Test Lenovo IdeaPad S10-3t Convertible
Vor dem Zeitalter der reinen Tablets à la Apple iPad, Samsung Galaxy Tab und vielen anderen war die Kombination aus vollwertigem Note- oder Netbook mit einem drehbaren Touchscreen eine beliebte Lösung. Lenovo bietet im eigenen Portfolio das IdeaPad S10-3t Convertible mit schwenk- und drehbarem 10,1-Zoll-Touchscreen (1024 x 600 Pixel, kapazitiver Touchscreen) an. Das Design und das äußere Erscheinungsbild wurden dabei nicht eins zu eins vom Lenovo IdeaPad S10-3 übernommen und entsprechend angepasst.
„Back to the Roots“ heißt es im Inneren des Gerätes: neben der bekannten Intel GMA 3150 Netbook-Grafikeinheit kommt ein älterer Intel Atom N450 mit einer Taktfrequenz von 1,66 GHz (Single-Core) zum Einsatz. Neben der Grafik und dem Prozessor finden sich im Einsteigermodell 1 GByte DDR2-Arbeitsspeicher (667 MHz) und eine 2,5-Zoll-Festplatte mit einer Kapazität von 250 GByte. Außergewöhnlich für ein Gerät mit 10-Zoll-Bildschirm ist ein großer 8-Zellen-Akku mit 68 Wh, der neue Maßstäbe im Bereich der Laufzeiten setzen könnte.
Das Convertible wird bisher nur in einer Kombination aus schwarzen und weißen Gehäuseparts angeboten. Das Lenovo IdeaPad S10-3t ist bereits ab 301 Euro erhältlich.
Understatement gepaart mit schlichten Akzenten und hochglänzenden Gehäuseteilen überzeugt. Lenovo bietet das S10-3t bisher nur in einer Kombination aus schwarzem Gehäuse und weißem Tastaturbereich an. Insgesamt wirkt die Mischung aus matter Unterseite, glänzendem Bildschirmdeckel und Rahmen sowie weißer Tastatur und Handballenauflage sehr elegant.
Auf den ersten Blick rücken einige Gehäusesteile in den Vordergrund, die geringe Tiefe des Gehäuses ist etwa sehr auffällig. Das integrierte Touchpad kommt dabei allerdings etwas zu kurz und fällt sehr klein aus. Weitere Eye-Catcher sind das mittig angebrachte Displayscharnier und die seitlich angebrachten Haltenasen für den Bildschirm. Diese verhindern störendes Rotieren des Bildschirms im Tablet-Betrieb.
Der zweite Blick entlockt dem S10-3t schicke Details. Der schwarze Displaydeckel ist mit einem sehr dezenten Schattenmuster versehen, das sich nicht direkt erkennen lässt. Die Handballenauflage ist nach einem ähnlichen Prinzip mit einer weißen Textur versehen, die sich nur von der Seite erkennen oder mit den Fingern ertasten lässt. Summa summarum ein schlichtes Gerät mit versteckten Highlights.
Das gesamte Gehäuse ist aus Kunststoff gefertigt und bietet eine gute Stabilität. Auch der Bildschirmrahmen ist ausreichend verwindungssteif. Mit Maßen von 28,2 x 20,2 x 1,5 – 3,5 Zentimetern (B x T x H) ist das Gerät ein wenig größer als aktuelle 10" Asus-Netbooks im Seashell-Design. Das Gewicht wird bei unserem Testgerät durch einen großen, vom Gehäuse abstehenden, 8-Zellen-Akku in die Höhe getrieben. Zusammen bringt diese Kombination rund 1,55 Kilogramm auf die Waage und ist damit deutlich schwerer als herkömmliche Netbooks mit 10-Zoll-Bildschirm.
Die Anschlussausstattung wurde von Lenovo, im Vergleich zum IdeaPad S10-3, nahezu beibehalten. Lediglich ein USB-2.0-Anschluss wurde entfernt und damit der Schnittstellenumfang geschrumpft. Durch diese Reduktion finden sich an der linken Geräteseite nur noch der Stromanschluss für das mitgelieferte Netzteil, eine RJ-45-Netzwerkbuchse, der Luftauslass und die Audioports (Kopfhörerausgang, Mikrofoneingang).
Gegenüber finden sich zwei USB-2.0-Schnittstellen und ein VGA-Ausgang, über den sich ein Monitor oder Beamer für Präsentationen betreiben lässt. Zusätzlich bietet die rechte Seite einen Hardwareschalter um die Mobiltechnologien ein- beziehungsweise auszuschalten. Dieser Schiebemechanismus ist ersetzt durch Fn-Funktionen heute nur noch selten zu finden. Die Antennen-Schnittstelle für ein DVB-T-Modul ist verschlossen, da das Einsteigermodell nicht über das passende Mini-PCI-Express-Modul verfügt. An der Vorderseite findet sich ein 6-in-1-Kartenleser, der sich durch eine umfangreiche Formatunterstützung von der breiten Maße abheben kann. Gegenüber beschlagnahmt der 8-Zellen-Akku die gesamte Rückseite des Convertibles und lässt keinen Platz für weitere Schnittstellen.
Die Verteilung der Ports ist Lenovo gut gelungen, aber dies liegt vor allem am geringen Schnittstellenumfang. Warum bei diesem Gerät auf die dritte USB-Schnittstelle verzichtet wird, ist nicht klar. Positiv zu bewerten ist der Multiformat-Kartenleser und der Hardwareschalter für die integrierten Mobiltechnologien.
Kommunikation
Neben dem heute bereits oft anzutreffenden Gigabit-Ethernet-Controller (Broadcom NetLink 57780) bietet das Testgerät schnelles WLAN nach 802.11n von Broadcom (BCM4313) und etwas älteren Bluetooth 2.0-Standard. Die aktuelle Bluetooth-Spezifikation 3.0 und ein 3G-UMTS-Modul sind im Einstiegsmodell von Lenovo nicht integriert, wobei ein Mini-PCI-Express-Slot (ohne Antennen-Kabel) und der Dummy-Schacht für Modelle mit UMTS angelegt sind.
Zubehör
Die große Verpackung des IdeaPad S10-3t lässt auf einen umfangreichen Lieferumfang hoffen. Nach dem Öffnen findet sich leider nur der übliche Standard. Lenovo bietet neben dem Gerät nur das passende Netzteil (Schwarz) mit Netzkabel, einen großen 8-Zellen-Akku (68 Wattstunden) und diverse Handbücher.
Das Repertoire an optionalem Zubehör ist im Vergleich umso größer. Neben diversen Taschen und Hüllen (11,90 – 48,79 Euro) bietet Lenovo ein einfaches Headset (19,04 Euro), einen kleinen 4-Zellen-Akku (82,11 Euro), der komplett im Gehäuse integriert ist und nicht hervor steht, optische USB-Kabelmäuse (Farbvarianten: Schwarz, Weiß – 15,47 Euro) und ein externen USB-DVD-Brenner (SlimLine) in Schwarz oder Weiß (77,35 Euro). Die Preise sind angemessen, wobei ein Preisvergleich mit ähnlichen Produkten sinnvoll ist.
Garantie
Innerhalb der gesetzlichen Gewährleistung (24 Monate) gewährt Lenovo eine Garantie von 1 Jahr. Diese Garantie lässt sich nach Wunsch im Internet auf 24 oder 36 Monate erweitern, wobei die Preise bei 30,94 – 67,83 Euro beziehungsweise 83,30 – 136,85 Euro liegen. Insgesamt sind die Garantieverlängerungen für dieses Gerät erschwinglich und eine Überlegung wert.
Tastatur
Auffällig ist das neue Tastaturlayout des S10-3t. Damit geht Lenovo weg von der beliebten Chiclet-Tastatur mit ergonomisch geformten Tasten. Das Design entspricht dem deutschen Standard, wobei die Enter- sowie Leertaste sehr klein ausfallen. Vor allem die kleine Enter-Taste sorgt häufig für Tippfehler. Der Druckpunkt und Hub der Tasten sind sehr angenehm und geben ein gutes Feedback an den Nutzer. Die Fn-Funktionen der Tastatur sind recht umfangreich und durch Symbole in Orange auf den jeweiligen Tasten gekennzeichnet.
Rechts und Links neben dem Bildschirm finden sich weitere Bedienungselemente, die auch im Tablet-Betrieb verfügbar sind. Darunter finden sich Schalter für das hauseigene Multimedia-Zentrum „Lenovo NaturalTouch“, für die Rotation des Bildes um 90, 180 und 270 Grad und für die Aktivierung beziehungsweise Deaktivierung der Lautsprecher. Gegenüber an der rechten Seite des Bildschirms findet sich ein Hardwareschalter, der den Ein- und Ausschalter außer Betrieb setzt, damit man nicht aus Versehen das Gerät deaktiviert.
Touchpad
Lenovo integriert einen großen Touchscreen und spart am Touchpad. Dieses ist mit einer nutzbaren Diagonale von 6,2 Zentimetern recht klein und separate Maustasten sind nicht vorhanden. Das Gerät bietet eine genoppte Oberfläche, die eine genaue Navigation ermöglicht. Moderne Multi-Touch-Gesten werden leider nicht unterstützt, aber auf eine vertikale Scrollbar am rechten Rand muss man nicht verzichten. Aufgrund der kleinen Bauform empfiehlt sich der Einsatz einer externen Maus via USB oder Bluetooth.
Touchscreen
Der integrierte Touchscreen bietet eine kapazitive Oberfläche, wodurch die Nutzung mit dem Finger problemlos funktioniert. Das Panel (Typ: AUO23D2) wird dabei tatkräftig von Software aus dem Hause Lenovo unterstützt. Der Bildschirm aktiviert bei Berührung der Oberfläche eine optische Tastatur am linken Rand, die sich auf Wunsch einblenden lässt. Weitere Highlights sind die automatische Bildrotation, wenn man vom Netbook- in den Tablet-Betrieb wechselt und die Lenovo VeriTouch-Software. Über dieses Tool lässt sich das Gerät durch Gesten ausschalten, in den Ruhezustand versetzen und vieles mehr.
Die subjektive Nutzung kann überzeugen. Der Bildschirm übernimmt die Position der Finger sehr genau und Multi-Touch-Gesten (nur mit zwei Fingern) erleichtern die Bedienung. Leider trübt die mittelmäßige Performance unter Windows 7 Home Premium die Freude. Mit dem Apple iPad und dessen Gesten sowie Funktionen des Touchscreen kann dieses Gerät nicht mithalten, wobei man den größeren Nutzungsbereich unter Windows 7 berücksichtigen sollte.
Der kapazitive Touchscreen (Typ: AUO23D2) bietet eine hochglänzende Oberfläche, wodurch der subjektive Farbeindruck etwas aufgebessert wird. Die native Auflösung des 10,1-Zoll-Bildschirms beträgt 1024 x 600 Pixel. Eine interpolierte (höhere) Auflösung steht nicht zur Verfügung. Das Bild wird im 16:9 Format angezeigt, das sich mittlerweile als Standard durchgesetzt hat. Auf der Verpackung des IdeaPad S10-3t wird mit „Display: 10,1" HD“ geworben, wobei ein entsprechendes Modell mit 1366 x 768 Pixel nicht verfügbar ist.
Die Bildschirmhelligkeit aber nicht außergewöhnlichenliegt mit einem Maximalwert von 228 cd/m² im guten Bereich für ein „Netvertible“. Der Durchschnitt der Helligkeitswerte ist akzeptabel. Die Kombination aus Glare-Type-Oberfläche und durchschnittlichen Werten im Mittelfeld sind nicht die besten Voraussetzungen für einen reibungslosen Außengebrauch.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 213 cd/m²
Kontrast: 158:1 (Schwarzwert: 1.35 cd/m²)
Die weiteren Bildschirmwerte sind ebenfalls durchschnittlich. Die Ausleuchtung ist mit 85 Prozent gleichmäßig und eine Schwankung kann man mit freiem Auge nicht feststellen. Der mäßige Kontrast von 158:1, bedingt durch einen hohen Schwarzwert von 1,35 cd/m², entspricht dem Standard in dieser Geräteklasse
Unter direkter Licht- oder Sonneneinstrahlung im Außengebrauch kann man das Panel ohne Probleme als Spiegel nutzen und das Arbeiten ist nur stark eingeschränkt möglich. Im Schatten oder Innenräumen ist das Arbeiten mit einigen Abstrichen aufgrund Spiegelungen durchaus möglich.
Betrachtet man unser Referenzbild von verschiedenen Seiten und Winkeln, fällt schnell auf, dass eine ausreichende horizontale Stabilität gewährleistet ist. Die Farben bleiben stabil und der Inhalt bleibt bis zirka 160 Grad gut erkennbar. Die Blickwinkelstabilität im vertikalen Bereich ist hingegen nicht berauschend. Die Farben verblassen rasch und der Inhalt invertiert, wodurch man den Eindruck eines Negativs erhält.
Die Hardware des Lenovo IdeaPad S10-3t gehört mittlerweile beinahe schon zum alten Eisen, werkelt doch ein Intel Atom N450 im Inneren des Convertibles. Dieser Prozessor bietet eine Taktfrequenz von 1,66 GHz in einem Rechenkern und eine integrierte Grafikeinheit. Der Intel GMA 3150 bietet als Prozessor-Grafik mit einem Kerntakt von 200 MHz nur minimale 3D-Rerseven.
Zur weiteren Hardwareausstattung gehören eine 2,5-Zoll-Festplatte mit 250 GByte Bruttokapazität von Seagate und 1 GByte DDR2-5300-Arbeitsspeicher (667 MHz). Diese Konfiguration verspricht eine noch akzeptable Leistung im Office-Bereich (Word, Excel, PowerPoint, Internet etc.), wobei die Erfahrung zeigt, dass ein Upgrade auf 2 GByte Arbeitsspeicher empfehlenswert wäre. Für dieses Vorhaben bietet das IdeaPad eine große Wartungsabdeckung an der Unterseite. Über diese lässt sich die Festplatte einfach und schnell austauschen. Ein weiterer Vorteil ist der freie Mini-PCI-Express-Steckplatz (ohne Antennenkabel). Hier lassen sich Zusatzmodule oder weiterer Speicherplatz in Form eines Solid State Drive integrieren.
Die Anwendungsleistung liegt im bekannten Rahmen. Mit 1444 Punkten im PCMark 05 liegt das Lenovo IdeaPad S10-3t im Bereich ähnlicher oder gleicher Konfigurationen. Darunter der Asus Eee PC 1005PE mit Intel Atom N450 oder das Dell Latitude 2110 Netbook mit Intel Atom N470-Prrozessor. Die subjektive Leistung unter Windows 7 mit 1 GByte RAM kann nicht überzeugen. Der Fensteraufbau und die Ladezeiten sind zu träge. Mit einem Speicher-Upgrade auf 2 GByte würden diese Prozesse etwas flüssiger ablaufen.
PCMark 05 Standard | 1444 Punkte | |
Hilfe |
Für 3D-Spiele eignet sich die Hardware des IdeaPad nicht. Mit einem Ergebnis von 141 Punkten im 3DMark 06 von Futuremark sind nur einfache Anwendungen mit minimaler Auflösung und geringen Details spielbar. Für größere Ambitionen in diesem Bereich sollte man ein Netbook mit dedizierte Grafikeinheit in Betracht ziehen. Ein aktuelles Beispiel in diesem Bereich ist der Asus Eee PC 1215N (12,1 Zoll) mit Nvidia ION 2-Grafik und Nvidia Optimus Grafikumschaltung.
3DMark 2001SE Standard | 2420 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 602 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 292 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 141 Punkte | |
Hilfe |
Standardmäßig liefert Lenovo das IdeaPad mit einer 2,5-Zoll-Festplatte von Seagate aus. Das Laufwerk bietet bei maximal 5400 Umdrehungen pro Minute eine Bruttokapazität von 250 GByte. Der Benchmark von HD Tune Pro attestiert die gewohnten Werte im breiten Mittelfeld. Die maximale Übertragungsrate (Lesen) ist mit 79,1 MByte pro Sekunde durchschnittlich. Für den alltäglichen Gebraucht genügt die Übertragungsleistung der Seagate Momentus 5400.6. Ein Solid State Drive oder eine potente Festplatte ermöglichen aber einen spürbaren Leistungszuwachs.
Geräuschemissionen
Ein Netbook beziehungsweise Convertible sollte möglichst kühl und leise arbeiten. Im Idealbetrieb bleibt der integrierte Lüfter inaktiv und die Geräuschkulisse bleibt konstant. Ein gleichmäßiger Pegel von 29,8 dB(A) ist positiv zu bewerten, wobei das integrierte Laufwerk (2,5-Zoll-Festplatte) mit 30,4 dB(A) ebenfalls unauffällig arbeitet.
Unter Last arbeitet das IdeaPad S10-3t ebenfalls sehr ruhig und bleibt mit konstant 33.1 dB(A) im grünen Bereich. Abschließend betrachtet ein sehr laufruhiges Kühlsystem mit gutem Lüfter und Kühlkörper.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.8 / 29.8 / 29.8 dB(A) |
HDD |
| 30.4 dB(A) |
Last |
| 33.1 / 33.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-300 // 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Normalbetrieb bleibt der Lüfter im Inneren des Convertibles inaktiv und die Temperaturen sind im Bereich des Prozessors leicht erhöht. Bei einer Raumtemperatur von 21,1 Grad Celsius konnten wir maximal 35,7 Grad Celsius an der Unterseite messen. Eine Erwärmung an der Ober- sowie Unterseite ist nur minimal spürbar und es besteht kein Anlass für Kritik.
Unter Last wird die Kühlung hochgefahren und die von uns gemessenen Werte sinken. Mit einem Maximalwert von 32,5 Grad Celsius an der Unterseite bleibt das S10-3t auch hier unauffällig und alle Werte liegen im grünen Bereich. Die Handballenauflage bleibt kühl und die Ergonomie wird nicht beeinträchtigt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 30.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.3 °C (von 19.6 bis 55.7 °C für die Klasse Convertible).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 32.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.2 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.1 °C (-3.4 °C).
Lautsprecher
Das IdeaPad bietet zwei Stereo-Lautsprecher, die sich im Bildschirmrahmen unter dem Display befinden. Laut Lenovo sind diese Lautsprecher optimiert um eine bessere Klangqualität zu bieten. Nach diversen Liedern und Videos fällt das Fazit klar aus: die hohen Töne werden gut wiedergegeben und die maximale Lautstärke ist mehr als ausreichend. Die tiefen Töne und Bässe sind aber nicht existent.
Für die externe Audiowiedergabe wird eine 3,5-Millimeter-Klinke geboten, die auch Kopfhörer mit Dolby-Zertifizierung unterstützt. Das Klangbild ist ausgewogen und ein Rauschen oder Knacken konnten wir nicht beobachten. Einen HDMI-Ausgang für den Anschluss an einen modernen Fernseher oder AV-Receiver bietet das Gerät nicht.
Der Intel Atom N450 mit integrierter Grafikeinheit ist bekannt für den geringen Strombedarf. Die maximale Verlustleistung (TDP) liegt bei nur 5,5 Watt. Im Idealbetrieb verbraucht das Testgerät zwischen 6,4 und 9,5 Watt. Dieser Wert ist nicht auffällig und liegt im Rahmen für diese Konfiguration.
Unter Last steigen die Verbrauchswerte auf maximal 15,7 Watt an, wobei dieser Mehrverbrauch vom großen 8-Zellen-Akku mit 68 Wattstunden aufgefangen werden soll. Insgesamt ist der Stromverbrauch des Lenovo IdeaPad S10-3t angemessen und liegt im Rahmen für ein Gerät mit 10-Zoll-Bildschirm.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 6.4 / 8.3 / 9.5 Watt |
Last |
15.3 / 15.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 // VC 960 |
Die Kombination aus sparsamer Hardware und großem Akku zahlt sich aus. Der „Classic Test“ vom Tool Battery Eater simuliert den "worst case" bei aktivierten Mobiltechnologien und höchster Bildschirmhelligkeit. Zusätzlich ist das Hochleistungsprofil von Windows 7 angewählt, das die maximale Leistung aus den Komponenten kitzelt ohne die Taktfrequenz zu erhöhen. Nach guten 5 Stunden und 13 Minuten konnte die OpenGL-Berechnung aufgrund von mangelnder Akkuleistung nicht mehr ausgeführt werden.
Das Abrufen und Schreiben von E-Mails sowie das Surfen im Internet kommt dem Alltagsgebrauch sehr nah. Dabei haben wir eine ausreichende Bildschirmhelligkeit und aktivierte Mobiltechnologien gewählt. Mit 8 Stunden und 58 Minuten bietet das Lenovo IdeaPad S10-3t genug Reserven für den durchschnittlichen Büroalltag.
Die maximale Akkulaufzeit ist das Steckenpferd des 8-Zellen-Akkus. Der „Reader’s Test“ benötigt kaum Systemressourcen und die hungrige Bildschirmbeleuchtung sowie Mobiltechologien sind minimiert beziehungsweise deaktiviert. Nach großzügigen 11 Stunden und 39 Minuten ist der Akku leer, wobei dieses Szenario für den Praxiseinsatz relativ unrealistisch ist. Die minimale Bildschirmhelligkeit liegt bei zirka 5 Prozent der Leistung und die Bedienung des Gerätes wäre überhaupt nur in abgedunkelten Räumen möglich.
Das Lenovo IdeaPad S10-3t Convertible hinterlässt einen gespaltenen Eindruck. Die Verarbeitung, das Design und die technische Umsetzung gefallen durchaus, aber ein klobiger 8-Zellen-Akku und die träge Performance unter Windows 7 (mit 1 GByte RAM) trüben die Freude. In den Punkten Laufzeit und Emissionen ist dieses Convertible durchaus konkurrenzfähig. Der Tablet-Betrieb ist ein nettes Feature, das durch den Funktionsumfang von Windows 7 ergänzt wird. Allerdings muss man einige Abstriche beim Komfort und der Funktionalität machen. Reine Tablet-Betriebssysteme (Android, iOS etc.) bieten in diesen Bereichen deutliche Vorteile.
Der Lieferumfang bietet den üblichen Standard ohne „Schnick Schnack“. Ein weiterer Kritikpunkt sind die kompakten Eingabegeräte. Vor allem das kleine Touchpad erfüllt den Nutzen nicht ausreichend und eine externe Maus ist ratsam. Das große Displayscharnier ist solide verarbeitet und bietet einen guten Halt. Im Bereich des Bildschirms hätten wir uns eine matte Variante mit HD-Auflösung (1366 x 768 Pixel) gewünscht. Klobig, schwer und nicht sehr elegant ist der hervorstehende 8-Zellen-Akku, aber eine maximale Akkulaufzeit von knapp 12 Stunden spricht für sich.
Insgesamt handelt es sich bei vorliegenden Ideapad um ein gelungenes „Netvertible“ mit den üblichen Stärken und Schwächen eines Netbooks, gutem Touchscreen, das sich aber starker Konkurrenz aus dem aufstrebenden Bereich der reinen Tablets ausgesetzt sieht.
Das Lenovo IdeaPad S10-3t ist bereits für rund 300 Euro, ausgestattet mit 8-Zellen-Akku und 1 GByte Arbeitsspeicher, erhältlich.