Test Nokia 1 Smartphone
Nokias Modelloffensive geht weiter: Wirklich in jedem Winkel der Smartphone-Welt wollen die Finnen wieder erfolgreich mitspielen. Da verwundert es nicht, dass unterhalb des Nokia 2, das schon recht günstig ist, mit dem Nokia 1 ein noch kleineres Gerät angesiedelt wird. Es ist gerade mal 4,5 Zoll groß und mit Android Oreo (Go Edition) ausgestattet, das auch bei wenig Speicherplatz noch ein einigermaßen vollwertiges Android-System ermöglicht.
Konkurrenz gibt es nicht so viel für das Nokia 1, aber immerhin hat Lenovo mit dem Lenovo B ein recht ähnlich konzipiertes Smartphone im Angebot. Das Moto C schlägt in dieselbe Kerbe und günstige Smartphones kann Gigaset auch, wie sie mit dem GS170 beweisen. Spannend wird es auch sein, zu sehen, wo die Unterschiede zum etwas teureren Nokia 2 liegen.
Gehäuse: Tauschbare Cover und wechselbarer Akku
Das Nokia 1 erinnert äußerlich tatsächlich an Klassiker aus dem Hause Nokia, es bietet nämlich eine abnehmbare Kunststoffrückseite mitsamt austauschbarem Akku, wie es früher bei Handys üblich war. Auch einige Lumia-Phones wie beispielsweise das Lumia 620 hatten das zweifarbige Design, das sich dadurch am Rand des Bildschirms ergibt. Theoretisch kann man die Rückseite sogar austauschen, wenn einem die Farbe nicht mehr gefällt, dafür sorgen die Xpress-on Covers. Durch die abgerundeten Ecken liegt das Smartphone gut in der Hand, das Design ist eher verspielt als seriös.
Druck auf Front und Rückseite kommt schnell zum Bildschirm durch und wird dort sichtbar, durch das abnehmbare Cover knarzt das Smartphone auch deutlich. Mit 9,5 Millimeter ist das Nokia 1 kein schlankes Smartphone.
Ausstattung – Nokia 1 mit wenig Speicher
8 GB Massenspeicher und 1 GB RAM sind das absolute Minimum, das aktuell in Smartphones verbaut wird. Nokia 2 oder Lenovo B bieten aber auch nicht mehr. Dank des schlanken Systems kann der Nutzer im Auslieferungszustand noch knapp 5 GB nutzen. Die Speichererweiterung per microSD-Karte ist um bis zu 128 GB möglich. Die microSD verbraucht nicht einmal einen der beiden SIM-Slots, sondern hat einen eigenen Steckplatz spendiert bekommen. Allerdings mag das Nokia 1 scheinbar nicht mit allen Speicherkarten zusammenarbeiten: Unsere Referenz-Speicherkarte wird vom Smartphone nicht erkannt. Wenn man eine andere microSD einlegt, kann man sie als internen oder externen Speicher formatieren.
Software – Android Oreo Go als Platzsparer
Einer der spannendsten Aspekte des Nokia 1 ist sicher die Ausstattung mit Android 8 in der Go Edition. Diese soll dafür sorgen, dass man auch auf Smartphones mit wenig Speicher und wenig Rechenkraft Googles Android relativ normal verwenden kann und dennoch Platz für eigene Dateien bleibt. Dafür verwendet Google einen Trick, der ein wenig an Firefox OS erinnert: Die eigenen Apps und auch die Apps einiger Kooperationspartner sind entweder spürbar verschlankt oder laufen gleich im Browser. Schließlich gibt es die Google Services ja alle auch online, sodass man die meisten Daten nicht unbedingt auf dem Smartphone speichern muss. Der Nachteil: Für viele Funktionen muss man tatsächlich online sein, sonst funktionieren sie nicht. Das ist bei den Google Services aber wiederum ohnehin meist notwendig.
Files Go ist ein eigens entwickelter Dateimanager, und es gibt auch eine eigene Funktion, die Daten bereinigt, um stets möglich viel Speicherplatz auf dem Smartphone bereitzuhalten. Wir hatten allerdings während des Tests Probleme, Daten zwischen Windows-PC und Smartphone auszutauschen, das Smartphone wollte den Inhalt von Ordnern einfach nicht anzeigen.
Kommunikation und GPS – Recht viele LTE-Bänder, anständige Navigation
Ins Internet kommt man per WLAN nach den Standards 802.11 b/g/n, das ist der Mindeststandard, aber mehr bietet fast niemand in dieser Preisklasse. Das weniger belegte 5-GHz-Netz lässt sich nicht nutzen, wodurch auch die Übertragungsraten eher mäßig ausfallen, im Klassenvergleich sind sie allerdings in Ordnung.
Die wichtigen UMTS-Bänder für Europa werden unterstützt, wer oft nach Amerika reist, könnte aber aufgrund der fehlenden 1900-MHz-Frequenz Probleme mit dem Empfang bekommen. Im LTE-Netz unterstützt das Smartphone ganze 9 Bänder, was für ein so günstiges Gerät doch recht üppig ist. Der Empfang war während unseres Tests im innerstädtischen Bereich auch in Gebäuden ganz OK.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Nokia 2 | |
Nokia 1 | |
Gigaset GS170 | |
Lenovo B | |
Lenovo Moto C | |
iperf3 receive AX12 | |
Nokia 2 | |
Gigaset GS170 | |
Nokia 1 | |
Lenovo Moto C | |
Lenovo B |
Das GPS-Modul kann uns in Innenräumen nicht orten. Im Freien wird unser Standort recht schnell auf gute 4 Meter genau bestimmt. Einen Kompass gibt es nicht, sodass in Google Maps die Blickrichtung nicht angezeigt werden kann.
Bei unserer Radtour, auf die wir auch das Profi-Navi Garmin Edge 520 mitnehmen, erweist sich das Nokia 1 als gar nicht so ungenauer Begleiter. Wer nicht auf absolute Präzision angewiesen ist, der kann das Nokia-Smartphone durchaus zur Navigation nutzen.
Telefonfunktionen und Sprachqualität: Auf mittlerer Lautstärke mit ordentlichem Klang
In Android Go ist die altbekannte Google-Standard-App für Telefonie integriert, das ist aber kein Nachteil, denn sie bietet recht viele Möglichkeiten und ist gut zu bedienen.
Die Sprachqualität ist in Ordnung, beim Ohrhörer sollte man allerdings keine zu hohe Lautstärke wählen, da das Gegenüber sonst mit einem deutlichen Rauschen im Hintergrund und stark dröhnend bei uns ankommt. Auf mittlerer Lautstärke ist der Klang aber ganz gut. Das Mikrofon übermittelt unsere Stimme recht sauber. Per Lautsprecher klingt das Gegenüber nicht sehr präsent, das Mikro kann auch in diesem Modus unsere Stimme recht gut unabhängig davon übermitteln, ob sie sehr laut oder sehr leise ist. Insgesamt ist die Sprachqualität für ein so günstiges Smartphone durchaus ordentlich.
Kameras – Nokia-1-Kameras qualitativ passabel
Mit 5 MP Auflösung an der Rückseite und gerade mal 2 Megapixel an der Vorderseite sollte man von den Kameras nicht zu viel erwarten, das Moto C oder das Lenovo B bieten aber auch nicht mehr. Das Nokia 2 ist hier rein von der Megapixel-Anzahl im Vorteil.
Details wirken auf den Aufnahmen der Frontkamera schnell unsauber, außerdem gibt es einen sichtbaren Blaustich in den Bildern. An Kanten sind deutliche Artefakte sichtbar und in dunklen wie hellen Bereichen ist die Dynamik nicht gerade berauschend. Aber immerhin macht die Kamera im passenden Abstand recht scharfe Bilder.
Die Hauptkamera besitzt einen LED-Blitz und kann Videos mit 720p bei 30 FPS aufzeichnen. In dunklen Umgebungen lassen Lichtausbeute und Schärfe zu wünschen übrig, generell sind die Bilder recht dunkel. Auch hier ist die Dynamik gering und Details wirken verwaschen. Im Klassenvergleich ist die Bildqualität aber ganz OK.
Die Videos der Hauptkamera bieten etwas maue Farben, aber immerhin reagiert die Belichtung recht präzise und der Autofokus zeigt kein Pumpen beim Scharfstellen.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Bei der Farbdarstellung unter kontrollierten Bedingungen werden ebenfalls maue Farben und auch deutlich fleckige Farbflächen sichtbar.
Das Testchart wird insgesamt einigermaßen scharf dargestellt, Text vor rotem Hintergrund macht aber große Probleme.
Zubehör und Garantie – Headset im Lieferumfang
In der Packung findet sich neben dem Ladegerät und einem USB-Kabel sowie dem entnehmbaren Akku auch ein Headset und Kurzanleitungen in vielen Sprachen.
Die Garantie beträgt 24 Monate.
Eingabegeräte & Bedienung – Nokia-Smartphone mit Kunststoff-Touchscreen
Der Touchscreen hat eine spürbare Kunststoffoberfläche, die sich nicht sonderlich hochwertig anfühlt, aber für die Bedienung ganz gut geeignet ist: Sie ist gleitfreudig und der Touchscreen arbeitet präzise. Durch das kleine Bildschirmformat sind zwar viele Bedienelemente sehr klein, aber dennoch versteht das Smartphone meist korrekt, was man möchte. Wenn es Probleme mit der Bedienung gibt, dann eher wegen der geringen Systemleistung, die Kommandos wie beispielsweise beim ersten Start von Skype teils nur stark verzögert umsetzt.
Als Tastatur kommt Googles GBoard zum Einsatz, mit dem sich insgesamt gut schreiben lässt.
Rechts am Gehäuse finden sich Hardwarebuttons für Lautstärke und Standby, sie lassen sich gut ertasten und haben auch einen klaren Druckpunkt.
Display: Überraschend kontraststarker und farbtreuer Screen im Nokia 1
Der Bildschirm bietet düstere Ansichten, nämlich eine recht geringe durchschnittliche Helligkeit von 251 cd/m². Da liegen selbst Moto C und Lenovo B deutlich darüber. Immerhin ist ein IPS-Bildschirm verbaut und kein antiquiertes TN-LED-Display wie beim Lenovo B. Die Auflösung liegt mit 854 x 480 Pixel am unteren Ende des Üblichen, was aber aufgrund des kleinen Displays nicht ganz so tragisch ist. Richtig scharf ist die Darstellung zwar nicht, einzelne Pixel lassen sich aber auch nicht erkennen.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 257 cd/m²
Kontrast: 2133:1 (Schwarzwert: 0.12 cd/m²)
ΔE Color 4.82 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 5.2 | 0.5-98 Ø5.2
89.7% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.3
Nokia 1 IPS, 854x480, 4.5" | Nokia 2 IPS, 1280x720, 5" | Gigaset GS170 IPS, 1280x720, 5" | Lenovo Moto C TFT, 854x480, 5" | Lenovo B TN LED, 854x480, 4.5" | |
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Bildschirm | -40% | -60% | -54% | -74% | |
Helligkeit Bildmitte | 256 | 527 106% | 418 63% | 364 42% | 309 21% |
Brightness | 251 | 503 100% | 418 67% | 355 41% | 302 20% |
Brightness Distribution | 89 | 91 2% | 92 3% | 92 3% | 96 8% |
Schwarzwert * | 0.12 | 0.68 -467% | 0.45 -275% | 0.31 -158% | 0.46 -283% |
Kontrast | 2133 | 775 -64% | 929 -56% | 1174 -45% | 672 -68% |
Delta E Colorchecker * | 4.82 | 5.3 -10% | 9.7 -101% | 10.4 -116% | 9.8 -103% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 11.75 | 9.2 22% | 18.9 -61% | 18 -53% | 19.7 -68% |
Delta E Graustufen * | 5.2 | 5.8 -12% | 11.3 -117% | 12.7 -144% | 11.5 -121% |
Gamma | 2.3 96% | 2.12 104% | 2.27 97% | 2.04 108% | 2.33 94% |
CCT | 7107 91% | 7894 82% | 10414 62% | 12904 50% | 12460 52% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Dank eines sehr geringen Schwarzwerts von 0,21 cd/m² ist das Kontrastverhältnis mit 2.133:1 sehr gut. Farben wirken auf dem Display auch tatsächlich ganz kräftig.
Mit dem Spektralfotometer und der Software CalMAN schauen wir uns die Farbdarstellung genauer an und können dem kleinen Smartphone ordentliche Werte bei der Genauigkeit der Farben attestieren: Der Durchschnittswert im ColorChecker ist deutlich geringer als bei allen Vergleichsgeräten. Und auch die Graustufen weichen nicht so stark ab wie bei anderen Smartphones. Sogar der sichtbare Violettstich bei den Graustufen fällt recht gering aus.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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36 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ ms steigend | |
↘ ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 93 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
43 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ ms steigend | |
↘ ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 68 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Im Freien kann man das Smartphone aufgrund der geringen Helligkeit des Bildschirms nur an eher schattigen Orten verwenden. Schaut man aus sehr flachen Blickwinkeln auf das Display, wird eine deutliche Farbverschiebung sichtbar, das Bild bleibt aber gut erkennbar.
Leistung: Wenig Power
Mit vielen Benchmarks hat der kleine Prozessor Mediatek MT6737 Probleme, sie starten nicht oder lassen sich erst gar nicht installieren. Die Benchmarks, die wir abschließen konnten, ergeben allerdings gar kein so schlechtes Bild: Das Nokia 1 liegt oft sogar minimal vor den gleich teuren Vergleichsgeräten. Im Alltag macht sich die stark beschränkte Performance aber trotz des optimierten Betriebssystems bemerkbar: Viele Apps brauchen lange, bis sie starten, oder Kommandos werden erst mit einiger Verzögerung umgesetzt. Auf dem Startbildschirm kann man sich allerdings meist flüssig bewegen.
Die Grafikeinheit heißt ARM Mali-T720 MP2 und beherrscht immerhin OpenGL ES 3.1. Insgesamt ist die Performance nicht berauschend, aber auf dem internen Screen immerhin noch ganz akzeptabel.
PCMark for Android | |
Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 1 | |
Nokia 2 | |
Gigaset GS170 | |
Lenovo Moto C | |
Lenovo B | |
Durchschnittliche Mediatek MT6737 (2415 - 3624, n=18) | |
Work 2.0 performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 1 | |
Nokia 2 | |
Gigaset GS170 | |
Lenovo Moto C | |
Durchschnittliche Mediatek MT6737 (2313 - 2768, n=13) |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 1 | |
Gigaset GS170 | |
Lenovo Moto C | |
Lenovo B | |
Durchschnittliche Mediatek MT6737 (1.2 - 14, n=17) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (3.7 - 166, n=174, der letzten 2 Jahre) | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Nokia 1 | |
Gigaset GS170 | |
Lenovo Moto C | |
Lenovo B | |
Durchschnittliche Mediatek MT6737 (1.2 - 5.5, n=17) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (8.3 - 365, n=174, der letzten 2 Jahre) |
Beim Surfen im Internet muss man wirklich Geduld haben: Seiten brauchen recht lange zum Laden und Bilder kommen meist noch mal deutlich später an. Auch in den Benchmarks ist das Nokia 1 auf den hinteren Plätzen zu finden. Bei aufwändigen HTML5-Seiten wie Googles Interland muss sich das Nokia 1 sichtlich Mühe geben, es ruckelt schon mal, insgesamt bleibt die Seite aber nutzbar.
JetStream 1.1 - Total Score | |
Durchschnittliche Mediatek MT6737 (11.6 - 21.9, n=17) | |
Gigaset GS170 (Chrome Version 59) | |
Lenovo B (Chrome 56) | |
Lenovo Moto C (Chrome Version 60) | |
Nokia 2 (Chrome 65) | |
Nokia 1 (Chrome 66) |
Octane V2 - Total Score | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (2228 - 100368, n=210, der letzten 2 Jahre) | |
Durchschnittliche Mediatek MT6737 (1730 - 3383, n=17) | |
Gigaset GS170 (Chrome Version 59) | |
Nokia 2 (Chrome 65) | |
Lenovo B (Chrome 56) | |
Nokia 1 (Chrome 66) | |
Lenovo Moto C (Chrome Version 60) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
Lenovo Moto C (Chrome Version 60) | |
Nokia 2 (Chrome 65) | |
Nokia 1 (Chrome 66) | |
Lenovo B (Chrome 56) | |
Durchschnittliche Mediatek MT6737 (10615 - 30114, n=17) | |
Gigaset GS170 (Chrome Version 59) | |
Durchschnitt der Klasse Smartphone (277 - 28190, n=167, der letzten 2 Jahre) |
* ... kleinere Werte sind besser
Wie schon erwähnt, versteht sich das Nokia 1 nicht mit unserer Referenz-microSD-Karte Toshiba Exceria Pro M501, darum können wir über die Geschwindigkeit des microSD-Lesers keine objektiven Testdaten vorlegen. Subjektiv war der Leser mit einer microSD-Karte von Kingston sehr langsam. Auf den internen Speicher wird aber gar nicht so langsam zugegriffen, da kann das Testgerät alle Vergleichsgeräte deutlich hinter sich lassen.
Nokia 1 | Nokia 2 | Gigaset GS170 | Lenovo Moto C | Lenovo B | Durchschnittliche 8 GB eMMC Flash | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
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AndroBench 3-5 | -21% | -8% | -9% | -59% | -42% | 1962% | |
Sequential Read 256KB | 208.3 | 131.1 -37% | 197.9 -5% | 179.3 -14% | 115.6 -45% | 128.8 ? -38% | 1887 ? 806% |
Sequential Write 256KB | 51.8 | 50.8 -2% | 44.79 -14% | 44.55 -14% | 8.1 -84% | 22.1 ? -57% | 1471 ? 2740% |
Random Read 4KB | 25.7 | 17.44 -32% | 18.34 -29% | 18.37 -29% | 12.4 -52% | 18.1 ? -30% | 278 ? 982% |
Random Write 4KB | 9.1 | 8.1 -11% | 10.45 15% | 10.9 20% | 4.2 -54% | 5.35 ? -41% | 311 ? 3318% |
Sequential Read 256KB SDCard | 81.9 ? | 37.41 ? | 13.5 | 24.16 ? | 43.1 ? | ||
Sequential Write 256KB SDCard | 61.2 ? | 21.34 ? | 10.7 | 16.8 ? | 29.1 ? |
Spiele: Für einfache Games OK
Einfache Games wie Angry Birds 2 laufen auf dem Nokia 1 eigentlich ohne Probleme. Wenn es aufwändiger wird wie bei Arena of Valor, kann man auch diese Games ohne größere Ruckler spielen, es kann allerdings etwas dauern, bis das Spiel geladen ist. Obwohl wir einigermaßen flüssig spielen konnten, ruckelte das Menü teils sichtbar.
Die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor bereitete uns keine Probleme.
Emissionen – Spürbare Erwärmung, Klang OK
Temperatur
Im oberen Gehäusebereich rund um die Kamera sitzt wohl das SoC, denn hier erwärmt sich das Gehäuse am stärksten, während es ansonsten viel kühler bleibt. Maximal 36 °C messen wir an der Rückseite im oberen Bereich des Smartphones, das ist eine deutlich spürbare Erwärmung, die durchaus unangenehm sein kann, wenn man im Sommer nach einer längeren Gaming-Session das Smartphone in die Hosentasche stecken will. Ansonsten ist die Erwärmung aber ungefährlich.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der kleine Mono-Lautsprecher befindet sich an der Rückseite des Gerätes. Das findet man heute kaum noch, denn dort lässt er sich leicht durch Finger oder den Untergrund verdecken. Ein kleiner Kunststoffpunkt oberhalb des Lautsprechers soll immerhin einen gewissen Abstand zur Unterlage sicherstellen.
Der Lautsprecher klingt sehr höhenlastig, tiefe Mitten oder gar Bässe sollte man nicht erwarten, auch ist er mit unter 80 dB(A) nicht ganz so laut. Höhen werden immerhin recht linear wiedergegeben und klingen nicht unangenehm in den Ohren. Auch verzerrt der Klang nicht. Für so ein günstiges Smartphone ist der Klang also durchaus in Ordnung.
Ein Kopfhörer lässt sich per 3,5mm-Klinkenport anschließen, der Klang ist dann sauber. Auch per Bluetooth kann man Sound ausgeben, auch hier gab es in unserem kurzen Test keine Probleme.
Nokia 1 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (79.4 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 61.2% niedriger als der Median
(+) | lineare Bass-Wiedergabe (0% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(-) | kaum Mitten, vom Median 61.2% abweichend
(+) | lineare Mitten (0% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(-) | kaum Hochtöne, 61.2% geringer als der Median
(+) | sehr lineare Hochtöne (0% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (127.8% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 97% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 2% vergleichbar, 0% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 99% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 0% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Nokia 2 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (84.9 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 35.6% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8.8% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 8.9% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (9% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 8% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (7.5% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (30.6% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 77% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 4% vergleichbar, 19% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 88% aller getesteten Geräte waren besser, 3% vergleichbar, 10% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Akkulaufzeit: Kein Stromsparkünstler, Akkulaufzeit OK
Energieaufnahme
Aus / Standby | 0.2 / 0.5 Watt |
Idle | 0.9 / 1.5 / 2 Watt |
Last |
3.5 / 4.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Nokia 1 2150 mAh | Nokia 2 4100 mAh | Gigaset GS170 2500 mAh | Lenovo Moto C 2350 mAh | Lenovo B 2000 mAh | Durchschnittliche Mediatek MT6737 | Durchschnitt der Klasse Smartphone | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 13% | 12% | 12% | -14% | -38% | ||
Idle min * | 0.9 | 0.55 39% | 0.54 40% | 0.64 29% | 0.869 ? 3% | 0.88 ? 2% | |
Idle avg * | 1.5 | 1.02 32% | 1.56 -4% | 0.96 36% | 1.987 ? -32% | 1.444 ? 4% | |
Idle max * | 2 | 1.09 45% | 1.6 20% | 1.33 33% | 2.11 ? -6% | 1.6 ? 20% | |
Last avg * | 3.5 | 4.48 -28% | 3.18 9% | 4.59 -31% | 4.14 ? -18% | 6.57 ? -88% | |
Last max * | 4.3 | 5.32 -24% | 4.42 -3% | 4.63 -8% | 4.94 ? -15% | 9.91 ? -130% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der 2.150-mAh-Akku hält ordentliche 9:12 Stunden im WLAN-Test durch und kann zusätzlich auch noch ausgetauscht werden. So kann man die Akkulaufzeit leicht vervielfachen.
Das Laden mit dem mitgelieferten Ladegerät dauert deutlich über 2 Stunden.
Nokia 1 2150 mAh | Nokia 2 4100 mAh | Gigaset GS170 2500 mAh | Lenovo Moto C 2350 mAh | Lenovo B 2000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 52% | -20% | -6% | -20% | |
WLAN | 552 | 840 52% | 442 -20% | 517 -6% | 442 -20% |
Idle | 1159 | ||||
H.264 | 529 | ||||
Last | 278 |
Pro
Contra
Fazit: Aus begrenzten Mitteln recht viel gemacht
Was kann man von einem Smartphone für unter 100 Euro erwarten? Wohl keine Spitzenleistungen à la Apple iPhone X oder Samsung Galaxy S9, wohl aber, dass der Hersteller sein Bestes gibt, um aus dem begrenzten Budget noch ein ordentliches Smartphone herauszuholen. Das hat Nokia beim Nokia 1 sicherlich getan. Wer nur geringe Ansprüche an sein Smartphone hat und Geld sparen möchte, der bekommt einen ordentlichen Bildschirm mit gar nicht mal so schlechter Farbwiedergabe und gutem Kontrast, brauchbare GPS-Ortung, akzeptablen Lautsprecherklang und ganz passable Kameras, die man allerdings unter Schwachlicht nicht verwenden sollte.
Einstellen muss man sich aber auch auf Ruckler in Apps und bei der Bedienung, was schon ärgerlich sein kann, aber in dieser Preisklasse wohl nicht zu vermeiden ist. Der austauschbare Akku, der auch noch recht lange durchhält, kann dafür vielleicht entschädigen.
Nokia holt das Beste aus den begrenzten Mitteln heraus und präsentiert mit dem Nokia 1 ein ordentliches Budget-Smartphone mit austauschbaren Covern, wechselbarem Akku und recht gutem Bildschirm.
Der knappe Speicher ist dank Android Go einigermaßen verwertbar, man sollte sich aber darauf einstellen, dass es Probleme beim Datenaustausch mit dem Computer geben könnte. Mit solchen Problemen muss man in dieser Preisklasse wohl rechnen, schade ist es dennoch. Abgesehen vom größeren Bildschirm und der etwas höher auflösenden Kamera bietet das Nokia 2 aber kaum Vorteile, der Preisunterschied ist mit 20 Euro allerdings im Internet aktuell fast gar nicht mehr vorhanden.
Nokia 1
- 18.05.2018 v6 (old)
Florian Wimmer