Test Blackview R6 Smartphone
Blackview ist ein chinesischer Hersteller, der es sich scheinbar zum Ziel gemacht hat, die etablierten Hersteller mit sehr günstigen Smartphones mit ordentlicher Ausstattung zu ärgern. So ist auch unser aktuelles Testgerät, das Blackview R6, ein Preisbrecher: Full-HD-Screen, Fingerabdrucksensor und 32 GB interner Speicher für gerade mal 130 Euro? Das bekommt man nicht häufig zu sehen. Allerdings muss man sich etwas anstrengen, um an unser Testgerät überhaupt heranzukommen: Bei großen Online-Shops bekommt man es nicht oder nur über Drittanbieter, meist muss man wohl einen Importshop aufsuchen oder das Gerät direkt in China bestellen. Ob sich das lohnt, klären wir im Test.
Auch die Vergleichsgeräte können mit der tollen Ausstattung des Blackview R6 nicht mithalten: Das Coolpad Modena 2, das Wileyfox Spark X, das Wiko Robby oder das im Straßenpreis nochmal 40 Euro teurere Lenovo Moto G4 treten gegen unser Testgerät an und sollen zeigen, ob das Blackview R6 wirklich ein Schnäppchen ist.
Gehäuse
Mit 10 Millimetern Dicke wird auf den ersten Blick klar, dass das Blackview R6 kein graziles Smartphone ist. Auch beim Gewicht waren die Designer nicht zimperlich: 198 Gramm bringt das Smartphone auf die Waage, das ist fühlbar schwerer als alle Vergleichsgeräte. Was man Blackview aber zugute halten muss, ist, dass sie das 5,5-Zoll-Display in ein recht kompaktes Gehäuse gepackt haben, wenn man Höhe und Breite des Gerätes betrachtet. Grau, Silber und Gold sind die drei verfügbaren Farben.
Mit 2,5D-Glas bringt das Blackview R6 auch einen aktuellen Designtrend mit, der Metallrahmen macht das Gehäuse des Einsteiger-Smartphones ein wenig höherwertiger. Die abnehmbare Rückseite ist aus Kunststoff, darunter findet sich allerdings ein fest verschraubter Akku. Trotz des recht dicken Gehäuses kommt starker Druck auf die Rückseite bis zum Bildschirm durch. Auch an der Vorderseite muss man stark drücken, um eine sichtbare Reaktion im Flüssigkristall auszulösen. Das Smartphone lässt sich etwas verwinden, was ebenfalls leichte Bildstörungen auslöst, das Gerät knarzt dabei ganz leise.
Insgesamt ist der Qualitätseindruck des Gehäuses für ein Einsteigergerät gut. Hohes Gewicht und das dicke Gehäuse dürfen einen allerdings nicht stören.
Ausstattung
32 GB Massenspeicher bietet keines der Vergleichsgeräte, ebenso wenig wie 3 GB Arbeitsspeicher. Das Blackview R6 ist also in Sachen Speicher gut ausgestattet. Man kann den Speicher per microSD-Karte erweitern, allerdings muss man das Gerät neu starten, wenn man eine Karte eingelegt hat, damit sie erkannt wird. Auch das funktioniert allerdings nicht immer, hier scheint es Probleme mit dem Leser zu geben. Immerhin verbaut Blackview allerdings einen separaten microSD-Leser, sodass man die Dual-SIM-Funktion auch nutzen kann, wenn eine microSD-Karte eingelegt ist. USB-OTG wird von dem Anschluss unterstützt, man kann also auch externe Datenträger anschließen.
Software
Android 6.0 wird als Betriebssystem eingesetzt, die Sicherheitspatches stammen vom Oktober 2016, sind also nicht mehr ganz aktuell. Während unseres Tests wurde uns ein Update angeboten, es macht allerdings die Sicherheitspatches nicht aktueller, auch die Android-Version bleibt bei 6.0. An zusätzlicher Software installiert Blackview die Dateiübertragungssuite "Xender" und eine smartphoneweite Suche unter dem Namen "Scan". Man kann zusätzliche Effekte für die Touchberührung auswählen, beispielsweise Herbstblätter.
Kommunikation und GPS
LTE ist in dieser Preisklasse zwar schon weitverbreitet, aber immer noch keine Selbstverständlichkeit. LTE mit einer Downloadgeschwindigkeit von bis zu 300 MBit pro Sekunde allerdings ist nun wirklich eine Seltenheit in Smartphones um die 130 Euro. Das Blackview R6 ist hier also ebenfalls gut ausgestattet. Dafür muss man mit nur zwei UMTS-Bändern Vorlieb nehmen, immerhin fünf LTE-Bänder sind verfügbar, mit dabei alle wichtigen Bänder für Mitteleuropa. Der LTE-Empfang im innerstädtischen Bereich ist stabil, auch in Innenräumen haben wir meist 3/4 der Empfangsstärke.
In Sachen WLAN hat das Blackview R6 erstmal keinen Vorsprung gegenüber den Vergleichsgeräten: Die Standards 802.11 b/g/n sind vorhanden und damit die Minimalaustattung für aktuelle Smartphones. Das weniger genutzte 5-GHz-Band kann man also nicht verwenden, ebensowenig kann man über den schnellen 802.11-ac-Standard mit dem Internet kommunizieren. Die Geschwindigkeit in unserem standardisierten Test ist im Durchschnitt auf Klassenniveau, wobei das Blackview R6 Daten per WLAN wesentlich schneller sendet als empfängt. In der Praxis geht der Seitenaufbau nahe am Router einigermaßen flott vonstatten, in zehn Metern Entfernung vom Zugangspunkt und durch drei Wände ist noch das halbe Signal vorhanden, der Seitenaufbau ist etwas langsamer.
Networking | |
iperf3 transmit AX12 | |
Blackview R6 | |
Coolpad Modena 2 | |
Wileyfox Spark X | |
iperf3 receive AX12 | |
Wileyfox Spark X | |
Coolpad Modena 2 | |
Blackview R6 |
In Innenräumen kann uns das Blackview R6 nicht orten. Im Freien dauert es ein paar Sekunden, dann ist aber ein recht stabiles GPS-Signal aufgebaut und wir werden auf bis zu vier Meter genau geortet.
Als Praxistest nehmen wir das Blackview R6 mit auf einen Fahrradausflug und packen auch das Profi-Navi Garmin Edge 500 ein. Knapp 500 Meter kürzer ist die Strecke, die das Blackview R6 misst, das ist auch kein Wunder, denn es zeichnet recht oft einfach gerade Linien, wo das Garmin Edge 500 unsere Fahrt wesentlich genauer nachvollzieht. Das Blackview R6 kann man für die Freizeitnavigation wohl nutzen, es gibt aber deutlich exaktere Geräte auch schon in dieser Preisklasse, beispielsweise das Lenovo Moto G4.
Telefonfunktionen und Sprachqualität
Bei der Telefonapp setzt Blackview auf Googles Standard-App, die mit Android ausgeliefert wird. Damit steht einem der Zugriff auf Kontakte und kürzliche Anrufe über Reiter im oberen Bereich der App zu Verfügung. Auf das Tastenfeld kann man jederzeit zugreifen, indem man auf den runden Button in der App tippt.
Die Sprachqualität des Ohrhörers ist recht gut, allerdings klingt das Gegenüber recht leise. Es sind kaum Störgeräusche zu vernehmen, die Stimme klingt allenfalls ein wenig dumpf. Das Mikrofon ist sehr empfindlich eingestellt und übersteuert schnell bei lauteren Stimmen. Dafür werden auch leisere Töne noch gut erkannt. Über den eingebauten Lautsprecher wird Sprache recht höhenlastig wiedergegeben und klingt dadurch etwas dünn. Wir selbst kommen beim Gegenüber via Freisprecheinrichtung ganz gut an, bei leisen Stimmen gibt es aber Probleme mit der Übertragung.
Kameras
Mit 13 Megapixel an der Rückseite und 5 Megapixel an der Vorderseite sind die Kameras des Blackview R6 recht hochauflösend, andere Smartphones in dieser Preisklasse bieten aber die gleichen Megapixel-Werte. Einen Dual-LED-Blitz an der Rückseite muss man schon länger suchen.
Die Bilder der rückwärtigen Kamera sind passabel: Sie haben einen deutlichen Blaustich und der Autofokus arbeitet nicht immer exakt. Die Detailschärfe ist auch eher mau. Objektkanten haben eine leichte Doppelkontur. Die Dynamik bei dunklen und hellen Flächen ist aber ganz ordentlich. Bei schwachem Licht haben Farbflächen mit deutlichem Rauschen zu kämpfen, außerdem ist die Lichtausbeute nicht gerade hoch. Zugutehalten muss man der Kamera hier, dass die Schärfe recht gut gelingt. Videos lassen sich in 1080p aufzeichnen. Auch hier ist ein Blaustich erkennbar. Beim Übergang von hellen zu dunklen Orten folgt die Belichtung recht flott, die Schärfe muss man allerdings meist manuell nachjustieren.
Die Frontkamera mit ihrem Fixfokus macht im Nahbereich recht unscharfe Bilder, bei gutem Licht stimmen aber zumindest die Farben und beim richtigen Abstand auch die Schärfe. Größere Farbflächen wirken schnell fleckig.
Bildervergleich
Wählen Sie eine Szene und navigieren Sie im ersten Bild. Ein Klick ändert die Position bei Touchscreens. Ein Klick auf die vergrößerten Bilder öffnet das Original in einem neuen Fenster. Das erste Bild zeigt das skalierte Foto, welches mit dem Testgerät aufgenommen wurde.
Szene 1Szene 2Szene 3Im Labor muss die Hauptkamera noch mal zeigen, was sie kann. Unter festgelegten Lichtbedingungen fotografieren wir unser Testbild und die Referenzfarben. Die Farbflächen wirken auch hier recht unruhig und fleckig, außerdem werden die Farben teils zu hell und teils zu dunkel dargestellt. Beim Foto der Referenzkarte freuen wir uns über recht scharfe Schriftränder, auch hier zeigt sich aber die fleckige Farbdarstellung. In der Bildmitte ist die Darstellung scharf, nach den Rändern hin wird sie aber deutlich unschärfer.
Zubehör und Garantie
Blackview liefert ein recht umfangreiches Zubehörpaket mit: So sind eine Kunststoffhülle und eine Displayschutzfolie ebenso im Karton enthalten wie ein Headset und natürlich ein Ladegerät mit USB-Kabel.
Mit der Garantie könnte es schwierig werden, eventuell muss das Gerät im Garantiefall nach China eingesandt werden. Blackview gibt auf seiner Website keine Informationen über Garantieleistungen. Wenn man das Gerät bei einem Händler in der EU kauft, hat man zumindest 24 Monate Gewährleistungsrecht, allerdings muss man nach sechs Monaten nachweisen, dass der Fehler schon bei der Auslieferung bestand.
Eingabegeräte & Bedienung
Als virtuelle Tastatur setzt Blackview auf Googles Standard-App. Das ist auch völlig legitim, denn damit lässt es sich schnell schreiben und Googles App bietet auch viele Funktionen.
Der Touchscreen bietet eine sehr glatte Oberfläche, dadurch kann der Finger gut gleiten. Er ist auch in den Ecken und an den Rändern sehr empfindlich und präzise, sodass der Nutzer sein Smartphone insgesamt gut bedienen kann.
In dieser Preisklasse keineswegs selbstverständlich ist der Fingerabdrucksensor an der Rückseite. Er funktioniert zuverlässig, es gibt aber in hochwertigeren Smartphones Sensoren, die das Gerät noch schneller freischalten.
Mittels Gestensteuerung lässt sich das Smartphone durch Doppeltippen auf den ausgeschalteten Bildschirm aufwecken oder es lassen sich durch das Zeichnen von Buchstaben Apps starten. Das funktioniert einigermaßen zuverlässig, wenn man eine gewisse Eingewöhnungszeit hinter sich hat.
Display
Ein weiteres Highlight in der Preisklasse ist das Full-HD-Display mit 5,5 Zoll Durchmesser. Die meisten Vergleichsgeräte bieten nur 1.280 x 720 Pixel, nur das etwas teurere Lenovo Moto G4 kann in Sachen Auflösung mithalten. Bei der Helligkeitsverteilung sind wir allerdings mit unserem Testgerät nicht zufrieden: Mit 81 Prozent ist die nicht sehr gleichmäßig und damit wirken große Farbflächen oft uneinheitlich ausgeleuchtet.
|
Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 357 cd/m²
Kontrast: 1173:1 (Schwarzwert: 0.3 cd/m²)
ΔE Color 8.7 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 10.5 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.04
Blackview R6 IPS, 1920x1080, 5.5" | Wileyfox Spark X IPS, 1280x720, 5.5" | Wiko Robby IPS, 1280x720, 5.5" | Coolpad Modena 2 IPS, 1280x720, 5.5" | Lenovo Moto G4 IPS, 1920x1080, 5.5" | |
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Bildschirm | 11% | 16% | 2% | 29% | |
Helligkeit Bildmitte | 352 | 554 57% | 621 76% | 482 37% | 724 106% |
Brightness | 320 | 542 69% | 576 80% | 468 46% | 723 126% |
Brightness Distribution | 81 | 96 19% | 88 9% | 86 6% | 87 7% |
Schwarzwert * | 0.3 | 0.68 -127% | 0.73 -143% | 0.63 -110% | 0.71 -137% |
Kontrast | 1173 | 815 -31% | 851 -27% | 765 -35% | 1020 -13% |
Delta E Colorchecker * | 8.7 | 5.2 40% | 4.7 46% | 6.5 25% | 4.5 48% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 15.1 | 10.7 29% | 9.4 38% | 12.4 18% | 8.4 44% |
Delta E Graustufen * | 10.5 | 6.8 35% | 5.2 50% | 7.3 30% | 4.9 53% |
Gamma | 2.04 108% | 2.24 98% | 2.51 88% | 1.91 115% | 2.44 90% |
CCT | 8529 76% | 7118 91% | 7505 87% | 7249 90% | 6496 100% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 102 Hz | ≤ 1 % Helligkeit | |
≤ 11.13 cd/m² Helligkeit | |||
Das Display flackert mit 102 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 1 % (11.13 cd/m²) und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 102 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Die Helligkeitsschwankungen traten im Test nur bei geringer Helligkeit auf, daher betrifft es nur wenige Anwendungsbereiche wie das Lesen im Dunklen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8715 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Weil der Schwarzwert mit 0,3 cd/m² recht gut ist, rettet sich das Blackview R6 noch auf ein Kontrastverhältnis von 1173:1, trotz der niedrigen Helligkeit das Beste im Vergleichsfeld. Farben wirken auf dem Display dennoch etwas flau.
Das mag am sehr starken Blaustich liegen, der beim Test mit der Software CalMAN und dem Spektralfotometer sichtbar wird. Auch die Farbabweichungen zum Referenzfarbraum sRGB sind wesentlich höher als bei den Vergleichsgeräten. Mit 97,5 Prozent ist der Farbraum aber recht gut abgedeckt. Mittels der App "MiraVision" in den Einstellungen lässt sich die Bilddarstellung umfangreich konfigurieren.
Empfindliche Naturen sollten vorsichtig sein: Bei niedrigen Helligkeiten nutzt Blackview Pulsweitenmodulation, um die Bildschirmhelligkeit zu senken, das bedeutet, der Bildschirm wird einfach kurz abgeschaltet und wirkt dann für das Auge dunkler. Das passiert beim Blackview R6 mit einer Frequenz von 102 Hertz in der Sekunde, wenn die Bildschirmhelligkeit ein Prozent beträgt. Keine sehr hohe Frequenz, darum kann sie von sensiblen Nutzern durchaus als Flackern wahrgenommen werden.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
44 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 11 ms steigend | |
↘ 33 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 98 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
44 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 18 ms steigend | |
↘ 26 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 71 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Im Freien bekommt man wegen der spiegelnden Display-Oberfläche und der geringen Helligkeit des Displays schnell Probleme mit der Lesbarkeit von Text auf dem Bildschirm. Die Blickwinkel sind allerdings in Ordnung: Auch wenn sich hier ab und an die Farben des Bildschirminhalts leicht verschieben, kann man den Bildschirminhalt auch aus sehr flachen Winkeln noch gut erkennen.
Leistung
Für die Leistung ist im Blackview R6 das SoC Mediatek MT6737T zuständig. Es besitzt vier Prozessorkerne und taktet mit maximal 1,44 GHz. Über die Vergleichsgeräte kommt das Blackview R6 damit allerdings kaum hinaus: Die Leistung liegt teils sogar etwas unter dem Niveau der gleich teuren Vergleichsgeräte, im Single-Core-Modus teils etwas höher. Im Alltag muss man sich ab und an auf kleinere Ruckler in der Navigation durch die Menüs einstellen, durch den großen Arbeitsspeicher können aber viele Apps im Hintergrund am Laufen gehalten werden.
Als Grafikchip kommt die ARM Mali-T720 MP2 zum Einsatz, die mit 650 MHz taktet und zwei Kerne besitzt. Dank ihr kann das Blackview R6 mit seinen gleichteuren Konkurrenten gleichziehen oder sie sogar leicht überholen, was die Grafikleistung angeht. Im Alltag dürfte der Unterschied aber nicht spürbar sein.
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Wiko Robby | |
Coolpad Modena 2 | |
Lenovo Moto G4 |
Geekbench 4.0 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Coolpad Modena 2 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Coolpad Modena 2 |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Wiko Robby | |
Coolpad Modena 2 | |
Lenovo Moto G4 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Wiko Robby | |
Coolpad Modena 2 | |
Lenovo Moto G4 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Wiko Robby | |
Coolpad Modena 2 | |
Lenovo Moto G4 | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Wiko Robby | |
Coolpad Modena 2 | |
Lenovo Moto G4 |
GFXBench 3.1 | |
on screen Manhattan ES 3.1 Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Wiko Robby | |
Coolpad Modena 2 | |
Lenovo Moto G4 | |
1920x1080 Manhattan ES 3.1 Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Wiko Robby | |
Coolpad Modena 2 | |
Lenovo Moto G4 |
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Wiko Robby | |
Coolpad Modena 2 | |
Lenovo Moto G4 |
Beim Surfen im Web ist das Blackview R6 vergleichsweise flott unterwegs, besonders mit neuen Technologien wie HTML5 oder JavaScript scheint es etwas besser zurecht zu kommen als seine gleichteuren Kollegen. Jedenfalls platziert es sich in den Benchmarks recht weit vorne und auch unsere praktischen Erfahrungen lassen ein einigermaßen flüssiges Surfen wahrscheinlich erscheinen.
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Wiko Robby | |
Coolpad Modena 2 | |
Lenovo Moto G4 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Wiko Robby | |
Coolpad Modena 2 | |
Lenovo Moto G4 |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Wiko Robby | |
Coolpad Modena 2 | |
Lenovo Moto G4 |
* ... kleinere Werte sind besser
Was die Speicherzugriffe angeht, ist das Blackview R6 recht flott: Sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben ist es deutlich schneller als die meisten gleichteuren Geräte.
Wenn es allerdings um den Zugriff auf die microSD-Karte geht, haben wir ja schon erwähnt, dass es hier Probleme mit dem Leser gibt. Wir können die Zugriffsraten diesmal aus eben diesem Grund nicht mit unserer Referenzkarte von Toshiba überprüfen, bei einer anderen Karte von Hama allerdings bringt das Blackview R6 nur recht geringe Übertragungsraten zustande. Maximal 45 MB/s wären möglich, beim Lesen wird nur knapp die Hälfte erreicht, beim Schreiben sind es sogar nur 9,34 MB/s. Immerhin lässt sich die microSD-Karte als interner Speicher formatieren und auch Apps lassen sich auf die microSD-Karte auslagern. Als interner Speicher sollte man die Karte bei diesen Übertragungsraten allerdings nicht verwenden.
AndroBench 3-5 | |
Sequential Read 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Wiko Robby | |
Coolpad Modena 2 | |
Lenovo Moto G4 | |
Sequential Write 256KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Wiko Robby | |
Coolpad Modena 2 | |
Lenovo Moto G4 | |
Random Read 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Wiko Robby | |
Coolpad Modena 2 | |
Lenovo Moto G4 | |
Random Write 4KB (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Wiko Robby | |
Coolpad Modena 2 | |
Lenovo Moto G4 | |
Sequential Read 256KB SDCard (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Wiko Robby | |
Coolpad Modena 2 | |
Lenovo Moto G4 | |
Sequential Write 256KB SDCard (nach Ergebnis sortieren) | |
Blackview R6 | |
Wileyfox Spark X | |
Wiko Robby | |
Coolpad Modena 2 | |
Lenovo Moto G4 |
Spiele
Wir spielen ein flottes 3D-Game, nämlich "Temple Run 2", um zu sehen, wie sich das Blackview R6 hier schlägt. Die Steuerung per Touchscreen und Lagesensor funktioniert jedenfalls sehr zuverlässig, allerdings ist das Spiel nicht immer ganz ruckelfrei. Das Game lässt sich zwar spielen, es wirkt aber so, als bewege man sich ständig an der Grenze zum Ruckeln. Das macht auch Sinn: Die Grafikeinheit ist für Auflösungen von 720p ausgelegt, bei Full-HD kommt sie schnell an ihre Grenzen. Einfachere 2D-Games wie "Angry Birds" hingegen laufen problemlos.
Emissionen
Temperatur
Schon im Idle-Betrieb ist eine leichte Erwärmung spürbar: 35,2 °C an der oberen Vorderseite. Die Front wird auch großflächig leicht warm, unter maximaler Last wird diese Erwärmung noch deutlich spürbarer. Mit maximal 41,4 °C ist die aber dann doch unterhalb eines kritischen Bereichs, auch nach längerer Last kann man das Smartphone noch gut in der Hand halten.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der kleine Lautsprecher an der Rückseite tut sich hörbar schwer damit, Musik mit hochwertigem Klang wiederzugeben. Das Problem ist einerseits der fehlende Bass, andererseits sind auch die tieferen Mitteltöne kaum hörbar, sodass sich das Klangspektrum auf einen kleinen Teil der höheren Mitten und Höhen beschränkt. Dadurch ist der Lautsprecher recht quäkig und es kommt beim Musikhören kaum Spaß auf. Auch die maximale Lautstärke ist eher unterdurchschnittlich.
Die Soundausgabe per Bluetooth oder Klinkenstecker macht keine Probleme: Hier bekommt man klaren Sound auf die Lautsprecher oder Kopfhörer.
Blackview R6 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (81.2 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 28.1% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (12.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | zu hohe Mitten, vom Median 8.3% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (10.9% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(±) | zu hohe Hochtöne, vom Median nur 5% abweichend
(±) | durchschnittlich lineare Hochtöne (9.4% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(-) | hörbarer Bereich ist nur wenig linear (30% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 76% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 4% vergleichbar, 20% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 87% aller getesteten Geräte waren besser, 3% vergleichbar, 10% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Lenovo Moto G4 Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (86.6 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 24.6% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (10.2% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.4% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.7% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 3.4% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (3.1% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (18.6% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 17% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 9% vergleichbar, 74% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 12%, durchschnittlich ist 37%, das schlechteste Gerät hat 134%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 38% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 54% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Frequenzdiagramm im Vergleich (Checkboxen oben an-/abwählbar!)
Akkulaufzeit
Energieaufnahme
Ausgeschaltet und im Standby-Modus braucht das Blackview R6 kaum Energie. Das ist die gute Nachricht. Auch im Idle-Betrieb ist das Smartphone noch sehr genügsam, braucht im Idle-Betrieb maximal 1,84 Watt. Unter Last allerdings schnellt der Stromverbrauch nach oben und ist mit 7,47 Watt dann doch sehr hoch. Auch auffällig: Der Stromverbrauch liegt ab einem gewissen Lastgrad immer an, egal ob das Smartphone unter 3/4 oder voller Last läuft.
Aus / Standby | 0.02 / 0.09 Watt |
Idle | 0.78 / 1.63 / 1.84 Watt |
Last |
7.47 / 7.47 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Blackview R6 3000 mAh | Wileyfox Spark X 3000 mAh | Wiko Robby 2500 mAh | Coolpad Modena 2 2500 mAh | Lenovo Moto G4 3000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | 23% | -5% | 10% | 5% | |
Idle min * | 0.78 | 0.53 32% | 0.92 -18% | 0.64 18% | 0.65 17% |
Idle avg * | 1.63 | 1.76 -8% | 2.12 -30% | 1.96 -20% | 1.89 -16% |
Idle max * | 1.84 | 1.86 -1% | 2.34 -27% | 1.98 -8% | 1.92 -4% |
Last avg * | 7.47 | 3.97 47% | 5.3 29% | 4.99 33% | 5.28 29% |
Last max * | 7.47 | 4.21 44% | 5.78 23% | 5.48 27% | 7.45 -0% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Ein Akku mit 3.000 Milliamperestunden oder 11,4 Wattstunden ist durchaus gehobener Durchschnitt in der Preisklasse des Blackview R6. Durch die teils hohen Energieverbrauchswerte allerdings kann das Blackview R6 nicht ganz so viel daraus machen, wie man es sich wünschen würde. 10:04 Stunden im WLAN-Test sind kein schlechtes Ergebnis, werden aber von vielen anderen Smartphones der Klasse deutlich überboten.
Wenn man sein Smartphone viel belastet, hält der Akku knapp einen Arbeitstag durch. Wer sein Smartphone nur gelegentlich nutzt, der kommt wohl auch zwei Tage ohne Laden aus. Alle zwei Tage muss man sich aber auf einen Besuch an der Steckdose einrichten. Bei anderen Smartphones der Preisklasse kann man auch mal drei Tage ohne Ladezyklus schaffen. Der dauert übrigens mit knapp zwei Stunden durchschnittlich lang, eine Schnellladefunktion gibt es nicht.
Blackview R6 3000 mAh | Wileyfox Spark X 3000 mAh | Wiko Robby 2500 mAh | Coolpad Modena 2 2500 mAh | Lenovo Moto G4 3000 mAh | |
---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | 21% | 8% | -14% | 10% | |
WLAN | 604 | 675 12% | 712 18% | 518 -14% | 698 16% |
Last | 203 | 264 30% | 199 -2% | 211 4% | |
Idle | 1381 | 1253 | 1199 | ||
H.264 | 777 | 706 |
Pro
Contra
Fazit
Wenn man sich auf das Wagnis in Sachen Garantie einlässt, dann bekommt man mit dem Blackview R6 ein knallhart kalkuliertes Einsteiger-Smartphone, das sein Geld in jedem Fall wert ist. Das System läuft stabil und ist in ein recht stabiles Gehäuse verpackt. Die Ausstattung ist mit Fingerabdrucksensor und großem Speicher für dieses Preisniveau sehr gut, das Display löst hoch auf.
Mit einigen Nachteilen muss man bei dem knappen Budget natürlich auch leben: Die Kamerabilder sind nicht wirklich scharf und haben einen deutlichen Blaustich. Einen starken Blaustich findet man auch beim Bildschirm, der zudem recht dunkel ist und starke Farbabweichungen mitbringt. Das GPS-Modul arbeitet recht ungenau und ob die microSD-Karte gelesen wird, ist scheinbar Glückssache. Außerdem ist der Energieverbrauch unter Last sehr hoch.
Ein schweres, aber stabiles Smartphone mit hochauflösendem Bildschirm und sehr guter Ausstattung für den veranschlagten Preis bringt Blackview mit dem R6 auf den Markt. Nachteile gibt es im Bereich der Leistungsaufnahme und der Displayhelligkeit. Wer damit leben kann, der bekommt viel für sein Geld.
Die Akkulaufzeiten sind aber dank großem Akku dann letztendlich akzeptabel, das Gehäuse erwärmt sich nicht übermäßig und die Leistung ist auf Klassenniveau, sodass man das Blackview R6 allen Pfennigfuchsern, denen ein schweres Smartphone nichts ausmacht, durchaus empfehlen kann.
Blackview R6
- 15.02.2017 v6 (old)
Florian Wimmer