Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2019 Laptop Test: Aluminium-Unibody & tolle Lautsprecher
Neue Lenovo ThinkPads sind selten revolutionär. Der Hersteller Lenovo setzt eher auf die Evolution seiner Business-Serie statt auf eine ständige Revolution. Ein und dasselbe Design wird meistens für mehrere Jahre verwendet. Ein Beispiel dafür ist die ThinkPad-X1-Yoga-Serie: Seit deren Bestehen verwendet Lenovo dasselbe Design, mit einigen kleineren Änderungen. Selbst wenn es zu einem Redesign kommt, ändert sich manchmal zumindest äußerlich kaum etwas, was man zum Beispiel beim ThinkPad T480s im letzten Jahr beobachten konnte. Inmitten von so viel Beständigkeit stellt das neue ThinkPad X1 Yoga Gen 4 eine kleine Revolution dar. Es handelt sich nicht nur um ein Redesign, das ThinkPad X1 Yoga 2019 sieht dabei auch noch deutlich anders aus als sein Vorgängermodell ThinkPad X1 Yoga 2018. Mit unserem Review des Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2019 wollen wir ergründen, welche Änderungen Lenovo genau vorgenommen hat und ob diese Änderungen auch positiv sind.
Neben dem Vorgängermodell ThinkPad X1 Carbon 2018 dient vor allem das ThinkPad X1 Carbon 2019 als Vergleichsreferenz. Zudem vergleichen wir das Lenovo ThinkPad X1 Yoga Gen 4 mit seinen hauptsächlichen Konkurrenten im Convertible-Segment der Business Laptops. Das sind vor allem das Dell Latitude 7400 2-in-1 sowie das HP EliteBook x360 1040 G5, die wie das Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2019 in der absoluten Premium-Klasse angesiedelt sind.
Das ist auch angesichts des Preises des X1 Yoga Gen 4 ersichtlich, denn das ThinkPad Laptop kostet in unserer Konfiguration mit i7-CPU, 512-GB-SSD, Low-Power-FullHD-Display, 16 GB RAM und drei Jahren Garantie mit Vor-Ort-Service & Premier-Support 1.650 Euro. Dabei handelt es sich um eine spezielle Konfiguration für Studenten und andere bezugsberechtigte des Lenovo-Campus-Programms ohne vorinstalliertes Windows. Regulär kostet das Lenovo ThinkPad X1 Yoga Gen 4 mit einer solchen Ausstattung und Windows 10 Home mindestens 2.300 Euro.
Gehäuse - ThinkPad mit Alu-Chassis
Unter all den ThinkPad Modellen der aktuellen Generation sticht das Lenovo ThinkPad X1 Yoga Gen 4 designtechnisch hervor. Der Grund dafür ist die Gehäusefarbe, denn das Gehäuse des X1 Yoga 2019 ist – bis auf den schwarzen Glas-Displayrahmen – komplett in dunkelgrau gehalten. Dabei ist es nicht das erste ThinkPad, bei dem Lenovo einen etwas helleren anthrazitartigen Farbton einsetzt, aber es ist das einzige Modell der aktuellen Generation. Vor etwa fünf Jahren waren kurzzeitig alle ThinkPads dunkelgrau, diese Änderung machte Lenovo ab 2016 wieder rückgängig.
Anders als damals ist der andere Farbton mit neuen Gehäusematerialien verbunden, was auch den größten Unterschied zum Vorgängermodell ThinkPad X1 Yoga 2018 und zum ThinkPad X1 Carbon 2019 darstellt. Statt auf die altbekannte Kombination aus Magnesium und Carbon-Faser-Kunststoff setzt Lenovo beim neuen ThinkPad X1 Yoga Gen 4 vor allem auf Aluminium. Sowohl der Displaydeckel als auch die Handballenauflage sind aus CNC-gefrästem, dunkelgrau exoliertem Aluminium gefertigt, das an den Gehäusekanten zudem eine geschliffene Optik hat. Der Displayrahmen besteht aus Glas, während die Bodenplatte der Basiseinheit aus grau lackiertem Magnesium hergestellt ist. In diesem Bereich nutzt Lenovo vermutlich zur Gewichtsreduktion das Leichtmetall.
Qualitativ sind viele ThinkPad Laptops schon auf einem sehr hohen Niveau, aber das ThinkPad X1 Yoga Gen 4 legt zumindest gefühlt noch einmal eine Schippe drauf. Die Verarbeitung des Gehäuses ist perfekt, das Metall fühlt sich extrem hochwertig an (und wird auch nicht so schmutzig wie die Gummierung der anderen ThinkPads), und die Stabilität ist höher als beispielsweise beim ThinkPad X1 Carbon Gen 7. Das kann man vor allem der Bauweise des Aluminium-Gehäuses zuschreiben. Natürlich hat auch Aluminium seine Schwächen: Manche Aluminium-Laptops erleiden Dellen in Teilen des Gehäuses, was bei einem Carbon-Faser-Gehäuse kein Problem darstellt. Laut Lenovo hat man das Gehäuse für die ThinkPad typische Robustheit besonders optimiert; ohne einen Langzeittest können wir das aber natürlich nicht überprüfen. Stabil ist das Gehäuse in jedem Fall: Die Handballenauflage lässt sich nirgendwo eindrücken, und selbst das Display-Cover, das oft ein Stabilitätsschwachpunkt ist, lässt sich kaum verbiegen.
Da das Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2019 ein Convertible ist, kann man die Scharniere um 360 Grad umklappen und das ThinkPad als Tablet nutzen. Die Scharniere lassen das Display bei Erschütterungen etwas stärker wackeln als beispielsweise beim ThinkPad X1 Carbon 2019, und man kann das Display-Cover nicht mit einem Finger aufklappen. Mit den Scharnieren stand bei früheren Modellen der ThinkPad-X1-Yoga-Serie immer die Tastatur in Verbindung. Klappte man beispielsweise beim ThinkPad X1 Yoga 2018 das Display um mehr als 180 Grad nach hinten, dann wurden die Tasten der Tastatur mechanisch in die Basiseinheit eingefahren. Dieses Feature nannte Lenovo die Wave-Tastatur, sie sollte die Nutzung als Tablet erleichtern. Leider hat sich Lenovo entschlossen, diese Funktion beim neuen X1 Yoga Gen 4 nicht mehr anzubieten. Im Tablet-Modus drückt man daher oft die Tasten der deaktivierten Tastatur.
Ein Fokus bei der Neugestaltung des ThinkPad X1 Yoga war die Verkleinerung des Gehäuses. Jahrelang war das ThinkPad X1 Yoga größer als das ThinkPad X1 Carbon. Mit der neuesten Generation sind beide fast genau gleich groß. Auch an der Gehäusedicke hat Lenovo gearbeitet, das X1 Yoga ist noch 0,6 mm dicker. Nur beim Gewicht steht das ThinkPad X1 Carbon 2019 mit 1,1 kg noch eindeutig besser da als das ThinkPad X1 Yoga 2019 (1,3 kg). Im Vergleich zum Vorgängermodell X1 Yoga 2018 ist das neue ThinkPad X1 Yoga dünner und leichter, vor allem aber kompakter. Dadurch ist auch der Displayrahmen deutlich geschrumpft, wodurch das X1 Yoga nun auf ein "Screen-to-Body"-Verhältnis von 76,7 % kommt. Unterhalb des LCDs ist der Displayrahmen aber immer noch etwas breiter. Eventuell sollte sich Lenovo überlegen, ob ein Umstieg auf ein anderes Display-Format wie 16:10 oder 3:2 nicht sinnvoll wäre.
Verglichen mit dem HP EliteBook x360 1040 G5 und dem Dell Latitude 7400 2-in-1 ist das ThinkPad X1 Yoga Gen 4 etwas größer, besonders das Latitude ist wesentlich kompakter. Dafür ist das Lenovo ThinkPad leichter als die beiden Konkurrenten.
Ausstattung - kein microSD-Leser in Lenovos Convertible mehr
Mit dem Redesign ändert sich auch die Anschlussausstattung, wobei es keine grundsätzlichen Änderungen gibt. Auch das ThinkPad X1 Carbon Gen 4 bietet weiterhin zwei USB-A-Ports sowie einen HDMI-Anschluss in voller Größe. Den Schritt hin zu einem reinen USB-C-ThinkPad wagt Lenovo noch nicht, was wohl im Business-Sektor auch angemessen ist. Neu ist beim ThinkPad X1 Yoga 2019 der mechanische Docking-Anschluss auf der linken Seite, der auch den vorher eigenständigen mini-Ethernet-Port inkorporiert. Damit ist das ThinkPad X1 Yoga Gen 4 das erste Modell dieser Serie, das mit den gleichen mechanischen Docks wie die günstigeren Modelle der T/X/L-Serien kompatibel ist. Das einzige, was verglichen mit dem Vorgänger entfällt, ist der microSD-Kartenleser. Diesen streicht Lenovo ersatzlos.
Die Positionierung der Anschlüsse hat sich stark verändert. Das liegt vor allem daran, dass Lenovo die Lüfterauslass-Öffnung von der Rückseite auf die rechte Seite verlegt. Dadurch sind die meisten Anschlüsse nun links konzentriert. Glücklicherweise verbleibt einer der beiden USB-A-Ports rechts, sodass man auf beiden Seitenflächen einen Anschluss dieser Art hat. Nachteil der neuen Anordnung: Als rechtshändiger Mausnutzer muss man aufgrund des Lüfterauslasses mit einer warmen Hand rechnen.
Kommunikation
Als hauptsächliches Kommunikationsmodul dient die Intel Wireless AC 9560, eine 2x2-WiFi-Karte mit Bluetooth 5.0. Im Alltag zeigte dieses WiFi-Modul eine solide, aber nicht fehlerlose Leistung. Die maximalen Transferraten in den Benchmarks sind gut, aber die Signalstabilität war nicht ganz perfekt. Abgesehen von WiFi verfügt das ThinkPad X1 Yoga Gen 4 standardmäßig auch über ein integriertes Gigabit-Ethernet-Modul, das sich über den proprietären mini-Ethernet-Port nutzen lässt. Ein entsprechender Adapter liegt unserem Testgerät bei. Abgesehen davon verfügt diese Konfiguration des ThinkPad X1 Yoga 2019 auch über NFC. WWAN bzw. LTE ist dagegen nicht vorhanden und auch nicht optional nachrüstbar. Möchte man mobiles Internet, dann muss man eine Version des X1 Yoga 2019 kaufen, die schon ab Werk über das LTE-Modul verfügt. Nur diese Modelle haben die notwendigen WWAN-Antennen sowie den SIM-Slot auf der Rückseite.
Die Kamera des Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2019 liefert ein niedrig aufgelöstes und insgesamt qualitativ schlechtes Bild. Die vier Mikrophone im Displaydeckel nehmen Stimmen dagegen sehr klar auf. Insgesamt eignet sich das ThinkPad X1 Yoga 2019 gut für Video-Telefonie.
Sicherheit
ThinkPads haben als Business-Laptops zahlreiche Sicherheits-Features. Das ThinkPad X1 Yoga Gen 4 verfügt zum Beispiel über einen Touch-Fingerabdruckleser, einen Kensington-Lock-Slot sowie eine Infrarot-Kamera für Windows Hello. Nicht vorhanden ist dagegen ein Smartkarten-Slot. Möchte man ein Convertible ThinkPad mit Smart-Karten-Slot, dann muss man zum weniger teuren Lenovo ThinkPad X390 Yoga greifen.
Zubehör
Für ein ThinkPad Laptop hat das ThinkPad Yoga X1 2019 ungewöhnlich viel beiliegendes Zubehör. Zunächst wäre dabei natürlich erst mal das obligatorische 65-Watt-Netzteil mit USB-C-Netzteil. Dann verfügt das ThinkPad X1 Yoga auch noch über einen integrierten Digitizer Stylus, der auf der rechten Seite im Gehäuse integriert ist. Zuletzt auch im Lieferumfang enthalten ist das "ThinkPad Ethernet Extension Cable Gen 2", mit dem man den integrierten mini-Ethernet-Port nutzen kann.
Optional sind im Zubehörbereich vor allem Dockingstationen interessant. Anders als die älteren X1-Yoga-Modelle verfügt das neue ThinkPad X1 Yoga 2019 über einen mechanischen Docking-Anschluss, sodass es mit mechanischen ThinkPad Docks wie der ThinkPad Ultra Dock (40AJ0135EU) kompatibel ist. Für große Firmen, die eine ganze Flotte mit verschiedenen ThinkPads im Einsatz haben, ist das sicherlich ein sehr nützliches Feature. Selbstverständlich kann man aber auch jede normale USB-C- bzw. Thunderbolt-3-Dock nutzen.
Wartung
Öffnen lässt sich das ThinkPad X1 Yoga Gen 4 sehr einfach: Es sind lediglich fünf Schrauben zu lösen, die im Gehäuse stecken bleiben; Verlustgefahr besteht also nicht. Clips gibt es zwar, aber diese lösen sich quasi von alleine, sodass man die Bodenplatte sehr einfach entfernen kann.
Im Inneren lässt sich nicht allzu viel basteln. Die M.2-2280-SSD kann man entfernen und durch ein Modell mit mehr Kapazität ersetzen, aber das war es dann hinsichtlich Aufrüstbarkeit auch schon. Der Arbeitsspeicher und das WiFi-Modul sind verlötet und WWAN ist nicht aufrüstbar; stattdessen ist es entweder ab Werk vorhanden oder gar nicht möglich. Immerhin kann man das Kühlsystem sehr einfach reinigen und den internen Akku ohne größeren Aufwand entfernen.
Wie immer bei den ThinkPads stellt Lenovo auch für das ThinkPad X1 Yoga Gen 4 ein Hardware-Maintenance-Manual zur Verfügung. Interessanterweise teilen sich das X1 Yoga 2019 und das X1 Carbon 2019 ihre Mainboard-Design. Man kann das X1 Yoga Gen 4 als die Convertible-Variante des aktuellen X1 Carbon bezeichnen.
Garantie
Unser Testgerät verfügt über eine dreijährige Garantie mit Vor-Ort-Service und Premier-Support. Dieses besonders umfangreiche Garantiepaket ist dem Status unseres Testmodells als Lenovo-Campus-Edition geschuldet. Standardmäßig haben die meisten deutschen Modelle des ThinkPad X1 Yoga 2019 eine dreijährige Garantie mit Bring-in-Service, bei dem das Laptop im Fall eines Defekts eingeschickt werden muss. Optional kann man die Garantie auf fünf Jahre verlängern und auch um weitere Extras wie einen Unfallschutz oder eine Garantieverlängerung für den internen Akku erweitern.
Eingabegeräte
Tastatur
Im Bereich der Tastatur spiegelt das neue ThinkPad X1 Yoga 2019 die Entwicklung des ThinkPad X1 Carbon 2019 wieder. Beide behalten das bekannte Layout mit sechs Tastenreihen sowie das grundsätzliche Design der Chiclet-Tasten bei, der Tastenhub reduziert sich allerdings von 1,7 auf 1,5 mm. Das ist auch spürbar und erfordert im Vergleich zu älteren ThinkPads eventuell eine kleine Umgewöhung. Man kann die Reduzierung des Hubs als leichte Verschlechterung verglichen mit dem ThinkPad X1 Yoga 2018 sehen, allerdings ist das Kritik auf hohem Niveau. Insgesamt ist die Qualität der Tastatur weiterhin extrem hoch, was vor allem an dem saftigen Druckpunkt in Kombination mit der sehr hohen Stabilität des Gehäuses liegt. Diese ist sogar etwas besser als beim ThinkPad X1 Carbon Gen 7. Zudem sind die Tasten weiterhin ThinkPad typisch abgerundet & leicht konkav geformt, und es handelt sich um eine Full-Size-Tastatur, bei der alle Tasten die volle Breite haben. Das ist ein Vorteil verglichen mit dem kleineren ThinkPad X390 Yoga, das über eine weniger breite Tastatur verfügt.
Mausersatz
Das Touchpad fällt dem Redesign und dem verkleinerten Gehäuse ein wenig zum Opfer, zumindest in Sachen Größe. Es misst 10 x 5,5 cm und ist damit etwas kürzer als beim Vorgängermodell ThinkPad X1 Yoga 2018. Das stellt zwar keine größere Einschränkung dar, ist allerdings dennoch erwähnenswert. Ansonsten kann uns das Touchpad absolut zufriedenstellen. Seine Oberfläche ist aus hochwertigem, mattiertem Glas gefertigt, und die integrierte Klick-Mechanik produziert dumpfe, angenehme Klicks. Der Mauszeiger lässt sich sehr präzise steuern, und die Oberfläche verfügt über eine hohe Gleitfähigkeit, zudem lassen sich auch Multitouch-Gesten dank dem Microsoft-Precision-Treiber sehr gut nutzen.
Ein Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu den Business-Convertible-Konkurrenten von HP und Dell ist der rote TrackPoint in der Mitte der Tastatur. Dieser kann wie immer zum Verschieben des Mauszeigers alternativ zum Touchpad genutzt werden. Größter Vorteil des TrackPoints ist, dass man so die Hände auf der Tastatur halten kann. Der TrackPoint unseres Testgeräts ist von ELAN gefertigt und sehr präzise, allerdings könnte die Empfindlichkeit des TrackPoints etwas besser sein. Das liegt eventuell auch daran, dass der TrackPoint bei diesem Design vergleichsweise kurz ist. Unterhalb der Tastatur befinden sich die drei TrackPoint-Tasten, die beim ThinkPad X1 Yoga schon länger ein flaches Design haben. In der Nutzung nötigen die Tasten Nutzern eine kleine Eingewöhung ab, vor allem bei der mittleren Taste. Dennoch stellt der TrackPoint weiterhin eine hervorragende Alternative zum Touchpad dar.
Touchscreen & Digitizer Pen
Als Convertible verfügt das Lenovo ThinkPad X1 Yoga Gen 4 natürlich über einen Touchscreen mit 10-Punkt-Erkennung. Abgesehen davon hat das ThinkPad X1 Yoga 2019 auch einen Digitizer Pen. Dieser ist in einem Silo im Gehäuse untergebracht, was freilich sehr praktisch ist. Schließlich hat man den Stift so immer dabei und kann ihn auch nicht so leicht verlieren. Zudem enthält der Wacom-AES-Stift keine Batterien, die man austauschen muss, sondern einen Akku. Der Stift wird geladen, wenn er im Stift-Silo steckt.
Der Digitizer Pen ist an sich vergleichsweise dünn, und die integrierten Tasten sind sehr flach, wodurch sie eher schwierig zu finden sind. Leider haben sowohl der Digitizer-Stift als auch der Touchscreen in unserem Test nicht einwandfrei funktioniert. Im rechten Bereich des Bildschirms scheint es einen toten Bereich zu geben, in dem die Stift- oder Touch-Eingaben verzerrt oder gar nicht erkannt werden. Aktuell gehen wir aber nur von einem Einzelfall aus, weshalb es auch keine Abwertung gibt.
Display: Yoga Laptop mit besseren Helligkeitswerten als Vorgängermodell
Insgesamt bietet Lenovo vier verschiedene 14-Zoll-Display-Optionen im 16:9-Format für das ThinkPad X1 Yoga Gen 4 an. Alle Varianten haben eine glänzende Oberfläche (allerdings laut Lenovo mit Anti-Reflektionsbeschichtung, was die Spielungen zumindest etwas reduzieren sollte), und es handelt sich um Touchscreens. Hier eine Auflistung der vier verschiedenen Optionen:
- FullHD (1.920 x 1.080) Low-Power-IPS-LCD, 380 cd/m², 72 % NTSC-Farbraum
- FullHD (1.920 x 1.080) Privacy-IPS-LCD, 380 cd/m², 72 % NTSC-Farbraum
- QHD (2.560 x 1.440) IPS-LCD, 280 cd/m², 72 % NTSC-Farbraum
- UHD 4K (3.840 x 2.160), HDR-IPS-LCD, 480 cd/m², 90 % NTSC-Farbraum
Unser Testmodell enthält das Low-Power-Display, das in diesem Fall die Basisvariante darstellt. Diese Low-Power-Full-HD-LCDs nutzt Lenovo auch in den ThinkPads der T-Serie, insgesamt gibt es wohl vier Zulieferer für diese LCD-Panels. Welches man schlussendlich erhält, ist scheinbar auch beim ThinkPad X1 Yoga 2019 Glücksspiel.
Im ThinkPad X1 Yoga sollen die Low-Power-Displays nicht den Helligkeitswert von 400 cd/m² wie bei der T-Serie erreichen, sondern nur 380 cd/m². Maximal konnten wir zwar 396 cd/m² messen, aber durchschnittlich waren es nur 367,7 cd/m², womit der hier verbaute AUO-Bildschirm tatsächlich etwas dunkler ist. Im Konkurrenzvergleich ist das hier verbaute LCD-Panel wesentlich heller als das Display des Dell Latitude 7400 2-in-1, während das HP EliteBook x360 1040 G5 etwas heller ist. Die Vergleichbarkeit zu diesen beiden Modellen ist gut, da beide ebenfalls Bildschirme mit FullHD-Auflösung verbaut hatten. Beim Vorgängermodell ThinkPad X1 Yoga 2018 war das FullHD-Display auch noch deutlich dunkler, insofern hat Lenovo in diesem Bereich eine gute Verbesserung vorgenommen.
PWM konnten wir bei dem AUO-Display nicht messen, die Helligkeit ist mit 88 % auch gleichmäßig verteilt. Backlight Bleeding war in unseren Messungen kaum festzustellen.
|
Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 373 cd/m²
Kontrast: 1691:1 (Schwarzwert: 0.22 cd/m²)
ΔE Color 4.6 | 0.5-29.43 Ø4.91, calibrated: 0.9
ΔE Greyscale 5.9 | 0.5-98 Ø5.2
97.8% sRGB (Argyll 1.6.3 3D)
62.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
68.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
98.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
67.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Gamma: 2.58
Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2019-20QGS00A00 B140HAN05.8, , 1920x1080, 14" | Dell Latitude 7400 2-in-1 SHP14A2, , 1920x1080, 14" | HP Elitebook x360 1040 G5 AU Optronics AUO533D, , 1920x1080, 14" | Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2018-20LD0015US Lenovo LEN40A9, , 1920x1080, 14" | Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2018-20LES01W00 Lenovo 40AE / B140QAN02.0, , 2560x1440, 14" | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2019-20QE000VGE LP140QH2-SPD1, , 2560x1440, 14" | |
---|---|---|---|---|---|---|
Display | 2% | -4% | -10% | 25% | 5% | |
Display P3 Coverage | 67.1 | 68.6 2% | 64.3 -4% | 60.9 -9% | 86.5 29% | 72.5 8% |
sRGB Coverage | 98.2 | 99.6 1% | 94.1 -4% | 86.4 -12% | 100 2% | 97.8 0% |
AdobeRGB 1998 Coverage | 68.9 | 70 2% | 65.5 -5% | 61.9 -10% | 99.4 44% | 73.8 7% |
Response Times | 1% | -7% | 26% | 20% | 39% | |
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 61.6 ? | 56 ? 9% | 70.8 ? -15% | 40.4 ? 34% | 56.8 ? 8% | 33.6 ? 45% |
Response Time Black / White * | 35.2 ? | 38 ? -8% | 34.4 ? 2% | 28.8 ? 18% | 24 ? 32% | 24 ? 32% |
PWM Frequency | 1667 ? | 735 ? | ||||
Bildschirm | 4% | -4% | -33% | 20% | -22% | |
Helligkeit Bildmitte | 372 | 277.2 -25% | 416.3 12% | 267.2 -28% | 562 51% | 338 -9% |
Brightness | 368 | 263 -29% | 400 9% | 239 -35% | 522 42% | 315 -14% |
Brightness Distribution | 88 | 83 -6% | 89 1% | 75 -15% | 86 -2% | 88 0% |
Schwarzwert * | 0.22 | 0.2 9% | 0.29 -32% | 0.27 -23% | 0.3 -36% | 0.43 -95% |
Kontrast | 1691 | 1386 -18% | 1436 -15% | 990 -41% | 1873 11% | 786 -54% |
Delta E Colorchecker * | 4.6 | 2.1 54% | 2.69 42% | 3.5 24% | 2.8 39% | 4 13% |
Colorchecker dE 2000 max. * | 7.8 | 5.91 24% | 4.95 37% | 6.4 18% | 5.8 26% | 7.9 -1% |
Colorchecker dE 2000 calibrated * | 0.9 | 1.03 -14% | 2.13 -137% | 3.81 -323% | 1.7 -89% | |
Delta E Graustufen * | 5.9 | 3.4 42% | 2.9 51% | 1.3 78% | 4.5 24% | 6.2 -5% |
Gamma | 2.58 85% | 2.241 98% | 2.4 92% | 2.146 103% | 2.16 102% | 2.13 103% |
CCT | 6516 100% | 6030 108% | 6623 98% | 6523 100% | 7205 90% | 6787 96% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 62.7 | 64 2% | 60.1 -4% | 56 -11% | 88.9 42% | 68.1 9% |
Color Space (Percent of sRGB) | 97.8 | 100 2% | 94.5 -3% | 86 -12% | 100 2% | 97.8 0% |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 2% /
3% | -5% /
-4% | -6% /
-22% | 22% /
21% | 7% /
-10% |
* ... kleinere Werte sind besser
Unkalibriert weist das AUO-Panel einige Abweichungen bei der Farbdarstellung auf, die sich in einem leichten Grünstich äußern. Glücklicherweise ließ sich das Display sehr gut kalibrieren, sodass die Farbdarstellung nach der Kalibrierung exzellent war. Insgesamt ist die Qualität des Displays subjektiv sehr hoch, was auch durch den sehr guten Kontrastwert von 1691:1 bestätigt wird. In dieser Hinsicht ist nur das HDR-QHD-Display des Vorgängermodells X1 Yoga 2018 besser. Ein Schwachpunkt des AUO-LCDs sind die hohen Reaktionszeiten, die allerdings bei der Konkurrenz auch nicht wirklich besser sind.
Der sRGB-Farbraum wird von dem verbauten Display zu beinahe 100 % abgedeckt, womit sich das Display sehr gut für einfache Bildbearbeitung eignet. Für professionelle Bildbearbeitung sollte man dagegen zu dem 4K-UHD-Display greifen, das eine noch bessere Farbraumabdeckung insbesondere beim größeren AdobeRGB-Farbraum bieten soll.
Im Außenbereich hat man es durch die glänzende Oberfläche des ThinkPad X1 Yoga Gen 4 leider nicht ganz einfach, denn nervige Spiegelungen lassen sich auch oft im Schatten kaum vermeiden. Immerhin ist die Helligkeit des Bildschirms hoch genug, um es zumindest im Schatten nutzbar zu machen. Gegen Sonneneinstrahlung kommt das LED-Backlight des Displays aber nicht an.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
---|---|---|
35.2 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 18 ms steigend | |
↘ 17.2 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 92 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
61.6 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 30 ms steigend | |
↘ 31.6 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 96 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | |||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8705 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Da es sich um ein IPS-Display handelt, ist die Blickwinkelstabilität insgesamt sehr gut. Perfekt ist sie allerdings nicht, da die Helligkeit bei extremeren Blickwinkeln etwas nachlässt. Zudem erkennt man ab einem gewissen Winkel aufgrund der Spiegelungen in der Glas-Oberfläche des Bildschirms nicht mehr viel.
Leistung: Stagnation verglichen mit älteren ThinkPad X1 Yoga
Es stehen vier verschiedene Intel Prozessoren beim Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2019 zur Wahl: der Core i5-8265U, der Core i7-8565U, der Core i5-8365U sowie der Core i7-8665U. Die beiden letzteren Prozessoren unterstützen vPro. Als Grafikeinheit dient in jedem Fall die Intel UHD Graphics 620. Diesem Grafikchip und diesen Prozessoren stellt Lenovo 8 oder 16 GB LPDDR3-Speicher zur Seite, der verlötet ist; man muss sich also schon beim Kauf sicher sein, wie viel Arbeitsspeicher man benötigt. Eine 32-GB-Option wird es beim X1 Yoga 2019 wohl auch zukünftig nicht geben, der LPDDR3-Speicher stellt hierbei den beschränkenden Faktor dar. Als Massenspeicher fungiert jeweils eine M.2-2280-SSD mit maximal 1 TB Speicherplatz.
Prozessor
Der Intel Core i7-8565U ist ein aktueller Quad-Core-Prozessor der "Whiskey-Lake"-Serie. Seine vier Kerne arbeiten mit maximal 4,6 GHz, wobei der Grundtakt bei 1,8 GHz liegt. Vergleiche mit anderen CPUs sind mit unserer CPU-Vergleichsliste möglich.
Im Fall des ThinkPad X1 Yoga 2019 räumt Lenovo dem Prozessor einen Verbrauch von 51 Watt ein, was weit über die standardmäßige TDP von 15 Watt hinausgeht. Natürlich kann ein so dünnes und kompaktes System wie das ThinkPad X1 Yoga Gen 4 einen Prozessor mit einer so hohen Verlustleistung nicht dauerhaft kühlen. Im Cinebench-Multicore-Test steigen die Temperaturen schnell auf fast 100 °C, sodass sich der Prozessor selbst drosselt. Im Laufe des ersten Durchlaufs des Cinebench Tests sinkt der Verbrauch auf 27 Watt. Das entspricht einer Reduzierung der CPU-Taktrate von 4 auf 3 GHz. Im weiteren Verlauf der Cinebench Schleife sind der CPU-Takt auf bis zu 2,3 GHz, womit der Prozessor dann 15 Watt verbraucht. Zwischendurch kann der Prozessor seinen Verbrauch immer mal wieder kurzzeitig auf 27 Watt erhöhen, wodurch etwas mehr CPU-Leistung zur Verfügung steht. Das erklärt die schwankende Leistung in der Cinebench Schleife.
Im Konkurrenzvergleich zeigt sich das ThinkPad X1 Yoga 2019 als das System mit den größten Schwankungen. Dadurch ist die maximale Boost-Leistung höher als beim ThinkPad X1 Carbon 2019, die durchschnittliche Leistung unter Dauerlast ist aber geringer. Im Vergleich zum ThinkPad X1 Yoga Gen 3 hat sich die Multicore-Leistung kaum verändert bzw. sie ist sogar um wenige Prozentpunkte schlechter. Die Konkurrenten von Dell und HP haben dagegen beide eine schlechtere CPU-Leistung unter Dauerlast, sodass das ThinkPad X1 Yoga Gen 4 insgesamt immer noch gut abschneidet.
Die CPU-Leistung ist im Akkumodus etwas niedriger. Statt maximal über 700 Punkte im Cinebench-R15-Multicore-Test erzielt das ThinkPad X1 Yoga 2019 ohne angeschlossenes Netzteil nur etwa 650 Punkte.
System Performance
Das Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2019 schneidet in den PCMark Benchmarks hervorragend ab. Auch im Alltagsbetrieb ist das ThinkPad extrem flott unterwegs, was zum Beispiel beim fixen Aufwachen des Laptops aus dem Standby deutlich wird.
PCMark 8 Home Score Accelerated v2 | 3660 Punkte | |
PCMark 8 Work Score Accelerated v2 | 5135 Punkte | |
PCMark 10 Score | 4178 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als Massenspeicher dient eine einzelne M.2-2280-SSD, die in unserem Testgerät von Western Digital stammt und eine Kapazität von 512 GB hat. Das gleiche Modell haben wir auch schon im ThinkPad X1 Carbon 2019 vorgefunden, und genau wie in diesem überzeugt uns die PCIe-NVMe-SSD mit ihrer hohen Geschwindigkeit. Sogar die eigentlich sehr schnelle Samsung PM981 im Vorgängermodell ThinkPad X1 Yoga 2018 ist noch etwas langsamer als die SSD von Western Digital.
Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2019-20QGS00A00 WDC PC SN720 SDAPNTW-512G | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2019-20QE000VGE WDC PC SN720 SDAQNTW-512G | Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2018-20LES01W00 Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ | Dell Latitude 7400 2-in-1 Toshiba XG6 KXG60ZNV512G | HP Elitebook x360 1040 G5 Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ | Durchschnittliche WDC PC SN720 SDAPNTW-512G | |
---|---|---|---|---|---|---|
CrystalDiskMark 5.2 / 6 | -1% | -10% | -51% | -15% | -21% | |
Write 4K | 194.3 | 196.9 1% | 138.8 -29% | 35.06 -82% | 122.7 -37% | 110 ? -43% |
Read 4K | 51.2 | 51.3 0% | 45.21 -12% | 23.64 -54% | 46.57 -9% | 36.9 ? -28% |
Write Seq | 1773 | 1715 -3% | 1896 7% | 1537 -13% | 1725 -3% | 1976 ? 11% |
Read Seq | 2512 | 2464 -2% | 2070 -18% | 1782 -29% | 2392 -5% | 1710 ? -32% |
Write 4K Q32T1 | 431.7 | 429.1 -1% | 483.3 12% | 100.3 -77% | 470.6 9% | 339 ? -21% |
Read 4K Q32T1 | 539 | 542 1% | 451.8 -16% | 62.7 -88% | 313.2 -42% | 417 ? -23% |
Write Seq Q32T1 | 2538 | 2521 -1% | 2066 -19% | 2698 6% | 1869 -26% | 2218 ? -13% |
Read Seq Q32T1 | 3489 | 3481 0% | 3423 -2% | 1073 -69% | 3380 -3% | 2940 ? -16% |
Grafikkarte
Die Intel UHD Graphics 620 ist ein integrierter Grafikchip, den Intel schon seit einigen Jahren in seinen mobilen Ultrabook-Prozessoren einsetzt. Da die integrierte GPU keinen eigenen Speicher hat, muss er auf den Hauptspeicher zugreifen. Dieser läuft im ThinkPad X1 Yoga Gen 4 glücklicherweise im Dual-Channel-Modus, sodass der Grafikchip seine Leistung vollständig ausreizen kann. Die ist aber trotzdem kaum der Rede wert, weil die Leistungsfähigkeit der Intel GPU generell nur für einfache Multimedia-Aufgaben ausreicht.
Die GPU-Leistung steht auch im Akkubetrieb vollständig zur Verfügung.
3DMark 11 Performance | 2004 Punkte | |
3DMark Cloud Gate Standard Score | 8634 Punkte | |
3DMark Fire Strike Score | 1083 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Gaming mit dem ThinkPad X1 Yoga Gen 4 kann man so gut wie vergessen. Zumindest, wenn man auf die interne Grafikeinheit setzt, kann man höchstens ältere Spiele mit reduzierten Detailstufen wiedergeben. Die einzige Möglichkeit, neuere Spiele ansehnlich auf dem ThinkPad X1 Yoga 2019 zu spielen, liegt in der Verwendung einer externen GPU. Eine solche kann über einen der beiden Thunderbolt-3-Ports angeschlossen werden, die mit vier PCie-Lanes angebunden sind.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
BioShock Infinite (2013) | 69.8 | 31.3 | 27 | 9.3 |
The Witcher 3 (2015) | 15.1 | |||
Dota 2 Reborn (2015) | 76 | 50.6 | 18.5 | 15.2 |
Rise of the Tomb Raider (2016) | 16.9 | |||
X-Plane 11.11 (2018) | 21.4 | 14.5 | 12.3 |
Emissionen: Geringere Lautstärke für warme Handballenauflage
Geräuschemissionen
Hat der Prozessor nichts oder kaum etwas zu tun, dann bleibt der Lüfter des ThinkPad X1 Yoga 2019 meistens ausgeschaltet. Manchmal geht er aber auch bei geringer Last an. Hierbei gilt, dass das im Netzbetrieb häufiger passiert als im Akkubetrieb. Dabei läuft der Lüfter leise, aber hörbar. Unter Last läuft die aktive Kühlung durchgehend. Das Lüftergeräusch ist dann etwas lauter, aber insgesamt bleibt es eher leise. Unseres Erachtens könnte Lenovo den Lüfter unter Last ruhig noch ein wenig lauter werden lassen, da man dadurch geringere Temperaturen sowie eine bessere Leistung unter Last erreichen könnte.
Spulenfiepen konnten wir feststellen. Dieses ist allerdings nur hörbar, wenn man ein Ohr direkt an die Tastatur hält.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.3 / 29.3 / 31.1 dB(A) |
Last |
| 32.7 / 32.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Audix TM1, Arta (aus 15 cm gemessen) Umgebungsgeräusche: 29.3 dB(A) |
Temperatur
Aluminium hat die Eigenschaft, Wärme besser zu leiten als beispielsweise Kunststoff. Unter Last und auch beim alltäglichen Surfen erwärmt sich das ThinkPad X1 Yoga Gen 4 spürbar. Die Temperaturen sind in keinem Bereich wirklich kritisch, da sie unter der 50-°C-Marke bleiben. Auffällig ist allerdings, dass sich die rechte Seite der Handballenauflage vergleichsweise stark erwärmt. Schwitzige Hände sind beim X1 Yoga 2019 also durchaus möglich.
Im Stresstest mit Prime95 und FurMark kann der Prozessor zunächst für kurze Zeit 45 Watt verbrauchen, was zu einem schnellen Temperaturanstieg auf über 90 °C führt. Nach kurzer Zeit wird der Verbrauch auf 15 Watt begrenzt, wodurch die CPU-Taktrate auf bis zu 900 MHz sinkt. Die Temperaturen fallen gleichzeitig auf unter 80 °C. Dieser Leistungsstand wird für den weiteren Verlauf des Stresstests grundsätzlich so beibehalten, allerdings kann der Prozessor seinen Verbrauch zwischendurch kurzfristig immer wieder auf über 20 Watt erhöhen. Dadurch steigt die Taktrate auf 1,2 GHz, und die Temperaturen klettern kurzzeitig auf über 80 °C.
Dieses TDP-bedingte Throttling bei gleichzeitiger CPU- und GPU-Last sollte auf den Alltag keinerlei Auswirkungen haben. Der 3DMark 11, den wir direkt im Anschluss an den Stresstest durchgeführt haben, brachte ein normales Ergebnis zustande.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.4 °C (von 19.6 bis 60 °C für die Klasse Convertible).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.3 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28 °C (-6.3 °C).
Lautsprecher
Lenovo hat einen besonderen Fokus auf die Lautsprecher gelegt, was für ein ThinkPad Laptop durchaus ungewöhnlich ist. Normalerweise gehören die Lautsprecher zu den schwächsten Komponenten eines ThinkPads. Nicht so beim ThinkPad X1 Yoga Gen 4: Statt zwei Lautsprechern auf der Unterseite verbaut Lenovo gleich vier Boxen. Die primären 2-Watt-Lautsprecher befinden sich weiterhin auf der Unterseite. Unterstützt werden sie von zwei schwächeren 0,8-Watt-Boxen, die Lenovo auf der Oberseite zwischen den Scharnieren oberhalb der Tastatur platziert hat. Zusammen mit der Software-Optimierung von Dolby Atmos liefern die vier Lautsprecher eine überzeugend gute Leistung ab, die quasi jedes andere ThinkPad der letzten Jahre in den Schatten stellt. Ihr Sound ist schlichtweg ausgewogener, lauter, und es gibt sogar ein bisschen Bass.
Braucht man noch eine höhere Lautstärke oder möchte man andere nicht stören, kann man externe Lautsprecher oder Kopfhörer nutzen. Diese lassen sich über den einwandfrei funktionierenden Kombo-Audio-Port ansteuern.
Energieverwaltung: ThinkPad X1 Yoga mit guten, aber nicht herausragenden Akkulaufzeiten
Energieaufnahme
Mit Blick auf das Low-Power-Display hatten wir hohe Erwartungen an den Energieaufnahme des Lenovo ThinkPad X1 Yoga Gen 4. Leider erfüllt es diese nicht. Unterirdisch ist der Stromverbrauch zwar nicht, aber eben auch nicht sonderlich gut. Inbesondere das Dell Latitude 7400 2-in-1 hat einen wesentlich niedrigeren Stromverbrauch.
Maximal liegt der Stromverbrauch bei 64,5 Watt und damit noch innerhalb des Rahmens, den das 65-Watt-Netzteil setzt.
Aus / Standby | 0.27 / 1.16 Watt |
Idle | 3.8 / 6.1 / 9.1 Watt |
Last |
38.6 / 64.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Metrahit Energy |
Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2019-20QGS00A00 i7-8565U, UHD Graphics 620, WDC PC SN720 SDAPNTW-512G, IPS LED, 1920x1080, 14" | Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2018-20LES01W00 i5-8550U, UHD Graphics 620, Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ, IPS Dolby Vision HDR, 2560x1440, 14" | Dell Latitude 7400 2-in-1 i7-8665U, UHD Graphics 620, Toshiba XG6 KXG60ZNV512G, IPS, 1920x1080, 14" | HP Elitebook x360 1040 G5 i7-8650U, UHD Graphics 620, Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ, IPS, 1920x1080, 14" | Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2018-20LD0015US i5-8250U, UHD Graphics 620, Samsung SSD PM981 MZVLB512HAJQ, IPS, 1920x1080, 14" | Durchschnittliche Intel UHD Graphics 620 | Durchschnitt der Klasse Convertible | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Stromverbrauch | -21% | 19% | 4% | 11% | 5% | -23% | |
Idle min * | 3.8 | 3.4 11% | 2.6 32% | 2.7 29% | 3 21% | 3.81 ? -0% | 5.18 ? -36% |
Idle avg * | 6.1 | 8.8 -44% | 4.3 30% | 6.5 -7% | 5.4 11% | 6.94 ? -14% | 8.18 ? -34% |
Idle max * | 9.1 | 11.9 -31% | 5.5 40% | 11.5 -26% | 7.5 18% | 8.75 ? 4% | 11.1 ? -22% |
Last avg * | 38.6 | 50.4 -31% | 32 17% | 38.7 -0% | 40.1 -4% | 35 ? 9% | 46.8 ? -21% |
Last max * | 64.5 | 71.2 -10% | 78.8 -22% | 50.5 22% | 57.1 11% | 47.5 ? 26% | 67.2 ? -4% |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Die Kapazität des internen Akkus ist, im Zusammenhang mit dem Redesign und der Verkleinerung des Gehäuses, ein wenig geschrumpft. Anstelle von 54 Wattstunden hat der Lithium-Ionen-Akku nun nur noch eine Kapazität von 51 Wattstunden. Im Klassenvergleich liegt das ThinkPad X1 Yoga 2019 damit etwas hinter dem HP EliteBook x360 1040 G5 zurück (56 Wattstunden), während der Abstand zum Dell Latitude 7400 2-in-1 (78 Wattstunden) geradezu riesig ist.
Dementsprechend schneidet das Lenovo ThinkPad X1 Yoga Gen 4 auch schlechter als seine direkten Konkurrenten bei unseren Akkulaufzeit-Tests ab. Im WiFi-Test kommt das ThinkPad Notebook auf eine Laufzeit von knapp neun Stunden. Das ist kein schlechter Wert, aber das Latitude mit über 12 Stunden und das EliteBook mit über 10 Stunden sind eben noch etwas besser. Auch das Vorgängermodell X1 Yoga 2018 schnitt besser ab, sofern es mit einem FullHD-Display ausgestattet war. Zudem dürften beim X1 Yoga 2019 Modelle mit QHD- oder 4K-UHD-Display weiterhin schlechter abschneiden. Wenn die Akkulaufzeit eine hohe Priorität hat, dann sollte man ein Modell mit Low-Power-Full-HD-LCD wählen.
Zusätzlich zum WiFi-Test mit einem Helligkeitswert von 150 cd/m² führen wir den gleichen Web-Surfing-Test nochmal mit der vollen Displayhelligkeit aus. Mit dieser Einstellung beträgt die Akkulaufzeit noch 7,5 Stunden.
Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2019-20QGS00A00 i7-8565U, UHD Graphics 620, 51 Wh | Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2019-20QE000VGE i7-8665U, UHD Graphics 620, 51 Wh | Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2018-20LES01W00 i5-8550U, UHD Graphics 620, 54 Wh | Dell Latitude 7400 2-in-1 i7-8665U, UHD Graphics 620, 78 Wh | HP Elitebook x360 1040 G5 i7-8650U, UHD Graphics 620, 56 Wh | Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2018-20LD0015US i5-8250U, UHD Graphics 620, 54 Wh | Durchschnitt der Klasse Convertible | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Akkulaufzeit | -4% | -1% | 35% | 68% | 40% | 25% | |
H.264 | 588 | 586 0% | 561 -5% | 770 ? 31% | |||
WLAN | 541 | 493 -9% | 517 -4% | 732 35% | 623 15% | 651 20% | 599 ? 11% |
Last | 85 | 83 -2% | 91 7% | 187 120% | 135 59% | 113.1 ? 33% | |
Idle | 1203 | 1673 | 1218 | 1330 ? |
Pro
Contra
Fazit
Lenovo ist in Sachen Gehäuse-Design & -Materialien seiner ThinkPads einen mutigen Schritt nach vorne gegangen mit dem ThinkPad X1 Yoga 2019. Und zumindest beim Gehäuse zahlt sich das aus, denn das neue Modell ist stabiler und gleichzeitig auch dünner & kompakter als sein Vorgängermodell ThinkPad X1 Yoga 2018. Ob man das dunkelgraue Aluminium-Gehäuse schicker findet als das matt-schwarz lackierte Magnesium-Carbon-Gehäuse des ThinkPad X1 Carbon 2019, ist Geschmackssache. Einen Vorteil hat es auf jeden Fall: Es ist deutlich weniger schmutzempfindlich.
Insgesamt sehen wir die neue Aufmachung des 2019er X1 Yoga also positiv. Ebenso imponieren uns die neuen Lautsprecher, die den Sound des ThinkPad Laptops auf eine ganz andere Ebene bringen; zumindest im Vergleich zu den weniger teuren ThinkPads. Das ThinkPad X1 Yoga Gen 4 kann durchaus als mobiles Radio bzw. als kleine Musikbox genutzt werden, die Lautsprecher ermöglichen also zusätzliche Formen der Nutzung. Auch das ist ein ganz klares Plus. Nicht nur am Sound hat Lenovo Verbesserungen vorgenommen, auch das neue Low-Power-FullHD-LCD ist deutlich heller als das FullHD-Display, das man noch im Vorgängermodell als Basisoption verbaute. Kritisieren können wir am LCD höchstens die glänzende Oberfläche sowie die hohen Reaktionszeiten. Ein weiterer positiver Punkt ist die sehr gute Ausstattung an Sicherheits-Features, auch die Anschlussvielfalt ist weiterhin hoch und mit dem mechanischen Dockingport teilweise auch verbessert. Der komplett gestrichene (micro)SD-Kartenleser zählt für uns jedoch zu den Minuspunkten. Zudem verfügt das ThinkPad X1 Yoga Gen 4 über viele Kommunikationsoptionen, LTE ist allerdings nicht nachrüstbar und somit nur möglich, wenn man es ab Werk integriert hat.
Ein Punkt, bei dem das ThinkPad X1 Yoga überraschenderweise ein paar Schwächen zeigt, sind die Eingabegeräte: Tastatur, TrackPoint und Touchpad sind alle weiterhin sehr hochwertig und komfortabel zu bedienen, die Tastatur verliert jedoch ein wenig Hub und das "Wave"-Feature, das die Nutzung des ThinkPad Convertibles im Tablet-Modus erleichterte. Problematisch sind bei unserem Testgerät der Touchscreen sowie der Digitizer Pen, denn beide funktionierten in einem Bereich des Displays nicht richtig. Allerdings gehen wir hier von einem Einzelfall aus.
Die Leistungsfähigkeit des ThinkPad X1 Yoga 2019 hat sich, verglichen mit dem Vorgängermodell, nicht verschlechtert, aber auch nicht verbessert. Dafür lässt Lenovo den Lüfter weniger stark laufen, was zu einer teilweise erhöhten Hitzeentwicklung führt. Die Akkulaufzeit des X1 Yoga Gen 4 ist gut, aber die Konkurrenten sind mehr oder weniger deutlich besser. Schade ist zudem, dass Lenovo weiterhin keine Konfigurationen mit mehr als 16-GB-RAM anbietet. Als letzten positiven Punkt wollen wir noch die großzügige Garantie erwähnen.
Verbessertes Design, helleres Display, bessere Lautsprecher. Allerdings auch Einschränkungen beim LTE und der Verzicht auf den microSD-Leser. Insgesamt ist das neue ThinkPad X1 Yoga Gen 4 aber wieder ein tolles Convertible und bekommt unsere Empfehlung.
Schlussendlich können wir das Lenovo ThinkPad X1 Yoga Gen 4 als ein sehr hochwertiges Convertible-Laptop für Studenten und große Firmenkunden empfehlen. Dass es ein Problem mit dem Touchscreen/Digitizer gibt ist natürlich nicht perfekt, aber es sollte sich nur um einen Einzelfall handeln und hier würde dann sowieso die Garantie greifen. Preislich ist das ThinkPad X1 Yoga 2019 im High-End-Segment angesiedelt, wo es in Form des Dell Latitude 7400 2-in-1 und des HP EliteBook x360 1040 G5 auch sehr gute Alternativen gibt. Verglichen mit dem ThinkPad X1 Carbon 2019 ist die Yoga-Variante vor allem dann interessant, wenn man die Convertible-Features benötigt oder wenn ein Aluminium-Gehäuse bevorzugt wird.
Hinweis: Am 26.10.2019 haben wir dieses Notebook nach dem neuen Wertungssystem Version 7 aktualisiert. Die frühere Gesamtbewertung nach Version 6 lag bei 89 %. Mehr zu unserem neuen Wertungssystem erfahren Sie hier.
Lenovo ThinkPad X1 Yoga 2019-20QGS00A00
- 26.10.2019 v7 (old)
Benjamin Herzig