Test HP EliteBook 8470w Notebook
Vor einigen Tagen hatten wir bereits HPs EliteBook 8570w in der Redaktion, das als typischer Vertreter der 15-Zoll-Klasse einen überzeugenden Eindruck hinterlassen hat. Insbesondere in den Bereichen Gehäusequalität und Ausstattungsvielfalt wurde von der Mainstream-Workstation die Messlatte sehr hoch gehängt. Kein Wunder also, dass die Erwartungshaltung auch beim kleineren 14-Zoll-Ableger nun gehörig Feuer gefangen hat. Davon abgesehen nimmt das HP EliteBook 8470w so oder so schon eine Sonderstellung ein, da es im 14-Zoll-Bereich derzeitig keine Konkurrenzmodelle von Dell, Lenovo oder Fujitsu gibt. Umso mehr sind wir gespannt, wie sich das „Kleine“ im harten Testbetrieb schlägt.
Gefunden haben wir derzeit bei den Händlern vier verschiedene Konfigurationen, die alle mit einem HD+-Display (1.600 x 900 Bildpunkte) und AMDs FirePro M2000 Grafikkarte ausgestattet sind. Unterschiede ergeben sich im Wesentlichen bei der verbauten CPU (Intel Core i5-3360M oder Intel Core i7-3610QM), dem Massenspeicher und der RAM-Ausstattung. Bei unserem Testgerät handelt es sich um die derzeit günstigste Einstiegskonfiguration für knapp 1.300 Euro. Dafür erhält man die Core i5-CPU, 4 GB RAM, das o.g. Display mit AMD-Grafik und eine 500 GB fassende Festplatte.
Das auf den ersten Blick lediglich optisch geschrumpfte Gehäuse des EliteBook 8570w bietet auch im 14-Zoll-Format hervorragende Gehäusequalitäten: eine feste Handballenablage, ein verwindungssteifes Chassis, ein Spitzen-Display-Scharnier und einen sehr widerstandsfähigen Displaydeckel. Schwachpunkte, Verarbeitungsmängel oder ungleiche Spaltmaße lassen sich selbst nach längerem Suchen nicht finden. Die verwendeten Materialien machen einen sehr hochwertigen Eindruck, gefallen auch optisch durch den gebürsteten Alu-Look und sind als recht pflegeleicht einzustufen. Am Unterboden findet man ebenfalls die gleichen guten Eigenschaften vor wie beim großen 15-Zoll-Bruder. 4 separate Standfüße erlauben ein stabiles Arbeiten bei entnommenem Akku; eingesetzt sitzt der Akku fest in seinem Schacht, und die Unterbodenabdeckung ist schraubenlos befestigt.
Der große Vorteil dieses insgesamt kleineren Gehäuses zeigt sich beim Wiegen. Mit 2,45 kg muss man ziemlich genau 800 Gramm weniger mit sich herumschleppen als beim HP 8570w. Das von HP angegebene Minimalgewicht von 2,25 kg soll nur mit Solid State Drive und Leermodul im Wechselschacht erreichbar sein. Auch die Gehäusemaße sind mit 318 x 34 x 231 mm deutlich kompakter als beim großen Bruder. Konsequenterweise hat man ein kleineres und damit leichteres 90-Watt-Netzteil vorgesehen, das mit seinen 520 Gramm gut zum Abspecken beitragen kann. Alle Reduzierungen zusammen genommen führen zu deutlich erhöhten Mobilitätseigenschaften, die das denkbare Einsatzspektrum positiv beeinflussen. Zusammenfassend kann man sagen, dass sich das Gehäuse bei Beibehaltung der positiven Eigenschaften deutlich verschlankt hat und somit einen nicht unwesentlichen Mobilitätsvorteil gegenüber dem 15-Zoll-Modell vorweisen kann.
Hinsichtlich der Ausstattung muss man fast keine Abstriche im Vergleich zu den größeren Workstations in Kauf nehmen. USB 2.0, USB 3.0, eSata, FireWire 400 (4-polig) und ein ExpressCard-Schacht sollten für die meisten Bedürfnisse mehr als ausreichend sein. Für die Anbindung von externen Bildschirmen kann man darüber hinaus auch hier auf einen analogen VGA-Port, der im Übrigen bei einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten ein scharfes und klares Bild ausgibt, und einen digitalen DisplayPort zurückgreifen.
Die Schnittstellenverteilung hat man trotz der kleineren Seitenflächen deutlich besser gelöst und stellt sogar einen kleinen Mehrwert im Vergleich zum großen Bruder 8570w dar. Auf der linken Seite weit hinten befinden sich FireWire, Cardreader und USB 3.0, die bei angeschlossener Peripherie selbst für Linkshänder wenig störend auffallen sollten. Modemanschluss, Gigabit-LAN und VGA sind am Heck positioniert und stören damit gar nicht, sind aber dafür etwas umständlicher zu erreichen. Die Schnittstellen auf der rechten Seite befinden sich wiederum im kritischen Bereich der Maus-Hand, gefallen dafür aber mit guter Erreichbarkeit und sollten abgesehen vom DisplayPort und eSata-Anschluss nur dann gebraucht werden, wenn die anderen USB-Ports schon belegt sind.
Eine Einschränkung, die für manche User dann doch wichtig ist, zeigt sich im Inneren des Gehäuses: Hier muss man sich für ein UMTS-Modem oder ein mSATA-SSD entscheiden. Beides kann man im 14-Zöller nicht integrieren, da nur ein freier Steckplatz vorhanden ist.
Kommunikation
Als Funkmodul kommt Intels Centrino Advanced-N 6300 AGN zum Einsatz, welches durch seine drei Antennen für einen stabilen Empfang und gute Reichweiten sorgt. Zudem hat es die Fähigkeit, sowohl das 2,4-GHz- als auch das 5-GHz-Band nutzen zu können. Gigabit-LAN, Bluetooth 4.0 und Webcam (720p-Auflösung) gehören zum Standard, und das zusätzlich verbaute Modem erleichtert das Faxen von Dokumenten & Co. Für eine mobile Internetverbindung per WWAN-Modul (3G, UMTS, HSPA) sind die Antennen bereits verlegt und einer möglichen Aufrüstung steht nichts im Wege. Kompatibel sind laut Datenblatt die Module HP hs2350 HSPA+ Mobile Broadband (QC431AA, ca. 130 Euro) und HP un2430 EV-DO/HSPA Mobile Broadband (QC430AA, ca. 110 Euro). Modelle mit vorgerüstetem UMTS sind derzeit nicht gelistet.
Sicherheit
Verschiedene HP-Software-Tools wie zum Beispiel zur Laufwerksverschlüsselung, eine Gesichtserkennungssoftware und verschiedene Passwort-Optionen, aber auch Hardware-Lösungen wie das Trusted Platform Module 1.2, ein Fingerprint Reader und ein Smart Card Reader bieten eine standesgemäße Abdeckung üblicher Sicherheitsfunktionen, die nur noch vom Nutzer eingesetzt werden müssen. Die gebotenen Möglichkeiten sind umfangreich und bieten ein breites Spektrum, seine sensiblen Daten vor unbefugtem Zugriff zu schützen.
Wartung/ Aufrüstung/ Erweiterung
Das HP EliteBook 8470w verfügt über eine schraubenlos befestigte Unterbodenplatte, nach deren Entfernen der Zugriff auf den Arbeitsspeicher, die Festplatte, das Funkmodul, den Lüfter, einen freien mSATA-Slot und sogar CPU und GPU ermöglicht wird. Diese Konstruktion kann man nur als vorbildlich bezeichnen - sie eröffnet eine Vielzahl denkbarer Veränderungsmöglichkeiten. Besonders einfach ist das Aufrüsten des Arbeitsspeichers, das Ersetzen der Festplatte durch ein Solid State Drive oder das Einsetzen eines UMTS-Moduls/mSATA-SSD. Eine weitere Aufrüstmöglichkeit stellt das optische Laufwerk dar, das im Austausch durch ein Leermodul oder eine weitere Festplatte/Solid State Disk ersetzt werden kann. Zur schnellen Anbindung einer Vielzahl von externer Peripherie kann ein ebenfalls integrierter Dockinganschluss genutzt werden, der zum Beispiel den Einsatz der HP Advanced Docking Station HP A7E38AA (ca. 200 Euro) ermöglicht.
Garantie
3 Jahre Garantie gehören zum guten Ton einer Workstation und lassen sich wie üblich um weitere Garantieverlängerungen und Service-Verträge ergänzen. Ein für Reisende interessantes Paket wäre beispielsweise ein weltweiter Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag (U4418E, gültig ab Kaufdatum des Notebooks, 3 Jahre) für zusätzliche 150 Euro.
Tastatur
Aufgrund der reduzierten Gehäusebreite wurde auf einen separaten Nummernblock verzichtet. Das wird vor allem Nutzer, die oft lange Zahlenreihen eingeben müssen, schmerzen. Andererseits hat das aber auch den Vorteil, dass sich das TouchPad fast mittig auf der Handballenablage befindet und somit eine weniger verkrampfte Handhaltung oder schräge Sitzposition verursacht. Ansonsten sind die Tasten im 19-mm-Raster schön groß und überzeugen mit mittelkurzem Hub, präzisem Anschlag und einem subjektiv sehr guten Tippgefühl. Das etwas metallische Anschlagsgeräusch ist relativ zurückhaltend und wird auch nach längerem Schreibfluss nicht aufdringlich. Als stark verbesserungswürdig empfinden wir jedoch die zu eng nebeneinanderliegenden Pfeiltasten für die Vertikale. Hier werden oft Fehleingaben provoziert. Die im Displayrahmen integrierte Lampe, die als Tastaturbeleuchtung fungieren soll, lässt sich durch den daneben befindlichen Druckknopf ausfahren, arbeitet aber nur, wenn die Bildausgabe über den Notebook-Bildschirm erfolgt. Aber auch dann wird lediglich ein kleiner Bereich von etwa einem Drittel des Arbeitsbereichs ausgeleuchtet. An eine echte Tastaturbeleuchtung mit Hintergrund-LEDs kann die Lösung nicht heranreichen und sollte lediglich als absolute Notlösung angesehen werden.
Touchpad/Pointstick
Das TouchPad ist angenehm groß, bietet eine gute Gleitfähigkeit und lässt sich präzise bedienen. Übliche Mehrfingergesten werden unterstützt, und in den Synaptics Treibern lassen sich umfangreiche Einstellungen vornehmen. Wie schon beim Elitebook 8570p fällt bei unserem Testmodell jedoch ein nachlassendes Ansprechverhalten bei Fingertipps zu den Randbereichen hin auf. Erst wenn man dort etwas mehr Druck als im Zentralbereich aufwendet, wird der „Klick“ angenommen. Die TouchPad-Tasten sind sehr gut umgesetzt und gefallen mit der leicht gummierten Oberfläche. Hier gibt es keine von uns erkannten Probleme.
Wie bei HP üblich bietet der Pointstick eine gute Alternative zum TouchPad und lässt sich von Geübten sehr präzise bewegen. Die ebenfalls tadellos arbeitenden Pointsticktasten entsprechen denen des TouchPads und sind sehr solide umgesetzt.
Das HP EliteBook 8470w ist mit WXGA-Display (1.366 x 768 Bildpunkte), oder wie beim Testmodell, mit einem HD+-Display (1.600 x 900 Bildpunkte) erhältlich. Beide Bildschirme sind mit matter Oberfläche versehen und werden durch weiße LEDs beleuchtet. Direkt beim ersten Einschalten springt beim Testmodell eine feine Rasterung ins Auge, welche das LG Panel auf der gesamten Fläche durchzieht. Diese fällt so stark auf, dass sie nach einiger Zeit vor allem bei Textdarstellungen sehr störend wirkt. Etwas weniger zum Tragen kommt diese Eigenschaft zwar bei Bild- und Filmwiedergaben, insgesamt wird die Bildqualität unserer Ansicht nach jedoch so unangenehm beeinflusst, dass sich viele Anwender daran stören könnten.
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Ausleuchtung: 77 %
Helligkeit Akku: 265 cd/m²
Kontrast: 379:1 (Schwarzwert: 0.696 cd/m²)40.96% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.71% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Wie gewohnt haben wir die maximal mögliche Helligkeit des Bildschirms an neun verschiedenen Punkten gemessen und Werte von 217 cd/m² unten rechts bis hin zu 288 cd/m² Helligkeit oben links erhalten. Im Durchschnitt liefert der Bildschirm 249,7 cd/m² bei einer mäßigen Ausleuchtung von 77 %. Die insgesamt von links oben nach rechts unten hin abfallende Helligkeit ist nicht nur bei einfarbigen Bildinhalten, sondern auch bei Office-Anwendungen und im Multimediaeinsatz bei etwas genauerem Hinsehen erkennbar. Eine für Innenräume meist ergonomische Helligkeit von 148 cd/m² erhält man, wenn das Display um 4 Stufen gedimmt wird. Im Außenbereich kann man die maximale Helligkeit auch im Akkubetrieb nutzen, eine Zwangsreduzierung findet nicht statt.
Der von uns gemessene Kontrast erreicht mit 372:1 kein wirklich Multimedia taugliches Ergebnis, übertrifft aber sonstige Standard-Displays vom Ergebnis her immerhin um etwa 100 %. Doch auch das verhilft Fotos, Videos und Spielen nicht zu einer erkennbar besseren Darstellung, die zu knackigeren und lebendigeren Eindrücken führen könnte. Ebenfalls nur Standardkost bietet die Farbraumabdeckung, die etwa 60 % des sRGB-Farbraums wiedergeben kann.
Die Blickwinkelstabilität bewegt sich auf traditionellem TN-Niveau und zeigt im vertikalen Bereich bei größeren Blickwinkeln entweder ein zunehmendes Invertieren oder Ausbleichen, das je nach Neigungswinkel des Displays jeweils bis zur Unkenntlichkeit führt. Im horizontalen Bereich bleiben die Bildinhalte dagegen immer erkennbar und werden nur durch leichte Farb- und Helligkeitsveränderungen beeinträchtigt.
Insgesamt gesehen eignet sich das Display aufgrund der Rasterung, der mäßigen Helligkeitsverteilung, des relativ geringen Kontrasts, der geringen Farbraumabdeckung und der mäßigen Blickwinkelstabilität nicht für die professionelle Bild- oder Videobearbeitung. Da die Eindrücke jedoch vor allem bezüglich der Rasterung subjektiv sehr unterschiedlich beurteilt werden können, sollte man sich bei Interesse nach Möglichkeit vor dem Kauf einen eigenen Eindruck verschaffen.
Laut HP Homepage kann das HP EliteBook 8470w von der Intel Core i5-3360M-CPU bis hin zur Intel Core i7-3740QM-CPU bestückt werden. Die derzeit in Deutschland gelisteten Varianten sind jedoch nur mit Intel Core i5-3360M, wie im Testgerät, oder mit Intel Core i7-3610QM ausgestattet. Allen gemein ist AMDs FirePro M2000 Grafikkarte mit 1 GB GDDR5 Grafikspeicher, zu der es keine Alternative gibt. Die integrierte Intel HD Graphics 4000 ist nicht nutzbar. Die RAM-Ausstattung variiert zwischen 4 und 8 GB, wobei in jedem Fall mit 16 GB (auch bei den Quad Cores) die Maximalausstattung erreicht ist. Neben konventionellen Festplatten mit 500 und 750 GB Kapazität ist auch eine Zusammenstellung mit 160 GB großem Solid State Drive gelistet. Die Straßenpreise bewegen sich von etwa 1.300 Euro bis hin zu 1.900 Euro.
Prozessor
Die Intel Core i5-3360M-CPU (bis zu 3,5 GHz Takt, Hyperthreading) kann im Workstation-Bereich als Einstiegs-Prozessor bezeichnet werden und ist nur bei Single-Thread-Aufgaben in der Lage, Anschluss an die leistungsstärkeren Vierkern-Prozessoren zu halten. Können alle Rechenkerne von der jeweiligen Anwendung genutzt werden, dann fällt der Zweikerner deutlich zurück. Das soll aber keineswegs bedeuten, dass es sich hier um einen langsamen Prozessor handelt. Für viele Aufgaben reicht die Performance durchaus komfortabel aus und bewältigt diese in angemessenem Tempo. Bei den üblichen Single-Thread-Tests wie der SuperPi-32M-Berechnung (605 s) oder dem Cinebench R10 64 bit Single Benchmark (5867 Punkte) kann sich die Einstiegs-CPU sogar knapp vor die Intel Core i7-3610QM setzen. Die MP3-Konvertierung mit iTunes erreicht eine 49,8-fache Geschwindigkeit und profitiert von der hohen Maximaltaktrate (siehe Grafik). Bei den Multi-Thread-Tests hingegen zeigen zum Beispiel die 12321 Punkte beim Cinebench R10 (64 bit Multi) oder die 467 s bei der wPrime1024m-Berechnung der Test-CPU die Grenzen auf und bestätigen die eingeschränkte Leistungsfähigkeit im Zusammenspiel mit Mehrkern optimierter Software.
Im Akkubetrieb ist wie schon beim größeren HP EliteBook 8570w eine gemäßigte Leistungsreduzierung von etwa 20 % festzustellen. Beim Cinebench R10 64 Bit werden beispielsweise noch 4898 Punkte (Single) und 10498 Punkte (Multi) erzielt.
Ein Netzteil- oder Hitzethrottling konnten wir auch nach über einer Stunde Volllast mit Furmark und Prime95 nicht provozieren.
System Performance
Dass die Gesamtperformance für die Standardaufgaben wie Office, Internet und Bildbearbeitung problemlos ausreicht, kann man bei einer Workstation bedenkenlos voraussetzen. 8.223 Punkte beim PC Mark Vantage und 2.285 Punkte beim PC Mark 7 sind gute Ergebnisse, die eine ordentliche Business-Tauglichkeit bestätigen. Auch Konvertierungsaufgaben werden zügig umgesetzt und stellen das Notebook vor keine großen Probleme. Falls eine GPU-Nutzung von der jeweiligen Software unterstützt wird, ist zum einen eine im Vergleich zur CPU-Konvertierung beschleunigte Abarbeitung festzustellen und zum anderen ist eine deutlich geringere CPU-Last von 4 – 60 %, anstatt über 90 % je nach Aufgabe, zu verzeichnen.
Performance-Beeinträchtigungen lassen sich beim Testgerät dennoch im Bereich des Arbeitsspeichers und der Festplatte finden. Da nur ein RAM-Modul verbaut ist, arbeitet dieses im Single-Channel-Mode und bremst daher die Arbeitsgeschwindigkeit etwas aus. Ein zusätzlicher PCMark Vantage Test mit 2x 2 GB RAM anstatt 1x 4 GB RAM schließt beispielsweise mit einem Ergebnis von 9.028 Punkten anstatt 8.223 Punkten ab. Einen noch deutlicheren Geschwindigkeitszuwachs kann man mit dem Austausch der Festplatte durch ein Solid State Drive erzielen, wodurch insbesondere das Ansprechverhalten und damit die subjektiv gefühlte Systemgeschwindigkeit verbessert wird.
PCMark Vantage Result | 8223 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2285 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Im HP EliteBook 8470w kommt die gleiche 500-GB-Festplatte von Hitachi zum Einsatz, wie wir sie schon im HP 8570w vorgefunden haben. Mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von bis zu 7200 U/min erzielt dieses Modell zwar etwas höhere Übertragungsraten als langsamer drehende Modelle, zu einer subjektiv fühlbar schnelleren Arbeitsgeschwindigkeit führt das aber nicht. Zudem haben die schnell drehenden Modelle die Unart, ein lautes Betriebsgeräusch mitzubringen, was einen lautlosen Notebookbetrieb quasi unmöglich macht. Abhilfe schafft in beiden Fällen ein Solid State Drive, das den konventionellen Massenspeicher ersetzen könnte. Nachteil dieser Lösung ist derzeit noch das deutlich schlechtere Euro-pro-Gigabyte-Verhältnis, was entweder zu einer deutlich geringeren Speicherkapazität oder zu deutlich höheren Anschaffungskosten führt.
Ansonsten kann der Massenspeicher auch bei dieser 14-Zoll-Workstation durch ein mSATA-SSD oder ein weiteres Laufwerk im Wechselschacht (im Austausch mit dem optischen Laufwerk) ergänzt werden. Die mSATA-Geschwindigkeit ist auch bei diesem Testmodell auf SATA-II-Standard limitiert und führt dazu, dass unsere Crucial M4 mSATA-SSD „nur“ knapp 270 MB/s beim Lesen erreicht (etwa 500 MB/s sind mit SATA III möglich).
Grafikkarte
Die professionelle AMD FirePro M2000 unterscheidet sich von den üblichen Consumer-Grafikchips vor allem durch ein spezielles Bios und für professionelle Anwendungen optimierte Treiber. Die sonstigen technischen Daten bewegen sich mit 480 Shadereinheiten, 500 MHz Kerntakt, 800 MHz Speichertakt (1 GB GDDR5) und vor allem einem 64 bit schmalen Speicherbus lediglich auf Einsteiger-Niveau. Bei den üblichen Benchmarks, die von der professionellen Treiberoptimierung nicht profitieren, liegen die Ergebnisse mit 6.086 Punkten beim 3D Mark`06, 3.956 Punkten beim 3D Mark Vantage und 954 Punkten beim 3D Mark 11 deutlich hinter Nvidias Quadro K1000M oder Nvidias GT 630M zurück und erreichen lediglich das Niveau einer AMD Radeon HD 7570M. Ganz anders sieht das schon bei der OpenGL-Leistung aus. Hier werden mit 8.571 Punkten beim Cinebench R10 32 bit und 28,88 Punkten beim Cinebench R11 OpenGL Shading teils deutlich besser ausgestattete Modelle wie eine AMD Radeon HD 6990M (8.394 Punkte CB R10 32 bit) oder die direkte Konkurrenz wie Nvidias Quadro K1000M (26,3 Punkte CB R11) übertrumpft. Eine umfangreiche Vergleichsmöglichkeit dazu bietet auch unsere Grafikkarten-Benchmarkliste.
Bei professionellen CAD-Anwendungen, wo die Spezialtreiber richtig gefordert werden und ihr Können unter Beweis stellen müssen, kann sich die AMD FirePro M2000 in Teilbereichen selbst gegen die Quadro K1000M durchsetzen oder sogar noch gut mit der Quadro K2000M mithalten. Insbesondere Nutzer von Lightwave, Maya und Solid Works könnten auch bei den größeren Elitebooks in der AMD FirePro M2000 eine Lösung mit deutlich besserem Preis-Leistungs-Verhältnis finden. Bei anderen Programmen, wie zum Beispiel Pro Engineer, können die Leistungsunterschiede auch schon mal über 210 % (Quadro K2000M) bzw. 114 % (Quadro K1000M) zuungunsten der FirePro betragen. Hier sollten Interessenten also sehr genau schauen, für welche Aufgaben das Notebook benötigt wird und danach entsprechend auswählen.
3DMark 06 Standard Score | 6086 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3956 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 954 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Bei den Spieletests haben wir festgestellt, dass sich beim HP 8470w weder auf dem Notebook-Display noch auf einem externen Monitor die weitverbreitete HD-Auflösung mit 1.366 x 768 Bildpunkten auswählen lässt. Deshalb klaffen in unserer Benchmarkliste im Bereich der mittleren Einstellungen, die gerade diese Auflösung meist abdecken, große Lücken. Alternativ haben wir bei ansonsten gleichen Testeinstellungen mit einer Auflösung von 1.280 x 768 Bildpunkten geprüft, was wir aber aus Vergleichsgründen nicht in unsere Datenbank aufgenommen haben. Die Ergebnisse kann man in der zusätzlich angezeigten Tabelle finden.
Insgesamt entspricht die ermittelte Spieleleistung der professionellen AMD FirePro M2000 in etwa der Leistungsfähigkeit einer Geforce GT 630M. Mit niedrigen und mittleren Einstellungen lassen sich viele Titel ruckelfrei wiedergeben, wobei einzelne Games wie Torchlight oder Diablo III auch mit hohen Einstellungen noch eine gute Figur machen. Etwas erstaunlich ist die relativ schlechte Performance bei World of Warcraft, die fast zwei Drittel geringer ausfällt als bei Nvidias Geforce GT 630M. Eine mögliche Erklärung sehen wir in dem Fall nur in einer unzureichenden Treiberunterstützung.
min. | mittel | hoch | max. | |
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World of Warcraft (2005) | 98 | 57 | 18 | |
Half Life 2 - Lost Coast Benchmark (2005) | 217 | |||
Sims 3 (2009) | 219 | 93 | 55 | |
Anno 1404 (2009) | 207 | 25 | ||
Metro 2033 (2010) | 49 | 28 | 9 | |
StarCraft 2 (2010) | 176 | 12 | ||
Total War: Shogun 2 (2011) | 141 | 26 | 12 | |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 87 | 11 | ||
Batman: Arkham City (2011) | 68 | 51 | 24 | 10 |
Anno 2070 (2011) | 63 | 8 | ||
Diablo III (2012) | 71 | 24 | ||
Dirt Showdown (2012) | 88 | 11 | ||
Torchlight 2 (2012) | 101 | 42 | ||
World of Tanks v8 (2012) | 89 | 11 |
Geräuschemissionen
Die Geräuschemissionen können mit deaktivierter Bios-Option „Fan always on“ auf das Niveau der rauschenden Festplatte von 32,4 dB(A) gedrückt werden. Aktiviert man diese Einstellung nicht, läuft der Lüfter ständig mit 34,7 dB(A) und ist damit immer deutlich hörbar. Ein nahezu lautloses Notebook könnte man bei wenig Last im Office-Betrieb durch den Einsatz eines Solid State Drives oder einer leiseren Festplatte erreichen. Bei mittlerer und voller Last erhöht sich das Geräuschaufkommen auf 37,8 dB(A) und 44,2 dB(A), womit der kleinere 14-Zöller etwas unter der Lautstärke des HP EliteBook 8570w bleibt. Das optische Laufwerk ist mit 40,2 dB(A) hingegen nicht mehr videotauglich, da es bei der Filmwiedergabe zu aufdringlich auf sich aufmerksam macht. Eine hochfrequente oder unruhig pulsierende Geräuschentwicklung haben wir beim Testmodell nicht festgestellt.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.4 / 32.4 / 34.7 dB(A) |
HDD |
| 32.4 dB(A) |
DVD |
| 40.3 / dB(A) |
Last |
| 37.8 / 44.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die konsequente Lüftertätigkeit führt auch unter Volllast zu sehr kühlen Gehäuseoberflächen und lässt mit maximal 37,5 °C am Luftauslass keine möglichen Beeinträchtigungen erkennen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 31.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (+0.2 °C).
Lautsprecher
Die Soundausgabe über die zwei kleinen Boxen an der Frontseite ist recht alltagstauglich und kann auch für kleinere Präsentationen oder Filmvorführungen im engen Kreis genutzt werden. Die leicht höhenlastige Soundcharakteristik verfügt über etwas Mitten und wahrnehmbare Bässe und kann fein dosiert mit einer guten und unverzerrten Maximallautstärke wiedergegeben werden.
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des Testgeräts bewegt sich von 12,7 Watt bis hin zu 70,3 Watt unter Volllast mit Furmark und Prime95. Das Netzteil bietet eine Nennleistung von 90 Watt und hat damit genügend Leistungsreserven. Eine Nutzbarkeit der eigentlich vorhandenen, aber nicht aktivierten Intel HD Graphics 4000 könnte vor allem bei wenig Last die Leistungsaufnahme weiter reduzieren.
Der mit 63 Wh Kapazität versehene Akku, kann durch kapazitätsstärkere Varianten ersetzt oder durch Zusatzakkus ergänzt werden. Für etwa 100 Euro ist beispielsweise ein Unterschnall-Akku (Ultra Extended Life (QK640AA)) mit 100 Watt Kapazität erhältlich, der die Laufzeiten mehr als verdoppeln dürfte.
Aus / Standby | 0.3 / 0.4 Watt |
Idle | 12.7 / 17.4 / 20.5 Watt |
Last |
44.2 / 70.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Beim Battery Eater Readers Test (minimale Bildschirmhelligkeit, Energiesparmodus, alle zusätzlichen Verbraucher aus) reichen die 63 Wh für über 5 Stunden Laufzeit. Beim WLAN-Surfen (knapp 150 cd/m² Helligkeit, WLAN an, Energiesparmodus) sind etwa 4 Stunden Laufzeit möglich und die Filmwiedergabe per DVD-Laufwerk (maximale Helligkeit, WLAN aus, Energiesparmodus) darf bis zu 3,5 Stunden dauern. Beim Battery Eater Classic Test (maximale Helligkeit, alles an, Höchstleistungsprofil) wirkt sich die reduzierte Maximalleistung positiv auf die Akkulaufzeit aus und ermöglicht noch eine Netzunabhängigkeit von einer Stunde und 10 Minuten. Die errechnete durchschnittliche Leistungsaufnahme beträgt etwa 55 Watt anstatt der mit Netzanschluss möglichen 70 Watt.
Das HP EliteBook 8470w ist eine sehr gelungene Umsetzung aktueller Notebook-Technik mit grundlegenden Workstation-Qualitäten. Insbesondere die Schnittstellenausstattung, die Aufrüstmöglichkeiten und die Gehäusequalität sind vorbildlich umgesetzt. Eine uneingeschränkte Empfehlung kann es dennoch nicht erhalten, da es ausgerechnet bei der wichtigsten Schnittstelle zum Nutzer, dem Display, zu einer unnötigen Einschränkung kommt: Der gesamte Bildschirm ist mit einem aufdringlichen Raster durchzogen, das dauerhaft stört und damit ein echtes Ärgernis darstellt.
Wer damit dennoch zurechtkommt, erhält ein mobiles, leistungsstarkes und sehr hochwertiges Arbeitsgerät, das sich nicht vor den größeren Workstation-Kollegen mit ähnlicher Konfiguration verstecken muss. Sehr genau im Hinterkopf muss man bei der Anschaffung jedoch die voraussichtlich verwendete Software behalten, da es hier zu erheblichen positiven als auch negativen Leistungsunterschieden bei der 3D-Grafikleistung im Vergleich zur Nvidia Konkurrenz kommen kann.
Potential wird auch beim kleinen 14-Zöller dadurch verschenkt, dass Intels HD Graphics 4000 nicht nutzbar ist. Akkulaufzeit, Geräuschemission und Funktionsumfang könnten von einer aktivierten CPU-Grafik spürbar profitieren.