Test LG V900 Optimus Pad Tablet/MID
Das V900 Optimus Pad, des koreanischen Herstellers LG, ist ein Tablet mit einem 8,9 Zoll (22,6 cm) großen IPS-Display. Das Gerät basiert auf einer Nvidia DualCore-CPU (Tegra 250 @ 2 x 1 GHz) und dem Android 3.0.1-Betriebssystem (Honeycomb). In diesem Tablet sind ab Werk 1 GByte Arbeitsspeicher und ein 32 GByte großer Flash-Speicher installiert. Als Besonderheit besitzt dieses Gerät zwei Kameras, die sich für dreidimensionale Video-Sequenzen einsetzen lassen. Zum Betrachten dieser 3D-Videos ist ein 3D-fähiger Bildschirm erforderlich, der über die HDMI-Schnittstelle angesteuert werden kann. Außerdem ist eine passende 3D-Brille notwendig. Neben den 3D-Aufnahmen lassen sich auch normale FullHD-Filme (1080p x 30 FPS) drehen und hochauflösende Fotos schießen.
Das Tablet ist bereits für diverse Google-Dienste wie Mail, Talk, Maps und Latitude voreingestellt. Der Kunde benötigt für die Nutzung lediglich einen G-Mail-Zugang. Der integrierte E-Mail-Client kann aber auch mit anderen Konten wie IMAP-, POP3- und Exchange-Accounts umgehen.
Der 3D-Künstler von LG wird mit 32-GByte-Speicher, WiFi und 3G/UMTS rund 800 Euro kosten.
Bei der Größe des IPS-Displays haben sich die Ingenieure von LG anstatt der üblichen Formate wie 10,1 Zoll oder 7 Zoll für eine Bildschirmdiagonale von 8,9 Zoll entschieden. Das Tablet ist deutlich größer als zum Beispiel die 7-Zoll-Modelle von Creative (Ziio 7“) oder HTC (Flyer).
Beim direkten Vergleich mit einem Vertreter der 10-Zoll-Tablets, fällt der Unterschied nicht mehr so gravierend aus.
Das 8,9-Zoll-Tablet (243 x 149 x 12 mm) liegt mit seinen rund 630 Gramm gut in der Hand und lässt sich auch mit einer Hand gut bedienen. Jeweils seitlich am hochglänzenden Display hat LG ein wenig Platz gelassen, sodass man nicht immer in den sichtbaren Bereich greifen muss.
Die Dicke des Pads beträgt, bis auf die abgerundeten Kanten, 12 mm, was sich jedoch viel dicker anfühlt. Zum Vergleich: Das iPad2 von Apple ist 8,8 mm flach. Obwohl das iPad2 und das V900 Optimus in derselben Gewichtsklasse (Apple iPad2: 613 g) liegen, fühlt sich das LG V900 Optimus deutlich schwerer an. Die Leichtigkeit, die das Apple Produkt mitbringt, geht beim 8,9-Zoll-Tablet von LG verloren.
Die Rückseite besteht aus zwei Elementen, wobei der kleinere Teil sich von der Basiseinheit ablösen lässt. Hier kommt unter anderem der Slot für eine SIM-Karte zum Vorschein und außerdem ein praktischer Reset-Knopf.
Das V900 Optimus besitzt jedoch keine Erweiterungsmöglichkeiten für den Festspeicher.
Hinsichtlich Schnittstellen und äußeren Bedienelementen hat sich LG auf das Wesentlichste konzentriert und sich für das V900 nicht besonders viel einfallen lassen. Auf der Unterseite sind ein USB- sowie ein HDMI-Anschluss vorzufinden. Außerdem sieht man mehrere Kontakte, die sich für die Verwendung einer Dockingstation oder einer LG Tischladestation SDT-500 nutzen lassen. Welche Erweiterungen die Dockingstation bringen wird, konnten wir zum Zeitpunkt des Tests nicht in Erfahrung bringen, da die Information von LG noch nicht verfügbar war.
Den Kopfhöreranschluss, den Ladesteckeranschluss und den Einschaltknopf finden wir links am Gerät. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich lediglich zwei Soundboxen. Auf der Oberseite befindet sich mittig ein Mikrofon und etwas nach links versetzt, die Lautstärkewippe.
Über die USB-Buchse lässt sich das V900 Optimus mit einem PC oder Mac verbinden. Das Datenkabel dient jedoch nur zum Datenaustausch. Geladen wird das Tablet ausschließlich mit dem Ladeadapter. Im Test fiel uns auf, dass der Datentransfer zwischen Computer und dem Tablet sehr lange dauert. Die Übertragungsgeschwindigkeit erreichte in keinster Weise die Werte der USB-Spezifikation. Der Datentransfer von 600 MByte zog sich über eine Stunde hin.
Kommunikation
Für die Kommunikation mit der Außenwelt besitzt das V900 Optimus Pad mehrere Möglichkeiten. Zum einen verfügt es über Wireless-LAN (WiFi) nach dem Standard IEEE 802.11 b/g/n oder Bluetooth. Kommt eine SIM-Karte zum Einsatz, egal von welchem Anbieter, kann man mit dem V900 auch unterwegs auf das mobile Internet zugreifen. Das Optimus Pad ist mit einem 3G-Modul ausgestattet, das eine kabellose Datenübertragung via GPRS, EDGE, UMTS, HSDPA, HSUPA und HSPA unterstützt. Außerdem unterstützt es Quadband-Technologie, sodass das Pad weltweit eingesetzt werden kann.
GPS
Neben den verschiedenen Kommunikationsmöglichkeiten ist im V900 Optimus auch ein GPS-Empfänger installiert. Über diesen kann das Pad auch als Navigationsgerät dienlich sein. Die Navigationssoftware, die beim LG-Tablet verwendet wird, baut auf Google Maps auf.
Zubehör
In der schicken Verpackungsschachtel befindet sich neben dem eigentlichem Tablet-PC auch einiges an Zubehör. Neben einem sehr ausführlichen und mehrsprachigen Handbuch sind dies ein USB-Daten- und ein HDMI-Kabel, sowie der Ladeadapter. Was wir vermissen, ist eine 3D-Brille, mit der man die aufgenommenen 3D-Videos ansehen könnte. Als optionales Zubehör bietet LG eine Tischladestation (SDT-500) für rund 30 Euro an.
Garantie
Die Garantiezeiten gibt LG mit 24 Monaten an. Diese können jedoch in den einzelnen Ländern, je nach gesetzlichen Vorschriften, abweichen.
Tastatur
Die Bedienung des V900 Optimus erfolgt ausschließlich über den 8,9 Zoll großen Touchscreen. Zusätzliche Bedienelemente sind, außer der Soundwippe (Lautstärkeregler), nicht am Pad vorzufinden. Die Eingaben, die Menüs und die Texteingabe werden direkt mit dem Finger auf dem Display erledigt. In der unteren linken Ecke werden, je nach Bedarf und Anwendung, drei Symbole eingeblendet (Rücksprung, Menü und Taskmanager). Ein viertes Symbol taucht nur dann auf, wenn die Apps Optionen zur Verfügung stehen.
Per Fingerberührung werden die Applikationen und Games gestartet und gesteuert. Wird eine Texteingabe verlangt, so blendet sich eine virtuelle QWERTZ-Tastatur ein, auf der man die notwendigen Eingaben vornehmen kann. Diese virtuelle Tastatur beinhaltet auch Sonderzeichen und die deutschen Umlaute, allerdings unterstützt sie keine SWIPE-Eingabe. Wer mehr Komfort haben will oder eine anderssprachige Tastatur benötigt, kann diese aus dem Appstore laden. Die eingeblendete Tastatur verdeckt knapp die Hälfte des sichtbaren Bildschirms und beinhaltet alle Buchstaben, Zahlen und Zeichen wie bei einer normalen PC-Tastatur. Das Schreiben von e-Mails, das Anlegen von Notizen oder die URL-Eingabe im Browser funktionieren sehr gut. Ein fühlbares Delay zwischen Bildschirmberührung und Ausführung ist nicht wahrnehmbar. Die Aktionen werden unmittelbar ausgeführt.
Über die Spracheingabe werden vom V900 Optimus Texte erkannt. Im Test wurden sogar ganze Sätze korrekt erfasst und selbst umständliche Web-Adressen wurden richtig übernommen. Wird das gesprochene Wort nicht erkannt, werden Wortvorschläge angezeigt, die man dann per Bestätigung übernehmen kann.
Sensorik
Im V900 Optimus arbeiten verschiedene Sensoren, die aus den unterschiedlichsten Applikationen heraus genutzt werden können. Der Bewegungssensor reagiert auf die Lage des Tablets und ermittelt alle drei Achsen. Dies wird vor allem bei Spielen genutzt, um die Spielfigur durch die einzelnen Levels zu bewegen. Über die Webcam wird das Umgebungslicht ermittelt. Mit diesem Sensor ist es möglich, die Helligkeit des Displays automatisch anzupassen. Weitere Sensoren dienen zum Ermitteln des Magnetfelds oder der Schwerkraft.
Kamera
Immer beliebter und wichtiger werden in den mobilen Pads beziehungsweise Tablets die Digicams, die zum einen immer bessere Auflösungen bieten und zum anderen den Einsatz echter Kleinbild- oder Digital-Kameras zum Luxus machen. Warum zwei Geräte mit sich rumschleppen, wenn man ein Pad / Tablet besitzt, das bereits eine 5-Megapixel-Kamera eingebaut hat. Aber bloß eine Kamera reichte LG im V900 Optimus nicht aus, der Hersteller baute nämlich gleich drei Kameras ein. Zwei davon auf der Rückseite, mit denen man ganz normale Fotos oder Videoclips machen kann. Die Dritte ist vorne auf dem Pad platziert und lässt sich für Videokonferenzen nutzen. Der Clou beim V900 Optimus Pad ist, dass sich mit den beiden Kameras (2 x 5,0 Megapixel) auch stereoskopische, also dreidimensionale Filme erstellen lassen.
Die 3D-Videos lassen sich entweder per Anaglyph- oder im Side-by-Side-Verfahren erstellen. Bei der anaglyphischen Methode werden die beiden stereoskopischen Halbbilder nicht nebeneinander dargestellt, sondern mit einem Rot-Grün-Filter überlagert. Das so gewonnene Videomaterial lässt sich mit einer einfachen Rot-/Grün-Brille betrachten. Im Side-by-Side-Verfahren muss der Betrachter eine spezielle 3D-Brille besitzen. Eine 3D-Brille gehört jedoch nicht zum Lieferumfang des LG Pads. Die 3D-Videos lassen sich auf Knopfdruck jeweils von einem Modus in den anderen wechseln, jedoch nicht in eine reine 2D-Betrachtung.
Das 3D-Goodie ist eine nette Spielerei, die vor allem am Anfang viel Spaß macht. Wer jedoch keine 3D-Brille und den dazu notwendigen Flatscreen besitzt, wird mit dieser Funktion nichts anfangen können. Mit den 5-Megapixel-Kameras lassen sich aber auch normale Bilder schießen oder Videos aufnehmen. Hier wird dann nur die linke Linse benutzt. In beiden Aufnahmemodi lässt sich ein Blitz zuschalten, der auch im Dunkeln als Taschenlampe dienlich sein kann.
Unsere geschossenen Testbilder der Digicam des V900 Optimus Pads (ohne den 3D-Effekt) sehen trotz der 5-Megapixel-Kamera sehr mau aus. Die Fotos kommen nicht im Geringsten an die Qualität der Vergleichsbilder vom Dell Streak 7“ oder dem Motorola Xoom heran.
Das IPS-Display des V900 Optimus hat eine Bilddiagonale von 8,9 Zoll (22,6 cm) und kann eine Auflösung von 1280 x 768 Pixeln bei 16,7 Millionen Farben darstellen. Der kapazitive Bildschirm unterstützt Multitouch-Eingaben, wie das Zoomen oder Verkleinern per Fingerbewegung.
Je nach Ausrichtung des Tablets dreht sich der Bildschirminhalt automatisch mit und passt sich der Lage des Gerätes an. Das Mitdrehen lässt sich in den Einstellungen des Tablets auch deaktivieren.
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Ausleuchtung: 95 %
Helligkeit Akku: 389 cd/m²
Kontrast: 778:1 (Schwarzwert: 0.5 cd/m²)
Die dargestellten Farben beim V900 Optimus wirken sehr kräftig, lediglich die Spiegelungen des Displays sind störend. Unsere Messungen ergaben einen maximalen Helligkeitswert von 389 cd/m², die Ausleuchtung liegt bei diesem Gerät bei 95 %. Der Schwarzwert wurde von uns mit 0,5 Candela pro Quadratmeter gemessen.
Ein schwarzes Bild hatte nur in der unteren linken Ecke einen leichten Grauschimmer. Ansonsten wurde ein Schwarz als schwarz wahrgenommen. Im zentralen Displaybereich ergab die Messung ein Kontrastverhältnis von 778:1.
Beim Bildschirm setzte LG auf ein hochwertiges IPS-Display, das selbst die guten Displays wie zum Beispiel den des Motorola Xoom oder des HTC Flyer blass aussehen lässt.
Der hochglänzende Bildschirm des V900 Optimus hat allerdings auch seine Schwächen. Licht und vor allem Sonneneinstrahlungen sind der Todfeind des Bildschrimes. Neben den bereits erwähnten Eigenspiegelungen, sind direkte Sonnenstrahlen tödlich für den Bildschirminhalt. Das Lesen von E-Mails oder Webseiten wird im Außeneinsatz zu einer Tortur. Auch der gute Kontrast, die Betrachtungswinkel und ebenso die Farben leiden darunter und verblassen schneller als im Innenbereich. Ein schattiges Plätzchen hilft nur bedingt.
Überraschend gut sind die Betrachtungswinkel des Displays beim V900 Optimus Tablet. Aus fast allen Winkeln ist der Inhalt des Bildschirmes gut erkennbar. Auch hohe Neige- beziehungsweise Kippwinkel des Gerätes hatten keine negativen Einflüsse auf den Bildschirminhalt.
Selbst bei Blickwinkeln von über 80 Grad war der Inhalt immer noch gut erkennbar und selbst die Farben behielten ihre Qualität und Intensivität. Erst als sich die Spiegelungen der Umwelt auf dem Display vermehrten, war der Inhalt nicht mehr so gut erkennbar.
Im V900 Optimus arbeitet eine Dual-Core-CPU vom Typ Tegra 250. Dieser ARM Prozessor von Nvidia wird mit 1 GHz getaktet und besitzt einen 2nd-Level-Cache von 1 MByte. Im Tegra 250 ist auch ein Grafikprozessor (ULP GeForce) integriert, der für die Grafikausgabe verantwortlich ist.
Die Dual-Core-CPU unterstützt Multitasking, das heißt, dass mehrere Apps auf dem Tablet gleichzeitig laufen können. Dem Prozessor stehen insgesamt 1024 MByte DDR2-Speicher zur Verfügung.
Der Tegra 250 ist ein System-on-a-Chip-Modul, ein sogenanntes SoC, in dem sich alle wichtigsten Hardwarekomponenten vereinigen. So sind im SoC der Prozessor, die Grafik, das GSM- und UMTS-Modul, sowie andere Bausteine auf einem Modul untergebracht.
Der Tegra 250 ist sehr beliebt bei den Tablet-Herstellern und ist unter anderem in den Modellen Xoom von Motorola, Streak 7“ von Dell oder im Iconia Tab A500 von Acer zu finden.
Den maximalen Systemtakt von 1000 MHz erreicht die CPU nur dann, wenn dieser vom System gefordert wird. Im Test lag der Prozessortakt immer zwischen 266 MHz und 1000 MHz. Letztgenannter Wert, also der maximale Takt der CPU, wurde nur bei grafikintensiven Spielen beobachtet. Im alltäglichen Betrieb pendelte sich der CPU-Takt zwischen 266 und 606 MHz ein. Die hören Taktraten von 760, 816 und 912 MHz wurden vom Tegra 250-Prozessor so gut wie nicht verwendet. Der Vorteil bei dieser Taktung ist, dass hierbei Strom gespart wird und somit die Akkulaufzeiten verlängert werden.
Benchmarks
Schon beim ersten Benchmark, dem BrowserMark erreicht das V900 Optimus mit 93.087 Punkten den zweiten Platz und liegt somit mit 163 Punkten nur knapp hinter dem Erstplatzierten, dem Samsung Galaxy Tab 10.1v.
Beim Google V8 reichte das Ergebnis nur für den dritten Platz, wobei der erste Platz diesmal an das Asus Eee Tab Transformer TF101 ging. Auf dem zweiten Platz lag das Xoom von Motorola.
Mit nur 5 Punkten Unterschied landete das V900 Optimus beim Quadrant Benchmark auf dem 2. Platz in der Liste der getesteten Tablets. Der Vorsprung zum drittplatzierten Streak 7“ von Dell ist mit einer Differenz von 40 Punkten schon deutlicher.
Beim Smartbench 2011 werden zwei Werte ermittelt: zum einen der für Productivity- und zum anderen der Game-Index. Mit 3.089 Punkten - im Game-Index - musste sich das V900 Optimus nur dem Xoom von Motorola (3.652 Score) geschlagen geben. Beim Index für Productivity schaffte das V900 Optimus, mit einem Score von 2.537, nur den dritten Platz. Auf den besseren Plätzen landeten das Samsung Galaxy Tab 10.1v und wiederum das Motorola Xoom.
Beim Linpack Pro Benchmark wurde das V900 Optimus von LG von fünf getesteten Tablets geschlagen und landete mit 34.218 MFlops nur auf dem 6. Platz. Nicht ganz so abgeschlagen war das Ergebnis beim Sunspider 0.9.1-Benchmark. Das LG Tablet landete mit 2.112 wieder unter den Top 4.
In der Summe der Benchmarks erreichte das V900 Optimus eine sehr überzeugende Leistung: dreimal den 2. Platz, zweimal den 3. Platz und je einen 4. und einen im Mittelfeld liegenden 6. Platz.
Die Benchmarks bestätigen die gute Leistung des Tegra 250 SoC im Zusammenspiel mit Google Android 3.0.
Entertainment
Das LG V900 Optimus wäre mit seinem 8,9-Zoll-Display unterwegs eigentlich ein idealer Video- und Musikplayer, wäre da nicht das Problem mit den verschiedenen inkompatiblen Formaten. Von unseren Testdateien wurde nur ein Bruchteil auf Anhieb erkannt.
Abhilfe für die Inkompatibilität schaffen Apps, die es auch kostenlos im Appstore zum Herunterladen gibt.
Tablet als Spielekonsole
Mit Android 3.0 und dem Nvidia Tegra-250-Chip laufen zahlreiche 2D- und 3D-Games aus unterschiedlichen Genres. In der „Tegra Zone“, einem Portal speziell für den SoC findet man mittlerweile eine recht umfangreiche Ansammlung von Spielen.
Die von uns getesteten Spiele liefen alle sehr flüssig. Wiederum mussten wir feststellen, dass einige Anwendungen beziehungsweise Games nicht für Tablets optimiert und angepasst wurden. Ein kleiner Bruchteil der Spiele nutzt nur einen Teil der sichtbaren Displayfläche. Die aus dem Appstore herunterladbaren Games sind immer noch größtenteils für Smartphones optimiert und sollten in der Regel auch auf dem V900 Tablet laufen. Der Zusatz im Spieletitel „HD“ ist kein Garant dafür, dass das Spiel bildschirmfüllend spielbar ist.
Tipp: Bevor man sich für die Vollversion entscheidet, immer erst die Demo-Version herunterladen und nachschauen, ob diese App auf dem Tablet funktioniert.
Vorinstallierte Apps
Im Auslieferzustand sind ein paar wenige Apps auf dem V900 Optimus vorinstalliert. Hierzu zählen der Web-Browser, der Zugang zum Appstore und ein E-Mail-Client. Nicht zu vergessen die beiden Kameratools zum Erstellen und Abspielen von 2D- und 3D-Film- und Fotomaterial. Des Weiteren ist auch Google Maps und Latitude auf dem Tablet zu finden. Auch ein kleines Office-Paket für Dokumente, Tabellen und Präsentationen von Polaris ist vorhanden. Hiermit lassen sich Word-, Excel- und Powerpoint-Dateien auf dem Tablet bearbeiten. Selbst PDF-Dateien werden dargestellt, jedoch ohne Bearbeitungsmöglichkeiten.
Außerdem sind auf dem Tablet die üblichen Hilfsmittel wie Wecker oder Taschenrechner zu finden.
Jede weitere App muss man sich erst aus dem Appstore – die Anbindung ist mit dem Android Market verknüpft – herunterladen.
Geräuschemissionen
Da sich im V900 Optimus keine Lüfter befinden, arbeitet das Tablet auch komplett geräuschlos.
Temperatur
Einer der wenigen negativen Punkte beim V900 Optimus ist die Hitzeentwicklung am Gerät. Schon im Idle-Modus wird das Pad deutlich wärmer als im Offline-Betrieb. Nach dem Einschalten des Gerätes heizt sich vor allem die Rückseite des Tablets schnell auf. Hier konnten wir im Idle-Modus schon stellenweise bis zu 35,3 Grad Celsius messen.
Unter Last wurde die linke obere Ecke auf der Rückseite spürbar wärmer. Wir konnten an der linken Ecke knapp 40 Grad Celsius messen. Das spürte man deutlich an der Hand und es lag nicht daran, dass wir das Pad mit der linken Hand festhielten. Auch auf dem Tisch liegend erhitzte sich diese Ecke bis auf 39,8 Grad Celsius.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.8 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Für die Soundausgabe sind im V900 Optimus drei Stereo-Lautsprecher eingebaut. Diese befinden sich im Quermodus des Tablets - links und rechts (2), jeweils an den Rändern. Je nach Lage des Tablets wird der Sound entweder über die beiden links und rechts angebrachten Soundboxen ausgegeben oder im Hochkant-Modus über die beiden - jetzt oben befindlichen Boxen. Ein gemeinsammes Auftreten aller drei Boxen konnten wir im Test nicht wahrnehmen.
Innerhalb von Spielen und bei der Videowiedergabe klingen die kleinen Soundboxen relativ gut. Auch bei lauter Musik schlagen sich die Winzlinge tapfer. Über den Kopfhörerausgang klingt der Sound jedoch in jeder Lautstärkeeinstellung besser.
Geregelt wird die Lautstärke entweder direkt am Tablet über die Soundwippe, die sich oben auf dem Gerät befindet oder innerhalb der Settings im Android Betriebssystem.
Der Stromverbrauch des V900 Optimus liegt im Rahmen der Konkurrenz. Werden im Stand-by-Modus lediglich 0,15 Watt benötigt, steigt der Bedarf unter Last auf 7 Watt. Zum Vergleich: das Xoom von Motorola verbrauchte unter Last 6,3 Watt, das Samsung Galaxy 10.1v braucht hier schon 8,2 Watt.
Aus / Standby | 0.8 / 0.15 Watt |
Idle | 2.2 / 5.4 / 5.6 Watt |
Last |
/ 7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Der Akku, beziehungsweise die Laufzeit des Akkus, ist bei einem Tablet eines der wichtigsten Dinge, denn ein Tablet an der Leine (Akkuladekabel), ist ein „No go“. Auch das LG V900 Optimus musste sich dieser Schlüsselfrage stellen. Wie lange hält mein Akku durch?
Im ersten Test-Szenario, dem Idle-Modus, das heißt ohne WLAN/Bluetooth/GPS und mit minimaler Helligkeit des Displays, hielt der Lithium-Ionen-Akkumulator (6400 mAh) 12 Stunden und 21 Minuten durch. Während dieser Messung mussten wir das Display öfters berühren, denn sonst hätte sich - jeweils nach 30 Minuten - der Bildschirm automatisch abgeschaltet und somit die Messung verfälscht.
Beim Surfen via WiFi machte der Akku nach 7 Stunden und 15 Minuten schlapp. Schneller geht es, wenn man das Tablet fordert, wie zum Beispiel mit einem HD-Game. Unter Last war nach knapp 4 Stunden und 48 Minuten der Akku leer und das Optimus Pad schaltete sich ab. Die Akkuladezeit lag bei knapp 3 Stunden.
Verglichen mit dem Xoom von Motorola (16 Stunden und 15 Minuten) lagen diese Zeiten deutlich unter denen des 10,1-Zöllers. Auch an die Akkulaufzeiten des Samsung Galaxy 10.1v (13 Stunden und 5 Minuten) kommt das Tablet von LG nicht heran.
Das LG V900 Optimus Pad konnte in fast jeder Disziplin überzeugen, mal abgesehen von der Spielerei mit der 3D-Videoaufnahme beziehungsweise Wiedergabe. Die Verarbeitung des 630 Gramm schweren Tablet ist gut. Sehr überzeugen konnte uns das IPS-Display, das neben einer brillanten Farb- und Kontrastdarstellung auch sehr gute Betrachtungswinkel aufweist. Das Betrachten des Inhaltes ist aus fast jeder Lage möglich, ohne dass sich der Bildschirminhalt invertiert oder aufhellt.
Das V900 Optimus Pad arbeitet mit einer 1 GHz schnellen DualCore-CPU vom Typ Tegra-250. Diese zeigte sich in den Benchmarks von ihrer gewohnt guten Seite. In den meisten Benchmarks landete das V900 Optimus Pad auf dem Treppchen und musste sich nur dem Motorola Xoom beziehungsweise dem Samsung Galaxy 10.1v geschlagen geben. Außerdem profitiert das V900 Optimus von seinem kleineren Gehäuse. Es ist handlicher und lässt sich teilweise sogar in die Hosentasche oder Jackentasche einstecken, was man mit den 10,1-Zoll-Tablets, aufgrund der Größe, nicht kann. Das V900 Optimus besitzt eine Speicherkapazität von 32 GByte, die man nicht erweitern kann. Mit einer SIM-Karte und dem integrierten WWAN-Modul lässt sich das LG Pad auch unterwegs nutzen.
Die 3D-Funktionen, die das Tablet durch zwei 5-Megapixel-Kameras bekommt, sind anfänglich eine nette Spielerei, jedoch ohne eine zugehörige 3D Brille – mit der man das dreidimensionale Filmmaterial auch räumlich sehen kann – nur ein Marketingtrick um den Verkauf des V900 Optimus Pads anzutreiben.
Auch ohne die 3D-Funktionen konnte das V900 Optimus Pad im Test überzeugen. Mit einem aktuellen Straßenpreis von 790 Euro liegt das LG Tablet deutlich über dem Niveau der Konkurrenz, wie zum Beispiel das Xoom von Motorola beziehungsweise des Samsung Galaxy 10.1v.