Test Amazfit Active Smartwatch - Erfreulich gut, erstaunlich günstig
Amazfit bietet eine Vielzahl an Smartwatches an. Das neueste Modell in der Hersteller-Kategorie "Lifestyle & Business" ist die Amazfit Active. Mit einer UVP von 130 Euro liegt sie preislich zwischen der GTS 4 Mini und der GTS 4. Amazfit bietet die Active in drei Farbvarianten an.
In Lavender Purple und Petal Pink ist das Gehäuse jeweils mit einem goldenen Metallring versehen, die Armbänder sind rosa bzw. pink. Die Lavender-Version hat einen Edelstahl-Rahmen und ein Armband aus veganem Leder, sie kostet 20 Euro mehr In Midnight Black kommt die Active mit schwarzem Gehäuse und grauem Metallrahmen. Das Band ist anthrazit. Die Amazfit Active ist sowohl mit iOS- als auch mit Android-Geräten kompatibel.
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Details
Gehäuse und Ausstattung – Die Amazfit Active ist leicht
Das Gehäuse der Amazfit Active besteht aus Kunststoff. Rund um das Display hat der Hersteller zusätzlich einen Aluminium-Rahmen verbaut. Das 1,75 Zoll große Display ist rechteckig und wird von gehärtetem Glas geschützt.
Auf der rechten Seite - unterhalb des Metallrahmens - sitzen eine Taste und ein Mikrofon. Die Taste hat einen guten Druckpunkt, aber auch etwas Spiel. Auf der linken Seite ist ein Lautsprecher untergebracht. Die Band hat eine Breite von 20 Millimetern und einen Standard-Anschluss. Das Originalband kann über Hebel an den Federstangen werkzeuglos gewechselt werden.
Mit Band bringt die Uhr 36 Gramm auf die Waage, ohne Band sind es 25 Gramm. Damit ist die Smartwatch sehr leicht. Die Taste auf der rechten Seite steht kaum aus dem Gehäuse heraus, wir haben im Test keine Probleme mit Fehleingaben.
Einrichtung und Bedienung - Zepp-App mit umfangreichen Funktionen
Für die Einrichtung der Smartwatch muss die Zepp-App installiert werden. Im Anschluss wird ein auf der Smartwatch angezeigter QR-Code mit dem Smartphone gescannt und die Geräte verbinden sich zügig. Danach müssen einige Berechtigungen vergeben werden, etwa für Telefonate und App-Benachrichtigungen.
Nach der Einrichtung zeigt die Amazfit Active ein Tutorial für alle Bereiche und Gesten auf der Uhr. Das verschafft einen guten Überblick, allerdings werden die Bewegungen nur gezeigt und nicht vom Benutzer nachgeahmt. Der muss die einzelnen Seiten des Tutorials mit der immer gleichen Bewegung durchscrollen.
Die Zepp-App ist in vier Bereiche gegliedert. "Start" bietet eine Übersicht von Übersicht an Kacheln zu den Bereichen Bereitschaft, Schritte, Schlafen, Zepp Aura, Herzfrequenz, PAI und Trainingsverlauf. Ein Klick auf das Feld führt jeweils ins Untermenü. Zwei weitere Bereiche drehen sich nur um die Themen Schlaf und Training.
Unter Profil können nicht nur die bei Zepp hinterlegten Daten und Ziele geändert werden, dort taucht auch die Amazfit Active auf. Ein Klick auf das Gerät führt ins Untermenü und zu den Einstellungen der Smartwatch.
Über die App wird etwa gesteuert, wie oft die Smartwatch welche Körperparameter misst. Ab Werk sind viele Messungen deaktiviert, etwa die Stress- und SpO2-Messung. Werden weitere Messungen aktiviert, warnt ein Pop-Up vor steigendem Akkuverbrauch.
In diesem Bereich gibt es auch Zugriff auf den App- und Zifferblatt-Store. Der App-Store bietet Software für Trainings, Meditationen, Navigation oder auch Spiele. Bekannte Apps sind jedoch nicht zu finden. Die Auswahl bei den Watchfaces ist groß, sie sind teils kostenlos, teils kostenpflichtig.
Musik vom Smartphone kann auf der Uhr gespeichert werden. Auch die Einrichtung von Amazons Alexa ist dort untergebracht. Einstellungen der Uhr wie die Displayhelligkeit oder die Reihenfolge der Widgets sind sowohl über die Zepp-App als auch direkt auf der Smartwatch selbst möglich.
Die Amazfit Active wird über den 1,75 Zoll großen Touchscreen und eine Taste bedient. Ein Druck auf die Taste öffnet die App-Übersicht, die als Liste dargestellt wird. In Menüs oder Apps führt ein Druck auf die Taste immer zurück zum Watchface. Ein langer Druck auf die Taste kann eine beliebige App öffnen, ab Werk wird der Sprachassistent gestartet.
Wischen von oben nach unten öffnet das Kurzmenü mit Zugriff auf den Theater- oder Schlafenszeit-Modus, Bildschirmhelligkeit und Taschenlampenfunktion. Wischen von unten nach oben öffnet das Benachrichtigungsmenü. Seitliches Wischen führt durch die Kacheln. Ab Werk sind dort Bereitschaft, Aktivität, Herzfrequenz, Wetter, Training und die Tagesübersicht hinterlegt. Ein Klick auf die Kacheln öffnet das jeweilige Menü. Reihenfolge und Inhalte der Kachel können in der App individualisiert werden.
Telefonie und Benachrichtigungen - Klare Verständigung mit der Active
Die Amazfit Active hat sowohl ein Mikrofon als auch einen Lautsprecher. Telefonate sind mit der Smartwatch möglich. Die Qualität der Übertragung geht in Ordnung. Nebengeräusche gibt es nicht, die Stimme des Uhrenträgers wird deutlich übermittelt. Für beide Beteiligten ist die Übertragung allerdings recht leise. Weil die Smartwatch keine eigene SIM-Karte hat, sind Telefonate nur möglich, wenn ein gekoppeltes Smartphone in Bluetooth-Reichweite ist.
Die Smartwatch hat eine eigene Telefon-App. Dort können Anruflisten und am meisten verwendete Kontakte eingesehen werden. Die favorisierten Kontakte - bis zu 50 - müssen allerdings manuell in der App hinzugefügt werden. Außerdem gibt es auf der Smartwatch ein Zahlenfeld, um Nummern eintippen zu können. Die Smartphone-App bietet die Option, dass die Uhr nur über eingehende Anrufe informiert, oder die Telefonate auch mit der Uhr zu führen. Ist ein Kontakt nicht in der Zepp-App hinterlegt, wird bei eingehenden Anrufen auf der Smartwatch nur die Nummer, nicht aber der Name angezeigt, auch wenn der Kontakt in der Telefon-App des Smartphones gespeichert ist.
Benachrichtigungen zeigt die Amazfit Active zuverlässig an. Mails können in voller Länge gelesen werden. Welche Apps Benachrichtigungen an die Smartwatch senden dürfen, kann am Smartphone individuell eingestellt werden. Viele Emojis kann die Amazfit Active darstellen, Bilder dagegen beherrscht sie nicht. Antworten auf Nachrichten ist möglich, allerdings nur in Form von vorformulierten Kurzantworten und Emojis. Die Kurzantworten können in Reihenfolge und Inhalt in der Zepp-App individualisiert werden.
Sprach-Assistent - Amazon Alexa ab Werk
Beim Sprachassistenten setzt Amazfit auf Amazons Alexa. Die Funktion ist nur nutzbar, wenn die Smartwatch mit dem Smartphone gekoppelt ist. Alexa kann über ein langes Drücken der Taste, über das Tagesmenü oder die App-Übersicht gestartet werden. Eingaben per Zuruf sind nicht möglich.
Die Antworten des Assistenten werden sowohl auf dem Display angezeigt, als auch über den Lautsprecher ausgegeben. Eingaben werden zuverlässig erkannt, der Lautsprecher dürfte allerdings gerne lauter werden. Bevor Alexa auf der Active funktioniert, muss ein Amazon-Konto in der Zepp-App hinterlegt werden. Seltsam ist, dass sich Alexa im Test mehrfach von der deutschen Sprachversion auf die englische umstellt. Zudem wird teilweise die letzte Silbe der Sprachausgabe verschluckt.
Gesundheit und Fitness - Amazfit Active zeigt Bereitschaft an
Die Amazfit Active bietet ein umfangreiches Sortiment an Health-Funktionen. Neu ist die Funktion Bereitschaft. Dabei untersucht die Software sechs verschiedene Funktionen des Körpers: körperliche Erholung, mentale Erholung, Herzfrequenz im Schlaf, Herzfrequenzvariabilität im Schlaf, Atmungsqualität und Temperatur.
Für die körperliche Erholung wird etwa das Aktivitätsniveau, Herzfrequenz und Trainingsniveau bestimmt, für die mentale Erholung sind Schlaf und Stresslevel ausschlaggebend. Aus diesen Faktoren berechnet die Software einen Punktwert zwischen 0 und 100 und gibt damit die Leistungsfähigkeit am Tag an.
Die Daten der Smartwatch können mit Drittanbieter-Konten verknüpft werden, etwa mit Google Fit, Strava, Relive, adidas Running und Komoot.
Aktivitätsziele - Zepp mit umfassender PAI-Zählung
Zepp setzt bei der Beurteilung von Aktivität auf einen zentralen Wert, PAI genannt. PAI steht für Persönliche Aktivitätsintelligenz oder Persönlichen Aktivitätsverfolgungsindikator. Ausschlaggebend für den Wert sind verschiedenen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Puls in Ruhephasen und dem Puls bei sportlicher Betätigung. Die Smartwatch beurteilt die Intensität von Bewegung und die Zeit in Bewegung und vergibt entsprechend Punkte.
Der PAI-Wert stellt die persönliche Aktivität für die vergangenen sieben Tage dar. Laut Zepp sollte er immer über 100 liegen. Durch diesen Wert soll ein umfassendes Bild von körperlicher Betätigung erstellt werden, das über reine Schrittzahlen und aufgezeichnete Trainings hinausgeht. Diesen Wert gibt es ausschließlich im Zepp-Ökosystem, zu dem auch die Smartwatches von Huami und Xiaomi gehören. Außerdem erinnert die Uhr an regelmäßige Bewegung, wenn sie ein langes Verharren an einem Ort - etwa am Schreibtisch - feststellt.
Unabhängig davon ermittelt die Amazfit Active aber auch einzelne Ergebnisse, etwa zu den absolvierten Schritten pro Tag. Außerdem gibt die Smartwatch die absolvierte Strecke in Kilometern, die Zeit in Bewegung und die dabei verbrannten Kalorien an. Die Software gibt auch Daten für Wochen und Monate an und vergleicht die Daten mit denen der vorherigen Woche oder des vorherigen Monats.
Die Smartwatch kann auch das Stresslevel des Trägers ermitteln. Dabei errechnet die Software das Stresslevel auf Grund der Herzfrequenzvariabilität. Das Stresslevel wird mit einem Wert zwischen 0 und 100 angegeben - zusätzlich durch verschiedene Farben visualisiert. Das Stresslevel für den Tagesverlauf wird auf einem Zahlenstrahl angezeigt. Außerdem gibt die App die Phasen in einem Tortendiagramm an. Ebenso wird das maximale Stresslevel und ein Durchschnittswert ermittelt.
Herzfrequenz, Herzrhythmus und Blutsauerstoffsättigung
Die Amazfit Active kann die Herzfrequenz und die Blutsauerstoffsättigung messen. Um die Messwerte besser einordnen zu können, vergleichen wir sie mit denen von Referenzgeräten. Als Referenzgerät für die Pulsmessung nutzen wir einen Polar H10-Brustgurt und gehen auf eine Radrunde. Beim Ruhepuls liegen die Werte der Geräte lediglich um einen Schlag pro Minute und damit um 1,52 Prozent auseinander.
Beim Leistungspuls haben wir drei Messungen unternommen. Dabei fällt die Differenz mit im Schnitt 4,77 Prozent größer aus. Die Messwerte der Amazfit Active sind dabei stets niedriger als die des Brustgurtes.
Bei der Messung der Blutsauerstoffsättigung dient ein Brauns Pulsoximeter 1 als Referenzgerät. Im Schnitt aus drei Messungen beträgt die Abweichung der Werte lediglich 1,36 Prozent. Dabei sind die Messwerte der Smartwatch wieder immer niedriger als die des Referenzgeräts. Insgesamt sind die Messwerte der Amazfit Active somit zuverlässig, auch wenn andere Geräte - wie die deutlich teurere Huawei Watch 4 Pro - noch exakter sind. Die Active schlägt sich bei der Pulsmessung aber viel besser als die GTR 4 und die GTS 4 in unseren Tests.
Schlaf-Tracking - Amazfit will Schlaf durch KI verbessern
Amazfit legt großen Wert auf die Schlafanalyse - was auch in einem eigenen Reiter in der App deutlich wird. Die App gibt eine Gesamtbewertung für den Schaf an, das ist ein Punktwert, der zusätzlich über ein Kreisdiagramm und eine Farbe visualisiert wird. Außerdem gibt es eine Einordnung des Werts, etwa als "Gut".
Außerdem gibt die Software die Gesamtzeit für den Schlaf an und zeigt ein Diagramm mit REM-, Leicht- und Tief-Schlafphasen an. Auch Wachzeiten werden im Test zuverlässig ermittelt. Die App gibt auch die Zeiten für die einzelnen Phasen und den Anteil der Phasen am Gesamtschlaf an. Zusätzlich können all diese Werte über Wochen beobachtet und auch mit denen anderer Nutzer verglichen werden.
Weiterhin analysiert die App die Regelmäßigkeit des Schlafs, ausschlaggebend dafür sind die Zeiten für das Einschlafen und Aufwachen. Dieses Verhalten wird für die vergangenen sieben Tage untersucht und bewertet. Mit der App kann auch ein Schlafplan erstellt werden. Leider bietet die Amazfit Active aber keinen smarten Wecker, der Rücksicht auf die Schlafphasen nimmt.
Auch die Herzfrequenz wird von der Smartwatch während des Schlafens gemessen und eingeordnet. Ebenso misst die Amazfit Active die Atemqualität und soll etwa Hypopnoe erkennen können. All diese Funktionen sind Bestandteil der Zepp-App und kostenlos. Darüber hinaus bietet der Hersteller ein Zusatz-Abo für weitere Analysen - Aura genannt.
Bei Aura handelt es sich um einen AI gestützten Assistenten, der nur den Bereich Schlaf berührt. Neben weiteren Analysen der Wochenstatistik oder der Tiefschlafphasen funktioniert Aura als Chatbot. Die geschriebenen Antworten gibt es auf Deutsch, die Sprachversion allerdings nur auf Englisch. Aura schlägt Musik für Entspannung vor und erstellt einen personalisierten Schlafplan. Für diesen Service sind 9,90 Euro im Monat oder 69 Euro im Jahr fällig. Es gibt allerdings eine sieben-tägigen, kostenlosen Testzeitraum. Der virtuelle Assistent Aura liegt in der Cloud, entsprechend werden die Daten nicht nur auf dem Smartphone ausgewertet.
Trainingsaufzeichnung - Bei Zepp Fitness mit dem Coach im Chat
Die Trainingsmöglichkeiten mit der Amazfit Active sind umfangreich. Die Smartwatch kann mehr als 120 Sportarten tracken, das Angebot ist vielfältig und reicht von Joggen und Radfahren bis zu E-Sports und Brettspielen. Für sich wiederholende Trainings können in der App auch Vorlagen mit Intervallen erstellt werden.
Die Zepp-App zeigt außerdem alle absolvierten Trainings chronologisch an und erstellt auch eine Wochenübersicht. An dieser Stelle bietet Zepp eine weitere Analyse der Daten und Fortschritte zur Verfügung, dafür ist aber ein Abo nötig: "Zepp Fitness" für 30 Euro im Jahr oder 4 Euro im Monat. Auch hier gibt es einen Gratis-Zeitraum. Neben der Analyse ist die Kommunikation mit dem Zepp-Trainer Teil des Pakets. Per Chat kann das Programm Vorschläge für die Verbesserung des Trainings geben.
Kostenlos ist dagegen die Möglichkeit, in der App einen individuellen Trainingsplan zu erstellen. Der Fortschritt wird in der Software angezeigt, die Uhr kann auf Wunsch an anstehende Trainings erinnern. In den Trainings kann die Smartwatch weitere Hilfen anbieten und Ziele vorgeben. Beim Joggen können etwa verschiedene Trainingsziele angegeben werden, z.B. eine Distanz, eine Zeit oder auch ein Trainingseffekt.
Zudem kann die Active Alarm schlagen, wenn bestimmte Pulszonen verlassen werden und nach bestimmten Abschnitten - etwa jeden Kilometer - ein Update zu den aktuellen Fitnessdaten geben - allerdings nur in englischer Sprache. Außerdem kann die Smartwatch automatisch Runden zählen, einen virtuellen "Pacer" anzeigen, der ein bestimmtes Tempo läuft oder dabei helfen, eine bestimmte Schrittfrequenz einzuhalten. Der Umfang der Möglichkeiten ist dabei abhängig von der Sportart.
Die Amazfit Active erhebt beim Training viele Daten und zeichnet bei Außentrainings auch die Strecke auf. Die kann dann als GPX-Datei exportiert werden. Ebenso ist es möglich, Routen als GPX-, TCX- oder KML-Dateien über die Zepp-App auf die Uhr zu laden und diese Routen in Trainings zu absolvieren.
Die Amazfit-Smartwatch kann außerdem Trainings automatisch aufzeichnen. Die App bietet dabei sogar die Möglichkeit, das automatische Tracking auf bestimmte Sportarten zu begrenzen. Auch Indoor-Übungen auf dem Laufband, dem Rudergerät oder dem Crosstrainer können automatisch aufgezeichnet werden. Die Software erkennt Trainings im Test zuverlässig, bis auf eine Autofahrt in der Innenstadt, die von der Uhr als Rad-Training bewertet wurde.
GPS und Navigation - Active mit allen gängigen Systemen
Wir haben die Amazfit Active zusammen mit einer Garmin Venu 2 als Referenzgerät mit auf eine Radtour genommen. Insgesamt überzeugen die Aufzeichnungen der Amazfit-Smartwatch, in den Kurven wird aber deutlich, dass die Garmin-Uhr die absolvierte Strecke noch exakter darstellt.
Die Amazfit Active unterstützt alle gängigen Satellitensysteme. Die Verbindung wird im Test zügig aufgebaut und bleibt stabil ohne Ausfälle. Im Zepp-App-Store gibt es Navigations-Apps, die Smartwatch zeigt auf Wunsch aber auch Benachrichtigungen von Google Maps an. Auf bevorstehende Kursänderungen weist sie per Vibration hin.
Display - Großes OLED dürfte noch heller werden
Amazfit verbaut in der Active ein 1,75 Zoll großes AMOLED-Display. Das Panel schafft eine Auflösung von 341 PPI, Inhalte werden damit schön scharf dargestellt. Unsere Tests zeigen allerdings ein Bildschirmflackern mit einer recht niedrigen Frequenz von 120 Hz.
Wir messen außerdem eine maximale Helligkeit des Panels von 546 cd/m². Damit wird die Active heller als die Konzerngeschwister GTS 4 und GTR 4, eine Samsung Galaxy Watch6 schafft aber etwa 1897 Nits. Im Alltag reicht die Helligkeit der Active meist aus, in der Sonne ist die Smartwatch allerdings nur schwer ablesbar.
Sehr gut gefällt uns das verbaute Always on Display. Amazfit stellt verschiedene Optionen der Nutzung zur Wahl. Die Funktion kann dauerhaft aktiviert oder deaktiviert werden. Sie kann aber auch automatisch oder nach einem Zeitplan gesteuert werden. Zudem ist es möglich, dass das AoD dem gewählten Zifferblatt im Stil ähnelt, es kann aber auch ein eigener Stil für das AoD unabhängig vom Watchface gewählt werden.
Amazfit Active | Amazfit GTS 4 | Amazfit GTR 4 | Xiaomi Smart Band 7 Pro | Xiaomi Watch S1 | |
---|---|---|---|---|---|
Response Times | |||||
PWM Frequency | 120 | 120 0% | 119.4 0% | 118.9 -1% | |
Bildschirm | -14% | -23% | -5% | -19% | |
Helligkeit Bildmitte | 546 | 471 -14% | 423 -23% | 516 -5% | 444 -19% |
Schwarzwert * | |||||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -7% /
-7% | -12% /
-12% | -3% /
-3% | -19% /
-19% |
* ... kleinere Werte sind besser
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM festgestellt | 120 Hz | ||
Das Display flackert mit 120 Hz (im schlimmsten Fall, eventuell durch Pulsweitenmodulation PWM) . Die Frequenz von 120 Hz ist sehr gering und daher kann es bei allen Usern zu sichtbaren Flackern, brennenden Augen oder Kopfweh kommen. Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8746 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Performance und Laufzeit - Amazfit geizt mit Infos
Amazfit gibt leider keine Informationen an, welches SiP in der Active verbaut ist. Auf der Smartwatch kann auch ein Browser installiert werden, daher sind keine Benchmarkmessungen möglich. Auch die Informationen zum Speicher fallen gering aus, es gibt 250 MB freien Speicher für zusätzliche Apps, Routen und Musik.
Im Alltag gefällt die Performance der Active. Scrollen durch die App-Übersicht, wechseln der Karten und das Öffnen von Apps ist ohne Verzögerungen möglich. Wird die Uhr bewusst gefordert, etwa durch das extrem schnelle Wechseln zwischen Karten, werden die Eingaben etwas verzögert umgesetzt. Es gibt aber keine Abstürze des Systems.
Akkulaufzeit - Amazfit Active hält lange durch
Wir haben die Akku-Warnungen der Zepp-App ignoriert und alle Messungen der Amazfit Active dauerhaft aktiviert. Ebenso war im Test die automatische Trainingserkennung aktiv. Wird dann noch das Always on Display genutzt, kommen wir auf eine minimale Akkulaufzeit von 4,5 Tagen mit kleineren Trainings, die automatisch aufgezeichnet werden. Nachts war das AoD deaktiviert.
Wird das AoD bei sonst gleichen Einstellungen dauerhaft deaktiviert, steigt die Akkulaufzeit auf etwa neun Tage an. Eine Woche hält die Amazfit Active beim Tragen über 24 Stunden täglich damit locker durch - ein guter Wert. Geladen wird die Smartwatch über ein proprietäres Ladepad, das magnetisch an der Unterseite hält. Kabelloses Laden über den Qi-Standard unterstützt die Active leider nicht.
In 15 Minuten wird die Smartwatch von 0 auf 32 Prozent geladen, nach 30 Minuten zeigt die Uhr einen Ladestand von 50 Prozent an. Für eine vollständige Ladung vergehen 90 Minuten.
Pro
Contra
Fazit - Überzeugendes Gesamtpaket zum günstigen Preis
Obwohl Amazfit die Active als günstige Smartwatch positioniert, überzeugt sie mit einem umfangreichen Ausstattungspaket. Einerseits gefällt das Gehäuse mit geringem Gewicht und guter Verarbeitung. Andererseits sind die Software-Funktionen der Zepp-App beeindruckend. Auch wenn für die KI-unterstützte Schlaf- und Trainingsunterstützung Abo-Gebühren fällig sind, bereits die kostenlose Version bietet eine Vielzahl an Daten und Einstellmöglichkeiten.
Dabei überzeugt die Smartwatch auch bei der Navigation und der Messung von Körperparametern. Zwar gibt es jeweils noch exaktere Geräte, diese sind aber um ein vielfaches teurer. Die Amazfit Active ist eine wirklich brauchbare Smartwatch für den Sporteinsatz. Sogar Trainingspläne und Training nach hinterlegten Routen sind mit ihr möglich.
Das Display gefällt uns ebenfalls mit einer guten Auflösung und einer angenehmen Größe. Allerdings gibt es Smartwatches, die viel heller werden. Die relativ geringe maximale Helligkeit ist unser größter Kritikpunkt an der Active. Allerdings wird sie heller als die GTS 4 und GTR 4 vom selben Hersteller, die beide teurer sind.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Amazfit Active ist beeindruckend. Sie bietet viele Funktionen und genaue Messwerte zu einem günstigen Kurs.
Zudem hat die Amazfit Active eine tolle Akkulaufzeit. Selbst bei der Nutzung aller Funktionen hält sie im Test mindestens 4,5 Tage durch, ohne Always on Display sind es sogar 9 Tage, bevor sie wieder ans Ladegerät muss. Eine Vollausstattung kann man für den Preis allerdings nicht erwarten, NFC oder eine eSIM bietet die Active nicht. Auch der App-Store für die Amazfit-Smartwatch ist übersichtlich, uns fehlt etwa ein Musik-Streaming-Anbieter.
Insgesamt ist die Amazfit Activ eine tolle Smartwatch und eine absolute Preis-Leistungs-Empfehlung. Wer auf größere Uhren steht, kann sich die T-Rex 2 von Amazfit mit ähnlichem Funktionsumfang ansehen. Etwas schicker ist die Xiaomi Watch S1 im gleichen Preissegment.
Preis und Verfügbarkeit
Die Amazfit Active gibt es bei vielen Händler, etwa bei Amazon oder Galaxus. Amazfit verkauft die Smartwatch aber auch im eigenen Online-Shop. Die UVP der schwarzen Version liegt bei 130 Euro, für die Active in Lavender sind 150 Euro UVP angesetzt.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.