Erster Eindruck: Huawei P8 im Test
Auf dem Datenblatt hat das Huawei P8 nicht ganz so viel zu bieten wie die großen Highend-Konkurrenten von Samsung, Apple, Sony oder LG. Vor allem der Kirin 930-Prozessor scheint im Vergleich zu anderen Top-Geräten nicht der schnellste zu sein.
Dennoch, die Optik ist im Premium-Design gehalten und greift auf hochwertige Materialien zurück. Auch die neue Kamera und der stärkere Akku hinterlassen einen ersten guten Eindruck. Das P8 wird es sowohl in einer Standard- als auch einer Premium-Variante geben. Während erstere auf den Kirin 930 setzt und über 16 GB Flashspeicher verfügt, bietet das stärkere Modell 64 GB ROM und den etwas schnelleren Kirin 935. Unser Testgerät ist die günstigere Version für 499 Euro. Wer etwas mehr möchte, muss 100 Euro zusätzlich auf den Tisch legen.
Hinweis: Mittlerweile ist der vollständige Testbericht verfügbar.
Erster Eindruck
Das Huawei P8 ist im Vergleich zum Vorgänger Ascend P7 nur leicht angewachsen, die Bauhöhe wurde sogar etwas verringert und erreicht nur 6,4 Millimeter. Damit ist es das schlankeste Smartphone unter den Premium-Boliden und ist noch etwas schmaler als das Samsung Galaxy S6 Edge (7,0 mm) oder das iPhone 6 Plus (7,1 mm). Die beiden Kontrahenten sind noch etwas dicker, wenn die hervorstehende Kamera der Geräte hinzugerechnet wird. Das P8 hat dieses Problem nicht, denn dessen Kamera schließt bündig mit dem übrigen Gehäuse ab. Das Testgerät liegt zudem richtig gut in der Hand und ist mit 144 Gramm recht leicht.
Bei der Kommunikationsausstattung wird es mit Dual- und Single-SIM-LTE unterschiedliche Varianten geben. Egal für welches Modell man sich entscheidet, es ist lediglich LTE Cat. 4 an Bord, obwohl der Kirin 930 auch die Cat. 6-Version unterstützen würde. Auch beim WLAN hinkt das P8 der Konkurrenz etwas hinterher. Es werden die IEEE-802.11-Standards b/g/n unterstützt. Damit funkt das Smartphone nur im 2,4 GHz-Netz. Das 5,0 GHz-Frequenzband ist eigentlich schon in der Mittelklasse Standard, von ac-WLAN ganz zu schweigen. Ansonsten ist die Konnektivität auf einem modernen Stand und gibt keinen Anlass zur Klage.
Der Akku des Huawei P8 ist nach wie vor fest verbaut. Ein Wechsel durch den Nutzer ist somit nicht vorgesehen. Der Speicher ist mittels MicroSD um bis zu 128 GB erweiterbar. Wer sich für die Dual-SIM-Variante entscheidet, erhält einen Kombi-Slot und muss sich entscheiden, ob er diesen als SIM- oder Speicherkartenslot nutzen möchte.
Kamera
Von der Megapixel-Anzahl hat sich beim Huawei P8 im Vergleich zum Vorgänger nichts geändert. Beide kommen auf 13 MP. Aber die neue Optik kann auch einen optischen Bildstabilisator zurückgreifen, außerdem wurde sich dahingehend optimiert, besonders gute Aufnahmen unter schweren Lichtbedingungen zu machen. Das klappte bislang auch sehr gut und wir waren überrascht wie gut sich die Eigenentwicklung des chinesischen Unternehmens schlägt.
Dazu gesellen sich zahlreiche neue Features wie der Regisseur-Modus oder die Lichtmalerei. Beide Modi lassen sich sehr einfach bedienen. Besonders hervorzuheben ist, dass auf dem Display immer das tatsächliche Bildergebnis angezeigt und nicht schlicht der Sucher ersetzt wird.
Videos werden nach wie vor in Full HD aufgezeichnet. Ultra HD oder HFR werden nicht unterstützt.
Display
Auch beim Display nimmt Huawei lediglich Veränderungen im Detail vor. Die Screendiagonale wächst leicht auf 5,2 Zoll an und die Auflösung beläuft sich weiterhin auf 1.920 x 1.080 Bildpunkte, was einem Seitenverhältnis 16:9 und 424 PPI entspricht. Der dargestellte Inhalt ist somit gestochen scharf.
Huawei setzt im P8 erstmal auf ein IPS-Neo-Panel und das hat es in sich. Zwar setzt die maximale Leuchtkraft keine neuen Maßstäbe, aber der Schwarzwert ist für ein LC-Display geradezu überragend und erreicht lediglich 0,28 cd/m². Dies ermöglicht einen bärenstarken Kontrast, der momentan nur von AMOLED-Screens übertroffen werden kann. Wir sind gespannt, wie es sich im ausführlichen Test in puncto Farbgenauigkeit schlagen wird.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 453 cd/m²
Kontrast: 1618:1 (Schwarzwert: 0.28 cd/m²)
ΔE Color 4.7 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 5.03 | 0.5-98 Ø5.2
72.04% AdobeRGB 1998 (Argyll 1.6.3 3D)
Gamma: 2.27
Huawei P8 Mali-T628 MP4, Kirin 930, 16 GB eMMC Flash | Huawei Ascend P7 Mali-450 MP4, Kirin 910T, 16 GB eMMC Flash | Apple iPhone 6 Plus PowerVR GX6450, A8, 64 GB eMMC Flash | LG G3 Adreno 330, 801 MSM8974AC, 16 GB eMMC Flash | OnePlus One Adreno 330, 801 MSM8974AC, 64 GB eMMC Flash | HTC One M9 Adreno 430, 810 MSM8994, 32 GB eMMC Flash | Samsung Galaxy S6 Edge Mali-T760 MP8, Exynos 7420, 32 GB UFS 2.0 Flash | |
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Bildschirm | -36% | -14% | -49% | -34% | -18% | 14% | |
Helligkeit Bildmitte | 453 | 464 2% | 519 15% | 417 -8% | 423 -7% | 474 5% | 343 -24% |
Brightness | 439 | 470 7% | 496 13% | 395 -10% | 408 -7% | 458 4% | 338 -23% |
Brightness Distribution | 91 | 92 1% | 90 -1% | 89 -2% | 83 -9% | 85 -7% | 94 3% |
Schwarzwert * | 0.28 | 0.92 -229% | 0.62 -121% | 0.96 -243% | 0.54 -93% | 0.4 -43% | |
Kontrast | 1618 | 504 -69% | 837 -48% | 434 -73% | 783 -52% | 1185 -27% | |
Delta E Colorchecker * | 4.7 | 4.18 11% | 3.67 22% | 5.67 -21% | 5.56 -18% | 6.32 -34% | 2.2 53% |
Delta E Graustufen * | 5.03 | 3.71 26% | 3.78 25% | 5.66 -13% | 7.55 -50% | 6.36 -26% | 2.37 53% |
Gamma | 2.27 97% | 2.48 89% | 2.42 91% | 2.53 87% | 2.33 94% | 2.43 91% | 2.41 91% |
CCT | 7439 87% | 6441 101% | 7327 89% | 7741 84% | 7624 85% | 8218 79% | 6425 101% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 72.04 | 59 -18% | 58.81 -18% | 87.77 22% |
* ... kleinere Werte sind besser
Leistung
Das Huawei P8 setzt auf den hauseigenen HiSilicon Kirin 930, welcher von 3 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Der SoC unterstützt die gebotene 64-Bit-Architektur des installierten Google Android 5.0 Lollipop und nutzt eine ARM Mali-T628 MP4 für die Grafikberechnungen.
Der Prozessor bietet zwei Vier-Kerner (4x Cortex A57 und 4x Cortex A53), welche in 16 Nanometer gefertigt werden und nach dem big-LITTLE-Konzept arbeiten. Da er bis zu 2,0 GHz taktet, sollte er auf einem ähnlich Niveau liegen wieder Samsung Exynos 7420 im Galaxy S6 Edge oder der Snapdragon 810 im One M9.
Richtigstellung: Der Octa-Core von Huawei setzt auf unterschiedliche Cortex-A53-Kerne. Im ausführlichen Testbericht wird darauf genauer eingegangen.
Geekbench 3 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P8 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
HTC One M9 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P8 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
HTC One M9 |
AnTuTu v5 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P8 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z3 | |
Apple iPhone 6 Plus |
GFXBench (DX / GLBenchmark) 2.7 | |
T-Rex Onscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P8 | |
Huawei Ascend P7 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z3 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Nokia Lumia 930 | |
1920x1080 T-Rex Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P8 | |
Huawei Ascend P7 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z3 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Nokia Lumia 930 |
GFXBench 3.0 | |
on screen Manhattan Onscreen OGL (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P8 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z3 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
1920x1080 1080p Manhattan Offscreen (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P8 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z3 | |
Apple iPhone 6 Plus |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P8 | |
Huawei Ascend P7 | |
LG G3 | |
LG G3 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z3 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Nokia Lumia 930 |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Huawei P8 | |
Huawei Ascend P7 | |
LG G3 | |
LG G3 | |
OnePlus One | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
HTC One M9 | |
Sony Xperia Z3 | |
Apple iPhone 6 Plus | |
Nokia Lumia 930 |
* ... kleinere Werte sind besser
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 31.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Energie und Akkulaufzeit
Die Leistungsaufnahme des Huawei P8 liegt nur minimal über der des Vorgängers und sollte, aufgrund des leicht angewachsenen Energiespeichers, zumindest Akkulaufzeiten auf dem gleichen Niveau ermöglichen. Huawei selber offeriert bei moderater Nutzung Laufzeiten von über zwei Tagen.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.7 / 2 / 2.1 Watt |
Last |
4.9 / 7.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 870 |
Vorläufiges Fazit
Mit dem P8 scheint Huawei eine runde Sache gelungen zu sein. Das Design ist ansprechend und setzt auf einen wertigen Materialmix. Das Display ist kontraststark und besitzt einen hervorragenden Schwarzwert. Auch die Kamera liefert ziemlich gut Aufnahmen und ist zudem sehr schnell.
Schön ist, dass Huawei an Tugenden wie eine mögliche Speicherweiterungen festhält. Lediglich bei den Kommunikationsschnittstellen hätte es etwas mehr sein dürfen. Für ein Highend-Smartphone hätten wir uns LTE Cat. 6 und ac-WLAN gewünscht.
Das Huawei P8 fühlt sich an wie ein Flaggschiff-Smartphone und sieht auch so aus, lediglich im technischen Detail werden die Unterschiede sichtbar. Im Alltag werden sich diese wohlmöglich gar nicht bemerkbar machen, doch in der Gesamtwertung werden sie den Sprung auf Treppchen verhindern. Dennoch bietet das Huawei P8 ein erstklassiges Preis-Leistungs-Verhältnis.
Hinweis: Mittlerweile ist der ausführliche Testbericht verfügbar.