Test Dell Inspiron Mini 12 Notebook
Netbook oder nicht, das ist die Frage.
Nachdem in den letzten Jahren praktisch alle Notebooks am Markt stetig an Funktionen zugelegt haben und sich bei dutzenden Features für viele User oftmals die Frage der Notwendigkeit stellte, haben nun die aufkommenden Netbooks für ein Umdenken gesorgt. Ausgestattet mit ausschließlich den wichtigsten Basisfunktionen fanden Sie eine riesige Anhängerschaft. Das oftmalige Manko des relativ kleinen und nicht wirklich arbeitstauglichen Displays löst Dell nun mit einem, sagen wir 12" Netbook, wenn auch die offizielle Nomenklatur dagegen spricht.
Mit dem Dell Inspiron Mini 9 kam der irische Hersteller der allgemeinen Nachfrage nach kleinen und kostengünstigen Netbooks nach. Relativ rasch haben die Verantwortlichen von der grünen Insel offenbar auch die Problematik der überaus kleinen Displays erkannt und eine Lösung entwickelt.
Während die Entwicklung der Netbooks, beginnend mit einem 7 Zoll Display im "Ur-Eee PC" über ein 9" Panel bis hin zu aktuellen 10" Varianten, ein stetiges Anwachsen der Arbeitsfläche zeigt, konzentriert man sich bei Dell auf lediglich zwei Formate. 9 Zoll im Inspiron Mini 9, und 12 Zoll im Inspiron Mini 12.
Per Definition gelten lediglich Notebooks mit einer Bildschirmdiagonale von 10" und weniger als "Netbooks". Unserer Meinung zufolge ist dies jedoch nicht das einzig zulässige Merkmal für Netbooks. Ein überaus wichtiger Aspekt ist auch das Anwendungsspektrum des jeweiligen Notebooks, in erster Linie definiert durch die verbaute Hardware und die damit zusammenhängenden Leistungsreserven.
Blickt man etwa beim Dell Inspiron Mini 12 unter die Haube, findet man eine typische Netbook Ausstattung, etwa in Form der Intel Atom CPU. Jedoch auch da Gesamtgewicht von nur knapp mehr als einem Kilogramm rückt das Dell Mini 12 eher in die Sparte der Netbooks denn der klassischen Subnotebooks.
Die Reduzierung der Leistungsanforderungen auf ein Minimum ermöglicht nicht nur interessante Konzepte bei Kühlung und Energieversorgung, auch der Platzbedarf im Inneren eines Notebooks sinkt damit enorm. Maßgeblicher Faktor ist zudem meist ein optisches Laufwerk, welches die "Dicke" der Baseunit bestimmt. Verzichtet man auch auf dieses wird es möglich, die Baseunit überaus dünn auszuführen, wie dies etwa bereits beim Macbook Air erfolgreich umgesetzt wurde. Dasselbe Prinzip kommt im Grunde genommen auch beim Dell Inspiron Mini 12 zur Anwendung.
Anders als bei Apple, deren Notebooks sich zweifellos im hochpreisigen Segment platzieren, spielt bei Dell, insbesondere bei einem Netbook-nahen Laptop wie dem Mini 12, auch der Preis eine wichtige Rolle. Der Wunsch nach einem edlen Chassis aus Aluminium ist somit schnell Geschichte und man findet sich bei der bewährten Kunststoff Chassis wieder. Genauer gesagt bei der Kombination einer Gehäusewanne aus einem Metallwerkstoff und Kunststoffbauteilen an der Oberseite der Baseunit.
Das man in dieser Verbindung auch aus dem guten alten Plastik ein ansprechendes und vor allem stabiles Gehäuse formen kann, das beweißt ebenso das uns vorliegende Dell Mini 12. Die überaus dünne Baseunit zeigt eine besonders hohe Widerstandskraft bei einwirkenden Druckbelastungen, und gibt sich darüber hinaus auch für Verwindungen nicht anfällig.
Das Display, welches nur um ein paar Millimeter die Baseunit hinsichtlich Bauteildicke unterbieten kann, schneidet in Punkto Stabilität ebenso überaus gut ab. Zwar sind geringfügige Verformungen unter Druck möglich, dennoch erlaubt dieses ein bedenkenloses Anheben des gesamten Notebooks, auch wenn man dieses nur punktuell anpackt.
Vielleicht noch ein Wort zum Design des Mini 12. Der Silber-schwarze Body erinnert sehr an den kleineren Inspiron Mini 9. Auch eine gewisse Ähnlichkeit zu der übrigen Modellpalette von Dell ist gegeben, auch ohne das Logo am Displaydeckel. Dieser ist übrigens in schwarzer Hochglanzoptik ausgeführt und damit fürs Auge schön anzusehen. Mit zahlreichen Fingerabdrücken die sich mit der Zeit ebenso dort ansammeln wendet sich dies eher zum Negativen. Während im Onlineshop für Österreich und Deutschland dies bisher die einzige verfügbare Variante darstellt, tummeln sich im US-Shop von Dell bereits unzählige bunte Modelle. Es bleibt zu hoffen, das sich Dell auch in „good old europe“ in Zukunft zu etwas mehr Farbe bekennt.
Der Umfang der gebotenen Ports ist ebenfalls ein Punkt, in dem sich das Dell Inspiron Mini 12 eher an Netbooks denn an gleichformatigen Subnotebooks orientiert. Dennoch, der mobile 12-Zöller weist alle "must haves" eines kompakten Begleiters auf und bietet diese darüber hinaus auch durchaus benutzerfreundlich an. Keine Kunst, verfügt das Inspiron Mini 12 dank fehlendem optischen Laufwerk über ausreichend Platz an dessen Seitenkanten, der flachen Baseunit zum Trotz.
Bei den verfügbaren Anschlüssen handelt es sich im Detail um drei USB 2.0 Ports, einen analogen Monitor Ausgang, LAN Anschluss sowie zwei Buchsen zum Anschluss eines Mikrofons und Kopfhörer. Auch ein Cardreader wurde dem Notebook spendiert.
Und, fehlt ihnen etwas? Na eben. Ausreichend Platz für Ihre Maus, Drucker und vielleicht auch noch eine externe Festplatte bzw. USB-Stick ist vorhanden und auch der Anschluss eines externen Monitors oder Beamers ist möglich. Auch einen Netzwerk Port (wenn auch nur 10/100 Mbit) findet man am Gerät und darüber hinaus können Sie sogar noch ihr Headset am Gerät anschließen und mittels der integrierten Webcam stehen selbst Videokonferenzen nichts mehr Wege. Was will man da noch mehr?
Die im Displayrahmen integrierte Webcam spricht bis zu einer Auflösung von 640x480 Pixel ausreichend schnell an. Überaus empfindlich reagiert die Cam allerdings bei ungünstigen, vor allem zu dunklen Lichtverhältnissen. Die Bildqualität der 1.3 Megapixel Cam ist dann als überaus ungünstig zu bezeichnen.
Ein überaus gutes Bild lieferte das Mini 12 auch auf unseren externen Samsung Syncmaster 900NF Bildschirm aus. Bei einer Auflösung von 1280x1024 Pixel und einer Bildwiederholfrequenz von 85Hz konnte sich das dargestellte Bild durchaus sehen lassen und ist selbst für längeres Arbeiten ohne Probleme geeignet.
Mit der Tastenkombination FN+F8 kann auch schnell auf den externen Monitor gewechselt werden. Die Organisation der beiden Displays mit dem Win XP Standardtool entpuppt sich allerdings als bekanntes Geduldsspiel.
Auch bei den angebotenen Kommunikationsmodulen konzentriert sich Dell beim Inspiron Mini 12 auf die Basic Features. Dazu zählt etwa der 10/100 Mbps LAN-Anschluss (Realtek RTL8102E PCI-E Fast Ethernet) als auch Wireless Lan Standard 802-11g. Als Draufgabe kann man dabei schon beinahe das integrierte Bluetooth 2.0 Modul sehen, das sich aber insbesondere bei der Kommunikation mit Handy oder PDA als überaus nützlich erweist.
Nicht ganz einverstanden sind mir mit Dells Anpreisungen des Mini 12 als Verbindungskünstler für unterwegs. Dafür müsste das Notebook definitiv über ein integriertes Breitbandmodem (UMTS/HSDPA) verfügen. In der vorliegenden Ausstattung sind Sie aber auf jeden Fall auf ein offenes Netzwerk in ihrer Reichweite angewiesen, um Zugang zum Internet zu bekommen. Arbeiten Sie allerdings ohnehin meist in der Nähe von Hotspots, im Büro, auf der Uni oder versorgten öffentlichen Plätzen, dann sind Sie mit der vorliegenden Ausstattung durchaus gut bedient. Ein Blick in den Akkuschacht zeigt sogar eine Vorbereitung zum Einschub einer Sim-Karte, wie sie für mobiles Breitbandinternet benötigt wird. Auch wenn zurzeit noch keine vergleichbare Ausstattung angeboten wird, könnte dies doch ein Indiz für ein kommendes Upgrade des Mini 12 sein. Wir sind gespannt.
Als Betriebssystem diente bei unserem Testsystem das altbewährte Windows XP, welches mit den knappen Leistungsreserven durchaus gut zurecht kommt. Seit kurzem ebenso verfügbar ist das Dell Inspiron Mini 12 mit Ubunthu Linux, mit dem von einem nochmals Ressourcenschonenderen Betrieb des Notebooks gerechnet werden kann. Selbst Windows Vista ist mittlerweile für das Mini 12 zu haben. Ob das als leistungshungrig bekannte Betriebssystem auf einem Netbook Sinn macht, stellen wir doch eher in Frage.
Die Gewährleistung beschränkt sich in der Basisausstattung auf gerade einmal 12 Monate "Abhol- und Reparaturservice". Für einen geringen Aufpreis von aktuell 37.- Euro kann diese allerdings auf 2 Jahre ausgeweitet werden. Diese Option ist nicht zuletzt aufgrund ihres attraktiven Preises überaus empfehlenswert.
Neben dem Display ist vor allem auch die Tastatur größter Nutznießer bei einer Vergrößerung des Formfaktors. Während bei praktisch allen Netbooks im Bereich kleiner als 10" mit erheblichen Einschränkungen bei den Abmessungen der einzelnen Tasten gerechnet werden muss, kommt man ab etwa 12" Gerätegröße in den Genuss einer vollwertigen Tastatur mit angenehmer Tastengröße.
Das Dell Mini 12 spielt diesen Joker gekonnt aus, und bietet eine gut zu bedienende Tastatur mit einer Tastengröße von rund 15x15 Millimetern. Das Tippen auf der Tastatur klappte grundsätzlich auf Anhieb ohne Probleme, auch im 10-Finger System. Eine gewisse Platznot macht sich allerdings im Bereich der Cursortasten bemerkbar, die auf typisches Netbook-Niveau zusammengeschrumpft wurden. Aufgefallen ist außerdem, dass die Tasten "[,/;] [./:] und [-/_] zugunsten der rechten Shift-Taste in überaus angenehmer Größe ebenso stark verkleinert wurden.
Beim Tippen fällt außerdem auch das prägnante aber nicht unangenehme Anschlaggeräusch der Leertaste auf. Dies erinnert an das leise Zischen eines Hi-Hats, das im Zusammenspiel mit dem dumpfen, sonoren Sound der restlichen Tasten beinahe wie Musik klingt.
Erfreulich großzügig hinsichtlich seiner Abmessungen ist das Touchpad des Mini 12 ausgefallen. Dieses bietet mit einer Fläche von 4.5x8 Zentimetern eine überaus angenehme Dimensionierung, mit der auch der vertikale Scollbereich am rechten Seitenrand ohne weitere verkraftet werden kann. Nicht ganz glücklich wurden wir allerdings mit der Oberfläche des Pads. Diese ist als Einheit mit den umliegenden Handballenauflagen ausgeführt, wurde jedoch mit einer minimal aufgerauten Oberfläche versehen. Damit zeigt es zwar eine leichte Verbesserung der Gleiteigenschaften, bereits bei "natürlicher Hautfeuchte" ist dies allerdings dennoch zu wenig. In gewohnter Dell-Manier wurden die beiden Touchpadtasten ausgeführt. Sie verfügen über einen gut gewählten Hubweg mit ebenso angenehmen Druckwiderstand.
Wie bereits der Name des Dell Inspiron Mini 12 vermuten lässt, verfügt das kompakte Notebook über ein 12.1 Zoll WXGA Display mit einer Auflösung von 1280x800 Pixel. Damit ist das Panel nicht nur optisch den kleineren Netbooks überlegen, auch hinsichtlich Übersicht wird damit eine vollwertige Auflösung geboten, auf der auch das Surfen im Internet Spass macht, da sich übermäßiges Scrollen in Grenzen hält.
Beim Durchlauf unserer Messungen erreichte das Mini 12 eine maximale Displayhelligkeit von 202 cd/m² im oberen zentralen Displaybereich. Ein guter Wert. Allerdings wurde auch ein überaus starker Helligkeitsabfall in den unteren Eckbereichen auffällig, der die Ausleuchtung des Panels auf lediglich 70.8% drückt.
|
Ausleuchtung: 71 %
Kontrast: 177:1 (Schwarzwert: 1.07 cd/m²)
Subjektiv machte das Panel insgesamt dennoch einen durchaus passablen Eindruck, auch in Hinblick auf den niedrigen Gesamtpreis des Systems. Daran vermochte auch ein leicht abgestufter Graustufenverlauf nichts ändern. Mit einem Schwarzwert von 1.07 cd/m² erreicht das Panel ein maximales Kontrastverhältnis von 189:1, ein durchschnittliches aber akzeptables Ergebnis.
Für uns einer der schwerwiegendsten Nachteile des Displays ist seine spiegelnde Displayoberfläche. Gerade bei mobiler Verwendung des Notebooks, speziell im Freien bei oftmals ungünstigen Umgebungslichtverhältnissen, muss mit teils starken Spiegelungen und Reflexionen gerechnet werden, die das Arbeiten auf dem Notebook mühsam bis unmöglich machen - Schade.
Dass auch die gebotenen Blickwinkel eher knapp ausfallen, damit haben wir insgeheim schon gerechnet. Sowohl im horizontalen als auch im vertikalen Bereich kommt es überaus rasch zu einer Veränderung des dargestellten Bildes sobald man nur gering vom idealen Blickwinkel abweicht. Mit einem oftmaligen Nachjustieren des Öffnungswinkels ist also zu rechnen.
Die Hardwarekomponenten eines Netbooks sollten insgesamt sehr genügsam sein, also wenig Energie verbrauchen und dabei möglichst wenig Abwärme produzieren, dennoch genug Leistung für Basisanwendungen bereitstellen und letztlich sollten diese vor allem günstig sein, ist doch der Preis eines der gewichtigsten Argumente für ein Netbook. Mit der aktuellen Palette an Dual-Core CPUs von Intel oder aber auch von AMD, bzw. den gängigsten Grafiklösungen ist dies kaum zu schaffen.
Gerne wird daher bei Netbooks oftmals auf, sagen wir "Chip-Exoten", wie etwa VIA zurückgegriffen. Intel erkannte das Netbook Potential allerdings überaus schnell und konzipierte mit der Atom CPU einen speziell für diese Geräteklasse gedachten Chip. Die Nachfrage war anfangs dermaßen hoch, dass Intel zuerst ganze Chip-Fabriken aus dem Boden stampfen musste, um diese zu befriedigen. Mittlerweile hat man den Markt offenbar wieder im Griff, den nahezu alle Netbooks greifen zurzeit auf die Intel Atom CPU zurück.
So auch unser vorliegendes Testsample des Dell Inspiron Mini 12, welches wahlweise mit einer Intel Atom Z520 CPU (1.33 GHz, 512Kb L2-Cache und 533 Mhz FSB) oder aber auch mit der etwas schnelleren Atom Z530 CPU mit 1.6 GHz ausgestattet werden kann. Die Atom Prozessoren wurden erst aufgrund des Aufkommens und des Erfolges der Netbooks völlig neu entwickelt. Im Gegensatz zu den anderen aktuellen CPUs arbeiten die Chips nach dem "in order" Code, sprich alle anstehenden Aufgaben werden nacheinander ausgeführt. Aktuelle Core CPUs von Intel arbeiten Gegensatz dazu nach dem "out of order" Prinzip, wobei anstehende Tasks zwecks Optimierung der Leistung umgeordnet werden.
Wohl wichtigste Charakteristik des Atom Prozessors ist sein niedriger Preis. Dieser liegt bei rund 40.- US-Dollar für den Atom Z520 Chip und etwa 70.- Dollar für den schnelleren Z530 Kern. Diese liegen damit deutlich unter den Preisen für aktuelle Dual Core Prozessoren, die bei rund 200-300 Dollar beginnen, ebenso wie die Stromsparenden ULV-Varianten. Selbst die günstige Celeron CPU liegt damit mit rund 100.- Dollar deutlich über dem Atom Chip.
Möglich wird dies unter anderem auch aufgrund der geringen Größe des Chips. Auf lediglich 24mm² befinden sich rund 47 Millionen Transistoren, gefertigt im 45-Nanometer Verfahren.
Als Chipsatz dient die Intel US15W Plattform, die mit dem GMA 500 Grafikchip für eine adäquate Bilddarstellung sorgt. Der Graphics Media Accelerator ist DirectX 10.1 kompatibel und kann sogar HD-Content wiedergeben. Mit einer Taktung von 200 MHz und lediglich 4 Shadereinheiten fällt eine brauchbare 3D-Performance aber praktisch aus.
"Benchmarks? Nein, Danke!"
So in etwa lässt sich das Dell Inspiron Mini 12 in unserem praktischen Leistungstests beschreiben. Insgesamt gelang es uns dem Notebook nur zwei nennenswerte bekannte Benchmarks abzuköpfen. Etwa die 697 Punkte im 3D Mark 2001 Test oder aber 541 Punkte im Cinebench Single CPU Rendering Test. Dass diese Werte auch das absolute untere Ende der jeweiligen Skala markieren überrascht kaum, ist in Anbetracht des Anwendungsfeldes des Mini 12 aber auch völlig irrelevant.
Viel wichtiger ist die Tatsache, dass das Mini 12 bei Standardanwendungen ausreichend Leistung bietet. Geeignetes Material zum Testen bietet beispielsweise der 585 Seiten starke 9/11 Report im .pdf Format. Kein Problem für das Mini 12. Bereits nach wenigen Sekunden Ladezeit stand das Dokument zur Verfügung und es konnte mit nur überaus kurzen Rucklern geblättert werden.
Ebenso ein leichtes Spiel ist für das Netbook das Verfassen von Texten mit dem getesteten Open Office 3.0. Selbst das Erstellen von einfachen Tabellen und Statistiken mit dem zugehörigen Office Tool machte keine Probleme.
Alles in allem erfüllte das Inspiron Mini 12 bei 0-8-15 Office Anwendungen auf jeden Fall seinen Zweck. Klar, es kommt hin und wieder zu etwas längeren Ladezeiten bei diversen Anwendungen und auch manche Dialoge lassen sich überdurchschnittlich lange Zeit, insgesamt bietet das Notebook dennoch eine vollwertige Arbeitsumgebung für alltägliche Aufgaben.
Mit der integrierten 80GB Festplatte bietet das Mini 12 außerdem auch reichlich Speicherplatz, etwa für ihre Mp3 Sammlung oder aber auch diverse Videos - ein weiterer Vorteil gegenüber diversen Netbooks mit meist relativ kleinen SSD Laufwerken. Die Geschwindigkeit der Samsung HS082HB Festplatte mit 4200 U/min ist zwar nicht wirklich berauschend, aber auch hier gilt: Zweck geht vor Performance.
3DMark 2001SE Standard | 679 Punkte | |
Hilfe |
Cinebench R10 | |||
Einstellungen | Wert | ||
Rendering Single 32Bit | 541 Points |
Lautstärke
Wo nichts ist, kann auch nichts Lärm produzieren - So einfach das Belüftungskonzept des Dell Inspiron Mini 12 Notebooks. Im Klartext heißt dies nichts anderes, als dass man auf einen Systemlüfter komplett verzichtet, und die Abwärme produzierenden Komponenten lediglich passiv, also über einen ausreichend großen Kühlkörper gekühlt werden. Ganz ohne Nebengeräusche kommt man beim Dell Inspiron Mini 12 allerdings dennoch nicht aus. Durch die Wahl einer herkömmlichen 80 GB Harddisk befindet sich dennoch ein sich bewegendes mechanisches Bauteil im Gehäuse, welches damit auch ein gewisses Laufgeräusch produziert. Praktisch war die Festplatte allerdings kaum hörbar und konnte nur bei Aktivität überhaupt ausgemacht werden.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 0 / 0 / 0 dB(A) |
HDD |
| 30.2 dB(A) |
Last |
| 0 / 0 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Aufgrund des Verzichts auf einen Gehäuselüfter könnte man natürlich annehmen, dass dies eventuell zu etwas höheren Gehäusetemperaturen führen könnte - Fehlanzeige. Selbst unter längerer konsequenter Auslastung des Notebooks blieb das Gehäuse nur angenehm temperiert. Die gemessenen Höchstwerte lagen bei 31.5 °C an der Geräteunterseite und 35.9 °C an der Oberseite der Baseunit.
Selbst die Temperatur der CPU selbst blieb im Test konstant auf einem überaus unkritischen Niveau. Gerade einmal 73°C zeigte das Tool "Core Temp" bei Auslastung der Atom CPU über einen längeren Zeitraum.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 31.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 25.9 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (+3.4 °C).
Lautsprecher
Offensichtlich gespart wurde auch bei den integrierten Lautsprechern, oder besser gesagt bei dem einzelnen verbauten Speaker. Der Sound dringt nur überaus dünn und leise aus der gelochten Abdeckung oberhalb der Tastatur hervor.
Deutlich besser zum „Ab-shaken“ eignet sich die Soundwiedergabe über den 3.5mm Kopfhörerausgang, ein qualitativ hochwertiges Headset und ein ausreichend langes Kabel natürlich vorausgesetzt.
Für die mobile Energieversorgung des Mini 12 sorgt ein nur 3-Zellen großer Lithium-Ionen Akku. Die Integration des Akkupacks ist unserer Meinung nach allerdings nicht sehr geglückt. Dieser wölbt sich an der Rückkante des Laptops aus dem ansonsten überaus flachen und eleganten Gehäuse. Die Erklärung für diesen gestalterischen Ausrutscher ist vermutlich ebenso in der Preispolitik des Dell Mini 12 zu finden. So wurden hier offenbar Standard Akkuzellen eingesetzt, die natürlich wesentlich günstiger zu haben sind, als eine speziell angefertigte flache Li-Ion Variante, die sich mit Sicherheit auch wesentlich unauffälliger im Gehäuse verstecken ließe.
Im Battery Eater Readers Test (WLAN aus, min. Displayhelligkeit, Energiesparmodus) erreichte das Notebook mit dem 3-Zellen Akku und einer Kapazität von 24 Wh eine maximal mögliche Laufzeit von 153 Minuten. Im Worst-Case Szenario, also unter Last im Battery Eater Classic Test (WLAN+BT ein, max. Displayhelligkeit, max. Leistung) gab der Akku nach 106 Minuten auf.
Im praxisnahen WLAN Surfbetrieb bei maximaler Displayhelligkeit konnte eine Laufzeit von rund 125 Minuten beobachtet werden. An die von Dell angegebenen 3 Stunden Laufzeit kamen wir damit nicht heran. Rund 2 Stunden dürfte in den meisten Anwendungsszenarien ein brauchbarer Richtwert sein. Nicht viel für ein überwiegend mobil eingesetztes Notebook. In dieser Disziplin muss sich das Mini 12 leider auch den meisten kleineren, aber mit leistungsfähigeren Akkus ausgestatteten Netbooks geschlagen geben.
Auch in Punkto Akku liefert ein Blick auf die amerikanische Homepage von Dell interessante Ergebnisse. Hier wird beispielsweise auch ein 48Wh Akku angeboten. Damit verdoppeln sich immerhin die erreichbaren Laufzeiten. Aufgrund der Gehäuseform ist jedoch davon auszugehen, dass dieser Akku an der Unterseite des Notebooks etwas übersteht, da sich ansonsten 6-Zellen nicht realisieren ließen.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 6.6 / 10.3 / 11.3 Watt |
Last |
12.6 / 13.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Mit dem Konzept ein 12-Zoll "Netbook" zu entwerfen, könnte Dell durchaus ins Schwarze getroffen haben. Die bisherige Entwicklung der klassischen Netbooks zeigt einen eindeutigen Trend zu Modellen mit größerem Display und benutzerfreundlicher Tastatur. Dell geht mit dem Inspiron Mini 12 gleich einen Schritt weiter, und bietet mit dem Mini 12 sozusagen ein Subnotebook auf Netbook-Niveau.
Dank der stromsparenden Komponenten konnte das Gehäuse überaus flach und insgesamt mit knapp über einem Kilogramm auch besonders leicht ausgeführt werden. Dies kommt nicht nur der Mobilität des Notebooks zu Gute, auch das Gesamterscheinungsbild kann davon profitieren. Als üblen gestalterischen Ausrutscher sehen wir den Akku, der sich an der Rückseite aus dem Gehäuse wölbt und das schlichte Design des Mini 12 empfindlich stört.
Mit den angebotenen Basic-Ports lassen sich die meisten alltäglichen Anschlusssituationen durchaus gut meistern. Positiv überrascht haben im Test vor allem der VGA-Port als auch der 3.5mm Soundausgang, die beide ein überaus gutes Signal lieferten und den Mini 12 damit gut ergänzen. Bei den Kommunikationsfeatures, die ebenso ausschließlich die klassischen Features wie etwa WLAN und Bluetooth enthalten, wäre eine UMTS Option die einzige wünschenswerte Erweiterung, mit der das Inspiron Mini 12 in der Tat zum mobilen Kommunikationsprofi werden würde.
Nicht ganz glücklich gewählt wurde unserer Meinung nach das eingesetzte Display im Mini 12. Auflösung, Helligkeit, Kontrast - alles soweit in Ordnung und in anbetracht des Verkaufspreises durchaus vertretbar. Wir stoßen uns jedoch vor allem an der spiegelnden Displayoberfläche, die einen Einsatz des Notebooks in Freien leider großteils verhindert. Mit den bei ungünstigen Lichtverhältnissen auftretenden Reflexionen schränkt dies das Anwendungsspektrum des Mini 12 leider erheblich ein.
Die verbaute Hardware definiert hingegen die geplante Verwendung des Notebooks sehr genau. Für Office-Basic Funktionen wie etwa das Lesen und Verfassen von Texten, einfache Tabellenkalkulation, die Verwaltung von Kontakten und Terminen, Mail und Internet,... usw. stellt das Inspiron Mini 12 eine durchaus brauchbare Plattform bereit, auch wenn hin und wieder mit etwas längeren Ladezeiten zu rechnen ist.
Ein großes Plus verdient sich Dell mit dem passiven Kühlungskonzept des Notebooks. Dies kommt dem Benutzer in Form von einem praktisch lautlosen Betrieb des Notebooks zu gute - So leise, das man beinahe das Tippen auf der Tastatur schon als unangenehm laut empfindet. Stets im grünen Bereich bleiben auch die Oberflächentemperaturen des Notebooks. In Anbetracht des lüfterlosen Gehäuses ebenso durchaus positiv zu erwähnen.
Alles in allem gelingt Dell mit dem Inspiron Mini 12 ein überaus interessantes Notebook, das zwar auch einige Schwächen zeigt, etwa die mit rund 2 Stunden nicht sehr rühmliche Akkulaufzeit, insgesamt aber eine brauchbare Alternative zu den aktuell verfügbaren Netbooks darstellt. Speziell User, die sich nicht mit einem beschnittenen Display und einer fummeligen Tastatur abfinden wollen, könnten beim Dell Inspiron Mini 12 auf eine ernstzunehmende Alternative stoßen.