Test-Update Bullman Tab9 AQQR 2 Retina Tablet
Das deutsche Unternehmen Bullman versucht sich mit derzeit fünf Tablets gegen die Großkonzerne zur Wehr zu setzen. Das Tab9 AQQR hielten wir im Juni letzten Jahres in den Händen und befanden es für durchaus brauchbar, auch wenn die Performance etwas zu wünschen übrig ließ. Etliche Monate später hat nun das Tab9 AQQR 2 Retina den Weg zu uns gefunden. Das Display misst nach wie vor 9,7 Zoll und auch an der Auflösung hat sich nichts verändert (2.048 x 1.536 Pixel). Ebenso verrichtet der Rockchip RK3188 mit 1,6 GHz je Kern die Arbeit und wird von 2 GB Arbeitsspeicher unterstützt. Zurecht stellt man sich die Frage, wo der wesentliche Unterschied liegt und was die hauptsächlichen Kaufargumente für die Anschaffung des Nachfolgers sind. Sofern wir welche finden, erfahren Sie es in den kommenden Zeilen.
Bei dem Nachfolger besteht das Gehäuse ebenfalls, zu großen Teilen, aus Aluminium. Der Werkstoff wird sogar bis über die Kanten verwendet und löst somit den Kunststoffrahmen des Tab9 AQQR ab. Die Verarbeitungsqualität kann überzeugen und auch das Gesamtgewicht wurde um über 100 Gramm, auf 550 Gramm, gesenkt. Im Wesentlichen verändert sich an den Abmessungen nichts.
Die Anordnung der Buttons und der Slots hat sich nicht verändert. Ebenso verzichtet Bullman nach wie vor nicht auf den „Zurück-Button“.
Software, Kommunikation & GPS
Anstatt mit Android 4.1 wird die neue Variante des Tab9 nun mit dem Google-Betriebssystem in Version 4.2 ausgeliefert - immerhin ein Schritt nach vorne. Update: Der Hersteller hat uns darüber informiert, dass die Serienproduktion ab sofort mit Android 4.4 KitKat ausgeliefert werden soll.
Bereits das Tab9 AQQR war in diesem Segment wie der Vorgänger ausgestattet – und daran ändert sich bei der Neuauflage weiterhin nichts. Sogar auf das GPS-Modul wird immer noch verzichtet.
Kameras & Multimedia
Der Sensor der Frontkamera arbeitet nach wie vor mit 2 Megapixel. Lediglich bei der Hauptkamera auf der Rückseite wurde ein Upgrade durchgeführt. Die maximale Auflösung für Aufnahmen liegt nun bei 5 MP – das Ergebnis ist leider immer noch nicht berauschend.
Zubehör & Garantie
Da das Tab9 AQQR 2 Retina nur per proprietärem Netzteil aufgeladen werden kann, liegt zusätzlich ein USB-Kabel bei. Eine weitere Zugabe ist der USB-OTG-Adapter.
Die Garantie beläuft sich erneut auf 24 Monate.
Eingabegeräte & Bedienung
Das Display reagiert weitgehend präzise und auch Mutlitouch-Eingaben sind kein Problem für den Retina-Screen. Als etwas störend empfinden wir die teilweise auftretende Wartezeit im Millisekunden-Bereich bei Eingaben. Auch das Scrollen durch den App-Drawer oder über die Homescreens funktioniert nicht vollends ohne Ruckler.
In diesem Abschnitt zeigt sich ein großer Unterschied zu dem Vorgängermodell. Das Display ist mit durchschnittlich 228,1 cd/m² fast 100 cd/m² dunkler als noch zuvor und auch der Kontrast sinkt von 768:1 auf gerade einmal 412:1. Dafür ist einerseits die geringere Luminanz verantwortlich, andererseits ist der höhere Schwarzwert (0,57 cd/m²) alles andere als förderlich. Einzig die Ausleuchtung des Testgeräts steigt um 4 %.
Keine Abweichung zeigt sich bei der Größe des Screens, denn das Tab9 AQQR 2 Retina misst ebenfalls 9,7 Zoll. Die Auflösung von 2.048 x 1.536 Pixeln bleibt uns immerhin erhalten.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 235 cd/m²
Kontrast: 412:1 (Schwarzwert: 0.57 cd/m²)
ΔE Color 2.78 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 3.33 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.43
Die Farbwiedergabe des Tab9 AQQR 2 Retina hat sich verbessert. Rote Farbtöne werden weniger blass dargestellt. Der durchschnittliche Delta-E-Wert bei den Graustufen hat sich fast halbiert (3,33), wobei der Gamma-Wert auf gleichem Niveau bleibt (2,43). Eine weitere Optimierung ist bei der Farbtemperatur erkennbar, denn mit 7.234 K nähert sich die Graustufendarstellung deutlich dem Idealverlauf an.
Für den Außeneinsatz ist die durchschnittliche Displayhelligkeit grenzwertig. Erschwerend kommt hinzu, dass der Kontrast, im Vergleich zu dem Vorgänger, gefallen ist. Bei mäßiger Sonneneinstrahlung ist das Resultat akzeptabel. Verschwinden die Wolken, verschwindet auch der Displayinhalt. In Kombination mit dem stark spiegelnden Display ist das Tablet im Outdoor-Bereich kaum nutzbar.
Das Retina-Display überzeugt trotz mittelmäßiger Displayhelligkeit. Die Farben bleiben auch bei spitzen Betrachtungswinkeln stabil und der Kontrast bleibt erhalten. In dieser Disziplin ist nur eine geringe Veränderung zu dem Vorgängermodell bemerkbar.
Die Eckdaten des SoC unterscheiden sich nicht von denen des Tab9 AQQR. Ebenfalls ist ein Rockchip RK3188 mit vier Kernen eingebaut, zu je 1,6 GHz. Der Arbeitsspeicher misst immer noch 2 GB und auch die ARM Mali-400-MP4 kommt wieder zum Einsatz.
Im Rahmen der durchgeführten synthetischen und browserbasierten Benchmarks wird deutlich, dass sich die Leistung von Vorgänger und Nachfolger nur marginal unterscheidet. Deutlicher wird die Differenz zum Toshiba eXcite Pro oder aber zum Apple iPad Air. Beide Modelle sind um ein Vielfaches leistungsfähiger und daher auch besser im Ranking positioniert.
3DMark | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Bullman Tab9 AQQR 2 Retina | |
Bullman Tab 9 AQQR Retina | |
Toshiba eXcite Pro AT10LE-A-108 | |
1280x720 Ice Storm Standard Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Bullman Tab9 AQQR 2 Retina | |
Bullman Tab 9 AQQR Retina | |
Toshiba eXcite Pro AT10LE-A-108 |
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Bullman Tab 9 AQQR Retina | |
Toshiba eXcite Pro AT10LE-A-108 | |
Samsung Galaxy Note 10.1, 2014 Edition |
Mozilla Kraken 1.0 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Bullman Tab9 AQQR 2 Retina | |
Bullman Tab 9 AQQR Retina | |
Apple iPad Air 1 2013 | |
Microsoft Surface 2 | |
Samsung Galaxy Note 10.1, 2014 Edition |
* ... kleinere Werte sind besser
Eine Neuerung gibt es beim eingebauten Flashspeicher, denn hier wird eine andere Version verwendet – leider ist dieses Bauteil in drei von vier Tests dem Vorgänger, sowie den restlichen Testgeräten, deutlich unterlegen. Lediglich bei sequentiellen Schreibvorgängen ist ein Vorsprung gegenüber dem Tab9 AQQR ersichtlich.
Spiele & Videos
An der Leistungsfähigkeit, in Bezug auf Full-HD-Videos und aktuelle 3D-Spiele, hat sich nichts verändert. Alles kann zufriedenstellend abgespielt werden.
Temperatur
In Bezug auf die Temperaturentwicklung unter Last wird eine kleine Verbesserung sichtbar. Die durchschnittlichen Messwerte auf der Vorder- und Rückseite sinken um ca. 2 °C. Ebenso reduziert sich die Erwärmung des Netzteils um ca. 3 °C. Liegt keine Last am Prozessor an, sinkt die Temperatur auf der Rückseite des Geräts nur minimal ab. Etwas deutlicher wird der Unterschied auf der Vorderseite, aber mit einem Delta von 1 °C dürfte auch dies kaum spürbar sein.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 32.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Bei der Güte des Lautsprechers hat sich subjektiv wenig verändert. Der Maximalpegel lässt immer noch zu wünschen übrig und je höher die Lautstärke wird, desto mehr übersteuern die Speaker. Per Bluetooth oder 3,5-mm-Anschluss sind externe Abspielgeräte jedoch im Handumdrehen angeschlossen.
Energieaufnahme
Zuerst betrachten wir die Leistungsaufnahme unter Last, denn hier hat sich sehr viel verändert. Der Vorgänger genehmigte sich zwischen 10,5 und 12,1 Watt, um leistungsintensive Aufgaben abzuarbeiten. Das Tab9 AQQR 2 Retina erfüllt diese Aufgaben bereits mit 7,9 bis 8,3 Watt. Bei der Aufnahme im Idle-Modus geht der Hersteller einen Kompromiss ein. Zwar benötigt das Tablet in diesem Szenario maximal 5,8 Watt (Vorgänger 8,3 Watt), jedoch liegt der Minimalwert bereits bei 4,2 Watt (Vorgänger 2,8 Watt). Wie sich diese erhöhte Energieaufnahme im Idle-Laufzeittest bemerkbar macht, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Aus / Standby | 0 / 0.3 Watt |
Idle | 4.2 / 5.1 / 5.8 Watt |
Last |
7.9 / 8.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Über die Wattstunden schweigt sich der Hersteller derzeit noch aus. Zwar haben wir die genauen Details angefragt, jedoch bis zu dem jetzigen Zeitpunkt keine exakte Auskunft erhalten. Wir gehen davon aus, dass sich die Leistung des eingebauten Energiespenders nicht verändert hat. Mit Laufzeiten zwischen 4,5 und fast 12 Stunden ist das Tablet unter Volllast sehr ausdauernd, leider jedoch nicht im Idle-Modus.
Die Veränderungen zwischen beiden Modellen halten sich in Grenzen, wenngleich das Gehäuse des Tab9 AQQR 2 Retina optisch ansprechender gestaltet ist und auch hochwertiger erscheint. Die weiteren Hardwarebauteile wurden sozusagen 1:1 übernommen. Nur geringe Unterschiede lassen sich, beispielsweise bei der Performance des Flashspeichers, bemerken. Das Tablet reagiert leider immer noch etwas träge auf die Eingaben und kann nicht mit der Performance eines Highend-Geräts mithalten. Trotz der vier Kerne des Rockchip RK3188 klafft eine gewaltige Lücke zwischen diesem Quad-Core und einem Snapdragon 800 von Qualcomm. Leider gibt es zudem deutliche Abstriche bei der Displaygüte, denn die Helligkeit sinkt um ca. 100 cd/m² und auch der Kontrast leidet unter einem erhöhten Schwarzwert. Im Vergleich zum Vorgänger ist der Preis für das Tab9 AQQR 2 Retina um 40 Euro, auf 259 Euro, gefallen.