Test Medion Erazer Deputy P25 Gaming-Laptop: Starke Leistung, schwaches Display

Zu den Konkurrenten des Deputy P25 zählen andere 15-Zoll-Gamer mit Achtkern-CPU und GeForce RTX 3060 wie das Alienware m15 R5, das Asus TUF F15 FX506HM und die Lenovo-Laptops Legion 5 15ACH bzw. Legion S7 15ACH6. All diese Kandidaten tauchen jeweils in den Tabellen als Vergleichsgeräte auf.

Grundlage für das Deputy P25 bildet ein Barebone aus dem Hause Clevo. Das zum Einsatz kommende NH55EPY-M-Chassis ist für heutige Verhältnisse recht dick (3,8 cm inklusive Füße), was aber theoretisch der Kühlung zugutekommt. Das Gewicht liegt mit rund 2,3 kg zwischen der Konkurrenz, welche 2 bis 2,5 kg auf die Waage bringt.

Obwohl der Displaydeckel durch den gebürsteten Look an Aluminium erinnert, besteht das komplette Gehäuse aus Kunststoff. Entsprechend fühlt sich das Deputy P25 nicht sehr hochwertig an, zumal die Oberflächen zum Klappern neigen, wenn man mit Fingerspitzen auf das Chassis klopft. 

An der Verarbeitung gibt es dagegen nichts zu meckern. Beim Testgerät gingen alle Elemente sauber ineinander über. Das Design würden wir als unspektakulär bezeichnen, was man je nach Geschmack als Plus- oder Minuspunkt auffassen kann. Wenn man die Tatsache ausklammert, dass die Basunit beim Öffnen des Deckels mitschwingt, machen auch die Scharniere eine passable Figur. Die Stabilität des Gehäuses ist größtenteils gut.

Schnittstellen

Abseits des fehlenden Kartenlesers und Thunderbolt-Ports (AMD-bedingt) liefert die Anschlussausstattung eine gute Vorstellung ab. Während sich auf der linken Seite zwei USB-A-Ports (1x 3.0, 1x 3.1 Gen2) und eine Öffnung für Kensington Locks tummeln, warten auf der rechten Seite zwei Audio-Buchsen und ein USB-A-2.0-Port. Die restlichen Schnittstellen verbergen sich auf der Rückseite. Neben RJ45-LAN entdeckt man hier auch HDMI, Mini-DisplayPort und USB-C. Letzterer Anschluss beherrscht ebenfalls DisplayPort, so dass bis zu drei externe Monitore möglich sind.

Die Verteilung der Schnittstellen hinterlässt gemischte Gefühle. Durch die recht mittige Positionierung der seitlichen Ports können angesteckte Kabel beim Einsatz einer Maus im Weg umgehen.

Drahtlose Verbindungen übernimmt ein Funkmodul von Intel. Das Wi-Fi 6 AX200 schnitt in unserem Empfangstest (1 m Abstand zum Referenzrouter Netgear Nighthawk AX12) mit durchschnittlich 1.665 MBit/s sehr gut ab. Beim Sendetest reicht es dagegen nur für einen Platz im Mittelfeld. Wer lieber mit Kabel zockt, darf sich über 2,5-GBit-LAN freuen.

An die Webcam sollte man wie üblich keine hohen Erwartungen stellen. Zwar ist die Farbtreue etwas besser als bei vielen Konkurrenten, die Bildschärfe kann jedoch auch in diesem Fall nicht überzeugen.

Zum Lieferumfang des Deputy P25 gehören ein knapp 0,7 kg schweres 230-Watt-Netzeil und diverse Infozettel bzw. -hefte.

Die Wartung gestaltet sich etwas unkomfortabel. So muss man auf dem Gehäuseboden über 10 Schrauben entfernen (teilweise unter dem Akku) und die Kanten mit einem flachen Werkzeug lösen, um an die Innereien zu gelangen. Auf unseren Fotos können Sie sehen, dass das Kühlsystem aus zwei Lüftern und mehreren Heatpipes besteht. Dazu gesellen sich das Funkmodul, zwei RAM-Slots, zwei M.2-Slots und ein 2,5-Zoll-Schacht. Großes Lob gebührt dem Hersteller für den von außen zugänglichen Akku. Das kommt inzwischen selten vor.

Medion gewährt auf den 15-Zöller eine 36-monatige Garantie.

Das Touchpad ist mit einer Größe von 11 x 6,2 cm ordentlich bemessen. Im Gegensatz zu anderen Gaming-Laptops handelt es sich um ein Modell mit klassischen Tasten für Links- und Rechtsklicks. Im Test verhielt sich das Touchpad ziemlich unauffällig, was die Themen Gleiteigenschaften, Präzision und Gestensupport betrifft.

Die Bildqualität wird den aktuellen Standards respektive dem Preis leider nicht gerecht.

Das Leistungskapitel beginnt mit einer Reihe von Screenshots, anhand derer man diverse Spezifikationen und Hardwaredetails begutachten kann.

Wenn man den Performance-Modus wählt, wird der Ryzen 7 5800H auf 54 Watt PL1 und 65 Watt PL2 gesetzt. Mit diesen Werten kann der Achtkern-Prozessor seine Leistungsfähigkeit gut entfalten. Bei unseren CPU-Tests macht es sich das Deputy P25 meist im oberen Mittelfeld der Vergleichsgeräte bequem, die überwiegend auch mit einem flotten Ryzen-Chip ausgestattet sind. Der Cinebench-Loop beweist zudem, dass die Geschwindigkeit auch über einen längeren Zeitraum relativ konstant bleibt.

Noch etwas besser sieht es bei der Systemperformance aus. Im PCMark 10 schnappt sich das Erazer den zweiten Platz des Testfelds. Auch subjektiv reagiert der Rechner angenehm flott (Lade- & Reaktionszeiten etc.). Lediglich der Bootvorgang könnte einen Tick kürzer sein.

Das Betriebssystem ist auf einer kompakten M.2-SSD mit 512 GB Speicherkapazität installiert. Medion nutzt hier ein NVMe-Modell der Firma Phison, welches eine solide, aber keine überragende Performance aufweist. Eine Erweiterung des Massenspeichers wäre aufgrund des freien 2,5-Zoll- und des sekundären M.2-Schachts kein Problem.