Test Ulefone Armor 6E Smartphone – Outdoor-Handy mit Schnäppchen-Potential
Beim Test des Ulefone Armor 6 haben wir angemerkt, dass es sich zwar um ein gutes Outdoor-Smartphone handelt, uns der Preis aber etwas zu hoch erscheint. Der Hersteller bietet nun mit dem Ulefone Armor 6E ein Gerät an, das genau diesen Kritikpunkt ausmerzt: Deutlich günstiger als das Ulefone Armor 6, aber mit demselben Gehäuse und sogar mit einem etwas moderneren SoC, dem Helio P70 von MediaTek.
Es wird also spannend zu sehen, ob das Armor 6E nun einen Sweet-Spot trifft, also die perfekte Kombination aus Leistung, Ausstattung, Alltagstauglichkeit und Preis. Für etwa 260 Euro ist das Gerät aktuell erhältlich, dafür gibt es auch andere Outdoor-Geräte wie ein Samsung Galaxy XCover 4s, ein RugGear RG655, Cubot King Kong 3 oder, wenn die Outdoor-Features nicht so wichtig sind, auch Mittelklasse-Geräte wie ein Motorola Moto G7.
Wir erweitern unser Team und suchen Gaming-Enthusiasten sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse – Stabiles Outdoor-Handy
Das Gehäuse entspricht dem des Armor 6. Der Materialmix ist so, wie man ihn bei einem Outdoor-Smartphone, zumindest in dieser Preisklasse, erwarten würde: ein Gehäuse aus Kunststoff mit gummierter Rückseite, eine Glasfront und Metallteile an den Seiten, die dem Ganzen Stabilität verleihen. Das Gehäuse ist in Schwarz wahlweise mit grauen oder roten Metallapplikationen erhältlich.
Das Smartphone ist wuchtig, das Gewicht mit 268 Gramm sehr hoch, aber immerhin geringer als beim etwas kleineren Cubot King Kong 3. Der Bildschirm ist durch den fast planen Abschluss mit dem Rahmen nicht wirklich gut geschützt, die beiliegende Schutzfolie sollte also zum Einsatz kommen.
Der Schutz vor Umwelteinflüssen war schon beim Ulefone Armor 6 zumindest auf dem Papier recht beeindruckend, das Armor 6E legt nochmal einen drauf, indem es nun nach der Norm IP 69K auch gegen einen Wasserstrahl aus einem Hochdruckreiniger gesichert ist. Ansonsten gibt es auch weiterhin Schutz gegen eindringenden Staub und Wasser, sowie die Tests nach MIL-STD-810G, die das Gerät laut Hersteller bestanden hat. Da der Hersteller aber selbst bestimmen darf, welche Tests das Gerät genau durchlaufen muss, um die Zertifizierung zu bekommen, muss man genauer hinschauen: Ulefone schmeißt sein Smartphone beispielsweise zwei Stunden in ein Säurebad mit einem Ph-Wert von 4,17, setzt es 20 Stunden lang starker Sonneneinstrahlung mit Temperaturen von an die 50 °C aus und lässt es 4 Stunden bei einem Unterdruck von 57 kPa laufen. Das Gerät hat all dies laut Hersteller überstanden, sollte also für den Alltag in schwierigen Umgebungen gut gerüstet sein.
Ausstattung – Weniger Speicher
Mit 64 GB Massenspeicher und 4 GB RAM ist unser Testgerät schwächer ausgestattet als sein teurerer Bruder, im Vergleich zu anderen Smartphones der Preisklasse ist es aber gut dabei. Das Gerät versteht sich wahlweise mit zwei SIM-Karten oder mit einer SIM-Karte und einer microSD-Karte.
Wie es sich für ein Outdoor-Smartphone gehört, ist auch die Ausstattung mit Sensoren erweitert worden und bietet neben Standards wie einem Kompass oder einem Helligkeitssensor für den Bildschirm auch einen UV-Sensor und ein Barometer. Über diverse vorinstallierte Tools kann man dieses Sensoren gleich nutzen.
Die USB-C-Schnittstelle an der Unterseite wird zur Übertragung von Daten, zum Laden und zur Musikausgabe genutzt, einen 3,5mm-Anschluss gibt es leider nicht. Bei einem Outdoor-Smartphone kann man allerdings die Entscheidung, möglichst wenige Anschlüsse anzubieten, nachvollziehen, schließlich sind sie potentielle Einfallstore für Wasser oder Staub.
Software – Veraltete Sicherheit
Ulefone setzt auf ein recht pures Android 9, die Sicherheitsupdates sind zum Testzeitpunkt vom 5. Februar 2019 und damit nicht mehr auf der Höhe der Zeit.
Der Hersteller packt jede Menge eigene Apps dazu, wie beispielsweise den Werkzeugkasten, der u.a. eine Wasserwaage bietet, aber auch Apps zur UV-Messung oder zur Bestimmung der Höhe über den Luftdruck. Diese Apps funktionieren gut und ermitteln teils recht clever beispielsweise die Höhe eines Objekts. Allerdings sind sie, wie alle Zusatzapps des Herstellers nicht immer sauber übersetzt: Das reicht von nur schwer verständlichen Anweisungen bis hin zu englischen Bezeichnungen in den Einstellungen.
Wer sich gerne Inhalte von Netflix oder anderen Videostreaming-Anbietern auf dem Smartphone anschauen möchte, der kann dies leider nicht in HD tun, denn das Ulefone Armor 6E hat keine entsprechende DRM-Zertifizierung.
Kommunikation und GPS – Lahmes WiFi 5
In Sachen WLAN unterstützt unser Testgerät zwar WiFi 5, kann aber in Sachen Geschwindigkeit nicht mit dem Ulefone Armor 6 mithalten. Auch RugGear RG655 oder Galaxy XCover 4s bieten deutlich flotteres WLAN. Unser Testgerät ist eher auf dem Niveau eines Cubot King Kong 3, als wir die Durchsatzraten mit unserem Referenz-Router Linksys EA8500 überprüfen.
LTE-Frequenzen unterstützt das Smartphone in großer Zahl, sogar noch einige mehr als das Ulefone Armor 6. Für Vielreisende sind beide Smartphones gut geeignet: In den allermeisten Ländern dürfte man sich ins LTE-Netz einwählen können. Der Empfang war im deutschen D2-Netz solide, auch in Gebäuden hatten wir zumindest ein Viertel der Empfangsstärke im LTE-Netz und Websites bauen sich einigermaßen flott auf.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Ulefone Armor 6 | |
RugGear RG655 | |
Samsung Galaxy XCover 4s | |
Motorola Moto G7 | |
Ulefone Armor 6E | |
Cubot King Kong 3 | |
iperf3 receive AX12 | |
Ulefone Armor 6 | |
RugGear RG655 | |
Samsung Galaxy XCover 4s | |
Motorola Moto G7 | |
Cubot King Kong 3 | |
Ulefone Armor 6E |
In unserem Praxistest, einer Fahrradrunde mit unserem Testgerät und dem Referenz-Navi Garmin Edge 520 zeigt sich, dass das Ulefone gefahrene Strecken recht genau nachvollzieht. Abgesehen von kleineren Abweichungen können wir das Gerät also durchaus für die Navigation empfehlen.
Hinweis: Da Runtastic überraschend seine Web-Services eingestellt hat, können wir Ihnen in diesem Test leider keine einheitlichen Screenshots präsentieren.
Telefonfunktionen und Sprachqualität – Gut über Ohrhörer
Als Telefon-App kommt die Standardvariante von Google zum Einsatz. Laut Hersteller wird VoLTE unterstützt.
Die Sprachqualität gefällt uns über den internen Ohrhörer richtig gut, Störgeräusche gibt es nicht, das Gegenüber wirkt sogar recht präsent. Unsere Stimme wird ebenfalls gut aufgezeichnet, nur sehr leise Stimmen kommen nicht beim Gesprächspartner an. Der Lautsprecher klingt hingegen etwas dünn und dort hat das Mikrofon auch eher Probleme, unsere Stimme aufzuzeichnen, wenn wir nicht laut sprechen.
Kameras – Ordentliche Bildqualität beim Armor 6E
Im Vergleich zum Ulefone Armor 6 hat der Hersteller bei den Kameras etwas gespart, die Auswirkungen sind allerdings nicht riesig: Beim Ulefone Armor 6E gibt es weiterhin eine 16-Megapixel-Kamera an der Rückseite, lediglich die Interpolation auf 21 Megapixel fällt beim günstigeren Modell weg und die Zweitkamera, die nur für die Berechnung von Bokeh-Effekten zuständig ist, löst nur mehr mit 2 Megapixel auf. Damit sinkt die Qualität dieses Effekts deutlich, vermutlich ist die 2-Megapixel-Linse eher ein Alibi, damit man Dual-Kamera in die Specs schreiben kann.
Dynamik und Details der Hauptkamera haben uns beim Armor 6 für die Preisklasse gut gefallen, auch das Armor 6E macht sich hier ordentlich. Farben wirken sehr stark gesättigt, das ist Geschmackssache, helle Bereiche überstrahlen schnell. Bilddetails wie bei einer hochwertigen Smartphonekamera darf man nicht erwarten, aber für ein günstiges Mittelklassegerät ist die Darstellung ordentlich. Bei schwachem Licht geht die Schärfe aber schnell verloren und auch die Aufhellung könnte besser sein.
Videos lassen sich maximal in 1080p und 30 fps aufzeichnen, die Qualität ist passabel, den Übergang zwischen unterschiedlichen Helligkeiten meistert das Gerät gut, es sind aber Stufen sichtbar. Bei geringer Helligkeit stellt sich schnell ein sichtbares Bildrauschen ein.
Die Frontkamera löst mit 8 Megapixel auf, auch sie macht Bilder auf ordentlichem Niveau für die Preisklasse.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Im Testlabor nehmen wir die Hauptkamera noch einmal genauer unter die Lupe und machen dafür Aufnahmen bei festgelegten Lichtbedingungen. Hier zeigt sich das Testgerät mit recht guter Schärfe, größere Farbflächen wirken allerdings unsauber. Farben werden generell etwas zu blass dargestellt.
Zubehör und Garantie – Viel in der Schachtel
Ulefone liefert einiges an Zubehör mit. Neben dem Schnellladegerät, einem USB-Kabel und einer SIM-Nadel zum Öffnen der Schublade gibt es auch noch eine Schutzfolie für den Bildschirm und zwei Adapter: Der eine ermöglicht es, externe USB-Geräte über USB-OTG anzuschließen und mit dem zweiten lassen sich Audiogeräte mit 3,5-mm-Stecker mit dem USB-C-Port verbinden. Als zusätzliches Zubehör bietet Ulefone eine passende drahtlose Ladeplattform an, diese ist aktuell allerdings nicht verfügbar.
Ulefone spricht von 12 Monaten Garantie, hier sollte man aber bei einem zuverlässigen Händler kaufen, da man die Garantie ansonsten direkt über China abwickeln muss.
Eingabegeräte & Bedienung – Fixer Fingerabdruckscanner
Ulefone hat für die Bedienung zahlreiche Möglichkeiten hinzugefügt: So gibt es Gesten, einen Einhandmodus und die Möglichkeit, die Kamera für den Unterwasserbetrieb nur mit den seitlichen Hardware-Buttons zu bedienen. Was uns aber fehlt, ist eine erhöhte Empfindlichkeit des Touchscreens, um ihn beispielsweise mit Handschuhen nutzen zu können.
Der Touchscreen ist sehr zuverlässig zu bedienen, ein minimaler Lag ist bei der Bedienung aber auszumachen. Als Tastaturapp kommt Googles GBoard zum Einsatz.
Der Fingerabdrucksensor an der Rückseite funktioniert sehr zuverlässig und braucht nur einen kleinen Moment, um den Bildschirm zu entsperren. Auch die Entsperrung über Gesichtsdaten ist möglich.
Display – Viel zu dunkel
Beim Ulefone Armor 6 haben wir uns darüber beschwert, dass der Bildschirm für ein Outdoor-Handy viel zu dunkel ist, das Armor 6E zeigt, dass es noch schlechter geht. Das Armor 6E besitzt zwar einen Helligkeitssensor, der bringt aber selbst bei sehr heller Belichtung keinen Helligkeitsboost, wie es beispielsweise viele Samsung-Smartphones handhaben. Somit liegt die maximale Helligkeit bei gerade einmal 366 cd/m², was für helle Umgebungen nicht ausreicht.
Immerhin ist die Helligkeitsverteilung mit 91 % recht gleichmäßig.
|
Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 357 cd/m²
Kontrast: 1488:1 (Schwarzwert: 0.24 cd/m²)
ΔE Color 6.08 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 7 | 0.5-98 Ø5.2
135% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.292
Ulefone Armor 6E IPS, 2246x1080, 6.2" | RugGear RG655 IPS, 1440x720, 5.5" | Motorola Moto G7 IPS, 2270x1080, 6.2" | Cubot King Kong 3 IPS, 1440x720, 5.5" | Samsung Galaxy XCover 4s IPS (PLS), 1280x720, 5" | Ulefone Armor 6 IPS LCD, 2246x1080, 6.2" | |
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Bildschirm | -19% | -3% | -4% | -10% | 25% | |
Helligkeit Bildmitte | 357 | 593 66% | 471 32% | 365 2% | 525 47% | 418 17% |
Brightness | 352 | 579 64% | 453 29% | 379 8% | 513 46% | 413 17% |
Brightness Distribution | 91 | 88 -3% | 94 3% | 82 -10% | 90 -1% | 91 0% |
Schwarzwert * | 0.24 | 0.46 -92% | 0.5 -108% | 0.14 42% | 0.52 -117% | 0.2 17% |
Kontrast | 1488 | 1289 -13% | 942 -37% | 2607 75% | 1010 -32% | 2090 40% |
Delta E Colorchecker * | 6.08 | 8.9 -46% | 5.5 10% | 8.03 -32% | 6 1% | 4.5 26% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 9.46 | 19.5 -106% | 7.95 16% | 16.34 -73% | 10.9 -15% | 6.8 28% |
Delta E Graustufen * | 7 | 8.5 -21% | 5 29% | 10.3 -47% | 7.8 -11% | 3.3 53% |
Gamma | 2.292 96% | 2.89 76% | 2.326 95% | 2.197 100% | 2.53 87% | 2.24 98% |
CCT | 7695 84% | 7488 87% | 7654 85% | 9941 65% | 8605 76% | 7205 90% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 100 Hz | ≤ 15 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 100 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 15 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 100 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Der Schwarzwert wiederum überzeugt: Mit 0,24 cd/m² leuchten schwarze Flächen bei maximaler Helligkeit und wirken damit tatsächlich sehr dunkel. Das führt dazu, dass auch der Kontrast mit 1.488:1 noch ordentlich ist, das Cubot King Kong 3 mit ebenfalls nicht sehr hellem Bildschirm ist hier aber nochmals deutlich besser.
Einen deutlichen Blaustich machen wir in unserem Test mit der Software CalMAN und dem Spektralfotometer aus. Die Farbabweichungen sind auf ordentlichem Niveau, hier sind wir beispielsweise vom RugGear RG655 deutlich schlechtere Werte gewohnt. Das Armor 6 hat aber auch hier die Nase vorn.
Der Bildschirm zeigt unter 15 % Helligkeit ein starkes PWM-Flimmern, Sie sollten ihn also vor dem Kauf ausprobieren, wenn Sie wissen, dass Sie hier empfindlich reagieren.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
28 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 15 ms steigend | |
↘ 13 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 68 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
36 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 21 ms steigend | |
↘ 15 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 46 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (32.9 ms). |
Im Freien wäre mehr Helligkeit wünschenswert, selbst mit Helligkeitssensor ist nicht mehr drin. So reicht das Gerät zwar für bewölkte Tage, aber in wirklich hellen Umgebungen sieht man auf dem Bildschirm nichts mehr.
Blickt man aus flachen Winkeln seitlich auf das Display, so verschieben sich zwar die Farben leicht ins Rötliche, das Bild bleibt aber sehr gut sichtbar.
Leistung – Etwas mehr Power
Mit dem MediaTek Helio P70 bringt das Ulefone Armor 6E ein moderneres SoC mit, als das Armor 6 mit seinem Helio P60. Der Leistungsunterschied zwischen den beiden Smartphones ist allerdings minimal und in der Praxis nicht spürbar. Der geringere Arbeitsspeicher hat hier vermutlich auch noch seinen Anteil an den Ergebnissen, sodass das SoC an sich wohl auf einer Ebene in Sachen Leistung liegen dürfte.
Das bedeutet aber auch, dass das Ulefone Armor 6E viel Leistung für seinen Kaufpreis bietet, denn andere Geräte auf diesem Preisniveau sind meist langsamer.
In den Browserbenchmarks schlägt sich das Testgerät sehr gut, kaum ein anderes Gerät kann mithalten. Wer im Internet surft, der wird bemerken, dass Seiten recht flott aufgebaut werden, auf Bilder muss man beim Scrollen meist nur kurz warten.
Jetstream 2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (13.8 - 387, n=161, der letzten 2 Jahre) | |
Ulefone Armor 6E (Chrome 76) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio P70 (21.2 - 27.4, n=4) | |
Samsung Galaxy XCover 4s (Chrome 75) | |
Cubot King Kong 3 |
WebXPRT 3 - Overall | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (38 - 347, n=79, der letzten 2 Jahre) | |
Motorola Moto G7 (Chrome 71) | |
Ulefone Armor 6E (Chrome 76) | |
Samsung Galaxy XCover 4s | |
Durchschnittliche Mediatek Helio P70 (35 - 55, n=8) | |
RugGear RG655 (Chrome 75) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=203, der letzten 2 Jahre) | |
Ulefone Armor 6E (Chrome 76) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio P70 (6269 - 9863, n=8) | |
Motorola Moto G7 (Chrome 71) | |
Ulefone Armor 6 (Chrome 71) | |
Samsung Galaxy XCover 4s (Chrome 75) | |
Cubot King Kong 3 (Chrome 73) | |
RugGear RG655 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
RugGear RG655 | |
Cubot King Kong 3 (Chrome 73) | |
Samsung Galaxy XCover 4s (Chrome 75) | |
Durchschnittliche Mediatek Helio P70 (4198 - 5659, n=8) | |
Motorola Moto G7 (Chrome 71) | |
Ulefone Armor 6 (Chrome 71) | |
Ulefone Armor 6E (Chrome 76) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=160, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
Mit unserer Referenz-Karte Toshiba Exceria Pro M501 kommt das Ulefone Armor 6E nicht zurecht, sodass wir eine andere microSD-Karte on Kingston einsetzen müssen, damit erreicht unser Testgerät allerdings nur recht langsame Übertragungsraten.
Der interne Speicher wird aber mit für dieses Preisniveau normalen Geschwindigkeiten beschrieben und ausgelesen.
Ulefone Armor 6E | RugGear RG655 | Motorola Moto G7 | Cubot King Kong 3 | Samsung Galaxy XCover 4s | Ulefone Armor 6 | Durchschnittliche 64 GB eMMC Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | 76% | 192% | 97% | 93% | 119% | 119% | 1053% | |
Sequential Read 256KB | 287.5 | 233.3 -19% | 297 3% | 241 -16% | 298.6 4% | 290.8 1% | 274 ? -5% | 1839 ? 540% |
Sequential Write 256KB | 103.3 | 121.3 17% | 216 109% | 134.3 30% | 85.4 -17% | 188.4 82% | 176.2 ? 71% | 1425 ? 1279% |
Random Read 4KB | 43.4 | 15.99 -63% | 69.3 60% | 17.21 -60% | 59.6 37% | 81.3 87% | 59.4 ? 37% | 277 ? 538% |
Random Write 4KB | 15.8 | 11.68 -26% | 75.6 378% | 11.21 -29% | 10.38 -34% | 19.87 26% | 32 ? 103% | 309 ? 1856% |
Sequential Read 256KB SDCard | 41.7 ? | 82.4 ? 98% | 86.9 ? 108% | 81.2 95% | 79.6 ? 91% | 75.6 ? 81% | 77.4 ? 86% | |
Sequential Write 256KB SDCard | 11.2 ? | 61.7 ? 451% | 66.8 ? 496% | 74.3 563% | 64.3 ? 474% | 60.1 ? 437% | 58.3 ? 421% |
Spiele – Spiel gut
Spielen auf dem Ulefone Armor 6E ist durchaus möglich, auch etwas anspruchsvollere Games wie Asphalt 9 sind spielbar. Einer Partie Angry Birds steht ohnehin nichts im Weg.
Lagesensor und Touchscreen als Bedienelemente machen ihre Sache ebenfalls gut.
Emissionen – Es wird heiß
Temperatur
Während sich das Ulefone Armor 6 kaum erwärmte, müssen wir dem Armor 6E eine problematische Erwärmung unter längerer Last bescheinigen: Bis zu 47,9 °C an der oberen Rückseite sind sehr heiß. Auch an der Front erwärmt sich das Gerät mit bis zu 42,4 °C deutlich.
Unter geringer oder gar keiner Last hingegen ist die Erwärmung zwar leicht spürbar, aber völlig unproblematisch.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Wie beim Armor 6 befindet sich der Monolautsprecher an der Rückseite. Der Lautsprecher kann auf Wunsch recht laut werden, Höhen sind allerdings stark überbetont, was zu einem unausgewogenen Klang führt, der auf hoher Lautstärke auch unangenehm in den Ohren scheppern kann.
Die Soundausgabe an externe Lautsprecher oder Kopfhörer erfolgt per Bluetooth oder den USB-C-Port. Über den beiliegenden Adapter lassen sich auch Kopfhörer mit 3,5-mm-Stecker anschließen. Die Ausgabe ist in allen Fällen störungsfrei und die Verbindung klappt problemlos.
Ulefone Armor 6E Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (87.2 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 77.2% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 77.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 77.2% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (117.5% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 86% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 6% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 96% aller getesteten Geräte waren besser, 2% vergleichbar, 2% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Ulefone Armor 6 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (88.3 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.6% niedriger als der Median
(-) | keine lineare Bass-Wiedergabe (16.3% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 5.1% abweichend
(+) | lineare Mitten (6.3% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 10.5% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.2% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (23.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 50% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 41% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 68% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 25% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit – Das Smartphone hält lange durch
Energieaufnahme
Tatsächlich scheint der Helio P70 etwas energieeffizienter zu sein, als der Helio P60 im Armor 6. Das Armor 6E bietet jedenfalls etwas geringere Verbrauchswerte als das teurere Ulefone-Modell. Generell gibt es sparsamere Handys, angesichts der recht hohen Leistungswerte ist der Energieverbrauch aber angemessen.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.8 / 1.6 / 2.5 Watt |
Last |
3.8 / 6.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Ulefone Armor 6E 5000 mAh | RugGear RG655 4200 mAh | Motorola Moto G7 3000 mAh | Cubot King Kong 3 6000 mAh | Samsung Galaxy XCover 4s 2800 mAh | Ulefone Armor 6 5000 mAh | Durchschnittliche Mediatek Helio P70 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 15% | -14% | -14% | 21% | -5% | 3% | -18% | |
Idle min * | 0.8 | 0.81 -1% | 1.1 -38% | 0.9 -13% | 0.65 19% | 0.9 -13% | 0.801 ? -0% | 0.894 ? -12% |
Idle avg * | 1.6 | 1.85 -16% | 1.8 -13% | 1.9 -19% | 1.62 -1% | 2.04 -28% | 1.739 ? -9% | 1.456 ? 9% |
Idle max * | 2.5 | 1.87 25% | 2.6 -4% | 2.4 4% | 1.66 34% | 2.09 16% | 2.06 ? 18% | 1.616 ? 35% |
Last avg * | 3.8 | 2.58 32% | 4.2 -11% | 5.2 -37% | 3.03 20% | 3.4 11% | 3.59 ? 6% | 6.45 ? -70% |
Last max * | 6.5 | 4.23 35% | 6.8 -5% | 6.8 -5% | 4.34 33% | 7.31 -12% | 6.65 ? -2% | 9.8 ? -51% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Vermutlich durch das etwas effizientere SoC holt das Armor 6E noch ein paar Minuten mehr aus seinem 5.000-mAh-Akku heraus. An die Laufzeiten des Cubot King Kong 3 kommt es allerdings nicht heran und im Vergleich zum wesentlich leichteren Motorola Moto G7 ist der Unterschied mit 2:20 Stunden nicht so groß, wie man es erwarten würde.
15:42 Stunden sind eine ewig lange Laufzeit in unserem WLAN-Test, damit kann man das Armor 6E wohl mindestens zwei Arbeitstage lang stark nutzen, ohne aufladen zu müssen. Apropos Laden: Das geht via Schnellladegerät in reichlich 2 Stunden, Wireless Charging nach dem Qi-Standard ist ebenfalls möglich.
Ulefone Armor 6E 5000 mAh | RugGear RG655 4200 mAh | Motorola Moto G7 3000 mAh | Cubot King Kong 3 6000 mAh | Samsung Galaxy XCover 4s 2800 mAh | Ulefone Armor 6 5000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 0% | -15% | 35% | -34% | -7% | |
WLAN | 942 | 945 0% | 798 -15% | 1267 35% | 619 -34% | 874 -7% |
H.264 | 1019 | 819 | 598 | |||
Idle | 1548 | 1199 | ||||
Last | 219 | 200 |
Pro
Contra
Fazit – Günstiger lohnt sich eventuell
Wenn Sie das Ulefone Armor 6 im Auge haben, dann lohnt es sich auch, einen Blick auf das günstigere Armor 6E zu werfen: Das Gehäuse ist dasselbe, ebenso die Akkukapazität und die Software. Es gibt sogar einige Vorteile des günstigeren Modells: So werden ein paar mehr LTE-Netzwerke unterstützt, der Energieverbrauch ist minimal geringer und dadurch gibt es auch einen kleinen Vorsprung für das günstigere Modell bei den Akkulaufzeiten.
Abstriche muss man in Sachen Speicher machen, auch ist die Unterstützung für microSD-Karten scheinbar nicht so stabil wie beim Armor 6. Ärgerlich ist ebenso das wesentlich langsamere WLAN, das man auch im täglichen Betrieb merkt. Weiterhin sind die hohen Emissionen ein negativer Punkt auf der Liste. In Sachen Leistung und Kamera hingegen sind die Unterschiede vernachlässigbar.
Wer ein günstiges Outdoor-Handy möchte, der bekommt beim Ulefone Armor 6E viel Licht, aber auch Schattenseiten.
Auch ohne den Vergleich mit seinem teureren Pendant bietet das Ulefone Armor 6E für seine Preisklasse einiges an Leistung und durch die zusätzlichen Sensoren auch besondere Vorteile für Outdoor-Fans. In Sachen Stabilität werden auf dem Papier alle Kriterien erfüllt, wie stabil der Bildschirm ist, bleibt aber eine heikle Frage, zumal er nicht durch einen vorstehenden Rand geschützt ist. Sollte Sie auch der dunkle Bildschirm nicht stören, dann bekommen Sie ein solides Outdoor-Smartphone.
Hinweis: Am 16.10.2019 haben wir dieses Smartphone nach dem neuen Wertungssystem Version 7 aktualisiert. Die frühere Gesamtbewertung nach Version 6 lag bei 84 %. Mehr zu unserem neuen Wertungssystem erfahren Sie hier.
Ulefone Armor 6E
- 16.10.2019 v7 (old)
Florian Schmitt