Test Gretel A9 Smartphone
Gretel heißt ein neuer Smartphone-Hersteller aus China, der seine Geräte aber auch über deutsche Shops anbietet. Woher der für unsere Ohren vielleicht etwas seltsame Name kommt, lässt sich leider von der Website des Herstellers nicht ablesen. Der Fokus von Gretel soll auf besonders günstigen Smartphones mit guter Ausstattung liegen. So machen das recht viele Unternehmen, vor allem aus dem Reich der Mitte. Das Gretel A9, das wir heute testen, muss also erst noch beweisen, dass es wirklich etwas Besonderes ist.
Auf den ersten Blick fällt der extrem niedrige Preis von deutlich unter 100 Euro auf. In anderen Ländern wird das Gretel A9 sogar noch deutlich günstiger angeboten, Steuern und Zoll erhöhen den Preis bei uns auf um die 93 Euro. Dafür klingt die Ausstattung des Testgeräts nicht schlecht: Metallrückseite, 2,5D-Glas an der Front, Fingerabdrucksensor, Dual-SIM, LTE. Im Test finden wir heraus, ob das alles auch wirklich gut funktioniert, oder ob man den Preisdruck am Ende doch spürt.
Das Gretel A9 ist so etwas wie die Mittelklasse der Gretel Smartphones: Das Gretel A7 gibt es schon für knapp 55 Euro, das 5,5 Zoll große Gretel A6 kostet um die 93 Euro, und selbst das aktuelle Spitzenmodell GT 6000 kostet gerade einmal 125 Euro, immerhin mit Dual-Kamera und 6000-mAh-Akku.
Um das Gretel A9 besser einschätzen zu können, holen wir auch einige Vergleichsgeräte aus dem Schrank: das Lenovo C2 beispielsweise, das Blackview R6, das ZTE Blade A510 und das Archos 50 Platinum 4G.
Gehäuse
Bei den Vergleichsgeräten gibt es nur Kunststoff als Gehäusematerial, hier kann das Gretel A9 punkten, solange man nur auf die Spezifikationen blickt. Die Haptik ist nämlich dann eher unspektakulär: Ob man nun Plastik oder Metall an der Rückseite fühlt, das erschließt sich nicht auf die erste Berührung, auch der Klang beim Draufklopfen ergibt keine Erkenntnisse. Die glatte, matte Oberfläche an der Rückseite fasst sich aber grundsätzlich gut an, sodass es vielleicht auch nicht so entscheidend ist, welches Material verwendet wurde. Schwerwiegender ist da schon, dass sich die Rückseite nicht abnehmen und damit auch der Akku nicht austauschen lässt. Bei vielen der Vergleichsgeräte ist das möglich.
Auch das an den Rändern gewölbte 2,5D-Glas soll zum edlen Look beitragen, die Wölbung ist aber nur bei genauem Hinsehen erkennbar und fühlt sich eher wie eine recht harte Kante an. Das Gerät wird in Schwarz oder Roségold mit weißer Front angeboten.
Für ein 5-Zoll-Gerät ist das Gretel A9 recht schwer: 166 Gramm sind deutlich mehr als bei den Vergleichsgeräten. Mit 8,7 Millimeter ist das Gehäuse durchschnittlich dick, in den restlichen Dimensionen aber ebenfalls ausladender als die direkte Konkurrenz. Für die Stabilität ist das positiv: Druck auf die Rückseite kommt nicht zum Bildschirm durch, und auf die Front muss man schon starken Druck ausüben, damit er im Flüssigkristall sichtbar wird. Das Gehäuse lässt sich kaum verwinden und knarzt dabei nur leise.
Insgesamt ist das Gehäuse des Gretel A9 nicht spektakulär, aber sehr solide für diese Preisklasse. Wenn das Gerät 100 Euro mehr kosten würde, wäre das Chassis immer noch akzeptabel, man kann also durchaus von einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis sprechen.
Ausstattung
16 GB Massenspeicher und 2 GB Arbeitsspeicher sind durchaus ein gutes Angebot in der Preisklasse des Gretel A9. Nur das Blackview R6 bietet noch mehr Speicher. Das Gerät unterstützt Dual-SIM, allerdings braucht man dafür eine Micro- und eine Nano-SIM. Der Micro-SIM-Slot kann alternativ mit einer microSD-Karte belegt werden. Gretel meint, es würden nur Karten bis 32 GB akzeptiert, unsere Referenzkarte mit 64 GB wurde allerdings auch gelesen, sodass es sich hier wohl eher um eine lizenzrechtliche als eine tatsächliche Einschränkung handelt. Eine eingelegte micro-SD kann auch als interner Speicher formatiert werden, auf eine als externer Speicher formatierte microSD lassen sich keine Apps auslagern.
Gretel verbaut einen normalen micro-USB-Port, das modernere USB-C gibt es noch nicht. USB-OTG wird unterstützt, man kann also externe Datenträger an den USB-Port anschließen, außerdem gibt es einen Fingerabdruck-Sensor, den kann außer dem Blackview R6 kein Vergleichsgerät bieten.
Software
Android 6.0 ist vorinstalliert. Auf seiner Website verspricht Gretel Android 7 für April, zum Testzeitpunkt im Juni war aber noch kein Update verfügbar. "Gratulation, Sie sind der Neueste!" meint der Update-Client dazu und offenbart gleich eine der Schwächen des angepassten Android, das Gretel "FreeMe OS" nennt: Die Übersetzung ist nicht immer geglückt, und ab und an sind auch Erklärungsgrafiken falsch zugeordnet. Das betrifft natürlich nur die Teile des Betriebssystems, die vom Hersteller selbst stammen, die üblichen Android Teile sind gewohnt fehlerfrei übersetzt. Die Anpassungen beschränken sich übrigens auf einige zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten und einen Themes-Manager. Ansonsten wurden die Effekte verändert und erinnern nun teilweise an iOS (unscharfer Hintergrund bei geöffneten Ordnern, wackelnde Symbole auf dem Startbildschirm nach Druck auf Optionen).
Zusätzliche Software gibt es kaum, allerdings sind die Apps von Facebook, Instagram, Twitter, WhatsApp und WeChat vorinstalliert. Auch wenn viele Nutzer diese Apps vielleicht nutzen, ist es doch eher ärgerlich, wenn solche Apps vorinstalliert sind: Sie belegen Speicherplatz und müssen vom Nutzer bei Nichtgefallen deinstalliert werden.
Kommunikation und GPS
Das Gretel A9 bringt Unterstützung für LTE Cat. 4 mit, immerhin sechs Bänder werden hier unterstützt, schlechter sieht es für UMTS-Fans aus, diese müssen sich mit zwei Frequenzen begnügen. Vier GSM-Bänder sind Standard, insgesamt sollte man in Europa keine Problem haben, ein Netz zu finden. Wer aber viel in die USA reist, der muss sich wohl nach einem anderen Smartphone umsehen, da viele hier benötigte Frequenzbänder nicht unterstützt werden. In Deutschland, im mittelmäßig gut ausgebauten E-Netz, findet das Gerät im innerstädtischen Bereich schnell LTE-Netz, das auch innerhalb von Gebäuden gut aufrecht erhalten werden kann.
In Sachen WLAN unterstützt das Gerät 802.11 b/g/n, was auch Standard für diese Preisklasse ist. Die WLAN-Geschwindigkeit in unserem standardisierten Test liegt deutlich unterhalb der des Lenovo C2, aber immer noch auf klassentypischem Niveau. In der Praxis messen wir in der Nähe des Routers vollen Empfang, der Seitenaufbau geht überraschend flott vonstatten. In zehn Metern Entfernung und durch drei Wände ist der Empfang immer noch zu 3/4 vorhanden, und der Seitenaufbau ist nur etwas langsamer. In Sachen WLAN schlägt sich das Gretel A9 also recht gut.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Lenovo C2 | |
Gretel A9 | |
Blackview R6 | |
ZTE Blade A510 | |
iperf3 receive AX12 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 | |
Gretel A9 | |
Blackview R6 |
In Innenräumen kann uns das Gretel A9 nicht orten, im Freien allerdings wird unser Aufenthaltsort recht schnell auf vier Meter genau bestimmt. Das ist eine gute Leistung, besonders in dieser Preisklasse.
Wie sich das GPS-Modul in der alltäglichen Praxis schlägt, untersuchen wir bei einer Radtour, auf die wir neben dem Gretel A9 auch noch ein Garmin Edge 500 mitnehmen. Der Vergleich der gemessenen Strecken zwischen dem Profi-Navi und dem Smartphone ergibt gerade mal einen Unterschied von 170 Meter auf fast 12 Kilometer Strecke - ein guter Wert. Richtig präzise ist das Gretel A9 dennoch nicht bei der Bestimmung unserer Strecke: Oft werden einfach gerade Linien gezogen, wenn längere Zeit keine Abfrage des Standorts erfolgte. So "fliegen" wir laut Smartphone meist über Häuser, während uns das Profi-Navi einigermaßen exakt auf der Straße verortet. Selbst für den Amateur-Alltag ist das Gretel A9 also zu ungenau, um es dauerhaft als Navigationssystem zu verwenden.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Die Telefon-App wurde von Gretel angepasst, im Endeffekt bietet die neue App aber dieselben Funktionen wie die Android-Standard-App.
Die Gesprächsqualität ist mäßig: Das Gegenüber klingt über den Ohrhörer recht dumpf, und auch wir kommen gedämpft bei unserem Gesprächspartner an. Über den eingebauten Lautsprecher ist das Gegenüber gut verständlich, wir werden leicht dumpf übertragen. Die Gesprächsqualität ist etwas besser als bei vielen gleichteuren Smartphones, bleibt aber insgesamt auf recht mäßigem Niveau.
Kameras
Der Sensor der Hauptkamera löst mit 8 Megapixel auf, kann aber interpolierte Bilder auch mit 13 Megapixel aufnehmen. Dabei werden die fehlenden Informationen einfach hinzugerechnet, was im Normalfall die Bildqualität senkt. Bei Aufnahmen im Freien wählt das Gretel A9 oft einen recht warmen Weißabgleich, dadurch ergeben sich sehr angenehm aussehende Bilder mit einem leichten Rotstich. Die Bildschärfe ist insgesamt gut, aber in der Detailvergrößerung doch deutlich geringer als beispielsweise beim Samsung Galaxy S8. Große Flächen sind zudem eindeutig pixeliger als bei hochwertigeren Kamerasensoren. Auch die Aufhellung von dunklen Flächen ist bei der Hauptkamera des Gretel A9 nicht so gut gelungen: Bei hellen Bildern ist das nicht so gut sichtbar, bei dunkleren Bildern sind aber beinahe keine Details sichtbar, während beim Samsung Galaxy S8 oder dem LG G6 brauchbare Bilder entstehen. Videos lassen sich in 720p aufnehmen, die Belichtungsanpassung erfolgt zügig, ist allerdings deutlich sichtbar in einzelne Stufen unterteilt. Schnelle Bewegungen macht die Kamera gut mit und stellt sie recht flüssig dar.
Die Frontkamera macht Bilder mit einem gerade mal 2 Megapixel großen Sensor. Auch hier kann auf 5 Megapixel hochinterpoliert werden. Schon ohne Vergrößerung sind in den Bildern deutlich unsaubere Ränder sichtbar, einzelne Objekte wirken künstlich. In der Vergrößerung ist die sehr unsaubere Detailzeichnung sichtbar, die zu diesem Effekt führt. Immerhin stimmt die Belichtung, dunkle Flächen werden aber kaum aufgehellt.
Insgesamt lässt sich die Hauptkamera für Schnappschüsse durchaus verwenden, Selfies sind aber eher von schlechter Qualität.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Der deutliche Rotstich aus den Bildern ist auch im Labor unter festgelegten Lichtbedingungen gut sichtbar. Hier werden auch Detailschwächen der Kamera offensichtlich, wie die verwaschene Darstellung von Text vor rotem Hintergrund oder die generelle Bildschärfe, die in den Ecken nochmals abnimmt. Farben werden generell zu hell dargestellt.
Zubehör und Garantie
24 Monate Garantie bietet der Hersteller tatsächlich an, wobei unklar ist, ob man diese auch tatsächlich ohne Versand nach China einfordern kann. Wenn man bei einem deutschen Händler kauft, sollte das aber dank Gewährleistungspflicht sein Problem sein.
An Zubehör liegen außer dem Ladegerät und dem USB-Kabel noch ein SIM-Tool sowie eine durchsichtige Schutzhülle und eine Displayschutzfolie bei. Das ist ein ordentliches Ausstattungspaket, ein hochwertiges Headset kann man in dieser Preisklasse wohl ohnehin kaum erwarten.
Eingabegeräte & Bedienung
Als Tastatur-App kommt Googles GBoard zum Einsatz, das grundsätzlich bei jeder Android Installation installiert ist, hier gibt es also keine Überraschungen. Eine Überraschung ist hingegen der Fingerabdrucksensor, der bei einem Gerät für unter 100 Euro doch bemerkenswert ist. Der Fingerabdrucksensor hat zwar eine minimale Wartezeit, bevor das System tatsächlich entsperrt wird. Damit kann man aber leben, zumal er auch direkt aus dem Standby heraus funktioniert. Rechts und links davon befinden sich die Zurück-Taste und die Taste für die zuletzt geöffneten Apps, allerdings lässt sich diese Funktion tatsächlich nur über einen langen Druck auf den Fingerabdrucksensor auslösen, der auch gleichzeitig der Homebutton ist. Die linke Taste übernimmt eher die Funktion, die ansonsten ein langer Druck auf den Homebutton hätte. Das kann am Anfang etwas verwirrend sein, warum man diese beiden Funktionen vertauschen wollte/musste, ist nicht ganz klar.
Der Touchscreen fühlt sich nicht so richtig wertig an, und ganz selten meinen wir sogar, eine leichte Verzögerung bei der Umsetzung unserer Eingaben wahrzunehmen. Meistens funktioniert die Bedienung aber gut.
Rechts findet sich der Standby-Taster und darüber die SIM-Schublade, die leider so spürbar aus dem Gehäuse ragt, dass man sie anfangs gerne mit der Lautstärkewippe verwechselt. Die eigentliche Lautstärkeregelung findet sich links am Gehäuse. Die Tasten sind grundsätzlich gut zu erreichen und haben einen sauberen Druckpunkt.
Das Gerät lässt sich auch per Gesten und Bewegungen steuern, so kann man mittels Wischen über die Frontkamera die Seite umblättern oder mittels gezeichneter Buchstaben Funktionen auslösen. Das funktioniert auch alles recht zuverlässig.
Display
Das 16:9-Display löst mit 1.280 x 720 Pixel auf, das ist in dieser Preisklasse und für ein 5-Zoll-Display nicht unüblich. Die Darstellung ist dennoch leicht unscharf und auf einem Full-HD-Display doch deutlich knackiger. Mit durchschnittlich 370 cd/m2 ist der Bildschirm durchschnittlich hell. Das Lenovo C2 oder das ZTE Blade A510 bringen da aber eindeutig höhere Werte zustande. Die Helligkeitsverteilung ist mit 90 Prozent recht gleichmäßig.
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Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 380 cd/m²
Kontrast: 974:1 (Schwarzwert: 0.39 cd/m²)
ΔE Color 8 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 8.5 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.8
Gretel A9 IPS, 1280x720, 5" | Blackview R6 IPS, 1920x1080, 5.5" | Archos 50 Platinum 4G IPS, 1280x720, 5" | Lenovo C2 IPS, 1280x720, 5" | ZTE Blade A510 IPS, 1280x720, 5" | |
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Bildschirm | -4% | -6% | 16% | 15% | |
Helligkeit Bildmitte | 380 | 352 -7% | 344 -9% | 458 21% | 528 39% |
Brightness | 370 | 320 -14% | 349 -6% | 449 21% | 524 42% |
Brightness Distribution | 90 | 81 -10% | 89 -1% | 92 2% | 94 4% |
Schwarzwert * | 0.39 | 0.3 23% | 0.65 -67% | 0.35 10% | 0.62 -59% |
Kontrast | 974 | 1173 20% | 529 -46% | 1309 34% | 852 -13% |
Delta E Colorchecker * | 8 | 8.7 -9% | 5.8 27% | 6.5 19% | 5.2 35% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 13.6 | 15.1 -11% | 10.7 21% | 11.7 14% | 8.7 36% |
Delta E Graustufen * | 8.5 | 10.5 -24% | 5.7 33% | 7.7 9% | 5.7 33% |
Gamma | 2.8 79% | 2.04 108% | 2.1 105% | 2.15 102% | 1.99 111% |
CCT | 8337 78% | 8529 76% | 7792 83% | 8518 76% | 6631 98% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8715 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Der Schwarzwert ist mit 0,39 cd/m2 recht niedrig, sodass schwarze Flächen auf dem Bildschirm tatsächlich recht dunkel wirken. So ergibt sich auch ein ordentliches Kontrastverhältnis von 974:1. Subjektiv wirken Farben auf dem Bildschirm dennoch etwas trüb. Mithilfe von "MiraVision" kann man die Darstellung des Displays umfangreich einstellen, beispielsweise auch dynamischen Kontrast aktivieren, der die Bilddarstellung lebendiger macht, oder aus drei Voreinstellungen wählen.
Mit der Software CalMAN und dem Spektralfotometer messen wir in den Standardeinstellungen noch einmal die Farbdarstellung und sehen sofort einen massiven Blaustich im Display. Auch dieser lässt sich per Farbeinstellungen abschwächen. Die Farbabweichungen sind besonders bei Blautönen zu hoch.
Eine Verringerung der Helligkeit durch PWM konnten wir nicht feststellen, es ist also auch kein dadurch ausgelöstes Bildschirmflackern zu erwarten.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
26.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 17.2 ms steigend | |
↘ 9.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 62 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
32.4 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 17.6 ms steigend | |
↘ 14.8 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 40 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten durchschnittlich (32.8 ms). |
Im Freien lässt sich das Gretel A9 einsetzen, allerdings nur, solange die Sonne nicht allzu hell scheint oder man in den Schatten ausweicht. Ansonsten spiegelt das Display zu sehr, und die nur mittelmäßige Helligkeit kommt nicht dagegen an.
Die Blickwinkel sind in alle Richtungen gut, das Display setzt auf die IPS-Technologie, die dies ermöglicht. Allenfalls sehr leichte Helligkeitsverschiebungen sind sichtbar, diese fallen aber der Kamera stärker auf als dem Auge.
Leistung
Im Gretel A9 arbeitet ein Mediatek MT6737, in dem vier Prozessorkerne mit maximal 1,3 GHz Taktung arbeiten. Das Smartphone liefert damit für seine Preisklasse sehr ordentliche Leistungswerte und kann mit dem flotten Blackview R6 in manchen Benchmarks sogar gleichziehen. In der Praxis kann man sich in den Menüs weitgehend ruckelfrei bewegen, der Start und das Wechseln zwischen Apps geht zügig vonstatten.
Die Grafikeinheit ist eine ARM Mali-T720 MP2, die schon seit 2014 auf dem Markt ist und deren zwei Kerne mit bis zu 650 MHz takten. Sie schafft nur mäßige Frame-Raten in den Benchmarks und platziert sich deutlich hinter dem Blackview R6 und dem Archos 50 Platinum.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 |
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
ZTE Blade A510 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
ZTE Blade A510 | |
2560x1440 Sling Shot OpenGL ES 3.0 (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
2560x1440 Sling Shot OpenGL ES 3.0 Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Blackview R6 | |
2560x1440 Sling Shot OpenGL ES 3.0 Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Blackview R6 | |
2560x1440 Sling Shot Extreme (ES 3.1) (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
2560x1440 Sling Shot Extreme (ES 3.1) Graphics (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Blackview R6 | |
2560x1440 Sling Shot Extreme (ES 3.1) Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Blackview R6 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 |
PCMark for Android | |
Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 | |
Work 2.0 performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
ZTE Blade A510 |
Geekbench 4.4 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Compute RenderScript Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 |
Im Internet surft man mit dem Gretel A9 etwas flotter als mit vielen gleichteuren Geräten. Auch hier legt das Blackview R6 aber nochmal deutlich drauf. Auch aufwändigere Seiten mit HTML-5-Einsatz werden noch einigermaßen flüssig dargestellt.
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 |
* ... kleinere Werte sind besser
Bei den Speicherzugriffen sehen wir uns zunächst die Zugriffe auf die microSD an, die wir mit unserer Referenzkarte, einer Toshiba Exceria Pro M401, testen. Hier bleibt das Gretel A9 hinter seinen Möglichkeiten zurück und greift nur sehr langsam auf den externen Speicher zu. Dass die möglichen Datenraten der Karte nicht mal ansatzweise ausgenutzt werden, könnte man in dem Preissegment noch verschmerzen, aber fast alle Vergleichsgeräte sind auch noch flotter als das Gretel A9.
Beim Zugriff auf den internen Speicher ist unser Testgerät dann aber wieder deutlich schneller als die Vergleichgeräte. Besonders die sequentiellen Zugriff erfolgen mit deutlich höherem Datendurchsatz.
AndroBench 3-5 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 | |
Sequential Read 256KB SDCard (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 | |
Sequential Write 256KB SDCard (nach Ergebnis sortieren) | |
Gretel A9 | |
Archos 50 Platinum 4G | |
Blackview R6 | |
Lenovo C2 | |
ZTE Blade A510 |
Spiele
Anspruchsvolle Spiele sind eher nichts für das Gretel A9, bei Asphalt 8: Airborne in hohen Details ist ein deutliches Ruckeln sichtbar. Das Spiel ist zwar noch spielbar, Spaß macht es aber nicht so recht. Einfachere Games wie "Angry Birds 2" sind da schon eher was für unser Testgerät, die meistert es problemlos.
Die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor funktioniert einwandfrei.
Emissionen
Temperatur
Schon im Idle-Betrieb wird das Gretel A9 mit maximal 36,6 °C spürbar warm, unter Last können es sogar bis zu 43,4 °C werden. Das ist noch nicht kritisch, aber unter Umständen schon unangenehm. Ärgerlich auch, dass die stärkste Erwärmung im Bereich des Ohrhörers stattfindet, das sind keine optimalen Voraussetzungen zum längeren Telefonieren.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 34.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der kleine Lautsprecher an der Rückseite klingt deutlich dumpfer, wenn man das Smartphone auf den Tisch legt. Hält man es hoch und verdeckt den Lautsprecher nicht, so kann er nicht sonderlich laut werden: 79 dB(A) sind das Höchste der Gefühle. Der Klang ist OK, und obwohl die Messungen mit der Software ARTA etwas anderes vermuten lassen, schlagen die Höhen nicht unangenehm heraus. Der Lautsprecher ist zwar schwachbrüstig, aber insgesamt für Sprache und Gesang gar nicht so schlecht geeignet, wenn man ihn mit anderen günstigen Smartphones vergleicht.
Wer aber auf richtig gute Musikwiedergabe steht, der sollte sich vielleicht einen guten Kopfhörer oder Lautsprecher besorgen und diesen per Bluetooth oder Klinkenstecker anschließen: Hier können wir dem Gretel A9 eine saubere Sound-Wiedergabe bescheinigen.
Gretel A9 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (79 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.3% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8.7% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 10.5% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (12.2% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5.6% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (6.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (35% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 83% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 1% vergleichbar, 16% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 92% aller getesteten Geräte waren besser, 1% vergleichbar, 6% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Lenovo C2 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (80.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 34.3% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (8.5% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 6% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (7.5% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2.1% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (2.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (25.9% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 62% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 7% vergleichbar, 32% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 77% aller getesteten Geräte waren besser, 4% vergleichbar, 18% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch ist im ausgeschalteten Zustand sehr gering: Im Standby-Modus werden 0,22 Watt verbraucht, ebenfalls kein hoher Wert. Im Idle-Modus, also bei eingeschaltetem Bildschirm ohne große Belastung des Systems, messen wir mit minimal 0,77 Watt und maximal 2,2 Watt einen spürbar höheren Verbrauch als bei den Vergleichsgeräten. Unter Last zählt das Gretel A9 auch nicht zu den sparsamsten Geräten, das Blackview R6 braucht aber nochmals deutlich mehr Energie.
Aus / Standby | 0.01 / 0.22 Watt |
Idle | 0.77 / 1.99 / 2.2 Watt |
Last |
4.99 / 5.14 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Gretel A9 2300 mAh | Archos 50 Platinum 4G 2200 mAh | Blackview R6 3000 mAh | Lenovo C2 2750 mAh | ZTE Blade A510 2200 mAh | |
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Stromverbrauch | 18% | -12% | 24% | 12% | |
Idle min * | 0.77 | 0.59 23% | 0.78 -1% | 0.71 8% | 0.61 21% |
Idle avg * | 1.99 | 1.68 16% | 1.63 18% | 1.62 19% | 1.75 12% |
Idle max * | 2.2 | 1.79 19% | 1.84 16% | 1.64 25% | 1.83 17% |
Last avg * | 4.99 | 4.22 15% | 7.47 -50% | 3.24 35% | 4.49 10% |
Last max * | 5.14 | 4.26 17% | 7.47 -45% | 3.36 35% | 5.14 -0% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Was das Gretel A9 aus seinem kleinen Akku holt, der 2.300 mAh oder 8,7 Wh bereitstellen kann, sind passable Laufzeiten. Das Lenovo C2 oder das Blackview R6 halten aber nochmal deutlich länger durch. Konkret kann man mit unserem Testgerät 7:38 Stunden ununterbrochen im WLAN surfen, unter voller Last hält es knapp 3 Stunden durch.
Während unseres Tests fällt uns auf, dass wir das Gerät recht oft laden müssen: Besonders bei vielfältiger Belastung durch Benchmarks usw. entlädt sich das Gretel A9 doch recht schnell. Die Ladezeit mit dem beiliegenden Ladegerät ist trotz fehlendem QuickCharge annehmbar: In etwas mehr als zwei Stunden ist der Akku wieder voll.
Gretel A9 2300 mAh | Archos 50 Platinum 4G 2200 mAh | Blackview R6 3000 mAh | Lenovo C2 2750 mAh | ZTE Blade A510 2200 mAh | |
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Akkulaufzeit | -16% | 25% | 55% | -9% | |
WLAN | 458 | 384 -16% | 604 32% | 662 45% | 416 -9% |
Last | 174 | 203 17% | 287 65% |
Pro
Contra
Fazit
Gretels Auftakt bei notebookcheck gelingt gar nicht mal so schlecht: Das Gretel A9 ist ein sehr solides Einsteiger-Smartphone, das sogar mit einigen Qualitäten überrascht, die die Konkurrenz nicht bieten kann. Einen Fingerabdrucksensor sucht man beispielsweise bei anderen Geräten oft vergebens, und auch die Speicherausstattung ist gut. Man kann mit dem Smartphone vernünftig telefonieren, auch der Bildschirm ist qualitativ völlig in Ordnung und bietet dank MiraVision vielfältige Einstellungsmöglichkeiten. Die Prozessorleistung ist gut, die Grafikleistung hingegen lässt zu wünschen übrig, für Spieler ist das Gretel A9 also nur bedingt geeignet. Der Lautsprecher ist zwar leise, aber klanglich keine völlige Katastrophe und die Akkulaufzeiten sind ordentlich: Ein bis zwei Arbeitstage hält das Gretel A9 bei normalem Gebrauch durch.
Wo liegen also die Schwächen des nicht mal 100 Euro teuren Gerätes? Eindeutig bei den Kameras. Auch wenn man die Hauptkamera für Schnappschüsse verwenden kann, so ist die Interpolation von Bildern nicht mehr zeitgemäß, und die Frontkamera löst mit 2 Megapixel einfach zu gering auf, um vernünftige Bilder zu machen. Im Dunkeln erkennt die Hauptkamera fast gar nichts, und Videos lassen sich nur mit 720p aufzeichnen. Kleinere Qualitätsmängel am Gehäuse könnte man dem Gerät vielleicht noch verzeihen, aber die schlechten Kameras dürften wohl für viele Käufer ein Knock-out-Kriterium sein.
Gretel bringt mit dem A9 ein Einsteiger-Smartphone für unter 100 Euro auf den Markt, das durchaus einiges bietet: Fingerabdrucksensor, viel Speicher, vergleichsweise hohe Systemleistung. Die schwachen Kameras könnten allerdings viele Käufer vom Kauf abhalten.
Das wäre aber schade, denn wenn man nicht soviel Geld in der Tasche hat, kann man dem Gretel A9 durchaus eine Chance geben und bekommt dann eine bessere Ausstattung als bei vielen Vergleichsgeräten.
Gretel A9
- 12.06.2017 v6 (old)
Florian Wimmer