Test-Update HP 355 G2 Notebook

Das HP 355 ist mit einem matten 15,6-Zoll-Bildschirm ausgestattet, der über eine native Auflösung von 1.366 x 768 Bildpunkten verfügt. Helligkeit (213,2 cd/m²), Kontrast (174:1) und Schwarzwert (1,21 cd/m²) des Displays können nicht überzeugen. Die Helligkeit wäre bei dem Preisniveau des Rechners noch akzeptabel. Kontrast und Schwarzwert müssten aber besser ausfallen.

Innerhalb der 355-Serie hält HP Office Notebooks für den privaten und beruflichen Einsatz bereit. Die Geräte werden von AMD APUs angetrieben. Die APU unseres Testgeräts reicht für Anwendungen aus den Bereichen Office und Internet mehr als aus. Das uns zur Verfügung gestellte Modell ist für 370 Euro zu haben. Wer auf die beiden Windows Betriebssysteme verzichten kann, bekommt das Notebook schon für 290 Euro.

Im Inneren des HP 355 verrichtet eine A8-6410 APU (Beema) von AMD ihren Dienst. Mit einer TDP von 15 Watt bewegt sie sich auf Augenhöhe mit Intels Haswell-ULV-Prozessoren. Der CPU-Teil besteht aus einem Vierkernprozessor, der mit einer Basisgeschwindigkeit von 2 GHz arbeitet. Per Turbo kann er auf 2,4 GHz beschleunigt werden. Im Netzbetrieb steht weitgehend die volle Rechenleistung bereit: Die Single-Thread-Tests der Cinebench Benchmarks begeht der Prozessor mit 2,4 GHz. Die Multi-Thread-Tests werden mit 2 bis 2,2 GHz durchlaufen. Im Akkubetrieb werden die Tests mit etwas geringeren Geschwindigkeiten absolviert (Single: 2,2 bis 2,4 GHz; Multi: 1,6 bis 1,8 GHz). Alles in allem ordnet sich der AMD Prozessor leistungsmäßig in etwa auf Höhe eines ULV-Core-i3-Prozessors von Intel ein.

Das System arbeitet rund und flüssig vor sich hin. Das Ganze wird noch von guten Ergebnissen in den PC Mark Benchmarks unterstrichen. Mit den Resultaten des Schwestermodells HP 350 kann das HP 355 aber nicht mithalten, da es mit einem schwächeren Prozessor bestückt ist. Grundsätzlich ist das Gerät in etwa auf Höhe eines Core-i3-Notebooks wie dem Acer Extensa 2510 einzuordnen. Dank dem dedizierten Grafikkern schneidet das HP 355 aber etwas besser ab.

Als Datenspeicher dient eine Festplatte von Toshiba. Diese bietet eine Kapazität von 500 GB und arbeitet mit einer Geschwindigkeit von 5.400 Umdrehungen pro Minute. Die Transferraten halten keine Überraschungen bereit und entsprechen dem, was wir heutzutage von 5.400er-Festplatten gewohnt sind. Im Gegensatz zu dem von uns getesteten Schwestermodell HP 350 ist das HP 355 nicht mit einem mSATA-Steckplatz ausgestattet. Eine in diesen Steckplatz eingesetzt Solid State Disk kann beim 350 allerdings nur als SSD-Cache genutzt werden. Der Steckplatz ist nicht bootfähig.

Wie das HP 350 stellt auch das HP 355 kein Spiele-Notebook dar. Gelegentliches Spielen ist aber möglich, denn der Rechner kann viele Games zumindest in niedriger Auflösung und mit niedrigen bis teilweise mittleren Qualitätseinstellungen flüssig auf den Bildschirm bringen. Hardwarehungrige Spiele á la Ryse: Sone of Rome und Thief erreichen keine spielbaren Frameraten. Grundsätzlich liegt die Spiele-Performance des HP 355 auf einer Höhe mit der des HP 350. Das 350 liegt bei CPU-lastigen Spielen aufgrund seines stärkeren Prozessors vorn. Konnte sich das HP 355 in den 3D Mark Benchmarks noch zwischen GeForce 820M- und GeForce 825M-Kernen positionierten, liegt es in der Spielepraxis in der Regel hinter Notebooks, die mit der GeForce 820M GPU bestückt sind, zurück.

Wie der Lüfter des HP 350 steht auch der Lüfter des HP 355 zu keinem Zeitpunkt still. Der Grund ist bei beiden Rechnern identisch: Die BIOS-Option 'Fan always on' (Lüfter läuft immer) ist eingeschaltet. Wird sie deaktiviert, steht der Lüfter auch mal still. Das gilt aber nur für den Idle-Modus. Sobald das Notebook gefordert wird, dreht der Lüfter kräftig auf. Während des Stresstests messen wir einen Schalldruckpegel bis zu 46,5 dB. Damit liegt das 355 gleichauf mit dem 350.

Auch in Sachen Energiebedarf geben sich die beiden HP Rechner nichts und liegen über den gesamten Lastbereich hinweg auf einem Niveau. Im Idle-Betrieb begnügen sich beide mit Leistungsaufnahmen unterhalb von 10 Watt. Während des Stresstests steigen ihre Leistungsaufnahmen auf bis zu 46 Watt. Diese Werte gehen gemessen an der Hardware-Ausstattung in Ordnung.

Im praxisnahen WLAN-Test werden Webseiten automatisch im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv, und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Das HP 355 erreicht eine Laufzeit von 4:43 h. Damit liegt es nur knapp hinter seinem Schwestermodell HP 350 zurück. Noch deutlich länger als beide HP Rechner hält ein Konkurrenzmodell wie das Acer Extensa 2510 (6:31 h) durch.

Das HP 355 G2 weiß insgesamt zu gefallen - HP hat hier ein gelungenes Niedrigpreis-Office-Notebook im Sortiment. Es bietet eine ordentliche Anwendungsleistung und kann mit guten Akkulaufzeiten aufwarten. Der Grafikkern erlaubt es, das eine oder andere Spiel zu spielen. Wie es sich für ein Office-Gerät gehört, sind auch eine gute Tastatur und ein matter Bildschirm vorhanden. Letzterer kann - wie schon das im HP 350 verbaute Modell - nicht sonderlich überzeugen. Helligkeit, Kontrast und Farbdarstellung dürften (deutlich) besser ausfallen. Im Vergleich zum HP 350 muss bei dem von uns getesteten 355-Modell auf den mSATA-Steckplatz verzichtet werden.

Am besten gefällt uns natürlich der Preis des Notebooks: 369 Euro werden für den Rechner mit den zwei Windows Betriebssystemen fällig (290 Euro ohne Windows Betriebssysteme). Damit ist er über 200 Euro günstiger als das HP 350. Dafür muss man eine geringere CPU-Leistung in Kauf nehmen, die aber für den Alltag immer noch völlig ausreicht. Wer sich für den AMD basierten Rechner entscheidet, kann das gegenüber dem 350 gesparte Geld in eine Solid State Disk und/oder eine Garantieverlängerung investieren. Auch das HP 355 ist nur mit einer 12-monatigen Garantie bestückt.