Test Samsung Galaxy Xcover 2 GT-S7710 Smartphone
Das Galaxy Xcover war sozusagen der Startschuss für moderne Outdoor-Smartphones aus dem Hause Samsung. Und der Erfolg gibt den Koreanern recht. Viele, die einen robusten Begleiter für Sport und Abenteuer suchen, haben beim Xcover zugeschlagen – trotz einiger Makel wie etwa der sehr mageren Auflösung und dem mäßigen Speicherausbau. Mit dem Xcover 2 GT-S7710 will Samsung die kritikwürdigen Punkte nun ausmerzen. Dazu verbaut der Hersteller eine Dualcore-CPU mit 1000 MHz Arbeitstakt und eine nicht näher spezifizierte Grafikeinheit. Der Arbeitsspeicher wurde auf 1 GB verdoppelt, der interne Speicher misst 4 GB.
Die wichtigsten Änderungen wurden dem Display zuteil. Zum einen ist es von 3,65 Zoll auf 4 Zoll angewachsen. Zum anderen wurde der Hauptkritikpunkt, die schwache Auflösung, an die gewachsenen Ansprüche der Kunden angepasst. Wirklich viel sind 480 x 800 Pixel aber immer noch nicht. Die Kameras lösen jetzt vorn mit 0,3 und hinten mit 5 Megapixel auf. Alles in allem Eckdaten eines klassischen Mittelklasse-Smartphones. Wären da nicht die Besonderheiten, die das Samsung Galaxy Xcover 2 zu einem Outdoor-Device machen. Dazu gleich mehr im Kapitel "Gehäuse".
Auf den ersten Blick sieht das Samsung Galaxy Xcover 2 aus wie jedes andere Mittelklasse-Smartphone. Lediglich die physikalisch ausgeführten Android-Tasten unterhalb des 4-Zoll-Bildschirms fallen sofort ins Auge. Und bei genauerem Hinsehen bemerkt man auch die hinter Staubschutzklappen verborgenen Schnittstellen und Anschlüsse. Nimmt man das Gerät dann in die Hand erfühlt man zudem eine stark aufgeraute Kunststoffrückseite, und dass das Xcover 2 sicher nicht zu den leichtesten und schlankesten Vertretern seiner Art zählt. Mit seinem Gewicht von 150 Gramm und den Abmessungen von 12,1 x 131 x 68 Millimetern liegt es eher klobig in der Hand, was aber angesichts des angestrebten Outdoor-Einsatzbereiches kein Nachteil sein muss.
Ganz sicher kein Nachteil, sondern vielmehr erforderlich, sind die getroffenen Maßnahmen zum Schutz des Innenlebens vor Wasser und Schmutz. So entspricht das Gehäuse der Schutzklasse IP67, wonach es gegen eindringenden Staub gewappnet ist und sogar ein zeitweiliges Untertauchen in Wasser schadlos überstehen soll. Um das gleich ausprobieren zu können, hat der Hersteller für die Presse eine spezielle Edition namens "Extreme Experience" zusammengestellt. In dem sehr großen Karton finden sich neben dem Smartphone selbst in der normalen Retail-Schachtel eine Tupperbox mit drei Plastikfischchen, eine Tüte mit Sand und eine aufblasbare Keule. Und natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, den speziellen Testparcours mit dem Xcover 2 zu durchlaufen – nachdem wir alle übrigen Tests durchgeführt hatten. Das robuste Smartphone hat diesen Spießrutenlauf jedenfalls unbeschadet überstanden. Selbst ein versehentlicher Aufenthalt in der Waschmaschine dürfte dem Samsung Galaxy Xcover 2 nichts ausmachen. Zudem ist das Gehäuse sehr verwindungssteif und druckstabil.
Über die Hardware-Ausstattung schweigt sich der Hersteller weitgehend aus, und selbst die bekannten CPU-Identifikations-Tools scheitern beim Auslesen des SoC-Typs (System-on-Chip). Aufgrund der sehr ähnlichen Spezifikationen tippen wir aber auf das identische Modell wie es im erst vor wenigen Monaten vorgestellten Galaxy S3 Mini zum Einsatz kommt: den ST Ericsson NovaThor U8500, dessen zwei Kerne mit einer Frequenz von bis zu 1000 MHz arbeiten. Sollten wir uns irren, werden wir diesen Absatz natürlich zeitnah berichtigen bzw. aktualisieren. Auf dem SoC integriert ist zudem die Grafikeinheit ARM Mali-400 MP, in diesem Fall mit nur einem Kern bestückt. Die Größe des Arbeitsspeichers beträgt 1 GB, mehr darf man in dieser Preisklasse nicht erwarten. Das sieht beim internen Speicher ganz anders aus: 4 GB sind per se schon wenig. Dass davon nach Inbetriebnahme nur noch gut 800 MB übrig bleiben, gefällt uns noch weniger. Erweitern lässt sich der Speicher um bis zu 32 GB per microSD-Karte. Eine solche wird für Käufer des Samsung Galaxy Xcover 2 wohl mit die erste Anschaffung sein.
Viele Schnittstellen finden sich nicht am Outdoor-Handy aus Korea. Um genau zu sein: zwei. Am oberen Rand versteckt sich die 3,5-Millimeter-Kopfhörerbuchse, am unteren Rand die kombinierte USB-Ladebuchse. Auf der linken und rechten Seite sind die Bedientasten angeordnet.
Software
Beim Betriebssystem kommt mit Android 4.1.2 eine recht aktuelle, wenn auch nicht die neueste Version von Googles Jelly Bean zum Einsatz. Darüber stülpt Samsung die bereits gewohnte Oberfläche Touchwiz, die unter anderem zahlreiche Icons verändert, Samsung-eigene Apps integriert und eine gegenüber dem Android-Standard veränderte Tastatur mitbringt. Die Eingriffe ins Android-System sind aber insgesamt eher zurückhaltend, sodass man sich schnell daran gewöhnt hat.
Kommunikation & GPS
Kabellos kommuniziert das Samsung Galaxy Xcover 2 natürlich per WLAN. Dafür verbauen die Koreaner ein Single-Band-Modul, das in 2,4-GHz-Netzten funkt und die Standards 802.11b/g/n unterstüzt. Bluetooth ist mit Version 4.0 auf dem neuesten Stand. Gerade beim Energiemanagement haben ältere Versionen klar das Nachsehen. Das Mobilfunkmodul basiert auf der UMTS-Ausbaustufe HSPA. Damit sind theoretische Datenraten von 14,4 MBit/s down- und 5,76 MBit/s upstream möglich. Positiv beeindruckt hat uns der GPS-Empfänger des Outdoor-Smartphones, der auch das GLONASS-System unterstützt. Selbst im Büro war der initiale Sat-Fix binnen Sekunden erledigt, und die Genauigkeit lag zum Teil bei unter 5 Metern. Im Freien machte der Sensor seine Sache noch besser. Als Navi – auch abseits befestigter Straßen – macht das Xcover 2 also eine sehr gute Figur.
Telefonfunktionen
Die Telefon-App hält keine Überraschungen bereit – und das ist auch gut so. Links neben dem Hörersymbol findet sich auch ein Icon für Videoanrufe, die über UMTS getätigt werden. Im Gegensatz zu Skype und Apples Facetime handelt es sich um eine Art offenes Protokoll. Unterstützt werden diese Videoanrufe jedoch nicht von jedem Provider.
Kameras & Multimedia
Zwei Kameras, das ist mittlerweile bei Smartphones ein Quasi-Standard. Das gilt leider auch für die überwiegend schlechte Qualität der verbauten CMOS-Sensoren. Beim Samsung Galaxy Xcover 2 löst die Frontkamera mit 0,3 Megapixel auf. Das Thema Fotos fällt damit von vornherein flach und auch Skype & Co. machen so nur wenig Spaß. Auf der Rückseite verbauen die Koreaner einen 5-MP-Sensor. Das klingt nicht nur auf dem Papier besser, sondern schlägt sich auch in einer sichtbar höheren Bildqualität nieder. Solange das Umgebungslicht ausreichend hell ist, überzeugen die Aufnahmen mit gut abgestimmten Farben und einer ordentlichen Schärfe. Doch bereits in geschlossenen Räumen macht sich ein Rauschen bemerkbar, was auf eine schwache Lichtstärke der Optik hindeutet.
Videos zeichnet die Hauptkamera in normaler HD-Auflösung, also mit 1280 x 720 Bildpunkten, auf. Die Qualität liegt dabei auf einem ähnlichen Niveau wie die der unbewegten Bilder. Bei schnellen Hell-Dunkel-Übergängen zeigt sich eine leichte Verzögerung. Der Aufruf der Kamerafunktion ist per App oder per an der rechten Geräteseite platzierter Hardware-Taste möglich. Diese dient auch als Auslöser.
Zubehör
Die große "Extreme Experience"-Edition gibt es laut Agentur nur in Form von Leihstellungen an die Presse. Daher darf sich der Endkunde nicht auf Tupperbox, Sand und Keule freuen. Stattdessen serviert Samsung in Sachen Zubehör echte Magerkost. Mehr als ein paar Papierdokumente, ein kombiniertes USB-Ladekabel und ein Netzteil gibt es nicht. Für den UKW-Empfang ist jedoch ein Headset erforderlich, das man selbst erwerben muss.
Garantie
Samsung gewährt 24 Monate Garantie.
Eingabegeräte & Bedienung
Vier Zoll misst der kapazitive Touchscreen in der Diagonale und liegt damit größentechnisch im Mittelfeld aktueller Smartphones. Für die meisten Anwendungen ist der damit groß genug, lediglich die mäßige Auflösung sorgt dafür, dass etwa beim Surfen im Web nur recht kleine Bildausschnitte dargestellt werden. An der Funktion des Touchscreens gibt es indes nichts zu bemängeln. Er setzt Eingaben nahezu verzögerungsfrei um und arbeitet auch in den Randbereichen präzise. Die Finger dürften allerdings für unseren Geschmack noch etwas "smoother" über die Glasscheibe gleiten. Die automatische Drehung des Bildschirminhalts genehmigt sich zudem eine kleine Bedenkzeit, liegt aber absolut im Rahmen.
Samsung "verbaut" eine eigene virtuelle Tastatur. Diese integriert auf der Hauptebene eine "www."-Taste und eine Taste zum Aufrufen der Tastatureinstellungen. Daneben beinhaltet sie drei Ebenen für Zahlen und Sonderzeichen. Zudem unterscheidet sie sich optisch vom Android-Standard. Die zusätzlichen Tasten verkleinern die Leertaste spürbar, ansonsten ist die Benutzung reine Geschmacksache. Alternativen gibt es im Play Store zuhauf.
Auch zur Display-Technologie gibt Samsung nur unzureichend Auskunft. Von TFT ist da lediglich die Rede. Keine Fragen offen bleiben bei Größe und Auflösung. Der Bildschirm misst 4 Zoll in der Diagonalen und stellt die WVGA-Aufllösung von 480 x 800 Pixel dar. Die errechnete Pixeldichte liegt bei 233 PPI und damit exakt auf dem Niveau des Galaxy S Duos. Die Darstellung selbst kleiner Schriften fällt jedenfalls ordentlich aus. Einzelne Pixel sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen.
Auch bei der Helligkeit spielt das Display des Samsung Galaxy Xcover 2 in derselben Liga wie der Konzernbruders Galaxy S Duos. So liegt die maximale Helligkeit bei 347 cd/m2. Grundsätzlich ein guter Wert, allerdings haben wir uns von einem Smartphone mit dem Einsatzbereich "Outdoor" dennoch eine etwas höhere Leuchtdichte versprochen. Doch da meckern wir auf recht hohem Niveau, zumal Schwarzwert (0,31 cd/m2) und Kontrast (1077:1) keinen Anlass zur Kritik geben. Die Ausleuchtung ist mit 86 Prozent noch in Ordnung, die Helligkeitsunterschiede für das Auge noch nicht erkennbar.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 334 cd/m²
Kontrast: 1077:1 (Schwarzwert: 0.31 cd/m²)
Die Bilddarstellung des Samsung Galaxy Xcover 2 macht subjektiv einen guten Eindruck. Der hohe Kontrast fällt sofort ins Auge. Zudem werden Farben recht leuchtend und nah an der Realität wiedergegeben. Das bestätigt auch das Colorimeter X-Rite i1Pro 2, das wir zur objektiven Beurteilung der Farb- und Graustufenwiedergabe heranziehen. Die Abweichungen bei den Graustufen fallen durchschnittlich aus. Bei den mittleren und ganz hellen Tönen liegt das DeltaE bei gut 8. Empfindliche Augen können da schon leichte Farbstiche erkennen. Die Farben liegen indes – bis auf das etwas zu dominante Blau – deutlich näher am Optimum.
Dieses Kapitel ist bei einem Outdoor-Handy natürlich von ganz besonderer Bedeutung. Und natürlich kämpft auch das Samsung Galaxy Xcover 2 mit denselben Handicaps wie nahezu alle anderen Smartphones: einer spiegelnden Bildschirmoberfläche. Dagegen gibt es nur ein probates Mittel, wenn man nicht zu speziellen Folien greifen will, die unter Umständen andere Nachteile mit sich bringen. Und das Mittel heißt: Leuchtkraft. Die ist – wie wir bereits festgestellt haben – ordentlich, aber eben nicht herausragend. Die Helligkeit reicht zwar für den Einsatz unter freiem Himmel. Bei Outdoor-Aktivitäten in der strahlenden Sonne wird es aber schwierig, noch etwas auf dem Display zu erkennen.
Blickwinkel? Gut! So schnell und einfach ist diese Disziplin abgehandelt. Tatsächlich gibt es an der Blickwinkelstabilität des nicht genauer spezifizierten TFT-Displays nichts auszusetzen. Sowohl bei vertikalen als auch bei horizontalen Einblicken bleiben die Farben bis hin zu flachsten Winkeln stabil. Der Kontrastverlust hält sich ebenfalls in Grenzen. Aufhellungen oder gar Invertierungen treten nicht auf.
Die Hardware-Ausstattung haben wir ja im Kapitel "Ausstattung" bereits ausführlich beschrieben. Beim Prozessor handelt es sich um einen Cortex-A9-basierten Zweikerner mit 1 GHz Takt, dem 1 GB Arbeitsspeicher zur Seite steht. Damit ist das Samsung Galaxy Xcover 2 mittelklasse-typisch ausgestattet. Und so schneidet das Outdoor-Smartphone auch bei den System-Benchmarks GeekBench 2 und AnTuTu v 3 ab. Die nahezu identischen Ergebnisse im Vergleich zum Galaxy S3 Mini sind ein weiteres Indiz für die enge Verwandtschaft der beiden Konzernbrüder. Mit den übrigen Geräten, die allesamt nominell stärker ausgestattet sind, kann es hingegen nicht mithalten.
Geekbench 2 - 32 Bit - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Xcover 2 GT-S7710 | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
Huawei Ascend G615 | |
HTC One SV | |
Google Nexus 7 |
Aufgrund der eher schwachen GPU gilt für das Samsung Xcover 2 im Grunde dasselbe wie für das Galaxy S3 Mini: Viel ist da nicht zu holen.
GLBenchmark 2.5 | |
1920x1080 Egypt HD Offscreen Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Xcover 2 GT-S7710 | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
Huawei Ascend G615 | |
HTC One SV | |
Google Nexus 7 | |
Egypt HD Fixed Time (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Xcover 2 GT-S7710 | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
Huawei Ascend G615 | |
HTC One SV | |
Google Nexus 7 |
Weniger deutlich wird der Abstand zu den stärkeren Vergleichsgeräten bei der Betrachtung der Internet-Performance. Zwar liegt das Samsung Galaxy Xcover 2 auch hier etwas zurück hinter Modellen wie Google Nexus 7 oder Huawei Ascend G615. Die Ergebnisse gehen aber insgesamt in Ordnung. Lediglich die 1933 Millisekunden beim Javascript-Test SunSpider 0.9.1 fallen ein wenig aus der Rolle.
Sunspider - 0.9.1 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Xcover 2 GT-S7710 | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
Huawei Ascend G615 | |
HTC One SV | |
Google Nexus 7 |
Mozilla Kraken 1.0 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Xcover 2 GT-S7710 | |
Huawei Ascend G615 | |
HTC One SV |
Browsermark - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Xcover 2 GT-S7710 | |
Samsung S3 Mini GT-I8190 | |
Huawei Ascend G615 | |
HTC One SV | |
Google Nexus 7 |
* ... kleinere Werte sind besser
Last but not least werfen wir mithilfe von AndroBench 3 noch einen Blick auf den internen Speicher. Und der überrascht uns positiv: Sowohl beim sequentiellen Lesen und Schreiben als auch im Random-4k-Modus erreicht das Samsung Galaxy Xcover 2 beachtliche Werte und hängt die Vergleichsgeräte gleich reihenweise ab. Nur schade, dass der interne Speicher so klein ausfällt und ein Großteil der Apps und Daten wohl auf einer microSD-Karte landen wird.
Spiele
In diesem Abschnitt gilt das für das Samsung Galaxy S3 Mini bereits Gesagte: Weniger anspruchsvolle Spiele stellen das Xcover 2 nicht vor Herausforderungen. Bei aktuellen 3D-Games allerdings kommt der Spielespaß nur bei geringen Detailstufen auf. Der reaktionsfreudige und präzise Lagesensor schmälert das Vergnügen nicht.
Sprachqualität
Beim Fallschirmsprung ein kurzer Gruß an die Liebsten? Dann sollte die Sprachqualität passen. In diesem Punkt gibt das Samsung Xcover 2 keinen Anlass zur Kritik. Stimmen sind auf beiden Seiten klar und deutlich zu verstehen, klingen sie auch ein wenig synthetisch. Seine Sache gut macht zudem der auf der Rückseite angebrachte Lautsprecher, der sogar als Notersatz für eine Freisprecheinrichtung dienen kann.
Temperatur
Im Normalbetrieb wird das Samsung Galaxy Xcover 2 alles andere als beunruhigend heiß. Im Gegenteil: An keinem Messpunkt übersteigt die Temperatur die 30-Grad-Marke. Entsprechend kühl fühlt sich das Outdoor-Handy auch an. Und selbst unter lang anhaltender Volllast wird das Gerät gerade einmal handwarm. Das Netzteil verhält sich ähnlich und bleibt stets in unkritischen Temperaturbereichen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Einen Lautsprecher verbaut Samsung beim Galaxy Xcover 2 auf der Rückseite. Er ist auf der Höhe des Kameramoduls angebracht und klingt ganz vernünftig. Bis zu einer mittleren Lautstärke kommen Mitten und Höhen recht klar rüber, Bässe gibt es bei so einem Minilautsprecher keine. Im oberen Lautstärkebereich überschlägt die kleine Box sich und beginnt zu krächzen. Für Videos und Spiele tut sie es aber allemal.
Energieaufnahme
Mit 6,46 Wh und 1700 mAh bietet der Li-Ionen-Akku eine durchschnittliche Kapazität. Ausschlaggebend für die Akkulaufzeit ist aber die Leistungsaufnahme eines Gerätes. Diese messen wir auch beim Samsung Galaxy Xcover 2 unter verschiedenen Lastzuständen. Im Idle-Betrieb zeigt sich das Outdoor-Handy von einer sehr sparsamen Seite. Mehr als 1,3 Watt verbraucht es selbst bei maximaler Helligkeit nicht. Unter Volllast, die wir mit der App Stability Test simulieren, konsumiert das Xcover 2 bis 3 Watt. Das ist immer noch sehr genügsam, sodass durchaus mit guten Akkulaufzeiten zu rechnen ist.
Aus / Standby | 0 / 0.3 Watt |
Idle | 0.5 / 0.9 / 1.3 Watt |
Last |
2.4 / 3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der Blick ins Datenblatt lässt vermuten, dass Samsung bei der Akkukapazität gespart hat und hier wertvolle Punkte verschenkt. Die Überprüfung der Akkulaufzeiten belehrt uns aber eines Besseren. Im Vergleich zum Galaxy S Duos etwa ist das Xcover 2 vor allem im Idle-Betrieb sparsamer. Das schlägt sich in einer sehr langen maximale Laufzeit bei minimaler Helligkeit nieder. Dabei hält das Outdoor-Phone ganze 15:34 Stunden durch. Praxisnäher ist unser WLAN-Surftest, den wir bei einer Helligkeit von 150 cd/m2 durchführen. Beim automatischen Webseitenaufruf per Script erreicht das Samsung Xcover 2 eine Betriebsdauer von beachtlichen 10:43 Stunden. Lediglich bei der minimalen Akkulaufzeit unter Volllast muss es sich dem Galaxy S Duos geschlagen geben, die Leistungsaufnahme ist in diesem Fall beim Xcover 2 einfach ein wenig höher. Gut vier Stunden sollten dennoch für die längsten Spielesessions fernab der Steckdose genügen.
Das Samsung Galaxy Xcover 2 soll ein robuster Begleiter sein und auch die härtere Gangart – etwa bei Outdoor-Sportarten – mitgehen. Dafür hat der Hersteller das Gerät sehr gut vorbereitet. Es ist nach IP67 geschützt und hat in unserem Test allen äußeren Einflüssen standgehalten. Kurzzeitiges Untertauchen in der Badewanne, ein bisschen Spielen mit der kleinen Tochter des Autoren im Sandkasten – alles kein Problem. In dieser Disziplin gibt es von uns also ein "Daumen hoch".
Neben der Robustheit musste das Samsung Galaxy Xcover 2 aber auch seine Qualitäten als Smartphone unter Beweis stellen. Und auch hier macht es seine Sachen in weiten Teilen gut. Das beginnt schon bei der einwandfreien Verarbeitung und Stabilität. Die Materialauswahl ist der Preisklasse angemessen. Auch die Ausstattung ist für ein Mittelklasse-Smartphone in Ordnung und lässt keine wichtigen Features vermissen. Der interne Speicher fällt allerdings sehr klein aus.
Mit 4 Zoll fällt die Größe des Displays hingegen durchschnittlich aus, was ebenso für die WVGA-Auflösung gilt. Für den Einsatz unter freiem Himmel ist die Auflösung dennoch ganz passend gewählt, da die Inhalte so etwas größer dargestellt werden als bei sehr hohen Auflösungen. Die Helligkeit geht für sich genommen ebenfalls in Ordnung, könnte aber unter dem Outdoor-Aspekt noch höher sein. Das Display ist unterm Strich aber gelungen, auch die Farbdarstellung passt gut.
Die Kameras sind wie bei fast allen Smartphones nur eine Kompromisslösung. Bei heller Umgebung sind die Aufnahmen der Hauptkamera aber brauchbar – sowohl bewegte als auch unbewegte Bilder.
Die Leistung des Samsung Galaxy Xcover 2 bewegt sich auf dem Niveau des S3 Mini aus selbem Hause und besitzt wohl auch die identische Hardware. Für ein Mittelklasse-Smartphone ist die Leistung ordentlich, auch das ein oder andere Spielchen macht Spaß. Besonderes Lob verdient der interne Speicher, der leider sehr klein ausfällt.
Unterm Strich können wir dem Samsung Galaxy Xcover 2 ein gutes Ergebnis attestieren – als normales Smartphone betrachtet. Die hohe Outdoor-Tauglichkeit gibt es quasi gratis on top. Damit ist das Xcover 2 definitiv eine Empfehlung für alle jene, die ihr Smartphone auch bei "Arbeit, Sport und Spiel" dabei haben wollen. Die UVP ist zwar hoch gegriffen, die Straßenpreise aber – wie immer bei Samsung – weit niedriger.