Test Medion Akoya E7416 Notebook
Große und schwere Notebooks der 17-Zoll-Klasse, die weniger zum Transport, sondern eher als stationärer Desktop-Ersatz geeignet sind, werden immer seltener angeboten. In diese Lücke stößt Medion mit seinem neuen, seit dem 29.01.2015 bei Aldi erhältlichen Akoya E7416, das neben dem erwähnten Intel Core i5-5200U (Broadwell, 2x 2,2-2,7 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) mit integrierter Grafik HD 5500 noch 4 GB RAM, ein 1.600 x 900 Pixel auflösendes TN-Display und eine herkömmliche Festplatte mit 500 GB in die Waagschale wirft. Damit bleibt die CPU das einzige Merkmal, das aus der Masse vergleichbarer Budget-Notebooks heraussticht, während sonst unterer Standard angesagt ist.
Mit der Auswahl passender Vergleichs-Notebooks hatten wir so unsere Schwierigkeiten. Es sollte sich dabei um von uns getestete Modelle handeln, die zumindest dasselbe Format aufweisen und vom Preis her einigermaßen vergleichbar sind. Das Acer Aspire E5-771G-553Q für inzwischen unter 700 Euro wurde von uns Ende August 2014 getestet und bringt mit dem i5-4210U (Haswell, 2x 1,7-2,7 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) eine vergleichbare CPU mit, hat aber noch die dedizierte Grafikkarte Nvidia GeForce 840M mit 2 GB eigenem Speicher an Bord und setzt auf ein mattes TN-Panel mit Full-HD-Auflösung. Die Festplatte fasst hier 1 TB, das RAM 8 GB. Wer sich an der 500-Euro-Preismarke orientiert, kann auf das baugleiche E5-771G-58Z4 ausweichen, bei dem der Hauptspeicher auf 4 GB und die Festplatte auf 500 GB abgespeckt wurden, und das nur über eine GeForce 820M mit 2 GB Grafikspeicher verfügt, aber mit der gleichen CPU und dem gleichen Gehäuse und Display kommt wie die teurere Variante. Als Dritten im Bunde haben wir das ab rund 450 Euro angebotene Asus X751MA-TY148H ausgesucht. Das kann wegen seines (eigentlich) besonders sparsamen, aber auch langsamen Intel Pentium N3530 (4x 2,2-2,6 GHz, kein Hyperthreading, TDP 7,5 W) zwar nicht ansatzweise mit der Leistung des Medion mithalten, hat aber ebenfalls ein TN-Panel mit 1.600 x 900 Pixeln zu bieten und setzt so wie die 700-Euro-Variante des Acer auf eine 1-TB-Festplatte und 8 GB RAM. Auch von diesem Modell gibt es mindestens eine Variante mit dem schnelleren i5-4210U: Das X751LN-TY100H für rund 580 Euro bringt zudem ein Full-HD-Display und eine 840M mit, arbeitet mit 4 GB RAM und speichert maximal 500 GB an Daten.
Gehäuse
Wie bei diesem Preis nicht anders zu erwarten war, besteht das Gehäuse im Wesentlichen aus Kunststoff. Deckelrückseite und Oberseite der Base bis etwa einen Zentimeter über der schwarzen Tastatur zeigen ein halbwegs ansehnliches, kaum für Fingerabdrücke empfängliches Brushed Metal Finish in einem undefinierbaren Farbton, während der Bereich unter den schwarzen Scharnieren ein Lochgitter aufweist. Unten sowie um den Bildschirm herum präsentiert das E7416 schwarze, texturierte Oberflächen. Viel Kraft braucht man nicht, um die Base deutlich verwinden zu können, Geräusche gibt sie dabei nicht von sich. Hundertprozentig sauber ist Medion die Verarbeitung nicht gelungen; an den Seiten haben wir unregelmäßig stark überstehende Kanten vorgefunden, die Spaltmaße der Klappen an der Unterseite könnten regelmäßiger sein. Dass der Akku hinten nicht bündig abschließt, sondern ein Stück weit hervorsteht, deutet darauf hin, dass Medion das Design nicht wirklich wichtig war. Für seine Dicke ist der zum Nachschwingen neigende Deckel erstaunlich flexibel und reagiert auf jede Krafteinwirkung sofort mit Bildstörungen, lässt sich aber problemlos mit einer Hand öffnen.
Ausstattung
Vom üblichen Minimalstandard abweichende Anschlüsse sucht man vergebens, wobei 2x USB 3.0 und 2x USB 2.0 für den Preis in Ordnung gehen. Leider sind alle Ports bis auf Strom im vordersten Bereich der Seiten anzutreffen, wo eingesteckte Kabel und USB-Sticks gerade bei Verwendung einer externen Maus stören können. Der Slot für SD-Karten ist an der Vorderseite links unter den Betriebs-LEDs anzutreffen, die von oben einwandfrei abzulesen sind, bei geschlossenem Notebook aber verdeckt werden.
Kommunikation
Wie es sich für einen Desktop-Ersatz gehört, fehlt ein Ethernet-Port für Gigabit-LAN nicht. Drahtlos funkt das E7416 immerhin mithilfe des Moduls Intel Dual Band Wireless-AC 3160, das sich nicht nur auf das weniger überlaufene 5-GHz-Band versteht, sondern sogar auf "Gigabit-WLAN" nach dem neuen Standard IEEE 801.11ac. Natürlich integriert das Funkmodul auch Bluetooth nach dem aktuellen Standard 4.0. Die Empfangseigenschaften erwiesen sich im individuellen Test-Setup des Autors als unauffällig.
Zubehör
Unser Testsample nebst Netzteil kam nicht in einer Verkaufsverpackung, sodass wir wenig dazu sagen können, was diese enthält. Bei Notebooks dieser Preisklasse darf man sich in der Regel schon über Recovery-Medien freuen.
Wartung
Nach dem Lösen zweier Schrauben ließ sich der Akku problemlos entnehmen. Weiterhin existiert eine große Klappe, deren Schrauben — warum auch immer — mit festen Gummi-Abdeckungen versehen sind. Die machten nicht den Eindruck, als wenn sie dafür vorgesehen seien, von Laien entfernt zu werden.
Garantie
Neben der üblichen gesetzlichen Händlergewährleistung gilt für das neue Akoya eine ungewöhnlich lange Herstellergarantie von 36 Monaten, nähere Informationen kann man auf der entsprechenden Service-Seite von Medion bekommen.
Eingabegeräte
Tastatur
Medion hält sich weitgehend an das von Standard-Desktop-Tastaturen gewohnte Layout. Die flachen, leicht angerauten Tasten sind im Hinblick auf die Bauhöhe unnötig kurzhubig ausgefallen und weisen zwar einen knackigen Druckpunkt, je nach Position aber unterschiedlich stark abgefederten Anschlag auf. Das liegt daran, dass sich das lieblos und nicht überall fest eingepasste Keyboard stellenweise ohne großen Kraftaufwand eindrücken lässt. In Grenzen hält sich die Geräuschentwicklung beim Schreiben, wobei auch hier gilt, dass nicht alle Tasten gleich laut sind, einige, besonders die größeren, klappern mehr als andere. Insgesamt muss man dem gleichwohl noch brauchbaren Keyboard ein billig wirkendes Erscheinungsbild und eine unangenehm uneinheitliche Haptik bescheinigen. Derartige Blößen gibt sich etwa Acer bei den meisten seiner in ähnlichen Preisregionen angesiedelten Notebooks nicht.
Touchpad
Etwas größer hätte das Clickpad ohne physisch abgesetzte Tasten im Hinblick auf den zur Verfügung stehenden Platz ruhig ausfallen dürfen. Der äußere Rand der leider völlig glatten und somit feedbackarmen Oberfläche ist nicht mehr berührungsempfindlich. Schnelle Bewegungen wurden anstandslos nachvollzogen, sofern sich der Finger beim Start schon auf dem Touchpad befindet. Drag & Drop funktionierte problemlos. Den Ersatz-Maustasten können wir einen für den Tester angenehmen Widerstand, einen knackigen Druckpunkt, wenig Hub und ein deutlich spürbares akustisches und haptisches Feedback bescheinigen. Da auch Ansprechverhalten, Präzision und vor allem die umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten im Treiber für bis zu drei Finger gleichzeitig zu überzeigen wussten, ergibt sich eine recht krasser Qualitätsunterschied zwischen den beiden Eingabegeräten.
Display
Sehr selten ist inzwischen die vom Hersteller gewählte Auflösung von 1.600 x 900 Pixeln (16:9) anzutreffen. Verteilt auf 17,3 Zoll ergibt sich eine nicht mehr zeitgemäße, in dieser Preisklasse aber selten übertroffene Pixeldichte von 106 ppi. Zum Vergleich: Ein 15,6-Zoll-Display kommt bei Full-HD auf 141 ppi und bei 1.366 x 768 noch auf 101 ppi. So fällt die Darstellung denn auch bei geringem Betrachtungsabstand etwas pixelig aus, an der generellen Bildschärfe hatten wir aber nichts auszusetzen. Da hat das billige Panel von AU Optronics ganz andere Probleme, auf die wir im nächsten Abschnitt eingehen. Jetzt erst einmal zur maximalen Helligkeit, die mit 261 cd/m² (Mitte) noch ganz ordentlich ausfällt. Besser kann es auch das Asus nicht, das Acer E5-771G hingegen glänzt hier mit einem Spitzenwert von 391 cd/m². Sehr gut sieht es mit einwandfreien 91 % Ausleuchtung aus. Lichthöfe konnten wir auch bei einem vollständig schwarzen Bildschirm und höchster Helligkeit nicht ausmachen.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 261 cd/m²
Kontrast: 167:1 (Schwarzwert: 1.56 cd/m²)
ΔE Color 12.1 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 14.22 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.81
Bei der Betrachtung der übrigen Messwerte konnte der Autor sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ein "Schwarz"-Wert von nicht weniger als 1,56 cd/m2 sucht schon seinesgleichen, und den sich daraus und aus der maximalen Helligkeit ergebenden Kontrast von 167:1 als katastrophal zu bezeichnen, stellt fast einen unzulässigen Euphemismus dar. Weiter geht es mit der beispiellos miesen "Farbrichtigkeit", die sich u. a. in einem enorm hohe DeltaE-Wert (Graustufen) von 14 niederschlägt und dem Display den stärksten Blaustich verpasst, den der Autor jemals gesehen hat. Ebenfalls total daneben ist das Gamma von 2,81 - das Windows Soll liegt bei 2,2. Zur vermutlich geringen Abdeckung des zumeist nur für (semi-)professionelle Bildbearbeiter relevanten AdobeRGB Farbraums können wir nichts sagen, da unsere Software bei der Profilerstellung wie auch schon auf anderen Broadwell Notebooks reproduzierbar abgestürzt ist. Aus diesem Grund gibt es diesmal leider auch keine Visualisierungen des E7416 Farbraums im Vergleich zu AdobeRGB und sRGB und auch kein ICC-Profil.
Medion Akoya E7416 HD Graphics 5500, 5200U, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E680 | Acer Aspire E5-771G-553Q GeForce 840M, 4210U, WDC Scorpio Blue WD10JPVX-22JC3T0 | Asus X751MA-TY148H HD Graphics (Bay Trail), N3530, Toshiba MQ01ABD100 | |
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Display | |||
Display P3 Coverage | 60.5 | 50.8 | |
sRGB Coverage | 84.7 | 75.3 | |
AdobeRGB 1998 Coverage | 61.8 | 52.5 | |
Bildschirm | 94% | 33% | |
Helligkeit Bildmitte | 261 | 391 50% | 261 0% |
Brightness | 261 | 365 40% | 240 -8% |
Brightness Distribution | 91 | 86 -5% | 86 -5% |
Schwarzwert * | 1.56 | 0.42 73% | 0.58 63% |
Kontrast | 167 | 931 457% | 450 169% |
Delta E Colorchecker * | 12.1 | 9.92 18% | 12.26 -1% |
Delta E Graustufen * | 14.22 | 11.1 22% | 11.97 16% |
Gamma | 2.81 78% | 2.5 88% | 1.75 126% |
CCT | 19443 33% | 12328 53% | 10896 60% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 54 | 48 | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 94% /
94% | 33% /
33% |
* ... kleinere Werte sind besser
Wie man auf den Fotos sehen kann, lässt sich dank annehmbarer Maximalhelligkeit und mattem Screen zumindest an einem wolkigen Tag im Schatten gut draußen arbeiten, nicht aber, wenn sich die Sonne oder helle Flächen wie der Himmel direkt im Bildschirm spiegeln.
Leider bestätigt die auch für ein TN-Panel sehr eingeschränkte Blickwinkelstabilität, dass Medion beim Bildschirm recht weit unten ins Regal gegriffen hat. Insbesondere vertikale Verschiebungen werden schnell durch einen herben Kontrastverlust oder zunehmend wie invertiert wirkende Farben bestraft, was entweder die Bewegungsfreiheit vor dem Bildschirm oder die Bildqualität einschränkt. Etwas besser, aber immer noch unterdurchschnittlich sieht die Darstellung aus, wenn man nur seitlich versetzt auf das Display schaut.
Leistung
Von der Gesamtleistung her eignet sich das Medion E7416 dank schneller CPU und für die meisten Aufgaben ausreichenden 4 GB RAM nahezu uneingeschränkt für alle Office- und Multimedia-Anwendungen, aufgrund fehlender dedizierter Grafikkarte aber nicht für grafisch aufwendige Spiele, die etwa über StrarCraft II in mittleren Einstellungen hinausgehen. Alternative Ausstattungsvarianten werden - wie immer bei Aldi Notebooks - nicht angeboten.
Prozessor
Die topaktuelle, erst im Januar 2015 vorgestellte Broadwell CPU Intel Core i5-5200U (2x 2,2-2,7 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) ist zweifellos das Highlight des Medion E7416. Broadwell ist ein Shrink der Vorgängergeneration Haswell. Der Fertigungsprozess wurde von 22 auf 14 nm Strukturbreite verkleinert, was eine Steigerung der Energieeffizienz und kleinere Dies ermöglicht. Weiterhin wurde die Mikroarchitektur überarbeitet, sodass die Pro-MHz-Leistung um etwa 5 % gesteigert werden konnte. Gegenüber dem direkten Vorgänger i5-4200U beträgt die Mehrleistung sogar mindestens 5 bis 15 %, da der i5-5200U zusätzlich über höhere Basis- und Turbo-Taktraten (2,5 GHz bei Auslastung beider Kerne) verfügt. Die sparsame CPU eignet sich wegen ihrer niedrigen TDP auch für sehr kompakte und flache Notebooks und ist trotzdem auch mit anspruchsvoller Software nicht überfordert, soweit diese aufgrund ausgeprägter Parallelisierung nicht massiv von mehr physischen Kernen profitiert.
Es macht wenig Sinn, den nicht konkurrenzfähigen Intel Pentium N3520 im Asus X751MA-TY148H in Konkurrenz zu den i5 CPUs in den beiden anderen Notebooks im Test zu stellen. Interessanter ist der Vergleich zwischem dem i5-5200U und dem i5-4210U (Haswell, 2x 1,7-2,7 GHz, Hyperthreading, TDP 15 W) im Acer Aspire E5-771G-553Q, wo sich der Neuling im Cinebench R11.5 sogar um 16 (Multi-Core-Test) bis 38 % absetzen kann. Der Cinebenc R15 hingegen sieht die Single-Core-Leistung der beiden i5 Modelle dichter beieinander als der R11.5. Gegenüber anderen mit identischer CPU ausgestatteten Systemen liegt die Performance exakt auf demselben Niveau. Zieht man den Netzstecker, ändert sich an den Takten nichts.
Cinebench R11.5 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Akoya E7416 | |
Acer Aspire E5-771G-553Q | |
Asus X751MA-TY148H | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Akoya E7416 | |
Acer Aspire E5-771G-553Q | |
Asus X751MA-TY148H |
Cinebench R15 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Akoya E7416 | |
Acer Aspire E5-771G-553Q | |
Asus X751MA-TY148H | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Akoya E7416 | |
Acer Aspire E5-771G-553Q | |
Asus X751MA-TY148H |
System Performance
Dass sich das Acer trotz viel schnellerer Grafikkarte 840M in den PCMark Suiten 7 und 8 nicht vom Testgerät absetzen konnte, verwundert uns. Offenbar reicht die etwas höhere CPU-Performance des Medion aus, um diesen Vorteil des Mitbewerbers vollständig auszugleichen. Bei den System-Benchmarks spielt natürlich auch die Massenspeicherleistung eine wichtige Rolle; wie man im folgenden Abschnitt sehen kann, spricht diese aber auch eher für das Acer, sodass ein kleines Fragezeichen zurückbleibt. Weit abgeschlagen zeigte sich das leistungsmäßig in einer niedrigeren Liga angesiedelte Asus.
Wie jedes Notebook mit herkömmlicher Festplatte hätte auch das Medion E7416 von einer in dieser Preisklasse unüblichen SSD erheblich profitiert. Gleichwohl gelang die Bedienung weitgehend flüssig, Programmstarts erfolgten ohne ungewöhnliche Verzögerungen. Exzessives Multitasking mit Massen an offenen Tabs in Chrome brachte eher die nur noch ausreichenden 4 GB RAM an ihre Grenzen, wodurch häufiger auf die Auslagerungsdatei zugegriffen werden musste, was dann doch etwas bremste.
PCMark 8 | |
Home Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Akoya E7416 | |
Acer Aspire E5-771G-553Q | |
Asus X751MA-TY148H | |
Work Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Akoya E7416 | |
Acer Aspire E5-771G-553Q | |
Asus X751MA-TY148H |
PCMark 7 Score | 2724 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 2862 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 3684 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Orientiert man sich an den durchschnittlichen Transferraten, die der Festplatten-Benchmark HD Tune ausweist, liefert die Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E680 mit 500 GB Kapazität für ihre 5.400 rpm eine gute Leistung, die nur von wenigen gleich schnell drehenden Platten um bis zu 21 % übertroffen wird. Das sieht der CrystalDiskMark 3.0 anders und verortet den Datendurchsatz beim sequenziellen Lesen exakt im Durchschnitt: Im Medion Akoya P2214T schafft die gleiche HDD 34 % mehr, im HP Pavilion 17-f130ng 18 % weniger.
HD Tune ermittelt eine Zugriffszeit von 17,6 ms, die recht genau das Mittel aktueller Platten trifft und mit der Performance beim Einlesen kleiner, verteilter Datenblöcke (CrystalDiskMark 3.0, 4k Read) korrespondieren sollte. Tut sie aber nicht ganz, denn nur 0,34 MB/s sind ein schlechter Wert, der nicht einmal die Hälfte des Durchschnitts von 0,7 MB/s ausmacht. In einem anderen Notebook kommt der gleiche Typ auf immerhin 0,48 MB/s.
Alles in allem haben wir es wohl mit einer mittelschnellen HDD mit einer Schwäche bei der 4k-Performance zu tun, die besonders bei Programm- und Betriebssystemstarts wichtig ist. Folglich erreichen die Platten in den beiden Konkurrenten im Test in dieser Disziplin auch erheblich bessere Werte, was sich in der Praxis durchaus in einer noch etwas flüssigeren Bedienung niederschlagen kann. Benchmarks zu vielen mobilen Massenspeichern findet man in unserer FAQ-Sektion.
Grafikkarte
So wie der i5-5200U der Nachfolger des i5-4200U ist, ist die integrierte Grafik Intel HD 5500 die Nachfolgerin der HD 4400, allerdings fällt die Grafik-Mehrleistung der neuen Generation signifikant höher aus als die Steigerung der CPU-Performance. Technische Einzelheiten zu den beiden GPUs kann man sich unter den Links ansehen. In unseren Tests kam die DirectX-11.2-fähige HD 5500 im E7416 auf maximal 900 MHz, kann in schnelleren i5- und i7 CPUs aber auch bis zu 950 MHz erreichen. Zum direkten Vergleich haben wir das aktuelle Acer Travelmate P246-M-598B mit i5-4210U und HD 4400 herangezogen, das je nach Grafik-Benchmark immerhin zwischen 15 und 27 % hinter das Medion zurückfällt.
3DMark 11 - 1280x720 Performance GPU (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Akoya E7416 | |
Acer TravelMate P246-M-598B | |
Acer Aspire E5-771G-553Q | |
Asus X751MA-TY148H |
3DMark | |
1280x720 Ice Storm Standard Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Akoya E7416 | |
Acer TravelMate P246-M-598B | |
Asus X751MA-TY148H | |
1280x720 Cloud Gate Standard Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Akoya E7416 | |
Acer TravelMate P246-M-598B | |
Acer Aspire E5-771G-553Q | |
Asus X751MA-TY148H |
3DMark Vantage P Result | 3827 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1018 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 44782 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 4591 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Wer mit dem Medion E7416 spielen will, muss sich auf ältere und/oder grafisch wenig aufwendige Titel beschränken. Selbst Batman: Arkham City von 2011, das auf der eher ressourcenschonenden Unreal Engine 3 beruht, lässt sich nur in den hässlichen Minimaleinstellungen bei 1.024 x 768 halbwegs flüssig spielen. Besser sieht es bei wenig fordernden Titeln wie Fifa 15, Sims 2 (2014), Dota 2 (2013) und StarCraft II aus, die auch in mittleren Presets bei 1.366 x 768 ordentlich laufen. Es ist naheliegend, dass die HD 5500 (Benchmarks) mit jeder Form von Bildverbesserungen wie Antialiasing grundsätzlich überfordert ist.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Batman: Arkham City (2011) | 37 | 29 | 14 | |
Tomb Raider (2013) | 43.4 | 22.7 | ||
BioShock Infinite (2013) | 28.9 | 17.9 | ||
Call of Duty: Ghosts (2013) | 24.8 | |||
GRID: Autosport (2014) | 70.9 | 24.1 | ||
Risen 3: Titan Lords (2014) | 24.6 | 14.3 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Flüsterleise geht der auch im Energiesparmodus stets laufende Lüfter des E7416 im Idle-Betrieb zu Werke, und unter Last geht es auch nur rund 2 dB nach oben, wodurch das sanfte Rauschen überhaupt erst herauszuhören ist, mehr aber auch nicht. Größere Unterschiede zwischen den drei Notebooks im Test ergeben sich erst bei maximaler Last, wo das Acer Aspire 5 dB lauter unterwegs ist, und ausgerechnet das Asus X751MA mit fast 44 dB den Vogel abschießt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.7 / 31.7 / 31.7 dB(A) |
HDD |
| 31.7 dB(A) |
DVD |
| 36 / dB(A) |
Last |
| 34 / 34 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Ebenso wie die Geräuschkulisse erfordern auch die Oberflächentemperaturen keine weitschweifigen Ausführungen, weil selbst unter Volllast nicht einmal 30 °C erreicht werden. Innerhalb unseres Test-Triumvirats heizt das Acer Aspire E5-771G-553Q seinem Nutzer noch am meisten ein und schafft es als einziges Gerät, an der Unterseite immer noch unkritische 40 °C zu erreichen.
Sorgt man mithilfe von Prime95 für maximale CPU-Auslastung, verharren die Takte stabil bei den dafür spezifizierten 2,5 GHz, die Kerntemperaturen kommen über 71 °C nicht hinaus. Nach Zuschaltung des GPU-Stresstests FurMark schnappt sich die Intel HD 5500 einen Teil der TDP, was eine Absenkung der CPU-Takte auf um die 1,6 GHz zur Folge hat. Da bei Spielen stets die GPU limitieren dürfte und diese so ihre 900 MHz halten kann, macht das auch Sinn, gleichwohl muss man wegen Unterschreitung des Basistaktes von 2,2 GHz davon sprechen, dass es in diesem unrealistischen Szenario zu CPU-Throttling kommt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 28.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 29.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-0.4 °C).
Lautsprecher
Gar nicht mal so schlecht schlagen sich die internen Speaker des Medion E7416. Dolby Digital Plus ist zwar keineswegs ein Garant für guten Sound und nervt mit einer Art dynamischem Equalizer, das Musik-Preset hilft der Wiedergabe aber durchaus auf die Sprünge. Unsere üblichen Testtitel klangen zwar mittenbetont und etwas matt, dabei aber präsent, ausgewogen und auch bei basslastiger Musik einigermaßen differenziert. Ein wenig Punch ist vorhanden, aber keine Bässe und auch keine Räumlichkeit. Die maximale Lautstärke reicht locker aus, um einen etwa 25 Quadratmeter großen Raum komplett zu beschallen. Mit schrillen Tönen, Verzerrungen und Pegelschwankungen wurden wir nicht belästigt, lediglich "Bones of Birds" von Soundgarden erzeugte zu Beginn ein vernehmbares Schnarren. Sprache in Filmen war gut verständlich. Da haben wir auch mit deutlich teureren Notebooks schon schlechtere Erfahrungen gemacht.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Um den Verbrauch mit der vorherigen CPU-Generation vergleichen zu können, haben wir wieder das Acer Travelmate P246-M-598B hinzugezogen und sehen, dass dessen Plattform sich bei jedem Lastzustand außer Idle-Minimum und Load-Maximum mit 20 bis 28 % weniger Energieaufnahme zufrieden gibt als unser Broadwell Neuling. Den Werten des Acer Aspire E5-771G-553Q sieht man trotz Optimus dessen GeForce 840M an. Erstaunlich ist der relativ hohe Verbrauch des Asus X751MA-TY148H im Idle-Betrieb. Dass dort am wenigsten Power drinsteckt, zeigt sich nur unter hoher Last.
Medion Akoya E7416 | Acer TravelMate P246-M-598B | Acer Aspire E5-771G-553Q | Asus X751MA-TY148H | |
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Stromverbrauch | 11% | -48% | -12% | |
Idle min * | 3.8 | 4 -5% | 5.8 -53% | 6.3 -66% |
Idle avg * | 8.7 | 6.3 28% | 11.6 -33% | 10.5 -21% |
Idle max * | 8.7 | 7 20% | 13.3 -53% | 10.8 -24% |
Last avg * | 31.1 | 23.7 24% | 41.4 -33% | 19.1 39% |
Last max * | 31 | 34.7 -12% | 52.2 -68% | 27 13% |
* ... kleinere Werte sind besser
Aus / Standby | 0 / 0.3 Watt |
Idle | 3.8 / 8.7 / 8.7 Watt |
Last |
31.1 / 31 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der praxisnahe WLAN-Test, bei dem ein Script bei auf etwa 150 cd/m2 reduzierter Helligkeit im Energiesparmodus in regelmäßigen Abständen automatisch repräsentativ ausgewählte Internetseiten ansurft, bescheinigt dem Kandidaten eine den beiden Mitbewerbern weit überlegene Akkulaufzeit von fünfeinhalb Stunden. Auch die anderen Laufzeittests zeigen, dass sich das große Notebook bei Bedarf auch mal ohne Steckdose überraschend gut schlägt.
Akkulaufzeit - WLAN (alt) (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Akoya E7416 | |
Acer Aspire E5-771G-553Q | |
Asus X751MA-TY148H |
Fazit
Medion baut einen noch brauchbaren Desktop-Ersatz zum günstigen Preis und bewirbt das E7416 hauptsächlich mit seiner zugegebenermaßen smarten und tipaktuellen Broadwell CPU. Die sorgt zusammen mit der integrierten Grafik für ein Leistungsniveau, das für die meisten Budget-Käufer locker ausreichen sollte und auch anspruchsvolle Aufgabe bewältigt, solange man keinen Wert auf schicke und aktuelle 3D-Spiele legt. Im Hinblick auf die niedrige TDP war es kein Kunststück, Temperatur und Geräuschentwicklung im Zaume zu halten, was Medion auch bestens gelungen ist. Vom Gehäuse her hat Medion aus unserer Sicht trotz kleiner Verarbeitungsmängel und nicht optimaler Stabilität nicht viel falsch gemacht, wenn man mal von der ungünstigen Positionierung der Anschlüsse absieht. Warum der Hersteller offenbar verhindern will, dass Nutzer die Klappe an der Unterseite öffnen, erschließt sich uns nicht.
Schwarzwert, Kontrast, Farbdarstellung und Blickwinkelstabilität des immerhin einigermaßen hellen und gleichmäßig ausgeleuchteten Displays sind unter aller Kanone, was auch für die schlecht eingebaute, instabile und klapprige Tastatur gilt, nicht jedoch für das ordentliche, wenn auch schmucklose Touchpad. Der eher niedrig angesiedelte Ausstattungsstandard wird durch ein vielseitiges WLAN-Modul von Intel mit guten Empfangseigenschaften durchbrochen. Positiv sind uns auch die Lautsprecher, die Akkulaufzeiten und die dreijährige Herstellergarantie aufgefallen. Eine Kaufempfehlung können wir für das Aldi Notebook deshalb nicht aussprechen, weil es für den gleichen oder einen leicht höheren Preis Alternativen gibt, die bessere Bildschirme und auch insgesamt mehr zu bieten haben; einige davon haben wie in der Einleitung zu diesem Test vorgestellt. Der Vorteile von Broadwell gegenüber Haswell können aus unserer Sicht die teilweise harten Kompromisse, die ein E7416 Käufer in Kauf nehmen muss, nicht ausgleichen.