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Test Gretel A9 Smartphone

iPhone unter 100 Euro? Beim Gretel A9 ist das große Vorbild unverkennbar: das iPhone von Apple. Sogar das Betriebssystem erinnert an iOS, und die trendige Farbkombination Roségold bekommt man auf Wunsch ebenfalls. Das hätte das Smartphone gar nicht nötig, denn für unter 100 Euro bietet es einiges – nur bei den Kameras hapert es ...
Gretel A9

Gretel heißt ein neuer Smartphone-Hersteller aus China, der seine Geräte aber auch über deutsche Shops anbietet. Woher der für unsere Ohren vielleicht etwas seltsame Name kommt, lässt sich leider von der Website des Herstellers nicht ablesen. Der Fokus von Gretel soll auf besonders günstigen Smartphones mit guter Ausstattung liegen. So machen das recht viele Unternehmen, vor allem aus dem Reich der Mitte. Das Gretel A9, das wir heute testen, muss also erst noch beweisen, dass es wirklich etwas Besonderes ist.

Auf den ersten Blick fällt der extrem niedrige Preis von deutlich unter 100 Euro auf. In anderen Ländern wird das Gretel A9 sogar noch deutlich günstiger angeboten, Steuern und Zoll erhöhen den Preis bei uns auf um die 93 Euro. Dafür klingt die Ausstattung des Testgeräts nicht schlecht: Metallrückseite, 2,5D-Glas an der Front, Fingerabdrucksensor, Dual-SIM, LTE. Im Test finden wir heraus, ob das alles auch wirklich gut funktioniert, oder ob man den Preisdruck am Ende doch spürt.

Das Gretel A9 ist so etwas wie die Mittelklasse der Gretel Smartphones: Das Gretel A7 gibt es schon für knapp 55 Euro, das 5,5 Zoll große Gretel A6 kostet um die 93 Euro, und selbst das aktuelle Spitzenmodell GT 6000 kostet gerade einmal 125 Euro, immerhin mit Dual-Kamera und 6000-mAh-Akku.

Um das Gretel A9 besser einschätzen zu können, holen wir auch einige Vergleichsgeräte aus dem Schrank: das Lenovo C2 beispielsweise, das Blackview R6, das ZTE Blade A510 und das Archos 50 Platinum 4G.

Gut (76%) Gretel A9 Mediatek MT6737ARM Mali-T720 MP2 Smartphone - 12/06/2017 - v6
Testgerät zur Verfügung gestellt von Gretel
Download der lizensierten Bewertungsgrafik als PNG / SVG
Gretel A9
Prozessor
Mediatek MT6737 4 x 1.3 GHz, Cortex-A53
RAM
2048 MB 
Bildschirm
5.00 Zoll 16:9, 1280 x 720 Pixel 294 PPI, kapazitiver Touchscreen, IPS, spiegelnd: ja
Massenspeicher
16 GB eMMC Flash, 16 GB 
, 10.49 GB verfügbar
Anschlüsse
1 USB 2.0, Audio Anschlüsse: 3,5mm-Audiokombiport, Card Reader: microSD bis 32 GB, 1 Fingerprint Reader, Helligkeitssensor, Sensoren: Beschleunigungssensor, Annäherungssensor, USB-OTG
Netzwerk
802.11 b/g/n (b/g/n = Wi-Fi 4/), Bluetooth 4.0, GSM (850/​900/​1800/​2100), UMTS (900/​2100), LTE (B1/​B3/​B7/​B8/​B20/​B40); Cat. 4 LTE (max. Datenvolumen Download: 150 MBit/s, Upload: 50 MBit/s), Dual SIM, LTE, GPS
Abmessungen
Höhe x Breite x Tiefe (in mm): 8.7 x 146.6 x 72.8
Akku
8.7 Wh, 2300 mAh Lithium-Polymer
Betriebssystem
Android 6.0 Marshmallow
Kamera
Primary Camera: 8 MPix Interpolation bis 13 MP, Kontrast-AF, LED-Blitz
Secondary Camera: 2 MPix Interpolation bis 5 MP, LED-Blitz
Sonstiges
Lautsprecher: Lautsprecher an der Rückseite, Tastatur: virtuelles Keyboard, Ladegerät, USB-Kabel, SIM-Tool, Themen-Club, WeChat, 24 Monate Garantie, Lüfterlos
Gewicht
166 g, Netzteil: 46 g
Preis
89 Euro
Hinweis: Der Hersteller kann abweichende Bauteile wie Bildschirme, Laufwerke und Speicherriegel mit ähnlichen Spezifikationen unter dem gleichen Modellnamen einsetzen.

 

Gehäuse

Bei den Vergleichsgeräten gibt es nur Kunststoff als Gehäusematerial, hier kann das Gretel A9 punkten, solange man nur auf die Spezifikationen blickt. Die Haptik ist nämlich dann eher unspektakulär: Ob man nun Plastik oder Metall an der Rückseite fühlt, das erschließt sich nicht auf die erste Berührung, auch der Klang beim Draufklopfen ergibt keine Erkenntnisse. Die glatte, matte Oberfläche an der Rückseite fasst sich aber grundsätzlich gut an, sodass es vielleicht auch nicht so entscheidend ist, welches Material verwendet wurde. Schwerwiegender ist da schon, dass sich die Rückseite nicht abnehmen und damit auch der Akku nicht austauschen lässt. Bei vielen der Vergleichsgeräte ist das möglich.

Auch das an den Rändern gewölbte 2,5D-Glas soll zum edlen Look beitragen, die Wölbung ist aber nur bei genauem Hinsehen erkennbar und fühlt sich eher wie eine recht harte Kante an. Das Gerät wird in Schwarz oder Roségold mit weißer Front angeboten.

Für ein 5-Zoll-Gerät ist das Gretel A9 recht schwer: 166 Gramm sind deutlich mehr als bei den Vergleichsgeräten. Mit 8,7 Millimeter ist das Gehäuse durchschnittlich dick, in den restlichen Dimensionen aber ebenfalls ausladender als die direkte Konkurrenz. Für die Stabilität ist das positiv: Druck auf die Rückseite kommt nicht zum Bildschirm durch, und auf die Front muss man schon starken Druck ausüben, damit er im Flüssigkristall sichtbar wird. Das Gehäuse lässt sich kaum verwinden und knarzt dabei nur leise.

Insgesamt ist das Gehäuse des Gretel A9 nicht spektakulär, aber sehr solide für diese Preisklasse. Wenn das Gerät 100 Euro mehr kosten würde, wäre das Chassis immer noch akzeptabel, man kann also durchaus von einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis sprechen.

Gretel A9
Gretel A9
Gretel A9
Gretel A9
Gretel A9
Gretel A9
Gretel A9
Gretel A9
Gretel A9

Größenvergleich

152 mm 77.2 mm 10 mm 198 g146.6 mm 72.8 mm 8.7 mm 166 g145 mm 72 mm 9.4 mm 152 g143 mm 71.4 mm 8.6 mm 139 g143 mm 70 mm 8 mm 130 g148 mm 105 mm 1 mm 1.5 g

Ausstattung

16 GB Massenspeicher und 2 GB Arbeitsspeicher sind durchaus ein gutes Angebot in der Preisklasse des Gretel A9. Nur das Blackview R6 bietet noch mehr Speicher. Das Gerät unterstützt Dual-SIM, allerdings braucht man dafür eine Micro- und eine Nano-SIM. Der Micro-SIM-Slot kann alternativ mit einer microSD-Karte belegt werden. Gretel meint, es würden nur Karten bis 32 GB akzeptiert, unsere Referenzkarte mit 64 GB wurde allerdings auch gelesen, sodass es sich hier wohl eher um eine lizenzrechtliche als eine tatsächliche Einschränkung handelt. Eine eingelegte micro-SD kann auch als interner Speicher formatiert werden, auf eine als externer Speicher formatierte microSD lassen sich keine Apps auslagern.

Gretel verbaut einen normalen micro-USB-Port, das modernere USB-C gibt es noch nicht. USB-OTG wird unterstützt, man kann also externe Datenträger an den USB-Port anschließen, außerdem gibt es einen Fingerabdruck-Sensor, den kann außer dem Blackview R6 kein Vergleichsgerät bieten.

Software

Android 6.0 ist vorinstalliert. Auf seiner Website verspricht Gretel Android 7 für April, zum Testzeitpunkt im Juni war aber noch kein Update verfügbar. "Gratulation, Sie sind der Neueste!" meint der Update-Client dazu und offenbart gleich eine der Schwächen des angepassten Android, das Gretel "FreeMe OS" nennt: Die Übersetzung ist nicht immer geglückt, und ab und an sind auch Erklärungsgrafiken falsch zugeordnet. Das betrifft natürlich nur die Teile des Betriebssystems, die vom Hersteller selbst stammen, die üblichen Android Teile sind gewohnt fehlerfrei übersetzt. Die Anpassungen beschränken sich übrigens auf einige zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten und einen Themes-Manager. Ansonsten wurden die Effekte verändert und erinnern nun teilweise an iOS (unscharfer Hintergrund bei geöffneten Ordnern, wackelnde Symbole auf dem Startbildschirm nach Druck auf Optionen).

Zusätzliche Software gibt es kaum, allerdings sind die Apps von Facebook, Instagram, Twitter, WhatsApp und WeChat vorinstalliert. Auch wenn viele Nutzer diese Apps vielleicht nutzen, ist es doch eher ärgerlich, wenn solche Apps vorinstalliert sind: Sie belegen Speicherplatz und müssen vom Nutzer bei Nichtgefallen deinstalliert werden.

Gretel A9
Gretel A9
Gretel A9
Gretel A9

Kommunikation und GPS

Das Gretel A9 bringt Unterstützung für LTE Cat. 4 mit, immerhin sechs Bänder werden hier unterstützt, schlechter sieht es für UMTS-Fans aus, diese müssen sich mit zwei Frequenzen begnügen. Vier GSM-Bänder sind Standard, insgesamt sollte man in Europa keine Problem haben, ein Netz zu finden. Wer aber viel in die USA reist, der muss sich wohl nach einem anderen Smartphone umsehen, da viele hier benötigte Frequenzbänder nicht unterstützt werden. In Deutschland, im mittelmäßig gut ausgebauten E-Netz, findet das Gerät im innerstädtischen Bereich schnell LTE-Netz, das auch innerhalb von Gebäuden gut aufrecht erhalten werden kann.

In Sachen WLAN unterstützt das Gerät 802.11 b/g/n, was auch Standard für diese Preisklasse ist. Die WLAN-Geschwindigkeit in unserem standardisierten Test liegt deutlich unterhalb der des Lenovo C2, aber immer noch auf klassentypischem Niveau. In der Praxis messen wir in der Nähe des Routers vollen Empfang, der Seitenaufbau geht überraschend flott vonstatten. In zehn Metern Entfernung und durch drei Wände ist der Empfang immer noch zu 3/4 vorhanden, und der Seitenaufbau ist nur etwas langsamer. In Sachen WLAN schlägt sich das Gretel A9 also recht gut.

Networking
iperf3 transmit AX12
Lenovo C2
Mali-T720 MP2, MT6735, 8 GB eMMC Flash
53.3 MBit/s +4%
Gretel A9
Mali-T720 MP2, MT6737, 16 GB eMMC Flash
51.4 MBit/s
Blackview R6
Mali-T720 MP2, MT6737T, 32 GB eMMC Flash
49.6 MBit/s -4%
ZTE Blade A510
Mali-T720, MT6735P, 8 GB eMMC Flash
47.9 MBit/s -7%
iperf3 receive AX12
Lenovo C2
Mali-T720 MP2, MT6735, 8 GB eMMC Flash
50.5 MBit/s +19%
ZTE Blade A510
Mali-T720, MT6735P, 8 GB eMMC Flash
48.7 MBit/s +15%
Gretel A9
Mali-T720 MP2, MT6737, 16 GB eMMC Flash
42.3 MBit/s
Blackview R6
Mali-T720 MP2, MT6737T, 32 GB eMMC Flash
41.9 MBit/s -1%
GPS-Test, Innenraum
GPS-Test, Innenraum
GPS-Test, im Freien
GPS-Test, im Freien

In Innenräumen kann uns das Gretel A9 nicht orten, im Freien allerdings wird unser Aufenthaltsort recht schnell auf vier Meter genau bestimmt. Das ist eine gute Leistung, besonders in dieser Preisklasse.

Wie sich das GPS-Modul in der alltäglichen Praxis schlägt, untersuchen wir bei einer Radtour, auf die wir neben dem Gretel A9 auch noch ein Garmin Edge 500 mitnehmen. Der Vergleich der gemessenen Strecken zwischen dem Profi-Navi und dem Smartphone ergibt gerade mal einen Unterschied von 170 Meter auf fast 12 Kilometer Strecke - ein guter Wert. Richtig präzise ist das Gretel A9 dennoch nicht bei der Bestimmung unserer Strecke: Oft werden einfach gerade Linien gezogen, wenn längere Zeit keine Abfrage des Standorts erfolgte. So "fliegen" wir laut Smartphone meist über Häuser, während uns das Profi-Navi einigermaßen exakt auf der Straße verortet. Selbst für den Amateur-Alltag ist das Gretel A9 also zu ungenau, um es dauerhaft als Navigationssystem zu verwenden.

GPS Garmin Edge 500: Überblick
GPS Garmin Edge 500: Überblick
GPS Garmin Edge 500: Kreuzung
GPS Garmin Edge 500: Kreuzung
GPS Garmin Edge 500: Brücke
GPS Garmin Edge 500: Brücke
GPS Gretel A9: Überblick
GPS Gretel A9: Überblick
GPS Gretel A9: Kreuzung
GPS Gretel A9: Kreuzung
GPS Gretel A9: Brücke
GPS Gretel A9: Brücke

Telefonfunktionen und Sprachqualität

Die Telefon-App wurde von Gretel angepasst, im Endeffekt bietet die neue App aber dieselben Funktionen wie die Android-Standard-App.

Die Gesprächsqualität ist mäßig: Das Gegenüber klingt über den Ohrhörer recht dumpf, und auch wir kommen gedämpft bei unserem Gesprächspartner an. Über den eingebauten Lautsprecher ist das Gegenüber gut verständlich, wir werden leicht dumpf übertragen. Die Gesprächsqualität ist etwas besser als bei vielen gleichteuren Smartphones, bleibt aber insgesamt auf recht mäßigem Niveau.

Kameras

Aufnahme Frontkamera
Aufnahme Frontkamera

Der Sensor der Hauptkamera löst mit 8 Megapixel auf, kann aber interpolierte Bilder auch mit 13 Megapixel aufnehmen. Dabei werden die fehlenden Informationen einfach hinzugerechnet, was im Normalfall die Bildqualität senkt. Bei Aufnahmen im Freien wählt das Gretel A9 oft einen recht warmen Weißabgleich, dadurch ergeben sich sehr angenehm aussehende Bilder mit einem leichten Rotstich. Die Bildschärfe ist insgesamt gut, aber in der Detailvergrößerung doch deutlich geringer als beispielsweise beim Samsung Galaxy S8. Große Flächen sind zudem eindeutig pixeliger als bei hochwertigeren Kamerasensoren. Auch die Aufhellung von dunklen Flächen ist bei der Hauptkamera des Gretel A9 nicht so gut gelungen: Bei hellen Bildern ist das nicht so gut sichtbar, bei dunkleren Bildern sind aber beinahe keine Details sichtbar, während beim Samsung Galaxy S8 oder dem LG G6 brauchbare Bilder entstehen. Videos lassen sich in 720p aufnehmen, die Belichtungsanpassung erfolgt zügig, ist allerdings deutlich sichtbar in einzelne Stufen unterteilt. Schnelle Bewegungen macht die Kamera gut mit und stellt sie recht flüssig dar.

Die Frontkamera macht Bilder mit einem gerade mal 2 Megapixel großen Sensor. Auch hier kann auf 5 Megapixel hochinterpoliert werden. Schon ohne Vergrößerung sind in den Bildern deutlich unsaubere Ränder sichtbar, einzelne Objekte wirken künstlich. In der Vergrößerung ist die sehr unsaubere Detailzeichnung sichtbar, die zu diesem Effekt führt. Immerhin stimmt die Belichtung, dunkle Flächen werden aber kaum aufgehellt.

Insgesamt lässt sich die Hauptkamera für Schnappschüsse durchaus verwenden, Selfies sind aber eher von schlechter Qualität.

Bildervergleich

Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.

Szene 1Szene 2Szene 3
orginal image
Zum Laden anklicken

Der deutliche Rotstich aus den Bildern ist auch im Labor unter festgelegten Lichtbedingungen gut sichtbar. Hier werden auch Detailschwächen der Kamera offensichtlich, wie die verwaschene Darstellung von Text vor rotem Hintergrund oder die generelle Bildschärfe, die in den Ecken nochmals abnimmt. Farben werden generell zu hell dargestellt.

Referenzkarte abfotografiert
Referenzkarte abfotografiert
Referenzkarte Detail
Referenzkarte Detail
ColorChecker Farben abfotografiert. In der unteren Hälfte jedes Patches haben wir die Originalfarben abgebildet.
ColorChecker Farben abfotografiert. In der unteren Hälfte jedes Patches haben wir die Originalfarben abgebildet.

Zubehör und Garantie

24 Monate Garantie bietet der Hersteller tatsächlich an, wobei unklar ist, ob man diese auch tatsächlich ohne Versand nach China einfordern kann. Wenn man bei einem deutschen Händler kauft, sollte das aber dank Gewährleistungspflicht sein Problem sein.

An Zubehör liegen außer dem Ladegerät und dem USB-Kabel noch ein SIM-Tool sowie eine durchsichtige Schutzhülle und eine Displayschutzfolie bei. Das ist ein ordentliches Ausstattungspaket, ein hochwertiges Headset kann man in dieser Preisklasse wohl ohnehin kaum erwarten.

Eingabegeräte & Bedienung

Als Tastatur-App kommt Googles GBoard zum Einsatz, das grundsätzlich bei jeder Android Installation installiert ist, hier gibt es also keine Überraschungen. Eine Überraschung ist hingegen der Fingerabdrucksensor, der bei einem Gerät für unter 100 Euro doch bemerkenswert ist. Der Fingerabdrucksensor hat zwar eine minimale Wartezeit, bevor das System tatsächlich entsperrt wird. Damit kann man aber leben, zumal er auch direkt aus dem Standby heraus funktioniert. Rechts und links davon befinden sich die Zurück-Taste und die Taste für die zuletzt geöffneten Apps, allerdings lässt sich diese Funktion tatsächlich nur über einen langen Druck auf den Fingerabdrucksensor auslösen, der auch gleichzeitig der Homebutton ist. Die linke Taste übernimmt eher die Funktion, die ansonsten ein langer Druck auf den Homebutton hätte. Das kann am Anfang etwas verwirrend sein, warum man diese beiden Funktionen vertauschen wollte/musste, ist nicht ganz klar.

Der Touchscreen fühlt sich nicht so richtig wertig an, und ganz selten meinen wir sogar, eine leichte Verzögerung bei der Umsetzung unserer Eingaben wahrzunehmen. Meistens funktioniert die Bedienung aber gut.

Rechts findet sich der Standby-Taster und darüber die SIM-Schublade, die leider so spürbar aus dem Gehäuse ragt, dass man sie anfangs gerne mit der Lautstärkewippe verwechselt. Die eigentliche Lautstärkeregelung findet sich links am Gehäuse. Die Tasten sind grundsätzlich gut zu erreichen und haben einen sauberen Druckpunkt.

Das Gerät lässt sich auch per Gesten und Bewegungen steuern, so kann man mittels Wischen über die Frontkamera die Seite umblättern oder mittels gezeichneter Buchstaben Funktionen auslösen. Das funktioniert auch alles recht zuverlässig.

Tastatur quer
Tastatur quer
Tastatur hochkant
Tastatur hochkant

Display

Subpixel-Aufnahme
Subpixel-Aufnahme

Das 16:9-Display löst mit 1.280 x 720 Pixel auf, das ist in dieser Preisklasse und für ein 5-Zoll-Display nicht unüblich. Die Darstellung ist dennoch leicht unscharf und auf einem Full-HD-Display doch deutlich knackiger. Mit durchschnittlich 370 cd/m2 ist der Bildschirm durchschnittlich hell. Das Lenovo C2 oder das ZTE Blade A510 bringen da aber eindeutig höhere Werte zustande. Die Helligkeitsverteilung ist mit 90 Prozent recht gleichmäßig.

348
cd/m²
369
cd/m²
372
cd/m²
358
cd/m²
380
cd/m²
387
cd/m²
359
cd/m²
371
cd/m²
386
cd/m²
Ausleuchtung des Bildschirms
getestet mit X-Rite i1Pro 2
Maximal: 387 cd/m² (Nits) Durchschnitt: 370 cd/m² Minimum: 15.05 cd/m²
Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 380 cd/m²
Kontrast: 974:1 (Schwarzwert: 0.39 cd/m²)
ΔE Color 8 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 8.5 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.8
Gretel A9
IPS, 1280x720, 5"
Blackview R6
IPS, 1920x1080, 5.5"
Archos 50 Platinum 4G
IPS, 1280x720, 5"
Lenovo C2
IPS, 1280x720, 5"
ZTE Blade A510
IPS, 1280x720, 5"
Bildschirm
-4%
-6%
16%
15%
Helligkeit Bildmitte
380
352
-7%
344
-9%
458
21%
528
39%
Brightness
370
320
-14%
349
-6%
449
21%
524
42%
Brightness Distribution
90
81
-10%
89
-1%
92
2%
94
4%
Schwarzwert *
0.39
0.3
23%
0.65
-67%
0.35
10%
0.62
-59%
Kontrast
974
1173
20%
529
-46%
1309
34%
852
-13%
Delta E Colorchecker *
8
8.7
-9%
5.8
27%
6.5
19%
5.2
35%
Colorchecker dE 2000 max. *
13.6
15.1
-11%
10.7
21%
11.7
14%
8.7
36%
Delta E Graustufen *
8.5
10.5
-24%
5.7
33%
7.7
9%
5.7
33%
Gamma
2.8 79%
2.04 108%
2.1 105%
2.15 102%
1.99 111%
CCT
8337 78%
8529 76%
7792 83%
8518 76%
6631 98%

* ... kleinere Werte sind besser

Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)

Eine günstige Methode um die Helligkeit eines Bildschirms zu steuern, ist die Beleuchtung periodisch ein- und auszuschalten. Dies nennt sich PWM (Pulsweitenmodulation) Diese Umschaltung sollte mit einer hohen Frequenz stattfinden damit das menschliche Auge kein Flimmern wahrnimmt. Wenn die Frequenz zu niedrig ist, kann dies zu Ermüdungserscheinungen, Augenbrennen, Kopfweh und auch sichtbaren Flackern führen.
Flackern / PWM nicht festgestellt

Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8715 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz.

Der Schwarzwert ist mit 0,39 cd/m2 recht niedrig, sodass schwarze Flächen auf dem Bildschirm tatsächlich recht dunkel wirken. So ergibt sich auch ein ordentliches Kontrastverhältnis von 974:1. Subjektiv wirken Farben auf dem Bildschirm dennoch etwas trüb. Mithilfe von "MiraVision" kann man die Darstellung des Displays umfangreich einstellen, beispielsweise auch dynamischen Kontrast aktivieren, der die Bilddarstellung lebendiger macht, oder aus drei Voreinstellungen wählen.

Mit der Software CalMAN und dem Spektralfotometer messen wir in den Standardeinstellungen noch einmal die Farbdarstellung und sehen sofort einen massiven Blaustich im Display. Auch dieser lässt sich per Farbeinstellungen abschwächen. Die Farbabweichungen sind besonders bei Blautönen zu hoch.

Eine Verringerung der Helligkeit durch PWM konnten wir nicht feststellen, es ist also auch kein dadurch ausgelöstes Bildschirmflackern zu erwarten.

CalMAN Farbgenauigkeit
CalMAN Farbgenauigkeit
CalMAN Farbraum
CalMAN Farbraum
CalMAN Graustufen
CalMAN Graustufen
CalMAN Sättigung
CalMAN Sättigung

Reaktionszeiten (Response Times) des Displays

Die Reaktionszeiten (Response Times) beschreiben wie schnell zwischen zwei Farben eines Pixels umgeschaltet werden kann. Langsame Response Times können zu einer verschwommenen Darstellung, Schlieren und Geisterbilder führen. Besonders bei schnellen 3D-Spielen sind kurze Umschaltzeiten wichtig.
       Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß
26.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert↗ 17.2 ms steigend
↘ 9.2 ms fallend
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam.
Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 62 % aller Screens waren schneller als der getestete.
Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms).
       Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau
32.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert↗ 17.6 ms steigend
↘ 14.8 ms fallend
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam.
Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 40 % aller Screens waren schneller als der getestete.
Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (32.8 ms).

Im Freien lässt sich das Gretel A9 einsetzen, allerdings nur, solange die Sonne nicht allzu hell scheint oder man in den Schatten ausweicht. Ansonsten spiegelt das Display zu sehr, und die nur mittelmäßige Helligkeit kommt nicht dagegen an.

Die Blickwinkel sind in alle Richtungen gut, das Display setzt auf die IPS-Technologie, die dies ermöglicht. Allenfalls sehr leichte Helligkeitsverschiebungen sind sichtbar, diese fallen aber der Kamera stärker auf als dem Auge.

Außeneinsatz maximale Helligkeit
Außeneinsatz maximale Helligkeit
Blickwinkel
Blickwinkel

Leistung

Im Gretel A9 arbeitet ein Mediatek MT6737, in dem vier Prozessorkerne mit maximal 1,3 GHz Taktung arbeiten. Das Smartphone liefert damit für seine Preisklasse sehr ordentliche Leistungswerte und kann mit dem flotten Blackview R6 in manchen Benchmarks sogar gleichziehen. In der Praxis kann man sich in den Menüs weitgehend ruckelfrei bewegen, der Start und das Wechseln zwischen Apps geht zügig vonstatten.

Die Grafikeinheit ist eine ARM Mali-T720 MP2, die schon seit 2014 auf dem Markt ist und deren zwei Kerne mit bis zu 650 MHz takten. Sie schafft nur mäßige Frame-Raten in den Benchmarks und platziert sich deutlich hinter dem Blackview R6 und dem Archos 50 Platinum.

AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
29237 Points
Archos 50 Platinum 4G
23657 Points -19%
Blackview R6
38038 Points +30%
Lenovo C2
23825 Points -19%
ZTE Blade A510
24338 Points -17%
3DMark
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
3744 Points
Archos 50 Platinum 4G
3103 Points -17%
Blackview R6
5731 Points +53%
Lenovo C2
Points -100%
ZTE Blade A510
3109 Points -17%
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
3235 Points
Archos 50 Platinum 4G
2681 Points -17%
Blackview R6
5380 Points +66%
ZTE Blade A510
2682 Points -17%
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
8339 Points
Archos 50 Platinum 4G
6902 Points -17%
Blackview R6
7424 Points -11%
ZTE Blade A510
7025 Points -16%
2560x1440 Sling Shot OpenGL ES 3.0 (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
152 Points
Blackview R6
258 Points +70%
Lenovo C2
Points -100%
2560x1440 Sling Shot OpenGL ES 3.0 Graphics (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
124 Points
Blackview R6
217 Points +75%
2560x1440 Sling Shot OpenGL ES 3.0 Physics (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
759 Points
Blackview R6
762 Points 0%
2560x1440 Sling Shot Extreme (ES 3.1) (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
102 Points
Blackview R6
169 Points +66%
Lenovo C2
Points -100%
2560x1440 Sling Shot Extreme (ES 3.1) Graphics (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
82 Points
Blackview R6
138 Points +68%
2560x1440 Sling Shot Extreme (ES 3.1) Physics (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
763 Points
Blackview R6
814 Points +7%
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
10 fps
Archos 50 Platinum 4G
4.9 fps -51%
Blackview R6
9.7 fps -3%
Lenovo C2
8.5 fps -15%
ZTE Blade A510
8.5 fps -15%
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
6 fps
Archos 50 Platinum 4G
8.7 fps +45%
Blackview R6
9.8 fps +63%
Lenovo C2
5 fps -17%
ZTE Blade A510
4.9 fps -18%
GFXBench 3.0
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
4.5 fps
Archos 50 Platinum 4G
1.2 fps -73%
Blackview R6
4 fps -11%
Lenovo C2
3.7 fps -18%
ZTE Blade A510
3.5 fps -22%
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
2.2 fps
Archos 50 Platinum 4G
3.6 fps +64%
Blackview R6
4 fps +82%
Lenovo C2
fps -100%
GFXBench 3.1
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
3.2 fps
Archos 50 Platinum 4G
1.2 fps -62%
Blackview R6
2.6 fps -19%
Lenovo C2
2.7 fps -16%
ZTE Blade A510
2.5 fps -22%
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
1.4 fps
Archos 50 Platinum 4G
2.7 fps +93%
Blackview R6
2.5 fps +79%
Lenovo C2
1.2 fps -14%
ZTE Blade A510
1.1 fps -21%
PCMark for Android
Work performance score (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
3293 Points
Archos 50 Platinum 4G
2807 Points -15%
Blackview R6
2759 Points -16%
Lenovo C2
1908 Points -42%
ZTE Blade A510
2675 Points -19%
Work 2.0 performance score (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
2436 Points
ZTE Blade A510
2109 Points -13%
BaseMark OS II
Overall (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
176 Points
Archos 50 Platinum 4G
148 Points -16%
Blackview R6
177 Points +1%
Lenovo C2
147 Points -16%
ZTE Blade A510
141 Points -20%
System (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
1030 Points
Archos 50 Platinum 4G
838 Points -19%
Blackview R6
562 Points -45%
Lenovo C2
826 Points -20%
ZTE Blade A510
829 Points -20%
Memory (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
468 Points
Archos 50 Platinum 4G
354 Points -24%
Blackview R6
472 Points +1%
Lenovo C2
332 Points -29%
ZTE Blade A510
285 Points -39%
Graphics (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
209 Points
Archos 50 Platinum 4G
175 Points -16%
Blackview R6
383 Points +83%
Lenovo C2
177 Points -15%
ZTE Blade A510
174 Points -17%
Web (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
10 Points
Archos 50 Platinum 4G
9 Points -10%
Blackview R6
10 Points 0%
Lenovo C2
9 Points -10%
ZTE Blade A510
10 Points 0%
Geekbench 4.4
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
537 Points
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
1468 Points
Compute RenderScript Score (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
938 Points

Legende

 
Gretel A9 Mediatek MT6737, ARM Mali-T720 MP2, 16 GB eMMC Flash
 
Archos 50 Platinum 4G Mediatek MT6735, ARM Mali-T720, 8 GB eMMC Flash
 
Blackview R6 Mediatek MT6737T, ARM Mali-T720 MP2, 32 GB eMMC Flash
 
Lenovo C2 Mediatek MT6735, ARM Mali-T720 MP2, 8 GB eMMC Flash
 
ZTE Blade A510 Mediatek MT6735P, ARM Mali-T720, 8 GB eMMC Flash

Im Internet surft man mit dem Gretel A9 etwas flotter als mit vielen gleichteuren Geräten. Auch hier legt das Blackview R6 aber nochmal deutlich drauf. Auch aufwändigere Seiten mit HTML-5-Einsatz werden noch einigermaßen flüssig dargestellt.

Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
2392 Points
Archos 50 Platinum 4G
2122 Points -11%
Blackview R6
3195 Points +34%
Lenovo C2
2159 Points -10%
ZTE Blade A510
2102 Points -12%
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
15146 ms *
Archos 50 Platinum 4G
19092 ms * -26%
Blackview R6
11227 ms * +26%
Lenovo C2
16585 ms * -10%
ZTE Blade A510
17364 ms * -15%
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
16.2 Points
Archos 50 Platinum 4G
12.76 Points -21%
Blackview R6
21.9 Points +35%
Lenovo C2
13.5 Points -17%
ZTE Blade A510
12.78 Points -21%

* ... kleinere Werte sind besser

Bei den Speicherzugriffen sehen wir uns zunächst die Zugriffe auf die microSD an, die wir mit unserer Referenzkarte, einer Toshiba Exceria Pro M401, testen. Hier bleibt das Gretel A9 hinter seinen Möglichkeiten zurück und greift nur sehr langsam auf den externen Speicher zu. Dass die möglichen Datenraten der Karte nicht mal ansatzweise ausgenutzt werden, könnte man in dem Preissegment noch verschmerzen, aber fast alle Vergleichsgeräte sind auch noch flotter als das Gretel A9.

Beim Zugriff auf den internen Speicher ist unser Testgerät dann aber wieder deutlich schneller als die Vergleichgeräte. Besonders die sequentiellen Zugriff erfolgen mit deutlich höherem Datendurchsatz.

AndroBench 3-5
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
176.2 MB/s
Archos 50 Platinum 4G
125.4 MB/s -29%
Blackview R6
228 MB/s +29%
Lenovo C2
120.7 MB/s -31%
ZTE Blade A510
111.9 MB/s -36%
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
44.5 MB/s
Archos 50 Platinum 4G
7.56 MB/s -83%
Blackview R6
76.1 MB/s +71%
Lenovo C2
8 MB/s -82%
ZTE Blade A510
9.94 MB/s -78%
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
18.1 MB/s
Archos 50 Platinum 4G
14.31 MB/s -21%
Blackview R6
18.73 MB/s +3%
Lenovo C2
14.5 MB/s -20%
ZTE Blade A510
14.03 MB/s -22%
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
10.1 MB/s
Archos 50 Platinum 4G
4.35 MB/s -57%
Blackview R6
13.5 MB/s +34%
Lenovo C2
4.7 MB/s -53%
ZTE Blade A510
4.69 MB/s -54%
Sequential Read 256KB SDCard (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
23.83 MB/s
Archos 50 Platinum 4G
31.85 MB/s +34%
Blackview R6
22.74 MB/s -5%
Lenovo C2
24.2 MB/s +2%
ZTE Blade A510
25.55 MB/s +7%
Sequential Write 256KB SDCard (nach Ergebnis sortieren)
Gretel A9
14.81 MB/s
Archos 50 Platinum 4G
15.58 MB/s +5%
Blackview R6
9.34 MB/s -37%
Lenovo C2
16.1 MB/s +9%
ZTE Blade A510
16.5 MB/s +11%

Spiele

Anspruchsvolle Spiele sind eher nichts für das Gretel A9, bei Asphalt 8: Airborne in hohen Details ist ein deutliches Ruckeln sichtbar. Das Spiel ist zwar noch spielbar, Spaß macht es aber nicht so recht. Einfachere Games wie "Angry Birds 2" sind da schon eher was für unser Testgerät, die meistert es problemlos.

Die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor funktioniert einwandfrei.

Angry Birds 2
Angry Birds 2
Asphalt 8: Airborne
Asphalt 8: Airborne

Emissionen

Temperatur

Schon im Idle-Betrieb wird das Gretel A9 mit maximal 36,6 °C spürbar warm, unter Last können es sogar bis zu 43,4 °C werden. Das ist noch nicht kritisch, aber unter Umständen schon unangenehm. Ärgerlich auch, dass die stärkste Erwärmung im Bereich des Ohrhörers stattfindet, das sind keine optimalen Voraussetzungen zum längeren Telefonieren.

Heatmap Front
Heatmap Front
Heatmap Rückseite
Heatmap Rückseite
Max. Last
 41 °C39.4 °C39.5 °C 
 43.4 °C40.4 °C39.6 °C 
 42 °C42.2 °C39.5 °C 
Maximal: 43.4 °C
Durchschnitt: 40.8 °C
37 °C37.5 °C38.7 °C
37.3 °C37.9 °C39.2 °C
36.9 °C38.2 °C39.2 °C
Maximal: 39.2 °C
Durchschnitt: 38 °C
Netzteil (max.)  37.5 °C | Raumtemperatur 21.5 °C | Voltcraft IR-260
(-) Die Durchschnittstemperatur auf der Oberseite unter extremer Last ist 40.8 °C. Im Vergleich erhitzte sich der Durchschnitt der Geräteklasse Smartphone auf 32.8 °C.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 34.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.

Lautsprecher

Lautsprechertest "Pink Noise"
Lautsprechertest "Pink Noise"

Der kleine Lautsprecher an der Rückseite klingt deutlich dumpfer, wenn man das Smartphone auf den Tisch legt. Hält man es hoch und verdeckt den Lautsprecher nicht, so kann er nicht sonderlich laut werden: 79 dB(A) sind das Höchste der Gefühle. Der Klang ist OK, und obwohl die Messungen mit der Software ARTA etwas anderes vermuten lassen, schlagen die Höhen nicht unangenehm heraus. Der Lautsprecher ist zwar schwachbrüstig, aber insgesamt für Sprache und Gesang gar nicht so schlecht geeignet, wenn man ihn mit anderen günstigen Smartphones vergleicht.

Wer aber auf richtig gute Musikwiedergabe steht, der sollte sich vielleicht einen guten Kopfhörer oder Lautsprecher besorgen und diesen per Bluetooth oder Klinkenstecker anschließen: Hier können wir dem Gretel A9 eine saubere Sound-Wiedergabe bescheinigen.

dB(A) 0102030405060708090Deep BassMiddle BassHigh BassLower RangeMidsHigher MidsLower HighsMid HighsUpper HighsSuper Highs2031.631.52525.431.63125.323.14032.931.55033.627.36331.627.78028.428.71002725.912520.825.11602228.120021.331.725020.836.931521.241.240019.45150019.555.763017.760.980017.966100017.871.6125017.373.9160017.471.6200016.769.7250017.266.3315018.264.1400017.962.5500017.660.4630017.758.1800017.853.51000017.951.91250018.1471600018.242.9SPL3079N1.338.3median 17.9median 55.7Delta1.41329.827.429.830.827.930.828.525.228.531.328.731.329.926.429.927.422.927.429.123.629.129.824.329.832.225.132.226.919.726.926.318.626.330.219.730.242.119.942.150.218.950.256.818.956.858.519.858.566.620.866.667.317.267.368.717.168.77114.4717113.97170.413.270.46712.96768.11368.167.512.867.566.912.766.966.912.766.964.212.864.265.512.865.557.613.157.680.12880.143.8143.8median 65.5median 17.1median 65.511.13.911.1hearing rangehide median Pink NoiseGretel A9Lenovo C2
Gretel A9 Audio Analyse

(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (79 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.3% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8.7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 10.5% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (12.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.6% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (35% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 83% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 1% vergleichbar, 16% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 92% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 6% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%

Lenovo C2 Audio Analyse

(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (80.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 34.3% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8.5% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 6% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (2.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (25.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 62% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 32% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 77% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 18% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%

Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)

Akkulaufzeit

Energieaufnahme

Der Stromverbrauch ist im ausgeschalteten Zustand sehr gering: Im Standby-Modus werden 0,22 Watt verbraucht, ebenfalls kein hoher Wert. Im Idle-Modus, also bei eingeschaltetem Bildschirm ohne große Belastung des Systems, messen wir mit minimal 0,77 Watt und maximal 2,2 Watt einen spürbar höheren Verbrauch als bei den Vergleichsgeräten. Unter Last zählt das Gretel A9 auch nicht zu den sparsamsten Geräten, das Blackview R6 braucht aber nochmals deutlich mehr Energie.

Stromverbrauch
Aus / Standbydarklight 0.01 / 0.22 Watt
Idledarkmidlight 0.77 / 1.99 / 2.2 Watt
Last midlight 4.99 / 5.14 Watt
 color bar
Legende: min: dark, med: mid, max: light        Metrahit Energy
Gretel A9
2300 mAh
Archos 50 Platinum 4G
2200 mAh
Blackview R6
3000 mAh
Lenovo C2
2750 mAh
ZTE Blade A510
2200 mAh
Stromverbrauch
18%
-12%
24%
12%
Idle min *
0.77
0.59
23%
0.78
-1%
0.71
8%
0.61
21%
Idle avg *
1.99
1.68
16%
1.63
18%
1.62
19%
1.75
12%
Idle max *
2.2
1.79
19%
1.84
16%
1.64
25%
1.83
17%
Last avg *
4.99
4.22
15%
7.47
-50%
3.24
35%
4.49
10%
Last max *
5.14
4.26
17%
7.47
-45%
3.36
35%
5.14
-0%

* ... kleinere Werte sind besser

Akkulaufzeit

Was das Gretel A9 aus seinem kleinen Akku holt, der 2.300 mAh oder 8,7 Wh bereitstellen kann, sind passable Laufzeiten. Das Lenovo C2 oder das Blackview R6 halten aber nochmal deutlich länger durch. Konkret kann man mit unserem Testgerät 7:38 Stunden ununterbrochen im WLAN surfen, unter voller Last hält es knapp 3 Stunden durch.

Während unseres Tests fällt uns auf, dass wir das Gerät recht oft laden müssen: Besonders bei vielfältiger Belastung durch Benchmarks usw. entlädt sich das Gretel A9 doch recht schnell. Die Ladezeit mit dem beiliegenden Ladegerät ist trotz fehlendem QuickCharge annehmbar: In etwas mehr als zwei Stunden ist der Akku wieder voll.

Akkulaufzeit
WiFi Websurfing
7h 38min
Last (volle Helligkeit)
2h 54min
Gretel A9
2300 mAh
Archos 50 Platinum 4G
2200 mAh
Blackview R6
3000 mAh
Lenovo C2
2750 mAh
ZTE Blade A510
2200 mAh
Akkulaufzeit
-16%
25%
55%
-9%
WLAN
458
384
-16%
604
32%
662
45%
416
-9%
Last
174
203
17%
287
65%

Pro

+ Recht stabiles Gehäuse
+ Metallrückseite
+ Gute, umfangreiche Software
+ Guter WLAN-Empfang
+ Schutzhülle liegt bei
+ Kontrastreiches Display...
+ ... mit vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten
+ Hohe Prozessorleistung
+ Flotter, großer Speicher
+ Praxistaugliche Akkulaufzeiten
+ Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
+ Fingerabdrucksensor

Contra

- Verarbeitungsmängel bei der SIM-Schublade
- Bedienung teils gewöhnungsbedürftig
- Unklare Garantie-Situation
- Maue Kameraqualität
- Starke Erwärmung
- Nur begrenzt spieletauglich

Fazit

Im Test: Gretel A9. Testgerät zur Verfügung gestellt von Gretel.
Im Test: Gretel A9. Testgerät zur Verfügung gestellt von Gretel.

Gretels Auftakt bei notebookcheck gelingt gar nicht mal so schlecht: Das Gretel A9 ist ein sehr solides Einsteiger-Smartphone, das sogar mit einigen Qualitäten überrascht, die die Konkurrenz nicht bieten kann. Einen Fingerabdrucksensor sucht man beispielsweise bei anderen Geräten oft vergebens, und auch die Speicherausstattung ist gut. Man kann mit dem Smartphone vernünftig telefonieren, auch der Bildschirm ist qualitativ völlig in Ordnung und bietet dank MiraVision vielfältige Einstellungsmöglichkeiten. Die Prozessorleistung ist gut, die Grafikleistung hingegen lässt zu wünschen übrig, für Spieler ist das Gretel A9 also nur bedingt geeignet. Der Lautsprecher ist zwar leise, aber klanglich keine völlige Katastrophe und die Akkulaufzeiten sind ordentlich: Ein bis zwei Arbeitstage hält das Gretel A9 bei normalem Gebrauch durch.

Wo liegen also die Schwächen des nicht mal 100 Euro teuren Gerätes? Eindeutig bei den Kameras. Auch wenn man die Hauptkamera für Schnappschüsse verwenden kann, so ist die Interpolation von Bildern nicht mehr zeitgemäß, und die Frontkamera löst mit 2 Megapixel einfach zu gering auf, um vernünftige Bilder zu machen. Im Dunkeln erkennt die Hauptkamera fast gar nichts, und Videos lassen sich nur mit 720p aufzeichnen. Kleinere Qualitätsmängel am Gehäuse könnte man dem Gerät vielleicht noch verzeihen, aber die schlechten Kameras dürften wohl für viele Käufer ein Knock-out-Kriterium sein.

Gretel bringt mit dem A9 ein Einsteiger-Smartphone für unter 100 Euro auf den Markt, das durchaus einiges bietet: Fingerabdrucksensor, viel Speicher, vergleichsweise hohe Systemleistung. Die schwachen Kameras könnten allerdings viele Käufer vom Kauf abhalten.

Das wäre aber schade, denn wenn man nicht soviel Geld in der Tasche hat, kann man dem Gretel A9 durchaus eine Chance geben und bekommt dann eine bessere Ausstattung als bei vielen Vergleichsgeräten.

Gretel A9 - 12.06.2017 v6 (old)
Florian Wimmer

Gehäuse
80%
Tastatur
65 / 75 → 87%
Pointing Device
87%
Konnektivität
36 / 60 → 60%
Gewicht
91%
Akkulaufzeit
90%
Display
81%
Leistung Spiele
6 / 63 → 9%
Leistung Anwendungen
27 / 70 → 39%
Temperatur
85%
Lautstärke
100%
Audio
51 / 91 → 56%
Kamera
49%
Durchschnitt
65%
76%
Smartphone - gewichteter Durchschnitt
Weitere Informationen über unsere Bewertung finden Sie hier.

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Autor: Florian Wimmer, 13.06.2017 (Update: 15.05.2018)