Test Sony Xperia X Smartphone
Auf dem Mobile World Congress 2016 hat Sony nicht wie erwartet den Nachfolger des Xperia Z5 vorgestellt, sondern löst sein Flaggschiff stattdessen durch die X-Serie ab. Als neues Topmodell geht nun das Xperia X an den Start, das mit seiner 5-Zoll-Diagonale zu den kompakteren Smartphones zählt. In Sachen Design orientiert es sich stark an seinen direkten Vorgängern, so dass sich Xperia-Nutzer nicht großartig umstellen müssen - im Prinzip sieht es so aus wie eine kleinere Ausgabe des 5,2 Zoll großen Xperia Z5.
Angetrieben wird das 152 Gramm leichte Xperia X vom Hexa-Core-Prozessor Snapdragon 650, der auf 3 GB Arbeitsspeicher und 32 GB internen Speicher zurückgreifen kann. Das Xperia X bietet Sony auch in einer "Performance"-Version an. Die wiegt mit 163 Gramm zwar etwas mehr, bietet mit dem Snapdragon-820-SoC allerdings auch mehr Leistung und dürfte damit für Smartphone-Gamer noch interessanter sein. Mit offiziell 699 Euro ist das Xperia X Performance 100 Euro teurer als das Xperia X, das in Online-Shops zum Testzeitpunkt schon für rund 480 Euro angeboten wurde.
Für die Kameras des Xperia X hat sich Sony besonders ins Zeug gelegt. Neben einer Hauptkamera mit stattlichen 23 Megapixel Auflösung trägt auch die Webcam mit ihren 13 Megapixel dick auf. In der Hauptkamera sitzt darüber hinaus ein so genannter prädiktiver Autofokus, der in Bewegung befindliche Objekte nachverfolgen kann und dadurch Unschärfen vorbeugen soll. Also das ideale Selfie-Smartphone? Finden wir es heraus.
Im Test muss sich das Xperia X gegen ähnlich ausgestattete Oberklasse-Smartphones behaupten. Mit dabei sind das Apple iPhone SE, das Google Nexus 5X, das Huawei P9, das OnePlus 3 und natürlich auch das Sony Xperia Z5.
Gehäuse
Sony kleidet das 152 Gramm leichte und 7,7 Millimeter dünne Xperia X in ein Chassis aus Aluminium und Kunststoff, das in den vier Gehäusefarben Lime-Gold, Graphit-Schwarz, Weiß und wie unser Testgerät in Roségold zur Auswahl steht. Durch die abgerundeten Ecken und Kanten, das leicht gewölbte Full-HD-Display und die geringe Bauhöhe von 7,7 Millimetern liegt das Smartphone gut in der Hand, hat gegenüber dem Vorgänger Xperia Z5 aber etwas an Wertigkeit verloren. Ebenfalls nicht ganz optimal sind die seitliche Umfassung aus Kunststoff sowie die sicht- und erst recht fühlbaren großen Spaltmaße zwischen Glas und Rahmen. Deutlich hochwertiger fühlt sich die glatte Metallrückseite an, auf der mittig dezent der Xperia-Schriftzug eingraviert ist. Die Powertaste fungiert gleichzeitig als Fingerabdrucksensor und kann so auch zum schnellen und sicheren Entsperren des Smartphones genutzt werden. Des Weiteren sitzt an der rechten Gehäuseseite auch eine Kamerataste, über die sich die Kamera-App starten und die Kamera selbst auslösen lässt.
Ausstattung
Das Sony Xperia X setzt auf den Qualcomm Snapdragon 650 MSM8956 als Schaltzentrale. Der ARM-basierte Mittelklasse-SoC greift auf sechs CPU-Kerne zurück, die sich aus zwei schnellen Cortex-A72-Kernen (1,8 GHz) und vier sparsameren Cortex-A53-Kernen (1,2 GHz) rekrutieren. Dem SoC assistiert die integrierte Grafikeinheit Qualcomm Adreno 510, des Weiteren großzügige 3 GB RAM und nominell 32 GB Speicherplatz. Davon nimmt das Betriebssystem (Google Android 6.0) rund 12 GB in Beschlag, sodass bei einem frisch der Verpackung entnommenen oder auf die Werkseinstellungen zurückgesetzten Xperia X rund 20 GB frei sind.
Über den MicroSD-Slot lassen sich theoretisch bis zu 2 TB große SDXC-Medien nachrüsten. Mehr als 256 GB große Speicherkarten werden derzeit aber noch nicht im Handel angeboten. Das Smartphone beherrscht App2SD und kann darüber hinaus auch Fotos, Videos und Musikfiles vom internen Speicher auf die MicroSD-Karte übertragen, um Platz freizuräumen.
Der Micro-USB-2.0-Anschluss unterstützt kein USB-OTG und auch kein MHL. Dafür kann das Smartphone per NFC und Bluetooth 4.2 funken und unterstützt Wi-Fi Direct. Auch ein Fingerabdruckleser und ein UKW-Radio befinden sich an Bord. Letzterer lässt sich mit dem beiliegenden Kopfhörer verwenden, der dann als Antenne dient.
SD Card Reader | |
maximum SDCardreader Maximum Transfer Rate | |
average SDCardreader Average Transfer Rate |
Software
Auf dem Xperia X läuft Android in der aktuellen Version 6.0 Marshmallow. Seinem Smartphone hat Sony die übliche vorinstallierte App-Ausstattung mit auf den Weg gegeben, darunter Google-Apps, den Malware-Schutz AVG Protection Pro, ein UKW-Radio, Spotify und das Musikerkennungs-Tool TrackID. Insgesamt deckt die Software-Ausstattung alle wichtigen Bereiche ab, ohne dabei überladen zu wirken. Deinstallieren lassen sich die vorinstallierten Apps jedoch nicht.
Kommunikation und GPS
Das Xperia X unterstützt neben GSM- und UMTS-Verbindungen auch LTE (Cat.6). Eine passende Nano-SIM-Karte samt passendem Tarif vorausgesetzt sind damit maximale Transferraten von 300 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload möglich. Dabei bietet das Smartphone mit insgesamt 17 Bändern ein breites LTE-Frequenzspektrum und lässt sich so sehr flexibel einsetzen.
Das integrierte WLAN-Modul mit 802.11-a/b/g/n/ac-Unterstützung deckt das 2,4-GHz- und das 5-GHz-Frequenzband ab. Die mittleren Übertragungsraten zu unserem Referenzrouter (Linksys EA8500) aus 1 Meter Entfernung sind im 5-GHz-Band mit 244 MBit/s (senden) sehr gut und mit 205 MBit/s (empfangen) immer noch zufriedenstellend. Insgesamt liegt das Xperia X in Sachen WLAN-Transferrate auf gleicher Höhe mit dem Huawei P9. Schneller unterwegs als beide Smartphones ist das OnePlus 3, das drahtlos bis zu 286 MBit/s im WLAN überträgt.
Networking | |
iperf Server (receive) TCP 1 m | |
OnePlus 3 | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia X | |
iperf Client (transmit) TCP 1 m | |
OnePlus 3 | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 |
Seine aktuelle Position bestimmt das Xperia X mittels GPS und GLONASS. Im Test gelingt das innerhalb von Gebäuden wie auch im Freien bis auf wenige Meter genau. Ob die Präzision auch im Praxiseinsatz so hoch ist, haben wir auf unserer rund 12 Kilometer langen Fahrrad-Teststrecke überprüft. Verglichen mit den Ortungskünsten des Profi-Navigationsgerätes Garmin Edge 500 schneidet das Xperia X gut ab, auch wenn es hin und wieder leicht neben der Strecke liegt. Doch das ist Meckern auf hohem Niveau: Für die alltägliche App-Nutzung arbeitet die Positionsbestimmung auf jeden Fall exakt genug.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App ist Android-typisch intuitiv zu bedienen und bietet alle wichtigen Funktionen. Neben einem großen Tastenfeld gibt es eine Kontaktliste samt Favoriten, ein Anrufprotokoll sowie einen Anrufbeantworter. Bei Gesprächen vom Smartphone ins Festnetz oder andere Mobilfunktnetze lieferte das Xperia X eine einwandfreie Sprachqualität ab und überzeugte auch beim Freisprechen über die Lautsprecher. Im Test traten dabei auch keinerlei Störungen auf.
Kameras
Die Kamera-Fähigkeiten des Xperia X lesen sich nicht nur auf dem Datenblatt beeindruckend, sondern können auch fast durchgehend in der Praxis überzeugen. Doch der Reihe nach: Die Hauptkamera löst mit 23 Megapixel auf und schießt bis zu 5.220 x 4.140 Pixel große Bilder im 4:3-Format. Im 16:9-Format (5.984 x 3.366 Pixel) reduziert sich die Auflösung auf "nur noch" 20 Megapixel. Die Webcam bringt es auf 13 Megapixel (4.160 x 3.120 Pixel) und beherrscht wie die Hauptkamera Videoaufnahmen bis 1080p (bei der Hauptkamera mit bis zu 60 fps, bei der Webcam 30 fps), die zusätzlich von einem optischen Bildstabilisator unterstützt werden. 4K-Aufnahmen macht das Xperia X nicht, bietet dafür aber immerhin einen LED-Blitz. Für die Kamera gibt es sogar eine eigene Taste. Die sitzt rechts am Gehäuse und startet nicht nur die Kamera-App, sondern dient auch als Auslöser für Aufnahmen.
Für Aufnahmen der 23-Megapixel-Hauptkamera ist ein 1/2,3-Zoll-Exmor-RS-Sensor mit 24-mm-Weitwinkelobjektiv zuständig, der durch seinen prädikativen Autofokus bewegte Objekte nachverfolgen und scharfgestellt halten kann. Um den Fokus auf einen bestimmten Bildbereich einzustellen, tippt man auf die entsprechende Stelle des Displays. Das klappte im Test fast durchwegs gut. Nur ab und an nahm sich die Kamera ein paar Freiheiten, etwa indem sie den Fokussierbereich eigenmächtig vergrößerte. Die 13-Megapixel-Webcam ist für Selfies mehr als ausreichend, kann es in Sachen Bildqualität aber lange nicht mit der Hauptkamera aufnehmen. Für den Alltagsgebrauch reichen die Webcam-Fotokünste aber völlig aus.
Unter Tageslicht-Bedingungen produziert das Xperia X auf den ersten Blick qualitativ gute Aufnahmen. Bei genauem Hinschauen erscheinen Bilddetails wie Kanten oder Übergänge zwischen einzelnen Farbbereichen jedoch etwas ausgefranst, da sie von der Kamera stets recht aggressiv scharfgezeichnet werden. Deutlich besser schneiden hier das Samsung Galaxy S7 Edge und das OnePlus 3 ab. Dass dem Xperia X ein optischer Bildstabilisator für Fotoaufnahmen fehlt, merkt man spätestens bei Nachaufnahmen, denn dann treten die Unschärfen noch einen Tick stärker zu Tage. Insgesamt ist die Fotoleistung zwar durchaus beachtlich, aber nicht so überragend wie vom Hersteller beworben.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zusätzlich zu unseren Test-Schnappschüssen überprüfen wir die Schärfe und die Farben auch unter kontrollierten Testbedingungen. Dazu werden der ColorChecker Passport und unser Testchart möglichst formatfüllend fotografiert. Eine anschließende Nachbearbeitung der Bilder findet nicht statt. Das Xperia X stellt Farben ein wenig zu hell dar, was aber kein grundsätzliches Manko ist. Durch die resolut zu Werke gehende Scharfzeichnung wirken die Ränder und Kanten des Testcharts mitunter leicht ausgefranst, doch insgesamt ist die Bildschärfe gut. Lediglich zu den Rändern hin nimmt sie leicht ab, doch dieser Effekt tritt auch bei sehr guten Systemkameras auf.
Zubehör und Garantie
Dem Xperia X liegen ein USB-Kabel, ein modulares Netzteil, Kopfhörer sowie eine Kurzanleitung bei. In seinem Online-Shop bietet Sony diverses Zubehör für sein Smartphone an, darunter verschiedene Cover, In-Ear-Kopfhörer, ein Bluetooth-Headset und eine Docking-Station. Auf das Xperia X gibt es 24 Monate Garantie.
Eingabegeräte & Bedienung
Der Full-HD-Touchscreen des Xperia X reagiert bis in alle Ecken hinein sehr präzise auf Eingaben, wobei die Finger angenehm leicht über die Oberfläche gleiten. Bis zu 10 Kommandos werden gleichzeitig erkannt, und über einen gleichnamigen zuschaltbaren Modus funktioniert das auch dann, wenn man Handschuhe trägt. Der in der Powertaste versteckte Fingerabdrucksensor arbeitet schnell und zuverlässig. Bis zu fünf Abdrücke können gespeichert werden. Beim Einscannen sollten Anwender aber wie empfohlen nur sanft auf die Taste drücken, da sich sonst die Bildschirmsperre aktiviert. Praktisch: Per Fingerabdruck kann man nicht nur das Smartphone entsperren, sondern auch Einkäufe oder App-Zugriffe autorisieren.
Die schlicht gehaltene virtuelle QWERTZ-Tastatur nutzt standardmäßig die personalisierten Google-Wortvorschläge. Zusätzlich lässt sich das Keyboard detailliert anpassen. So kann man unter anderem das Layout und die Tastatur-Größe festlegen und auswählen, ob eine Zahlenreihe angezeigt werden soll.
Display
Das 5 Zoll große LC-Display des Xperia X löst 1.920 x 1.080 Pixel auf und wartet gegenüber seinem Vorgänger Xperia Z5 mit einer etwas höheren Pixeldichte auf (441 ppi gegenüber 424 ppi). Mit durchschnittlich 392 cd/m² bietet es zudem mehr als genug Helligkeit für alle Smartphone-Lebenslagen und wird dabei von einem Helligkeitssensor unterstützt, der die Displayhelligkeit automatisch dem Umgebungslicht anpasst. Nicht ganz begeistern können dagegen Display-Kennwerte wie der hohe Schwarzwert von 0,68 cd/m² und das mäßige Kontrastverhältnis von 594:1 - hier ist der Vorgänger jeweils deutlich besser.
|
Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 404 cd/m²
Kontrast: 594:1 (Schwarzwert: 0.68 cd/m²)
ΔE Color 7.1 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 9.7 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.23
Sony Xperia X LCD, 1920x1080, 5" | Huawei P9 IPS-NEO, JDI, 1920x1080, 5.2" | Sony Xperia Z5 IPS, 1920x1080, 5.2" | Google Nexus 5X IPS, 1920x1080, 5.2" | Apple iPhone SE IPS, 1136x640, 4" | OnePlus 3 Optic-AMOLED, 1920x1080, 5.5" | |
---|---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | 53% | 23% | 54% | 39% | 21% | |
Helligkeit Bildmitte | 404 | 582 44% | 669 66% | 503 25% | 603 49% | 419 4% |
Brightness | 392 | 563 44% | 624 59% | 498 27% | 579 48% | 431 10% |
Brightness Distribution | 91 | 91 0% | 85 -7% | 97 7% | 93 2% | 84 -8% |
Schwarzwert * | 0.68 | 0.38 44% | 0.68 -0% | 0.38 44% | 0.88 -29% | |
Kontrast | 594 | 1532 158% | 984 66% | 1324 123% | 685 15% | |
Delta E Colorchecker * | 7.1 | 4.4 38% | 7.96 -12% | 2.09 71% | 1.8 75% | 4.1 42% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 13.2 | 7.4 44% | 3.5 73% | 12 9% | ||
Delta E Graustufen * | 9.7 | 4.8 51% | 10.95 -13% | 2.12 78% | 2.3 76% | 3.3 66% |
Gamma | 2.23 99% | 2.2 100% | 2.61 84% | 2.27 97% | 2.21 100% | 2.1 105% |
CCT | 9502 68% | 6175 105% | 7402 88% | 6621 98% | 6955 93% | 6550 99% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 77.78 | 62.13 | 89.38 | |||
Color Space (Percent of sRGB) | 99.44 | 96.74 | 100 |
* ... kleinere Werte sind besser
Trotz nicht ganz optimaler Bildparameter zeigt das Xperia X subjektiv betrachtet sehr knackige Farben an. Beides passt zusammen, weil das Smartphone dafür zu einem Trick greift. Mit "X-Reality" verwendet es standardmäßig einen von insgesamt drei Bildoptimerungsmodi, der bei Fotos und Videos den Kontrast und die Sättigung erhöht. Noch mehr an der Farb-Schraube dreht der "Superlebendig"-Modus, während ein schnödes "Aus" die Bildoptimierung ganz abschaltet.
Nimmt man das Display mit dem Colorimeter X-Rite i1Pro 2 und der CalMan-Software unter die Lupe, zeigt sich allerdings, dass auch bei deaktiviertem Bildschirmmodus eine möglichst knallige Darstellung angestrebt wird. Die Farbtemperatur ist jeweils deutlich zu hoch, wodurch Inhalte stets etwas zu "warm" dargestellt werden. Auch mit der Genauigkeit bei der Farb- und Graustufendarstellung ist es nicht allzuweit her, was sich in zu hohen Delta-E-Werten manifestiert. Die farbenfrohe Präsentation stört im Betrieb allerdings nicht wirklich, sondern passt im Gegenteil ganz gut zur Ausrichtung des Xperia X als Foto- und Selfie-Smartphone.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
46 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 21 ms steigend | |
↘ 25 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 99 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
65 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 38 ms steigend | |
↘ 27 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 97 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Das LC-Display des Xperia X gefällt durch seine hohe Blickwinkelstabilität. Bei besonders flachen Betrachtungswinkeln dunkelt sich der Bildschirminhalt zwar etwas ab, doch die Lesbarkeit bleibt dabei praktisch unverändert hoch. Gute Noten verdient sich das Smartphone auch bei der Outdoor-Tauglichkeit. Das Display ist mehr als hell genug für den Außeneinsatz, bei dem sich lediglich die spiegelnde Bildschirm-Oberfläche als Störfaktor erweisen kann.
Leistung
Der Sechskern-SoC Qualcomm Snapdragon 650 MSM8956 sorgt zusammen mit dem integrierten Grafikchip Qualcomm Adreno 510 und dem 3 GB großen Hauptspeicher für einen flotten Betrieb unter Android 6.0. Vergleicht man das Xperia X mit ähnlich ausgestatteten Smartphones, liegt es in Sachen Leistung etwa mit seinem Vorgänger Xperia Z5 und dem Google Nexus 5X gleichauf. Bei den synthetischen Benchmarks und den Browsertests kann es jedoch keines dieser Smartphones dem Spitzentrio Huawei P9, Apple iPhone SE und OnePlus 3 aufnehmen.
Das Xperia X setzt auf herkömmlichen Flashspeicher und liegt deshalb bei der Lese- und Schreibperformance im soliden Mittelfeld. Die Datentransfers erfolgen weder besonders schnell noch besonders langsam, laufen aber insgesamt eine Spur flotter ab als bei den engsten Verfolgern Xperia Z5 und Google Nexus 5X. Nicht mit Ruhm bekleckert sich das Xperia X dagegen, wenn es um das Lesen und Schreiben von MicroSD-Karte geht. Mit einem maximalen Datendurchsatz von 17,7 MByte/s kann das Smartphone das Potenzial der MicroSD-Referenzkarte Toshiba Exceria Pro M401 (Lesen bis 95 MByte/s, Schreiben bis 80 MByte/s) nicht ansatzweise ausschöpfen.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Apple iPhone SE | |
OnePlus 3 |
Geekbench 3 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Google Nexus 5X | |
Apple iPhone SE | |
OnePlus 3 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Google Nexus 5X | |
Apple iPhone SE | |
OnePlus 3 |
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Google Nexus 5X | |
Apple iPhone SE | |
OnePlus 3 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Google Nexus 5X | |
Apple iPhone SE | |
OnePlus 3 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Google Nexus 5X | |
Apple iPhone SE | |
OnePlus 3 | |
2560x1440 Sling Shot OpenGL ES 3.0 Unlimited (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
OnePlus 3 | |
2560x1440 Sling Shot OpenGL ES 3.0 Unlimited Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
OnePlus 3 | |
2560x1440 Sling Shot OpenGL ES 3.0 Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
OnePlus 3 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Google Nexus 5X | |
Apple iPhone SE | |
OnePlus 3 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Google Nexus 5X | |
Apple iPhone SE | |
OnePlus 3 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Google Nexus 5X | |
Apple iPhone SE | |
OnePlus 3 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Google Nexus 5X | |
Apple iPhone SE | |
OnePlus 3 |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Apple iPhone SE | |
OnePlus 3 | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Apple iPhone SE | |
OnePlus 3 |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Google Nexus 5X | |
OnePlus 3 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Google Nexus 5X | |
Apple iPhone SE | |
OnePlus 3 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Google Nexus 5X | |
Apple iPhone SE | |
OnePlus 3 |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Google Nexus 5X | |
Apple iPhone SE | |
OnePlus 3 |
AndroBench 3-5 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Google Nexus 5X | |
OnePlus 3 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Google Nexus 5X | |
OnePlus 3 | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Google Nexus 5X | |
OnePlus 3 | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sony Xperia Z5 | |
Google Nexus 5X | |
OnePlus 3 | |
Sequential Read 256KB SDCard (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 | |
Sequential Write 256KB SDCard (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Xperia X | |
Huawei P9 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Auch wenn es Sony vielleicht nicht gerne hört - das Xperia X reiht sich mit seinem Qualcomm-Gespann aus Snapdragon 650 MSM8956 und Adreno-510-Grafikeinheit in punkto Leistung viel eher in der Smartphone-Mittelklasse statt der Oberklasse ein. Dem Spielspaß tut das jedoch keinen Abbruch: Das Xperia X stellt auch grafisch anspruchsvolle Android-Spiele wie Asphalt 8: Airborne oder Dead Trigger 2 flüssig dar, letzteres in hoher Detailstufe sogar mit flotten 50 fps. Die Smartphone-Sensoren und der Touchscreen reagieren unverzüglich auf Eingaben, genau so, wie Gamer es erwarten.
Asphalt 8: Airborne | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 30 fps |
Dead Trigger 2 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 60 fps |
Emissionen
Temperatur
Mit maximal 40,3 Grad Celsius unter Volllast bewegt sich das Xperia X absolut im grünen Bereich, was die Temperaturentwicklung angeht. Nach längerer Nutzung fühlt es sich aber trotzdem eine Spur zu warm an, da es aufgrund der gleichmäßigen Temperaturverteilung nur wenige kühlere Stellen am Smartphone gibt. Insgesamt ist das jedoch deutlich weniger tragisch als das starke Throttling. Bereits nach 9 Durchgängen mit dem Akkutest von GFXBench wird es dem Smartphone zu warm, das als Folge davon den SoC heruntertaktet. Es folgt ein deutlicher Performance-Verlust, der sich bis zum Ende des Tests (30 Durchläufe) durchzieht.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 35.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Die bis zu 82,9 db(A) lauten Stereolautsprecher des Xperia X produzieren eine kräftige Klangkulisse und verzerren auch bei maximaler Lautstärke nicht. Wie das Pink-Noise-Diagramm zeigt, werden die einzelnen Frequenzen jedoch nicht sonderlich linear wiedergegeben. Bässe lassen sich fast keine heraushören, doch abgesehen davon ist der Sound überraschend klar. Dazu kommen Zusatzfunktionen wie ein Equalizer, eine Dynamik-Normalisierung, Surround-Sound-Effekte für die Kopfhörer und Lautsprecher, der Klangverbesserer DSEE HX sowie ClearAudio+ für die Frequenzbalance.
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an/abwählbar!)
Wert 1: Pink Noise 100% Vol.; Wert 2: Audio aus
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Mit einem Spitzenverbrauch von 1,75 Watt im Leerlauf agiert das Xperia X erfreulich sparsam. Fordert man das Smartphone ordentlich, verlangt es nach bis zu 7 Watt, ein immer noch sehr moderater Verbrauch. Das Xperia X unterstützt Qualcomms QuickCharge-Funktion, allerdings nur zusammen mit dem passenden Netzteil wie dem optional angebotenen Schnelllade-Gerät UCH12. Mit dem beiliegenden Netzteil dauert es rund 3 Stunden, bis der Akkustand von Null auf 100 Prozent steigt.
Aus / Standby | 0.13 / 0.25 Watt |
Idle | 0.56 / 1.69 / 1.75 Watt |
Last |
6.01 / 7.03 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Gossen Metrahit Energy |
Akkulaufzeit
Nimmt man den Vorgänger Xperia Z5 als Maßstab, dann hat sich die Akkulaufzeit beim Nachfolger Xperia X nicht verbessert, sondern im Gegenteil sogar ein klein wenig verschlechtert. Im Test fallen die Unterschiede mit Ausnahme des Idle-Benchmarks zum einen aber nicht gravierend aus. Zum anderen können sich die Laufzeiten des Xperia X wirklich sehen lassen. 7:14 Stunden beim realitätsnahen WLAN-Test ist eine ebenso gute Zeit wie die 3 Stunden und 33 Minuten bei voller Auslastung. An die Laufzeiten der Konkurrenz kommt das Xperia X aber nicht ganz heran. Unangefochtener Spitzenreiter ist das OnePlus 3, das den mit Abstand längsten Atem hat.
Sony Xperia X 2620 mAh | Huawei P9 3000 mAh | Sony Xperia Z5 mAh | Google Nexus 5X mAh | Apple iPhone SE 1624 mAh | OnePlus 3 3000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 15% | 13% | 15% | 26% | 48% | |
Idle | 1240 | 1514 22% | 1669 35% | 1775 43% | 1274 3% | 1338 8% |
H.264 | 518 | 568 10% | 600 16% | 555 7% | 759 47% | 847 64% |
WLAN | 434 | 569 31% | 438 1% | 412 -5% | 673 55% | 840 94% |
Last | 213 | 206 -3% | 213 0% | 245 15% | 207 -3% | 268 26% |
Pro
Contra
Fazit
Das Sony Xperia X macht vieles richtig, wird seinem selbstgesteckten Anspruch als Top-Smartphone aber nicht ganz gerecht. Trotzdem spricht viel für den 5-Zoll-Androiden. Das sind zum einen das schicke Gehäuse aus Aluminium und Kunststoff, das auch haptisch einen hochwertigen Eindruck hinterlässt, allerdings nicht ganz an das Chassis seines Vorgänger Xperia Z5 heranreicht. Dafür gibt es ein helles und blickwinkelstabiles Full-HD-Display, einen Fingerabdrucksensor, das aktuelle Android 6.0, 20 GB freien Speicherplatz, gute Kommunikations-Funktionen und den flotten Qualcomm Snapdragon 650 MSM8956 als Smartphone-Schaltzentrale. Dass es sich bei ihm nur um einen Mittelklasse-SoC handelt, dürfte aber so manchen Kaufinteressenten überraschen, zumal der Preis eindeutig Oberklasse-Niveau hat. 480 Euro kostet unser Testgerät - das ist fast schon ein wenig zu viel, denn letztlich unterscheidet sich das Xperia X kaum von seinem mittlerweile deutlich preiswerteten Xperia Z5.
Das Sony Xperia X ist ein grundsolides, aber recht teures Smartphone, das anders als sein Highend-Vorgänger Xperia Z5 nur noch als Mittelklasse-Modell durchgeht.
Als wesentliches Unterscheidungsmerkmal und Kaufargument bleiben damit die beiden Kameras mit 23 und 13 Megapixel Auflösung. Beide lösen schnell aus, machen 1080p-Videoaufnahmen - die Hauptkamera mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde - und liefern eine überdurchschnittliche Bildqualität ab. Dazu kommen praktische Extras wie der prädiktive Autofokus, der die Motivwahl erleichtert. Für die erste Fotografier-Liga reicht es aber trotzdem nicht ganz, da sich bei genauem Hinschauen der eine oder andere Mangel zeigt, der Gelegenheitsknipser und Selfie-Enthusiasten aber nicht unbedingt stören dürfte. Unter dem Strich bleibt damit ein grundsolides Smartphone, nicht weniger, aber leider auch nicht mehr.
Sony Xperia X
- 28.07.2016 v5.1 (old)
Manuel Masiero