Razer Core: Erste Tests des externen Thunderbolt 3 Grafik-Docks
Thunderbolt 3-fähige Notebooks können über den USB Type-C Anschluss eine Datenübertragungsrate von bis zu 40 Gbps erreichen, das scheint wie geschaffen dafür zu sein, Notebooks mit externen Docks zu mehr Grafikpower zu verhelfen. Der erste Hersteller, der ein entsprechendes Produkt angekündigt und mittlerweile auch am Markt hat, ist der amerikanische Hersteller Razer, bekannt für seine Gaming-Produkte. Das Razer Core ist ein Thunderbolt 3-Dock mit einem USB Type-C Anschluss, 4 USB 3.0 Type-A Ports und einem LAN-Anschluss. Es kann eine Full-length, double-wide PCI-Express x16 Grafikkarte aufnehmen und wird mit einem 500 Watt Netzteil ausgeliefert.
Erster Test
Auch andere Hersteller haben externe Grafiklösungen angekündigt, darunter Asus, Acer und Gigabyte. Lieferbar ist derzeit aber nur das Razor Core, welches natürlich primär für die Thunderbolt 3-fähigen Notebooks des Herstellers geeignet ist. Am Razer Blade Stealth und Razer Blade müssen Treiber installiert werden, am Blade muss zusätzlich der Razer GPU Switcher eingerichtet werden, um die interne Geforce GTX 970M-GPU zu deaktivieren. Das aktive Thunderbolt 3-Kabel zwischen Notebook und Dock ist mit 50 cm Länge sehr kurz, längere Kabel führen offensichtlich zu Problemen, ebenso diverse Kabel von Fremdanbietern. Dave Lee hat auf Youtube einen ersten Test des Razor Core mit den beiden Notebooks und diversen anderen Thunderbolt 3-Laptops durchgeführt, wir haben es unten verlinkt.
Benchmarks
Dave beschreibt Firestrike Ultra 1.1 Benchmark-Ergebnisse einer Nvidia Gefore GTX 980 Ti und einer Nvidia Geforce GTX 1080, jeweils mit dem Razer Stealth, dem Razor Blade und einem Alienware 15 Notebook im Vergleich zu einem Desktop-Rechner. Getestet wurden einmal die Geräte selbst ohne externe Grafik, einmal mit externem Display sowie externer Grafik und einmal mit internem Notebook-Display sowie externer Grafik. Aus den Tests ergibt sich, dass die externe Grafikkarte einem Notebook ungefähr 85-90 Prozent der GPU-Leistung eines gleich konfigurierten Desktop-Rechners verschaffen kann, bei der Verwendung eines externen Displays. Wenn dagegen das interne Display des Notebooks verwendet wird, müssen die gerenderten Videodaten zurück über den Thunderbolt 3-Port und verursachen dadurch scheinbar einen leichten Performance-Einbruch. CPU-lastige Spiele wie beispielsweise das neue Doom, sind natürlich auf einem Quad-Core-Desktop-Rechner schneller als auf einem Dual-Core-Notebook. Die externe Grafik kann insbesondere Notebooks mit diskreter GPU entlasten, sodass diese weniger heiß laufen.
Kompatibilität
Abgesehen von Razer Blade und Razer Stealth hat Dave auch die Kompatibilität mit anderen Thunderbolt 3-Notebooks getestet. Hier sieht die Lage derzeit leider wenig rosig aus. Am Besten scheint das Alienware 15 zu funktionieren, Dell XPS 13 und XPS 15 waren in Dave's Test zu instabil und HP Spectre und Acer Predator funktionierten gar nicht oder nur mit viel Bauchweh. Derek Sullivan von Ultrabookreview hat das Razer Core speziell mit dem Dell XPS 15 im Detail getestet und meint, dass mehrere BIOS- und Treiberupdates des Notebooks letztendlich zu einem akzeptablen, wenngleich nicht perfekt stabilen System geführt haben. Der Stolperstein scheint vor allem im Deaktivieren der internen Nvidia GPU zu liegen. Im Razer Forum vermeldete ein weiterer Razer Core-User Erfolge in Verbindung mit dem MSI GS40. Vermutlich werden die Hersteller von Thunderbolt 3-Notebooks in Zukunft die Firmware und Treiber ihrer Geräte vermehrt auf externe Grafik-Docks vorbereiten müssen, um eine bessere Kompatibilität ihrer Geräte zu erreichen. Das Release der Asus, Acer und Gigabyte-Docks wird diesem Markt ein stärkeres Momentum verschaffen und auch die Preise senken.
Preis und Verfügbarkeit
Derzeit kostet das Razer Core in Verbindung mit einem Razer Notebook 400 US-Dollar und ohne Razer Notebook 500 US-Dollar. Ohne Grafikkarte, versteht sich. Der Webshop zeigt derzeit den 12. August als Lieferdatum an, zudem ist das Razer Core derzeit nur im US-Store des Herstellers überhaupt gelistet.