Test Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2017 (Core i7, Full-HD) Laptop
Unter der Bezeichnung X1 Carbon bietet der chinesische Hersteller nun schon seit mehreren Jahren seine teuersten und mobilsten Business-Notebooks an. Bereits das letztjährige Modell zählte zu den kompaktesten und leichtesten Business-Notebooks überhaupt, doch mit dem 2017er-Modell legt Lenovo noch einmal nach. Das Gehäuse wurde komplett erneuert und ist noch einmal kleiner sowie leichter geworden. Gleichzeitig wurde jedoch die Anschlussausstattung deutlich aufgewertet – mit zwei vollwertigen Thunderbolt-3-Anschlüssen (40 Gbit/s) in Form von USB-C-Steckern ist das neue Modell sehr zukunftssicher.
Changelog:
- 16. März – Gehäusevergleich, MicroSD-Kartenleser, Display, Prozessor, SSD, Akkulaufzeit
- 17. März – CPU-Leistung bei andauernder Last, Eingabegeräte, Temperatur, Stresstest, Video-Laufzeit
- 19. März – Gehäuse, Anschlüsse, Kommunikation, Wartung, Grafikkarte, Idle-Laufzeit
- 24. März – Sicherheit, Zubehör, System Performance, Gaming, Lüfter, Lautsprecher, Stromverbrauch, Fazit, Bewertung
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Details
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, an ein ThinkPad X1 Carbon zu kommen. Zunächst einmal wäre da Lenovos eigener Online-Shop. Da man die Geräte hier in einem gewissen Rahmen konfigurieren kann, bietet er die größte Auswahl. Alternativ stehen bei Online-Händlern die sogenannten Topseller-Modelle zur Verfügung, bei denen es sich um vorkonfigurierte Systeme handelt. Zum Zeitpunkt des Tests gibt es im deutschsprachigen Raum drei dieser Topseller-Modelle, die wir in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt haben:
ThinkPad X1 Carbon (20HR0021GE) | ThinkPad X1 Carbon (20HR0027GE) | ThinkPad X1 Carbon (20HR002MGE) |
---|---|---|
Core i5-7200U | Core i5-7200U | Core i7-7500U |
8 GB LPDDR3-RAM | 8 GB LPDDR3-RAM | 16 GB LPDDR3-RAM |
256-GB-NVMe-SSD | 512-GB-NVMe-SSD | 512-GB-NVMe-SSD |
HD Graphics 620 | HD Graphics 620 | HD Graphics 620 |
1.920 x 1.080 Pixel, IPS-Panel | 1.920 x 1.080 Pixel, IPS-Panel | 1.920 x 1.080 Pixel, IPS-Panel |
kein WWAN | UMTS/LTE | UMTS/LTE |
ab 1.700 Euro | ab 1.900 Euro | ab 2.100 Euro |
Eine weitere – preislich sehr attraktive – Möglichkeit sind die sogenannten Campus-Modelle, die jedoch nur einer eingeschränkten Nutzergruppe zur Verfügung stehen. Schüler, Studenten und wissenschaftliche Mitarbeiter können mit diesen Sondermodellen schnell einige hundert Euro sparen. Unser Testgerät ist ebenfalls ein solches Campus-Sondermodell: das ThinkPad X1 Carbon 2017-20HQS03P00 für 1.599 Euro. Dafür erhält man einen leistungsstarken Core-i7-7500U-Prozessor, 16 GB RAM, ein FHD-IPS-Display und eine schnelle 512-GB-NVMe-SSD. Die Komponenten entsprechen also dem High-End-Topseller-Modell, doch es gibt zwei Einschränkungen: Unser Testgerät wird üblicherweise ohne Betriebssystem ausgeliefert (wurde freundlicherweise von Campuspoint installiert), und es gibt keine Unterstützung für WWAN-Module. Das übliche "WWAN-ready" (vorverlegte Antennen) gibt es bei dem X1 Carbon 2017 generell nicht; entweder LTE ist von vornherein integriert oder es wird überhaupt nicht unterstützt, da dann die notwendigen Antennen fehlen.
Gehäuse
Nachdem das letztjährige ThinkPad T460s die Lücke zum ThinkPad X1 Carbon deutlich verkleinern konnte, hat Lenovo in diesem Jahr nachgelegt und dem aktuellen X1 Carbon 2017 ein neues Gehäuse spendiert. Dieses fällt noch einmal kleiner aus (etwa 1 cm weniger Seitenlänge), und auch das Gewicht konnte noch einmal reduziert werden – mit etwas mehr als 1,1 kg ist das Testgerät extrem mobil und lässt sich praktisch überall verstauen.
Lenovo setzt weiterhin eine Hybrid-Magnesium-Legierung für die Baseunit ein. Die Haptik mit den glatten Oberflächen ist dabei praktisch identisch zum ThinkPad T470s. Der Stabilität hat die Runderneuerung der Konstruktion nicht geschadet. Alles ist extrem fest und steif, selbst mit viel Druck können wir den Tastaturbereich nur minimal eindrücken. Bei der normalen Nutzung merkt man das aber nicht.
Der Bildschirmdeckel setzt auf eine Kohlefaser-/Fiberglas-Kunststoff-Kombination (CFRP-/GFRP-Hybrid). Zwar kann die Stabilität nicht mit der Baseunit mithalten, doch insgesamt sind wir auch hier sehr zufrieden. Man muss schon sehr viel Kraft aufwenden, um den Bildschirm zu verwinden oder einzudrücken, doch Auswirkungen auf das Bild konnten wir mit Druck auf den Deckel nicht provozieren. Eine typische Schwachstelle bei ThinkPads ist oftmals der untere Bildschirmrand zwischen den Gelenken, der sich sichtbar eindrücken lässt. Dieses Problem ist bei dem Testgerät nur sehr schwach ausgeprägt und wird auch nur mit ganz kleinen Lichthöfen quittiert.
Mit der Präzision der beiden Metallscharniere waren wir bei dem letztjährigen ThinkPad X1 Carbon nicht vollkommen zufrieden. Hier hat Lenovo ebenfalls nachgebessert, und es gibt keine Probleme mit dem leichten Bildschirm. Er lässt sich mit einer Hand öffnen und sehr präzise einstellen; ein Nachwippen wird effektiv verhindert. Der maximale Öffnungswinkel liegt weiterhin bei 180 Grad.
Das perfekte Gehäuse also? Nicht ganz, denn obwohl die generelle Verarbeitung extrem gut ist, gibt es einen kleinen Makel an der unteren Abdeckung: Ein Nutzer hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass die hintere linke Ecke der Abdeckung nicht perfekt aufliegt und man ein leichtes Klappern hört, wenn man diese Stelle berührt. Das ist auch bei unserem Testgerät der Fall, hier könnte es sich also um ein generelles Problem des neuen Modells handeln. Allerdings wird der exzellente Gesamteindruck dadurch kaum getrübt.
X1 Carbon 2017 vs. T470s vs. X270
Wir möchten die Gelegenheit nutzen und die drei mobilsten Systeme von Lenovo miteinander vergleichen. Neben dem X1 Carbon sieht man auf den folgenden Bildern das neue ThinkPad T470s (hier im Test) und die neueste Auflage des eher traditionellen Subnotebooks ThinkPad X270 (12,5 Zoll, Test in Kürze). Auf den Bildern haben wir jeweils die höchste Helligkeit in Verbindung mit dem voreingestellten Farbprofil verwendet (nicht kalibriert).
Was zunächst auffällt, ist die Farbgebung, denn während Lenovo bei dem ThinkPad X1 Carbon sowie dem ThinkPad T470s mittlerweile wieder zu schwarzen Gehäusen zurückgekehrt ist, kommt beim ThinkPad X270 noch das dunkelgraue Gehäuse zum Einsatz, welches sich seit dem ThinkPad X240 praktisch kaum verändert hat. Dieser Eindruck setzt sich auch beim Hantieren fort, denn trotz dem geringen Gewicht von 1.370 Gramm hinterlässt das X270 aufgrund der dicken Konstruktion einen sehr klobigen Eindruck – nicht nur im Vergleich zu den beiden Geschwistern.
Das größere ThinkPad T470s wiegt mit 1.364 Gramm sogar etwas weniger als das kleine 12,5-Zoll-Modell und ist spürbar dünner, allerdings ist die Stellfläche natürlich auch größer (siehe auch Vergleich unten). Das neue X1 Carbon 2017 ist noch einmal spürbar kompakter als der Vorgänger, denn sowohl bei der Breite als auch der Tiefe konnte jeweils rund 1 cm eingespart werden. Damit liegt unser Testgerät ziemlich genau zwischen dem X1 Carbon 2016 und dem X270. Aufgrund des spürbar größeren Bildschirms würden wir die größere Stellfläche aber jederzeit in Kauf nehmen.
Ausstattung
Anschlüsse – 2x Thunderbolt 3
Im Zuge des Re-Designs wurden auch die Anschlüsse überarbeitet und modernisiert. Im hinteren Bereich der linken Seite befinden sich nun zwei USB-C-Stecker (Gen. 2) samt Thunderbolt-Unterstützung. Dank der vollen Thunderbolt-3-Unterstützung (40 Gbit/s, DisplayPort 1.2a) ist das ThinkPad X1 Carbon 2017 sehr zukunftssicher. Die beiden Anschlüsse unterstützen zudem PowerDelivery 2.0 zum Laden des Gerätes (USB-C-Ladegerät im Lieferumfang). Damit wird auch der fehlende dedizierte Dockinganschluss kompensiert. Alte Dockingstationen lassen sich zwar nicht mehr verwenden, doch dafür bietet der Hersteller passende USB-C- bzw. Thunderbolt-Lösungen (inklusive Stromversorgung) an, worauf wir im Kapitel Zubehör noch weiter eingehen werden.
Trotz der beiden universellen USB-Stecker implementiert Lenovo glücklicherweise noch eine Reihe von anderen Anschlüssen. In Anbetracht des dünnen Gehäuses sind zwei weitere USB-3.0-Anschlüsse (USB 3.1 Gen. 1 Typ-A, 1x links, 1x rechts), ein vollwertiger HDMI-Anschluss (1.4b) und ein Mini-Netzwerkstecker keine schlechte Leistung. Für den Mini-Ethernet-Anschluss gibt es den passenden Adapter im Lieferumfang, genauso wie einen HDMI-VGA-Adapter (siehe Bild). Die Leistung der USB-Anschlüsse gibt keinen Anlass zur Kritik: In Verbindung mit der externen Samsung SSD T3 ermitteln wir eine durchschnittliche Transferrate von 384 MB/s.
SDCardreader – nur MicroSD
Einen vollwertigen SD-Kartenleser bietet das ThinkPad X1 Carbon 2017 leider nicht. Stattdessen befindet sich im Steckplatz für die Micro-SIM-Karten ein zusätzlicher Einschub für eine MicroSD-Karte (UHS-II). Der Zugang wird hier jedoch sehr erschwert – für das Öffnen der kleinen Schublade benötigt man einen spitzen Gegenstand, beispielsweise ein SIM-Tool von einem Smartphone. Zudem ist der Steckplatz nur zugänglich, wenn der Laptop zugeklappt ist.
Da wir unsere übliche Referenzkarte in diesem Fall nicht nutzen konnten, sind wir auf unsere MicroSD-Referenzkarte für Smartphone-Tests ausgewichen. Es handelt sich dabei um die Exceria Pro M401 von Toshiba, die laut Hersteller Transferraten von bis zu 95 MB/s (Lesen) bzw. 80 MB/s (Schreiben) erreicht. Der AS-SSD-Benchmark ermittelt eine ordentliche maximale Transferrate von knapp 83 MB/s; doch jpg-Bilder (jeweils ~5 MB) werden nur mit 61 MB/s kopiert.
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Dell XPS 15 9560 (i7-7700HQ, UHD) | |
Lenovo ThinkPad T470s-20HGS00V00 | |
Lenovo ThinkPad T470-20HD002HGE | |
Fujitsu LifeBook U747 | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2017-20HQS03P00 | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
Dell XPS 15 9560 (i7-7700HQ, UHD) | |
Lenovo ThinkPad T470s-20HGS00V00 | |
Lenovo ThinkPad T470-20HD002HGE | |
Fujitsu LifeBook U747 | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2017-20HQS03P00 |
Kommunikation
Neben dem kabelgebundenen Gigabit-Ethernet-Anschluss stattet Lenovo das ThinkPad X1 Carbon mit WLAN-Modulen von Intel aus. In unserem Testmodell arbeitet die M.2-Karte Dual-Band Wireless-AC 8265. Es handelt sich um einen 2x2-Adapter (2,4 & 5 GHz) mit einer maximalen Transferrate von 867 Mbit/s in ac-Netzen. Theoretisch unterstützt die verbaute Intel 8265 Bluetooth 4.2, doch laut Lenovo begrenzt Windows auf den Standard 4.1. Während des Testens hatten wir keine Probleme mit der WLAN-Verbindung. Unser WLAN-Test mit dem Router Linksys EA8500 (1 Meter Abstand) ermittelt ebenfalls sehr gute Ergebnisse.
Ein wenig enttäuscht sind wir – vor allem bei dem Testgerät – über die WWAN-Unterstützung: Der passende M.2-Steckplatz ist vorhanden, doch es gibt keine vorbereiteten Antennen. "WWAN-ready" gibt es bei dem ThinkPad X1 Carbon 2017 nicht, entweder wird das Gerät direkt ab Werk mit dem passenden LTE-Modul ausgeliefert oder nicht. Eine Nachrüstung ist nicht möglich.
Optional bietet der Hersteller auch noch einen 802.11ad-Adapter an (Intel 18625), der WiGig unterstützt und für die optionale kabellose Docking-Station erforderlich ist. Bei dem ThinkPad X1 Carbon können WWAN und WiGig übrigens zusammen verwendet werden. NFC ist optional, bei unserem Testgerät ist es aber nicht vorhanden.
Sicherheit
Die Sicherheitsausstattung ist mit zahlreichen Passwörtern, TPM, dem komfortablen Fingerabdruckscanner und dem Kensington Lock gewohnt umfangreich, doch in dieser Disziplin haben die größeren ThinkPad Modelle einen leichten Vorteil. Das X1 Carbon ist nämlich nicht mit einem SmartCard Leser verfügbar, was vor allem in großen Unternehmen ein Problem darstellt bzw. einen externen Adapter erforderlich macht. Eine IR-Kamera samt Windows-Hello-Unterstützung ist laut dem Datenblatt optional verfügbar, aktuell gibt es aber noch keine entsprechenden Konfigurationen.
Zubehör
Das Notebook selbst wird mit einem 65-Watt USB-C-Netzteil, den üblichen Service-Broschüren sowie den beiden zuvor erwähnten Adaptern (HDMI-VGA, Mini-Ethernet-Ethernet) ausgeliefert. Optional bietet Lenovo zudem sehr viele universelle Zubehörartikel an, inklusive Taschen, Eingabegeräten oder Adaptern. Einen dedizierten Docking-Anschluss bietet das ThinkPad X1 Carbon 2017 zwar nicht, doch Lenovo bietet passende Lösungen für die Thunderbolt-Schnittstelle an. Ein Verbindungskabel zwischen Notebook und Dockingstation reicht dabei für die Datenübertragung & die Stromversorgung aus.
Lenovo bietet zwei Lösungen an: eine USB-C-Station (~200 Euro) und eine Thunderbolt-3-Station (~250 Euro). Letztere bietet mehr Anschlüsse, nimmt dafür aber auch etwas mehr Platz in Anspruch. Beide versorgen den Laptop mit Strom (max. 60 bzw. 65 Watt) und sind universell mit allen ThinkPads kompatibel, die über einen passenden Stecker verfügen.
Wartung
Die Komponenten des neuen ThinkPad X1 Carbon sind relativ leicht zugänglich. Die untere Abdeckung ist nur mit 5 normalen Kreuzschrauben gesichert (nur Lösen, nicht entfernen). Der vordere Bereich ist mit Kunststoffhaken im Gehäuse eingehängt. Hier sollte man den hinteren Teil der Abdeckung also anheben und dann nach hinten wegziehen.
Der vordere Teil des Gehäuses wird praktisch vollständig vom Akku ausgefüllt. Die Komponenten befinden sich in der oberen Hälfte, wobei man hier nur Zugriff auf den Lüfter, die M.2-SSD sowie das WLAN-Modul hat. Sowohl der Prozessor als auch der Arbeitsspeicher sind fest auf dem Mainboard installiert. Auf dem nachfolgenden Bild sieht man auch noch einmal schön, dass bei unserem Testgerät keine WWAN-Antennen verbaut sind. Der Akku ist nur verschraubt und könnte bei Bedarf ebenfalls leicht getauscht werden.
Garantie
Der Garantiezeitraum liegt bei den klassenüblichen 36 Monaten, in denen ein Vor-Ort-Service in Anspruch genommen werden kann. Der Akku ist allerdings nur für ein Jahr abgedeckt. Optional lässt sich die Garantie auf bis zu 5 Jahre verlängern. Zusätzlich bietet der Hersteller noch weitere Optionen wie beispielsweise einen Unfallschutz an.
Eingabegeräte – weiter verbessert
Tastatur
Optisch hat sich an der schwarzen AccuType Tastatur des neuen ThinkPad X1 Carbon 2017 nichts verändert. Bei der Mechanik gibt es jedoch Verbesserungen, was vor allem im direkten Vergleich mit der Tastatur des ThinkPad T470s auffällt. Die Tasten des X1 Carbon sitzen weiterhin direkt in der Base Unit, während bei dem T470s ein zusätzlicher Rahmen zum Einsatz kommt. Dadurch fällt die Stabilität nochmal einen Tick besser aus, und der Bereich sieht eleganter aus.
Die Tasten des alten X1 Carbon 2016 hatten im Vergleich zu den T-Modellen zudem einen etwas geringeren Tastenhub, doch das ist bei dem aktuellen Modell nicht mehr der Fall. Qualitativ gefällt uns die Tastatur des neuen X1 Carbon 2017 sogar besser als bei den T-Modellen, da sie ein noch satteres und präziseres Feedback bietet. Zudem ist das Tippgeräusch spürbar dumpfer und hinterlässt dadurch einen hochwertigeren Eindruck. Auch in diesem Fall ist das Tippgeräusch bei den größeren Tasten, wie beispielsweise Enter oder der Leertaste, minimal lauter.
Die konkaven und griffigen Tasten bieten eine zweistufige weiße Hintergrundbeleuchtung, die jedoch ein wenig heller sein könnte. Hier würden wir uns in Zukunft auch einen Sensor wünschen, der die Helligkeit je nach Umgebungslicht automatisch regelt. Das typische ThinkPad Layout lässt sich mit der Lenovo-Settings-App oder im BIOS ein wenig anpassen, beispielsweise können Fn und Strg vertauscht werden.
Die Tastatur des neuen ThinkPad X1 Carbon 2017 gehört damit zu den besten Eingaben im mobilen Bereich – das gilt nicht nur flache Notebooks. Auch die ausgewachsenen Workstations wie beispielsweise das ThinkPad P70 verfügen über keine besseren Tastaturen.
Touchpad & TrackPoint
Für Zeigerbewegungen stehen wie gewohnt das Touchpad und der rote TrackPoint zur Verfügung, der über drei eigene dedizierte Maustasten verfügt, die natürlich auch in Verbindung mit dem Touchpad genutzt werden können.
Lenovo hat jedoch auch diesen Bereich deutlich überarbeitet. Zwischen den dedizierten Tasten und dem Touchpad gibt es nun keinen abgesetzten Streifen mehr, der keine Eingaben annimmt. Zudem kommt nun ein Glas-Touchpad zum Einsatz, das exzellente Gleiteigenschaften bietet. Wie bei den anderen aktuellen ThinkPad Modellen setzt Lenovo auch im Testgerät auf ein sogenanntes Precision Touchpad, bei dem die Eingaben direkt von Windows verarbeitet werden. Im Betrieb hat uns das Touchpad gut gefallen und sowohl Bewegungen als auch Gesten (mit bis zu vier Fingern) werden sauber umgesetzt. Das Touchpad ist ein ClickPad, bei dem die untere Hälfte mechanisch heruntergedrückt werden kann. Auch hier erwartet uns auf beiden Seiten ein sehr gleichmäßiges und sattes Klickgeräusch. Das gesamte Touchpad sitzt minimal vertieft in der Baseunit und ist damit leicht zu ertasten.
Die dedizierten TrackPoint Tasten wurden ebenfalls leicht verändert und verbessert, da sie sehr fest im Gehäuse sitzen und im Gegensatz zum T470s nicht klappern. Die beiden Tasten unterscheiden sich auch bei den Klickgeräuschen nicht und bieten ein gutes Feedback.
Der einzige Nachteil dieser Lösung ist die vergleichsweise kleine Oberfläche des Touchpads. Aufgrund der dedizierten Tasten stehen nur 10 x 5,8 cm zur Verfügung. Das reicht zwar aus, doch hier bieten viele Konkurrenten einfach mehr Platz.
Display – Full-HD IPS
Wie schon beim Vorgänger bietet Lenovo für das neue ThinkPad X1 Carbon 2017 zwei verschiedene Displays an. Beide Modelle haben eine matte Oberfläche, sind 14 Zoll groß und setzen auf die IPS-Technologie; der einzige Unterschied ist die Auflösung. Aktuell gibt es das neue X1 Carbon 2017 ausschließlich mit Full-HD-Panels (1.920 x 1.080 Pixel), die WQHD-Varianten werden voraussichtlich erst Mitte des Jahres verfügbar sein.
Auch in diesem Jahr handelt es sich bei dem FHD-Bildschirm um ein Modell von AU Optronics (B140HAN03_1), bei dem wir kein PWM feststellen können. Insgesamt sind die Ergebnisse vergleichbar mit FHD-Modell des Vorgängers. Die durchschnittliche Helligkeit ist mit knapp 290 cd/m² etwas geringer, dafür fällt der Schwarzwert (0,24 cd/m²) jedoch besser aus, was insgesamt zu einem sehr guten Kontrastverhältnis von fast 1.300:1 führt. Subjektiv gefällt uns das Panel, welches nur in den unteren beiden Ecken minimales Screen-Bleeding aufweist - sehr gut. Die volle Helligkeit steht auch im Akkubetrieb zur Verfügung.
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
|
Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 308 cd/m²
Kontrast: 1296:1 (Schwarzwert: 0.24 cd/m²)
ΔE Color 5.5 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 6.2 | 0.5-98 Ø5.2
85.77% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
55.96% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
62.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
85.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
61.4% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.02
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2017-20HQS03P00 B140HAN03_1, , 1920x1080 | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 20FB-005XUS 1920x1080 | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 20FB003RGE VVX14T058J00, , 2560x1440 | Lenovo ThinkPad T470s-20HGS00V00 B140QAN01.5, , 2560x1440 | Lenovo ThinkPad T470-20HD002HGE N140HCA-EAB, , 1920x1080 | HP EliteBook Folio 1040 G3 AUO1136, , 2560x1440 | Fujitsu LifeBook U747 LG LP140WF3, , 1920x1080 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Display | -3% | 10% | 12% | -30% | 12% | 2% | |
Display P3 Coverage | 61.4 | 58.9 -4% | 66.7 9% | 69 12% | 41.6 -32% | 67.9 11% | 66.1 8% |
sRGB Coverage | 85.9 | 83.1 -3% | 94.7 10% | 95.1 11% | 61.9 -28% | 96.8 13% | 84.8 -1% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 62.4 | 60.3 -3% | 68.4 10% | 69.6 12% | 43.06 -31% | 70 12% | 62 -1% |
Response Times | 0% | 9% | -2% | -4% | 2% | 20% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 41.6 ? | 47.2 ? -13% | 44 ? -6% | 46.4 ? -12% | 41.6 ? -0% | 46.4 ? -12% | 36 ? 13% |
Response Time Black / White * | 31.6 ? | 27.6 ? 13% | 24 ? 24% | 28.8 ? 9% | 34 ? -8% | 26.4 ? 16% | 23.2 ? 27% |
PWM Frequency | 220 ? | ||||||
Bildschirm | 7% | 8% | -5% | -16% | 3% | 0% | |
Helligkeit Bildmitte | 311 | 321.7 3% | 272 -13% | 327 5% | 306 -2% | 327 5% | 291 -6% |
Brightness | 288 | 301 5% | 268 -7% | 311 8% | 287 0% | 316 10% | 296 3% |
Brightness Distribution | 85 | 89 5% | 95 12% | 88 4% | 88 4% | 87 2% | 84 -1% |
Schwarzwert * | 0.24 | 0.294 -23% | 0.32 -33% | 0.25 -4% | 0.3 -25% | 0.35 -46% | 0.32 -33% |
Kontrast | 1296 | 1094 -16% | 850 -34% | 1308 1% | 1020 -21% | 934 -28% | 909 -30% |
Delta E Colorchecker * | 5.5 | 3.96 28% | 2.61 53% | 6.1 -11% | 6.2 -13% | 4.39 20% | 4.3 22% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 9 | 6.69 26% | 6.43 29% | 12.2 -36% | 13.6 -51% | 7.27 19% | 7.5 17% |
Delta E Graustufen * | 6.2 | 3.15 49% | 3.31 47% | 8.8 -42% | 5.8 6% | 4.69 24% | 4.3 31% |
Gamma | 2.02 109% | 2.34 94% | 2.35 94% | 2.18 101% | 2.04 108% | 2.15 102% | 2.31 95% |
CCT | 5950 109% | 7082 92% | 6360 102% | 6172 105% | 6277 104% | 7101 92% | 6529 100% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 55.96 | 53.8 -4% | 63 13% | 61.56 10% | 39.62 -29% | 62.52 12% | 55.46 -1% |
Color Space (Percent of sRGB) | 85.77 | 82.7 -4% | 95 11% | 94.88 11% | 61.44 -28% | 96.71 13% | 84.77 -1% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 1% /
4% | 9% /
8% | 2% /
-1% | -17% /
-17% | 6% /
5% | 7% /
3% |
* ... kleinere Werte sind besser
Im Auslieferungszustand ermitteln wir vergleichsweise hohe Abweichungen gegenüber dem sRGB-Referenzfarbraum. Mit durchschnittlichen DeltaE-2000-Werten von 6,2 für die Graustufen bzw. 5,5 für die Farben (max. 9) ist das Panel noch ein Stück vom Zielbereich (kleiner 3) entfernt; hier lieferte der Vorgänger bessere Ergebnisse. Die Graustufen zeigen zudem einen leichten gelblichen Farbstich in Verbindung mit einer zu warmen Farbtemperatur.
Die Kalibrierung mit unserem X-Rite i1Pro 2 Spektralfotometer hilft vor allem den Graustufen. Hier fällt die durchschnittliche DeltaE-2000-Abweichung auf nur noch 0,6 – das menschliche Auge kann bei diesem Wert keinen Unterschied zur tatsächlichen Farbe erkennen. Zwar verbessert sich auch das Ergebnis der Farben, und der durchschnittliche Wert fällt unter 3, doch es gibt noch einige Ausreißer, die im Bereich von 4-5 liegen. Da sich jedoch auch die Farbtemperatur und die RGB-Balance verbessern (Farbstich ist weg), sollte man den Bildschirm auf jeden Fall kalibrieren bzw. unser .icm-Profil verwenden (verlinkt in der Box oben).
Nichts Neues bei der Farbraumabdeckung: Mit 85 % sRGB und 56 % AdobeRGB schneidet das vorliegende Panel zwar besser ab als beispielsweise das FHD-Modell im ThinkPad T470, doch im Vergleich zu den WQHD-Versionen im aktuellen T470s oder dem letztjährigen X1 Carbon gibt es weiterhin eine Lücke. Für den normalen Büroalltag spielt die Farbraumabdeckung kaum eine Rolle, und auch für ein wenig Bildbearbeitung kann man das Testgerät nutzen, doch wer die Bildbearbeitung im professionellen Rahmen betreibt und auf eine hohe Farbtreue angewiesen ist, sollte entweder auf das WQHD-Modell warten oder auf einen externen Monitor ausweichen.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
31.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 18.8 ms steigend | |
↘ 12.8 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 84 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
41.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 20.4 ms steigend | |
↘ 21.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 64 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Wir haben das gute Wetter ausgenutzt und direkt einige Outdoor-Bilder in dem Worst-Case-Szenario geschossen – direkte Sonneneinstrahlung bei wolkenlosem Himmel. Dank der hohen Helligkeit (nicht reduziert im Akkubetrieb) in Verbindung mit dem guten Kontrastverhältnis sowie der matten Bildschirmoberfläche ist das X1 Carbon 2017 ein guter Begleiter. Direkte Reflexionen von Lichtquellen sollte man zwar vermeiden, doch bei einer geeigneten Sitzposition kann man den Inhalt auch in hellen Umgebungen ziemlich komfortabel erkennen. Das IPS-Panel garantiert zudem weite Blickwinkel.
Leistung
Dass man mit einem derart kompakten Laptop keine mobile Workstation ersetzen kann, wird wohl niemanden überraschen. Allerdings setzt Lenovo auch bei dem ThinkPad X1 Carbon auf moderne Kaby-Lake-ULV-Prozessoren, die man mittlerweile sogar in 15-Zoll Business-Notebooks findet. Gerade in Verbindung mit den Solid State Disks (konventionelle Festplatten werden nicht angeboten) ergibt das ein durchaus leistungsstarkes und vor allem reaktionsschnelles Arbeitsgerät für den Büroalltag. Je nach Konfiguration stehen entweder 8 oder 16 GB LPDDR3-RAM (Dual-Channel) zur Verfügung. Optionale dedizierte Grafikkarten bietet Lenovo nicht an, die Grafikausgabe wird also von der integrierten GPU des Prozessors übernommen.
Prozessor – ULV-i7 mit 25 Watt
Lenovo bietet ausschließlich Dual-Core-i5/i7-Chips aus Intels aktueller Kaby-Lake-Generation für das ThinkPad X1 Carbon 2017 an. Unser Testgerät ist mit dem Core i7-7500U ausgestattet, dem zweitschnellsten verfügbaren Prozessor mit einem maximalen Takt von 3,5 GHz (auch für zwei Kerne). Hyper Threading wird natürlich auch unterstützt, so dass die beiden Kerne bis zu 4 Threads parallel bearbeiten können.
Die Konfiguration des ThinkPad X1 Carbon 2017 unterscheidet sich dabei nicht von denen anderer 2017er ThinkPads, die wir bisher getestet haben: dauerhafter Verbrauch von bis zu 25 Watt und konservatives Temperaturlimit bei 75 °C. Der vorliegende Core i7-7500U arbeitet dabei an der Grenze des Temperaturlimits. Nach etwa der Hälfte des CB-R15-Multi-Benchmarks fällt der Takt temperaturbedingt von den vollen 3,5 GHz auf etwa 3,3-3,4 GHz. Damit kann man dauerhaft zwar nicht das gesamte Leistungspotenzial abrufen, doch insgesamt ist die Turbo-Ausnutzung bei zeitlich begrenzter Last noch in Ordnung.
In dem Multi-Test liegt der i7-7500U damit praktisch auf dem Niveau des nominell schnelleren i7-7600U aus dem ThinkPad T470s. Der i7-7600U, der ja auch für das X1 Carbon 2017 erhältlich ist, dürfte ähnliche Probleme haben wie beim T470s.
Mit einer Schleife des Cinebench-R15-Multi-Tests untersuchen wir zusätzlich die dauerhafte Leistungsfähigkeit des Prozessors. Das Ergebnis ist nicht sehr gut, denn bereits im zweiten Durchlauf fällt der Takt spürbar ab. Nach drei Durchläufen schwankt der Prozessortakt nur noch zwischen 2,9-3,2 GHz (16-17 Watt) und liegt mit ~324 Punkten sogar noch leicht hinter dem normalen Core i5-7200U des ThinkPad T470, wo der Prozessor die vollen 3,1 GHz dauerhaft aufrechterhalten kann.
Falls man also nicht auf den höheren Single-Core-Takt der beiden Core i7-Modelle angewiesen ist, kann man bedenkenlos zu einer Konfiguration mit dem Core i5 greifen, die auch bei den Temperaturen einen Vorteil haben dürfte. Wir werden in Kürze ein X1 Carbon mit dem Core i5 testen, um weitere Erkenntnisse zu erhalten.
Die Prozessorleistung wird im Akkubetrieb nicht reduziert. In unserer Techniksektion gibt es weitere Benchmark-Ergebnisse zum Intel Core i7-7500U.
System Performance
Die Arbeitsgeschwindigkeit des neuen X1 Carbon 2017 ist exzellent. Die Kombination aus Core-i7-Prozessor, 16-GB-Arbeitsspeicher und der schnellen PCIe-SSD garantiert zu jeder Zeit eine flüssige Bedienung. Wartezeiten beim Starten von Anwendungen gibt es praktisch nicht, und im Betrieb konnten wir auch keine sonstigen Probleme feststellen.
Dieser Eindruck wird von dem synthetischen PCMark 8 untermauert, denn sowohl in dem Work- als auch dem Home-Test kann sich unser Testgerät an die Spitze der Vergleichsgruppe setzen. Eine weitere Leistungssteigerung ist nachträglich nicht mehr möglich. Hier müsste man sich für eine Konfiguration mit dem Core i7-7600U entscheiden, doch die Unterschiede wären nur marginal.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 4025 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 4874 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4978 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher – Samsung PM961 NVMe-SSD
In dem kompakten Gehäuse ist nur Platz für eine Speicherlösung – eine M.2-SSD mit dem 2280-Formfaktor. Zumindest ist diese über die schnelle PCIe-x4-Schnittstelle angebunden, weshalb auch schnelle NVMe-Laufwerke nicht ausgebremst werden. Das gilt auch für die verbaute PM961-SSD von Samsung, die in diesem Fall eine Speicherkapazität von 512 GB bietet (454 GB frei nach der Windows-10-Installation). Mit dem aktuellen NVM-Express-Treiber von Samsung (2.1) ermitteln die beiden Benchmarks AS SSD sowie CrystalDiskMark sehr gute Transferraten. In der Praxis finden sich hier also keine Probleme, und es gibt auch keinen Grund, das Laufwerk zu tauschen – es sei denn, man benötigt mehr Speicher. Der freie M.2-2242-Steckplatz (für das WWAN-Modul) kann laut Lenovo übrigens nicht für eine zusätzliche SSD genutzt werden.
Weitere Benchmark-Ergebnisse zu vielen verschiedenen Festplatten bzw. SSDs stehen in unserer Techniksektion zur Verfügung.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2017-20HQS03P00 Samsung PM961 NVMe MZVLW512HMJP | Lenovo ThinkPad T470s-20HGS00V00 Samsung SSD PM961 1TB M.2 PCIe 3.0 x4 NVMe (MZVLW1T0) | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 20FB003RGE Samsung SSD PM871 MZNLN256HCHP | HP EliteBook Folio 1040 G3 Samsung SM951 MZVPV256HDGL m.2 PCI-e | Fujitsu LifeBook U747 Samsung MZYTY256HDHP | Lenovo ThinkPad T470-20HD002HGE Samsung PM961 NVMe MZVLW512HMJP | |
---|---|---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 3.0 | 2% | -59% | -0% | -54% | -18% | |
Read Seq | 1827 | 1760 -4% | 439.3 -76% | 1649 -10% | 504 -72% | 1155 -37% |
Write Seq | 1383 | 1666 20% | 308.1 -78% | 1265 -9% | 497.8 -64% | 1076 -22% |
Read 512 | 814 | 832 2% | 299.5 -63% | 1252 54% | 396.7 -51% | 811 0% |
Write 512 | 1098 | 1064 -3% | 304.2 -72% | 1244 13% | 283.4 -74% | 862 -21% |
Read 4k | 61 | 53.2 -13% | 34.05 -44% | 53.3 -13% | 35.73 -41% | 55.5 -9% |
Write 4k | 172.2 | 167.4 -3% | 86.5 -50% | 159.9 -7% | 87.8 -49% | 134.6 -22% |
Read 4k QD32 | 601 | 630 5% | 339.6 -43% | 559 -7% | 399.1 -34% | 496.2 -17% |
Write 4k QD32 | 495.6 | 533 8% | 279.2 -44% | 376.7 -24% | 249.7 -50% | 425.4 -14% |
Grafikkarte – HD Graphics 620
Die integrierte Grafikkarte Intel HD Graphics 620 haben wir bereits unzählige Male getestet. In Verbindung mit dem Core i7 liegt der maximale Kerntakt bei 1.050 MHz, und dank der Dual-Channel-RAM-Konfiguration kann die GPU auch ihr volles Potenzial abrufen. Für alltägliche Aufgaben inklusive der Wiedergabe von hochauflösenden Videos reicht die Leistung der GPU vollkommen aus. Dank dem leistungsstarken Videodecoder ist sogar die effiziente Videobearbeitung möglich, falls die Anwendung Intels Quick-Sync-Technologie unterstützt.
In den Benchmarks arbeitet die HD Graphics 620 des schnelleren Core i7-7600U (ThinkPad T470s) noch einmal einige Prozent schneller (7-8 %), doch wir sehen einen klaren Vorsprung gegenüber der etwas niedriger getakteten Version des Core i5-7200U in Verbindung mit Single-Channel-Arbeitsspeicher. Je nach Test bringt die zusätzliche Speicherbandbreite zwischen 15-35 % mehr Punkte. Eine dedizierte Grafikkarte wie die Nvidia GeForce 940MX, die aktuell als optionale GPU in einigen Business-Laptops verfügbar ist, ist noch einmal rund 60 % schneller unterwegs.
Wie schon bei dem Prozessor wird auch die Leistung der Grafikkarte nicht reduziert, wenn man das Netzteil abzieht. Für weitere Benchmarks zu der HD Graphics 620 verweisen wir auf unsere Techniksektion.
3DMark 11 Performance | 1815 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 69541 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 6738 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1001 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Mit der integrierten Grafikkarte des Prozessors ist man auf ältere oder wenig anspruchsvolle Titel beschränkt. Allerdings reicht die Leistung der Intel HD Graphics 620 trotz des Dual-Channel-Speichers nur für niedrige bzw. mittlere Details. An moderne Spiele, wie beispielsweise Rise of the Tomb Raider, braucht man gar nicht zu denken. Da es sich bei dem X1 Carbon aber auch nicht um ein Gaming-Notebook handelt, ist das natürlich keine Überraschung. Wer das Notebook dennoch ab und an für Spiele benutzen möchte, sollte über eine externe Grafikkarte nachdenken. Dank der vollwertigen Thunderbolt-3-Schnittstelle gibt es hier keine Einschränkungen. Welche Spiele die integrierte HD Graphics 620 schafft, steht in unserer Gaming-Liste.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Tomb Raider (2013) | 93.5 | 45.2 | 27.6 | 12.8 |
BioShock Infinite (2013) | 59.2 | 31.4 | 26.6 | 8.6 |
Battlefield 4 (2013) | 43.5 | 30.1 | 20.1 | 6.4 |
The Witcher 3 (2015) | 15.2 | |||
Rise of the Tomb Raider (2016) | 20.2 | 11.8 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Die Kühlung des ThinkPad X1 Carbon 2017 besteht aus zwei Heatpipes und einem Lüfter, der die Abwärme an der rechten Seite aus dem Gehäuse befördert. Das Gehäuse scheint jedoch nur über eine geringe passive Kühlleistung zu verfügen, denn bereits bei kurzer Belastung springt der Lüfter sehr schnell an.
Dieses Verhalten hat sich nach dem BIOS-Update auf Version 1.15 jedoch ein wenig verbessert, und vor allem bei wenig Last ist jetzt oftmals Ruhe. Wir haben das einige Tage lang beobachtet, während wir das ThinkPad X1 Carbon 2017 als Hauptarbeitsgerät verwendet haben. Vor allem mit dem aktivierten Energiesparprofil hatten wir bei unserem Arbeitsprofil (mehrere Browser-Fenster und Tabs, Surfen im Internet, Schreiben von Tests, YouTube Videos, Skype usw.) in der Regel ein lautloses Gerät. Wenn der Lüfter mal anspringt, messen wir bei wenig Last 32,2 dB(A).
Sobald man den Laptop jedoch etwas mehr fordert, erreicht der kleine Lüfter schnell bis zu 34,3 dB(A). Dazu gehören beispielsweise auch Installationen von Programmen oder Windows Updates. Hier fällt auch wieder auf, dass der Lüfter sehr schnell auf Laständerungen reagiert und in der Praxis daher oft nur mal kurz anläuft. Den maximalen Pegel haben wir interessanterweise nicht in unserem Stresstest (38,2 dB(A)) ermittelt, sondern bei reiner CPU-Last durch Prime95. Hier bestätigt sich erneut, dass der Core i7 (genauer gesagt die CPU-Kerne) ein kleiner Hitzkopf ist. Die gemessenen 39,3 dB(A) sind deutlich hörbar, liegen aber insgesamt noch auf dem Niveau von anderen dünnen Geräten wie beispielsweise dem ThinkPad T470s oder dem EliteBook Folio 1040 G3.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.3 / 29.3 / 32.2 dB(A) |
Last |
| 34.3 / 39.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 29.3 dB(A) |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2017-20HQS03P00 i7-7500U, HD Graphics 620 | Lenovo ThinkPad T470s-20HGS00V00 i7-7600U, HD Graphics 620 | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 20FB003RGE 6500U, HD Graphics 520 | HP EliteBook Folio 1040 G3 6300U, HD Graphics 520 | Fujitsu LifeBook U747 i5-7200U, HD Graphics 620 | Lenovo ThinkPad T470-20HD002HGE i5-7200U, HD Graphics 620 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Geräuschentwicklung | -1% | 2% | 4% | 8% | 7% | |
aus / Umgebung * | 29.3 | 28.9 1% | 29.1 1% | 29.1 1% | 28.2 4% | 28 4% |
Idle min * | 29.3 | 28.9 1% | 29.1 1% | 29.1 1% | 28.2 4% | 28 4% |
Idle avg * | 29.3 | 28.9 1% | 29.1 1% | 29.1 1% | 28.2 4% | 28 4% |
Idle max * | 32.2 | 30.1 7% | 29.1 10% | 29.1 10% | 28.2 12% | 29.4 9% |
Last avg * | 34.3 | 39.2 -14% | 35.6 -4% | 32.6 5% | 31.2 9% | 31.4 8% |
Last max * | 39.3 | 39.2 -0% | 38.1 3% | 37.8 4% | 33 16% | 34.6 12% |
* ... kleinere Werte sind besser
Temperatur
Auf die Temperaturentwicklung hat das kompaktere Gehäuse des X1 Carbon 2017 leider keine positiven Auswirkungen. Im Leerlauf oder bei wenig Last wärmt sich das Gehäuse zwar praktisch überhaupt nicht auf, doch unter Last wird es warm.
Es gibt zwei Hotspots, die auf den nachfolgenden Infrarotbildern sehr gut sichtbar sind – am Prozessor und dem Kühler. Hier messen wir unter maximaler Last auch die höchsten Temperaturen: maximal 48 °C auf der Oberseite bzw. 47 °C auf der Unterseite. Auf den Oberschenkeln sollte man das Gerät bei dieser Auslastung nicht benutzen, doch auch die Tastatur wärmt sich vor allem auf der rechten Seite deutlich auf.
Der Stresstest mit den beiden synthetischen Tools Prime95 sowie FurMark wird zu Beginn mit 2,9-3,0 GHz (CPU) sowie 1.050 MHz (GPU) bearbeitet, was dem maximalen Verbrauch von 25 Watt entspricht. Damit beide Komponenten gleichzeitig mit dem jeweiligen maximalen Takt arbeiten, müsste das Verbrauchslimit übrigens bei deutlich mehr als 30 Watt liegen. Doch auch so erreicht der Prozessor sehr schnell das eigentlich konservative Temperaturlimit von 75 °C. Da jedoch die Oberflächen bereits in diesem Zustand sehr warm werden, ist das Limit hier keinesfalls unbegründet.
Im Laufe des Tests werden der Verbrauch und damit auch die Takte spürbar reduziert. Nach einiger Zeit (etwa 15-20 Minuten) pendelt sich der Verbrauch dann schließlich bei nur noch 16-17 Watt ein. Der Prozessor arbeitet nur noch mit 1,8-1,9 GHz; die Grafikkarte mit 750-800 MHz. Ein 3DMark-11-Durchlauf im Anschluss an den Stresstet ergab jedoch kein geringeres Ergebnis, bei alltäglichen Aufgaben sollte es also keine Einschränkungen geben.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 48 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 22.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-3.9 °C).
Lautsprecher
Die beiden Stereolautsprecher hinterlassen einen ordentlichen Eindruck, auch wenn bauartbedingt natürlich kaum Bass vorhanden ist. Bei Filmen oder Musik wirkt der Klang daher ein wenig dünn. Unsere Audio-Analyse zeigt sehr lineare Mitten & Höhen, was vor allem der Stimmwiedergabe zugutekommt. Mit rund 78 dB(A) ist auch die maximale Lautstärke ausreichend hoch. Bei anderen Business-Laptops haben wir schon deutlich schlechtere Lautsprecher getestet.
Wer Musik oder Filme dennoch mit etwas mehr Qualität genießen möchte, kann natürlich Kopfhörer oder externe Lautsprecher anschließen. Bluetooth-Lautsprecher bzw. Kopfhörer haben in unserem Test problemlos funktioniert, und auch der Klinkenstecker lieferte ein rauscharmes Signal.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2017-20HQS03P00 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (78.2 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 16.5% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8.7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.9% abweichend
(+) | lineare Mitten (5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.8% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (16.3% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 16% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 6% vergleichbar, 78% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 22%, das schlechteste Gerät hat 53%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 24% aller getesteten Geräte waren besser, 5% vergleichbar, 71% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
HP EliteBook Folio 1040 G3 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81.2 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 25% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (13.4% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.3% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.1% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 1.8% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (2.3% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (17.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 25% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 68% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 7%, durchschnittlich ist 22%, das schlechteste Gerät hat 53%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 33% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 59% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Warum Lenovo das ThinkPad X1 Carbon 2017 trotz dem ULV-Prozessor mit einem 65-Watt-Netzteil ausliefert, zeigt sich in unseren Verbrauchsmessungen: Bereits bei mittlerer Last ermitteln wir fast 41 Watt und im Stresstest zu Anfang sogar mehr als 48 Watt. Dieser Wert verringert sich jedoch analog zur vorher erwähnten Leistungsreduzierung und schwankt nach einigen Minuten zwischen 39-41 Watt. Die Leerlauf-Werte sind mit 3,84-8,6 Watt nicht besonders effizient, innerhalb der Vergleichsgruppe aber dennoch ordentlich.
Lenovo bestückt nur den hinteren der beiden USB-C-Stecker mit einem Lade-Piktogramm, doch das Netzteil kann man an beiden Anschlüssen verwenden. Mit 65 Watt besteht auch unter Last noch genügend Spielraum, um den Akku im Bedarfsfall zu laden.
Aus / Standby | 0.28 / 0.43 Watt |
Idle | 3.84 / 6.3 / 8.6 Watt |
Last |
41.9 / 48.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2017-20HQS03P00 i7-7500U, HD Graphics 620, 1920x1080 | Lenovo ThinkPad T470s-20HGS00V00 i7-7600U, HD Graphics 620, 2560x1440 | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 20FB003RGE 6500U, HD Graphics 520, 2560x1440 | HP EliteBook Folio 1040 G3 6300U, HD Graphics 520, 2560x1440 | Fujitsu LifeBook U747 i5-7200U, HD Graphics 620, 1920x1080 | Lenovo ThinkPad T470-20HD002HGE i5-7200U, HD Graphics 620, 1920x1080 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -13% | 7% | -22% | 5% | 20% | |
Idle min * | 3.84 | 4.64 -21% | 3.8 1% | 6.3 -64% | 4.11 -7% | 3.21 16% |
Idle avg * | 6.3 | 8.93 -42% | 7.1 -13% | 9.4 -49% | 7.87 -25% | 6.15 2% |
Idle max * | 8.6 | 9.12 -6% | 7.7 10% | 10.1 -17% | 8.74 -2% | 6.82 21% |
Last avg * | 41.9 | 42.2 -1% | 30.2 28% | 33.3 21% | 30.2 28% | 28.5 32% |
Last max * | 48.7 | 47.3 3% | 44.7 8% | 49.5 -2% | 32.4 33% | 34.5 29% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit – bessere Ergebnisse dank größerem Akku
Das Gehäuse des neuen ThinkPad X1 Carbon 2017 ist zwar kompakter geworden, doch Lenovo nutzt den verfügbaren Platz besser aus und integriert einen etwas stärkeren Akku. Mit 57 Wattstunden ist die Kapazität des Lithium-Polymer-Moduls (3 Zellen) um 5 Wh angestiegen – auch innerhalb unserer Vergleichsgruppe der höchste Wert.
Unsere Laufzeitmessungen fallen positiv aus: Unter voller Last (Höchstleistungsmodus, maximale Helligkeit, Funkmodule aktiviert) hält der Akku beinahe 2 Stunden durch – angesichts des erhöhten TDP-Limits und der vollen Leistung im Akkubetrieb ein gutes Ergebnis. In unserem praxisnahen WLAN-Test mit einer angepassten Helligkeit von 150 cd/m² (76 % bei unserem Testgerät) und dem ausgeglichenen Energieprofil läuft das X1 Carbon 2017 etwas mehr als 8 Stunden lang – fast eine Stunde länger als das nächstbeste Vergleichsgerät.
Auch bei der Wiedergabe eines Full-HD-Videos (Big Buck Bunny, H.264, 150 cd/m²) zeigt sich die Full-HD-Version des ThinkPad X1 Carbon sehr ausdauernd. Erst nach knapp 12 Stunden schaltet sich das Testgerät ab. Damit wird die Konkurrenz auch in diesem Test deutlich überholt. Die maximale Laufzeit (minimale Helligkeit, maximale Energiesparoptionen, deaktivierte Funkmodule) ermittelt beinahe 21 Stunden.
Für das optionale WQHD-Panel erwarten wir aufgrund des höheren Energieverbrauches etwas geringere Laufzeiten. Sobald die entsprechenden Modelle verfügbar sind (vermutlich ab Mitte des Jahres), werden wir das natürlich überprüfen.
In Verbindung mit dem 65-Watt-Netzteil (USB-C) wird RapidCharge unterstützt. Lenovo gibt an, dass 80 % der Kapazität bereits nach einer Stunde wieder zur Verfügung stehen. In unserem Test mit dem eingeschalteten Laptop wird dieser Wert nur knapp verpasst – nach einer Stunde zeigt unser Testgerät 75 % an. Die letzten 15 % dauern traditionell am längsten; insgesamt vergehen rund 2:20 Stunden, bevor der Akku wieder vollständig aufgeladen ist.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2017-20HQS03P00 i7-7500U, HD Graphics 620, 57 Wh, 1920x1080 | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 20FB003RGE 6500U, HD Graphics 520, 52 Wh, 2560x1440 | Lenovo ThinkPad T470s-20HGS00V00 i7-7600U, HD Graphics 620, 51 Wh, 2560x1440 | Lenovo ThinkPad T470-20HD002HGE i5-7200U, HD Graphics 620, 48 Wh, 1920x1080 | Fujitsu LifeBook U747 i5-7200U, HD Graphics 620, 50 Wh, 1920x1080 | HP EliteBook Folio 1040 G3 6300U, HD Graphics 520, 45.6 Wh, 2560x1440 | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 20FB-005XUS 6300U, HD Graphics 520, 52 Wh, 1920x1080 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -12% | -22% | -8% | -13% | -24% | -3% | |
H.264 | 711 | 510 -28% | 454 -36% | 623 -12% | 490 -31% | 339 -52% | |
WLAN | 496 | 429 -14% | 417 -16% | 438 -12% | 430 -13% | 309 -38% | 411 -17% |
Last | 110 | 115 5% | 93 -15% | 110 0% | 117 6% | 131 19% | 123 12% |
Fazit
Pro
Contra
Mit dem neuen ThinkPad X1 Carbon bietet Lenovo ein extrem hochwertiges und sehr gut verarbeitetes Business-Notebook an. Der Fokus liegt hier ganz klar auf der Mobilität, denn mit etwas mehr als 1,1 kg ist das 14-Zoll-Gerät extrem mobil, außerdem konnte der chinesische Hersteller die Stellfläche im Vergleich zum letztjährigen Modell noch einmal verkleinern.
Mit dem neuen Gehäuse gibt es auch neue Schnittstellen: Lenovo spendiert seinem Flagship-Modell dabei gleich zwei vollwertige Thunderbolt-3-Anschlüsse (USB-C-Stecker), verzichtet aber trotzdem nicht auf konventionelle Anschlüsse wie USB-A oder HDMI. Somit erhält man ein zukunftssicheres Gerät, ohne jedoch ständig auf einen Adapter angewiesen zu sein. Die Eingabegeräte wurden ebenfalls noch einmal verbessert. Der Tastenhub liegt nun auf dem Niveau der größeren T-Modelle; dank der höheren Stabilität und dem satteren Feedback gefällt uns die neue Tastatur sogar etwas besser. Auch das Glas-Touchpad hinterlässt im Test einen sehr guten Eindruck.
Das vorliegende Full-HD-Display liefert ordentliche Ergebnisse ab, allerdings zeigen einige Consumer-Modelle, dass in dieser Hinsicht noch Luft nach oben ist. Das optionale WQHD-Panel wird leider erst Mitte des Jahres verfügbar sein. Eine schlechte Wahl ist der matte FHD-IPS-Bildschirm aber sicherlich nicht.
Das neue ThinkPad X1 Carbon ist ein sehr gutes Business-Notebook und eignet sich vor allem für Leute, die ein möglichst mobiles sowie vielseitiges System suchen. Das kompakte Gehäuse hat aber nicht nur Vorteile. Wenn man viel Leistung abruft, wird man mit recht hohen Temperaturen und einem deutlich hörbaren Lüfter konfrontiert.
Die Leistung hinterlässt einen etwas gemischten Eindruck. Dank dem Core i7 und der PCIe-SSD ist das X1 Carbon 2017 im Alltag extrem schnell, doch die Kühlung kommt an die Grenzen, wenn man dauerhaft viel Leistung abrufen möchte. Bei anhaltender Last fällt der Core i7 beispielsweise unter das Leistungsniveau eines Core i5, und man muss sich auch mit hohen Oberflächentemperaturen sowie einem nervösen und hörbaren Lüfter arrangieren.
Wenn man alle diese Dinge zusammennimmt, könnte der Core i5 im X1 Carbon 2017 womöglich die bessere Wahl sein. Dank niedrigerem Takt sollte die Kühlung etwas mehr Spielraum haben, und auch die Temperaturen sollten etwas niedriger ausfallen. Wir werden das in Kürze mit einem entsprechenden Testgerät überprüfen.
Die unnötige Einschränkung beim LTE-Modul gefällt uns allerdings überhaupt nicht. Hier muss man sich schon vor dem Kauf darüber im Klaren sein, ob man LTE benötigt oder nicht. Falls das X1 Carbon 2017 nicht schon ab Werk mit einem entsprechenden Modul ausgerüstet ist, lässt es sich nicht nachträglich einbauen, da die notwendigen Antennen fehlen. Der microSD-Leser ist unserer Meinung auch nicht sehr nützlich. Der Steckplatz ist schlecht zu erreichen, und auch der Einsatzbereich von microSD-Karten ist eingeschränkt; um einen externen Kartenleser wird man wohl kaum herumkommen.
Die Kombination aus hochwertigem Gehäuse, großen Bildschirm, exzellenten Eingabegeräten, umfangreichem Schnittstellenangebot, langen Akkulaufzeiten sowie der hohen Mobilität macht das System aber trotz der aufgeführten Nachteile extrem interessant und aktuell auch beinahe konkurrenzlos.
Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2017-20HQS03P00
- 24.03.2017 v6 (old)
Andreas Osthoff