Test LG Q6 Smartphone
Nach modularen Experimenten beim LG G5 ist der Hersteller beim LG G6 wieder zu einem klassischen Smartphone als Flaggschiff zurückgekehrt, das durchaus geglückt ist und in unserem Test eine Traumwertung von 90 % bekam. Darauf kann man natürlich aufbauen, beispielsweise mit einem etwas geringer bestückten Modell für die boomende Mittelklasse. Hier folgt nun der Auftritt des LG Q6, das dem großen Bruder zum Verwechseln ähnlich sieht, im Inneren aber deutlich abgespeckt wurde. Für 349 Euro verkauft LG das Modell, eine Q6 Alpha genannte Variante. Ein Q6 Plus sollen noch folgen, beide unterscheiden sich aber lediglich bei der Speicherausstattung.
In der Mittelklasse gibt es mittlerweile viele attraktive Angebote, beispielsweise das Lenovo P2 mit riesigem Akku, das Asus Zenfone 3 oder das Samsung Galaxy A5. Im Test ziehen wir diese drei Geräte für Vergleiche heran und nutzen außerdem das LG G6, um die Unterschiede zwischen den beiden Modellen aufzuzeigen.
Gehäuse
Das LG Q6 ist kleiner als das LG G6, das einen 5,7-Zoll-Bildschirm mitbrachte. Dadurch sind auch die Abmessungen geringer, lediglich die Bauhöhe ist beim günstigeren Modell dicker. Abgesehen davon sind die Abmessungen für ein 5,5-Zoll-Gerät aber sehr kompakt, da rund um den Bildschirm nur ein schmaler Rahmen verläuft. Wir testen die Variante in silber und blau, es gibt auch eine schwarze und eine goldene Variante. Die Rückseite besteht, anders als beim LG G6, aus Kunststoff, der Rahmen weiterhin aus Metall. Die Stabilität ist dennoch perfekt: Druck auf Vorder- und Rückseite kommt nicht zum Bildschirm durch, und verwinden lässt sich das kompakte Smartphone ebenfalls nicht.
Das Smartphone liegt sehr gut in der Hand und ist ebenfalls sehr gut verarbeitet. Interessantestes Design-Detail sind die abgerundeten Ecken des Bildschirms.
Eine austauschbare Batterie kommt zunehmend aus der Mode, auch das LG Q6 kann damit nicht dienen.
Ausstattung
Das LG Q6 bietet 32 GB Massenspeicher und 3 GB RAM. Beim Datenspeicher liegt es damit sogar gleichauf mit der Standardvariante des LG G6, dieses bietet aber 1 GB mehr Arbeitsspeicher. Wie schon erwähnt, plant LG auch die Einführung von zwei Varianten des LG Q6 mit mehr bzw. weniger Arbeits- und Massenspeicher. Das Samsung Galaxy A5 bietet dieselbe Speicherausstattung wie das LG Q6, die anderen Vergleichsgeräte verfügen aber über mehr Speicher für das gleiche oder sogar weniger Geld.
Es gibt eine Dual-SIM-Variante des LG Q6, wir testen allerdings das Single-SIM-Modell. Wer die SIM-Karte wechselt, muss mit einem Neustart des Systems rechnen. Eine microSD-Karte kann verwendet werden, um den Speicherplatz um bis zu 256 GB zu erweitern. Als interner Speicher lässt sich die Karte nicht formatieren, aber man kann Apps auf den externen Speicher auslagern.
Software
LG verwendet Android 7.1.1 als Betriebssystem und liefert per Patch während unseres Tests die Sicherheitspatches vom 1. Juli 2017 nach. Da wir das Gerät Ende August 2017 testen, sind die Patches noch einigermaßen aktuell. LG verspricht auch ein Upgrade auf Android O.
Die herstellereigene Benutzeroberfläche nimmt einige Änderungen am Standard-Android vor, so sind die Einstellungen beispielsweise in Gruppen sortiert. Man kann wählen, ob man alle Apps auf dem Startbildschirm sehen möchte, oder es eine eigene Übersicht über alle Apps gibt, und der Sperrbildschirm lässt sich umfassend konfigurieren. Insgesamt handelt es sich aber eher um kosmetische Änderungen, die Bedienung ist für Android-Veteranen recht bekannt.
Erfreulicherweise sieht LG davon ab, Werbe-Apps zu installieren. Dafür gibt es eine Menge Apps, die LG speziell für seine Smartphones entwickelt hat: Es gibt eine RemoteCall-App, die es dem Kundenservice von LG mit Einverständnis des Nutzers ermöglicht, direkt auf ihrem Telefon Reparaturen aus der Ferne vorzunehmen, mit dem Smart Doctor kann man Systemprobleme nach Möglichkeit selbst beseitigen und ein eigenes E-Mail-Programm sowie ein Aufgabenplaner erleichtern den Arbeitsalltag. Das sind nur einige Beispiele - LG installiert noch mehr Apps, die zwar alle ganz nett sind, kostenlose Alternativen finden sich allerdings meist auch im Google Play Store oder sind bei den Google Apps enthalten.
Kommunikation und GPS
Das WLAN-Modul des LG Q6 kann nicht mit dem weniger genutzten und dadurch oft flotteren 5-GHz-Netz kommunizieren. Für das 2,4-GHz-Netz stehen 802.11 b/g/n als Standards zur Verfügung. Hier ist das LG Q6 zwar schneller unterwegs als das Asus Zenfone 3, alle anderen Vergleichsgeräte sind aber nochmals deutlich flotter. Kein Wunder: Lenovo P2 und Galaxy A5 bieten flinkes 802.11-ac-WLAN. Im Praxistest lassen wir verschiedene Websites nahe am Router aufbauen und sehen einen recht zögerlichen Aufbau bei vollem Empfang. In zehn Metern Entfernung und durch drei Wände ändert sich an der Geschwindigkeit kaum etwas, dafür ist der Empfang nur noch halb vorhanden.
Das LG Q6 unterstützt nicht ganz so viele LTE-Bänder wie das LG G6, aber immerhin 11 Stück und macht damit im Klassenvergleich keine schlechte Figur. Zumindest in Europa sollte man mit dem Smartphone immer ins LTE-Netz kommen. Die Geschwindigkeit wurde von LTE Cat. 11 beim LG G6 auf LTE Cat. 6 reduziert. Das sollte aber für aktuelle LTE-Netze immer noch mehr als ausreichen, bei der Zukunftssicherheit ist man aber mit dem LG G6 besser bedient. Der Empfang des LG Q6 war im deutschen D2-Netz im innerstädtischen Gebiet gut: Selbst in Wohnung hatten wir meist 3/4 der Signalstärke.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
LG G6 | |
Lenovo P2 | |
Samsung Galaxy A5 2017 | |
LG Q6 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
iperf3 receive AX12 | |
LG G6 | |
Samsung Galaxy A5 2017 | |
Lenovo P2 | |
LG Q6 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL |
Das GPS-Modul kann uns in Innenräumen nicht orten. Im Freien braucht es recht lange, dann erreicht es aber immerhin eine ordentliche Genauigkeit von 6 Metern.
Für detailliertere Aussagen nehmen wir das LG Q6 mit auf eine Radtour und packen zu Vergleichszwecken das Profi-Navi Garmin Edge 500 dazu. Beide Geräte messen eine unterschiedliche Wegstrecke, wobei das LG Smartphone auf 6,6 Kilometer Strecke einen Unterschied von 250 Metern erzeugt, was eine sehr große Abweichung darstellt. Bei der Betrachtung von zwei Stellen im Detail wird deutlich, dass das LG Q6 deutlich weniger Messpunkte nutzt als das Profi-Navi und deshalb immer mal wieder gerade Striche zwischen weiter entfernten Punkten ziehen muss. Dennoch ist die Genauigkeit besser als erwartet, und für den gelegentlichen Gebrauch kann man das LG Q6 ruhig als Navigationssystem verwenden.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App hat LG ein wenig überarbeitet: Man gelangt direkt zum Tastenfeld mit den letzten Anrufen und kann über Reiter auch eine komplette Anrufliste oder auf alle Kontakte zugreifen.
Die Sprachqualität ist ordentlich: Der Ohrhörer kann auf Wunsch sehr laut werden, das Mikrofon überträgt unsere Stimme recht deutlich und natürlich zum Gegenüber. Beim Freisprechen hallt das Mikrofon ein wenig und gibt unsere Stimme weiter entfernt wieder als bei anderen Smartphones, das Gegenüber hören wir aber auf Wunsch auch hier laut und klar.
Kameras
Die Dual-Kamera des LG G6 gibt es beim Q6 nicht, dafür eine Linse mit 13 Megapixel Auflösung. Das ist durchaus Standard in der aktuellen Mittelklasse, erste Geräte integrieren aber auch schon einen 16-Megapixel-Sensor. Während in der Mitte des Bildes die Schärfe gut ist, nimmt sie zu den Rändern hin deutlich ab. Auch die Detailvielfalt ist bei anderen Kameras höher. Die Farbwiedergabe ist aber gut, und auch insgesamt sind die Bilder durchaus respektabel. Um die maximale Pixelanzahl nutzen zu können, muss man übrigens erst in den 4:3-Modus umschalten, sonst nimmt das Smartphone die Bilder im Bildschirmformat des Smartphones auf. 18:9 ist kein übliches Bildformat und sieht auf dem Bildschirm vielleicht ganz schick aus, macht aber Probleme beim Ausdrucken.
Videos lassen sich mit 1.080p und 30 fps aufnehmen. Die Qualität ist gut - von der Farbdarstellung bis hin zur Anpassung der Belichtung an die Lichtsituation.
Wie schon die Frontkamera beim LG G6 besitzt auch die des LG Q6 einen 5-Megapixel-Sensor mit wahlweiser Weitwinkel-Funktion und hat ein Problem mit Gegenlicht. Kanten wirken schnell pixelig, und die Farbwiedergabe ist nicht berauschend. Auch wirken die Bild nicht sonderlich scharf. Insgesamt gibt es bessere Frontkameras in der Mittelklasse.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Auch im Testlabor unter festgelegten Lichtbedingungen muss sich der Sensor noch beweisen. Hier zeigt er deutliche Unschärfen in der Bildmitte, während zum Rand hin die Schärfe etwas besser wird. Objektkanten wirken unsauber. Die Farbdarstellung ist oft deutlich zu blass.
Zubehör und Garantie
Das kleine Ladegerät und ein USB-Kabel gehören ebenso zum Lieferumfang wie ein SIM-Tool und ein In-Ear-Headset. Spezielles Zubehör zum Nachkaufen gibt es für dieses Smartphone nicht.
Die Garantie beträgt 24 Monate.
Eingabegeräte & Bedienung
Als Tastatur-App kommt ein von LG selbst entwickeltes Keyboard zum Einsatz. Dieses ist grundsätzlich recht gut zu verwenden, allerdings sind die Tasten doppelt belegt, was zu Lasten der Übersichtlichkeit geht.
Der Touchscreen lässt sich sehr gut bedienen und ist auch in den Ecken noch empfindlich.
Als Ersatz für den Fingerabdrucksensor lässt sich das LG Q6 per Gesichtserkennung entsperren. Das System funktioniert zwar recht flott und zuverlässig, dennoch können wir es nicht empfehlen: Das Systen lässt sich recht einfach mit einem Foto überlisten, selbst wenn sich dieses nur auf einem anderen Smartphone-Display befindet.
Doppeltes Tippen auf den Screen weckt das Smartphone auf, was recht praktisch ist. Außerdem kann man die Lautstärketasten als Shortcuts zur Kamera und zum Notizblock verwenden.
Display
Da das 18:9-Format des Bildschirms im LG Q6 etwas ungewöhnlich ist, ist auch die Auflösung nicht gewöhnlich: 2.160 x 1.080 Pixel als Auflösung sieht man recht selten, sie entspricht aber Full-HD bei 16:9-Bildschirmen. Der IPS-Screen im LG Q6 leuchtet dabei mit durchschnittlich 498 cd/m² wesentlich weniger hell als der im LG G6, der auch noch eine höhere Auflösung bietet. Die Ausleuchtung ist aber recht ähnlich: Mit 88 % ist sie beim LG Q6 durchschnittlich, es reicht aber, dass große Farbflächen auf dem Screen noch gleichmäßig ausgeleuchtet erscheinen.
|
Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 523 cd/m²
Kontrast: 2179:1 (Schwarzwert: 0.24 cd/m²)
ΔE Color 6.4 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 7.4 | 0.5-98 Ø5.2
98.1% sRGB (Calman 2D)
Gamma: 2.4
LG Q6 IPS, 2160x1080, 5.5" | LG G6 IPS LCD, 2880x1440, 5.7" | Lenovo P2 AMOLED, 1920x1080, 5.5" | Samsung Galaxy A5 2017 Super AMOLED, 1920x1080, 5.2" | Asus Zenfone 3 ZE552KL IPS, 1920x1080, 5.5" | |
---|---|---|---|---|---|
Bildschirm | 19% | 27% | 42% | -14% | |
Helligkeit Bildmitte | 523 | 646 24% | 479 -8% | 539 3% | 658 26% |
Brightness | 498 | 611 23% | 477 -4% | 542 9% | 633 27% |
Brightness Distribution | 88 | 89 1% | 91 3% | 93 6% | 93 6% |
Schwarzwert * | 0.24 | 0.23 4% | 0.66 -175% | ||
Kontrast | 2179 | 2809 29% | 997 -54% | ||
Delta E Colorchecker * | 6.4 | 4.5 30% | 2.4 62% | 1.6 75% | 4.9 23% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 11 | 8.3 25% | 5.6 49% | 2.6 76% | 9.1 17% |
Delta E Graustufen * | 7.4 | 6 19% | 2.8 62% | 1.5 80% | 5.8 22% |
Gamma | 2.4 92% | 2.27 97% | 2.28 96% | 2.28 96% | 2.26 97% |
CCT | 8641 75% | 7996 81% | 6702 97% | 6422 101% | 7840 83% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 67.74 | ||||
Color Space (Percent of sRGB) | 99.05 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Auch in der Mittelklasse gibt es mittlerweile schon AMOLED-Screens, die durch Abschalten einzelner Pixel und das Fehlen einer Hintergrundbeleuchtung völliges Schwarz erzeugen können. LG setzt bei seinen Smartphone zwar auf einen IPS-Screen, beim LG Q6 ist das aber kaum ein Nachteil, da es einen guten Schwarzwert aufweisen kann: 0,24 cd/m² sind ein recht niedriger Wert, sodass schwarze Flächen immer noch ziemlich dunkel erscheinen. Daraus ergibt sich auch ein sehr gutes Kontrastverhältnis von 2.179:1.
Mit dem Spektralfotometer und der Software CalMAN testen wir die Farbdarstellung des Bildschirms noch detaillierter. Dabei stellen wir einen deutlich sichtbaren Blaustich im Display fest. In den Einstellungen kann man den Weißabgleich allerdings in mehreren Stufen ändern und so das Blaulicht ausfiltern. Auch ein Betrieb in Schwarz-Weiß ist so möglich. Die Farbabweichungen zum Referenzfarbraum sind im Standardmodus recht hoch, besonders rote Farbtöne wirken zu dunkel.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
26 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 13 ms steigend | |
↘ 13 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 59 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
38 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 19 ms steigend | |
↘ 19 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 51 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Die Helligkeit des Bildschirms ist recht hoch, weswegen auch ein Betrieb im Freien möglich ist. Die spiegelnde Vorderseite macht einen Betrieb im direkten Sonnenlicht aber unangenehm. Der Helligkeitssensor reagiert gut auf helle Umgebungen und erhöht die Helligkeit bis zum Maximum.
Die Blickwinkel des Bildschirms sind sehr gut, eine Farb- oder Helligkeitsverschiebung zu den Seiten ist nicht sichtbar.
Leistung
Die Wahl des SoCs überrascht: Bei einem Smartphone für 349 Euro hätten wir schon ein Snapdragon-SoC aus der 600er-Serie erwartet. Stattdessen setzt LG auf einen Snapdragon 435 mit acht Kernen und bis zu 1,4 GHz Taktung. Damit ist natürlich in dieser Preisklasse kaum ein Blumentopf zu gewinnen, lediglich an das Samsung Galaxy A5 kommt das LG Q6 in einigen Benchmarks heran, alle anderen Vergleichsgeräte liegen aber uneinholbar weit vorne. Im Vergleich zum LG G6 bietet das Q6 gerade mal ein knappes Drittel der Prozessorleistung. Beim Navigieren durch die Menüs fällt das zwar erstmal weniger ins Gewicht: Hier sind kaum Ruckler erkennbar. Bei aufwändigen Apps oder Fotoberechnungen muss man aber mit Wartezeiten rechnen.
Als Grafiklösung kommt eine Adreno 505 zum Einsatz, die 450 MHz Takt bietet. Immerhin werden alle aktuellen Grafik-APIs unterstützt, die Leistung ist aber auch hier deutlich geringer als bei allen Vergleichsgeräten.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG Q6 | |
LG G6 | |
Lenovo P2 | |
Samsung Galaxy A5 2017 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL |
PCMark for Android | |
Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG Q6 | |
LG G6 | |
Lenovo P2 | |
Samsung Galaxy A5 2017 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
Work 2.0 performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG Q6 | |
LG G6 | |
Lenovo P2 | |
Samsung Galaxy A5 2017 |
Geekbench 4.4 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG Q6 | |
LG G6 | |
Samsung Galaxy A5 2017 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG Q6 | |
LG G6 | |
Samsung Galaxy A5 2017 | |
Compute RenderScript Score (nach Ergebnis sortieren) | |
LG Q6 | |
LG G6 | |
Samsung Galaxy A5 2017 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
LG Q6 | |
LG G6 | |
Lenovo P2 | |
Samsung Galaxy A5 2017 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
LG Q6 | |
LG G6 | |
Lenovo P2 | |
Samsung Galaxy A5 2017 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
LG Q6 | |
LG G6 | |
Lenovo P2 | |
Samsung Galaxy A5 2017 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
LG Q6 | |
LG G6 | |
Lenovo P2 | |
Samsung Galaxy A5 2017 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
LG Q6 | |
LG G6 | |
Lenovo P2 | |
Samsung Galaxy A5 2017 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
LG Q6 | |
LG G6 | |
Lenovo P2 | |
Samsung Galaxy A5 2017 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL |
GFXBench | |
on screen Car Chase Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
LG Q6 | |
LG G6 | |
Lenovo P2 | |
Samsung Galaxy A5 2017 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
1920x1080 Car Chase Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
LG Q6 | |
LG G6 | |
Lenovo P2 | |
Samsung Galaxy A5 2017 | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL |
Auch in allen Browser Benchmarks liegt das LG Q6 in der Vergleichsgruppe abgeschlagen auf dem letzten Platz. Beim anspruchsvollen HTML5-Game unter letsplay.ouigo.com muss man recht viel Leidensfähigkeit aufbringen, da es stark ruckelt und die Kommandos nur versetzt weitergegeben werden.
JetStream 1.1 - Total Score | |
LG G6 (Chrome 57) | |
Samsung Galaxy A5 2017 (Samsung Browser (Chrome 44)) | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL (Chrome 53.0.2785.124) | |
Lenovo P2 (Chrome 56) | |
LG Q6 (Chrome 59) |
Octane V2 - Total Score | |
LG G6 (Chrome 57) | |
Samsung Galaxy A5 2017 (Samsung Browser (Chrome 44)) | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL (Chrome 53.0.2785.124) | |
Lenovo P2 (Chrome 56) | |
LG Q6 (Chrome 59) |
Mozilla Kraken 1.1 - Total | |
LG Q6 (Chrome 59) | |
Lenovo P2 (Chrome 56) | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL (Chrome 53.0.2785.124) | |
Samsung Galaxy A5 2017 (Samsung Browser (Chrome 44)) | |
LG G6 (Chrome 57) |
WebXPRT 2015 - Overall | |
LG G6 (Chrome 57) | |
Samsung Galaxy A5 2017 (Samsung Browser (Chrome 44)) | |
Asus Zenfone 3 ZE552KL (Chrome 53.0.2785.124) | |
Lenovo P2 | |
LG Q6 (Chrome 59) |
* ... kleinere Werte sind besser
Bei den Speicherzugriffen schlägt sich das LG Q6 gar nicht so schlecht und stellt sogar den großen Bruder in den Schatten, wenn es um die Zugriffe auf unsere Referenz-microSD-Karte von Toshiba geht. Allerdings verwenden wir beim LG Q6 auch schon die neue Generation Exceria Pro M501, während bei allen anderen Vergleichsgeräten noch der Vorgänger zum Einsatz kommt.
Auch bei den internen Speicherzugriffen ist die Leistung des LG Q6 in Ordnung, das Gerät kann sogar das Samsung Galaxy A5 in dieser Disziplin recht deutlich schlagen.
LG Q6 | LG G6 | Lenovo P2 | Samsung Galaxy A5 2017 | Asus Zenfone 3 ZE552KL | |
---|---|---|---|---|---|
AndroBench 3-5 | 31% | 50% | -21% | 6% | |
Sequential Read 256KB | 263.1 | 428.7 63% | 270.1 3% | 182 -31% | 282 7% |
Sequential Write 256KB | 133.5 | 122.8 -8% | 76.7 -43% | 77.1 -42% | 188 41% |
Random Read 4KB | 54.3 | 95.2 75% | 38.2 -30% | 22.41 -59% | 74 36% |
Random Write 4KB | 9.2 | 16.58 80% | 44.4 383% | 12.13 32% | 7.4 -20% |
Sequential Read 256KB SDCard | 84.8 | 77.6 ? -8% | 79.3 ? -6% | 73.7 ? -13% | 79.2 ? -7% |
Sequential Write 256KB SDCard | 62.6 | 53.3 ? -15% | 59.4 ? -5% | 56 ? -11% | 50.1 ? -20% |
Spiele
Dank der Kompatibilität der Grafikeinheit mit modernen APIs wird man auch in Zukunft recht viele Games zocken können, allerdings muss man sich darauf einstellen, die maximalen Details zu reduzieren oder wahlweise ein ruckelndes Game zocken zu müssen. Bei Aspahlt 8 erreichen wir nämlich nur bei niedrigen Details einigermaßen flüssige 30 fps. Dead Trigger 2 läuft ebenfalls flüssig und somit ist es logisch, dass auch einfachere Games wie Angry Birds in unserem Test problemlos spielbar sind.
Die Steuerung macht ebenfalls keine Probleme: Mit Touchscreen und Lagesensor ist man fürs Zocken gut gerüstet.
Asphalt 8: Airborne | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 25 fps | ||
very low | 30 fps |
Dead Trigger 2 | |||
Einstellungen | Wert | ||
high | 30 fps |
Emissionen
Temperatur
Das LG Q6 erreicht mit 34,6 °C als Maximum lediglich Temperaturen, die eine kaum spürbare Erwärmung darstellen. Die Temperaturunterschiede zwischen Idle- und Lastbetrieb sind auch sehr gering. Bei der Performance unter längerer Last gibt es zwar einen kleinen Einbruch nach einiger Zeit, dieser ist aber mit 5 % noch vertretbar, sodass wir keine größeren Leistungsbegrenzungen unter längerem Betrieb erwarten.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 34.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der Lautsprecher findet sich an der Gehäuserückseite, wird aber zum Glück nicht allzusehr gedämpft, wenn man das Smartphone auf den Tisch legt. Er kann recht laut werden, wirkt aber dann schnell ein wenig überfordert. Bässe gibt es nicht zu hören, tiefe Mitten ebenfalls kaum, sodass der Klang immer ein wenig dünn wirkt. Wer nur mal in ein Musikstück reinhören möchte oder ein YouTube Video anschaut, kann den Lautsprecher benutzen. Die wesentlich bessere Lösung ist aber ein an den 3,5-mm-Port angeschlossener Kopfhörer oder ein Bluetooth-Lautsprecher: Hier wird der Klang sauber übertragen.
LG Q6 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (84.5 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 36% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 13% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (12.8% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 7.9% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (35.2% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 83% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 1% vergleichbar, 16% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 92% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 6% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Samsung Galaxy A5 2017 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (83 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 15.5% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (9.1% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 9.4% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.6% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (7.6% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (23.6% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 49% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 42% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 68% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 26% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Im Idle-Bereich braucht das LG Q6 trotz seiner geringen Leistungsfähigkeit recht viel Energie, dafür ist es im Lastbereich sparsamer. Auch hier kann es sich aber nicht an die Spitze setzen und erreicht so insgesamt nur mittelmäßige Verbrauchswerte, die besonders angesichts der relativ geringen Leistung etwas enttäuschend sind. Es könnt daran liegen, dass das SoC noch in einem älteren Fertigungsprozess hergestellt wird und somit energiehungriger ist als modernere SoCs.
Aus / Standby | 0.11 / 0.13 Watt |
Idle | 0.92 / 2.19 / 2.24 Watt |
Last |
3.38 / 4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
LG Q6 3000 mAh | LG G6 3300 mAh | Lenovo P2 5100 mAh | Samsung Galaxy A5 2017 3000 mAh | Asus Zenfone 3 ZE552KL 3000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -25% | 39% | 28% | -4% | |
Idle min * | 0.92 | 0.62 33% | 0.54 41% | 0.64 30% | 0.83 10% |
Idle avg * | 2.19 | 1.43 35% | 1.01 54% | 1.36 38% | 2.11 4% |
Idle max * | 2.24 | 1.48 34% | 1.03 54% | 1.4 37% | 2.12 5% |
Last avg * | 3.38 | 5.52 -63% | 1.78 47% | 2.53 25% | 3.41 -1% |
Last max * | 4 | 10.47 -162% | 3.98 -0% | 3.63 9% | 5.46 -37% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Der Akku wurde im Vergleich zum LG G6 ebenfalls etwas beschnitten: Er liefert nur noch 3.000 mAh oder 10,5 Wh an Energie. Das LG G6 bot 300 mAh mehr. In Verbindung mit den nur mittelmäßigen Verbrauchswerten reicht das leider auch nur für die kürzesten Akkulaufzeiten im Vergleichsfeld. 8:22 Stunden im WLAN-Test sind nun kein schlechtes Ergebnis, das Lenovo P2 liefert aber recht locker knapp das Doppelte. Insgesamt kommt man mit dem LG Q6 leicht über einen üblichen Arbeitstag, über Nacht muss man es aber bei stärkerer Belastung schon wieder aufladen. Das dauert aufgrund des recht kleinen Ladegeräts knapp 2:30 Stunden. Eine Schnellladefunktion hätte dem Smartphone nicht geschadet und ist auch bei vielen Vergleichsgeräten vorhanden.
LG Q6 3000 mAh | LG G6 3300 mAh | Lenovo P2 5100 mAh | Samsung Galaxy A5 2017 3000 mAh | Asus Zenfone 3 ZE552KL 3000 mAh | |
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Akkulaufzeit | 24% | 101% | 72% | 39% | |
Idle | 1367 | 1789 31% | 2841 108% | 2418 77% | 1502 10% |
H.264 | 623 | 779 25% | 1199 92% | 984 58% | 905 45% |
WLAN | 502 | 692 38% | 978 95% | 843 68% | 797 59% |
Last | 251 | 252 0% | 528 110% | 467 86% | 352 40% |
Pro
Contra
Fazit
Da hat LG bei der Leistung etwas zu viel und beim Preis etwas zu wenig gestutzt: In der Preislage des LG Q6 und sogar darunter gibt es leistungsfähigere Geräte mit längeren Akkulaufzeiten. Das sind schon mal zwei Kriterien, die für Smartphone-Käufer recht wichtig sind. Auch in manch anderen Bereichen tut sich das LG Q6 leider etwas schwer: Der Lautsprecher ist nur unterer Durchschnitt, das WLAN-Modul recht langsam und die Ausstattung ebenfalls nur passabel.
Dabei sollte man nicht übersehen, dass LG dem Q6 auch einige sehr gute Features mitgegeben hat: Das sehr stabile und schicke Chassis mit dem ungewöhnlichen Bildschirmformat und dem schmalen Rahmen machen das Gerät außergewöhnlich. Auch ist die Software aktuell und soll es angeblich noch eine Zeit lang bleiben. Die Telefonqualität ist in Ordnung, die Hauptkamera macht ordentliche Bilder, und das Gehäuse erwärmt sich nur minimal.
An vielen Stellen hat LG zu sehr den Rotstift angesetzt: Vor allem die Leistung des LG Q6 ist für diesen Preisbereich zu gering. Eine dennoch gute Wertung retten dem Smartphone sein kompaktes und stabiles Gehäuse und die soliden Leistungen bei Akkulaufzeit und Bildschirm.
Insgesamt sollte man mit dem Kauf noch etwas warten, bis sich der Preis des LG Q6 ein wenig angepasst hat. Im aktuellen Preissegment von über 300 Euro gibt es mittlerweile wesentlich leistungsfähigere Smartphones. Wen das schlanke Design überzeugt und wer mit der geringen Leistung leben kann, der bekommt aber einen soliden Alltagsbegleiter.
LG Q6
- 21.08.2017 v6 (old)
Florian Wimmer