Test HP ElitePad 1000 G2 Tablet (F1Q77EA)
Tablets gelten heutzutage in erster Linie als Unterhaltungsgeräte – Browsing, Videowiedergabe und simple Gelegenheitsspiele ("Casual Games") zählen zu den meistgenutzten Anwendungen auf iPad & Co. Dabei gewinnen die vielseitigen Mobilrechner auch im Business-Segment zunehmend an Bedeutung; nicht zuletzt, weil mit Windows 8(.1) endlich eine moderne, x86-basierte Plattform mit brauchbarer Touch-Unterstützung bereitsteht. Insbesondere Geräte mit Intels Bay-Trail-SoCs erfreuen sich dabei zunehmender Beliebtheit.
Nachdem Lenovo mit dem ThinkPad 10 vor wenigen Wochen vorlegen durfte, wollen wir uns heute dem ElitePad 1000 G2 von HP widmen. Auf den ersten Blick eint beide Konkurrenten so manche Gemeinsamkeit: Neben dem bereits erwähnten Bay-Trail-Prozessor, genauer gesagt einem Atom Z3795, kommen beide mit einem 10 Zoll großen WUXGA-Display sowie (optionalem) LTE-Funk daher. Während Lenovo jedoch ausschließlich auf ein 32-Bit-Windows setzt, installiert HP stets die zukunftsträchtigere 64-Bit-Variante vor. In Kombination mit 4 GB RAM und 128 GB Flashspeicher muss der Käufer für das ElitePad jedoch auch knapp 1.000 Euro auf den Tisch legen – rund 150 Euro mehr, als ein vergleichbar ausgestattetes ThinkPad 10 kostet.
Gehäuse
Bei solch einem Premium-Preis erwarten wir natürlich auch Premium-Qualität. Diesem Anspruch möchte der Hersteller mit einem hochwertigen Aluminium-Chassis gerecht werden, welches fast die gesamte Rückseite des Tablets bedeckt. Einzig ein schmaler Streifen am oberen Rand besteht aus dunklem Kunststoff mit Soft-Touch-Beschichtung, um den Empfang der integrierten Antennen nicht zu beeinträchtigen. Die Vorderseite wird wie üblich komplett vom Display eingenommen, das sich unter einer Schicht aus besonders widerstandsfähigem Corning Gorilla Glass 3 versteckt.
Mit einer Dicke von 9,2 Millimetern und fast 700 Gramm Gewicht fällt das ElitePad etwas dünner, aber deutlich schwerer als Lenovos ThinkPad 10 (10,3 mm, 576 Gramm) aus. Im Gegenzug punktet unser Kandidat mit seiner höheren Verwindungssteifigkeit, die HP selbstbewusst mit dem Slogan "it's built to last" anpreist. Allerdings: Im Detail lassen sich trotz insgesamt guter Verarbeitungsqualität einige kleinere Makel entdecken – so knackt das Gehäuse dezent, wenn es am Übergang zwischen Frontscheibe und Rahmen zusammengedrückt wird. Die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit des Gerätes sollten derartige Details aber nicht schmälern.
Ausstattung
Ungeachtet seiner professionellen Ausrichtung bietet das ElitePad kein sonderlich umfangreiches Schnittstellenangebot. Ganz im Gegenteil: Ohne weiteres Zubehör muss sich der Anwender auf einen microSD-Slot, eine Audio-Buchse (3,5-Millimeter-Klinke) sowie den sogenannten "System Connector" beschränken. Letzerer dient nicht nur zum Laden, sondern ermöglich auch den Anschluss verschiedener Docking-Stations (dazu später mehr) und Adapter. Ein entsprechendes Kabel auf USB 2.0 lag unserem Testgerät bereits bei, weitere Varianten sind im Fachhandel zu teils recht happigen Preisen erhältlich (z. B. Adapter auf HDMI/VGA, etwa 43 Euro).
Kommunikation
Mit Ausnahme des neuesten WLAN-Turbos IEEE 802.11ac unterstützt das ElitePad nahezu alle wichtigen, modernen Funkstandards. So versteht sich das Tablet mit Drahtlosnetzwerken nach 802.11a/b/g/n, die im 2,4- oder 5-GHz-Band senden, und erreicht dabei Datenraten von bis zu 300 Mbit/s (2x2 TX/RX). Im Test konnten wir unter Verwendung eines Routers vom Typ TP-Link Archer C7 unter praxisnahen Bedingungen (eine Ziegelwand, etwa 4 Meter Luftlinie) allerdings nur etwa 7 MB/s erzielen. Wichtiger erscheint uns jedoch die hohe Reichweite und hervorragende Stabilität der Verbindung, die durchaus auf dem Niveau eines ähnlich teuren Business-Notebooks liegt. Ebenso tadellos verrichtet die Bluetooth-4.0-Schnittstelle ihren Dienst, mit der zum Beispiel eine externe Tastatur an das ElitePad angebunden werden kann.
Neben WLAN und Bluetooth wartet unsere Konfiguration zudem mit einem integrierten LTE-Modul auf, welches nicht zuletzt für den hohen Kaufpreis des Tablets verantwortlich ist. Wer sparen will, entscheidet sich für ein etwas langsameres HSPA+-Modem oder verzichtet gleich ganz auf jegliche WWAN-Unterstützung.
Kameras
Auf Vorder- und Rückseite des Gerätes steht jeweils eine Kamera bereit, um sowohl für Videochats (2,0 Megapixel) als auch anspruchsvollere Foto- und Videoaufnahmen (8,0 Megapixel, Autofokus und LED-Blitz) gewappnet zu sein. Qualitativ macht sich bei uns dennoch Enttäuschung breit: Während der hochauflösende Hauptsensor zwar eine akzeptable Schärfe, dafür aber nur blasse und ausgewaschene Farben liefert, verhält sich die kleinere Webcam genau umgekehrt. Mit einem aktuellen Mittelklasse-Smartphone dürften im Regelfall weit bessere Ergebnisse erzielt werden.
Sicherheit
Auch wenn der Anwender auf einige klassische Sicherheits-Features wie Fingerabdruckscanner oder Smart-Card-Reader verzichten muss, ist die professionelle Ausrichtung des ElitePads doch klar erkennbar. Neben dem obligatorischen TPM (Trusted Platform Module) wird dies vor allem am vorinstallierten Software-Paket deutlich, welches unter anderem Tools wie HP Client Security (Kennwortverwaltung, Laufwerksverschlüsselung, sicheres Löschen von Daten) beinhaltet.
Zubehör
Für unseren Test hat uns HP nicht nur das eigentliche Tablet, sondern auch diveres Zubehör zur Verfügung gestellt, welches (je nach gewählter Konfiguration) jedoch zusätzlich erworben werden muss. Vermutlich jedem Modell beiliegen dürfte das kompakete 10-Watt-Steckernetzteil, alternativ empfiehlt sich die ElitePad Docking-Station (C0M84AA, 150 Euro). Neben einem stärkeren 40-Watt-Netzteil für kürzere Ladezeiten ergänzt diese auch eine Reihe nützlicher Anschlussoptionen (4x USB 2.0, VGA, HDMI, Fast Ethernet). Weiterhin angeboten werden verschiedene Schutzhüllen beziehungsweise sogenannte "Jackets" mit zusätzlichen Schnittstellen oder Zweitakku. Details zu den optionalen Eingabegeräten finden Sie im nachfolgenden Kapitel.
Garantie
So gar nicht businesstypisch knausert HP beim Service-Umfang und gewährt dem Käufer nur magere 12 Monate Herstellergarantie. Mögliche Upgrades, bei HP auch "Care Pack" genannt, konnten wir zum Testzeitpunkt (noch) nicht entdecken.
Eingabegeräte
Touchscreen und weitere Eingabemethoden
Als zentrales Eingabegerät dient, wie bei jedem anderen Tablet, der in diesem Fall kapazitiv arbeitende Touchscreen. Präzision und Empfindlichkeit bieten soweit keinen Anlass zur Kritik, allerdings werden bestimmte Bedienaktionen (beispielsweise das Verschieben eines Fensters auf dem Desktop) nicht ganz so direkt und flüssig wie bei einem Haswell basierten Gerät umgesetzt. Dies dürfte den meisten Anwendern – wenn überhaupt – jedoch nur im direkten Vergleich auffallen und ist auf die etwas niedrigere Performance des Atom SoCs in Verbindung mit der relativ hohen Displayauflösung zurückzuführen.
Über die bekannte Windows-8-Bildschirmtastatur wollen wir an dieser Stelle nicht allzu viele Worte verlieren. Stattdessen werfen wir lieber einen Blick auf die große Auswahl an optionalem Zubehör, welches HP für das ElitePad offeriert. Unter anderem lässt sich für rund 35 Euro das "HP Bluetooth Keyboard K4000" (F3J73AA) erwerben, welches mit sorgfältiger Verarbeitungsqualität und stabiler Bauweise überzeugt. Anschlag und Tippgefühl müssen sich vor einem hochwertigen Business-Keyboard ebenfalls nicht verstecken. Besonders hervorzuheben ist des Weiteren die Digitizer-Unterstützung des Tablets, sodass auch aktive Eingabestifte wie der knapp 50 Euro teure "HP Executive-Tablet-Stift G2" (F3G73AA) verwendet werden können. Dessen sehr dünne Spitze sowie die überzeugende Genauigkeit (Abweichung unter einem Millimeter) erleichtern vor allem handschriftliche Eingaben ungemein.
Display
Genau wie bei Lenovos ThinkPad 10 löst das Display des ElitePad 1000 G2 mit 1.920 x 1.200 Pixeln auf, was einem Seitenverhältnis von 16:10 entspricht. Bezogen auf die Bilddiagonale von 10,1 Zoll beträgt die Pixeldichte damit 225 ppi – ein nicht gerade rekordverdächtiger Wert, für eine scharfe Darstellung aus typischem Betrachtungsabstand jedoch ausreichend. Zudem geht HP so Problemen mit älterer Windows Software aus dem Wege, die oftmals nur bedingt für extrem hochauflösende Displays (respektive die im Zuge dessen notwendige Bildskalierung) geeignet ist.
Gerade bei einem verspiegelten Tablet-Screen ist eine kräftige Hintergrundbeleuchtung von essentieller Bedeutung. Unser Kandidat erreicht bei maximaler Einstellung knapp 300 cd/m², deutlich weniger als der Konkurrent von Lenovo (388 cd/m²) oder das Venue 11 Pro (436 cd/m²). Was in Innenräumen, wo nur selten mehr als rund 200 cd/m² benötigt werden, keine sonderliche Einschränkung darstellt, kann unter freiem Himmel schnell zum Problem werden – dazu später mehr. Bedauerlich ist auch das leichte Backlight Bleeding unseres Testmusters: Speziell bei dunklen Bildinhalten sind im Randbereich ungleichmäßige Aufhellungen erkennbar, die zum Beispiel bei der Wiedergabe von Filmen negativ auffallen.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 308 cd/m²
Kontrast: 963:1 (Schwarzwert: 0.32 cd/m²)
ΔE Color 4.1 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 2.89 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.34
Im Gegenzug glänzt das IPS-basierte Panel vom Hersteller AUO mit seiner satten Schwarzwiedergabe (0,32 cd/m²) und einem dementsprechend hohen Kontrastverhältnis (963:1). Diesbezüglich kann sich die Anzeige sogar mit dem vielgelobten Display des iPad Air (1.145:1) messen, einzig die OLED-Technik von Samsung bleibt in puncto Bildqualität unerreicht. Dennoch: Mit seiner kräftigen und lebendigen Darstellung ist das ElitePad für den reinen Office-Einsatz fast schon zu schade.
Auf unsere sonst übliche Bildkalibrierung mussten wir aufgrund von Softwareproblemen diesmal leider verzichten, doch scheint das Display bereits ab Werk recht ordentlich eingestellt zu sein. Die meisten Farben und Graustufen liegen bei Delta-E-Werten deutlich unter 4, den ärgerlichen Ausrutscher bei einigen Blautönen wollen wir allerdings auch nicht verschweigen. Unterm Strich dürfte das Tablet die Bedürfnisse von Hobby-Fotografen und gelegentlichen Photoshop Nutzern weitestgehend erfüllen; für professionelle Bildbearbeiter wurde das Gerät ohnehin nicht konzipiert.
Wie bereits angedeutet, hat das ElitePad infolge seiner nur durchschnittlichen Maximalhelligkeit im Außeneinsatz nicht die allerbesten Karten. Können störende Reflexion im Schatten noch recht gut überdeckt werden, fällt die Arbeit bei direktem Sonnenlicht ungleich schwerer. Versucht man, derartige Situationen in der Praxis zu vermeiden, sollten sich daraus aber keine größeren Schwierigkeiten ergeben.
Abschließend wollen wir uns wie üblich noch dem Thema Blickwinkelstabilität zuwenden. IPS-typisch können wir hier fast ausschließlich Positives berichten: Egal ob von oben, unten, links oder rechts – stets bleibt das Bild einwandfrei ablesbar und zeigt weder Farbinvertierungen noch eine übermäßige Kontrastabnahme. Technisch minderwertige TN-Panels sind im Tablet-Segment erfreulicherweise selbst bei deutlich preiswerteren Modellen kaum mehr anzutreffen.
Leistung
Ein Intel-Atom-Prozessor in einem Tablet der 1.000-Euro-Klasse – HPs Entscheidung, in diesem Preissegment keinen höherwertigen Haswell Chip zu verbauen, kann als durchaus mutig bezeichnet werden. Gleichwohl hat sich der Hersteller zumindest für das Topmodell der Bay-Trail-T-Serie, den 1,6 bis 2,4 GHz schnellen Atom Z3795, entschieden. Was dem in 22 Nanometern gefertigten Quad-Core an Features und Performance fehlen mag, soll er mit seiner extrem niedrigen Leistungsaufnahme (2 Watt SDP, vermutlich unter 4 Watt TDP) wieder wettmachen. Als SoC (System-on-a-Chip) integriert der Z3795 neben den CPU-Kernen auch eine Grafikeinheit, den Speichercontroller sowie die Southbridge mit sämtlichen I/O-Ports auf einem Chip.
Dem Prozessor zur Seite stehen 4 GB sparsamer LPDDR3-RAM (533 MHz, 17,1 GB/s), sodass das ElitePad auch für die speicherhungrigere 64-Bit-Version von Windows 8.1 gut gerüstet sein sollte. Ebenso großzügig dimensioniert wurde der eMMC-Flashspeicher, welcher bei unserem Testgerät 128 GB fasst.
Prozessor
Der Name "Atom" mag manchem Leser noch von früheren Netbooks in (schlechter) Erinnerung sein, doch hat die aktuelle Bay-Trail-Generation mit den damaligen CPUs kaum mehr etwas gemein. Dank drastisch verbesserter Architektur, höheren Taktraten und vier Rechenkernen kann sich die Performance nun durchaus sehen lassen: Den Single-Thread-Test des Cinebench R11.5 durcheilt der Z3795 mit vollen 2,4 GHz und erzielt so einen Score von 0,44 Punkten – gut 10 Prozent mehr als AMDs A4-5000 mit aktiver Kühlung und weit höherer TDP (15 Watt). Ähnlich groß ist der Vorsprung im Multi-Threading-Benchmark, wo wir eine Taktrate von 2,26 GHz und 1,64 Punkte verzeichnen können. Diese Werte bleiben auch im Akkubetrieb konstant.
Ein weiterer spannender Vergleich ist das Duell mit dem Core i5-4202Y, einem der wenigen passiv kühlbaren Haswell Modelle. Kann der Atom bei Auslastung aller Einheiten noch ganz passabel mithalten, ist die Leistung pro Kern nur etwa halb so hoch. Dies ist die Kehrseite der nochmals deutlich geringeren Leistungsaufnahme des Z3795.
Massenspeicher
Anders als zum Beispiel das Surface Pro 3, in dem eine herkömmliche mSATA-SSD zum Einsatz kommt, setzt das ElitePad auf ein eMMC-Laufwerk – die gleiche Technik wird auch bei den meisten Smartphones und ARM Tablets genutzt. Die Vorteile eines solchen Speichers liegen vor allem im Bereich Platz- und Energiebedarf, wohingegen die Performance doch spürbar leidet. Lese- (82,4 MB/s) und Schreibgeschwindigkeit (24,6 MB/s) können sich kaum von einem preiswerten USB-3.0-Stick abheben, auch die Zugriffszeit von 0,5 Millisekunden ist für einen Flashspeicher relativ schlecht. Etwas performantere Lösungen sind im ThinkPad 10 und Dell Venue 11 verbaut, an eine "echte" SSD kommen die beiden Kontrahenten aber ebenfalls nicht heran.
System Performance
Trotz kleinerer Unterschiede bei Prozessor und Datenträger bescheinigt der PCMark 7 unseren drei Bay-Trail-Tablets ElitePad 1000 G2, ThinkPad 10 und Venue 11 Pro eine nahezu identische Leistung. Einzig das Haswell bestückte – und aktiv gekühlte – Surface Pro 3 von Microsoft kann sich mit einer fast doppelt so hohen Punktzahl absetzen.
Doch was bedeutet das nun für die Praxis? Sicher: An das Ansprechverhalten eines modernen Ultrabooks kommt unser Proband nicht heran. Bei vielen Anwendungen ist der Unterschied jedoch kleiner, als man vielleicht glauben mag: Keine 20 Sekunden vergehen, bis das System nach einem Kaltstart vollständig einsatzbereit ist; Office-Programme oder Browser öffnen ohne nennenswerte Verzögerung. Erst bei sehr aufwändiger oder schlecht parallelisierter Software stößt der Prozessor an seine Grenzen – hier wäre der kommende Core M (Broadwell) die bessere Alternative.
PCMark 7 - Score (nach Ergebnis sortieren) | |
HP ElitePad 1000 G2 | |
Lenovo ThinkPad 10 | |
Dell Venue 11 Pro 5130 | |
Microsoft Surface Pro 3 |
PCMark 7 Score | 2627 Punkte | |
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 1297 Punkte | |
PCMark 8 Creative Score Accelerated v2 | 1208 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Die von Intel schlicht als HD Graphics bezeichnete Grafikeinheit basiert im Wesentlichen auf der älteren Ivy-Bridge-Generation, muss jedoch mit deutlich weniger Recheneinheiten auskommen. Gerade einmal 4 EUs (HD 4000: 16 EUs, HD 4400: 20 EUs) mit einer Taktrate von maximal 778 MHz sorgen für eine recht bescheidene 3D-Leistung, was sich in einem 3DMark-11-Score von nur 233 Punkten widerspiegelt.
Umso erstaunlicher sind die vielfältigen Multimedia-Talente der GPU: Während frühere Atom Chips zum Teil nicht einmal 1080p-Videos flüssig bewältigten, meistert Bay Trail sogar unser 4K-Testvideo mit etwa 90 Mbit/s ohne zu murren. Äußerst nützlich ist zudem die Quick-Sync-Unterstützung für hardwarebeschleunigte Videoumwandlungen.
3DMark 06 Standard Score | 2065 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 233 Punkte | |
3DMark Ice Storm Standard Score | 16363 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Machen wir es kurz: Für 3D-Spiele der letzten 3-5 Jahre ist die HD Graphics (Bay Trail) in der Regel viel zu langsam. Nur sehr wenige, grafisch einfach gehaltene Titel werden in niedrigen Einstellungen ohne Ruckler dargestellt. Dazu zählen in erster Linie simple Gelegenheitsspiele aus dem Windows Store. Alternativ dazu bieten sich Klassiker wie Half-Life 2 oder Warcraft III an.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 2070 (2011) | 18 | 7.5 |
Emissionen
Temperatur
Im alltäglichen Gebrauch, das heißt bei der Wiedergabe von Videos oder dem Surfen im Internet, erwärmt sich das Tablet kaum über 30 °C – offensichtlich begünstigt die gute Wärmeleitfähigkeit des Metallgehäuses die Kühlung. Dies zahlt sich auch unter Volllast aus, wo wir nur an einem einzigen Messpunkt mehr als 40 °C feststellen können. Folglich lässt sich das ElitePad selbst bei starker Beanspruchung dauerhaft in der Hand halten.
Auch die Hardware im Gehäuseinneren bleibt von kritischen Temperaturen weit entfernt. Am Ende unseres einstündigen Stresstests vermeldet der Atom Z3795 gerade einmal 70 °C, zeigt allerdings einen leichten Taktrückgang bei Prozessor (1,4 GHz, schwankend) und Grafikeinheit (311 MHz). Wird das ElitePad lediglich mit Prime95 belastet, fällt die CPU-Frequenz mit gut 2,0 GHz erheblich höher aus; praktische Einschränkungen sind demzufolge nicht zu erwarten.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
An der Unterseite des Tablets hat HP zwei Stereolautsprecher verbaut, die in Anbetracht der Business-Ausrichtung des Gerätes überraschend gut abschneiden. Hohe und mittlere Frequenzen werden sehr klar und – sofern gewünscht – erstaunlich laut wiedergegeben, sodass sich auch ein kleiner Konferenzraum adäquat beschallen lässt. Druckvolle Bässe sollte man dagegen nicht erwarten.
Energieverwaltung
Energieaufnahme
Mit seiner minimalen Leistungsaufnahme von nur 2,7 bis 4,4 Watt muss sich HPs Tablet nicht vor der ARM Konkurrenz verstecken, wie ein Blick auf das Samsung Galaxy Tab S 10.5 (2,1-3,9 Watt) sowie das iPad Air (1,8-7,1 Watt) zeigt. Fast noch beeindruckender erscheint uns aber der extrem niedrige Volllastverbrauch: Wer hätte noch vor wenigen Jahren gedacht, dass man mit maximal 5,5 bis 8,9 Watt einen vollwertigen Windows Rechner betreiben kann?
Aus / Standby | 0 / 0.2 Watt |
Idle | 2.7 / 4.2 / 4.4 Watt |
Last |
5.5 / 8.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Obwohl das ElitePad nicht unbedingt zu den dünnsten und leichtesten Vertretern seiner Klasse zählt, liegt der Energieinhalt des Akkus mit 30 Wh eher am unteren Ende der sonst üblichen Spanne. Die Laufzeiten fallen dadurch etwas kürzer als beispielsweise beim ThinkPad 10 aus, bewegen sich aber noch immer auf einem sehr hohen Niveau: Unser Praxistest (~150 cd/m² Displayhelligkeit) mit aktiviertem WLAN und zyklischem Aufruf von Webseiten und Youtube Videos endet erst nach über 7 Stunden – Lenovos Alternative hält hier jedoch rund zwei Stunden länger durch. Wer noch mehr Ausdauer benötigt, muss auf eines der zuvor erwähnten "Jackets" mit optionalem Zusatzakku zurückgreifen.
Fazit
Wer versucht, im HP ElitePad 1000 G2 eine Alternative zum klassischen Business-Notebook zu finden, dürfte enttäuscht sein: Wenige Anschlüsse, Abstriche bei der Performance, fehlende Features – die Liste der Unzulänglichkeiten ist lang.
Mit derartiger Kritik wird man der eigentlichen Intention des Tablets jedoch nicht gerecht. In erster Linie sehen wir das ElitePad als besonders mobiles (Zweit-)Gerät, welches am besten im Meeting oder auf Reisen zum Einsatz kommt. Unter diesem Gesichtspunkt sticht die Vielseitigkeit als größter Pluspunkt hervor: Prinzipiell ist die Leistung für alle wichtigen Büroanwendungen ausreichend, das Schnittstellenangebot per Adapter oder Dock schnell um den gewünschten Anschluss erweitert. Ohne dieses Zubehör sinkt die Praxistauglichkeit allerdings erheblich.
Ansonsten hat sich HP jedoch keine groben Schnitzer geleistet: Verarbeitung und Qualitätseindruck sind bis auf wenige Details vorbildlich, das Temperaturmanagement (im Gegensatz zu manch anderem Hersteller) auch für den Volllastbetrieb ausgelegt. Für einen möglichen Nachfolger würden wir uns lediglich ein noch helleres Display, vielleicht auch bessere Kameras sowie einen etwas größeren Akku wünschen. Womöglich sinkt im Zuge weiterer Konkurrenten dann auch der Preis ein wenig – denn selbst das technisch abgespeckte Einstiegsmodell (nur 64 GB eMMC, kein WWAN) geht mit derzeit 750 Euro kaum als Schnäppchen durch.