Im Vergleich: Was man beim Asus Zephyrus für sein Geld bekommt
Für den originalen Englischen Artikel, siehe hier.
Bei der Vorstellung der Max-Q-Serie im Mai war das erste Beispielgerät, das von CEO Jen-Hsun stolz auf der Bühne präsentiert wurde, das Asus Zephyrus GX501. Seitdem hat sich das ultradünne Notebook zum Vorzeigekind für die GTX 1080 Max-Q entwickelt. Für Asus bedeutet dies einen enormen Druck – man muss tatsächlich das liefern, was Max-Q verspricht. Marketing und Presse sprechen schließlich von „GTX-1080-vergleichbarer“ Leistung bei signifikant höherem Performance-pro-Watt-Verhältnis und einer maximalen Lautstärke von 40 dB(A).
Für diesen Vergleich lassen wir das 15,6-Zoll-Zephyrus GX501 gegen zwei klassische 17,3-Zoll-Gaming-Notebooks mit echten GTX-1080-GPUs antreten. Logischerweise werden dem GX501 so manche Features fehlen und auch die zur Verfügung stehenden Optionen sind nicht so weit gefächert. Auch wenn der Vergleich also was von Äpfeln und Birnen hat, interessieren sich potenzielle Käufer jedoch zuallererst für die tatsächliche Leistungsfähigkeit. Schließlich genießt der Name „GTX 1080“ ein sehr hohes Ansehen bei Spielern, entsprechend hoch ist auch die Erwartungshaltung – egal, ob mit oder ohne Max-Q Namenszusatz.
Die zwei Vergleichsgeräte sind das kürzlich erschienene Alienware 17 R4 sowie das hauseigene Asus ROG G701VI, jeweils ausgestattet mit GTX 1080. Bei beiden handelt es sich um klassische 17,3-Zoll-Gaming-Notebooks für Enthusiasten, preislich liegen alle drei Geräte derzeit recht dicht beieinander: jeweils 2.999 Euro für die zwei Geräte aus dem Hause Asus und 2.749 Euro für das Alienware 17 R4. Mit anderen Worten: Das Zephyrus ist keinen Deut billiger als die Vergleichsgeräte, obwohl die darin verbaute GTX 1080 Max-Q nachweislich nicht dieselbe Leistung zu erbringen imstande ist. Was hat man als Käufer also davon, wenn man sich stattdessen für dieses Gerät und gegen ein traditionelles Gaming-Flaggschiff entscheidet?
Für einen detaillierten Blick auf die drei Geräte empfehlen wir unsere jeweiligen Reviews sowie unsere persönliche grundlegende Meinung zu Nvidias Max-Q. Dieser Vergleich soll keineswegs als vollwertiger Ersatz für die vollständigen Testberichte, sondern lediglich als letzte Entscheidungshilfe für Unentschlossene dienen.
Gehäuse
In der Theorie scheint das Zephyrus die ultimative portable Gaming-Maschine zu sein – GTX 1080 und 15,6-Zoll-Bildschirm in einem schicken und gerade mal 18 mm dünnen Gehäuse. Die Anziehungskraft eines ultradünnen Gaming-Notebooks ist enorm und das GX501 bildet hier keine Ausnahme. Es wiegt gerade mal die Hälfte des 17-Zoll Alienware 17 und ist dabei fast genauso leistungsfähig. Selbst das 15-Zoll Predator 15 ist um stolze 1,5 kg schwerer als Asus’ aktuelles Max-Q-Flaggschiff.
Optik ist jedoch nur die halbe Miete und bei der anderen Hälfte steht das Zephyrus verglichen mit dem Alienware 17 R4 und dem Asus ROG G701VIK nicht mehr ganz so blendend da. Insbesondere der Deckel ist sehr dünn und biegsam und auch die Base gibt bei Druck in der Mitte spürbar nach. Die Scharniere sind trotz ihrer kompakten Ausmaße sehr ordentlich und die Gesamtqualität alles andere als schlecht, mit der Qualität der zwei dickeren Konkurrenten kann sie jedoch nicht mithalten. Außerdem sollten Käufer verstärkt auf Verarbeitungsmängel achten, da diese bei der ersten Generation einer neuen Gerätereihe nicht gerade unüblich sind. Beispielsweise weist unser Testmodell ungleichmäßige Spaltmaße an den Kanten auf.
Ports in Comparison
Anschlüsse
Asus macht das Beste aus dem wenigen Platz, der beim GX501 zur Verfügung steht: Es verfügt über mehr USB-A-Anschlüsse als die beiden Konkurrenten. Besonders positiv ist neben der Verfügbarkeit von HDMI auch der Thunderbolt-3-Port zu werten, der die Verwendung von Docks und Adaptern für die Bereitstellung weiterer Anschlüsse ermöglicht. Dafür haben die zwei größeren Kontrahenten SD-Kartenleser, Ethernet, DisplayPort und mehr interne Speicherschächte als das dünnere Asus Zephyrus.
Alienware 17 R4 | Asus ROG G701VIK | Asus ROG Zephyrus GX501 | |
USB | 2x USB 3.0, 1x Thunderbolt 3, 1x USB Typ-C Gen. 1 | 3x USB 3.0, 1x USB Typ-C, 1x Thunderbolt 3 | 4x USB 3.0, 1x Thunderbolt 3 |
Video-Out | HDMI 2.0, Mini DisplayPort 1.2 | HDMI, Mini DisplayPort | HDMI 2.0 |
Audio | 3,5 mm Mic, 3,5 mm Kopfhörer | 3,5 mm Mic, 3,5 mm Kopfhörer | 3.5 mm Combo |
Speicherschächte | 2x M.2 2280, 1x 2242, 1x 2.5-inch SATA III | 2x M.2 2280 | 1x M.2 2280 |
Weiteres | Graphics Amplifier, Noble Lock, Gigabit RJ-45 | SD-Kartenleser, Kensington Lock, Gigabit RJ-45 | Kensington Lock |
Eingabegeräte
Das dünne und flache Design des GX501 macht sich am deutlichsten an der Tastatur bemerkbar, deren Hub im Vergleich mit der Konkurrenz erheblich flacher, leichter und sogar schwammiger ausfällt. Und auch wenn die Tastaturen der beiden Kontrahenten bei weitem nicht perfekt sind, sind sie bei längeren Gaming-Sitzungen viel komfortabler zu bedienen. Hinzu kommt, dass einige Tasten des Zephyrus aus Gaming-Perspektive eine eher unvorteilhafte Größe aufweisen; so sind beispielsweise die Pfeiltasten kleiner und die Windows-Taste größer als die normalen QWERTZ-Tasten.
Obgleich das Touchpad eines Gaming-Notebooks in der Regel eine unwichtigere Rolle spielt als bei einem Ultrabook- oder Multimedia-Notebook, wird einem doch verdammt schnell klar, wie unvorteilhaft die Hochkant-Ausrichtung des Zephyrus-Touchpads ist. Hat man sich jedoch einmal daran gewöhnt, steht das Touchpad in puncto Gleiteigenschaften und Stabilität denen des Alienware- oder G701VIK-Touchpads in nichts nach.
Display
Auf den ersten Blick scheinen alle drei Bildschirme identisch zu sein – matt, 120 Hz, AU Optronics Panel. Bei einem genaueren Blick merkt man jedoch recht schnell, dass die zwei IPS-Displays der Asus-Notebooks sich vom TN-Panel des Alienware-Notebooks deutlich unterscheiden.
Unsere Messungen ergaben, dass letzteres nicht nur heller ist, sondern auch wie von einem TN-Panel zu erwarten ist, mit wesentlich kürzeren Reaktionszeiten aufwarten kann. Andererseits sind Kontrast und Farbwiedergabe bei den zwei IPS-Panels der Asus-Notebooks besser und satter, wenn auch der Preis dafür eine ausgeprägtere Tendenz zu Ghosting-Effekten ist. Welches Display man nun besser findet, ist letztlich Geschmackssache – höhere Blickwinkel und akkuratere Farbdarstellung oder heller und schneller.
Subjektiv betrachtet wirkt das Alienware-Display etwas körniger als die beiden Asus-Displays, wohingegen das GX501 unter leichtem Backlight-Bleeding leidet. Die geringfügig höhere Grobkörnigkeit hat uns weniger ausgemacht als das Backlight-Bleeding, daher raten wir Käufern dazu, hierauf verstärkt zu achten.
Außerdem sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sowohl das Gerät von Alienware als auch die Asus-Notebooks mit unterschiedlichen Displays geordert werden können. Der hier geäußerte Eindruck trifft also nur ganz speziell auf die in unseren Testgeräten verbauten Panels zu.
Alienware 17 R4 | Asus ROG G701VIK | Asus ROG Zephyrus GX501 | |
Größe | 17,3-Zoll, matt, TN, 120 Hz, G-Sync | 17,3-Zoll, matt, IPS, 120 Hz, G-Sync | 15,6-Zoll, matt, IPS, 120 Hz, G-Sync |
Native Auflösung | 2.560 x 1.440 | 1.920 x 1.080 | 1.920 x 1.080 |
Pixeldichte | 170 PPI | 127 PPI | 141 PPI |
Panel-ID | AU Optronics B173QTN, AUO1496 | AU Optronics B173HAN01.1, AUO119D | AU Optronics B156HAN04.2, AUO42ED |
Alienware 17 R4 | Asus G701VIK-BA049T | Asus Zephyrus GX501 | |
---|---|---|---|
Display | |||
Display P3 Coverage | 61.2 | 68.8 | 64.8 |
sRGB Coverage | 82.9 | 87.7 | 91.8 |
AdobeRGB 1998 Coverage | 60.5 | 64.1 | 65.9 |
Response Times | |||
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 30 ? | 38 ? | 40.4 ? |
Response Time Black / White * | 12.8 ? | 20 ? | 24 ? |
PWM Frequency | |||
Bildschirm | |||
Helligkeit Bildmitte | 402.3 | 306 | 328 |
Brightness | 372 | 299 | 305 |
Brightness Distribution | 86 | 91 | 83 |
Schwarzwert * | 0.62 | 0.27 | 0.25 |
Kontrast | 649 | 1133 | 1312 |
Delta E Colorchecker * | 5.6 | 3.98 | 6.02 |
Colorchecker dE 2000 max. * | 9.8 | 7.29 | 10.14 |
Delta E Graustufen * | 4.7 | 4.15 | 6.32 |
Gamma | 2.14 103% | 2.45 90% | 2.28 96% |
CCT | 7519 86% | 7386 88% | 8194 79% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 53.7 | 58 | 60 |
Color Space (Percent of sRGB) | 82.2 | 89 | 92 |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) |
* ... kleinere Werte sind besser
Performance
Prozessor
Im GX501 steckt ein Core i7-7700HQ Kaby-Lake-Prozessor, in den beiden 17-Zöllern hingegen der Core i7-7820HK mit freiem Multiplikator. Auf dem Papier ist letzterer insbesondere in Multi-Threaded-Szenarien zwar etwas schneller, wenn nicht gerade sehr hohe FPS jenseits der 1080p60 gefordert sind, macht dieser Vorsprung jedoch keinen nennenswerten Unterschied aus. Jegliche Übertaktungsambitionen machen die Prozessoren durch ihre bereits bei Standard- und normalem Turbo-Boost-Takt recht hohen Temperaturen ohnehin umgehend wieder zunichte.
Im CineBench liegt das G701VIK knapp vor dem Alienware 17 R4, da dessen Prozessor den hohen Turbotakt nicht ganz so lange halten kann wie das Gerät von Asus. Ein Blick auf die Kühlsysteme der Kontrahenten offenbart, dass das G701VIK über längere und vor allem mehr Heatpipes verfügt als das Alienware und das GX501, was einen positiven Einfluss auf die Kühlleistung hat. Dadurch liegen die Taktraten von CPU und GPU regelmäßig knapp über denen des Alienware-Notebooks, welches trotz identischer Hardware in den Benchmarks somit den Kürzeren ziehen muss.
Weitere Informationen zu den Prozessoren finden sich auf den Seiten zu Core i7-7700HQ und Core i7-7820HK.
Alienware 17 R4 | Asus ROG G701VIK | Asus ROG Zephyrus GX501 | |
CPU | 2,9 GHz Core i7-7820HK | 2,9 GHz Core i7-7820HK | 2,8 GHz Core i7-7700HQ |
CPU TDP | 45 W | 45 W | 45 W |
GPU | GeForce GTX 1080 mit 8 GB GDDR5X VRAM | GeForce GTX 1080 mit 8 GB GDDR5X VRAM | GeForce GTX 1080 Max-Q mit 8 GB GDDR5X VRAM |
RAM | 16 GB DDR4-2400, Dual-Channel, 4x SODIMM | 32 GB DDR4-2400, Dual-Channel, 4x SODIMM | 24 GB DDR4-2400, Dual-Channel, 1x SODIMM |
Cinebench R15 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Alienware 17 R4 | |
Asus G701VIK-BA049T | |
Asus Zephyrus GX501 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Alienware 17 R4 | |
Asus G701VIK-BA049T | |
Asus Zephyrus GX501 |
Cinebench R11.5 | |
CPU Single 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Alienware 17 R4 | |
Asus G701VIK-BA049T | |
Asus Zephyrus GX501 | |
CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Alienware 17 R4 | |
Asus G701VIK-BA049T | |
Asus Zephyrus GX501 |
wPrime 2.10 | |
1024m (nach Ergebnis sortieren) | |
Alienware 17 R4 | |
32m (nach Ergebnis sortieren) | |
Alienware 17 R4 |
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Alienware 17 R4 | |
1920x1080 Ice Storm Extreme Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Alienware 17 R4 | |
1280x720 Cloud Gate Standard Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Alienware 17 R4 | |
Asus G701VIK-BA049T | |
Asus Zephyrus GX501 | |
1920x1080 Fire Strike Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Alienware 17 R4 | |
Asus G701VIK-BA049T | |
Asus Zephyrus GX501 | |
Fire Strike Extreme Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Alienware 17 R4 | |
1280x720 Ice Storm Standard Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Alienware 17 R4 | |
Asus G701VIK-BA049T | |
Asus Zephyrus GX501 |
PCMark 8 | |
Work Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Alienware 17 R4 | |
Asus G701VIK-BA049T | |
Asus Zephyrus GX501 | |
Creative Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Alienware 17 R4 | |
Home Score Accelerated v2 (nach Ergebnis sortieren) | |
Alienware 17 R4 | |
Asus G701VIK-BA049T | |
Asus Zephyrus GX501 |
* ... kleinere Werte sind besser
Grafikkarte
Im Vergleich mit der regulären GTX 1080 des G701VIK liegt die GTX 1080 Max-Q des GX501 im Fire Strike etwa 20 % zurück. Aufgrund seines langsameren Arbeitsspeichers, der niedrigen Taktraten und der höheren nativen Auflösung fällt das Alienware 17 R4 zudem knapp hinter das G701VIK zurück.
Weitere technische Informationen und Benchmarks finden sich auf den Seiten zu GTX 1080 und GTX 1080 Max-Q. In den Resultaten unten haben wir zusätzlich auch noch die Werte von GeForce GTX 1070 und der Desktop-Variante der GeForce GTX 1080 mit aufgeführt. Dadurch wird besser ersichtlich, dass die GeForce GTX 1080 Max-Q in puncto reiner Grafik- und Rechenleistung einer GeForce GTX 1070 deutlich näher ist als einer regulären GeForce GTX 1080.
Cinebench R15 - OpenGL 64Bit | |
Nvidia GeForce GTX 1080 Founders Edition | |
Alienware 17 R4 | |
Eurocom Sky MX5 R3 | |
Asus Zephyrus GX501 |
Stresstest
Um maximalen Stress zu simulieren, Engpässe ausfindig zu machen und die Stabilität der Systeme zu testen, führen wir Prime95 und FurMark gleichzeitig aus. Dieses unrealistische Szenario ist keineswegs repräsentativ für normale Alltagslast, da es dazu gedacht ist, CPU und GPU an ihre jeweiligen Grenzen zu bringen.
In diesem Szenario unterscheiden sich Temperaturen des Zephyrus nicht nennenswert von denen des Alienware oder G701VIK. Werte zwischen 80 bis 90 °C sind bei Gaming-Notebooks in dieser Situation keine Seltenheit und auch das Max-Q-Notebook reiht sich hier nahtlos ein. Die maximale GPU-Temperatur pendelt sich am unteren Ende des Spektrums bei rund 82 °C ein, der Preis dafür ist jedoch recht hoch: ein rund 40 % niedrigerer GPU-Takt als bei einer Standard-GTX-1080. Dank dieses im Vergleich deutlich stärkeren Throttlings bleibt der CPU-Takt jedoch konstant bei etwa 3,0 GHz. Die maximale Temperatur der GPU lag bei keinem der Testgeräte bei mehr als 86 °C.
Alienware 17 R4 | Asus ROG G701VIK | Asus ROG Zephyrus GX501 | |
Prozessor | Core i7-7820HK | Core i7-7820HK | Core i7-7700HQ |
Standard GPU-Takt (MHz) | 1.582 | 1.681 | 1.227 |
Stabiler GPU-Takt bei FurMark (MHz) | 1.519 | 1.671 | 937 |
Standard CPU-Takt (GHz) | 2,9 | 2,9 | 2,8 |
Stabiler CPU-Takt bei Prime95 (GHz) | 2,9 | 3,0 - 3,3 | 3,0 - 3,1 |
Stabile CPU-Temperatur | 89 C | 95 C | 93 C |
Stabile CPU-Temperatur | 85 C | 87 C | 82 C |
Emissionen und Energie
Geräuschentwicklung und Temperatur
Hohe Lautstärke ist unser größtes Sorgenkind bei ultradünnen Gaming-Notebooks. Umso positiver werten wir die Tatsache, dass eines der Ziele von Max-Q die Begrenzung der maximalen Systemlautstärke ist. Und so kommt es auch, dass die Lüfter des Zephyrus bei allen Laststufen erheblich leiser sind als die des Alienware oder G701VIK. Während die beiden 17-Zöller in Witcher 3 auf bis zu 50 dB(A) aufdrehen, liegt das GX501 hier bei gerade mal 42 dB(A). Und wenngleich dies noch immer lauter ist als die meisten Ultrabooks, ist es nichtsdestotrotz für ein Gaming-Notebook mit GTX-1080-ähnlichem Leistungsspektrum äußerst beeindruckend. Insbesondere wenn man bedenkt, dass sich die Temperaturen aller drei Testgeräte in einem vergleichbarem Rahmen bewegen. Bei extremer GPU- und CPU-Last dreht der Lüfter jedoch langsam aber stetig auf bis zu 46 dB(A) hoch.
Die Oberflächentemperaturen des Zephyrus liegen hingegen trotz der effizienteren Max-Q-GPU über denen der beiden dickeren Kandidaten. Die Verteilung ist jedoch ausgeglichener und das gesamte Gehäuse wird wärmer anstelle einer Konzentration der Hitzeentwicklung auf einige wenige Hotspots. Für ultradünne Gaming-Notebooks ist dies nicht unüblich, ein ähnliches Verhalten konnten wir bereits beim Razer Blade und MSIs GS-Serie beobachten. Die einzigartige Platzierung der Tastatur im vorderen Bereich der Base führt dazu, dass die Tasten weit weg von den zwei Hitzköpfen entfernt sind und entsprechend kühl bleiben.
Alienware 17 R4 | Asus G701VIK-BA049T | Asus Zephyrus GX501 | |
---|---|---|---|
Geräuschentwicklung | |||
aus / Umgebung * | 28.2 | 30 | 31 |
Idle min * | 35.6 | 30 | 32 |
Idle avg * | 35.6 | 31 | 33 |
Idle max * | 35.7 | 36 | 34 |
Last avg * | 50.2 | 47 | 39 |
Witcher 3 ultra * | 50.2 | 42 | |
Last max * | 50.2 | 56 | 46 |
* ... kleinere Werte sind besser
Energieaufnahme
Energieeffizienz ist eines der Steckenpferde von Max-Q und so überrascht es nicht, dass das Zephyrus in einer eigenen Liga spielt. Im Leerlauf zieht es in Abhängigkeit vom gewählten Energiesparplan und der eingestellten Bildschirmhelligkeit gerade mal zwischen 18 und 31 W aus der Steckdose. Zum Vergleich: Das Alienware und G701VIK liegen hier bei rund 38 W. Spielelast mit Witcher 3 resultiert in einem auf 150 W gesteigerten Energiehunger. Die Konkurrenz liegt um rund 18 % darüber und gönnt sich 180 W. Und je höher die Last, desto stärker kann sich das Zephyrus absetzen. Extreme Last mit Prime95 und FurMark gleichzeitig führt beim G701VIK zu 320 W Energiebedarf, beim GX501 hingegen lediglich zu 200 W. Betrachtet man also die reine Performance-pro-Watt, kann das GX501 durchaus punkten: 37 % niedrigerer Energieverbrauch bei 20 % niedrigerer Leistung.
Alienware 17 R4 | Asus G701VIK-BA049T | Asus Zephyrus GX501 | |
---|---|---|---|
Stromverbrauch | |||
Idle min * | 37.5 | 24 | 18 |
Idle avg * | 37.6 | 31 | 23 |
Idle max * | 37.6 | 38 | 31 |
Last avg * | 122.4 | 98 | 79 |
Witcher 3 ultra * | 180.3 | 148 | |
Last max * | 277.4 | 320 | 196 |
* ... kleinere Werte sind besser
Akkulaufzeit
Aufgrund des gerade mal halb so großen Akkus des Zephyrus im Vergleich mit der Konkurrenz war dessen Akkulaufzeit enttäuschend. Die höhere Effizienz der Max-Q-GPU macht sich in diesem Fall leider nicht mehr ganz so bezahlt und die Auswirkungen auf die Akkulaufzeit sind geringer als wir uns erhofft hatten. Ein würdiger Ersatz für Optimus ist Max-Q also mitnichten. Im realitätsnahen WLAN-Test hielt das GX501 gerade mal 2 Stunden durch, verglichen mit 3-3,5 Stunden der Kontrahenten.
Alienware 17 R4 99 Wh | Asus G701VIK-BA049T 93 Wh | Asus Zephyrus GX501 50 Wh | |
---|---|---|---|
Akkulaufzeit | |||
Idle | 276 | 342 | 188 |
WLAN | 181 | 241 | 130 |
Last | 69 | 83 | 44 |
H.264 | 132 |
Fazit
Man kann sich Max-Q von zwei unterschiedlichen Seiten nähern. Aus Sicht eines Pessimisten ist das fast 3.000 Euro teure Zephyrus überteuert und verglichen mit einem normalen GTX-1080-Notebook zu schwach ausgestattet. Es ergibt einfach keinen Sinn, dass ein Gaming-Notebook mit im Vergleich zu einer Standard-GTX-1080 schwächeren Leistung genauso viel kosten soll. Insbesondere wenn beide Geräte mit dem prestigeträchtigen GTX-1080-Label beworben werden. Performance-pro-Watt mag zwar höher sein, aber Performance-pro-Euro definitiv nicht.
Der Optimist schreibt den Aufpreis hingegen dem dünneren und schickeren Gehäuse zu, das erst dank der Max-Q-Spezifikationen überhaupt möglich geworden ist. Speziell die Performance-pro-Watt und die deutlich leiseren Lüfter sind hier hervorzuheben. Gleichzeitig hat Asus es geschafft, die Temperaturen in einem gerade einmal halb so dicken Gehäuse stabil zu halten – eine veritable Leistung! Razer Blade und MSI GS63VR verfügen mit der GTX 1060 zwar über eine erheblich schwächere GPU, wer die kreischenden Lüfter der beiden jedoch schon mal in Aktion gehört hat, weiß was Schallpegel weit jenseits der 40 dB(A) bedeuten. Und zuletzt könnte man auch argumentieren, dass eine Standard-GTX-1080 in Anbetracht des Full-HD-Displays völlig unnötig ist und die Leistungsfähigkeit einer GTX 1080 Max-Q für konstante 60 FPS bei 1.920 x 1.080 bereits mehr als ausreicht.
Wer mit Kopfhörern spielt und das Gerät nur selten herumträgt, wird am Zephyrus speziell und an Max-Q allgemein wenig Gefallen finden. In diesem Fall sind die größeren Gaming-Notebooks, wie das Alienware 17 R4, das MSI GT73VR, oder das G701VI, wesentlich besser geeignet.
Dell Alienware 17 R4 | Asus ROG G701VIK | Asus ROG Zephyrus GX501 |
---|---|---|
+ robustes und stabiles Gehäuse + mehr Anschlüsse: DisplayPort, Graphics Amplifier, RJ-45 + helleres Display mit niedrigeren Reaktionszeiten + einfach zugängliche Hardware | + robustes und stabiles Gehäuse + mehr Anschlüsse: DisplayPort, SD-Kartenleser, RJ-45 + höherer Kontrast; höherer Farbraum; IPS-Panel + größeres und besseres Kühlsystem + etwas bessere CPU- und GPU-Leistung als das Alienware 17 R4 + einfach zugängliche Hardware | + mobiler und dünner; nur halb so schwer wie das Alienware 17 R4 + mehr USB-Typ-A Ports + höherer Kontrast; höherer Farbraum; IPS-Panel + leiseres Lüftergeräusch + messbar energieeffizienter |
| - biegsamer Deckel - Tastenanschlag suboptimal, Tastenhub recht kurz - fragwürdige Ausrichtung des Touchpads - keine Makro-Tasten, kein Ziffernblock - durchschnittlich höhere Oberflächentemperaturen - lange Reaktionszeiten des Bildschirms - kurze Akkulaufzeit - weniger Konfigurationsoptionen; nur ein Speicherschacht für Massenspeicher |