Test Toshiba Satellite P875-30E (P870-30E) Notebook
Wer ein schnelles und vielseitig einsetzbares Multimedianotebook sucht, braucht sich über mangelnde Auswahl wahrlich nicht zu beklagen: Nahezu allen großen Hersteller offerieren ein breites Angebot in den verschiedensten Preisklassen, vom günstigen Einstiegsmodell bis hin zum opulent ausgestatteten High-End-DTR.
Das Toshiba Satellite P870-30E ordnet sich eher in der oberen Hälfte des Preisgefüges ein, hat dafür aber auch so einiges zu bieten. Neben dem beinahe schon selbstverständlichen Quad-Core-Prozessor, einem Core i7-3610QM, darf sich der Käufer auch über 8 GByte RAM sowie 878 GByte Speicherplatz (750-GByte-HDD plus 128-GByte-SSD) freuen. Nvidias GeForce GT 630M übernimmt die Grafikausgabe auf dem 17,3 Zoll großen WXGA++-Display, auf dem sich auch HD-Filme über das integrierte Blu-ray-Laufwerk wiedergeben lassen. Sparfüchse aufgepasst: Wer auf die SSD verzichtet, kann den Kaufpreis von rund 1200 Euro auf unter 1000 Euro drücken.
Aus der Vielzahl möglicher Konkurrenten haben wir uns das Asus N76VM sowie das Samsung 550P7C herausgepickt, an denen sich unser Kandidat im nachfolgenden Testparcours messen muss.
Wie üblich beginnen wir unsere Untersuchung zunächst mit einem Blick auf das Gehäuse. Toshiba hat sich für eine modische Farbkombination in Schwarz und Silber entschieden, die dem Notebook eine elegante, allerdings auch etwas langweilige Optik verleiht. Fein strukturierte Oberflächen sorgen für eine angenehme Haptik und verhindern, dass Staub oder Fingerabdrücke ihre Spuren hinterlassen. Davon ausgenommen ist lediglich die hochglanzlackierte Displayeinfassung, welche sich im Alltag schnell als unpraktisch erweist.
Für einen 17-Zöller erweckt das Satellite P875 einen relativ zierlichen Eindruck. Die Dicke von weniger als 3,4 Zentimetern unterbietet sogar manches 15-Zoll-Gerät, zudem beträgt das Gewicht nur knapp über 3 Kilogramm. Im Vergleich mit dem Samsung 550P7C fällt die Grundfläche (41,7 x 27,2 Zentimeter) allerdings etwas größer aus, was auf den breiteren Rahmen (seitlich 16 Millimeter) des Toshiba-Notebooks zurückzuführen ist.
Ein Materialmix aus Aluminium und Kunststoff sorgt dafür, dass auch die Stabilität nicht zu kurz kommt. Insgesamt überzeugt das Chassis mit einer guten Widerstandsfähigkeit gegenüber punktuellem Druck, zeigt aber leichte Schwächen an typischen Problemstellen wie über dem optischen Laufwerk oder dem Akku. Auch der Displaydeckel, der von zwei sehr schwergängigen (dafür aber kaum nachschwingenden) Scharnieren gehalten wird, könnte noch ein wenig massiver ausfallen.
Besonders loben können wir dagegen die vorbildliche Verarbeitung, die auch im Detail kaum Schwächen offenbart. Abgerundete Gehäusekanten und sauber aneinander angepasste Materialübergänge verstärken die hohe Qualitätsanmutung, die wir bei einem Notebook dieser Preisklasse aber auch erwarten. An das Asus N76VM kommt das Satellite P875 letztendlich zwar nicht ganz heran, übertrumpft aber immerhin das Samsung 550P7C.
USB 3.0 darf bei keinem aktuellen Notebook fehlen und wurde vom Hersteller gleich viermal integriert. Zwei dieser Ports unterstützen die von Toshiba "Sleep-and-Charge" genannte Funktionalität, die das Laden von USB-Geräten wie MP3-Playern oder Smartphones bei ausgeschaltetem Notebook erlaubt. Ältere USB-2.0-Schnittstellen gibt es dagegen keine, sodass schnelle Speichersticks oder andere USB-3.0-Geräte ohne Geschwindigkeitsverlust an jeden beliebigen Port angeschlossen werden können.
Neben den üblichen Displayausgängen VGA und HDMI hätten wir uns auch einen moderen DisplayPort gewünscht, um Filme vom integrierten BD-Laufwerk auch auf Monitoren mit mehr als 1.920 x 1.080 Pixeln wiedergeben zu können. Zwar wäre HDMI prinzipiell auch zu höheren Auflösungen fähig, doch gibt es derzeit kaum Displays, die eine Ansteuerung in 1440p oder 1600p über eine andere Schnittstelle als DisplayPort (oder Dual-Link DVI) erlauben.
Abgesehen von einigen Kleinigkeiten sind wir mit der Anschlusspositionierung seitens Toshiba recht zufrieden. Die USB-Ports wurden jeweils paarweise auf beide Gehäuseseiten aufgeteilt, was sowohl Links- als auch Rechtshändern eine möglichst optimale Kabelführung erlaubt. Selten genutzte Anschlüsse wie GBit-LAN oder Kensington Lock befinden sich weiter hinten am Chassis, während der Kartenleser (Vorderseite) oder die Audioausgänge (rechte Seite) nah beim Anwender platziert wurden. Sogar auf ausreichend große Abstände zwischen den einzelnen Anschlüssen hat der Hersteller geachtet, sodass auch breite USB-Sticks keine benachbarten Ports blockieren.
Kommunikation
Mittels des von Intel stammenden WLAN-Adapters Centrino Wireless-N 2230 verbindet sich das Satellite P875 drahtlos zu Netzwerken nach IEEE 802.11b/g/n. Das günstige Einstiegsmodell unterstützt leider ausschließlich Verbindungen im 2,4-GHz-Band, eine Trägerfrequenz von 5 GHz beherrschen nur die höherwertigen Advanced-N Versionen. Immerhin darf sich der Anwender dank Dual-Stream-Technik über Bruttotransferraten von maximal 300 MBit/s freuen, wenngleich wir in unserem Test lediglich 72 MBit/s beobachten konnten (möglicherweise dem Zusammenspiel mit unserem Router geschuldet). Die Empfangsreichweite und -stabilität hinterließen dagegen einen recht guten Eindruck.
Neben WLAN inklusive Features wie Wireless Display beherrscht das Mini-PCIe-Modul auch Bluetooth in der aktuellen Version 4.0. UMTS wird für das Notebook dagegen weder angeboten, noch lässt es sich intern nachrüsten.
Für ein Multimedia-Gerät nicht ganz unwichtig ist die Qualität der integrierten Webcam, die uns allerdings nicht sonderlich begeistern konnte. Der 1,0-Megapixel-Sensor bietet eine maximale Auflösung von 1.280 x 800 Pixeln und liefert ein nur mittelmäßig scharfes und leicht rauschendes Bild. Das dazugehörige Mikrofon ist zwar ein wenig dumpf, leistet ansonsten aber gute Dienste für VoIP-Programme wie beispielsweise Skype.
Zubehör
Der Lieferumfang beschränkt sich auf das notwendige Mindestmaß, um das Notebook direkt in Betrieb nehmen zu können. Dazu gehören neben dem eigentlichen Gerät noch ein massives 120-Watt-Netzteil, der Akku sowie eine Kurzanleitung. Einen Recovery-Datenträger muss der Nutzer selbst erstellen.
Umfangreicher ist dagegen das vorinstallierte Softwarepaket. Neben einigen recht nützlichen Tools, wie dem Brennprogramm Nero Express Essentials, gehören dazu leider auch diverse Testversionen und Werbelinks - allesamt deinstallierbar, aber dennoch nervig.
Wartung
Versteckt unter einer kleinen Gummi-Noppe verbirgt sich die Schraube, die die Wartungsklappe des Notebooks sichert. Ist diese gelöst, kann die Abdeckung vorsichtig herausgehebelt werden. Im Inneren befinden sich gleich zwei 2,5-Zoll-Schächte, die beim P875-30E allerdings bereits beide belegt sind. Dafür hat der Hersteller oberhalb des WLAN-Moduls noch einen zusätzlichen mSATA-Slot vorgesehen, der mit einer weiteren SSD bestückt werden könnte.
Ähnlich einfach fällt das Aufrüsten des Arbeitsspeichers. Das Satellite verfügt über insgesamt 4 Slots, von denen der Nutzer jedoch nur zwei ohne weitere Demontage erreichen kann (2x 4 GByte intern). Mit 4-GByte-Modulen lässt sich der Speicher damit auf insgesamt 16 GByte, mit 8-GByte-Modulen sogar auf maximal 24 GByte erweitern.
Ergänzung vom 06.04.2013: Wie uns ein Leser mitgeteilt hat, ist der mSATA-Slot bei seinem Notebook P875-31R zwar vorhanden, aber deaktiviert. Es ist somit zu vermuten, dass der Slot auch bei anderen Varianten des P875 – unser Testmodell eingeschlossen – nicht vom Anwender genutzt werden kann!
Garantie
Ab Werk gewährt Toshiba 2 Jahre Herstellergarantie, dazu bieten verschiedene Händler optionale Servicepakete an. Ein weiteres Jahr schlägt mit 55 (Abholservice) respektive 85 Euro (Vor-Ort-Service) zu Buche.
Tastatur
Das Satellite P875 verfügt über eine Chiclet-Tastatur mit Zifferenblock, die zunächst mit einigen Eigenarten verwundert. So müssen die F-Tasten per gleichzeitigem Fn-Druck ausgelöst werden, was sich aber im BIOS deaktivieren lässt. Auch verschiedene Layout-Besonderheiten wie die recht schmale Leertaste erfordern zunächst etwas Eingewöhnungszeit.
Beim Schreiben offenbart das Eingabegerät sowohl positive als auch negative Aspekte. Während wir uns über die optionale Hintergrundbeleuchtung sowie den gut abgestimmten, mittelfesten Druckpunkt freuen, stören uns das leichte Durchbiegen sowie das hörbare Klappern mehrerer Tasten. Die Buchstaben messen nur 15 x 15 Millimeter und sind auf ihrer Oberseite vollkommen plan, was ein zielgenaues Treffen nicht immer ganz einfach macht.
Touchpad
Über mangelnde Größe braucht man sich beim Touchpad dagegen nicht beklagen: Abmessungen von etwa 11 x 8 Zentimetern sollten auch für große Hände mehr als ausreichend sein. Die Eingabefläche bietet einen stimmigen Kompromiss aus feiner Struktur und guten Gleiteigenschaften und ermöglicht eine überdurchschnittlich genaue Maussteuerung. Verschiedene Multitouch-Gesten und weitere Features wie der Handflächen-Sensor können im Treiberpanel des Herstellers Synaptics an eigene Vorlieben angepasst werden. Kurios: Bei CPU-Volllast reagiert das Pad kaum noch auf Nutzereingaben, der Mauszeiger läuft nur stockend über den Bildschirm. Mit einer externen Maus konnten wir dieses Problem nicht beobachten.
Die beiden in das Touchpad integrierten Maustasten federn etwas nach und sind relativ schwergängig. Klicks könnten noch ein wenig präziser erfolgen, allerdings schlagen sich die meisten Konkurrenten mit ähnlich konstruierten Eingabegeräten kaum besser. Wir würden lieber klassische, dedizierte Tasten bevorzugen, wie sie beim Samsung 550P7C verbaut werden.
Trotz integriertem BD-Laufwerk und der Fähigkeit, hochauflösende Filme wiederzugeben, hat sich Toshiba gegen ein FullHD-Display entschieden - stattdessen muss der Nutzer mit einem WXGA++-Panel mit 1.600 x 900 Bildpunkten vorliebnehmen. Immerhin: Der Grafikkarte dürfte diese Auflösung entgegenkommen.
Auch die Displayhelligkeit erfüllt nicht ganz die Ansprüche, die wir an ein rund 1200 Euro teures Multimedia-Notebook stellen. Durchschnittlich 217 cd/m² sollten zwar für die meisten Alltagssituationen ausreichen, höhere Reserven würden jedoch die Lesbarkeit in besonders hellen Umgebungen verbessern.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 229 cd/m²
Kontrast: 210:1 (Schwarzwert: 1.09 cd/m²)51% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
65.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
49.21% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Ein Blick auf die Messwerte von Kontrast (210:1) und Schwarzwert (1,09 cd/m²) bestätigt unsere Vermutung, dass es sich bei dem Display (AUO B173RW01 V3) nur um ein einfaches TN-Panel handelt. Mit der kontraststarken Anzeige des Asus N76VM kann das Satellite P875 nicht konkurrieren, auch wenn die verspiegelte Oberfläche zumindest den subjektiven Bildeindruck etwas aufpoliert.
Als reines Consumer-Gerät ist unser Testkandidat nicht für die Anforderungen professioneller Grafiker oder Fotografen ausgelegt. Die Abdeckung des sRGB-Farbraumes verfehlt das P875 knapp, AdobeRGB sogar recht deutlich. Wer nur gelegentlich Urlaubsbilder betrachten oder bearbeiten möchte, dürfte dieses Manko hingegen kaum bemerken - zumal ohnehin nur die wenigsten Notebooks hier spürbar besser abschneiden.
Auch dem Außeneinsatz kommt bei einem großen 17-Zöller eher untergeordnete Bedeutung zu. Neben einer höheren Helligkeit wäre zudem eine matte Displaybeschichtung (wie bei Asus und Samsung) vonnöten, um mit dem Notebook auch bei strahlendem Sonnenschein arbeiten zu können. So wird der Nutzer von starken Reflexionen geplagt und dazu gezwungen, sich zumindest in den Schatten oder gleich ins Haus zu begeben.
Ein Filmabend gemeinsam mit Freunden - das ist mit dem Toshiba Satellite zwar möglich, doch nimmt die Bildqualität bei schräger Betrachtung sichtbar ab. Je weiter man sich von der Senkrechten entfernt, desto stärker sinkt das Kontrastverhältnis. Als typische TN-Eigenschaft ist dabei vor allem der vertikale Blickwinkel stark eingeschränkt, während in der Horizontalen zumindest eine gewisse Bewegungsfreiheit verbleibt. Das auch auf Basis der TN-Technologie bessere Displays möglich sind, beweist erneut das Asus N76VM.
Der analoge VGA-Ausgang steht zwar kurz vor dem Aussterben, wird in manchen Fällen aber noch immer für den Anschluss älterer Beamer oder Monitore benötigt. Dank eines hochwertigen Ausgangssignals ist dies mit dem P875 in annähernd digitaler Qualität möglich.
4 Kerne und 8 Threads dank Hyper-Threading, 6 MByte Cache und 2,3 GHz Basistaktrate (Turbo bis 3,3 GHz): So lauten die Eckdaten des Core i7-3610QM. Der flotte Prozessor zählt zu den beliebtesten Modellen der Ivy-Bridge-Baureihe und wird in einem modernen 22-Nanometer-Prozess gefertigt. Mit 45 Watt liegt die TDP 10 Watt über den Dual-Core-CPUs der i3- und i5-Serie, die für das Satellite P875 allerdings ohnehin nicht angeboten werden. Detaillierte Spezifikationen sowie weitere Features des 3610QM haben wir für Sie in unserer CPU-Datenbank zusammengestellt.
Als Grafikkarte hat der Hersteller die Nvidia GeForce GT 630M ausgewählt, einen dedizierten Beschleuniger der unteren Mittelklasse. In Verbindung mit der Optimus-Technologie zur dynamischen Grafikumschaltung wird die Karte jedoch nur dann tätig, wenn Spiele oder andere 3D-Anwendungen ihre Leistungsreserven erfordern. Im Alltagsbetrieb übernimmt die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 4000 die Grafikausgabe.
Je nach Konfiguration stattet Toshiba das Satellite mit bis zu 16 GByte Arbeitsspeicher aus. Unser Testmodell P875-30E muss sich mit "nur" 8 GByte (2x 4 GByte DDR3-1600) begnügen, was für die meisten Anwender aber vollkommen ausreichend sein dürfte. Hinzu kommen sowohl eine klassische Festplatte (750 GByte) als auch eine schnelle SSD (128 GByte), wobei letztere ebenfalls nur bei bestimmten Modellen verbaut wird.
Prozessor
Unsere CPU-Benchmarks absolviert das P875 erfreulich unauffällig und erreicht die anhand der Hardwareausstattung erwarteten Leistungswerte. Dies ist keinesfalls selbstverständlich: Nicht jedes aktuelle Notebook liefert auch im Akkubetrieb seine volle Performance und reizt den möglichen Turbo-Boost-Spielraum vollständig aus. Im Multi-Thread-Test des Cinebench R11.5 (64 Bit) erzielten wir so 6,2 Punkte, ebenso wie die 1,38 Punkte des Single-Thread-Tests ein für den i7-3610QM exzellentes Ergebnis. Egal ob aufwändige Videobearbeitung oder der neuste Spiele-Kracher: Über mangelnde Prozessorleistung dürfte der Anwender zu keiner Zeit klagen.
Massenspeicher
Das ausladende 17-Zoll-Chassis bietet im Inneren Platz für zwei vollwertige 2,5-Zoll-Laufwerke, die auch beide bereits ab Werk verbaut werden.
Die Systempartition befindet sich auf einer 128 GByte großen SSD von SanDisk (SD5SB2128G), auf der nach Abzug der Recovery-Partition jedoch nur etwa 100 GByte für Windows sowie weitere Programme verbleiben. Größere Anwendungen sollten darum auf der zusätzlichen 750-GByte-Festplatte (Hitachi HTS54757A9E384) installiert werden.
Mit den allerschnellsten SSDs (Samsung PM 830, Crucial M4) kann das SanDisk-Laufwerk zwar nicht ganz konkurrieren, bietet aber dennoch einen drastischen Performancegewinn gegenüber jeder HDD. Die sequentiellen Lese- und Schreibraten liegen bei jeweils etwa 300 MB/s und fallen auch bei kleinen Dateigrößen nicht übermäßig ab.
Derartige Werte bleiben für die Festplatte unerreichbar. Durchschnittlich 75 MB/s und eine Zugriffszeit von 18,4 Millisekunden sind für ein Modell mit nur 5400 U/min typisch und reichen bei einem Datenlaufwerk auch vollkommmen aus.
System Performance
Sowohl das Asus N76VM als auch das Samsung 550P7C mussten in unserem Test ohne SSD antreten - leichtes Spiel für Toshiba, beide Kontrahenten in den speicherlastigen PCMark-Benchmarks zu übertrumpfen. Und das nicht nur knapp: Mit 14223 Punkten im PCMark Vantage und 3936 Punkten im PCMark 7 stürmt das Satellite P875 souverän an die Spitze und distanziert die SSD-lose Konkurrenz um mehr als 50 Prozent.
Im Alltag ist der Vorteil des Flashspeicher-Laufwerkes oftmals sogar noch größer. Dies beginnt mit einem rasend schnellen Bootvorgang, der inklusive POST-Screen kaum 20 Sekunden verschlingt, und mündet in einem generell direkteren Ansprechverhalten.
In Anbetracht des hohen Preisunterschiedes sollten technisch versierte Anwender darüber nachdenken, dass P875 in einer günstigeren Version ohne SSD zu erwerben und eine solche selbst nachzurüsten. Dies gilt ebenso für die genannten Konkurrenten - alle 3 Modelle bieten zumindest prinzipiell den Platz für ein zweites Laufwerk (beim 550P7C liegt wohl nicht immer das passende Kabel bei).
PCMark Vantage Result | 14223 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3936 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Die GeForce GT 630M ist ein alter Bekannter: Bereits seit 2010 wird der zugrunde liegende GF108-Chip in vielen Multimedia-Notebooks verbaut. Mittlerweile hat Nvidia zwar auch eine auf 28 Nanometer verkleinerte Neuauflage der Karte vorgestellt (GF117-Chip), Toshiba verbaut im Satellite P875 jedoch noch die ältere 40-Nanometer-Version. Leider verzichtet der Hersteller zudem auf den optionalen Turbo-Modus der GeForce-600M-Generation und fixiert den Kerntakt auf etwa 662 MHz (unter Last). Die 96 Shadereinheiten takten bei der Fermi-Architektur mit doppelter Frequenz (1324 MHz), der 2 GByte große DDR3-VRAM (128 Bit) mit 900 MHz.
Für das neue Kepler-Modell GeForce GT 650M im Samsung 550P7C ist die GT 630M ohnehin keine Konkurrenz, ohne Turbo fällt das Satellite aber auch gegenüber dem N76VM mit identischer GPU zurück. Im 3DMark 11 (Performance-Preset) beträgt der Vorsprung des Asus-Notebooks knapp 15 Prozent (1288 zu 1123 Punkte). Beiden Geräten gemein ist die starke Drosselung der Grafikkarte im Akkubetrieb (3DMark 11: 319 Punkte).
3DMark 11 - 1280x720 Performance (nach Ergebnis sortieren) | |
Toshiba Satellite P875-30E | |
Asus N76VM-V2G-T1078V | |
Samsung 550P7C-S02DE |
3DMark 05 Standard | 16151 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 8460 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4786 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1123 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Um aktuelle Spiele in maximalen Details und nativer Auflösung darstellen zu können, ist die GT 630M oftmals zu langsam. In Battlefield 3 und Anno 2070 überfordern bereits 1.366 x 768 Pixel die Grafikkarte, sodass der Nutzer mit mittleren oder sogar niedrigen Einstellungen vorlieb nehmen muss. Die Geforce GT 650M des Kontrahenten von Samsung ist dagegen fast doppelt so schnell und somit für Spieler die deutlich bessere Wahl. Gegenüber dem Asus N76VM fällt das Satellite P875 ebenfalls erneut knapp zurück - der fehlende GPU-Turbo schränkt auch hier die Performance messbar ein.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Deus Ex Human Revolution (2011) | 104.8 | 40.9 | ||
Battlefield 3 (2011) | 35.7 | 23.8 | 17.8 | |
Anno 2070 (2011) | 82 | 32.9 | 20.5 | |
Diablo III (2012) | 104.3 | 65.5 | 57.2 |
Geräuschemissionen
Bedingt durch die recht hohen Umgebungstemperaturen während unseres Tests (circa 25 Grad Celsius), läuft der Lüfter des Satellite selbst im Leerlauf ohne Unterbrechung. Auf niedrigster Stufe bleibt die Geräuschkulisse mit 32,5 dB(A) recht unauffällig, allerdings dreht das Kühlsystem schon bei leichter Belastung gelegentlich stärker auf. Dabei werden bis zu 34,8 dB(A) erreicht und das Notebook ist (aus einem normalem Sitzabstand) bereits deutlich wahrnehmbar.
Unter Last steigt der Lärmpegel weiter an und erreicht Werte zwischen 39,1 (3DMark 06) und 43,3 dB(A) (Stresstest). Damit ist unser Testkandidat hörbar lauter als die Konkurrenz von Asus und Samsung - die allerdings auch beide unter Volllast mit Throttling kämpften. Ob dies bei Toshiba ebenso der Fall ist, werden wir im folgenden Abschnitt untersuchen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.5 / 33.3 / 34.8 dB(A) |
HDD |
| 32.5 dB(A) |
DVD |
| 37.8 / dB(A) |
Last |
| 39.1 / 43.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Zunächst wollen wir allerdings einen Blick auf die Gehäusetemperaturen werfen. Solange die Hardware nicht gefordert wird, bleibt das Notebook ausgesprochen kühl und erreicht im Durchschnitt kaum 30 Grad Celsius - sicherlich auch ein Verdienst des konstant arbeitenden Lüfters.
Bei andauernder Volllast klettern die Temperaturen rings um den Luftauslass dagegen bis knapp unter die 50-Grad-Marke. Davon glücklicherweise nicht betroffen sind die Handballenauflagen, die sich bei 30 bis 39 Grad Celsius einpendeln - damit sind auch längere Spiele-Sessions kein Problem. Bei normalen Alltagsanwendungen lässt sich das Satellite auch auf den Oberschenkeln nutzen, unter Last würden wir davon hingegen abraten.
Obwohl sich der Prozessor in unserem Stresstest sehr stark erwärmt (99 Grad Celsius), konnten wir kein Throttling beobachten. Mit 3,1 GHz hält der Core i7-3610QM sogar unbeirrt seine maximale Turbo-Taktrate - vorbildlich! Für die Grafikkarte vermeldet GPU-Z gar nur eine Kerntemperatur von 73 Grad Celisus und ebenfalls absolut stabile Taktraten.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 47.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 49.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 38.8 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-10 °C).
Lautsprecher
Der Name harman/kardon dürfte Vielen ein Begriff sein: Mit hochwertigen Audio-Komponenten hat sich der US-amerikanische Hersteller vor allem bei HiFi-Fans einen respektablen Ruf erarbeitet.
Allerhöchste Soundqualität kann man von einem Notebook zwar schon aus Platzgründen nicht erwarten, im Vergleich mit anderen Konkurrenten schlagen sich die Zwei-Wege-Stereolautsprecher aber hervorragend. Je zwei Treiber übernehmen die Wiedergabe des Hoch- und Mitteltonbereiches, zwei weitere sind für die Bässe zuständig. Trotz ihrer geringen Größe erzeugen die Boxen dabei einen ausgesprochen druckvollen Klang, der selbst so manches Notebook mit zusätzlichem Subwoofer übertrifft. Lobenswert ist außerdem der vergleichsweise lineare Frequenzgang, der auf eine unnötige Überhöhung hoher oder tiefer Töne verzichtet. Filme, Spiele oder auch Musik bereiten somit selbst ohne externe Boxen (anschließbar per Klinke oder HDMI) viel Freude und beschallen auf Wunsch auch größere Räume.
Energieaufnahme
Für einen 17-Zöller bleibt das Satellite P875 mit nur 8,1 bis 15,6 Watt im Leerlauf recht genügsam. Ähnlich sparsam agierte auch das Samsung 550P7C, das Asus N76VM benötigte dagegen einige Watt mehr.
Auch im 3DMark 06 ermittelten wir mit 64,6 Watt (Durchschnitt) einen vergleichsweise niedrigen Wert, der der guten Anwendungs- und 3D-Leistung des Notebooks absolut angemessen erscheint. Unter Volllast (Prime95 und FurMark) macht die Leistungsaufnahme dagegen einen kräftigen Sprung nach oben und klettert bis auf 107,5 Watt. Dies klingt zunächst recht viel, ist aber - da wir kein Throttling feststellen konnten - nachvollziehbar. Toshiba hat das Netzteil mit 120 Watt ausreichend kräftig dimensioniert, sodass diesbezüglich keine Probleme zu erwarten sind.
Aus / Standby | 0.1 / 0.6 Watt |
Idle | 8.1 / 12.3 / 15.6 Watt |
Last |
64.6 / 107.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Mit nur 48 Wattstunden fällt der Akku relativ klein aus, was unsere Erwartungen an die Laufzeiten trübt. Selbst die im Normalfall optimistische Herstellerangabe spricht nur von maximal 4,5 Stunden.
Soweit die Theorie - in der Praxis mutiert das Satellite P875 dagegen schon beinahe zum Langläufer. Der Battery Eater Readers Test (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, Funkmodule aus) bescheinigt dem Notebook stattliche 7 Stunden und 10 Minuten. Genauso lange hielt auch das Samsung 550P7C durch, dem allerdings ein größerer 57-Wh-Akku zur Verfügung stand.
Auch per WLAN kann der Nutzer noch deutlich über 4 Stunden drahtlos surfen. Dabei verwenden wir den Energiesparmodus und stellen die Displayhelligkeit auf etwa 150 cd/m² ein (Stufe 7/8). Bei der DVD-Wiedergabe sind zwei durchschnittlich lange Spielfilme kein Problem für das Satellite.
Unter Last helfen auch die besten Stromsparfeatures wenig: Der kleine Energiespeicher begrenzt die Laufzeit im Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, Funkmodule an) auf höchstens 53 Minuten. Ein vollständiger Ladevorgang ist dank des starken Netzteils nach deutlich unter 2 Stunden abgeschlossen.
Wer etwa 1200 Euro in ein Multimedia-Notebook investiert, wird sich kaum mit Kompromisslösungen begnügen. Dementsprechend hoch waren unsere Erwartungen an das Toshiba Satellite P875-30E, die der reichhaltig ausgestattete 17-Zoll-Bolide aber auch weitestgehend befriedrigen konnte.
Exzellente Verarbeitungsqualität und ordentliche Stabilität kennzeichnen das optisch wie haptisch ansprechende Aluminium- / Kunststoffgehäuse, welches die leistungsstarke Hardware beherbergt. Die Anwendungsperformance ist dank Quad-Core-Prozessor und SSD-Laufwerk über jeden Zweifel erhaben, aber auch Spiele sind in Verbindung mit der GeForce GT 630M durchaus möglich. Sicher - es mag günstigere Notebooks mit schnellerer Grafikkarte geben, die dafür jedoch in anderen Bereichen Abstriche machen müssen. Toshiba hat sich auf den Multimedia-Einsatz konzentriert und dafür mit einem BD-Laufwerk und ausgezeichneten Lautsprechern beste Voraussetzungen geschaffen.
Leider trübt das nur mittelmäßige Display den bis hierher überzeugenden Gesamteindruck. Das brillante, matte FullHD-Panel des Asus N76VM würde auch dem P875 gut zu Gesicht stehen, zudem wäre das Notebook dann auch für den Außeneinsatz geeignet. Mit langen Akkulaufzeiten und dem für einen 17-Zöller geringen Gewicht kann das Satellite ohnehin bereits punkten.
Es bleibt somit eine Frage der persönlichen Präferenzen, ob das Toshiba Satellite P875 für eine Kaufentscheidung infrage kommt. Als edler Allrounder hat es sich seine Empfehlung prinzipiell durchaus verdient - nur Spieler werden eher mit anderen Alternativen wie dem Samsung 550P7C glücklich.