Baseus Spacemate Docking Station am MacBook Air im Hands-On: 11 zusätzliche Anschlüsse für Mac und Windows
Zuletzt haben wir von Baseus das 240-W-GaN-Universal-Netzteil mit Display für bis zu 5 Geräte getestet. Heute schauen wir uns vom gleichen Zubehör-Hersteller eine Docking Station mit gleich 11 Ports genauer an. Die kompakte Docking Station ist in einer Version für Windows und einer Variante für Mac erhältlich. Wir schauen uns beide Modelle an, beleuchten die Unterschiede und überprüfen, wie groß der Nutzen der beiden, jeweils über 100 Euro teuren, Docking Stations ist. Dafür schließen wir das Gerät an diverse Laptops an, darunter ein MacBook Air M1, ein Lenovo Legion Pro 5i und ein XMG Core 15 M24 sowie an ein älteres Alienware 13 R3.
Gehäuse und Design: Stabiles Alu, Magnete und Klebepad
Das Gehäuse der Docking Station im Türmchen-Format ist hauptsächlich aus stabilem, silbergrauem Aluminium gefertigt, wodurch es recht gut zum MacBook Air passt, auch wenn das Silbergrau etwas dunkler ist als bei Apples Einstiegslaptop.
Durchd as Metall wirkt das Spacemate kompakt und gut verarbeitet. Nur an der Ober- und Unterseite sowie unterhalb des Displays kommt schwarzer Kunststoff zum Einsatz. An der Oberseite sitzt der beleuchtete Knopf zum schnellen Sperren des PCs, unter Windows gelangt man bei einem Druck zum Anmeldebildschirm zurück.
Vorne sind ein vertikal-längliches Display, welches lediglich belegte Anschlüsse aufzeigt, sowie zwei USB-Anschlüsse (USB-C & USB-A) zu sehen, die Seiten sind glatt und ohne Anschlüsse, hinten sitzt das fest verbaute USB-C-Kabel für den Anschluss am PC/Mac sowie alle übrigen Ports, dazu später mehr.
Die Unterseite lässt sich abnehmen, die dünne Grundplatte haftet an ihrer Oberseite mittels starker Magneten (Achtung, Finger-Quetschgefahr!) am übrigen Türmchen, gleichzeitig ist die Unterseite als Klebepad konzipiert. Sobald man deren Schutzfolie abzieht, kann man die Klebeplatte irgendwo fest anbringen und die Docking Station dann magnetisch auf der Grundplatte haften oder auch wieder entfernen.
MAC vs WIN
MAC- und WIN-Version unterschieden sich auch optisch minimal voneinander. Nebeneinander gestellt fällt auf, dass die MAC-Version minimal höher geraten ist. Auffälligste Unterscheidung ist sicherlich die farbliche Gestaltung der USB-A-Ports. Diese sind bei der MAC-Variante in Gelb gehalten, bei der WIN-Version sind die gleichen Ports orange.
Außerdem unterscheiden sich beide Modelle in den Anschlüssen hinten und auch deren Verteilung, doch dazu unten mehr.
Verpackung und Zubehör
Wie im Bild oben zu sehen ist, unterschiedet sich auch das Verpackungsdesign beider OS-Verisonen. Die Verpackungsbox selbst ist aus Pappe, innen befindet sich jedoch ein Plastik-Inlay und auch die Docking Station ist von einer Plastikfolie umhüllt.
In der Box liegt nur die Docking Station, das USB-C-Anschlusskabel ist direkt integriert, kann also nicht abgenommen werden. Als Zubehör findet man nur eine Kurzanleitung und ein paar kleine Sticker.
Technische Daten: MAC und WIN mit unterschiedlicher Ausstattung
Tatsächlich offerieren MAC- und WIN-Version verschiedene Funktionen. Während beispielsweise die WIN-Variante den Anschluss von gleich vier 4K-Monitoren erlaubt, ist die MAC-Version auf ein Triple-Monitor-Setup "beschränkt". Mehr als einen externen Monitor unterstützt unser MacBook Air M1 sowieso nicht. Das sieht beim aktuellen Pro-Modell natürlich anders aus.
Allerdings sind auch die Angaben 4K @ 60 Hz Maximalangaben. Schließt man mehr als zwei Monitore an, so sinkt die Bildwiederholrate beispielsweise auf nur noch 30 Hz, was vor allem für Windows-Gamer relevant sein könnte.
WIN | MAC | |
---|---|---|
Displays | 4x 4K @ 60 Hz (2x HDMI, 2x DisplayPort) | 3x 4K @ 60 Hz (3x HDMI) |
USB-C | 1x 10 Gb/s, 1x nur Power Delivery (max. 100 W) | 1x 10 Gb/s, 1x nur Power Delivery (max. 100 W) |
USB-A | 2x 10 Gb/s (USB-A 3.2), 1x 480 Mb/s (USB-A 2.0, für Eingabegeräte) | 2x 10 Gb/s (USB-A 3.2), 2x 480 Mb/s (USB-A 2.0, für Eingabegeräte) |
LAN | 1 Gb/s (RJ45) | 1 Gb/s (RJ45) |
Preis | 142 Euro (aktuell gibt es zudem einen 20-%-Coupon) | 260 US-Dollar (noch nicht in D erhältlich) |
Anschlüsse: 11 Ports, aber kein SD Reader
Die Spacemate Series präsentiert sich stolz als 11-in-1-Docking-Station. An der Vorderseite stehen für den schnellen Datenanschluss jeweils ein USB-A- und ein USB-C-Port mit je 10 Gb/s zur Verfügung. Hier kann man beispielsweise schnell seine USB-Sticks einstöpseln.
Die übrigen Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Hier unterschieden sich WIN- und MAC-Version leicht voneinander: Während Erstere über zwei HMDI- und zwei DP-Ports verfügt, stellt die MAC-Variante drei HDMI-Anschlüsse zur Verfügung. Dafür hat Letztere einen USB-A-2.0-Port mehr zur Verfügung, sodass man Maus und Tastatur an diesen eher langsamen Ports anschließen muss. Das WIN-Modell bietet einen USB-A-2.0-Anschluss weniger, sodass man beim Verbinden von Maus und Tastatur einen der schnelleren USB-A-Ports mit 10 Gb/s blockiert, davon sitzt auch nur einer auf der Rückseite.
Auch die Anordnung unterscheidet sich etwas: USB-C sitzt bei WIN oben, bei MAC unten, LAN tauscht ebenso wie der 3,5-mm-Kopfhörerausgang die Seiten (WIN links, MAC rechts).
Schade: Trotz 11 Ports bringt die Docking Station keinen SD Reader mit, sodass man trotz 11-in-1 nicht vollständig versorgt ist, sondern u.U. noch einen zusätzlichen Hub für SD-Karten mit sich schleppen muss.
Erster Betrieb: Nicht unbedingt Plug and Play
Im Minihandbuch der MAC-Version steht auch gleich, dass man sich die Software Displaylink herunterladen und installieren muss. Ohne blieb unser per Spacemate verbudnener externer Monitor am MacBook Air ohne Signal. Nachdem man der Software die Recording-Erlaubnis des Screens zugesteht, funktionierte alles sehr gut.
Bei der Windows-Variante fehlte der Softwarehinweis im Handbuch, alles sollte per Plug and Play funktioniert. Bei unserem etwas älteren Laptopmodell (Alienware 13 R3 von 2017 mit Windows 10, interner Monitor deaktiviert) wollte der an das Spacemate angeschlossene 1.440p-OLED-Monitor KTC G27P6 nur 1.080p ausgeben und beide externen SSDs wurden nicht von Windows erkannt. Laut Hersteller gibt es offenbar Kompatibilitätsprobleme mit dem Laptop, was teils am Thunderbolt-3-Port liegen könnte. Testhalber haben wir an unseren Windows-Laptop die MAC-Version des Spacemate angeschlossen und siehe da, Monitor und SSDs wurden sofort erkannt. Offenbar funktioniert die deutlich teurere MAC-Version auch unter Windows reibungsloser.
Danach haben wir das Spacemate WIN noch an den aktuellen Laptops XMG Core 15 M24 und Lenovo Legion Pro 5 ausprobiert, an beiden Geräten funktionierte das Spacemate WIN inklusive 1.440p-Monitor und ZikeDrive-SSD ohne Probleme, wir schieben die anfänglichen Schwierigkeiten also auf unser altes Alienware und dessen Treiber.
Performance: Annähernd 10 Gb/s an USB
Wir haben die Leistung der USB-Ports mittels der von uns getesteten TeamGroup-MP44-SSD im ebenfalls getesteten, externen SSD-Gehäuse Zike ZikeDrive Z666 gemessen.
Zunächst eine Einordnung: Direkt am Thunderbolt-Port unseres Core-15-Laptops erreicht die externe SSD sequentielle Transferraten von über 3.000 MB/s. Am USB-C-Port des Spacemate (MAC) am MacBook Air und am Core 15 messen wir knappe 1.000 MB/s (Crystaldiskmark 8), was die angegebenen 10 Gb/s recht gut ausreizt.
Aber auch über das Spacemate WIN am Core 15 und Legion Pro 5 ermitteln wir Werte annähernd der 1.000 MB/s.
Pro
Contra
Fazit: Baseus Spacemate Docking-Station bietet viele Ports, ersetzt aber nicht alle Dongles
Die Baseus Spacemate Series ist mit ihrem Alugehäuse gut verarbeitet und bietet viele Ports, die genau auf Erwartungsniveau arbeiten. Gerade für MacBook (Air) Nutzer ist der Zugewinn an Anschlussmöglichkeiten enorm.
Leider ist die Einrichtung nur auf Windows Plug and Play, auf dem Mac muss eine Software installiert werden. Bei Problemen liefert das minimalistische Quick Manual keine Hilfestellung. Zudem fehlt trotz der vielen Ports leider ein SD-Reader, sodass das Spacemate 11-in-1 nicht alle anderen Hubs obsolet macht.
Das Baseus Spacemate 11-in-1 bietet viele Anschlüsse mit schneller Geschwindigkeit, lässt jedoch einen SD Reader vermissen und funktioniert unter Mac erst nach einer Software-Installation.
Preis und Verfügbarkeit
Auf Amazon.de kostet die WIN-Version regular rund 142 Euro, aktuell gibt es jedoch einen 20-%-Coupun, woraufhin der Preis auf 101,42 Euro sinkt. Die MAC-Variante ist auf Amazon.de und anderen Vertriebshändlern aktuell noch nicht verfügbar. Auf Amazon.com kostet das Mac-Spacemate stolze 260 US-Dollar. Da hilft auch der "großzügige" 15-USD-Coupon nicht viel.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.