Test Fujitsu LifeBook U728 (i5-8250U, FHD) Laptop
Fujitsu, einst unter dem Namen Fujitsu-Siemens bekannt, hat sich zum Großteil aus dem PC-Markt zurückgezogen. Einzig und allein im Geschäft mit Business-PCs ist der japanische Hersteller noch aktiv, aber selbst in diesem Bereich wird Fujitsu den Großteil der PC-Sparte bald an Lenovo verkaufen. Doch auch mit Lenovo als neuem Besitzer wird der Name Fujitsu erhalten bleiben und die PC-Sparte eigenständig weitergeführt.
Die LifeBooks bilden das Herz von Fujitsus bestehenden Anstrengungen auf dem Markt, sie konkurrieren mit Schwergewichten wie HP EliteBooks, Dell Latitudes und Lenovo ThinkPads. Das LifeBook U728, eines der kleinsten und kompaktesten Business-Notebooks von Fujitsu, ist unser heutiges Testgerät. Es tritt an gegen Konkurrenten wie das HP EliteBook 830 G5, Lenovo ThinkPad X280 und Dell Latitude 7280 – das neue Latitude 7290 konnten wir bisher leider noch nicht testen, daher nehmen wir auch noch das Dell Latitude 7390 in den Vergleich mit auf.
Das Testgerät enthält den Intel Core i5-8250U, 8 GB RAM, eine 256-GB-SSD sowie ein Full-HD-Display und ein LTE-Modul. Mit diesen Komponenten kostet es aktuell mindestens 1.130 Euro.
Wir erweitern unser Team und suchen News-Redakteure sowie Unterstützung für unsere Video-Produktion im Raum Hamburg.
Details
Gehäuse & Ausstattung
Während es bei Notebooks für Privatkunden oftmals darum geht, ein visuell möglichst ansprechendes Design zu erschaffen, gelten bei Business-Laptops andere Werte. Notebooks für Firmen setzen auf eine zurückhaltendere, konservativere Gestaltung. Auch das LifeBook U728 mit seinem fast komplett schwarzen Gehäuse entspricht diesem Ideal. Dabei kann man auf keinen Fall sagen, dass es sich um ein hässliches Gerät handelt, vielmehr wirkt das Design zeitlos und professionell.
Selbstverständlich geht es beim Gehäuse um mehr als nur die Optik: Die Basiseinheit, die teilweise aus Aluminium und teilweise aus Magnesium besteht, zeigt sich äußerst stabil und ist sehr gut verarbeitet – schade nur, dass der Wechsel-Akku nicht zu 100 % fest im Gehäuse sitzt, er wackelt etwas in seiner Halterung. Das mit einer Gummierung beschichtete Magnesium-Displaycover ist nicht ganz so stabil, kann aber punktuellen Druck vergleichsweise gut abwehren. Die Scharniere, die Fujitsu in einer traditionellen Bauweise auf der Basiseinheit verbaut, erlauben ein Öffnen um mehr als 180°, einhändiges Öffnen ist aber nicht möglich. Außerdem sind sie ab etwa 120° Öffnungswinkel sehr schwergängig, was aber eventuell auch nur eine Eigenheit unseres Testsamples sein könnte.
Das Fujitsu Laptop LifeBook U728 ist sehr einfach aufrüstbar, denn Fujitsu verwendet ein klassisches Design mit zwei kleinen Wartungsklappen an der Unterseite. Diese Service-Klappen, die nur mit Schrauben und ohne Clips montiert sind, verbergen die M.2-2280-SSD, die beiden Arbeitsspeicher-Steckplätze sowie die WWAN-Karte. Unabhängig kann man den Akku sehr einfach wechseln, da es sich um einen externen Wechsel-Akku handelt. Nicht so einfach zugänglich ist dagegen der Lüfter.
Anschlussausstattung
Die Ausstattung an Anschlüssen des LifeBook U728 ist reichhaltig. Einen VGA-Anschluss kann keiner der direkten Konkurrenten von Dell, Lenovo oder HP bieten, ebenso wenig verfügen sie über einen normalen DisplayPort-Anschluss oder einen vollwertigen SD-Kartenleser (der zudem SD-Karten vollständig aufnimmt). Dafür gibt es keinen HDMI-Anschluss und der USB-C-Port beherrscht zwar DisplayPort und Power-Delivery, aber ihm fehlt Thunderbolt 3. Stattdessen setzt Fujitsu als letzter Hersteller auf einen proprietären Dockinganschluss an der Unterseite.
Im WLAN-Übertragungstest erzielte die Intel 8625 im LifeBook ein auffällig niedriges Ergebnis im Senden-Test. Im Alltag fiel die Leistung des WLAN-Moduls aber nicht negativ auf.
SD Card Reader | |
average JPG Copy Test (av. of 3 runs) | |
Dell Latitude 7390 (Toshiba Exceria Pro M501) | |
Dell Latitude 7280 (Toshiba THN-M401S0640E2) | |
Lenovo ThinkPad X280-20KES01S00 (Toshiba Excerie Pro M501) | |
Fujitsu LifeBook U728 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Durchschnitt der Klasse Subnotebook (18.4 - 142, n=13, der letzten 2 Jahre) | |
maximum AS SSD Seq Read Test (1GB) | |
Dell Latitude 7390 (Toshiba Exceria Pro M501) | |
Dell Latitude 7280 (Toshiba THN-M401S0640E2) | |
Lenovo ThinkPad X280-20KES01S00 (Toshiba Excerie Pro M501) | |
Fujitsu LifeBook U728 (Toshiba Exceria Pro SDXC 64 GB UHS-II) | |
Durchschnitt der Klasse Subnotebook (22.5 - 207, n=13, der letzten 2 Jahre) |
Eingabegeräte
Das LifeBook U728 verfügt über eine Chiclet-Tastatur mit sechs Tastenreihen und einer dreistufigen Hintergrundbeleuchtung (aus / an / heller). Wie üblich bei Subnotebooks handelt es sich nicht um eine Tastatur in der vollen Breite. Das fällt in der Nutzung aber kaum negativ auf, denn Fujitsu hat die Buchstaben- und Ziffern-Tasten in der vollen Größe belassen, stattdessen sind einige Sondertasten an den Rändern der Tastatur kleiner, zum Beispiel die Enter-Taste, die linke Shift-Taste und die Zirkumflex-Taste. Das Tippgefühl der flachen, glatten Chicler-Tasten kann man insgesamt als gut bezeichnen. Der Hub ist mit 1,7 mm für heutige Verhältnisse recht großzügig bemessen und der Druckpunkt der Tasten ist weder zu hart noch zu weich. Der Widerstand könnte allerdings etwas besser sein, das Tastaturfeld ist zudem nicht zu 100 % stabil. Das wirkt sich negativ auf das Tippgefühl aus, zerstört es aber nicht vollkommen. Fujitsu verbaut eine Vieltipper-taugliche Tastatur, wie wir sie in einem teuren Office-Notebook auch erwarten.
Unterhalb der Tastatur befindet sich ein Touchpad in der klassischen Bauweise mit dedizierten Tasten. Die Touch-Oberfläche aus Kunststoff misst 9,8 x 4,8 cm. Somit ist es ein vergleichsweise kleines Trackpad, die Konkurrenten von HP und Lenovo bieten jeweils 10 x 5,5 cm Touch-Oberfläche. Das liegt vor allem daran, dass Fujitsu den bestehenden Raum nicht ideal ausnutzt und die Prioritäten anderswo setzt, zum Beispiel bei den Lautsprechern oberhalb der Tastatur, die somit wertvollen Raum einnehmen. Auch hätte man die Oberfläche vergrößern können, indem man stattdessen ein Clickpad mit integrierten Tasten einbaut. Die Qualität der kurzhubigen dedizierten Tasten aus Kunststoff ist nicht sonderlich gut, sie knarzen manchmal etwas. Insgesamt ist die Nutzung des Touchpads unangenehm. Leider stellt Fujitsu dem Touchpad, anders als HP oder Lenovo, auch keinen Pointing-Stick zur Seite, sodass diese Alternative ebenfalls wegfällt. Immerhin ist die Software-Umsetzung des Microsoft-Precision-Touchpads gut.
Display
Im Datenblatt des LifeBook U728 sind drei verschiedene 12,5-Zoll-Bildschirm-Optionen gelistet. Ein TN-Display mit einer HD-Auflösung (1.366 x 768) und zwei IPS-LCDs mit Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080), alle drei Displays sind matt. Der einzige Unterschied zwischen den beiden Full-HD-Bildschirmen: Einer verfügt über eine Touch-Oberfläche, der andere nicht.
Das einzige Modell auf dem deutschen Markt kommt mit dem Full-HD-LCD ohne Touch zum Kunden. Laut Fujitsu soll dieser Bildschirm einen Helligkeitswert von 260 cd/m² erreichen. Der Bildschirm des Convertible-Gegenstücks zum U728, dem LifeBook P728, erfüllt diese Spezifikation ziemlich genau. Das Display unseres heutigen Testgerätes dagegen ist mit durchschnittlich 345 cd/m² erfreulicherweise deutlich heller. Damit ist es das hellste LC-Display im Vergleich.
Backlight-Bleeding konnten wir bei dem Display nicht feststellen, was zur vergleichsweise gleichmäßigen Ausleuchtung passt (88 %). PWM stellten wir nicht fest, nur ein Bildschirmflackern mit einer extrem hohen Frequenz – davon sollte kein Nutzer Kopfschmerzen bekommen.
|
Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 376 cd/m²
Kontrast: 553:1 (Schwarzwert: 0.68 cd/m²)
ΔE Color 6.1 | 0.5-29.43 Ø4.92, calibrated: 4.6
ΔE Greyscale 4.8 | 0.5-98 Ø5.2
60.9% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
39% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
42.26% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
61% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
40.84% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.39
Fujitsu LifeBook U728 LP125WF4-SPH1, , 1920x1080, 12.5" | HP EliteBook 830 G5-3JX74EA IVO M133NVF3-R0, , 1920x1080, 13.3" | Lenovo ThinkPad X280-20KES01S00 B125HAN02.2, , 1920x1080, 12.5" | Dell Latitude 7280 AUO236D , , 1920x1080, 12.5" | Fujitsu Lifebook P728, Core i5-8250U LG Philips LGD054C, , 1920x1080, 12.5" | Dell Latitude 7390 AU Optronics AUO462D / B133HAN [DELL P/N:F7VDJ], , 1920x1080, 13.3" | |
---|---|---|---|---|---|---|
Display | 52% | 7% | 8% | 4% | 55% | |
Display P3 Coverage | 40.84 | 64.2 57% | 44 8% | 44.41 9% | 42.48 4% | 65.1 59% |
sRGB Coverage | 61 | 89.2 46% | 64.5 6% | 65.4 7% | 63.5 4% | 90.8 49% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 42.26 | 65.2 54% | 45.45 8% | 45.9 9% | 43.96 4% | 65.9 56% |
Response Times | -27% | -6% | 1% | -27% | -27% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 39.2 ? | 36 ? 8% | 40 ? -2% | 32.4 ? 17% | 38 ? 3% | 48.8 ? -24% |
Response Time Black / White * | 27.2 ? | 24.8 ? 9% | 29.6 ? -9% | 31.2 ? -15% | 23 ? 15% | 35.2 ? -29% |
PWM Frequency | 111100 ? | 1020 ? -99% | 250 ? -100% | |||
Bildschirm | 40% | 29% | 11% | 12% | 41% | |
Helligkeit Bildmitte | 376 | 316 -16% | 344 -9% | 310.4 -17% | 298 -21% | 329 -12% |
Brightness | 345 | 326 -6% | 313 -9% | 301 -13% | 266 -23% | 316 -8% |
Brightness Distribution | 88 | 85 -3% | 82 -7% | 88 0% | 78 -11% | 92 5% |
Schwarzwert * | 0.68 | 0.19 72% | 0.25 63% | 0.32 53% | 0.36 47% | 0.25 63% |
Kontrast | 553 | 1663 201% | 1376 149% | 970 75% | 828 50% | 1316 138% |
Delta E Colorchecker * | 6.1 | 4.5 26% | 4.7 23% | 5.9 3% | 5.14 16% | 4.3 30% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 21.5 | 12.1 44% | 19.4 10% | 21 2% | 9.89 54% | 7.8 64% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 4.6 | 2.9 37% | 2.5 46% | |||
Delta E Graustufen * | 4.8 | 5 -4% | 2.2 54% | 5.1 -6% | 4.54 5% | 3.6 25% |
Gamma | 2.39 92% | 2.22 99% | 2.16 102% | 2.33 94% | 2.49 88% | 2.43 91% |
CCT | 7417 88% | 6018 108% | 6252 104% | 6816 95% | 6920 94% | 6928 94% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 39 | 57.9 48% | 41.2 6% | 42 8% | 40 3% | 59.1 52% |
Color Space (Percent of sRGB) | 60.9 | 87.3 43% | 64.1 5% | 65 7% | 63 3% | 90.6 49% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 22% /
30% | 10% /
20% | 7% /
9% | -4% /
3% | 23% /
35% |
* ... kleinere Werte sind besser
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
27.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 16.4 ms steigend | |
↘ 10.8 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind mittelmäßig und dadurch für Spieler eventuell zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 66 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (21 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
39.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 21.2 ms steigend | |
↘ 18 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 56 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.9 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 111100 Hz | ≤ 99 % Helligkeit | |
Das Display flackert mit 111100 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) bei einer eingestellten Helligkeit von 99 % und darunter. Darüber sollte es zu keinem Flackern kommen. Die Frequenz von 111100 Hz ist sehr hoch und sollte daher auch bei empfindlichen Personen zu keinen Problemen führen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8743 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Ab Werk wies das Display einen leichten blau-grünen Farbstich auf, den wir mit einer Kalibrierung aber beseitigen konnten. Der subjektive Bildeindruck ist ordentlich, aber nicht wirklich gut. Das liegt einerseits am eher niedrigen Kontrast von 553:1 und andererseits an der schlechten Farbraumabdeckung. Um diese ist es bei Subnotebooks typischerweise schlecht bestellt und das LifeBook U728 stellt mit einer sRGB-Abdeckung von lediglich 60,9 % keine Ausnahme dieser unrühmlichen Regel dar. So ist das Display zwar hell, Farben werden aber verfälscht darstellt und Schwarz wirkt aufgrund des hohen Schwarzwerts eher wie Dunkelgrau.
Bildbearbeitung ist mit diesem Display unmöglich, allerdings gehört das wohl sowieso nicht zum typischen Anwendungsspektrum eines Subnotebooks. Wichtiger ist da eher die Outdoornutzung und die ist dank der matten Oberfläche und der hohen Displayhelligkeit sehr gut möglich. Nur direkte Sonneneinstrahlung sollte man meiden.
IPS-typisch gibt es an der Blickwinkelstabilität nichts auszusetzen.
Leistung
In Deutschland ist aktuell nur eine Konfiguration auf dem Markt, die wir auch getestet haben. Sie enthält den Intel Core i5-8250U, 8 GB DDR4-2400-RAM (einer von zwei Steckplätzen frei, maximal 32 GB), eine 256-GB-SSD, das Full-HD-Display und ein LTE-Modul. Wie bei Subnotebooks üblich gibt es keine Option für eine dedizierte GPU, stattdessen enthält das LifeBook U728 immer die Intel UHD Graphics 620.
Prozessor
Der Intel Core i5-8250U ist der am häufigsten eingesetzte Prozessor der "Kaby-Lake-Refresh"-Generation. Es handelt sich um den günstigsten mobilen Quad-Core-Prozessor von Intel, seine vier Kerne takten mit 1,6 (Grundtakt) bis 3,4 GHz (Turbo-Boost). Sein maximaler Verbrauch beträgt typischerweise 15 Watt. Vergleiche mit anderen Prozessoren sind mit der CPU-Vergleichstabelle möglich.
Fujitsu belässt die maximale Verlustleistung im Prinzip bei 15 Watt. Nur für 30 Sekunden zu Beginn des Cinebench-R15-Tests kann der Prozessor kurzzeitig 25 Watt verbrauchen, womit der Prozessor dann mit 2,8 GHz arbeitet. Ansonsten liegt der Takt in der Cinebench-Schleife stabil bei 2,4 GHz.
Die CPU-Leistung des LifeBook U728 ist für den Core i5-8250U leicht unterdurchschnittlich, aber immer noch deutlich besser als die Dual-Core-Prozessoren der Vorgängergeneration. Von den Vergleichsgeräten sind das Lenovo ThinkPad X280 und das Dell Latitude 7390 schneller, allerdings vor allem bei der kurzfristigen Boost-Leistung. Unter Dauerlast schrumpft dieser Leistungsvorteil mehr (ThinkPad X280) oder weniger (Latitude 7390) deutlich.
Die CPU-Leistung kann auch im Akkumodus vollständig abgerufen werden.
System Performance
An der System-Performance können wir nichts aussetzen. In der Alltagsnutzung arbeitet das System immer flüssig und in den PCMark-Benchmarks erzielt das Fujitsu Notebook zwar kein überragendes, aber auch kein unterirdisches Ergebnis.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3483 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 4692 Punkte | |
PCMark 10 Score | 3331 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Massenspeicher verbaut Fujitsu im LifeBook eine 2280-M.2-SSD von Micron mit einer Kapazität von 256 GB. Es handelt sich nicht um eine moderne PCIe-NVMe-SSD, sondern um eine langsamere SATA-III-SSD. Zwar sind solche SSDs herkömmlichen HDDs leistungsmäßig überlegen, doch im Vergleich zu PCIe-NVMe-SSDs sind sie eindeutig langsamer. Von den Vergleichsgeräten sind Lenovos ThinkPad X280 und das HPs EliteBook 830 G5 mit solchen SSDs ausgestattet, während die beiden Dell Latitudes ebenfalls auf SATA-III-SSDs setzen. Im Preisbereich von über 1.000 Euro sollten PCIe-NVMe-SSDs unseres Erachtens eigentlich schon der Standard sein. Gerade beim Kopieren von größeren Datenmengen sind die Geschwindigkeitsunterschiede riesig.
Fujitsu LifeBook U728 Micron 1100 MTFDDAV256TBN | HP EliteBook 830 G5-3JX74EA Samsung SSD PM961 1TB M.2 PCIe 3.0 x4 NVMe (MZVLW1T0) | Lenovo ThinkPad X280-20KES01S00 Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ | Dell Latitude 7280 SanDisk X400 M.2 2280 256GB | Dell Latitude 7390 SK hynix SC311 M.2 | Durchschnittliche Micron 1100 MTFDDAV256TBN | Durchschnitt der Klasse Subnotebook | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 3.0 | 160% | 242% | 6% | 3% | -4% | 374% | |
Read Seq | 464 | 2331 402% | 2535 446% | 470.8 1% | 493.4 6% | 465 ? 0% | 2558 ? 451% |
Write Seq | 419.6 | 1114 165% | 1236 195% | 477.4 14% | 413.4 -1% | 379 ? -10% | 3865 ? 821% |
Read 512 | 337.5 | 1219 261% | 1751 419% | 370.1 10% | 354.6 5% | 315 ? -7% | 1549 ? 359% |
Write 512 | 336.2 | 1058 215% | 1864 454% | 323.2 -4% | 322.6 -4% | 315 ? -6% | 1763 ? 424% |
Read 4k | 25.6 | 49.4 93% | 59.3 132% | 30.23 18% | 27.63 8% | 24.6 ? -4% | 55 ? 115% |
Write 4k | 73.5 | 113.9 55% | 129.4 76% | 59.5 -19% | 64.7 -12% | 80.8 ? 10% | 326 ? 344% |
Read 4k QD32 | 215.2 | 305 42% | 387.9 80% | 344.4 60% | 284.4 32% | 227 ? 5% | 958 ? 345% |
Write 4k QD32 | 278.3 | 412.8 48% | 646 132% | 183 -34% | 254.5 -9% | 233 ? -16% | 641 ? 130% |
Grafikkarte
Subnotebooks enthalten traditionell nie eine dGPU. Das trifft auch auf das Fujitsu LifeBook U728 zu, die integrierte Intel UHD Graphics 620 übernimmt dementsprechend die Grafikberechnung. Wie bei allen iGPUs hängt die Leistung von der Speicherbestückung ab. Da im LifeBook ab Werk nur ein RAM-Slot belegt ist, arbeitet der Hauptspeicher im Single-Channel-Modus – die iGPU kann ihre Performance also nicht vollständig abrufen. Das erklärt auch, warum das Lenovo ThinkPad X280 und das HP EliteBook 830 G5 13 bis 19 % schneller im 3DMark11 sind – deren Arbeitsspeicher läuft ab Werk im Dual-Channel-Modus.
Die GPU-Leistung steht auch im Akkubetrieb vollständig zur Verfügung.
3DMark 11 Performance | 1679 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 6824 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 903 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Dass sich das LifeBook U728 als ein Business-Subnotebook nicht wirklich für Computerspiele eignet, sollte keine größere Überraschung sein. Mit der Intel UHD Graphics 620 kann man höchstens ältere Games mit einer niedrigen Detailstufe und Auflösung spielen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 44.9 | 24.7 | 20.4 | 6.9 |
Emissionen & Energie
Geräuschemissionen
Da der Lüfter des LifeBook U728 im Idle praktisch immer still steht, kann man es durchaus als ein fast lautloses Notebook bezeichnen. Zwar läuft der Lüfter unter Last, aber auch dann bleibt er sehr zurückhaltend. Die Lüfter der Konkurrenten von HP und Lenovo sind jeweils etwas hochfrequenter und lauter unter Last.
Spulenfiepen konnten wir beim LifeBook U728 nicht feststellen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.7 / 29.7 / 29.7 dB(A) |
Last |
| 32.3 / 34.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 29.7 dB(A) |
Temperatur
Die Temperaturen bleiben bei Office-Notebooks im Idle typischerweise sehr niedrig, denn sie sind auf einen möglichst leisen und kühlen Betrieb ausgelegt. Bei Last lässt es sich dagegen nicht ganz vermeiden, dass die Temperaturen etwas ansteigen. Fujitsu schafft es aber die Temperaturen unterhalb der wichtigen Marke von 50 °C zu halten.
Der Stresstest spiegelt weitestgehend den Verlauf der Cinebench-Schleife wider, nur das zusätzlich zur CPU-Last durch Prime95 auch noch die iGPU mit FurMark belastet wird. Dadurch fällt der CPU-Takt etwas niedriger aus: Am Anfang des Stresstests arbeitet der Prozessor mit 2,2 GHz, nach einer Minute sinkt der Takt auf 1,4 GHz, wo er dann auch für den weiteren Verlauf des Stresstests verweilt. In der Alltagsnutzung sollte dieses ganz leichte Throttling im Stresstest kein Problem darstellen, ein 3DMark11, den wir direkt nach dem Stresstest gestartet haben, brachte ein normales Ergebnis zustande.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 26.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (+1.6 °C).
Lautsprecher
Fujitsu gönnt den Stereo-Lautsprechern eine prominente Position oberhalb der Tastatur, was den Sound ohne Frage ein wenig verbessert – so können die Lautsprecher unabhängig vom Untergrund ihre Leistung immer konstant abrufen. Leider sind die Lautsprecher an sich nicht gut, was wir bei einem Office-Subnotebook aber auch nicht anders erwartet haben. Sie sind nicht besonders laut, der Bass fehlt und auch sonst klingt der ausgegebene Sound teilweise eher matschig. Wenn man auf den einwandfrei funktionierenden Klinkenanschluss ausweicht, hat man über externe Lautsprecher oder Kopfhörer eine deutlich bessere Soundausgabe.
Fujitsu LifeBook U728 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (78.1 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 27.7% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (12.1% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(±) | verringerte Mitten, vom Median 5.2% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (8.7% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 2% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (2.3% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (24.6% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 81% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 4% vergleichbar, 15% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 5%, durchschnittlich ist 19%, das schlechteste Gerät hat 53%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 72% aller getesteten Geräte waren besser, 6% vergleichbar, 22% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
HP EliteBook 830 G5-3JX74EA Audio Analyse
(+) | Die Lautsprecher können relativ laut spielen (82.7 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 19.9% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.3% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 2.3% abweichend
(+) | lineare Mitten (4.8% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 4% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (5.6% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (17% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 40% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 52% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 5%, durchschnittlich ist 19%, das schlechteste Gerät hat 53%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 27% aller getesteten Geräte waren besser, 7% vergleichbar, 65% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Lenovo ThinkPad X280-20KES01S00 Audio Analyse
(±) | Mittelmäßig laut spielende Lautsprecher (76.8 dB)
Bass 100 - 315 Hz
(-) | kaum Bass - 17% niedriger als der Median
(±) | durchschnittlich lineare Bass-Wiedergabe (11.8% Delta zum Vorgänger)
Mitteltöne 400 - 2000 Hz
(+) | ausgeglichene Mitten, vom Median nur 4.1% abweichend
(±) | Linearität der Mitten ist durchschnittlich (9.9% Delta zum Vorgänger)
Hochtöne 2 - 16 kHz
(+) | ausgeglichene Hochtöne, vom Median nur 1.9% abweichend
(+) | sehr lineare Hochtöne (4.7% Delta zum Vorgänger)
Gesamt im hörbaren Bereich 100 - 16.000 Hz
(±) | hörbarer Bereich ist durchschnittlich linear (17.7% Abstand zum Median)
Im Vergleich zu allen Geräten derselben Klasse
» 46% aller getesteten Geräte dieser Klasse waren besser, 8% vergleichbar, 46% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 5%, durchschnittlich ist 19%, das schlechteste Gerät hat 53%
Im Vergleich zu allen Geräten im Test
» 32% aller getesteten Geräte waren besser, 8% vergleichbar, 60% schlechter
» Das beste Gerät hat einen Delta-Wert von 4%, durchschnittlich ist 25%, das schlechteste Gerät hat 134%
Energieaufnahme
Die Leistungsaufnahme des LifeBook U728 ist weder ungewöhnlich hoch, noch ungewöhnlich niedrig. Sie liegt im normalen Bereich für ein 12,5-Zoll Subnotebook mit Full-HD-Display und den 2018er-Intel-Prozessoren.
Das Netzteil ist mit 65 Watt sogar leicht überdimensioniert. Für den maximalen Verbrauch, der bei 41,1 Watt liegt, wäre auch ein 45-Watt-Netzteil ausreichend gewesen.
Aus / Standby | 0.14 / 0.31 Watt |
Idle | 3.12 / 5.7 / 6.48 Watt |
Last |
27.2 / 41.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Akkulaufzeit
Das Fujitsu LifeBook hat ein Feature, das wir heutzutage kaum noch bei Notebooks finden: Sein Akku ist nicht im Inneren des Gehäuses verbaut, sondern an der Außenseite. Dementsprechend handelt es sich um einen externen Wechsel-Akku. Dieser flache Wechsel-Akku hat eine Kapazität von 45 Wattstunden, womit er der kleinste Akkumulator im Testfeld ist. Im WiFi-Test erreichte das LifeBook mit diesem Akku eine Laufzeit von sieben Stunden und 16 Minuten – besser als das HP EliteBook 830 G5, aber deutlich schlechter als das Lenovo ThinkPad X280, das mit seinem 50-Wh-Akku fast neun Stunden lief.
Die Ladezeit des Akkus betrug 128 Minuten.
Pro
Contra
Fazit
Der Test des LifeBook U728 zeigt: Fujitsu liefert mit der LifeBook U-Serie eine konsistent gute, wenn auch nicht überragende, Leistung ab. Schließlich haben alle Modelle (U728, U748 & U758) dieser Serien im Modelljahr 2018 ein Endergebnis von 87 % und somit die Note "Gut" erreicht.
Dass es nicht zu einem "Sehr gut" reicht, das liegt auf jeden Fall nicht an der Ausstattung: Das LifeBook verfügt über zahlreiche Anschlüsse, die wir bei den Konkurrenten teilweise vermissen, zum Beispiel VGA, RJ45-Ethernet und ein vollwertiger SD-Kartenleser. Thunderbolt 3 fehlt zwar, was auch ein Kritikpunkt ist. Da das U728 aber über USB-C und über einen Dockingport an der Unterseite verfügt, ist es unseres Erachtens zu verschmerzen. Ebenso gefällt uns, dass Fujitsu weiterhin auf einen externen Wechsel-Akku setzt – ein seltenes Feature, dass das LifeBook U728 im Prinzip zum traditionellsten Modell der aktuellen Subnotebook-Generation macht. Die restliche Basis des Laptops ist gut: Das Gehäuse ist robust, kompakt und leicht, der Lüfter steht meistens still und die Tastatur ist für ein Business-Gerät angemessen komfortabel. Ein LTE-Modem ist schon ab Werk an Bord und die Erweiterbarkeit ist mit zwei RAM-Steckplätzen sehr gut. Beim Display gibt es sowohl Licht als auch Schatten: Seine Helligkeitswerte sind unter den Business-Subnotebooks vergleichsweise hoch, was gerade in der Outdoor-Nutzung wichtig ist, dafür sind die Messwerte bei der Farbraumabdeckung und dem Kontrast aber schlecht.
Der größte Schwachpunkt des LifeBook U728 ist das Touchpad. Es ist zu klein und unkomfortabel in der Nutzung. Einen Pointing-Stick als mögliche Alternative bietet das LifeBook leider auch nicht. Weiterhin ist die Akkulaufzeit zwar nicht unterirdisch, aber doch unterdurchschnittlich – eventuell rächt sich der Wechsel-Akku an dieser Stelle insofern, als dass Fujitsu einem internen Akku eventuell etwas mehr Kapazität hätte mitgeben können. Ein weiterer Kritikpunkt: Die Garantielaufzeit entspricht mit nur 24 Monaten nicht dem üblichen Standard in diesem Sektor, normalerweise gibt es bei teureren Business-Notebooks immer drei Jahre Herstellergarantie. Schade auch, dass Fujitsu bei der SSD spart und eine langsame SATA-III-SSD einbaut.
Vor allem seine hervorragende Ausstattung verschafft dem LifeBook U728 eine klare Empfehlung.
Obwohl es also ein paar Kritikpunkte gibt, bekommt das LifeBook U728 ganz klar unsere Empfehlung. Immerhin bietet es eine Menge Features, die die Konkurrenten so nur noch teilweise und in dieser Kombination gar nicht mehr bieten. Sollte man das LifeBook U728 als neues Arbeitsgerät in Betracht ziehen, dann sollte man aber auf jeden Fall die Nutzung einer externen Maus mit einkalkulieren.
Fujitsu LifeBook U728
- 28.06.2018 v6 (old)
Benjamin Herzig