Lenovo Legion S7 15ACH6 im Test: 4k-Gaming-Notebook mit guten Akkulaufzeiten

Das Chassis des Legion S7 folgt dem bekannten Lenovo-Legion-Design: Der Deckel schließt nicht bündig mit der Rückseite ab, sondern weist einen Versatz von einigen Millimetern Richtung Tastatur auf - im Falle unseres Testgeräts sind es knapp 20 mm. Lenovo setzt auf ein schwarzes (Shadow Black) Aluminiumgehäuse mit matten, glatten Oberflächen. Für farbliche Akzente sorgt die RGB-Beleuchtung der Tastatur. Der Akku ist fest verbaut. Die Innereien sind nach Demontage der Unterschale zugänglich.

Verarbeitungs- und/oder Stabilitätsmängel offenbart das Notebook nicht. Die Spaltmaße stimmen, es sind keine Materialüberstände aufzuspüren. Baseunit und Deckel können etwas verdreht werden, das Ganze bewegt sich jedoch im Rahmen. Die straffen Scharniere halten den Deckel fest in Position und wippen kaum nach. Der maximale Öffnungswinkel beträgt etwa 180 Grad. Eine Ein-Hand-Öffnung des Deckels ist möglich.

Innerhalb unseres Vergleichsfeldes stellt das S7 mit einem Gewicht von knapp 2 kg eines der leichtesten Geräte dar und unterbietet damit knapp das Razer Blade 15. Letzteres verfügt über kompaktere Ausmaße als der Lenovo Rechner.

Alle vier USB-Steckplätze (2x USB-A, 2x USB-C) des Slim 7 arbeiten nach dem USB-3.2-Gen-2-Standard. Die zwei USB-C-Anschlüsse unterstützen Power Delivery und Displayport. Damit verfügt das Notebook über insgesamt zwei Videoausgänge. Wird ein HDMI- und/oder VGA-Ausgang benötigt, erweist sich der mitgelieferte 3-in-1-Hub (USB-C auf VGA, HDMI, USB-A) als nützlich.

Die USB-C-Steckplätze ermöglichen zudem das Laden des Akkus. Ein 45-Watt-USB-C-Netzteil (20 V, 2,25 A) genügt für einen Ladevorgang im Standby, Ruhezustand oder ausgeschalteten Zustand. Ein Laden im eingeschalteten Zustand erfordert mindestens ein 65-Watt-Netzteil (20 V, 3,25 A). Eine vollumfängliche Energieversorgung des Notebooks ist nicht möglich, da per USB-C aktuell maximal 100 Watt übertragen werden können.

Die Anschlüsse verteilen sich auf drei Seiten des Notebooks. Der Netzteilanschluss und die zwei USB-A-Buchsen befinden sich auf der Rückseite. Somit verlaufen angeschlossene Kabel nach hinten und liegen nicht im Weg. Positiv: Die beleuchtete Beschriftung der rückseitigen Steckplätze erleichtert das blinde Anstöpseln eines Steckers ungemein.

Der Speicherkartenleser (Referenzkarte: AV PRO SD 128 GB V60) gehört mit Transferraten von 85 MB/s (Kopieren großer Datenblöcke) bzw. 79 MB/s (Übertragung von 250 jpg-Bilddateien mit je rund 5 MB) zu den mittelschnellen Modellen. Die Werte bleiben allerdings unterhalb des Durchschnitts der in den letzten zwei Jahren getesteten Gaming-Notebooks. Dass deutlich mehr möglich wäre, zeigt der Vergleich mit den Werten des Dell XPS 15. Das Lesegerät nimmt SD-Karten nicht komplett auf. Sie ragen gut 15 mm heraus.

Das Killer-WLAN-Modul trägt einen Chip (AX200) der Firma Intel, der die Standards 802.11a/b/g/n/ac/ax unterstützt. Die unter optimalen Bedingungen (keine weiteren WLAN-Geräte in der näheren Umgebung, geringer Abstand zwischen Notebook und Server-PC) ermittelten Übertragungsgeschwindigkeiten fallen gut bis sehr gut aus. Einen Gigabit-Ethernet-Steckplatz kann das Legion nicht vorweisen - ungewöhnlich für ein Gaming-Notebook. Hier müsste bei Bedarf ein entsprechender USB-Adapter genutzt werden.

Die Webcam (0,9 MP) erzeugt Bilder in einer maximalen Auflösung von 1.280 x 720 Bildpunkten. Es hapert bei der Farbgenauigkeit: Die Farben weichen deutlich vom Soll ab.

Neben den üblichen Dokumenten (Schnellstartanleitung, Garantieinformationen) liegt dem Notebook ein 3-in-1-Hub (USB-C auf VGA, HDMI, USB-A) bei.

Lenovo gewährt dem 15,6-Zöller eine dreijährige Vor-Ort-Garantie. Eine Erweiterung auf 4 Jahre schlüge mit etwa 50 Euro zu Buche.

Tastatur

Lenovo stattet das Legion S7 mit einer beleuchteten Chiclet-Tastatur (samt Nummernblock) aus, deren Tasten über einen kurzen Hub und einen deutlichen Druckpunkt verfügen. Der Tastenwiderstand gefällt. Während des Tippens gibt die Tastatur bestenfalls minimal nach. Als störend hat es sich nicht erwiesen. Die Helligkeit der dreistufigen Tastenbeleuchtung wird mittels zweier Funktionstasten gesteuert. Alles in allem liefert Lenovo hier eine alltagstaugliche Tastatur.

Helligkeit (605 cd/m²) und Kontrast (1.480:1) des matten 15,6-Zoll-Bildschirms (3.840 x 2.160 Bildpunkte) fallen hervorragend bzw. gut aus. PWM-Flimmern konnte nicht festgestellt werden. Das Display unterstützt AMDs Free-Sync-Technik. Hierdurch werden die Bildwiederholraten von Display und GPU dynamisch aneinander angepasst. So soll - insbesondere bei Computerspielen - ein möglichst flüssiges Bild erzeugt werden.

Das S7 ist alternativ mit FHD- oder WQHD-Bildschirm zu bekommen. Die beiden 165-Hz-Panels liefern bessere Reaktionszeiten als das hier verbaute 60-Hz-Modell. Zudem werden Free-Sync und G-Sync (Nvidias Gegenstück) unterstützt. Helligkeit, Kontrast und Farbraumabdeckung fallen allerdings niedriger aus als beim 4k-Display.

Das Lenovo Legion S7 15ACH6 bringt jedes aktuelle Spiel flüssig auf den Bildschirm und gibt auch in allen anderen Anwendungsbereichen eine gute Figur ab.

Der Test wurde bei aktivem Profil "Leistungsmodus" durchgeführt, welches nur im Netzbetrieb verfügbar ist. Für die Akkutests wurde das Profil "Ausbalancierter Modus" genutzt. Darüber hinaus war Nvidias Umschaltgrafiklösung Optimus aktiv. Zwischen den drei Profilen (Leistungsmodus, Ausbalancierter Modus, Ruhemodus) des Notebooks kann per Tastenkombination ("Fn" + "Q") oder vorinstallierter Lenovo-Vantage-Software gewechselt werden. Die Farbe des den Einschaltknopf umschließenden LED-Rings zeigt das aktive Profil an.

Ob der CPU-Turbo im Netzbetrieb dauerhaft genutzt wird, überprüfen wir, indem wir den Multi-Thread-Test des Cinebench-R15-Benchmarks für mindestens 30 Minuten in einer Schleife laufen lassen. Der Turbo kommt auf hohem Niveau zum Einsatz.