Test Dell Inspiron Mini 10 Netbook
Glänzend in die Zukunft in 10-Zoll.
Ein weiteres kompaktes und relativ leichtes Mini-Notebook hat sich mit dem Dell Mini 10 in der Redaktion unseren Tests gestellt. Das stylische Kleinformat in Hochglanzoptik ist in verschiedenen Looks und Ausprägungen zu haben. Wie das 10-zöllige Kleingerät von Dell mit den Anforderungen eines mobilen Einsatzes klar kommt, lesen Sie im folgenden Testbericht.
Nachdem das Dell Inspiron Mini ursprünglich als 9-Zoll Version (-> Dell Inspiron Mini 9) angeboten wurde, hat Dell über den Zwischenschritt des Dell Inspiron 12 (12-Zoll-Formfaktor), nun das Inspiron Mini 10 und das Inspiron Mini 10v im Angebot. Das Dell Inspiron Mini 10 im Test enthält, abgesehen von der Festplatte die gleichen leistungsrelevanten Komponenten wie das ebenfalls bereits von uns getestete Dell Inspiron Mini 12. Das heißt die beiden sind bezüglich Chipsatz, Prozessor und Hauptspeicherkapazität ident.
Während die Inspiron Mini 10v Geräte auf den Intel Atom N270 Prozessor setzen und wahlweise mit Ubuntu Linux oder Windows XP Home Edition Service Pack 3 setzen, basiert das Inspiron Mini 10 auf dem US15W Chipsatz und kann wahlweise mit Intel Atom Z520 oder Atom Z530 Prozessor ausgestattet werden. Außerdem wird es nur mehr mit vorinstalliertem Windows XP Home Service Pack 3 angeboten.
Hinweis: Im Test befand sich das Inspiron Mini 10 mit Modellnummer PP19S. Andere Modelle können sich in Bezug auf Hardwareausstattung und damit auch in Bezug auf Leistung und Akkulaufzeit unterscheiden. Außerdem bietet Dell im Online-Konfigurator vielfältige Möglichkeiten die Konfiguration der einzelnen Geräte an die individuellen Bedürfnisse anzupassen.
Die individuelle Konfiguration des Dell Inspiron Mini 10 nimmt auch Einfluss auf sein endgültiges Aussehen. Aktuell kann man zwischen 11 Versionen bei der Abdeckung des Bildschirmdeckels wählen. Neben klassischem Schwarz (Basisaustattung) und anderen einfarbigen Bildschirmdeckeln (zuzügl. 29.- Euro) stehen auch gemusterte Versionen (zuzügl. 49.- Euro) zur Auswahl. Für alle jene denen unserer Testgerät besonders gut gefällt: Es handelt sich um das Design "The Muse in Orange". Abgesehen vom personalisierbaren Displaydeckel wurde für das Dell Inspiron Mini 10, die silbernen Handballenablagen und Touchpad ausgenommen, Schwarz als Basisfarbe gewählt.
Auf den ersten Blick scheint die Stabilität der Basiseinheit durchaus in Ordnung zu sein. Anheben an der Vorderkante mit einer Hand führt zu keinen sichtbaren Verwindungen. Allerdings ist es um die Druckstabilität der Handballenablagen nicht so gut bestellt. Auch unter nur leichtem punktuellen Druck geben diese sichtbar mitunter auch unter lautem Knarren und Klappern nach. Ursache dafür ist der Bauteilstoß entlang der Vorderkante, an welchem sich die Abdeckung der Handballenablage unter Verringerung des Spaltes deutlich gegen die Basiseinheit bewegen lässt.
Verwindungssteifigkeit und Druckstabilität des Bildschirmdeckels sind an sich in Ordnung. Anheben mit einer Hand an einem Eck des Bildschirms pariert das Gerät nahezu verwindungsfrei. Auch punktueller Druck gegen den Deckel muss schon ausreichend kräftig dosiert werden, um Bildveränderungen am eingeschalteten Bildschirm provozieren zu können. Bildschirmseitig wurde ein "Edge-To-Edge"-Design mit glänzender Oberfläche bis an den Rand gewählt. Diese zeigt sich im Test sehr anfällig auf Verschmutzungen, wie beispielsweise durch Fingerabdrücke. Die Druckstabilität dieser Lösung lässt auch etwas zu wünschen übrig. Auch nur leichter Druck am Rand entlang, verursacht Bildstörungen am eingeschalteten Display.
Der Öffnungswinkel ist mit dem 6-Zellen Hauptakku des Testgerätes auf etwa 122 Grad beschränkt, was für manche Anwendungen mitunter etwas wenig sein kann. Zusätzlich bringt der 6-Zellen-Akku das Gerät in leichte Schräglage, was sich beim Tippen als durchaus angenehm erweist. Ohne Akku lässt sich das Notebook etwas mehr öffnen. Es sind zirka 129 Grad möglich.
Doch nun nochmals zurück zum Öffnen/Schließen des Mini 10. Die Scharniere haben mit dem kleinen Bildschirm leichtes Spiel und unterstützen jede Position ohne Probleme. Auch nach Anpassen des Öffnungswinkels kann man praktisch kein Nachwippen wahrnehmen. Zum Öffnen des Gerätes werden beide Hände benötigt. Schließen funktioniert jedoch auch einhändig. Beim Unterschreiten eines gewissen Öffnungswinkel wird das Mini-Notebook automatisch geschlossen und kann so ohne Transportverschluss auskommen. Allerdings sollte man beim Transport dennoch Vorkehrungen treffen, dass keine Fremdkörper zwischen Bildschirm und Tastatur eindringen können.
Interessanterweise hat Dell beim Inspiron Mini 10 auf einen VGA-Anschluss direkt am Gehäuse verzichtet und stellt einen zukunftssicheren HDMI-Anschluss für die volldigitale Bild- und Tonübertragung zur Verfügung. Um dennoch Videosignale an beispielsweise einen Beamer oder einen Bildschirm mit VGA-Anschluss übertragen zu können, gibt es zwei Möglichkeiten: Man verwendet die von Dell als Zubehör angebotene Erweiterungs-Dockingstation mit VGA Anschluss für Notebooks von Kensington. Für zusätzliche 170.- Euro kann man damit unter Verwendung eines USB-Anschlusses das Schnittstellenangebot um 4x USB-2.0, LAN (RJ-45), VGA, Audio-in, Stereo Audio-out Anschluss erweitern und das Einbinden in eine existierende Arbeitsumgebung erleichtern.
Alternativ wäre ein DVI/HDMI (HDCP) zu VGA Signalkonverter und ein HDMI auf DVI-D Kabel oder einen HDMI-DVI Adapter und ein HDMI Kabel vom Notebook zum Adapter nötig. Der Konverter selbst, beispielsweise der HDFury (etwa 80.- Euro), wird direkt am Beamer/VGA-Monitor angeschlossen und wird sozusagen Teil dieses Peripheriegerätes.
An USB-2.0 Anschlüssen bietet das Inspiron Dell 10 3 Stück. Davon ist einer als Powered-USB-2.0 Anschluss ausgeführt.
Insgesamt ist die Schnittstellenanordnung in Anbetracht des Formfaktors für Linkshänder und Rechtshänder im großen und ganzen in Ordnung. Linkshänder haben mit dem Gerät insbesondere einen Vorteil, da im vorderen Bereich der linken Seite nur der Kartenleser eingebaut ist. Der USB-2.0 Anschluss auf der linken Seite befindet sich schon eher im hinteren Bereich. Nach hinten zu folgen auf dieser Seite dann nur mehr der Stromanschluss und ein Anschluss für ein Kensingtonschloss.
Rechts hingegen wurden ganz vorne die Audio-Schnittstellen platziert. Was für den Anschluss von Kopfhörern und Mikrofon ganz brauchbar ist. Dann folgt ziemlich in der Mitte der rechten Seite der HDMI-Anschluss. Im hinteren Bereich folgen ein USB-2.0 Anschluss, der Powered-USB-Port und der LAN-Anschluss.
Aufgrund des Akkus muss die Rückseite frei von Anschlüssen bleiben. Auch die zusammenlaufende Vorderkante kann keine Schnittstellen anbieten.
An Kommunikationsschnittstellen findet man am Dell Inspiron Mini 10 eine Realtek RTL8102E/RTL8103E Family PCI-E Fast Ethernet Netzwerkkarte zur kabelgebunden Datenkommunikation. Kabellos kann man mit der Dell Wireless 1510 Wireless-N WLAN Minikarte über einen WLAN Router kommunizieren. Diese unterstützt auch Draft-n und sorgt bei entsprechender Infrastruktur für flotte kabellose Datenübertragung über WLAN. Für das eingebaute WLAN-Modul ist aber im Vergleich zur Basisaustattung des Mini 10 ein Mehrpreis von 20.- Euro fällig. Die Basisausstattung beinhaltet nur eine Dell Wireless 1397-Mini-Karte (802.11 b/g), welche Standard-n nicht unterstützt.
Auch Bluetooth Version 2.1+EDR ist mit an Bord. Bluetooth bildet dabei eine Schnittstelle, über welche das Mini 10 mit mobilen Kleingeräten wie Mobiltelefonen und PDAs oder auch Peripheriegeräte kommunizieren kann.
An der Unterseite im Akku-Fach findet sich schließlich noch ein SIM-Slot für UMTS. Allerdings wird das Inspiron Mini 10 (zur Zeit noch) nicht mit UMTS Option angeboten.
Zudem ist auch eine 1.3 MP Motion-Eye WebCam standardmäßig mit von der Partie. Zusammen mit dem eingebauten Mikrofon (ebenfalls am oberen Bildschirmrand) und Lautsprechern ist Videotelefonie über Internet auch ohne Headset möglich.
Bezüglich Betriebssystem wurde Windows XP Home Edition inklusive Servicepack 3 vorinstalliert. Recovery-Datenträger gehören ebenso wie eine CD mit Treibern und Utilities zum Lieferumfang. Im Online-Konfigurator kann auch jede Menge anderes Zubehör mitbestellt werden - gegen Aufpreis versteht sich. Unter anderem kann man dort die Garantie auch von standardmäßig 12 Monate gegen einen Aufpreis von 37.- Euro auf 24 Monate erweitern.
Die Tastatur nutzt die gesamte zur Verfügung stehende Breite. Die alphanumerischen Tasten sind für ein Netbook, mit einer Seitenlänge von 16 Millimetern, angenehm groß ausgefallen. Wegen der gruppierten Anordnung der Pfeiltasten in der ersten Reihe wurden die übrigen Tasten dort etwas tiefer gestaltet. Dank Standardlayout, ist ad-hoc fehlerfreies Tippen im Zehnfingersystem möglich.
Bezüglich Tippgefühl gibt es keine Kritik. Im Gegenteil, die Tastatur arbeitet erstaunlich leise und leichtgängig mit trotzdem ausreichend deutlichem Feedback. Da die Tasten eine matte Oberfläche zeigen, erweist sich auch die Haptik beim Tippen als angenehm. Dies trifft auf die glänzend silbernen Handballenablagen leider nicht zu.
Als Mausersatz bietet das Inspiron Mini 10 mit 37 Millimetern Höhe ein recht schmales, aber mit 77 Millimetern Breite ausreichend breites Touchpad. Die angeraute Oberfläche fühlt sich angenehm an und auch die Steuerung des Mauszeigers ist problemlos und präzise möglich, solange man beim übers Touchpad Streichen nicht zu fest aufdrückt. Das Touchpad reagiert mit den werksseitigen Treibereinstellungen etwas zu sensibel auf Tap-To-Click beziehungsweise auf Multi-Touch-Features, welche im Treiber konfigurierbar sind. Immer wieder kam es im Test vor, dass anstatt einer Veränderung der Position des Mauszeigers, die Darstellung vergrößert wurde. Ein vertikaler Scrollbereich ist auch implementiert, aber am Touchpad nicht markiert.
Die zugehörigen Buttons sind direkt im Pad integriert und optisch und haptisch hervorgehoben. Im Nahbereich der Markierung arbeiten sie einwandfrei. Zur Mitte zu ist es aber vor dem Klicken unklar, ob man die linke oder die rechte Maustaste auslöst.
Auch beim verbauten Bildschirm hat man die Auswahl zwischen zwei Varianten. Im Basispreis von 349.- Euro inbegriffen ist ein 10.1-Zoll-WSVGA TrueLife-Display. Dabei handelt es sich um einen reflektierenden LC-Display mit einer Auflösung von 1024x600 Pixel, also im 16:10 Format. Im Testgerät war die zweite verfügbare Version verbaut, für welche 20.- Euro Aufpreis verfügbar wird. Es handelt sich dabei leider ebenfalls um einen spiegelnde Bildschirm und zwar um einen 10.1-Zoll HD Monitor mit 1366x768 Pixel Auflösung im kinofreundlichen 16:9 Format. Mit der getesteten Version können Filmstreifen also im wesentlichen balkenfrei abgespielt werden. Obwohl das Ansehen von Filmen nicht unbedingt zum geplanten Haupteinsatzgebiet dieses Mini-Notebooks gehören wird, bietet der HD Monitor doch in beiden Dimensionen eine höhere Auflösung als das WSVGA TrueLife-Panel, womit sich der Arbeitsbereich insgesamt vergrößert.
Ein weitere Vorteil des im getesteten Mini 10 eingebauten Displays liegt definitiv in der LED-Hintergrundbeleuchtung und der damit wahrscheinlich größeren Helligkeit. Unsere Helligkeitsmessungen ergeben auch sehr gute Werte. Die maximale Helligkeit wurde im oberen mittleren Segment gemessen und beträgt 239 cd/m². Im Durchschnitt sind es immerhin noch gute 212 cd/m². Da sich der Helligkeitsabfall in Grenzen hält, können wir auch einen guten Wert für die Ausleuchtung von 81% ermitteln. Auch subjektiv werden mit weißem Hintergrund keine bis nur geringfügige Abschattung sichtbar.
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Ausleuchtung: 81 %
Kontrast: 536:1 (Schwarzwert: 0.42 cd/m²)
Kaum zielgruppengerecht erscheint uns die stark reflektierende Bildschirmoberfläche, die lediglich in Innenräumen als Hauptschnittstelle zum Nutzer brauchbare Ergebnisse liefert - allerdings auch nicht mit dunklen Hintergründen. Zwar sorgt die hohe Helligkeit auch unter freiem Himmel für gut erkennbare Bildschirminhalte, da diese aber ständig durch nervende Spiegelungen überlagert werden, erfordert es hohe Anstrengung diese dauerhaft von der eigentlichen Darstellung visuell zu trennen. Wirklich mobiles Arbeiten oder der Einsatz als Dauerarbeitsgerät scheiden damit leider aus.
Mit einem niedrigen Schwarzwert von 0.42 cd/m² und der bereits erwähnten hohen Helligkeit ergibt sich ein rechnerisches Kontrastverhältnis von guten 536:1, wofür die Messwerte im mittleren Bildsegment herangezogen werden. Subjektiv wirken die Farben knackig und relativ farbneutral.
Die Blickwinkel befinden sich auf klassenüblichem Niveau und lassen auf horizontaler Ebene recht lange weitestgehend unverfälschte Bildinhalte erkennen. Allerdings muss man beim Abflachen des Blickwinkels rasch mit dem vermehrten Auftreten störender Reflexionen rechnen. Dahingegen setzen im vertikalen Bereich Veränderungen wie invertierende oder stark ausblassende Farben etwas früher ein. Bei den meisten klassenüblichen Anwendungen sollte dies aber keine negativen Auswirkungen haben.
Obwohl bislang in den getesteten Netbooks häufiger Intel Atom N270 bzw. N280 Prozessoren eingesetzt wurden, ist das Dell Inspiron Mini 10 längst nicht mehr das einzige Netbook im Test, welche eine Hardware benutzt die eigentlich für "Embedded Computing" entwickelt wurde. Auch beispielsweise das kürzlich getestet Sony Vaio VGN-P21Z benutzt die gleiche Plattform. Der Vorteil dieser Lösung liegt weniger im Leistungsbereich als vielmehr im geringen Stromverbrauch (nur 5 TDP) und leisem Betrieb, da ohne Lüfter gearbeitet werden kann. Basierend auf dem Intel System Controller Hub US15W ist das Testsystem mit ein Intel Atom Z530 Prozessor (+ 30.- Euro) ausgestattet. Prinzipiell ist der SCH US15W mit Intel Atom Prozessoren der Z5xx Serie validiert. So ist das Dell Inspiron Mini 10 in der Basisausstattung auch mit dem niedriger getakteten Z520 erhältlich.
Beim Intel Atom Z530 Prozessor handelt es sich um einen Einkernprozessor mit 512K Cache, 1.6 GHz und 533 MHz Frontsidebus. Seine maximale Thermal Design Power (TDP) beträgt 2 Watt - hier stand Leistung wenig überraschend nicht im Vordergrund.
Der Chipsatz bringt auch eine andere integrierte Chipsatzgrafik, einen Intel GMA 500 mit sich, welcher wenig überraschend nicht für 3D intensive Anwendungen entworfen wurde und auch kein DirectX 10 unterstützt.
Mit einem Gigabyte Hauptspeicher ist das Gesamtsystem für die Windows XP ausreichend bestückt. Insgesamt könnte der Chipsatz maximal 2 Gigabyte unterstüzten. Dell bietet aber keine Upgrademöglichkeit im Online-Konfigurator an.
Zur Gesamtleistung trägt auch die Geschwindigkeit des Massenspeichers bei. Hier ist das Notebook mit einer HDD von Seagate recht gut bestückt. Mit 250 Gigabyte Bruttokapazität bietet das Inspiron Mini 10 vor allem in an Betracht der Kategorisierung als Netbook mit der Seagate ST9250827AS ziemlich viel Platz für Nutzerdaten. Mit einer durchschnittlichen Transferrate von 43.3 MB/s und einer Zugriffszeit von 15.6 ms liegt sie auch in Bezug auf Leistungsdaten ganz gut im Rennen.
Da weder der PCMark05 Benchmark noch die meisten 3DMark Benchmarks auf diesem Gerät erfolgreich laufen, das heißt keine Ergebnisse liefern, sind wir zur Abschätzung der Leistung im wesentlichen auf subjektive Eindrücke angewiesen. Zur Objektivierung der Prozessorleistung zogen wir SuperPi und WPrime heran und können festhalten, dass das Dell Inspiron Mini 10 im großen und ganzen unseren Erwartungen entspricht und seine CPU-Leistung in etwa mit jener des Sony Vaio-VGN-P21Z, des Zepto Notus A12 oder des MSI Wind U115 vergleichbar ist.
Im praktischen Test mit einigen Anwendungen, wie beispielsweise OpenOffice und Internetanwendungen zeigt sich das Inspiron Mini 10 erstaunlich gut getuned, sodass es vergleichsweise reaktionsschnell auf Benutzereingaben reagiert. Extrem lange Wartezeiten, wie bei anderen Netbooks oft beobachtet, bleiben im wesentlichen aus. Dennoch sollte man bedenken, dass das System nicht auf anspruchsvolle 3D Anwendungen ausgerichtet ist. Auch weniger fordernde 3-D intensive Spiele wie beispielsweise World-Of-Warcraft bleiben mit mit 5-7 fps auf 800x600 Auflösung und allen Grafiksettings aus beziehungsweise niedrig unspielbar. Damit bleibt die US15W Plattform leistungstechnisch doch deutlich hinter der Netbook-üblichen Intel Atom N280 / GMA 950 Kombination zurück.
3DMark 2001SE Standard | 701 Punkte | |
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Geräuschemissionen
Ohne Lüfter hat das Inspiron Mini 10 in dieser Kategorie leichtes Spiel. Auch die Festplatte arbeitet mit nur 31.5 dB(A) sehr leise. Nur eine SSD anstatt der Harddisk würde für die komplette Lautlosigkeit fehlen.
Temperatur
Leider ist es mit dem Temperaturverhalten nicht ganz so gut bestellt. An der Oberseite wurden im rechten Bereich maximal 38.7 Grad Celsius gemessen, durchschnittlich sind es immerhin noch 33.4 Grad Celsius. Teils erwärmt sich die Oberseite also auf mehr als Körpertemperatur. Die Unterseite erwärmt sich noch stärker und erreicht ein Maximum von 40.7 Grad Celsius und einen Durchschnittswert von rund 37 Grad Celsius, gemessen beim Betrieb auf einer harten Unterlage. Beim Verwenden einer weichen Unterlage, etwa Polstermögel oder auf den Oberschenkeln sind sogar bis zu 46 Grad Celsius beobachtet worden. Dies kann durchaus schon als unangenehm beschrieben werden.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.7 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (-8.4 °C).
Lautsprecher
Für ein Netbook bieten die eingebauten Stereo-Lautsprecher erstaunlich guten Klang. Zwar war das Klangerlebnis auch durch wenig präsente Bässe geprägt und ihre Lage an der vorderen Unterseite ist nicht ganz optimal. Insgesamt ist der Klang aber auch auf maximaler Lautstärke, welche ausreichend ist, klar und sauber. Wegen der schwachen Bässe bringen qualitativ hochwertige Kopfhörer natürlich, bei allem was über anspruchslose Hintergrundbeschallung hinaus geht, weitere Verbesserungen. Der Test der 3.5 mm Kopfhörerbuchse bleibt ohne Auffälligkeiten.
In der Basisausstattung liefert Dell das Inspiron Mini 10 mit einem 3-Zellen Lithium-Ionen-Akku mit 28 Wh Kapazität aus. Der beim Testgerät mitgelieferte 6-Zellen Lithium-Ionen-Akku mit 56 Wh schlägt sich im Preis mit 50.- Euro Zuschlag nieder. Allerdings steht der größere Akku nach unten über die Basiseinheit hinaus und bringt das Notebook so in eine leichte Schräglage, welche nicht nur Tippen ergonomischer gestaltet, sondern auch für vermehrten Luftzugang unter dem Gerät sorgt.
Gemeinsam mit den energiesparsamen Komponenten werden ganz beachtliche Akku-Laufzeiten erreicht. Diese liegen, gemessen mit dem BatteryEater Tool zwischen minimal 287 Minuten, das sind 4 Stunden und 47 Minuten (Classic Test, Desktop Profil, maximale Helligkeit, WiFi ein) und maximal 461 Minuten, das sind 7 Stunden und 41 Minuten (Reader's Test, Energiesparprofil, minimale Helligkeit und WiFi aus). Für den praxisnahen WLAN-Test können wir 379 Minuten, also 6 Stunden und 19 Minuten festhalten. Obwohl das Mini 10 damit keinen neuen Spitzenwert erreicht, vor allem in Anbetracht der getesteten größeren Akkuversion, so ist doch eine ansprechende Akku-Laufzeit gegeben.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 7.1 / 9.5 / 10.8 Watt |
Last |
12.4 / 14.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Mit kompakten, relativ robustem Gehäuse und vergleichsweise langer Akku-Laufzeit (zumindest mit dem großen Akku), ist Dell ein recht interessantes, mobiles Kleingerät gelungen. Der spiegelnde Bildschirm wird allerdings, trotz großer Helligkeit, die Freude unterwegs im Freien mit diesem Gerät zu arbeiten etwas trüben.
Der Fokus beim Entwurf lag auf Energie-Sparsamkeit. Dafür ist auch kein Lüfter notwendig und das Gerät arbeitet nahezu lautlos. Allerdings muss man in Bezug auf Leistung Abstriche hinnehmen. Für anspruchslose Office Arbeit und Internetanwendungen reicht diese aber alle mal.
Alles in allem erweist sich das Dell Inspiron Mini 10 trotz etwas eingeschränkter Mobilität aufgrund des Glare Displays als attraktiver Begleiter für zuhause und unterwegs.