Test Packard Bell Easynote TF71BM-C8R1 Notebook
Die Bing Version von Windows 8.1 erlaubt es Notebook-Herstellern, ihre Geräte preisgünstiger als bisher anzubieten. In Folge dessen finden sich im Unter-300-Euro-Segment zunehmend 15,6-Zoll-Notebooks inklusive Windows. Das Packard Bell Easynote TF71BM-C8R1 gehört zu diesen Geräten. Wieviel Notebook bekommt man zu einem Preis von 250 bis 270 Euro? Unser Test zeigt es.
Zu den Konkurrenten des Easynote zählen alle preisgünstigen Notebooks. Da wären beispielsweise das kürzlich getestete Asus X551MAV-SX391B, das Lenovo B50-30 und das Lenovo G50-45 zu nennen.
Gehäuse & Ausstattung
Das Gehäuse des Easynote besteht aus schwarzem, mattem Kunststoff. Die Handballenablage und die Deckelrückseite sind zusätzlich mit einer Textur versehen. Die Baseunit weist die üblichen Schwachstellen auf, die wir bei vielen Geräten antreffen: Neben der Tastatur und unterhalb des Touchpads kann das Gehäuse etwas durchgebogen werden. Auch ist die Baseunit für unseren Geschmack etwas zu stark verdrehbar. Das gilt in viel stärkerem Maße auch für den Deckel. Eine Wartungsklappe hat das Easynote nicht vorzuweisen; eine Öffnung des Gehäuses ist aber möglich. Nach Entfernung aller Schrauben von der Geräte-Unterseite kann die Oberseite der Baseunit vorsichtig abgehebelt werden. Aber Achtung: Die Oberseite ist über diverse Flachbandkabel mit der Hauptplatine verbunden. Um das vorhandene Arbeitsspeichermodul gegen ein größeres Modell zu tauschen, müsste anschließend noch die Hauptplatine ausgebaut werden.
Die Schnittstellenauswahl hält keine Überraschungen bereit. Die nötigsten Anschlüsse sind an Bord. Allerdings hat Acer ("Packard Bell" ist eine Marke der Firma Acer) die meisten Schnittstellen auf die Rückseite des Rechners verfrachtet. Einerseits sorgt das für Ordnung auf dem Schreibtisch und die Bereiche neben der Handballenablage bleiben frei von Kabeln, andererseits gestaltet sich dadurch die Nutzung recht unkomfortabel.
Eingabegeräte
Das Easynote ist mit einer unbeleuchteten Chiclet-Tastatur ausgestattet. Ein Nummernblock ist nicht vorhanden. Die flachen, angerauten Tasten bieten einen normalen Hub und einen klaren Druckpunkt. Während des Tippens gibt die Tastatur leicht nach. Alles in allem liefert Acer hier eine ordentliche Tastatur, die auch häufigere Schreibarbeiten erlaubt. Etwa 10,6 x 7,8 cm misst das multitouchfähige Clickpad. Die große Fläche ermöglicht eine einfache Nutzung der Gestensteuerung. Die glatte Oberfläche des Pads macht den Fingern das Gleiten leicht. Das Pad besitzt einen kurzen Hub und einen deutlichen Druckpunkt.
Display
Das 15,6-Zoll-Display des Easynote ist mit einer matten Oberfläche versehen. In Sachen Helligkeit sieht es mit einem Wert von 176,7 cd/m² mau aus. Allerdings kann das Display mit einem ordentlichen Kontrast (532:1) und Schwarzwert (0,37 cd/m²) aufwarten.
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 197 cd/m²
Kontrast: 532:1 (Schwarzwert: 0.37 cd/m²)
ΔE Color 8.93 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 10.03 | 0.5-98 Ø5.2
51% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
55.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
80.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
53.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.62
Im Auslieferungszustand liegt die durchschnittliche DeltaE-2000-Abweichung des Bildschirms bei einem Wert von 8,93. Das entspricht dem Preisniveau des Rechners. Erstrebenswert wäre ein Wert kleiner 3. Das Display weist zudem einen Blaustich auf.
Das TN-Panel des Easynote hat dem Nutzer nur eingeschränkte Blickwinkel zu bieten. Etwas anderes haben wir bei dem Preisniveau auch nicht erwartet. Dank der matten Oberfläche kann der Bildschirm im Freien genutzt werden. Das gilt aber nur für nicht allzu helle Umgebungen, da der Bildschirm nur über eine geringe Helligkeit verfügt.
Leistung
Das Packard Bell Easynote TF71BM-C8R1 stellt ein sehr preisgünstiges Notebook im 15,6-Zoll-Format dar. Primäre Anwendungsbereiche sind Office, Internet und Videowiedergabe. Unser Testgerät ist bereits ab etwa 250 Euro zu haben. Eine weitere Variante mit 4 GB Arbeitsspeicher ist für etwa 330 Euro zu bekommen.
Prozessor
Bei einem Notebook-Preis von etwa 250 Euro kann man keinen Prozessor der Core Klasse erwarten. Entsprechend findet sich im Easynote ein Intel Celeron N2830 Zweikernprozessor (Bay Trail). Dieser arbeitet mit einer Basisgeschwindigkeit von 2,16 GHz. Per Turbo kann die Geschwindigkeit auf 2,416 GHz erhöht werden. Sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb steht die volle Leistung der CPU zur Verfügung. Leistungsmäßig ist die CPU in etwa zwischen den E-Serie- und A-Serie-APUs von AMD einzuordnen.
System Performance
Obwohl der Rechner nur über 2 GB Arbeitsspeicher verfügt, arbeitet er subjektiv betrachtet rund und flüssig. Erst bei vielen geöffneten Fenstern ist die Speicherausstattung spürbar. Wer mehr Arbeitsspeicher benötigt, müsste das vorhandene Modul gegen ein 4- oder 8-GB-Modul austauschen. Acer hat uns informiert, dass lediglich eine Arbeitsspeicherbank vorhanden ist. Die Resultate in den PC Mark Benchmarks halten keine Überraschungen bereit und bewegen sich auf einem Niveau mit vergleichbar ausgestatteten Rechnern wie dem Asus X551MAV.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 1231 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 1007 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 1310 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Trotz dem niedrigen Kaufpreis steht dem Nutzer relativ viel Speicherplatz zur Verfügung. Eine 500-GB-Festplatte (5.400 Umdrehungen pro Minute) von Seagate steckt in dem Rechner. Die Platte verrichtet ihren Dienst ohne Auffälligkeiten und liefert insgesamt gute Transferraten.
Grafikkarte
Der HD-Graphics-Grafikkern des Rechners stammt ebenfalls von Intel. Er unterstützt DirectX 11 und arbeitet mit Geschwindigkeiten bis zu 750 MHz. Sonderlich viel Rechenleistung hat er nicht zu bieten. AMD GPUs à la Radeon R4 (Beema) und Radeon R5 (Beema), die in vergleichbaren Notebooks zu finden sind, sind deutlich potenter.
3DMark 11 Performance | 214 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 15921 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 1211 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Hardware-Ausstattung des Rechners muss sich den meisten 3D-Spielen geschlagen geben. Nur vereinzelte Titel erreichen flüssige Frameraten - bei niedriger Auflösung und geringem Qualitätsniveau. Zu diesen Titeln zählen Sims 4 und Counter-Strike: Global Offensive. Spiele aus dem Windows Store sollten in der Regel problemlos laufen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Tomb Raider (2013) | 14.4 | 7.4 | 4.8 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Im Idle-Modus steht der Lüfter normalerweise still, und es ist dann nur das Rauschen der Festplatte zu hören. Wird das Notebook gefordert, dreht der Lüfter auf. Während des Stresstests hat der Lüfter ein leichtes Fiepen/Pfeifen von sich gegeben, das schnell nervig wird. Bei der normalen Nutzung des Rechners ist dies aber nicht aufgetreten. Das kürzlich von uns getestete Asus X551MAV arbeitet insgesamt leiser.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.8 / 31.8 / 31.8 dB(A) |
HDD |
| 31.8 dB(A) |
DVD |
| 36.3 / dB(A) |
Last |
| 36.3 / 36.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Den Stresstest (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) durchläuft das Easynote sowohl im Netz- und im Akkubetrieb auf die gleiche Weise: Während die CPU mit voller Geschwindigkeit werkelt, arbeitet die GPU mit 720 MHz. Übermäßig stark erwärmt sich das Gehäuse dabei nicht. Die Temperaturen liegen an jedem Messpunkt klar unterhalb von 40 Grad Celsius. Das Asus X551MAV erwärmt sich insgesamt geringer als das Easynote.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 26 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (+1.6 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher des Easynote haben ihren Platz auf der Geräte-Unterseite gefunden. Sie erzeugen einen Klang, der leicht ins Dumpf-Blecherne tendiert. Sprache ist gut zu verstehen. Ein besseres Klangerlebnis ist nur mit Kopfhörern oder externen Lautsprechern zu erreichen.
Energieaufnahme
Wie schon das Asus X551MAV hat auch das Easynote einen niedrigen Energiebedarf. Im alltäglichen Betrieb liegt dieser unterhalb von 10 Watt. Während unseres Stresstests (Prime95 und Furmark laufen für mindestens eine Stunde) genehmigt sich der Rechner bis zu 16,9 Watt. Es fällt auf, dass das Easynote über den gesamten Lastbereich hinweg etwas mehr Energie benötigt als das X551MAV. Hier scheint Asus den Energiehaushalt besser im Griff zu haben.
Aus / Standby | 0.2 / 0.3 Watt |
Idle | 7.4 / 9.7 / 9.9 Watt |
Last |
14.9 / 16.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Überraschen kann das Easynote mit seinen Akkulaufzeiten. Die Kombination aus verbrauchsarmer CPU und großer Akkukapazität (53 Wh) sorgt in unserem praxisnahen WLAN-Test für eine Laufzeit von 7:09 h. Viele deutlich teurere Notebooks können da nicht mithalten. Auch das Asus X551MAV (4:04 h) liegt meilenweit davon entfernt. Bei dem WLAN-Test werden Webseiten automatisch im 40-Sekunden-Intervall aufgerufen. Das Energiesparprofil ist aktiv, und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt.
Packard Bell Easynote TF71BM-C8R1 HD Graphics (Bay Trail), N2830, Seagate Momentus Thin ST500LT012-1DG142 | Asus X551MAV-SX391B HD Graphics (Bay Trail), N2830, Seagate Momentus Thin ST500LT012-1DG142 | Lenovo B50-30 HD Graphics (Bay Trail), N2815, Seagate Momentus Thin 320 GB ST320LT012 | HP 15-g005ng Radeon R5 (Beema/Carrizo-L), A8-6410, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E680 | Lenovo IdeaPad G50-45 Radeon R4 (Beema), A6-6310, Seagate ST500LM000 Solid State Hybrid Drive | |
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Akkulaufzeit | |||||
WLAN (alt) | 429 | 244 -43% | 217 -49% | 291 -32% | 230 -46% |
Fazit
Trotz seinem niedrigen Preis bekommt man mit dem Packard Bell Easynote TF71BM-C8R1 ein anständiges Notebook, das sich für einfache Office- und Internetanwendungen sowie die Videowiedergabe eignet. Die sehr guten Akkulaufzeiten in Kombination mit einem matten Bildschirm und einer recht ordentlichen Tastatur machen auch den Einsatz als mobile Schreibmaschine möglich. Der Bildschirm erfreut mit einer matten Oberfläche und einem ordentlichen Kontrastwert, hat aber gleichzeitig eine sehr geringe Helligkeit und instabile Blickwinkel zu bieten. Erfreulicherweise gewährt Acer dem Notebook eine zweijährige Garantie.
Als Alternative zum Easynote kommt beispielsweise das Acer Aspire E1-532 (Celeron 2955U, HD Graphics (Haswell)) in Frage. Es bietet insgesamt mehr Rechenleistung als das Easynote und ist aktuell für etwa 250 Euro (ohne Windows-Betriebssystem) zu haben. Auch das Lenovo G50-45 (AMD A6-6310, Radeon R4 (Beema)) mit AMD-Innereien ist eine Alternative. Hierfür müssen etwa 300 Euro auf den Tisch gelegt werden (ohne Windows-Betriebssystem). Das mit der identischen Hardwarebasis ausgestattete Asus X551MAV-SX391B ist ebenfalls für 300 Euro zu bekommen (inklusive Windows 8.1).
Update 10.10.2014: Acer hat uns heute mitgeteilt, dass das Easynote lediglich mit einer Arbeitsspeicherbank ausgerüstet ist. Im Falle einer Aufrüstung müsste also das vorhandene Modul ausgetauscht werden Die entsprechenden Stellen im Text haben wir angepasst.