MSI Pulse GL66 im Laptop-Test: Macht der i9-12900H den RTX-3060-Gamer besser oder nur teurer?

Nur der Displaydeckel besteht beim Pulse aus Metall, der Rest vom Laptop ist in Kunststoff gefertigt. Dadurch ist der Deckel einigermaßen verwindungssteif, der maximale Öffnungswinkel beträgt annähernd 180 Grad. Die beiden seitlichen Scharniere erledigen ihre Aufgabe gut, der durch das Metall nicht besonders leichte Deckel kann beim Bewegen des Laptops besonders im letzten Drittel aber doch ungewollt komplett aufklappen.

Durch eine Einkerbung in der Basis lässt sich der Laptop gut einhändig öffnen. Die Basis ist ebenfalls recht stabil, kann beim Verwinden aber auch mal einige wenige Knarzgeräusche von sich geben.

Die Tastatur ist leicht eingelassen, die Handballenauflagen somit minimal erhöht. Die Unterseite besteht aus dünnerem Kunststoff und ist mit vielen großen, wabenartigen Strukturen als Lüftergitter überzogen. Die Luftausgänge befinden sich an der Rückseite sowie links hinten.

Das Design richtet sich an Gamer ohne jedoch zu verspielt zu sein. Auf der silbergrauen Oberseite prangt das Porsche-artige Schildlogo mit dem Drachen darauf, Basis und Unterseite sind in dunklem Schwarz gehalten. Die Verarbeitung scheint gut zu sein, Spaltmaße sind uns nicht aufgefallen.

Das Touchpad mutet nicht besonders groß an (ca. 10,5 x 6,5 cm). Die Oberfläche ist zwar glatt, führt jedoch schon bei leichter Feuchtigkeit zum Stocken. Multi-Touch-Eingaben funktionieren dennoch sehr gut.

Die integrierten Tasten haben einen klaren, sehr kurzen und knackigen Druckpunkt. Sie sind etwas lauter als die Tastatur aber nicht übermäßig störend.

MSI verbaut ein mattes Full-HD-IPS-Display von AU Optronics mit 144 Hz. MSI hat das Modell bereits im letzten Jahr verbaut, beispielsweise im GF65 Thin. Großer Nachteil des Panels ist vor allem seine schwache Helligkeit von unter 250 Nits. Die Helligkeitsverteilung ist mit 86 Prozent noch im Rahmen.

Immerhin ist dadurch der Schwarzwert niedrig und der Kontrast hoch, aber der abgedeckte Farbraum fällt mit nur 58 Prozent sRGB schwach aus. Die Reaktionszeiten fallen für einen Gamer ebenfalls eher schwach aus.

Leider scheint es keine weiteren Displayoptionen zu geben. Immerhin hat das 17-Zoll-Pulse ein Panel mit 360 Hz, hoffentlich ist dieses auch heller.

Screen Bleeding ist an der oberen Kante links vorhanden, aber kaum wahrnehmbar.

In der MSI Software stellen wir für die besten Benchmarkergebnisse den "Extreme Performance"-Modus ein. Die erweiterten Optionen stellen wir auf Standard.

Nutzer sollten sich mit dem MSI Center vertraut machen, denn neben den Lüfterprofilen kann hierüber das System auf Updates überprüft werden, die Tastaturbeleuchtung wird hier konfiguriert, allgemeine Einstellungen getroffen und vieles mehr. Natürlich sammelt der Hersteller hierüber aber auch Nutzerdaten.

Beim Core i9-12900H handelt es sich um eines der Top-Modelle der aktuellen Alder-Lake-Serie von Intel und dürfte somit allen Gameransprüchen genügen. Die CPU vereint 6 Performance- und 8 Effizienz-Kerne, kann bis zu 20 Threads gleichzeitig bearbeiten und taktet im Turbo auf bis zu 5 GHz hoch.

Im Cinebench-Loop ist die Leistung gut, die Vorgängergeneration und deren AMD-Pendants kann die CPU problemlos schlagen. Allerdings ist der i9 im Pulse nicht wesentlich schneller als der i7-12700H in einigen Konkurrenzgeräten. Insbesondere das Asus TUF F15 ist mindestens auf Augenhöhe, teils sogar leicht schneller. Hier hätte MSI sich und den Kunden den Aufpreis zum deutlich teureren i9-12900H sparen können. Andererseits ist das dünne Alienware x14 mit i7-12700H etwa 6 bis 7 Prozent langsamer.

Die TDP liegt zu Beginn des ersten Durchgangs bei rund 100 W, sinkt dann aber ab und erreicht dann um die 85W. Ein Absinken auf die nominellen 45 W findet aber nur selten statt.

Im Akkumodus ist der Extreme Performance Mode nicht mehr verfügbar, es wird auf Balanced gewechselt. Die Leistung sinkt im Cinebench um ganze 45 Prozent und erreicht nur noch 1.388 Punkte!