Test Oppo Find X Smartphone
Für das randlose Find X beschreitet Oppo neue Wege: Anstelle einer Display-Notch setzt der chinesische Hersteller auf ein motorisiertes Gehäusebestandteil, welches innerhalb von einer halben Sekunde automatisiert aus dem oberen Rand heraus- und wieder hereinfährt. Dank dieser Slidertechnik sind sowohl die Sensoren für die Gesichtserkennung und die Frontkamera als auch die rückwärtige Dual-Kameraeinheit im Gehäuse geschützt. Außerdem ermöglicht dieses variable Gehäusemodul die maximale Reduktion der Ränder des 6,4 Zoll großen Displays. Zudem ist das „Kinn“, also der Rand unterhalb des OLED-Panels, im Find X erfreulich dünn ausgefallen.
Angetrieben wird das High-End-Smartphone von Qualcomms aktuell schnellstem SoC, dem Snapdragon 845. Der Akku des Find X besitzt eine Kapazität von 3.730 mAh und kann mittels VOOC-Charge-Schnellladetechnik zügig wieder aufgeladen werden. Ansonsten bietet das Dual-SIM-Handy 8 GB RAM und mit bis zu 256 GB internem Speicher im Topmodell des Herstellers ausreichend Platz für persönliche Daten. Letzteres ist für etwa 1000 Euro in Europa erhältlich, nicht aber in Deutschland. Eine Version mit 128 GB internem Speicher kann für circa 650 Euro via Importfirmen aus Fernost erworben werden.
Der von uns auserkorene Hauptkonkurrent ist das ebenfalls nahezu randlose Vivo Nex Ultimate, welches in unserem Test bereits gut abgeschnitten hat. Als weitere Konkurrenten des Find X und als Vergleichsgeräte im Test aufgeführt ist die aktuelle hiesige Smartphone-Elite: Samsung Galaxy S9 Plus und Huawei P20 Pro sowie der Preis-Leistungs-Champion, das Xiaomi Mi 8.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse - Das Find X ist eine Schönheit
Das Oppo-Flagship-Modell ist in den zwei Farbvarianten: Blau-Schwarz (Glacier Blue) und Rot-Schwarz (Bordeaux Red) erhältlich. Die gebogene schwarze Rückseite hellt in dem jeweiligen Farbton zu den Rändern hin auf, was sehr hübsch anzuschauen ist. Dank der im Gehäuse versteckten Kameraelemente und Sensoren ist das Find X puristisch und „clean“ im Design.
Auf der Front befindet sich der 6,4 Zoll große Bildschirm mit ebenfalls gewölbten seitlichen Rändern, ähnlich wie bei der Galaxy-S-Serie von Samsung. Die Ränder um das OLED-Panel, welches von Corning Gorilla Glas 5 geschützt ist, fallen sehr gering aus. Mit knapp 87 Prozent besteht die Front des Find X nahezu vollständig aus dem Display und besitzt eines der effizientesten Display-Oberflächen-Verhältnisse auf dem Smartphone-Markt.
Die geringe Bauhöhe des Metallrahmens sowie die leicht gebogene Rückseite lassen das Find X hervorragend in der Hand liegen. Das Gehäuse wirkt sehr wertig und ergonomisch. Die Tasten für die Lautstärkeregelung sowie An/Aus sind leicht erreichbar und haben einen angenehmen Druckbereich. Die Tasten sitzen fest im Gehäuse. Eine IP-Zertifizierung fehlt dem Oppo Find X, sodass Wasser und Staub in das Gehäuse eindringen kann.
Ausstattung - Für ein 1000-Euro-Smartphone überschaubar
Zur Ausstattung des Find X gehören ein 3D-FaceUnlock sowie eine drahtlose Übertragung von Displayinhalten auf externe Monitore. Auf eine Benachrichtigungs-LED, VoLTE, WiFi-Calling oder einen Fingerabdrucksensor müssen die Nutzer des Oppo-Smartphones jedoch verzichten.
Der interne UFS-2.1-Speicher umfasst in unserem Testgerät eine Kapazität von 128 GB, wobei dem Nutzer im Auslieferungszustand noch etwa 110 GB zur freien Verfügung stehen. Eine microSD-Karte wird neben der Dual-Sim-Funktionalität nicht unterstützt.
Der USB-Port besitzt die Type-C-Bauform, dahinter verbirgt sich ein USB-2.0-Anschluss, mit dem das Gerät geladen wird. Darüber hinaus wird USB-OTG angeboten, sodass externe Speichermedien oder Eingabegeräte erkannt werden. Wireless Charging wird trotz der Glasrückseite allerdings nicht unterstützt. Stattdessen setzt Oppo auf die VOOC-Charge-Technologie als Schnell-Ladetechnik, um den 3.730 mAh starken Akku mittels USB-Type-C aufzuladen.
Software - ColorOS im Find X sorgt für Einschränkungen
Bei der Systemsoftware setzt Oppo auf die hauseigene Benutzeroberfläche ColorOS, die auf der aktuellen Google-Android-Version 8.1 basiert. Unser Testgerät läuft mit der chinesischen ROM-Version (Modell: PAFM00) und die Android-Sicherheitspatches sind auf dem Stand von August 2018.
Die Benutzeroberfläche des Android-Betriebssystems erinnert kaum an Stock Android. ColorOS in der Version 5.1 ist bunt gehalten und bietet sehr viele Einstellungsmöglichkeiten. Installierte Apps werden nicht in einem App-Drawer gesammelt, sondern auf die verschiedenen Homescreens verteilt. Das System geht verhältnismäßig restriktiv vor - ein alternativer Launcher kann beispielsweise nur über Umwege (adb commands) genutzt werden. Trotz des üppigen Arbeitsspeichers lässt ColorOS auch nur 5 aktive Apps im Hintergrund zu.
Die chinesische Version des Find X unterstützt ab Werk keine Google-Dienste wie den Play Store oder Google-Applikationen wie Gmail. Stattdessen kommen chinesische Services und Oppo-eigene Dienste zum Einsatz. Um dennoch nicht auf die Google-Dienste verzichten zu müssen, erfahren Sie in unserem How-To, was bei einer nachträglichen Installation der Google-Applikationen beachtet werden muss.
Kommunikation und GPS - Kein NFC im Find X
Bei den Kommunikationsmodulen setzt Oppo auf Bluetooth in der Version 5.0. Eine Möglichkeit der Near-Field-Communication (NFC) ist beim Find X nicht gegeben.
Das integrierte WLAN-Modul des Oppo-Smartphones beherrscht den IEEE-802.11-Standard nach a/b/g/n/ac und funkt demnach, wie in der Preisklasse üblich, nicht nur im 2,4-GHz-, sondern auch im 5-GHz-Frequenzbereich. In der alltäglichen Nutzung ist die Empfangsleistung des WLAN-Moduls gut und das Signal stabil.
In unmittelbarer Nähe zum Router (Telekom Speedport, W921V) messen wir eine Dämpfung von –37 dBm. Im Zusammenspiel mit unserem Referenz-Router Linksys EA8500 kommt das Find X auf sehr gute Übertragungsraten von 430 MBit/s und 510 MBit/s.
Das Find X bietet Platz für zwei nanoSIM-Karten. Ins mobile Internet geht das Dual-Sim-Smartphone mit bis zu 1,2 GBit/s (Cat 18) in den Downloads. Unterstützt werden dabei alle für Deutschland relevanten LTE-Frequenzen. Insgesamt bietet das verbaute LTE-Modem den Zugang zu 24 LTE-Bändern, was dem Befund "weltreisentauglich" durchaus gerecht wird.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition | |
Vivo Nex Ultimate | |
Samsung Galaxy S9 Plus | |
Oppo Find X | |
Huawei P20 Pro | |
iperf3 receive AX12 | |
Samsung Galaxy S9 Plus | |
Huawei P20 Pro | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition | |
Oppo Find X | |
Vivo Nex Ultimate |
Die Positionsbestimmung mit dem Oppo-Smartphone erfolgt mittels der Hauptsatellitensysteme: GPS, GLONASS und Beidou. Der Satfix im Freien erfolgt zügig mit einer Genauigkeit von etwa 3 Metern. Selbst in Gebäuden gelingt mit dem Find X die Positionsbestimmung sehr schnell und genau.
Um die Ortungsgenauigkeit unseres Testgerätes in der Praxis einschätzen zu können, zeichnen wir parallel eine Strecke zu Vergleichszwecken mit dem GPS-Fahrradcomputer Garmin Edge 520 und dem Smartphone auf. Leider konnten wir auch nach dreimaliger Wiederholung unseres GPS-Tests keine aussagekräftigen Ortungsdaten aus dem Find X gewinnen, sodass ein abschließendes Fazit der Ortungsgenauigkeit nicht möglich ist.
Telefonfunktionen und Sprachqualität - In Deutschland nur Telekom-SIM-Kartennutzung möglich
Die Sprachqualität des Find X ist gut und das Smartphone in der alltäglichen Nutzung unauffällig, zumindest beim Gebrauch einer Telekom-SIM-Karte. Weder im D-Netz von Vodafone, noch im E-Netz von O2 verbindet sich das Oppo-Smartphone ins mobile Internet. Nur die Telefonie ist außerhalb des Telekom-Netzes in unserem Test möglich.
Störende Aussetzer oder Empfangsprobleme gibt es mit dem Find X nicht. Stimmen werden zudem klar wiedergegeben. Die Qualität des eingebauten Mikrofons empfinden wir als zufriedenstellend und die Stimmenwiedergabe wird von unserem Gesprächspartner als deutlich charakterisiert.
Kameras - Lichtschwache Blende im Find X
Die rückseitige Hauptkamera des Oppo-Smartphones verfügt über zwei Objektive mit einer Offenblende von f/2.0 und einem Autofokus mit Phasenerkennung. Während die 16-MP-Hauptkamera mit 4.608 x 3.456 Bildpunkten im Bildformat 4:3 auflöst, besitzt der zweite Kamerasensor eine Auflösung von 20 MP. Dank der zweiten Linse lassen sich Bokeh-Effekte mit gezieltem Einsatz von Hintergrundunschärfe erstellen. Bei schlechten Lichtverhältnissen kann die rückseitige Kameraeinheit von einem LED-Blitz unterstützt werden. Eine optische Bildstabilisierung (OIS) ist ebenfalls verbaut.
Die Fotoqualität ist hervorragend, zumindest bei guten Lichtbedingungen. Sowohl die Dynamik als auch Bilddetails können in den Aufnahmen überzeugen. Mit schnellen Bewegungen hat der Autofokus jedoch Probleme. Die Farben werden recht natürlich eingefangen und der Weißabgleich lässt die Aufnahmen eher warm als kühl wirken.
Auch in Situationen mit wenig Umgebungslicht macht das Find X ansprechende Fotoaufnahmen mit wenig Bildrauschen und geringer Unschärfe. Bei wenig Licht werden die Aufnahmen jedoch etwas dunkel.
Die 25-MP-Kamera auf der Front kann durchaus als Selfie-Spezialist durchgehen. Die Aufnahmen neigen etwas zu Überbelichtung, sind dennoch qualitativ gut bis sehr gut. Als etwas störend empfinden wir die Weichzeichnung in den Fotos.
Videos nimmt die Frontkamera in 1080p bei bis zu 30 Bildern pro Sekunde auf. Die 16-MP-Kamera auf der Rückseite zeichnet Videos in UHD-Auflösung bei bis zu 30 FPS auf.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Zubehör und Garantie - 20-Watt-Schnellladenetzteil standardmäßig dabei
Neben dem Smartphone selbst liegen ein USB-Kabel, eine Schutzhülle aus Kunststoff, ein USB-C-auf-3,5-mm-Adapter sowie ein modulares CN-Netzteil (4 A, 5 V) in der Verpackung.
Darüber hinaus legt TradingShenzhen einen EU-Adapter für die hierzulande verwendeten Steckdosen bei, dieser gehört aber nicht zum Standardlieferumfang, sondern stellt eine Serviceleistung des Leihstellers dar.
Die Garantie beläuft sich auf 24 Monate. Was Sie beim Kauf von Smartphones via Importfirmen beachten müssen, erfahren Sie hier.
Bei unserem Testgerät, bereitgestellt durch den Leihsteller TradingShenzhen, besteht die Möglichkeit, im Falle eines Garantieanspruchs das Find X an eine deutsche Versandadresse zu schicken. Ein zeitaufwändiger Versand nach China würde daher entfallen.
Eingabegeräte & Bedienung - Oppo-Handy mit 3D-Gesichtserkennung
Das Find X verfügt nicht über einen Fingerabdrucksensor, dafür ist es das erste Oppo-Smartphone, welches eine biometrische Authentifizierung via 3D-Gesichtserkennung besitzt. Diese soll laut Oppo etwa 15.000 Punkte im Gesicht analysieren und damit 20-mal sicherer als ein Fingerabdrucksensor. Die Gesichtserkennung entsperrt das Find X sehr schnell und akkurat. Die Erkennungsraten können selbst bei absoluter Dunkelheit überzeugen.
Die Steuerung erfolgt entweder über die drei üblichen Android-On-Screen-Tasten im unteren Displaydrittel oder alternativ über Gesten, ähnlich wie bei Xiaomi-Modellen. Die Eingaben auf dem 6,41 Zoll großen Display werden bis in die Ecken des Touchscreens akkurat und schnell umgesetzt.
Als Tastaturlayout kommt das Sogou-Keyboard for Oppo zum Einsatz. Wer dies aufgrund der chinesischen Zeichen nicht mag, kann sich eine andere Tastatur aus dem Play Store herunterladen.
Display - Kontrastreiches OLED-Panel
Das OLED-Display bietet eine Auflösung von 2.340 x 1.080 Pixeln im Format 19,5:9 bei einer Diagonale von 6,41 Zoll und einer Pixeldichte von gut 400 PPI. Inhalte wirken durch die hohe Anzahl an Pixeln scharf und Texte lassen sich mit dem großen Bildschirm hervorragend lesen. Ein Schärfeunterschied zu QHD-Panels ist im direkten Vergleich aber sichtbar.
Die maximale Bildschirmhelligkeit der organischen Anzeige ist mit 432 cd/m² nicht allzu hoch, die Ausleuchtung mit 87 Prozent aber gleichmäßig. Bei unserer realitätsnäheren APL50-Messung, welche eine gleichmäßige Verteilung von hellen und dunklen Bereichen auf dem OLED-Panel simuliert, sind es 428 cd/m².
Zur Regelung der Luminanz nutzt das Find X Pulsweitenmodulation, kurz PWM, mit einer Frequenz von 227 Hz. Subjektiv konnten wir kein störendes Flimmern feststellen, allerdings kann PWM besonders bei empfindlichen Anwendern Probleme wie Kopfschmerzen oder Schwindel hervorrufen.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 427 cd/m²
Kontrast: ∞:1 (Schwarzwert: 0 cd/m²)
ΔE Color 5.37 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4 | 0.5-98 Ø5.2
146.5% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.243
Oppo Find X AMOLED, 2340x1080, 6.4" | Vivo Nex Ultimate Super AMOLED, 2316x1080, 6.6" | Xiaomi Mi 8 Explorer Edition Super AMOLED, 2248x1080, 6.2" | Samsung Galaxy S9 Plus Super AMOLED, 2960x1440, 6.2" | Huawei P20 Pro OLED, 2240x1080, 6.1" | |
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Bildschirm | -28% | 14% | 37% | 47% | |
Helligkeit Bildmitte | 427 | 356 -17% | 429 0% | 565 32% | 569 33% |
Brightness | 432 | 352 -19% | 432 0% | 571 32% | 578 34% |
Brightness Distribution | 87 | 95 9% | 88 1% | 96 10% | 95 9% |
Schwarzwert * | |||||
Delta E Colorchecker * | 5.37 | 7.08 -32% | 3.39 37% | 2.3 57% | 1.3 76% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 7.51 | 14.1 -88% | 5.25 30% | 4.8 36% | 2.1 72% |
Delta E Graustufen * | 4 | 4.7 -18% | 3.3 17% | 1.9 52% | 1.6 60% |
Gamma | 2.243 98% | 2.096 105% | 2.238 98% | 2.16 102% | 2.31 95% |
CCT | 6851 95% | 7297 89% | 7135 91% | 6332 103% | 6401 102% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 227 Hz | ||
Das Display flackert mit 227 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 227 Hz ist relativ gering und daher sollte es bei sensiblen Personen zu Problemen wie Flackern oder Augenbeschwerden führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Technologiebedingt haben OLED-Displays im Vergleich zu IPS-Panels einen deutlichen Vorteil, da organische Anzeigen selbst in einem völlig abgedunkelten Raum und bei maximaler Helligkeit ein „absolutes“ Schwarz darstellen können und somit dessen Kontrastverhältnis in der Theorie gegen unendlich tendiert.
Die Analyse des Fotospektrometers und der CalMAN-Software ergibt für das Find X mit 5,4 (Farben) beziehungsweise 4 (Graustufen) relativ geringe durchschnittliche Delta-E-Abweichungen zum sRGB-Farbraum, bei einem Idealbereich von Werten <3. Die Farbtemperatur ist mit 6851 K, gemessen am Idealwert von 6.500 K, nur leicht erhöht. Der sRGB-Farbraum wird von dem OLED-Panel vollständig abgedeckt. Einen Farbstich können wir nicht wirklich erkennen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 3 ms steigend | |
↘ 3 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind sehr kurz, wodurch sich der Bildschirm auch für schnelle 3D Spiele eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 15 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
8 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 5 ms steigend | |
↘ 3 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind kurz wodurch sich der Bildschirm auch für Spiele gut eignen sollte. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 17 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten besser als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Im Freien leistet die organische Anzeige des Oppo-Smartphones gute Dienste. Inhalte sind bei direkter Sonneneinstrahlung ablesbar, auch wenn die maximale Luminanz etwas höher sein könnte.
Die Blickwinkel sind auf einem sehr guten Niveau. Selbst bei sehr flachen Betrachtungswinkeln werden Displayinhalte relativ farbtreu und plastisch dargestellt. Farbveränderungen treten nicht auf.
Leistung - Snapdragon 845 und sehr gute System Performance
Im Inneren des Oppo-Smartphones sorgt der Qualcomm Snapdragon 845 für reichlich Leistung. Das SoC für High-End-Smartphones des Jahres 2018 integriert vier Performance-Kerne, basierend auf der ARM-Cortex-A75-Architektur mit bis zu 2,8 GHz sowie vier Stromspar-Kerne, basierend auf der ARM-Cortex-A55-Architektur mit bis zu 1,8 GHz Taktrate. Die im Qualcomm-SoC verbaute Grafikeinheit ist eine ebenfalls leistungsstarke Adreno 630.
Im Zusammenspiel mit 8 GB RAM sorgt der High-End-Prozessor für eine sehr gute System Performance. Die Ladezeiten von Applikationen sind zudem sehr kurz. In unserem Benchmark-Paket platziert sich das High-End-Smartphone aus dem Hause Oppo an vorderster Front. Im AnTuTu Benchmark bildet es zusammen mit dem Xiaomi Mi 8 die Speerspitze. Die Systembenchmarks meistert das Find X ebenfalls hervorragend. Im PCMark deklassiert es die Konkurrenz mit über 13.000 Punkten. Jedoch sollten die Informationen hinsichtlich einer dynamischen Leistungsanpassung des Find X – wie auch bei anderen Herstellern - in den Benchmarks berücksichtigt und entsprechend eingeordnet werden.
Beim Surfen mit dem Chrome-Browser muss man sich keine Sorgen über zu wenig Geschwindigkeit machen, auch wenn sich das Find X in allen Benchmarks eher im Mittelfeld bewegt. In der Praxis kann das Oppo-Smartphone mit einer hohen Geschwindigkeit beim Surfen punkten. Aufwändige Seiten werden schnell und fehlerfrei geladen.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition (Chrome 69) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (22.5 - 90.9, n=25) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Oppo Find X (Chrome 69) | |
Huawei P20 Pro (Chrome 65) | |
Vivo Nex Ultimate (Chrome 67) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=203, der letzten 2 Jahre) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (3991 - 18275, n=28) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition (Chrome 69) | |
Oppo Find X (Chrome 69) | |
Huawei P20 Pro (Chrome 65) | |
Vivo Nex Ultimate (Chrome 67) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Vivo Nex Ultimate (Chrome 67) | |
Huawei P20 Pro (Chrome 65) | |
Oppo Find X (Chrome 69) | |
Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 (2154 - 11204, n=28) | |
Xiaomi Mi 8 Explorer Edition (Chrome 69) | |
Samsung Galaxy S9 Plus (Samsung Browser 7.0) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=160, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
Beim Lesen und Schreiben des internen UFS-Speichers stellt das Oppo-Handy keine neuen Rekorde auf, die Zugriffsraten sind jedoch auf dem Niveau aktueller High-End-Smartphones anderer Hersteller.
Oppo Find X | Vivo Nex Ultimate | Xiaomi Mi 8 Explorer Edition | Samsung Galaxy S9 Plus | Huawei P20 Pro | Durchschnittliche 128 GB UFS 2.1 Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | -8% | -8% | -5% | 125% | 109% | 467% | |
Sequential Read 256KB | 761 | 687 -10% | 692 -9% | 819 8% | 832 9% | 760 ? 0% | 1847 ? 143% |
Sequential Write 256KB | 206.9 | 228.4 10% | 205.2 -1% | 204.9 -1% | 196.7 -5% | 297 ? 44% | 1436 ? 594% |
Random Read 4KB | 145.9 | 126.7 -13% | 135.2 -7% | 129.7 -11% | 144.3 -1% | 152.9 ? 5% | 277 ? 90% |
Random Write 4KB | 26.98 | 22.1 -18% | 22.65 -16% | 22.74 -16% | 160.5 495% | 131.6 ? 388% | 308 ? 1042% |
Sequential Read 256KB SDCard | 79.2 ? | 76 ? | |||||
Sequential Write 256KB SDCard | 67.2 ? | 59.6 ? |
Spiele - Adreno 630 GPU sorgt für Spielspaß
Die im Qualcomm-SoC intergierte Adreno 630 GPU unterstützt alle modernen APIs wie Vulkan, OpenGL und Direct3D 12. Die leistungsstarke Grafikkarte im Find X ermöglicht, selbst aufwändigere 3D-Spiele aus dem Android Play Store ruckelfrei wiederzugeben. Aktuelle Spieletitel, wie Asphalt 9, werden mit der GPU relativ konstant bei 30 fps in hoher Grafik wiedergegeben.
Emissionen - Oberflächentemperaturen unproblematisch
Temperatur
Die Vorderseite des Oppo-Smartphones erwärmt sich unter Last recht ungleichmäßig. Während im oberen Bereich 41,6 °C gemessen werden, weist das untere Drittel der Front maximale Oberflächentemperaturen von knapp 36 °C auf. Die unter Lastbedingungen anfallenden Temperaturen sind dank der recht kühlen Rückseite im Alltag nicht störend.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.2 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Im Find X ist ein Mono-Lautsprecher an der Unterkante des Smartphones verbaut. Dieser ist mit knapp 82 dB(A) ausreichend laut, kann qualitativ aber nur bedingt überzeugen. Basstöne sind nicht wahrnehmbar, die Mitten und Höhen werden auch nicht wirklich linear wiedergegeben. Für die Wiedergabe von kurzen Videos ist die Qualität des Mono-Lautsprechers aber völlig ausreichend.
Musikliebhaber können auf die Sound-Ausgabe über den USB-Type-C-Anschluss zurückgreifen, welche gut klingt und auch genügend laut ist.
Oppo Find X Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81.5 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 63.3% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 63.3% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 63.3% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (116.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 86% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 7% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 96% aller getesteten Geräte waren besser, 2% vergleichbar, 2% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Vivo Nex Ultimate Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (82.5 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 65.5% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 65.5% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 65.5% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (115% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 86% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 4% vergleichbar, 10% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 96% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 3% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit - Das Find X zeigt sich ausdauernd
Energieaufnahme - Oppo-Handy mit etwas hohem Verbrauch
Wirklich sparsam geht das Find X nicht mit Energie um. Für ein 6,4 Zoll großes Smartphone ist die Leistungsaufnahme des Oppo-Handys aber vertretbar.
Aus / Standby | 0.2 / 0.4 Watt |
Idle | 0.9 / 1.9 / 3.2 Watt |
Last |
7.1 / 10.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Oppo Find X 3730 mAh | Vivo Nex Ultimate 4000 mAh | Xiaomi Mi 8 Explorer Edition 3000 mAh | Samsung Galaxy S9 Plus 3500 mAh | Huawei P20 Pro 4000 mAh | Durchschnittliche Qualcomm Snapdragon 845 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 30% | -27% | 45% | 44% | 18% | 18% | |
Idle min * | 0.9 | 0.9 -0% | 1.8 -100% | 0.68 24% | 0.84 7% | 0.862 ? 4% | 0.895 ? 1% |
Idle avg * | 1.9 | 1.5 21% | 2.9 -53% | 0.95 50% | 1.54 19% | 1.728 ? 9% | 1.453 ? 24% |
Idle max * | 3.2 | 1.7 47% | 3.5 -9% | 1.09 66% | 1.57 51% | 2.07 ? 35% | 1.613 ? 50% |
Last avg * | 7.1 | 3.7 48% | 4.8 32% | 4.58 35% | 2.47 65% | 4.87 ? 31% | 6.5 ? 8% |
Last max * | 10.7 | 7.2 33% | 11.2 -5% | 5.16 52% | 2.49 77% | 9.27 ? 13% | 9.86 ? 8% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
In unserem WLAN-Test bei einer angepassten Displayhelligkeit von 150 cd/m² hält der 3.730-mAh-Akku rund 10 Stunden durch. Bis zur vollständigen Ladung des entleerten Akkus vergehen dank VOOC-Schnellladetechnologie bei Nutzung des beiliegenden 20-Watt-Netzteils nur 1,5 Stunden.
Oppo Find X 3730 mAh | Vivo Nex Ultimate 4000 mAh | Xiaomi Mi 8 Explorer Edition 3000 mAh | Samsung Galaxy S9 Plus 3500 mAh | Huawei P20 Pro 4000 mAh | |
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Akkulaufzeit | |||||
WLAN | 596 | 1026 72% | 694 16% | 521 -13% | 744 25% |
Pro
Contra
Fazit - Oppo-Handy mit toller Hardware und gewöhnungsbedürftiger Software
Das Oppo Find X ist eines der schönsten Smartphones des Jahres. Dank der Slidertechnik sind alle Kameramodule und Sensoren versteckt, sodass das Smartphone puristisch und zeitlos wirkt. Zudem ist die Verarbeitung und Haptik des Gehäuses exzellent. Die verbauten Kameras, der Akku sowie die System Performance des Snapdragon 845 in Kombination mit 8 GB RAM offenbaren keine Schwächen. Lediglich die etwas karge Ausstattung in puncto Hardware ist bei einem Preis von etwa 650 bis 1000 Euro zu bemängeln. Zumindest ein NFC-Chip hätte es in Zeiten von Google-Pay sein dürfen.
Der motorisierten Slidertechnik des Oppo Find X gehört wahrscheinlich nicht die Zukunft, sie löst die gegenwärtige Notch-Problematik jedoch sehr gut.
Das große „Problem“ des Find X ist jedoch die Software. Das hauseigene ColorOS ist an Restriktionen kaum zu überbieten, sodass in der Praxis oft Probleme bei ganz alltäglichen Anwendungsszenarien auftauchen. So wurden u.a. Push-Nachrichten im Test nicht immer zeitnah empfangen (trotz entsprechender Einstellung), eine Nutzung der mobilen Daten war nur im Telekom-Netz möglich und alternative Launcher konnten nur über Umwege erreicht werden. Darüberhinaus lässt das System nur maximal 5 dauerhaft aktivierte Apps zu – und das bei 8 GB Arbeitsspeicher.
Aufgrund der gegenwärtigen Softwareprobleme wurde ein Prozentpunkt von der Gesamtbewertung abgezogen.
Oppo Find X
- 22.10.2018 v6 (old)
Marcus Herbrich, Daniel Schmidt