Test Lenovo ThinkPad X390 (i5-8265U, FHD) Laptop
Seit der Übernahme von IBMs PC-Sparte durch Lenovo im Jahr 2005 gab es eine Konstante: Die ThinkPad X-Serie hatte immer ein 12-Zoll-Display und die ThinkPad T-Serie hatte immer mindestens ein 14-Zoll-Display. Seit 2008 hat Lenovo die kleinsten ThinkPads als X200-Serie verkauft und dabei einige sehr beliebte Modelle wie das Lenovo ThinkPad X220 aus dem Jahr 2011 hervorgebracht. Das letztjährige Modell dieser Serie war das Lenovo ThinkPad X280, das bisher dünnste und leichteste Modell der X200-Serie, bei dem Lenovo allerdings auch einige Funktionen wie den externen Power-Bridge-Akku oder den erweiterbaren RAM gestrichen hat.
Man kann also nicht sagen, dass Lenovo nicht durchaus bereit war, auch radikale Schritte zu gehen, um die X-Serie auf das sich stetig verändernde Marktumfeld anzupassen. Dennoch war es schon im letzten Jahr beim X280 kein Geheimnis, dass sich die 12 Zoll große X-Serie überlebt hatte: Die Displayränder beim X280 waren für heutige Verhältnisse riesig und einer der schärfsten Konkurrenten stellte seine 12-Zoll-Business-Serie ein – HP brachte statt einem EliteBook 820 G5 das EliteBook 830 G5 mit 13,3-Zoll-Bildschirm auf den Markt. Lenovo musste reagieren und in diesem Jahr war es dann so weit: Der Nachfolger des ThinkPad X280 heißt Lenovo ThinkPad X390 und er enthält ein 13,3-Zoll-LCD.
Damit ist die Konstante passé. Dieser Schritt bedeutet natürlich auch eine Annäherung an die bisher deutlich größere T-Serie. Vor allem im Vergleich zum Lenovo ThinkPad T490s stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch beide Modelle braucht oder ob die Unterschiede schon zu gering geworden sind. Zudem gibt es ja auch noch das Lenovo ThinkPad X1 Carbon, das ebenfalls ein sehr ähnliches Feature-Set hat. Neben diesen beiden Modellen von Lenovo dienen uns außerdem das HP EliteBook 830 G5 und das Dell Latitude 7390 als Vergleichsgeräte.
Unser Testgerät stammt aus dem Lenovo-Campus-Programm. Diese spezielle Konfiguration ist exklusiv für Studenten, Schüler, Azubis und Lehrkräfte erhältlich und kostet 1.159 Euro. Für diesem Preis enthält sie den Core i5-8265U, 16 GB RAM, eine 512-GB-SSD und ein Full-HD-Display. Windows ist bei diesem Modell nicht vorinstalliert. Eine ähnliche Konfiguration mit Windows kostet regulär etwa 1.500 Euro.
Gehäuse
Der Abschnitt zum Gehäuse lässt sich ganz gut mit dem Satz "im Großen und Ganzen bleibt alles beim Alten" zusammenfassen. Lenovo behält das grundsätzliche Gehäuse-Design des ThinkPad X280 bei, was auch zu erwarten war, schließlich hat man dem direkten Vorgänger ja schon ein brandneues Design verpasst. Dabei sieht das ThinkPad X390 den anderen aktuellen ThinkPads der T-Serie und auch dem X1 Carbon recht ähnlich: Die Basiseinheit hat eine leichte Keilform und das Displaygehäuse wird von zwei kleinen Drop-Down-Scharnieren an Ort und Stelle gehalten. Ein relevanter Unterschied verglichen zum Vorgängermodell ist natürlich, dass der Displayrahmen rund um das LCD nun deutlich schmaler ist. Das verleiht dem ThinkPad X390 ein moderneres und attraktiveres Design, wobei das ThinkPad X1 Carbon immer noch einen schmaleren Displayrahmen hat. Wie alle ThinkPads hat das ThinkPad X390 ein komplett schwarzes Gehäuse mit einigen farblichen Akzenten wie dem roten TrackPoint oder den silbernen Scharnieren. Anders als beim ThinkPad T490s verzichtet Lenovo auf die Option für ein silbernes Gehäuse.
Von den Materialien her verwendet Lenovo einen ähnlichen Mix wie beim ThinkPad X280. Die Basiseinheit besteht komplett aus Magnesium, das mattschwarz lackiert ist. Das Display-Cover ist ebenfalls mattschwarz lackiert, allerdings ist das Material hier deutlich glatter. Unter der Lackierung des Deckels steckt Kunststoff, wobei es verschiedene Varianten gibt: Lenovo listet in seinem Datenblatt sowohl einen Displaydeckel aus Carbonfaserkunststoff sowie einen aus Glasfaserkunststoff. Unter Testgerät hat den Glasfaserkunststoff-Deckel, was auch ein Unterschied zum ThinkPad X280 ist – dieses Modell testeten wir mit dem Carbonfaser-Deckel. Qualitativ überzeugt uns das Gehäuse in jeder Hinsicht: Die Haptik ist hochwertig, die Stabilität in allen Bereichen sehr gut und Verarbeitungsmängel konnten wir nicht entdecken.
Die kleinen Scharniere mit Metallkappe haben das Display gut im Griff und sie ermöglichen einen Öffnungswinkel von 180 Grad. Einhändig aufklappen kann man das Display nicht.
Leider ist es Lenovo nicht gelungen, das größere 13,3-Zoll-Display in das Gehäuse des ThinkPad X280 unterzubringen, ohne dabei die Abmessungen zu vergrößern. Deshalb ist das ThinkPad X390 geringfügig größer als sein Vorgängermodell, wodurch der Unterschied zum ThinkPad T490s und ThinkPad X1 Carbon in dieser Hinsicht noch geringer wird. Gerade das X1 Carbon ist fast so kompakt und nur geringfügig breiter, hat dabei aber natürlich ein größeres 14-Zoll-LCD. Dass man ein 13,3-Zoll-Display in ein noch kleineres Gehäuse einbauen kann, das beweist Dell mit dem Latitude 7390 – das HP EliteBook 830 G5 ist dagegen etwas größer als das ThinkPad X390.
Was für die Größe gilt, gilt auch für das Gewicht: Das X390 ist schwerer als das X280, das mit dem Carbonfaser-Deckel nur 1,13 kg wiegt. Das X390 mit Carbonfaser-Displaydeckel wiegt 1,22 kg, unser Testgerät mit Glasfaser-Deckel sogar 1,29 kg. Beim Gewicht herrscht somit nun fast Gleichstand mit dem ThinkPad T490s und den anderen 13,3-Zoll-Businss-Laptops. Deutlich leichter ist dagegen das ThinkPad X1 Carbon, das nur 1,1 kg wiegt.
Ausstattung
Lenovo behält die solide Anschlussausstattung des ThinkPad X280 bei, wobei man weiterhin auf einen RJ45-Ethernet-Anschluss in voller Größe verzichtet – stattdessen müssen Nutzer auf einen Adapter für Lenovos proprietären miniEthernet-Anschluss zurückgreifen, um eine native Ethernet-Verbindung zu erhalten. Von den beiden USB-C-Anschlüssen unterstützt auch beim X390 nur der rechte Port Thunderbolt 3, wobei dieser Anschluss über zwei PCIe-Lanes angebunden ist. Das bedeutet, das man über eine der Dockingstationen, die Lenovo anbietet, nur maximal einen 4K-UHD-Monitor mit 60 Hz Bildwiederholfrequenz betreiben kann. Zwei Monitore mit dieser Auflösung und Bildwiederholfrequenz kann von den kompakten ThinkPad-Laptops lediglich das ThinkPad X1 Carbon per Thunderbolt-3-Dock ansteuern.
SDCardreader
Leider hat Lenovo die Positionierung des microSD-Kartenlesers am Heck des Gehäuses nicht verändert. Er ist extrem schwer zu erreichen, denn das Display muss zugeklappt sein, zudem muss man erst einmal die Klappe öffnen, hinter der auch der SIM-Slot steckt. Für die dauerhafte Speichererweiterung taugt der microSD-Slot, für die alltägliche Nutzung als Kartenleser aber nicht.
Die Leistung des Kartenlesegeräts, die wir mit der Toshiba Exceria Pro M501 microSD-Referenzkarte gemessen haben, ist durchschnittlich. Der SD-Kartenleser des ThinkPad X1 Carbon 2018 ist genauso schwer zugänglich, aber deutlich schneller. Bedeutend einfacher zu erreichen ist der SD-Kartenleser das Dell Latitude 7390, zudem ist er auch wesentlich fixer. Das HP EliteBook 830 G5 hat jedoch im Gegensatz zu allen anderen kompakten Business-Geräten überhaupt keinen SD-Kartenleser.
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2018-20KGS03900 (Toshiba Exceria Pro M501) | |
Dell Latitude 7390 (Toshiba Exceria Pro M501) | |
Lenovo ThinkPad X390-20Q1S02M00 (Toshiba Exceria Pro M501) | |
Lenovo ThinkPad X280-20KES01S00 (Toshiba Excerie Pro M501) | |
Lenovo ThinkPad T490s-20NYS02A00 (Toshiba Exceria Pro M501) | |
Durchschnitt der Klasse Subnotebook (18.4 - 142, n=14, der letzten 2 Jahre) | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2018-20KGS03900 (Toshiba Exceria Pro M501) | |
Dell Latitude 7390 (Toshiba Exceria Pro M501) | |
Lenovo ThinkPad T490s-20NYS02A00 (Toshiba Exceria Pro M501) | |
Lenovo ThinkPad X390-20Q1S02M00 (Toshiba Exceria Pro M501) | |
Lenovo ThinkPad X280-20KES01S00 (Toshiba Excerie Pro M501) | |
Durchschnitt der Klasse Subnotebook (22.5 - 207, n=14, der letzten 2 Jahre) |
Kommunikation
Typisch für waschechte Business-Laptops ist eine reichhaltige Ausstattung im Bereich der Kommunikationsmodule. Das ThinkPad X390 erfüllt seine Rolle in dieser Hinsicht tadellos. Unser Testgerät enthält zum Beispiel die 2x2-WiFi-Karte Intel Wireless AC 9560 (die auch den modernen Bluetooth-5.0-Standard beherrscht), das Ethernet-Modul Intel I219-V sowie ein NFC-Modul. Optional kann man das X390 auch mit einer LTE-Karte kaufen. Bei unserem Modell sind die Antennen vorhanden, LTE ist also nachrüstbar. Im Laufe des Jahres wird Lenovo bei den Kommunikationsmodulen noch eine weitere Option anbieten: Die Intel Wireless AX 22260, eine der ersten WiFi-Module mit dem neuen Standard WiFi 6.
Mikrofone und Webcam sind qualitativ nicht besser als der normale Laptop-Einheitsbrei: Für Videotelefonie gerade so in Ordnung, für alle anderen möglichen Einsatzzwecke völlig ungenügend.
Sicherheit
Sicherheit gehört zu den Grundtugenden eines Laptops für Firmenkunden. Das Lenovo X390 kann in dieser Hinsicht mit einem Touch-Fingerabdruckleser, einem Smartkarten-Lesegerät, einem Kensington-Lock, einer Infrarot-Kamera zur Gesichtserkennung mit Windows Hello und der Kamera-Blende "ThinkShutter" aufwarten. Zudem verfügt das Lenovo Notebook natürlich auch über TPM und die Anti-Theft-Lösung Computrace.
Verglichen mit dem Lenovo ThinkPad X280 gibt es zwei Veränderungen: Erstens spart sich Lenovo die LED beim Fingerabdruck-Sensor ein, die über dessen Bereitschaft informiert hat. Zweitens ist der ThinkShutter nun auch bei Modellen mit Infrarot-Kamera vorhanden, wie bei unserem Testgerät.
Zubehör
Zum Lieferumfang des Lenovo ThinkPad X390 gehört – abgesehen von dem Laptop – nur das 65-W-Netzteil mit USB-C-Stecker. Optional kann man verschiedene Dockingstationen von Lenovo erwerben, die kompatibel mit dem ThinkPad X390 sind. Zur Wahl stehen zum Beispiel eine USB-C-Dock oder eine Thunderbolt-3-Dock – beide werden mit einem Kabel an das Laptop angeschlossen. Neben den Kabel-Docks gibt es auch noch mechanische Docks, wobei die Dock mit der besten Ausstattung die ThinkPad-CS18-Ultra-Dock ist.
Wartung
Es ist nicht sonderlich schwer, sich Zugang zum Inneren des Lenovo ThinkPad X390 zu verschaffen. Um die Bodenplatte des ThinkPad Laptops abzunehmen, muss man lediglich fünf Schrauben lösen. Die Bodenplatte löst sich dann leicht von der Basiseinheit und man kann sie mit einem Spudger lösen, indem man an dem Spalt ein wenig hebelt. Ist die Bodenplatte einmal entfernt, kann man zum Beispiel den Akku austauschen, den Lüfter reinigen oder die Wärmeleitpaste erneuern. Die Wartbarkeit ist also gut, sonderlich aufrüstbar ist das ThinkPad X390 aber nicht. Der Arbeitsspeicher ist ebenso verlötet, genau wie beim Vorgängermodell. Neuerdings ebenfalls verlötet: Das WiFi-Modul. Lenovo nutzt die neue Intel-CNVI-Technik, bei der ein Teil der WLAN-Technik in die CPU integriert ist. Aufrüstbar ist dagegen die M.2-2280-SSD, zudem lässt sich ein WWAN-LTE-Modul nachrüsten – die dafür benötigten Antennen sind bei unserem Testmodell vorhanden, wobei das vermutlich nicht bei jedem Modell der Fall sein dürfte.
Ein interessanter Punkt, den wir hervorheben wollen: Die Tastatur des ThinkPad X390 ist sehr leicht austauschbar. Man muss lediglich die Tasten des TrackPoints entfernen und die beiden darunter liegenden Schrauben lösen, dann kann man die Tastatur nach hinten schieben und aus dem Gehäuse nehmen. Weder das Lenovo ThinkPad X1 Carbon noch das ThinkPad T490s bieten dieses Feature, bei diesen Modellen muss man das Gehäuse aufwändig demontieren. Das X390 ist in dieser Hinsicht nicht nur einfacher wartbar, es bietet auch die Möglichkeit für den Einsatz eines anderen Tastatur-Layouts. Bevorzugt man zum Beispiel die US-QWERTY-ANSI-Tastatur, dann kann man eine solche Tastatur sehr einfach nachrüsten.
Garantie
Ab Werk verfügt unser Modell, das Lenovo ThinkPad X390, über eine Garantielaufzeit von 36 Monaten. Das Garantiepaket umfasst sowohl Vor-Ort-Service als auch Premier-Support, der einen schnelleren und reibungsloseren Service verspricht. Mit diesem sehr umfangreichen Servicepaket ist das Ende der Fahnenstange allerdings noch nicht erreicht. Es ist möglich, die Garantie auf maximal fünf Jahre zu verlängern. Zudem kann man auch einen Unfallschutz hinzubuchen, der zusätzliche Schäden abdeckt.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Backlight-Tastatur des Lenovo ThinkPad X390 entspricht so ziemlich genau dem Keyboard, das auch im Vorgängermodell Lenovo ThinkPad X280 eingesetzt wurde. Das heißt, dass es sich um eine ThinkPad-Tastatur im Chiclet-Stil mit sechs Tastenreihen in der Vertikalen handelt, die in der Breite etwas kleiner ist als beispielsweise die Tastaturen des ThinkPad T490s oder ThinkPad X1 Carbon – Lenovo spricht hierbei von einem "Shrunk-Keyboard". Diese Verkleinerung wird insbesondere an den Tasten links der Enter-Taste sowie den Tasten rechts der Leertaste sichtbar. Bei den größeren ThinkPads sind diese Tasten breiter. In der Alltagsnutzung stellt das keine riesige Einschränkung dar, außerdem nutzen viele Laptops heutzutage kleinere Layouts – ist man allerdings die Tastaturen in Standardbreite gewohnt, dann kann es eine Eingewöhnung bedingen.
Von der Tippqualität her erfüllt das Lenovo ThinkPad X390 unsere Erwartungen an ein ThinkPad-Laptop. Die leicht konkaven Chiclet-Tasten haben einen Hub von etwa 1,7 mm mit einem sehr angenehmen Druckpunkt – lange Texte auf dieser Tastatur zu verfassen macht Spaß, zumindest, wenn man sich an die kleinere Gesamtbreite der Tastatur gewöhnt hat. Zu beachten ist beim X390, wie bei den meisten ThinkPads, dass es verschiedene Tastaturhersteller gibt. Es kann eine Tastatur von Chicony, von LiteOn oder von Primax im X390 stecken.
Touchpad
Nachdem Lenovo das Touchpad beim ThinkPad X280 verglichen mit dem 2017er-Modell ThinkPad X270 schon drastisch vergrößert hatte, wächst die Touch-Oberfläche beim X390 abermals – sie misst 10 x 6,5 cm, womit das Touchpad nun etwa 1 cm länger ist. Diese Größe ist absolut angemessen für ein Laptop dieser Gewichtsklasse und sie wirkt sich positiv auf die Nutzung aus, insbesondere bei Gesten. Lenovo legt die Priorität ganz klar auf die Maximierung der Touchpad-Oberfläche, weshalb man auch die Maustasten in das Touchpad integriert. Die integrierten Tasten funktionieren zuverlässig, auch wenn die Klick-Mechanik des Clickpads zumindest bei unserem Modell ein wenig schwammig ist. Wie bei allen ThinkPads außer den X1-Modellen besteht die Oberfläche des Trackpads aus Kunststoff. Diese Lösung fühlt sich nicht so hochwertig an wie Glas, doch von der Gleitfähigkeit her gibt es nichts daran auszusetzen. Das Touchpad ist insgesamt sehr gut nutzbar, auch die Software-Umsetzung ist, dank des Windows-Precision-Treibers, sehr gut.
Zusätzlich zu dem Touchpad hat der Lenovo-Laptop ThinkPad X390 natürlich auch noch den charakteristischen TrackPoint, der typisch für alle ThinkPad-Laptops ist. Zwar ist der TrackPoint heute nur noch bei Business-Laptops verbreitet, doch hat man sich einmal an den Mausersatz gewöhnt, möchte man ihn nicht mehr missen. Insbesondere bei der Arbeit mit der Tastatur hat der Pointing Stick Vorteile, denn man muss die Hände nicht von der Selbigen nehmen, um den Mauszeiger zu verschieben. Der TrackPoint, der bei unserem Testgerät von ELAN stammt, ist äußerst präzise und die drei dedizierten TrackPoint-Tasten unterhalb der Tastatur haben die ideale Größe und Position. Ihr Hub ist kurz, der Druckpunkt definiert und die Tasten sind leise.
Display
Es gibt insgesamt vier verschiedene 13,3 Zoll große Bildschirm-Optionen für das ThinkPad X390. Sie dienen als wichtiges Abgrenzungsmerkmal zu den anderen ThinkPads wie dem T490s oder dem X1 Carbon. Im Gegensatz zu diesen Modellen kann man das Thinkpad X390 weiterhin mit einem HD-TN-Display (1.366 x 768) erwerben. Das senkt den Einstiegspreis und insbesondere Firmeneinkäufer dürften oftmals diese Option wählen, doch qualitativ ist dieses LCD-Panel natürlich absolut nicht empfehlenswert. Als höhere Auflösung steht lediglich Full-HD zur Auswahl (1.920 x 1.080) – das 14 Zoll große ThinkPad T490s bietet auch QHD (2.560 x 1.440), genau wie das ThinkPad X1 Carbon 2018. Das kommende ThinkPad X1 Carbon 2019 wird sogar mit einem 4K-UHD-Bildschirm (3.840 x 2.160) auf den Markt kommen. Entscheidet man sich für das ThinkPad X390, dann entscheidet man sich also auch gegen eine höhere Auflösung. Es stehen drei verschiedene Full-HD-Monitore zur Wahl. Alle drei sind matt und sie basieren auf IPS-Technologie. Zwei der Bildschirme sollen einen Helligkeitswert von 300 cd/m² erreichen, der dritte sogar 400 cd/m². Bei diesem handelt es sich um das ThinkPad-PrivacyGuard-Display mit integrierter ePrivacy-Lösung. Zwischen den beiden anderen Full-HD-LCDs besteht auch ein Unterschied: Das eine Display ist ein Touchscreen, das andere nicht.
Unser Testgerät enthält das Full-HD-Display ohne Touch mit einem Helligkeitswert von 300 cd/m². Tatsächlich übertrifft das Display LG LP133WF7-SPB1 diesen Helligkeitswert, durchschnittlich haben wir 335 cd/m² gemessen. Damit ist dieses Panel heller als beispielsweise das 12,5-Zoll-Display des ThinkPad X280 oder das Full-HD-Display des X1 Carbon 2018, doch das ThinkPad T490s enthält ein helleres Full-HD-LCD. Zudem gibt es auch keine Garantie, dass man ein Display erhält, das heller als 300 cd/m² ist – die Teile-Liste des X390 enthält noch drei weitere non-Touch-Full-HD-IPS-Displays mit 300 cd/m². Alternativ gibt es noch LCD-Panels von den Herstellern BOE, AUO und Innolux; man spielt also die LCD-Teilelotterie.
Backlight-Bleeding ist bei diesem Bildschirm kaum erkennbar und die Helligkeitsverteilung ist auch sehr gleichmäßig, PWM ist nicht vorhanden.
|
Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 355 cd/m²
Kontrast: 2225:1 (Schwarzwert: 0.16 cd/m²)
ΔE Color 3.6 | 0.5-29.43 Ø4.91, calibrated: 1.1
ΔE Greyscale 4.7 | 0.5-98 Ø5.2
95.7% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
61.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
66.6% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
95.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
65.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.48
Lenovo ThinkPad X390-20Q1S02M00 LP133WF7-SPB1, , 1920x1080, 13.3" | Lenovo ThinkPad X280-20KES01S00 B125HAN02.2, , 1920x1080, 12.5" | Lenovo ThinkPad T490s-20NYS02A00 B140HAN05.7, , 1920x1080, 14" | Lenovo ThinkPad X1 Carbon G6-20KG0025UK Lenovo LEN40A9 / AUO B140HAK02.3, , 1920x1080, 14" | HP EliteBook 830 G5-3JX74EA IVO M133NVF3-R0, , 1920x1080, 13.3" | Dell Latitude 7390 AU Optronics AUO462D / B133HAN [DELL P/N:F7VDJ], , 1920x1080, 13.3" | |
---|---|---|---|---|---|---|
Display | -33% | 3% | 3% | -4% | -2% | |
Display P3 Coverage | 65.3 | 44 -33% | 67.1 3% | 68.3 5% | 64.2 -2% | 65.1 0% |
sRGB Coverage | 95.9 | 64.5 -33% | 97.6 2% | 94.9 -1% | 89.2 -7% | 90.8 -5% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 66.6 | 45.45 -32% | 68.5 3% | 69.3 4% | 65.2 -2% | 65.9 -1% |
Response Times | 22% | -11% | 29% | 32% | 6% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 57.6 ? | 40 ? 31% | 61.6 ? -7% | 40 ? 31% | 36 ? 37% | 48.8 ? 15% |
Response Time Black / White * | 34 ? | 29.6 ? 13% | 38.8 ? -14% | 25 ? 26% | 24.8 ? 27% | 35.2 ? -4% |
PWM Frequency | 1020 ? | |||||
Bildschirm | -41% | -0% | -2% | -36% | -25% | |
Helligkeit Bildmitte | 356 | 344 -3% | 391 10% | 298 -16% | 316 -11% | 329 -8% |
Brightness | 336 | 313 -7% | 389 16% | 287 -15% | 326 -3% | 316 -6% |
Brightness Distribution | 88 | 82 -7% | 87 -1% | 91 3% | 85 -3% | 92 5% |
Schwarzwert * | 0.16 | 0.25 -56% | 0.23 -44% | 0.2 -25% | 0.19 -19% | 0.25 -56% |
Kontrast | 2225 | 1376 -38% | 1700 -24% | 1490 -33% | 1663 -25% | 1316 -41% |
Delta E Colorchecker * | 3.6 | 4.7 -31% | 3.4 6% | 2.19 39% | 4.5 -25% | 4.3 -19% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 5.5 | 19.4 -253% | 4.7 15% | 4.39 20% | 12.1 -120% | 7.8 -42% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 1.1 | 1.1 -0% | 1.67 -52% | 2.9 -164% | 2.5 -127% | |
Delta E Graustufen * | 4.7 | 2.2 53% | 4 15% | 1.97 58% | 5 -6% | 3.6 23% |
Gamma | 2.48 89% | 2.16 102% | 2.49 88% | 2.43 91% | 2.22 99% | 2.43 91% |
CCT | 6374 102% | 6252 104% | 6809 95% | 6571 99% | 6018 108% | 6928 94% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 61.3 | 41.2 -33% | 62.4 2% | 62 1% | 57.9 -6% | 59.1 -4% |
Color Space (Percent of sRGB) | 95.7 | 64.1 -33% | 97.4 2% | 95 -1% | 87.3 -9% | 90.6 -5% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -17% /
-31% | -3% /
-1% | 10% /
3% | -3% /
-21% | -7% /
-17% |
* ... kleinere Werte sind besser
Ab Werk gibt es einige Abweichungen bei den Farb- und Grauwerten und der Sättigung. Einen auffälligen Farbstich konnten wir nicht messen. Mit einer Kalibrierung ließen sich auch die leichten Abweichungen beseitigen, das dazu erstellte Farbprofil steht wie immer kostenlos zur Verfügung. Im kalibrierten Zustand zeigt das Display subjektiv eine wirklich hervorragende Bildqualität. Der Kontrastwert von 2225:1 ist exzellent, er ergibt sich auch aus dem niedrigen Schwarzwert von 0,16 cd/m². Negativ auffällig sind bei diesem Panel nur die schlechten Reaktionszeiten. In der Alltagsnutzung fällt das aber quasi nur beim Mauszeiger auf, der leichte Schlieren nachzieht.
Ein riesiger Unterschied verglichen mit dem ThinkPad X280 ist die deutlich bessere Farbraumabdeckung. Während dieses noch eine sehr schlechte sRGB-Abdeckung von nur 64,1 % hatte, kann das ThinkPad X390 mit 95,7 % des sRGB-Farbraums aufwarten. Damit ist das kleinste aktuelle ThinkPad auch für semiprofessionelle Bildbearbeitung geeignet.
Der matten Oberfläche und den guten Helligkeitswerten ist es zu verdanken, dass das LCD-Panel auch outdoortauglich ist. Sowohl im Schatten als auch in der Sonne ist das Display nutzbar, wobei man die direkte Sonneneinstrahlung auf das Panel vermeiden sollte – dafür wäre eine deutlich höhere Helligkeit nötig.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
34 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 18.4 ms steigend | |
↘ 15.6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 90 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
57.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 28.4 ms steigend | |
↘ 29.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 93 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Die Blickwinkelstabilität ist sehr gut. Farben invertieren nicht, auch der IPS-Glow-Effekt ist bei diesem Bildschirm nicht vorhanden. Nur die Helligkeit wird bei extremeren Blickwinkeln leicht reduziert.
Leistung
Das Lenovo ThinkPad X390 ist immer noch im Release-Prozess, die volle Konfigurationsvielfalt ist aktuell noch nicht verfügbar. Prinzipiell wird es das ThinkPad-Subnotebook aber mit einer Auswahl von Intel-Prozessoren geben. Dabei handelt es sich um den Intel Core i5-8265U und den Core i7-8565U sowie deren Gegenstücke mit vPro (Core i5-8365U und Core i7-8665U). Zusätzlich kann man das ThinkPad Laptop X390 auch mit dem Core i3-8145U konfigurieren – dieser günstige Prozessor steht beim X1 Carbon oder T490s nicht zur Wahl. Der Arbeitsspeicher ist beim ThinkPad X390 komplett verlötet, wobei Lenovo aktuell 8 oder 16 GB DDR4-2400-RAM anbietet – zusammen mit dem Intel Core i7-8665U soll es in Kürze auch eine 32-GB-Option geben. Als Massenspeicher dient in allen X390-Modellen eine SSD mit 128, 256, 512 GB oder 1 TB. In allen Konfiguration dient die Intel UHD Graphics 620 als GPU.
Prozessor
Der Intel Core i5-8265U ist ein Quad-Core-Prozessor der "Whiskey-Lake"-Serie. Seine vier Kerne takten mit 1,6 bis 3,9 GHz und verbrauchen standardmäßig maximal 15 W. Vergleiche mit anderen Prozessoren sind mit der CPU-Benchmarkliste möglich.
Im Cinebench-R15-Multicore-Test zeigt sich, dass der Prozessor durchaus mehr als 15 Watt verbrauchen kann. Im Lenovo Thinkpad X390 kann er beispielsweise bis zu 43 Watt verbrauchen – allerdings nur für wenige Sekunden, da die CPU-Temperaturen schnell auf 98 °C steigen. Der Verbrauch wird dann erst auf 32 Watt und dann schließlich nach 30 Sekunden auf 25 Watt limitiert. Der CPU-Takt sinkt schrittweise von 3,7 GHz auf 3,3 GHz und dann schließlich auf 2,9 GHz. In der Cinebench-Schleife kann der Prozessor diese Taktrate für etwa zwei Minuten halten, dann wird der Verbrauch auf 20 Watt limitiert und der CPU-Takt fällt auf etwa 2,6 GHz. Dieses Niveau kann das ThinkPad X390 für die restliche Dauer der Cinebench-Schleife mit leichten Schwankungen halten.
Während die Boost-Leistung des X390 etwa dem älteren ThinkPad X280 entspricht, liefert das X390 bei der Leistung unter Dauerlast bessere Werte ab. Auch das HP EliteBook 830 G5 ist etwas langsamer, während zum Dell Latitude 7390 leistungstechnisch nur geringfügige Unterschiede bestehen. Schneller als das Lenovo ThinkPad X390 ist dagegen das ThinkPad X1 Carbon 2018, wobei dieses auch ohne Undervolting schneller ist.
Im Akkubetrieb ist die CPU-Leistung limitiert. Statt 42 Watt kann der Prozessor nur maximal 25 Watt verbrauchen. So erreicht das System noch etwa 530 Punkte im Cinebench-R15-Multicore-Test.
System Performance
Das Lenovo ThinkPad X390 ist ein äußerst fixer PC. In der Alltagsnutzung gibt es keinerlei Wartezeiten und in den PCMark-Benchmarks schneidet es auch gut ab – sowohl im alten PCMark 8 als auch im neueren PCMark 10.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3629 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4896 Punkte | |
PCMark 10 Score | 3832 Punkte | |
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Massenspeicher
Als Massenspeicher dient im Lenovo ThinkPad X390 eine einzelne M.2-2280-SSD. Bei unserem Modell hat die PCIe-NVMe-SSD eine Kapazität von 512 GB, gefertigt wurde sie von Intel. Das gilt freilich nur für unser Testgerät, denn wie bei den Displays gilt auch bei den SSDs: Man spielt die Teile-Lotterie. In der Teile-Liste des ThinkPad X390 sind dabei für die 512-GB-SSD 28 (!) verschiedene Varianten gelistet.
Die Intel-SSD in unserem Testgerät ist auf jeden Fall kein langsames Modell. Zwar ist die Samsung PM981, die im letztjährigen ThinkPad X280 steckte, etwas schneller. Doch dieser Unterschied dürfte sich kaum auf die Alltagsnutzung auswirken.
Lenovo ThinkPad X390-20Q1S02M00 Intel SSD Pro 7600p SSDPEKKF512G8L | Lenovo ThinkPad X280-20KES01S00 Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2018-20KGS03900 Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ | HP EliteBook 830 G5-3JX74EA Samsung SSD PM961 1TB M.2 PCIe 3.0 x4 NVMe (MZVLW1T0) | Dell Latitude 7390 Samsung PM961 MZVLW256HEHP | Durchschnittliche Intel SSD Pro 7600p SSDPEKKF512G8L | |
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CrystalDiskMark 5.2 / 6 | 11% | 9% | -1% | 13% | 6% | |
Write 4K | 120.7 | 125.3 4% | 131.9 9% | 108.5 -10% | 139.4 15% | 133.9 ? 11% |
Read 4K | 58.5 | 43.5 -26% | 44.6 -24% | 40.53 -31% | 43.18 -26% | 59.1 ? 1% |
Write Seq | 1491 | 112 -92% | 1824 22% | 1026 -31% | 1075 -28% | 1378 ? -8% |
Read Seq | 2760 | 2273 -18% | 2163 -22% | 2080 -25% | 1639 -41% | 2341 ? -15% |
Write 4K Q32T1 | 237.5 | 641 170% | 338.1 42% | 451 90% | 662 179% | 355 ? 49% |
Read 4K Q32T1 | 336.1 | 392 17% | 351.9 5% | 269.7 -20% | 413.9 23% | 429 ? 28% |
Write Seq Q32T1 | 1512 | 1903 26% | 1972 30% | 1770 17% | 1195 -21% | 1514 ? 0% |
Read Seq Q32T1 | 3154 | 3398 8% | 3387 7% | 3214 2% | 3116 -1% | 2677 ? -15% |
Grafikkarte
Die Intel UHD Graphics 620 ist ein integrierter Grafikchip, der standardmäßig bei allen "Kaby-Lake-Refresh"- und "Whiskey-Lake"-Prozessoren vorhanden ist. Für diese iGPU mit 24 Ausführungseinheiten ist die Hauptspeicherbestückung mangels eigenem Speicher von entscheidender Bedeutung. Da der Speicher beim Lenovo ThinkPad X390 bei allen Modellen komplett verlötet ist und im Dual-Channel-Modus läuft, kann die GPU ihr maximales Potenzial in jedem Fall ausreizen. Wunder sollte man sich davon aber nicht erwarten, die Intel-Grafik ist und bleibt sehr langsam.
Die GPU-Leistung wird nicht negativ durch den Akkubetrieb beeinflusst.
3DMark 11 Performance | 2062 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 8361 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1115 Punkte | |
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Gaming Performance
Die Gaming-Leistung des Lenovo ThinkPad X390 ist kaum der Rede wert. Zwar kann der Business-Laptop ältere Spiele flüssig darstellen, allerdings nur auf reduzierten Detailstufen. Aktuelle Spiele sind nicht oder kaum spielbar. Dafür ist das kleine Thinkpad-Subnotebook aber natürlich auch nicht gemacht.
Dennoch ist es möglich aus dem kompakten ThinkPad-Laptop einen Spielerechner zu machen, Thunderbolt 3 sei dank. Man kann eine beliebige eGPU anschließen, wobei man insbesondere bei den leistungsstärkeren Grafikchips ein paar Einbußen wegen der 2-Lane-PCIe-Anbindung des Thunderbolt-Anschlusses haben dürfte.
min. | mittel | hoch | max. | |
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BioShock Infinite (2013) | 79.3 | 37.4 | 31.3 | 10.3 |
The Witcher 3 (2015) | 16.9 | |||
Rise of the Tomb Raider (2016) | 25.7 | 14.9 | ||
Civilization VI (2016) | 54.4 | 20.3 | ||
F1 2018 (2018) | 33 | 15 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Der Lüfter bleibt im Idle ausgeschaltet – gut so, denn wenn das System kaum Aktivität hat, erwarten wir bei einem Office-Gerät auch, dass es still bleibt. Unter Last läuft der Lüfter konstant mit 34,8 dB(a), was weder besonders laut, noch besonders störend ist. Der Konkurrent von Dell, das Latitude 7390, läuft im Vergleich hochfrequenter.
Spulenfiepen konnten wir beim Lenovo PC ThinKPad X390 nicht hören. Hält man das Ohr direkt an die Tastatur, dann hört man ganz leise ein Knistern, das aber wirklich kaum hörbar ist.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.2 / 29.2 / 29.2 dB(A) |
Last |
| 34.8 / 34.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 29.2 dB(A) |
Temperatur
Die Außentemperaturen des Lenovo ThinkPad X390 gehen insgesamt in Ordnung. Maximal erwärmt sich das Gehäuse auf bis zu 44,6 °C, ein unkritischer Wert. Allerdings muss man vermerken, dass die Handballenauflage unter Last nicht komplett kühl bleibt – andere Laptops behalten in dieser Region immer einen kühlen Kopf.
Im Stresstest mit Prime95 und FurMark kann das ThinkPad X390 kurzzeitig 38 Watt verbrauchen, womit alle vier CPU-Kerne eine Taktrate von 3,1 GHz erreichen – allerdings schnellen die Temperaturen am Prozessor gleichzeitig auch auf 96 °C hoch. Nach den angesprochenen 30 Sekunden wird der Verbrauch auf 25 Watt limitiert, womit der CPU-Takt dann auf 1,3 GHz sinkt und die Temperaturen bei etwa 78 °C liegen. Diesen Leistungsstand kann das System für 10 Minuten beibehalten, danach wird der Verbrauch auf 17 Watt begrenzt, wodurch die CPU-Taktraten nur noch bei 1 GHz liegen. Die Temperaturen liegen dann stabil bei etwa 70 °C. An dieser Situation ändert sich für den restlichen Verlauf des Stresstests nichts mehr.
Wir konnten also Throttling feststellen, da der CPU-Takt unterhalb des Grundtakts gesunken ist. Dieses Throttling dürfte sich im Alltag aber nicht zeigen, da der 3DMark 11 im Anschluss an den Stresstest ein normales Ergebnis zustande brachte.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 22.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.8 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-4.5 °C).
Lautsprecher
Wie bei vielen ThinkPad Laptops der letzten Jahre platziert Lenovo die Lautsprecher auch beim ThinkPad X390 an der Unterseite des Systems. Die Stereo-Lautsprecher sind nicht unterirdisch, aber auch nicht wirklich gut. Dafür fehlt ihnen die Lautstärke und der Bass. Immerhin neigen die Boxen nicht zum Verzerren bei höherer Lautstärke.
Statt den Lautsprechern kann man den Kombo-Audio-Port nutzen, der einen einwandfreien Sound an externe Lautsprecher oder Kopfhörer ausgibt.
Lenovo ThinkPad X390-20Q1S02M00 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (72.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 20.8% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (13.6% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.3% abweichend
(+) | lineare Mitten (5.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.4% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.1% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (20.5% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 64% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 29% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 5%, durchschnittlich ist 19%, das schlechteste Gerät hat 53%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 51% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 41% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
HP EliteBook 830 G5-3JX74EA Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (82.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 19.9% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.3% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.3% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.8% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.6% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (17% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 40% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 52% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 5%, durchschnittlich ist 19%, das schlechteste Gerät hat 53%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 27% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 65% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch des Lenovo ThinkPad X390 bewegt sich in einem angemessenen Rahmen. Zwar hatte der Vorgänger ThinkPad X280 einen niedrigeren Verbrauch, allerdings hatte dieses Modell auch ein kleineres Display. Das Konkurrenzmodell von Dell, das Latitude 7390, zeigte sich etwas stromsparender, während das HP EliteBook 830 G5 etwas mehr Energie als das X390 verbrauchte. Insgesamt sind die Unterschiede aber eher gering.
Der maximale Verbrauch von 65 Watt entspricht genau der maximalen Stromzufuhr durch das 65-Watt-Netzteil.
Aus / Standby | 0.27 / 0.59 Watt |
Idle | 3.4 / 5.6 / 8.7 Watt |
Last |
43.6 / 65 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Lenovo ThinkPad X390-20Q1S02M00 i5-8265U, UHD Graphics 620, Intel SSD Pro 7600p SSDPEKKF512G8L, IPS LED, 1920x1080, 13.3" | Lenovo ThinkPad X280-20KES01S00 i5-8250U, UHD Graphics 620, Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ, IPS LED, 1920x1080, 12.5" | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2018-20KGS03900 i5-8550U, UHD Graphics 620, Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ, IPS, 2560x1440, 14" | HP EliteBook 830 G5-3JX74EA i5-8550U, UHD Graphics 620, Samsung SSD PM961 1TB M.2 PCIe 3.0 x4 NVMe (MZVLW1T0), IPS LED, 1920x1080, 13.3" | Dell Latitude 7390 i5-8350U, UHD Graphics 620, SK hynix SC311 M.2, IPS, 1920x1080, 13.3" | Durchschnittliche Intel UHD Graphics 620 | Durchschnitt der Klasse Subnotebook | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 9% | -20% | -7% | 11% | 2% | -17% | |
Idle min * | 3.4 | 3.11 9% | 3.8 -12% | 4.5 -32% | 2.34 31% | 3.81 ? -12% | 4.47 ? -31% |
Idle avg * | 5.6 | 5.01 11% | 8.9 -59% | 6.4 -14% | 5.6 -0% | 6.94 ? -24% | 7.6 ? -36% |
Idle max * | 8.7 | 8.11 7% | 11.9 -37% | 9.2 -6% | 6.5 25% | 8.75 ? -1% | 9.51 ? -9% |
Last avg * | 43.6 | 44.6 -2% | 47.5 -9% | 35.7 18% | 43 1% | 35 ? 20% | 46.2 ? -6% |
Last max * | 65 | 51.7 20% | 52.5 19% | 65.4 -1% | 67.4 -4% | 47.5 ? 27% | 68.4 ? -5% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Die Akkukapazität bleibt unverändert verglichen mit dem ThinkPad X280: Das X390 enthält weiterhin einen internen Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 48 Wattstunden. Von der Kapazität her sind damit sowohl das ThinkPad X1 Carbon als auch das ThinkPad T490s besser bestückt. Beide enthalten einen 57-Wattstunden-Akku.
Im praxisnahen WiFi-Test kann sich mit dem größeren Akku insbesondere das Lenovo ThinkPad T490s vom X390 absetzen, das nicht nur einen größeren Akku, sondern auch ein Low-Power-Display enthält. Das ThinkPad T490s kommt auf etwa 10 Stunden im WLAN-Test, das ThinkPad X390 nur auf etwas mehr als 8 Stunden. Auch das ThinkPad X280 war noch leicht besser im WLAN-Test, was sich aber vermutlich durch das größere LCD-Panel des X390 erklären lässt, das einen höheren Verbrauch bedingt.
Den WiFi-Test führen wir normalerweise immer nur mit einer Bildschirmhelligkeit von 150 cd/m² aus, was ausreichend für eine Indoor-Umgebung ist. Im Fall des ThinkPad X390 haben wir denselben Test zusätzlich auch noch mit der vollen Displayhelligkeit dieses Laptops durchgeführt. So ging dem ThinkPad nach 408 Minuten die Puste aus, also nach etwa 6,5 Stunden.
Das Lenovo ThinkPad X390 verfügt über eine Quick-Charge-Funktion. Schon nach weniger als zwei Stunden ist der Akku wieder vollständig geladen – ein Feature, das sicher praktisch für reisende Business-Kunden ist.
Lenovo ThinkPad X390-20Q1S02M00 i5-8265U, UHD Graphics 620, 48 Wh | Lenovo ThinkPad X280-20KES01S00 i5-8250U, UHD Graphics 620, 50 Wh | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2018-20KGS03900 i5-8550U, UHD Graphics 620, 57 Wh | Lenovo ThinkPad T490s-20NYS02A00 i5-8265U, UHD Graphics 620, 57 Wh | HP EliteBook 830 G5-3JX74EA i5-8550U, UHD Graphics 620, 49 Wh | Dell Latitude 7390 i5-8350U, UHD Graphics 620, 60 Wh | Durchschnitt der Klasse Subnotebook | |
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Akkulaufzeit | 3% | -3% | 12% | -1% | -2% | 29% | |
H.264 | 764 | 572 -25% | 566 -26% | 834 9% | 481 -37% | 749 -2% | 911 ? 19% |
WLAN | 499 | 531 6% | 519 4% | 607 22% | 424 -15% | 726 ? 45% | |
Last | 94 | 119 27% | 106 13% | 99 5% | 140 49% | 92 -2% | 115.1 ? 22% |
Idle | 1212 | 1328 | 766 | 1660 | 1750 ? |
Pro
Contra
Fazit
Als das Lenovo ThinkPad X280 im letzten Jahr erschien, fragten wir uns, ob ein solches klassisches 12,5-Zoll-Subnotebook noch zeitgemäß ist. Diese Frage können wir mit dem Erscheinen des ThinkPad X390 als geklärt ansehen – scheinbar präferieren die Käufer heute einfach größere Displays. Doch an der Sinnhaftigkeit des ThinkPad X390 gibt es weiterhin ein paar Zweifel.
Zunächst einmal zu den Stärken des Lenovo ThinkPad X390 – das sind eine ganze Menge, denn Lenovo hat in vielen Bereichen reife Arbeit geleistet. Das ThinkPad X390 hat ein hochwertiges, stabiles und schlankes Gehäuse, in dem exzellente Eingabegeräte sowie eine gute Auswahl an Anschlüssen stecken. Die Ausstattung mit Business- und Sicherheitsfunktionen ist reichhaltig und das Garantiepaket mit 3 Jahren Premier-Vor-Ort-Service großzügig. Im Gegensatz zu vielen anderen kompakten Laptops kann man beim ThinkPad X390 die Tastatur einfach austauschen und zum Beispiel auf ein anderes Layout umrüsten. Das Display ist matt, hell und es hat eine gute Farbraumabdeckung – womit ein großer Kritikpunkt, den wir noch am X280 hatten, abgeräumt wäre. Die CPU-Leistung ist gut, das X390 wird nicht sonderlich warm und bleibt fast immer sehr leise.
Bei dieser Liste an positiven Punkten, bleibt da noch viel Raum für Negatives? Kaum, denn Lenovo unterlaufen nur wenige Fehler bei diesem Business-Laptop. Ein unschönes Detail: Der microSD-Kartenleser ist ungünstig platziert und schlecht zugänglich. Weiterhin ist die CPU-Leistung im Akkubetrieb gedrosselt und die Tastatur ist weniger breit als bei den anderen ThinkPads. Die Aufrüstbarkeit des X390 könnte deutlich besser sein, schade ist hierbei vor allem der komplett verlötete Arbeitsspeicher – wir hätten es begrüßt, wenn Lenovo zumindest einen RAM-Slot verbaut hätte. Das Display hat schlechte Reaktionszeiten und der Thunderbolt-3-Anschluss ist nur mit zwei PCIe-Lanes angebunden. Zudem ist es bedauerlich, dass Lenovo kein Display mit höherer Auflösung anbietet.
Ein rundes Paket: Beim ThinkPad X390 macht Lenovo bei Weitem mehr richtig als falsch – doch es gibt harte Konkurrenz aus eigenem Haus.
Das sind alles valide Kritikpunkte, doch wirklich größere Probleme gibt es bei diesem ThinkPad nicht. Deshalb bekommt es auf jeden Fall eine Empfehlung von uns. Trotzdem stellt sich letztendlich die Frage, ob das ThinkPad T490s nicht doch die bessere Wahl darstellt. Dieser ThinkPad-Laptop ist zwar etwas größer, etwas teurer und er hat keine einfach austauschbare Tastatur, dafür hat er aber einen größeren Akku, ein größeres Display mit optional höherer Auflösung und eine breitere Tastatur. Ansonsten sind beide ThinkPads fast identisch – schlussendlich ist es Geschmackssache, ob man sich für das etwas größere oder das etwas kleinere ThinkPad entscheidet. Eventuell sollte Lenovo in diesem Fall auch überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre, die beiden Serien einfach zusammenzulegen.
Lenovo ThinkPad X390-20Q1S02M00
- 25.04.2019 v6 (old)
Benjamin Herzig