2 ähnlich schnell unterwegs, während das Asus ROG Phone und das Xiaomi Black Shark abgeschlagen zurückfallen. Allzu stabile WLAN-Datentransfers bekommt das Black Shark 2 aber nicht hin, denn in beiden Richtungen schwankt die Übertragungsrate deutlich und fällt teilweise unter die 300-MBit/s-Marke.
Das Black Shark 2 bestimmt seine aktuelle Position über GPS, GLONASS und BeiDou, was ihm mit der App GPS Test sowohl in geschlossenen Räumen als auch im Freien ziemlich schnell und auf jeweils 4 Meter genau gelingt.
Auch den Praxistest besteht das Smartphone: Auf einer rund 9 Kilometer langen Fahrradtour bekommt es eine fast genauso präzise Ortung hin wie das Profi-Navi Garmin Edge 500, das zum direkten Vergleich mitfährt.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Im Black Shark 2 lassen sich zwei Nano-SIM-Karten gleichzeitig nutzen, die beide auch simultan eine 4G-Verbindung aufbauen können. Das gelingt wahlweise auch über VoLTE, einen passenden Vertrag bei einem Mobilfunkanbieter vorausgesetzt. Die Telefon-App besitzt ein etwas anderes Layout als die Standard-App unter Android 9, kommt aber mit allen gewohnten Features wie einer Anrufliste, Wähltaste und den Kontakten.
Mit dem Black Shark 2 durchgeführte Telefonate überzeugen durch gute Sprachqualität. Gesprächsteilnehmer können einander sowohl über den internen Ohrhörer als auch über den Lautsprecher klar und deutlich verstehen, wobei leise Stimmen ebenfalls gut wiedergegeben werden. Bei unseren Testanrufen war ab und zu ein leichtes Rauschen im Hintergrund wahrnehmbar, das aber nicht weiter störte.
Kameras - Überraschend gut für ein Gaming-Smartphone
Auf der Will-Haben-Liste steht bei einem Gaming-Smartphone die Kamera sicher nicht an erster Stelle. Xiaomi hat das Black Shark 2 hier trotzdem nicht stiefmütterlich behandelt, denn es verfügt über eine Dual-Kamera, die bei guten Lichtverhältnissen eine ziemlich ordentliche Bildqualität produziert.
Ihre Pixeltalente reichen zwar nicht aus, um in der ersten Liga der Smartphone-Optiken mitzuspielen, lassen andere Gaming-Smartphones wie das Asus ROG Phone aber ziemlich alt aussehen (Szenen 1 und 2). Schwache Lichtverhältnisse wie in Szene 3 überfordern das Xiaomi aber sichtlich und machen die Aufnahmen arg unscharf.
Die Dual-Kamera des Black Shark 2 besteht aus der mit einem LED-Blitz und einem Phasenerkennungs-Autofokus ausgestatteten Hauptkamera, die über einen 48-MP-Sensor verfügt, mittels Pixel Binning aber nur 12-MP-Fotos schießt. Die gleiche Auflösung besitzt die zweite Kamera, die zusätzlich mit einem 2-fachen optischen Zoom arbeitet. In der Webcam steckt ein 20-MP-Sensor.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Unter kontrollierten Lichtbedingungen haben wir uns die Kamera abschließend nochmal genauer angeschaut. Dabei überprüfen wir die Farbabbildung mit dem X-Rite ColorChecker Passport und die Bildschärfe mit unserem Testchart.
Farben stellt das Black Shark 2 stets eine Spur zu kräftig dar, es trifft die Graustufen aber recht akkurat. Den Testchart kann das Smartphone bis die Ecken hinein scharf, allerdings auch etwas verrauscht darstellen, wobei es sich in der unteren Hälfte leicht aufhellt.
Zubehör und Garantie - Viel Auswahl im Xiaomi Shop
Unserer Importversion des Black Shark 2 liegt ein modulares 27-Watt-Netzteil (Quick Charge 3.0, 5V/3A, 9V/3A, 12V/2,25A, 20V/1,35A), ein USB-Kabel (Typ C auf Typ A), ein SIM-Tool, eine transparente Schutzhülle, ein Audioadapter (USB-C auf 3,5-mm-Klinke) und eine Kurzanleitung bei. Ordert man das Smartphone bei unserem Leihsteller TradingShenzhen, erhält man außerdem ein USB-OTG-Kabel sowie einen EU-Stromadapter.
Wer das Black Shark 2 direkt vom Hersteller kauft, bekommt es ebenfalls mit einem EU-Stromadapter und erhält darüber hinaus 24 Monate Garantie, da das Smartphone offiziell im EU-Raum verkauft wird. Unabhängig davon gilt natürlich immer die Händlergewährleistung, wenn der Händler aus dem EU-Raum kommt.
Für das Black Shark 2 bietet Xiaomi diverse Zubehörartikel an, unter anderem das Black Shark 2 Pro Kit für knapp 90 Euro, das eine Kevlar-Schutzhülle und zwei Gamepads enthält, sowie das rund 40 Euro teure Black Shark 2 Rookie Kit mit einem Gamepad für die linke Gehäuseseite. Auch Gaming-Headphones (19,90 €) oder ein USB-C-zu-HDMI-Kabel (39,90 €) gehören zum Zubehörsortiment.
Eingabegeräte & Bedienung - spezieller Game Launcher für Mobile Gaming
Der Touchscreen des Black Shark 2 reagiert sehr präzise auf Eingaben, die an den Rändern genauso schnell erkannt und verarbeitet werden wie in Bildmitte. Das ist insofern wichtig, weil ein Wischen von einer beliebigen Ecke in das Display hinein entweder den Musikplayer oder den Game Dock (während ein Spiel läuft) aufruft. Der Game Dock ist eine Art Kommandozentrale, die alle wichtigen Einstellungen für Spiele in einer Button-Leiste versammelt.
Genauso reibungslos wie das Display funktioniert auch der Fingerabdrucksensor, der unter dem Display sitzt und für den sich bis zu 5 Fingerabdrücke anlegen lassen. Weitere Security-Features sind eine Gesichtserkennung oder eine Entsperrung via PIN, Muster und Passwort.
Neben der Lautstärkewippe und der Powertaste besitzt das Black Shark 2 wie schon sein Vorgänger Black Shark mit einem Schiebeschalter eine dritte physische Taste, die an de rechten Längsseite sitzt, schiebt man den Schalter nach links, öffnet das Smartphone den Shark Space einen speziellen Game Launcher. Umgekehrt schließt das Black Shark 2 den Shark Space wieder, wenn der Schieberegler nach rechts bewegt wird und kehrt zur Android-Benutzeroberfläche zurück.
Als Standardtastatur verwendet das Black Shark 2 das Google Gboard, die zwar anders heißt, aber letztlich damit identisch ist.
Display - Xiaomi Black Shark mit AMOLED-Display und FHD+-Auflösung
Inhalte stellt das Xiaomi Black Shark 2 auf einem AMOLED-Display dar, das eine Bilddiagonale von 6,39 Zoll bietet und mit 2.340 x 1.080 Pixel auflöst (HD+ mit einem Seitenverhältnis von 19,5:9). Umgerechnet entspricht das einer hohen Pixeldichte von 403 PPI, was sich in einer sehr scharfen Darstellung äußert. Xiaomi hat das HDR-fähige 60-Hz-Panel auf den DCI-P3-Farbraum optimiert, der laut Hersteller zu 108,9 % abgedeckt wird – bei unseren Messungen waren es maximal 98,5 %, ein immer noch ziemlich guter Wert.
Mit durchschnittlich 411,9 cd/m² gehört das Xiaomi Black Shark 2 nicht zu den hellsten Smartphones, kann aber durch seine sehr gleichmäßige Ausleuchtung (95 %) und sein theoretisch unendlich hohes Kontrastverhältnis punkten. Zudem steigt die Bildschirmhelligkeit bei einer gleichmäßigen Verteilung heller und dunkler Bildbereiche (APL50) auf bis zu 518 cd/m² an. Ebenfalls gut: Durch seine minimale Leuchtstärke von 2,36 cd/m² strengt das Display auch im Dunkeln die Augen nicht an.
Bedingt durch das OLED-Display wird Pulsweitenmodulation zu Panel-Dimmung genutzt. Sobald das Display nicht mit voller Helligkeit arbeitet, flackert der Screen zwischen 81 und 245 Hz. Ein Frequenzbereich, der bei empfindlichen Personen durchaus zu Beschwerden führen kann. Xiaomi hat sich dazu etwas einfallen lassen und eine in den Einstellungen recht versteckte Option mit der komplizierten Bezeichnung „AMOLED low brightness flashing protection“ integriert, welche in den Displayeinstellungen im Untermenü Farbdarstellung zu finden ist. Diese Option soll das Flackern bei niedriger Helligkeit reduzieren. Wir haben es uns mal genauer angesehen und konnten in diesem Modus nur noch ein recht konstantes Flackern um die 60 Hz messen. Mit zunehmender Panelleuchtkraft wird der Amplitudenverlauf flacher. Es ist durchaus denkbar, dass dieser Modus durch sein gleichmäßigeres Flackern, wenn auch mit geringerer Frequenz, zu weniger Beschwerden führt. Die Reaktionszeiten des AMOLEDs werden dadurch nicht negativ beeinflusst.
|
Ausleuchtung: 95 %
Helligkeit Akku: 409 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 5.2 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 4.8 | 0.5-98 Ø5.2
95.5% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.21
Xiaomi Black Shark 2 AMOLED, 2340x1080, 6.4" | Asus ROG Phone AMOLED, 2160x1080, 6" | Xiaomi Black Shark IPS, 2160x1080, 6" | Razer Phone 2 IGZO LCD, UltraMotion 120 Hz Display, 2560x1440, 5.7" | Samsung Galaxy S10 OLED, 3040x1440, 6.1" | Huawei P30 Pro OLED, 2340x1080, 6.5" | Xiaomi Mi 9 AMOLED, 2340x1080, 6.4" | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | 3% | -2% | 26% | 38% | 46% | 53% | |
Helligkeit Bildmitte | 409 | 597 46% | 549 34% | 600 47% | 701 71% | 597 46% | 593 45% |
Brightness | 412 | 637 55% | 541 31% | 577 40% | 705 71% | 608 48% | 587 42% |
Brightness Distribution | 95 | 83 -13% | 95 0% | 92 -3% | 98 3% | 89 -6% | 94 -1% |
Schwarzwert * | 0.42 | 0.31 | |||||
Delta E Colorchecker * | 5.2 | 5.12 2% | 6.08 -17% | 3.43 34% | 3.7 29% | 2.2 58% | 0.9 83% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 8.9 | 10.9 -22% | 10.69 -20% | 6.36 29% | 10.3 -16% | 3.6 60% | 2 78% |
Delta E Graustufen * | 4.8 | 7.3 -52% | 6.6 -38% | 4.4 8% | 1.4 71% | 1.6 67% | 1.5 69% |
Gamma | 2.21 100% | 2.203 100% | 2.305 95% | 2.388 92% | 2.1 105% | 2.23 99% | 2.27 97% |
CCT | 7430 87% | 7371 88% | 8399 77% | 6069 107% | 6553 99% | 6268 104% | 6548 99% |
Kontrast | 1307 | 1935 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 242.7 Hz | ≤ 99 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 242.7 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 99 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 242.7 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8715 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
In den Display-Einstellungen bietet das Black Shark 2 mehrere vordefinierte Anzeigemodi an. Das sind der „Eye Care Mode“, der blaues Licht herausfiltert und dadurch die Augen schont, der werksseitig voreingestellte „Cinema Mode“ sowie der „Natural Mode“ und der „Standard Mode“. Zusätzlich kann man die Farbtemperatur per Schieberegler anpassen und den True-View-Modus aktivieren, der die Displayfarben abhängig vom jeweiligen Umgebungslicht anpasst und so für eine konsistente Darstellung sorgen soll.
Mit dem Spektralfotometer und der Software CalMAN haben wir die Qualität der Farbdarstellung im Cinema Mode, Natural Mode und Standard Mode genauer untersucht. Den Idealwerten am nächsten kommt das Smartphone im Standard Mode: Die Farbtemperatur ist mit 6.255 K gut getroffen, genauso wie die Graustufen- (Delta-E 2,4) und Farbdarstellung (Delta-E 4). Beim Cinema Mode und dem Natural Mode gibt es dagegen einen leichten Blaustich, der die meisten Anwender aber nicht stören dürfte.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 2 ms steigend | |
↘ 2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 12 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 2 ms steigend | |
↘ 2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 11 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Verglichen mit anderen High-End-Smartphones bietet das AMOLED-Display des Xiaomi Black Shark 2 etwas weniger Leuchtreserven, eignet sich mit bis zu 518 cd/m² aber trotzdem sehr gut für den Außeneinsatz. Dabei legt ihm auch das blickwinkelstabile AMOLED-Panel keine Hindernisse in den Weg, das sich lediglich aus extremen seitlichen Ansichten leicht abdunkelt.
Leistung - Das Xiaomi ist eines der schnellsten Android-Smartphones
Das Xiaomi Black Shark 2 ist das mobile Gegenstück zu einem High-End-Gaming-PC. Im Spiele-Smartphone läuft der Snapdragon 855, das neue SoC-Flaggschiff von Qualcomm. Der Achtkerner wird im 7-nm-Fertigungsprozess hergestellt und setzt sich aus einem Prime Core mit bis zu 2,84 GHz Taktfrequenz, drei Performance-Kernen mit bis zu 2,42 GHz und vier ARM-Cortex-A55-Cores mit bis zu 1,8 GHz zusammen. Als Grafikeinheit dient der High-End-Pixelbeschleuniger Adreno 640.
Durch seine passive Flüssigkeitskühlung kann das Black Shark 2 mit einer niedrigeren SoC-Temperatur arbeiten, was ihm theoretisch etwas mehr Performance verleiht als ähnlich ausgestatteten Smartphones. Ein idealer Kandidat für einen direkten Vergleich ist das Xiaomi Mi 9, das ebenfalls auf den Snapdragon 855 setzt, ihn allerdings mit einem Standard-Kühlsystem thermisch im Zaum hält.
Bei den synthetischen Benchmarks kann sich das Xiaomi Black Shark 2 nicht vom Mi 9 absetzen. Teilweise holt das Gaming-Smartphone zwar etwas bessere Resultate heraus – zum Beispiel 11.359 Punkte gegenüber 10.999 Punkte beim Multi-Core-Test von Geekbench 4.3 –, doch insgesamt liegen beide praktisch gleichauf und zählen zu den derzeit schnellsten Android-Smartphones. Herausragend ist zum Beispiel das Resultat bei AnTuTu v7: Mit 371.562 Punkten lässt das Black Shark 2 zusammen mit dem Mi 9 (374.820 Punkte) die Konkurrenz klar hinter sich.
Die synthetischen Benchmarks zeigen indes nur die halbe Wahrheit, denn bei den hier lediglich kurzzeitig auftretenden Lastspitzen kann das aufwändige Kühlsystem des Black Shark 2 seine Stärke nicht zeigen. Zur Geltung kommt es erst dann, wenn das Smartphone über längere Zeit stark ausgelastet wird. Die Unterschiede treten dann umso deutlicher zutage: Das Xiaomi Mi 9 reagiert mit starkem Throttling, während das Black Shark 2 unbeeindruckt von der Maximallast stets seine volle Leistung abrufen kann. Von der angezogenen SoC-Handbremse ist beim Mi 9 aber trotzdem nichts zu merken – Leistung ist dann nämlich immer noch im Überfluss vorhanden.
Basemark GPU 1.1 | |
1920x1080 Vulkan Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Black Shark 2 | |
Samsung Galaxy S10 | |
Huawei P30 Pro | |
Xiaomi Mi 9 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (24.5 - 36.3, n=3) | |
Vulkan Medium Native (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S10 | |
Huawei P30 Pro | |
Xiaomi Mi 9 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (22.7 - 32.2, n=2) | |
1920x1080 OpenGL Medium Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Black Shark 2 | |
Samsung Galaxy S10 | |
Huawei P30 Pro | |
Xiaomi Mi 9 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (33.1 - 37.4, n=3) |
Basemark ES 3.1 / Metal - offscreen Overall Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Black Shark 2 | |
Samsung Galaxy S10 | |
Huawei P30 Pro | |
Xiaomi Mi 9 | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (1075 - 1425, n=4) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (205 - 7616, n=57, der letzten 2 Jahre) |
Bei den Browser-Benchmarks schwächelt das Black Shark 2 erstaunlicherweise etwas, denn bei allen Tests muss es sich mit einem hinteren Platz begnügen und kann nur seinen Vorgänger schlagen. Im Alltag ist dieser Leistungsunterschied aber nicht spürbar, denn gefühlt surft es sich mit dem Xiaomi-Gamer ausgesprochen schnell.
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=169, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei P30 Pro (Chrome 73) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (45.5 - 67, n=16) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73) | |
Asus ROG Phone (Chrome 74) | |
Xiaomi Black Shark 2 (Chrome 73.0.3683.90) |
Speedometer 2.0 - Result | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (15.2 - 569, n=152, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei P30 Pro (Chrome 73) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (42.5 - 67.9, n=15) | |
Asus ROG Phone (Chrome 74) | |
Samsung Galaxy S10 (Samsung Browser 9.0) | |
Xiaomi Black Shark 2 (Chrome 73.0.3683.90) |
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Huawei P30 Pro (Chrome 73) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (90 - 129, n=20) | |
Asus ROG Phone (Chrome 70) | |
Razer Phone 2 (Chrome 68) | |
Xiaomi Black Shark 2 (Chrome 73.0.3683.90) | |
Xiaomi Black Shark (Firefox 61) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (17011 - 33918, n=21) | |
Huawei P30 Pro (Chrome 73) | |
Samsung Galaxy S10 (Samsung Browser 9.0) | |
Asus ROG Phone (Chrome 70) | |
Razer Phone 2 (Chrome 68) | |
Xiaomi Black Shark 2 (Chrome 73.0.3683.90) | |
Xiaomi Black Shark (Firefox 61) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Xiaomi Black Shark 2 (Chrome 73.0.3683.90) | |
Xiaomi Black Shark (Firefox 61) | |
Razer Phone 2 (Chrome 68) | |
Asus ROG Phone (Chrome 70) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 (1852 - 2611, n=19) | |
Huawei P30 Pro (Chrome 73) | |
Samsung Galaxy S10 (Samsung Browser 9.0) | |
Xiaomi Mi 9 (Chrome 73.0.3683.75) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
Durch seinen UFS-2.1-Speicher ist das Black Shark 2 bei Lese- und Schreiboperationen sehr flott unterwegs, wobei das Schreiben von kleinen Datenblöcken aber gerne noch etwas flinker sein dürfte. Geht es um das Laden großer Datenmengen, wird man vom Smartphone jedoch sehr schnell bedient. Einen microSD-Slot besitzt das Black Shark 2 nicht.
Xiaomi Black Shark 2 | Asus ROG Phone | Xiaomi Black Shark | Razer Phone 2 | Samsung Galaxy S10 | Huawei P30 Pro | Xiaomi Mi 9 | Durchschnittliche 128 GB UFS 2.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | 130% | 85% | -7% | -1% | 148% | 162% | 120% | 506% | |
Sequential Read 256KB | 793 | 725 -9% | 742 -6% | 733 -8% | 832 5% | 849 7% | 666 -16% | 760 ? -4% | 1887 ? 138% |
Sequential Write 256KB | 195.6 | 243.3 24% | 199.6 2% | 194.8 0% | 193.2 -1% | 250.8 28% | 388.3 99% | 297 ? 52% | 1471 ? 652% |
Random Read 4KB | 145.2 | 141.6 -2% | 127.2 -12% | 124.3 -14% | 137.4 -5% | 174.4 20% | 149.4 3% | 152.9 ? 5% | 278 ? 91% |
Random Write 4KB | 25 | 152 508% | 114.1 356% | 23.99 -4% | 24.44 -2% | 159.2 537% | 165.3 561% | 131.6 ? 426% | 311 ? 1144% |
Spiele - Smartphone Gaming leicht gemacht
Das Xiaomi Black Shark 2 ist das derzeit schnellste Gaming-Smartphone. Einmal, weil es mit dem Snapdragon 855 und dem Grafikchip Adreno 640 ausschließlich auf Top-Hardware setzt, die es gegenüber Gaming-Konkurrenten wie dem Asus ROG Phone, dem Razer Phone 2 und natürlich auch dem Xiaomi Black Shark noch etwas schneller macht, zum anderen lässt sich die ohnehin schon starke Performance des Black Shark 2 durch seine Kombination aus speziellem Kühlsystem, Game Dock und Shark Space noch weiter nach oben schrauben. Außerdem gibt es noch Spezial-Features wie „Magic Press“, das Xiaomi auch Master Touch nennt, und – Tesla lässt grüßen – den „Ludicrous Mode“.
Der Game Dock bietet diverse Schnelleinstellungen für Spiele und erscheint, wenn man während eines laufenden Spiels von einer beliebige Display-Ecke nach innen streicht. Über die Button-Leiste des Game Docks hat man dann unter anderem Zugriff auf eine Speicherbereinigung, eine Nicht-Stören-Funktion und ein Dashboard, das die aktuelle Framerate einblendet. Mit dabei sind außerdem ein zuschaltbarer Game-HDR-Modus und Einstellungen für die im Display integrierte Magic-Press-Druckstufenerkennung.
Magic Press funktioniert vom Prinzip her ähnlich wie Apple 3D Touch, hat aber noch ein paar Finessen mehr in petto. So lassen sich je nach Druckstärke verschiedene In-Game-Aktionen auslösen. Zusätzlich können Spieler die linke und rechte Display-Seite jeweils individuell mit Magic-Press-Funktionen belegen und obendrein auch die Druckempfindlichkeit einstellen. Auf Kommandos reagiert das Display ausgesprochen schnell – Xiaomi gibt eine Reaktionszeit von 43,5 Millisekunden an. Gefühlt gab es zwischen Eingabe und Reaktion keinerlei Verzögerung.
Ein weiteres spannendes Feature ist der Ludicrous Mode, den man durch Antippen des Spielnamens im Game Dock einschalten kann. Dann stellt das Black Shark 2 das Maximum an Systemressourcen für das jeweilige Spiel bereit und schaltet die RGB-Beleuchtung sowie die Vibrationseffekte ab.
Wirklich nötig ist der Ludicrous Mode aber nicht, denn über den ebenfalls im Game Dock integrierten Systemmonitor zeigte sich während unserer Tests mit dem Benchmark-Tool Gamebench stets das gleiche souveräne Bild: Das Black Shark 2 lässt sich durch kein aktuelles Android-Spiel auch nur ansatzweise in Verlegenheit bringen und muss dazu auch nur einen Bruchteil seiner Systemleistung aufwenden. Sofern es das Spiel zulässt, läuft es mit 60 FPS, dem Maximum, was das 60-Hz-Panel des Black Shark 2 zulässt. PUBG Mobile hätte eigentlich mit 40 FPS laufen sollen, war jedoch auf 30 FPS limitiert, ohne dass das aber den Spielspaß irgendwie gebremst hätte.
Der Ludicrous Mode lässt sich auch dann aktivieren, wenn man den Schiebeschalter an der linken Gehäuseseite nach links schiebt. Dann schließt das Black Shark alle laufenden Hintergrundprogramme, räumt den Speicher auf und wechselt in den Shark Space, eine Art Game-Launcher. Fügt man dort die installierten Spiele hinzu, präsentiert sie der Shark Space übersichtlich in einer Galerie und führt parallel dazu auch Game-Statistiken, unter anderem zu den Spielzeiten und zum Datenverbrauch.
Alle testweise auf dem Black Shark 2 installierten Games (Asphalt 9: Legends, PUBG Mobile, Subway Surfers und World of Tanks Blitz) ließen sich dem Shark Space problemlos hinzufügen und darüber auch starten. Die Android-Tasten funktionieren dagegen im Shark Space nicht. Genutzt werden können sie erst wieder, wenn man den Schiebeschalter nach rechts schiebt und so zum „normalen“ Android-System zurückwechselt.
Das Gaming-Gesamtpaket schließt auch passende Hardware-Extras mit ein: Xiaomi bietet in seinem Online-Shop auch Gamepads an, die sich links- wie rechtsseitig am das Black Shark 2 andocken lassen und zwischen 39,90 € und 89,90 € kosten. Für den Test standen sie uns leider nicht zur Verfügung.
PUBG Mobile
World of Tanks Blitz
Subway Surfers
Emissionen - Sehr kühl im Betrieb, kein Throttling
Temperatur
Um die Frameraten auch bei langen Gaming-Sessions konstant hochzuhalten, setzt das Xiaomi Black Shark 2 auf einen Liquid Cooling 3.0 genannten Mix aus speziellen Heatpipes und passiver Flüssigkeitskühlung. Nach dem gleichen Konzept wurde bereits die SoC-Temperatur des Xiaomi Black Shark im Zaum gehalten, die um bis zu 8 °C niedriger liegen soll als bei Smartphones mit gleichem SoC und Standard-Kühlung. Das Black Shark 2 kann hier nochmal eine Schippe drauflegen, denn sein Liquid Cooling 3.0-System soll die Kerntemperatur nun um bis zu 14 °C senken.
Im Test zeigt sich, dass die Kühlung hervorragend funktioniert und außerdem deutlich ausgereifter daherkommt als noch beim Black Shark. Während der Vorgänger unter Last bis zu 49,5 °C warm wurde, steigt die Gehäusetemperatur des Black Shark 2 selbst nach einer Stunde Stresstest gerade einmal auf 31,1 °C und bleibt im Durchschnitt sogar unter der 30-°C-Marke. Das Smartphone fasst sich damit jederzeit sehr angenehm an.
Mit dem Tool GFXBench überprüfen wir abschließend noch, ob das Liquid-Cooling-3.0-System des Black Shark 2 so effizient arbeitet wie vom Hersteller versprochen. Wie sich zeigt, hat Xiaomi Wort gehalten, denn es kommt zu keinem Throttling: Sowohl beim aufwändigen Manhattan-Testszenario und dem grafisch einfacheren T-Rex-Szenario bleibt die Framerate über alle 30 Durchläufe hinweg gleich hoch. Das Xiaomi Black Shark 2 kann seine SoC-Performance also jederzeit voll abrufen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 31.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 30.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Die Stereolautsprecher des Xiaomi Black Shark 2 untermalen das Geschehen auf dem Bildschirm mit einem recht kräftigen, bis zu 79,4 dB(A) lauten Sound, der vor allem durch seine ausgeglichenen Mitten und Höhen überzeugt.
In der Standardeinstellung sind Basstöne dagegen Mangelware. Durch das in den Audioeinstellungen zuschaltbare „Speaker bass enhancement“ lässt er sich zwar verstärken, doch dann hört sich der Sound arg dumpf an. Dank aptX HD ist die Klangwiedergabe über Bluetooth deutlich besser.
Xiaomi Black Shark 2 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (79.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 21.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (14.4% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.7% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.5% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (18.7% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 18% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 73% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 39% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 53% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Asus ROG Phone Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (79.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 21.4% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 3.6% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4.2% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.8% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (19.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 27% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 65% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 47% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 46% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit - Trotz 4.000-mAh-Akku nur durchschnittlich
Energieaufnahme
Xiaomi stattet das Black Shark 2 mit einem 4.000 mAh starken Akku aus, der in gleicher Kapazität auch in den Gaming-Smartphones Asus ROG Phone, Razer Phone 2 und Xiaomi Black Shark steckt. Anders als das Spieletrio meldet das Black Shark 2 aber einen etwas niedrigeren Energieverbrauch an, der sich unter Last bei durchschnittlich 3,64 Watt einpendelt und sein Maximum bei nur 8,86 Watt erreicht. Im direkten Vergleich schneidet besonders das Xiaomi Black Shark schlecht ab, denn es meldet einen über 40 Prozent höheren Energiebedarf an als sein Nachfolger.
Aus / Standby | 0.02 / 0.26 Watt |
Idle | 0.73 / 1.01 / 1.13 Watt |
Last |
3.64 / 8.86 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Xiaomi Black Shark 2 4000 mAh | Asus ROG Phone 4000 mAh | Xiaomi Black Shark 4000 mAh | Razer Phone 2 4000 mAh | Samsung Galaxy S10 3400 mAh | Huawei P30 Pro 4200 mAh | Xiaomi Mi 9 3300 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 855 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -19% | -42% | -60% | -18% | -55% | -8% | -33% | -40% | |
Idle min * | 0.73 | 0.6 18% | 0.8 -10% | 0.6 18% | 0.61 16% | 0.68 7% | 0.67 8% | 0.939 ? -29% | 0.883 ? -21% |
Idle avg * | 1.01 | 1.4 -39% | 1.5 -49% | 1.5 -49% | 1.27 -26% | 2.6 -157% | 1.26 -25% | 1.506 ? -49% | 1.467 ? -45% |
Idle max * | 1.13 | 1.7 -50% | 2.3 -104% | 2.6 -130% | 1.3 -15% | 2.77 -145% | 1.29 -14% | 1.799 ? -59% | 1.621 ? -43% |
Last avg * | 3.64 | 3.8 -4% | 4.8 -32% | 7.2 -98% | 6.17 -70% | 3.74 -3% | 3.71 -2% | 4.61 ? -27% | 6.55 ? -80% |
Last max * | 8.86 | 10.6 -20% | 10.1 -14% | 12.3 -39% | 8.55 3% | 6.82 23% | 9.3 -5% | 9.04 ? -2% | 9.9 ? -12% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Seine niedrige Leistungsaufnahme verhilft dem Xiaomi Black Shark 2 in der Praxis zu ordentlichen, aber keinesfalls herausragenden Akkulaufzeiten. Für einen Tag intensiver Nutzung dürften seine Energiereserven aber locker ausreichen.
Im Detail: Beim realitätsnahen WLAN-Test (skriptgesteuerter Aufruf einer Webseite alle 30 Sekunden bei einer auf 150 cd/m² angepassten Displayhelligkeit) wird der Bildschirm erst nach guten 12:54 Stunden schwarz, beim Abspielen eines H.264-Videos allerdings schon nach 11:06 Stunden. Über alle Akkutests gemittelt sind das Asus ROG Phone und das Razer Phone 2 genauso ausdauernd wie das Black Shark 2, das sich aber wiederum dem Xiaomi Black Shark und dem Xiaomi Mi 9 geschlagen geben muss. Restlos überzeugen kann beim Thema Akkulaufzeit nur das Huawei P30 Pro.
Aufgeladen ist das Xiaomi Black Shark 2 sehr flott. Im Test dauerte es nur 1:15 Stunden, bis der Akku über das mitgelieferte 27-Watt-Netzteil wieder voll betankt war. Drahtlos aufladen kann man das Smartphone leider nicht.
Xiaomi Black Shark 2 4000 mAh | Asus ROG Phone 4000 mAh | Xiaomi Black Shark 4000 mAh | Razer Phone 2 4000 mAh | Samsung Galaxy S10 3400 mAh | Huawei P30 Pro 4200 mAh | Xiaomi Mi 9 3300 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -5% | 19% | 5% | -7% | 53% | 15% | |
Idle | 952 | 1110 17% | 1753 84% | 1630 71% | 1259 32% | 1966 107% | 1650 73% |
H.264 | 666 | 800 20% | 747 12% | 742 11% | 842 26% | 1193 79% | 1008 51% |
WLAN | 774 | 533 -31% | 711 -8% | 531 -31% | 427 -45% | 838 8% | 546 -29% |
Last | 295 | 216 -27% | 253 -14% | 206 -30% | 170 -42% | 344 17% | 194 -34% |
Pro
Contra
Fazit - Die derzeit beste Wahl für Gamer
Für Spieler ist das Xiaomi Black Shark 2 ein Muss: Es ist das derzeit schnellste Gaming-Smartphone, das man bekommen kann und entwickelt so viel Performance, dass es jedes aktuelle Android-Spiel auch bei maximalen Grafikdetails mühelos auf bis zu 60 FPS beschleunigt. Mehr geht nicht, weil das OLED-Display des Black Shark 2 höchstens 60 Hz darstellen kann.
Neben dem pfeilschnellen SoC profitieren Spieler auch von der passiven Flüssigkeitskühlung des Xiaomi, durch die das Smartphone auch bei langen Gaming-Sessions stets seine volle Leistung abrufen kann und dabei immer angenehm in der Hand liegt.
Wer ein Gaming-Smartphone sucht, trifft mit dem Xiaomi Black Shark 2 derzeit die beste Wahl.
Nette Extras sind die optional erhältlichen Gamepads sowie das Gaming-Menü Shark Space, in dem sich mit dem Ludicrous Mode auch eine Art Nachbrenner für Spiele zuschalten lässt – erforderlich ist er derzeit aber nicht, weil rein gar nichts ruckelt oder stottert. Mit der für offiziell 549 Euro erhältlichen 8 GB/128 GB-Variante sind Gamer daher schon bestens bedient – für nur 100 Euro mehr gibt es allerdings schon das 12-GB-Modell mit 256 GB internem Speicher.
Wer sich die Global Version des Xiaomi Black Shark 2 holt, bekommt Android 9 auch auf Deutsch und muss die Google-Dienste nicht selbst nachinstallieren. Nichts ändern lässt sich aber am fehlenden microSD-Slot und der Tatsache, dass der 3,5-mm-Audioanschluss nur über einen USB-C-Adapter zur Verfügung steht.
Xiaomi Black Shark 2
- 06.05.2019 v6 (old)
Manuel Masiero