Test Samsung Galaxy Alpha SM-G850F Smartphone
Der Smartphone-Herstellergigant Samsung pocht auf Kunststoff als Werkstoff der Wahl – bis jetzt. Nun kommt lt. Samsung mit dem Galaxy Alpha der "neue Standard für das Smartphone-Design". Und der setzt auf Metall. Aber nicht ausschließlich, denn es kommt im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten nur ein Metallrahmen zum Einsatz. Dieser ist ganz offensichtlich dezent von Apple inspiriert worden. Dennoch geht man designtechnisch eigene Wege. Die Hardware des Samsung Galaxy Alpha ist zwar gut, entspricht aber nicht dem Topstandard in der Flaggschiffklasse. Ein 4,7 Zoll großer HD-Super-AMOLED-Screen mit nur 1.280 x 720 Pixeln und ein schwächerer SoC als noch im Samsung Galaxy S5 sprechen eine deutliche Sprache.
Damit muss sich das Galaxy Alpha gegen die etablierten Mitbewerber Apple iPhone 6, HTC One M8, Sony Xperia Z3 sowie das hauseigene Samsung Galaxy S5 behaupten.
Das Gehäuse des Samsung Galaxy setzt auf einen Materialmix aus Kunststoff und Aluminium sowie Glas. Während die Displayabdeckung aus Glas und das abnehmbare Back Cover aus gummiertem Polycarbonat bestehen, wurde der Rahmen aus Aluminium gefertigt. Die Ränder sind analog zum Apple iPhone 5s leicht abgeschrägt ausgeführt, die Flanken wurden zudem etwas weiter eingefräst. Das Design erfährt so und durch die Galaxy typisch gepunktete Optik an Front und Rückenabdeckung eine Eigenständigkeit. Das Smartphone liegt sehr gut in der Hand und nimmt sich dank der Abmessungen von 132,4 x 65,5 mm bei einer Dicke von 6,7 mm äußerst schlank und kompakt aus für ein 4,7-Zoll-Gerät. Dies unterstreicht das Gewicht von nur 115 Gramm. Während das Apple iPhone 5s bei teils kleineren Abmessungen noch 3 Gramm weniger auf die Waage bringt, fällt der Nachfolger Apple iPhone 6 im Vergleich zum Testgerät etwas weniger kompakt und um 14 g schwerer aus. Auch die restlichen Mitbewerber sind etwas größer und schwerer. Interessantes Detail: Wie schon beim iPhone 6 ragt auch beim Testgerät die Kameralinse auf der Rückseite um etwa einen Millimeter aus dem Gehäuse heraus.
In puncto Stabilität liegt das Samsung Galaxy Alpha mit den in dieser Disziplin guten iPhones gleichauf und kann ebenfalls mit einwandfreier Verarbeitung glänzen. Bei unserem Drucktest gab das Testsample nicht nach, und auch ein Knarzen war ihm nicht zu entlocken. Die Wartungs- und Upgrade-Möglichkeiten beschränken sich auf den für User austauschbaren Akku. Hat sogar das metallene HTC One M8 eine microSD-Schnittstelle verbaut – bei Android Geräten schon fast Standard - so orientiert sich Samsung beim Alpha lieber an Apple und rationalisiert diese weg. Umso schlimmer, dass es bisher mit 32 GB nur eine Speicherausbaustufe gibt. Die Profis von iFixit geben dem Samsung Galaxy Alpha übrigens wie schon dem Galaxy S5 5 von 10 Punkten.
Wie bereits erwähnt beschränkt sich die Speicherauswahl beim Samsung Galaxy Alpha auf 32 GB, von denen netto rund 25 GB zur freien Verfügung stehen. Unverständlicherweise stellt Samsung keinen microSD-Slot zur einfachen Erweiterung bereit. Als SoC kommt eine hauseigene Entwicklung zum Einsatz: der Samsung Exynos 5430 Octa, ein Achtkern-SoC. Dieser setzt auf vier Cortex-A15-Kerne mit 1,8 GHz Taktung sowie vier Cortex-A7-Pendants mit 1,3 GHz Taktfrequenz. Grafische Aufgaben übernimmt eine integrierte ARM Mali-T628 MP6 GPU. Zeitgemäß fällt auch der LPDDR3-Arbeitsspeicher mit 2 GB aus.
Samsung scheint die Zielgruppe für das Galaxy Alpha nicht so multimedial einzuschätzen, denn der vom Galaxy S5 bekannte Infrarotsender für den Einsatz als Fernbedienung wurde ebenfalls wegrationalisiert. Leider ist im Vergleich auch der USB-Anschluss nur mehr ein Micro-USB-2.0-Slot. Analog zum Galaxy S5 ist auch hier ein Fingerabdrucksensor unter dem "Home"-Button an Bord. Das Pendant im Testsample setzt auf das Darüberziehen des Fingers, was dennoch recht zuverlässig klappt. Die vom Galaxy S5 bekannten Schwierigkeiten hierbei bleiben auch beim Galaxy Alpha bestehen. Die Samsung Ingenieure scheinen es derzeit noch nicht hinzubekommen, dass man den Finger einfach nur auflegen kann. Penible Datenschützer sind vielleicht von den bis zu drei gespeicherten Fingerabdrücken weniger begeistert. Nichtsdestotrotz: Der im Testsample verbaute Fingerabdrucksensor stellt eine der sichersten Methoden dar, um sein Smartphone und die sensiblen Daten vor unbefugtem Zugriff zu schützen.
Software
Beim Betriebssystem setzt Samsung auf das aktuelle Android 4.4.4 KitKat, das wie schon beim Galaxy S5 mit der hauseigenen TouchWiz Oberfläche veredelt wird. Dadurch steigt der Funktionsumfang sinnvoll an, die Bedienung wird intuitiver, und alle relevanten Einstellungen sind schnell und einfach zugänglich. Alle bereits beim Samsung Galaxy S5 beschriebenen Features wie der Handschuh-Modus, der private Modus sowie die Multi-Tasking-Funktion Multi-Window sind wieder vorhanden. Deshalb auch hier unser Fazit: ein sehr rundes Betriebssystem, mit dem man viel Spaß haben kann.
Kommunikation & GPS
Hier bietet das Testgerät die erwartete, zeitgemäße Vollausstattung. Mit an Bord: Zur örtlichen, kabellosen Dateiübertragung steht das flotte WLAN 802.11a/b/g/n/ac sowie Bluetooth 4.0 zur Verfügung. Den WLAN-Empfang stufen wir als sehr gut ein, das Samsung Galaxy Alpha verbindet sich im Test auch zu einem mehrere Wände und etwa 10m entfernten Router schnell und absolut stabil.
Wer unterwegs surfen möchte, freut sich über UMTS/3G sowie LTE/4G, welches rasante Datenraten ermöglicht. Im LTE-Heptaband (800/850/900/1.800/1.900/2.100/2.600 MHz) sind das bis zu 300 Mbps und maximal 50 Mbps im Down- respektive Upload. Des Weiteren lassen Quad-Band-GSM (850/900/1.800/1.900 MHz) sowie UMTS-Quadband (850/900/1.900/2.100 MHz) keine Wünsche offen. Bei letzterem bringt es das Galaxy Alpha im Netzstandard HSPA+ auf eine Bandbreite (Download/Upload) von 42 Mbps/5,76 Mbps.
Das A-GPS-Modul macht seinen Job ebenso zuverlässig und verbindet sich im Test mit der App GPS-Test sehr schnell mit zahlreichen Satelliten. Natürlich muss das Samsung Galaxy Alpha auch unseren Navi-Vergleich mit dem Garmin Edge 500 absolvieren und schlägt sich hier respektabel. Zugegeben: Bei schwierigen Passagen wie der Walddurchfahrt oder der kurvigen Strecke über eine Brücke stellen wir eine Abweichung von der Route fest, diese manifestiert sich im Vergleich aber nur in 0,43 km Differenz. Insgesamt ist das Testgerät damit durchaus zum Navigieren zu gebrauchen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App trägt nur leichte Züge der TouchWiz UI und kann mit einer guten Bedienbarkeit und allen wichtigen Funktionen punkten. Die Sprach- und Hörqualität beim Telefonieren im Praxistest ist exzellent, was auch unser Gegenüber bei einem Testanruf bestätigt. Die Freisprechfunktion ist laut genug, um auch in unruhiger Umgebung telefonieren zu können.
Kameras & Multimedia
Das Samsung Galaxy Alpha hat eine Hauptkamera mit CMOS-Sensor und 12,0 Megapixel sowie Autofokus und LED-Blitz an Bord. Diese zeichnet Videos sogar in UHD 4K mit 3.840 x 2.160 Pixeln bei 30 fps auf. Zudem steht eine Frontkamera mit 2,1 Megapixel-Auflösung für Selfies und Videotelefonie bereit. Videos werden hier in Full-HD aufgezeichnet. Die Frontlinse schwächelt etwas. Gerade bei schlechter Beleuchtung gelingen Bilder nur mit hohem Bildrauschen und geringer Schärfe sowie mauer Farbdarstellung. Das rückwärtige Pendant taugt da schon eher für Schnappschüsse. Auf der Habenseite stehen eine tolle Bildschärfe und eine ordentliche Farbreproduktion bei gut ausgeleuchteten Motiven.
Insgesamt kann die Hauptlinse zwar überzeugen, im direkten Konkurrenzvergleich muss sie sich jedoch gerade der Kamera des iPhone 6 geschlagen geben – trotz nominell niedrigerer Auflösung auf der Apple Seite. Dennoch: Die Bildschärfe ist hoch und das Bildrauschen sehr gering, einzig die Bildhelligkeit könnte etwas höher sein.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör
Das Samsung Galaxy Alpha kommt neben einem modularen Netzteil nebst USB-Kabel mit einer Kurzanleitung und Garantiekarte daher. Zudem steckt ein – für Beipackverhältnisse – sehr gutes In-Ear-Headset mit Wechselaufsätzen und Flachbandkabel in der Packung. Kurios: Das Zubehör ist trotz dem schwarzen Testgerät komplett in Weiß gehalten.
Kaum auf dem Markt, wird schon diverses, optionales Zubehör seitens Samsung angeboten. Das reicht von der Schutzhülle Flip Cover für etwa 35 Euro über das S View Cover mit Sichtfenster für knapp 50 Euro bis hin zum S Charger Cover, einem Austausch-Akkudeckel mit Induktionsladefunktion für rund 100 Euro (Gewicht 24,5 g, Ladestation S Charger Pad getrennt erhältlich).
Garantie
Samsung gewährt auf das Galaxy Alpha 24 Monate Garantie. Das Zubehör und der Akku sind 6 Monate lang abgedeckt.
Eingabegeräte & Bedienung
Vom Samsung Galaxy S5 geerbt hat das Galaxy Alpha auch die hervorragende Bedienbarkeit bis in die Ecken des Touchscreen. Auch die bekannte Gestensteuerung und der Handschuhmodus sind an Bord. Zudem gibt es wieder Funktionen mit über dem Display schwebendem Finger wie Air Browse oder Air View. Das Display dreht bei Bedarf zudem flott in die gewünschte Richtung. Die virtuelle Tastatur weiß zu gefallen und bietet zahlreiche Einstellmöglichkeiten und Eingabevariationen. Durch den etwas kleineren Screen tippt es sich zwar nicht mehr ganz so komfortabel wie noch auf dem Galaxy S5, dennoch gelingt auch beim Galaxy Alpha das Schreiben recht zuverlässig. Der Platzbedarf der QWERTZ-Tastatur beträgt im Hochformat knapp die Hälfte des Displays, im Querformat schon zwei Drittel. Das schränkt zwar die Sichtbarkeit des Bildschirminhaltes ein, dafür tippt es sich so ganz ordentlich.
Das 4,7 Zoll große Display löst mit 1.280 x 720 Pixeln in HD auf. Im Vergleich bildet das Testgerät damit das Schlusslicht; die etwas größere Konkurrenz punktet bereits mit Full-HD-Auflösung, einzig das iPhone 6 setzt bei gleicher Diagonale auf eine nur marginal höhere Auflösung. Dennoch überzeugt uns die Darstellung mit einer subjektiv hohen Bildschärfe und knackigen Farben.
Die Helligkeit ist SAMOLED typisch eher niedrig im Konkurrenzvergleich, die durchschnittlich 335,1 cd/m² reichen dennoch für nahezu alle Anwendungsszenarien aus. Maximal leuchtet das Galaxy Alpha 348 cd/m² hell. Das Testgerät begeistert in anderen Bereichen.
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Ausleuchtung: 94 %
Helligkeit Akku: 334 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 2.57 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 1.87 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.43
Samsung Galaxy Alpha Mali-T628 MP6, 5430 Octa, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S5 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | HTC One M8 Adreno 330, 801 MSM8974AB, 16 GB iNAND Flash | Apple iPhone 6 PowerVR GX6450, A8, 128 GB eMMC Flash | Sony Xperia Z3 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | |
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Bildschirm | -50% | -44% | -16% | -91% | |
Helligkeit Bildmitte | 334 | 358 7% | 474 42% | 520 56% | 702 110% |
Brightness | 335 | 364 9% | 486 45% | 511 53% | 671 100% |
Brightness Distribution | 94 | 82 -13% | 93 -1% | 88 -6% | 90 -4% |
Schwarzwert * | 0.54 | 0.61 | 0.72 | ||
Delta E Colorchecker * | 2.57 | 5.28 -105% | 5.86 -128% | 3.92 -53% | 8.92 -247% |
Delta E Graustufen * | 1.87 | 4.65 -149% | 5.2 -178% | 4.33 -132% | 9.59 -413% |
Gamma | 2.43 91% | 2.48 89% | 2.29 96% | 2.46 89% | 2.75 80% |
CCT | 6492 100% | 7690 85% | 7218 90% | 7384 88% | 9408 69% |
Kontrast | 878 | 852 | 975 |
* ... kleinere Werte sind besser
Zum Beispiel mit der extrem homogenen Ausleuchtung von 94 %. Damit toppt das Samsung Galaxy Alpha die versammelte Konkurrenz. Nahezu perfekt auch der rechnerisch unendliche Kontrast und der fast absolute Schwarzwert. Das resultiert in einer sehr lebendigen Farbdarstellung und echtem Tiefschwarz.
Wie das Flaggschiff Galaxy S5 bietet auch unser Testgerät unter dem Menüpunkt "Bildschirmmodus" verschiedene Profile. Bei "Anpassungsfähige Anzeige" werden Farbspektrum, Sättigung und Schärfe automatisch für einige Apps optimiert, "AMOLED-Foto" lässt Farben am natürlichsten wirken. Bei "AMOLED-Kino" erscheinen Farben knalliger, jedoch etwas unnatürlich. "Einfach" stellt einen Modus ohne Eingriff dar, wirkt aber etwas fahl.
Unsere CalMAN-Messungen zeigen teils große Unterschiede zwischen den einzelnen Profilen. Dabei kommt der "Einfach"-Modus dem Ideal vom Farbraum sRGB am nächsten, was eine fast perfekte Farbtemperatur von 6492 K und ein Gamma von 2,43 eindrucksvoll beweisen. Zudem sind hier das DeltaE von 2,57 beim Color Checker sehr niedrig und die Farbsättigung am genauesten, die Graustufen werden am besten dargestellt. Subjektiv wirken Farben hier natürlich und satt.
Maximal 348 cd/m² reichen zwar aus für den Außengebrauch, die stark spiegelnde Glasabdeckung erschwert das Ablesen im Freien dennoch deutlich. Dank dem sehr hohen Kontrast ist das Smartphone jedoch ohne direkten Lichteinfall fast uneingeschränkt für Ausflüge nach draußen geeignet.
Egal von welchem noch so extremen Sichtwinkel man das Display auch betrachtet: Bildinhalte bleiben stets farbstabil und hell, kontraststark und absolut überzeugend.
Samsung stattet das Galaxy Alpha mit einer Eigenentwicklung aus, dem Samsung Exynos 5430 Octa mit bis zu 1,8 GHz Taktrate. In den Octa-Core-SoC integriert wurde eine ARM Mali-T628 MP6 GPU, dem Gespann stehen 2 GB LPDDR3-RAM zur Verfügung. Der SoC spielt derzeit in der High-End-Liga vorne mit und liegt in etwa auf Augenhöhe mit dem Qualcomm-Chip Snapdragon 801 MSM8974, der ähnlich beispielsweise im Samsung Galaxy S5 oder dem HTC One M8 zum Einsatz kommt.
Das zeigt auch unser synthetischer Benchmark-Test, den das Samsung Galaxy Alpha durch die Bank sehr gut vollendet. Deutlich wird dies im 3DMark 2013, wo das Testgerät die teils stärkere Konkurrenz überholt (HTC One M8) oder zumindest mit Vertretern wie dem Samsung Galaxy S5 oder dem Sony Xperia Z3 mithalten kann. Im AnTuTu Benchmark v5 kann das Galaxy Alpha sogar knapp das starke iPhone 6 überholen, muss sich diesem aber im BaseMark OS II geschlagen geben. Im Geekbench 3 kann das Testsample erst beim Einsatz aller Kerne einen leichten Vorsprung zur versammelten Konkurrenz rausholen, im Single-Core-Test liegt es noch knapp dahinter.
Beim GFXBench 2.7 Benchmark kann sich nur das Apple iPhone 6 klar absetzen, auf Platz zwei folgt gleich unser Testsample. Noch klarer wird dieses Bild im moderneren GFXBench 3.0 Manhattan, wo das Samsung Galaxy Alpha bis zu 56 % besser abschneidet und sich wieder nur dem iPhone 6 geschlagen geben muss.
Der abschließende Speichertest AndroBench 3 attestiert dem Samsung Galaxy Alpha einen sehr schnellen Flashspeicher, der in allen Disziplinen an der Konkurrenz vorbeizieht und nur vom Sony Xperia Z3 getoppt wird.
Noch ein Wort zur Leistung: Die teilweise beeindruckenden Werte erreichte unser Testgerät teils erst nach mehreren Versuchen, der SoC scheint relativ schnell zu throtteln. Nach anspruchsvollen Benchmarks war eine kurze Pause angesagt, um realistische Werte zu erreichen. Im Alltagstest konnten wir jedoch von diesem Manko nichts spüren, weshalb es auch keine Abwertung dafür gibt.
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 | |
Apple iPhone 6 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 | |
Apple iPhone 6 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 | |
Apple iPhone 6 |
AnTuTu v5 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Sony Xperia Z3 | |
Apple iPhone 6 |
BaseMark OS II - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Apple iPhone 6 |
Geekbench 3 | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 | |
Apple iPhone 6 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 | |
Apple iPhone 6 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 | |
Apple iPhone 6 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 | |
Apple iPhone 6 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 | |
Apple iPhone 6 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 | |
Apple iPhone 6 |
AndroBench 3-5 | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Samsung Galaxy S5 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 |
Die browserbasierten Benchmarktests mit dem vorinstallierten Android-4.4.4-Browser gehen im Klassenvergleich nicht zugunsten des Samsung Galaxy Alpha aus. Nur im Octane V2 Benchmark kann das Testgerät etwas die Muskeln spielen lassen, wenn auch das Apple iPhone 6 noch besser abschneidet. Im Mozilla Kraken 1.1 Benchmark ist dieses wiederum das einzige, das unser Testgerät überholen kann. Im Sunspider 1.0 Benchmark kann sich letzteres noch knapp vor das Samsung Galaxy S5 und das Apple iPhone 6 schieben. Im Benchmark Vellamo 3.0 liefert es sich mit dem Sony Xperia Z3 ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Im WebXPRT 2013 schließlich muss es die Konkurrenz wieder ziehen lassen, einzig das Samsung Galaxy S5 schneidet hier noch etwas schlechter ab. Für eine gute Alltags-Performance empfehlen wir dringend den wesentlich schnelleren Google Chrome Browser. Damit macht Surfen richtig Spaß.
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Apple iPhone 6 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Samsung Galaxy S5 | |
Apple iPhone 6 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Samsung Galaxy S5 | |
Apple iPhone 6 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Samsung Galaxy S5 | |
Apple iPhone 6 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 |
WebXPRT 2013 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy Alpha | |
Samsung Galaxy S5 | |
Apple iPhone 6 | |
Sony Xperia Z3 | |
HTC One M8 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Die im SoC integrierte ARM Mali-T628 MP6 GPU sorgt in Verbindung mit 2 GB LPDDR3-RAM für eine hohe Performance im 3D-Bereich. Damit laufen auch fordernde Android Spiele wie Dead Trigger 2 oder Trials: Frontier geschmeidig. Die Steuerung via Touchscreen und Lage- sowie Beschleunigungssensoren lässt den Nutzer dank präziser und flotter Arbeitsweise jederzeit Herr der Lage bleiben. Natürlich werden auch Full-HD-Videos problemlos dargestellt.
Temperatur
In dieser Disziplin zeigt sich das Samsung Galaxy Alpha im wahrsten Wortsinn cool. Im Alltagsbetrieb verlassen die Oberflächentemperaturen zu keiner Zeit den grünen Bereich. Im Idle-Betrieb werden durchschnittlich 29 °C erreicht. Den Maximalwert von 30,9 °C messen wir an der Oberseite im Bereich des Samsung Logos. Damit wird das Gehäuse nicht mal handwarm. Setzt man das Gerät unter andauernde Volllast, so erhitzen sich die Oberflächen im Schnitt auf 35 °C. Maximal erreicht das Gerät punktuell an der Unterseite im SoC-Bereich 38,4 °C. Das Netzteil wird im Betrieb mit 42,7 °C sehr heiß, sollte also zwingend frei aufgestellt werden.
Zusätzlich haben wir mit dem Akku-Test des GFXBench 3.0 Benchmarks die Leistungsstabilität der integrierten Grafikkarte überprüft. Der Ablauf: Der T-Rex-Onscreen-Test wird dreißigmal hintereinander abgerufen, und dabei werden sowohl der Akkustand als auch die Frameraten geloggt. Schon früh bricht die Framerate deutlich ein, einen Durchlauf später sinkt sie nochmal stark ab und bleibt dann für den Rest des Tests bei etwa der Hälfte der Leistungsfähigkeit stehen. Die ARM Mali-T628 MP6 zeigt also schon nach kurzer Zeit ein hitzebedingtes Throttling, also den Einbruch auf die Hälfte ihrer eigentlichen Leistung. Das erklärt unsere wechselnden Ergebnisse bei den Grafik-Benchmarks und die Zwangsabkühlpausen. Wer also länger grafisch aufwändige Games spielen möchte, sollte sich mit niedrigen Einstellungen begnügen, um ruckelfrei das Geschehen genießen zu können.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Mono-Lautsprecher findet sich an derselben Stelle wie beim iPhone 6, und zwar an der rechten Unterkante. Der kleine Schallwandler erzeugt einen mitreissenden, relativ verzerrungsfreien Sound mit hoher Maximallautstärke, der sich mit dem Klang der Smartphones aus Cupertino durchaus messen kann. Die klassentypischen Nachteile wie bassarmen Sound, gerade bei hohen Lautstärken, kann aber auch das Galaxy Alpha nicht ganz vermeiden. Die 3,5-mm-Klinkenbuchse kann dafür mit rauscharmem Klang sowie hoher Maximallautstärke voll überzeugen.
Energieaufnahme
Hier bahnt sich ein Highlight an. Das Samsung Galaxy Alpha gibt sich genügsamer im Stromverbrauch als die versammelte Konkurrenz. Mit Werten zwischen 0,4 und 1,3 Watt im Idle und 2,3 und 2,6 Watt unter Last heimst das Testsample die Stromsparermedaille ein. Gerade unter Last fallen die Werte der Mitbewerber teils doppelt so hoch aus. Das schürt unsere Erwartungen auf ein verstecktes Marathon-Gen im Galaxy Alpha.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.4 / 0.9 / 1.3 Watt |
Last |
2.3 / 2.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Ein Blick in die Spezifikationen bremst diese Hoffnung jedoch jäh ein, denn das Samsung Galaxy Alpha bietet nur einen 7,17 Wh (1.860 mAh) starken Akku – immerhin ist dieser wechselbar. Nur das Apple iPhone 6 besitzt mit 1.810 mAh (6,91 Wh) einen kleineren Energiespeicher. Laut Hersteller erreicht das Samsung Galaxy Alpha damit bis zu 9 Stunden Laufzeit im LTE-Surfbetrieb und maximal 11 Stunden über WLAN.
Unsere Tests zeigen, dass trotz wesentlich größeren Akkus kein Konkurrent – ob Samsung Galaxy S5 (10,78 Wh/2.800 mAh), HTC One M8 (9,9 Wh/2.600 mAh) oder Sony Xperia Z3 (11,5 Wh) – im Verhältnis richtig mithalten kann.
Wir messen unter Volllast durch die App Stability Test bei maximaler Helligkeit 3 Stunden 12 Minuten. Einzig das Samsung Galaxy S5 hält hier rund eine Stunde länger durch.
Den praxisnahen WLAN-Surftest bei angepasster Helligkeit von 50 Prozent (150 cd/m²) absolviert das Smartphone gute 7 Stunden lang. Hier ziehen die Mitbewerber mit mehr Saft im Akku vorbei.
Maximal läuft das Samsung Galaxy Alpha satte 22:37 Stunden, gemessen bei minimaler Displayhelligkeit und deaktivierten Kommunikationsmodulen (WLAN an) im Energiesparmodus. Hier liegt es auf Augenhöhe mit dem Apple iPhone 6 und überbietet HTC One M8 und Sony Xperia Z3 klar. Nur das Samsung Galaxy S5 schafft hier etwas mehr.
Den Videolaufzeit-Test mit der App Video Looper und dem Full-HD-Film Big Buck Bunny beendet das Testsample nach rund 11 Stunden. Einzig das Sony Xperia Z3 kann da noch mithalten.
Insgesamt liefert das Testgerät hier eine reife Leistung ab. Zusätzliches Plus: Wenn benötigt, steht ein noch radikalerer "Ultra-Energiesparmodus" bereit, der sogar die Darstellung auf Schwarz-Weiß schaltet und so noch länger durchhält.
Samsung Galaxy Alpha Mali-T628 MP6, 5430 Octa, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S5 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | HTC One M8 Adreno 330, 801 MSM8974AB, 16 GB iNAND Flash | Sony Xperia Z3 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | Apple iPhone 6 PowerVR GX6450, A8, 128 GB eMMC Flash | |
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Akkulaufzeit | 20% | -27% | 10% | -6% | |
H.264 | 656 | 556 -15% | 385 -41% | 682 4% | 595 -9% |
WLAN (alt) | 428 | 613 43% | 453 6% | 672 57% | 530 24% |
Last | 192 | 253 32% | 102 -47% | 132 -31% | 128 -33% |
Samsung bringt mit dem Galaxy Alpha ein starkes Stück Hardware auf den umkämpften High-End-Markt. Dabei hat man sich beim hauseigenen Flaggschiff Samsung Galaxy S5 orientiert, leider muss man aber im Vergleich deutliche Abstriche machen. Dass Samsung für das Galaxy Alpha dennoch mit 649 Euro (UVP) rund 50 Euro mehr verlangt, ist wohl dem aufwendigen Herstellungsprozess des neuen Gehäuses sowie dem größeren 32-GB-Flashspeicher geschuldet. Das Äußere begeistert dann auch mit einem stabilen Metallrahmen und einem schicken Design. Das Innenleben ist ebenfalls gut gelungen: Ein sehr sparsamer und dennoch ausreichend potenter Achtkern-SoC aus eigener Entwicklung macht seinen Job zusammen mit der flotten GPU und dicken 2 GB RAM sehr gut – auch wenn das Galaxy S5 hier wesentlich kräftiger aufgestellt ist. Beim 4,7 Zoll großen Super-AMOLED-Display geht man hingegen kaum Kompromisse ein. Zugegeben, die Auflösung von 720p wirkt im Vergleich zur Klasse weniger angebracht, weil etwas zu gering, erweist sich jedoch im Praxisbetrieb als völlig ausreichend. Richtig gut gefallen uns die intuitive Bedienung dank TouchWiz Oberfläche und aktuellem Android 4.4.4 KitKat sowie zahlreiche Bedienmöglichkeiten. Generell präsentiert sich die Ausstattung mit schnellem WLAN, NFC und universellen Kommunikationsmodulen sowie einer ordentlichen Hauptkamera als reichhaltig. Dass letztere bei schlechtem Umgebungslicht etwas schwächelt, sei ihr verziehen. Dafür gefallen ausdauernde Akkulaufzeiten und ein Fingerabdrucksensor, der die Sicherheit gewährleistet. Gut ist auch die exzellente Sprachqualität. Härtester Kritikpunkt: Samsung streicht beim Galaxy Alpha den Speicherkartenslot. Wer also mehr als die rund 25 GB (netto) benötigt, muss auf zusätzlichen Online-Speicher setzen.
Im Flaggschiffpoker stellt das Samsung Galaxy Alpha insgesamt eine interessante Möglichkeit dar. Gerade im Bereich der Top-Smartphones gibt es aber derzeit zahlreiche Alternativen. Den härtesten Mitbewerber neben dem Apple iPhone 5s und iPhone 6 hat das Galaxy Alpha wohl hausintern mit dem Samsung Galaxy S5. Das ist derzeit bereits für etwa 500 Euro zu haben. Wer auf ein stabiles, kompaktes Smartphone mit Metallgehäuse Wert legt, das zudem technisch auf der Höhe der Zeit ist, für den sprechen wir eine Kaufempfehlung aus – solange er die genannten Kritikpunkte verschmerzen kann.