ZikeDrive Z666 im Test: Externes, "weltweit erstes und schnellstes USB4-SSD"-Gehäuse?
"Das weltweit erste und damit schnellste USB4-SSD-Gehäuse", heißt es auf der Webseite von Zike. Hinzu kommt ein werkzeugloses Design und ein Aluminiumgehäuse, welches neben dem integrierten Kühlpad als zusätzlicher Wärmeableiter dient. Während die sonst von uns getesteten, externen SSD-Gehäuse (z.B. Kioxia Exceria Plus oder Samsung Portable SSD T7, Kingston XS1000) an USB-C 3.2 Gen 2 mit maximal 10 Gb/s Datenraten von rund 1.000 MB/s liefern, verspricht Zike dank USB 4 3,8 GB/s. Etwa 130 Euro kostet das ZikeDrive Z666 auf Amazon, zudem gibt es aktuell einen 20-Euro-Coupon und der Hersteller hat und noch einen Gutscheincode für eine weitere Reduktion um 6 Prozent geschickt.
Aber vor einem Kauf wollen wir zunächst die Behauptungen zur Geschwindigkeit des USB-4-SSD-Gehäuses überprüfen und das Gerät ausgiebig testen.
Technische Daten: USB 4, Thunderbolt 3 und 4
Das USB-4-Gehäuse unterstützt Thunderbolt 3 und 4 und ist zudem abwärtskompatibel, kann also quasi an jedem USB-Eingang betrieben werden, sogar bis hinunter zu USB 2.0. Die hohen Transferraten von bis zu 3,8 GB/s werden aber natürlich nur über die schnellen Schnittstellen und einem USB-4-Kabel erreicht. Letzteres liegt zum Glück direkt bei beziehungsweise ist sogar integriert, sodass man es nicht zu Hause vergisst.
Der Unterschied zwischen Thunderbolt 4 und USB 4 besteht im Wesentlichen darin, dass es für Ersteres strengere Vorgaben, auch an die Geschwindigkeit, gibt. So muss zwingend eine PCIe-Anbindung von 40 Gb/s vorliegen (32 Gb/s für Daten). USB 4 kann zwar auch maximal 40 Gb/s erreichen, aber die Vorgabe sieht nur eine USB-3.2-Anbindung mit mindestens 20 Gb/s (10 Gb/s für Daten) vor.
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Details
Technische Daten der TeamGroup-SSD im Überblick
ZikeDrive Z666 | |
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Formfaktor | M.2 (2280) |
Chip | ASM2464PD |
SSD-Kompatibilität | M.2 2280, 2260, 2242, 2230 |
OS-Kompatibilität | Mac, Windows 10/11, Linux Kernel ab 5.6, Konsole (PlayStation) |
Schnittstelle (intern) | PCle Gen4×4 (64 Gbit/s) |
Schnittstelle (extern) | Thunderbolt 3 oder 4, USB 4, USB 2.0, USB 3.2 Gen 1 oder 2 |
Datentransferraten (sequenziell laut Hersteller) |
bis zu 3.811 MB/s lesend bis zu 3.199 MB/s schreibend |
Gehäuse | Aluminium |
Gewicht | 245 g |
Abmessungen | 112 x 66.8 x 18 mm |
Artikelnummern | B0CHS1DWWD |
Preis | ca. 130 Euro |
Ob allerdings die Behauptung, dass das ZikeDrive die erste USB-4-SSD-Gehäuse ist, darf zumindest bezweifelt werden, auf Amazon tummeln sich mittlerweise diverse Modelle.
Gehäuse und SSD-Installation: Fummeliger Gummipfropf
Design und Materialien
Das Gehäuse besteht größtenteils aus silbergrauem Aluminium, was die Wärme zusätzlich gut ableitet, zumal die geriffelte Struktur die Oberfläche vergrößert. Da Metallgehäuse dadurch aber auch recht heiß werden können, ist unser Modell zusätzlich noch von einer transparenten Kunststoffhülle umgeben. Diese wird lediglich aufgeschoben, sodass man sie auch problemlos abnehmen kann.
Die eine Längsseite beherbergt das kurze aber praktische USB-4-Kabel. Die Gehäusequerseiten sind dem Öffnen und dem USB-C-Anschluss vorbehalten. Zudem gibt es eine kleine blaue Status-LED. Unglücklicherweise sitzt diese an der gleichen Seite wie der USB-Anschluss, sodass sie in den allermeisten Fällen durch das kurze Kabel vom Anwender weg und zum PC zeigt. An der gegenüberliegenden oder der Oberseite wäre die LED wohl besser sichtbar.
Installation
Das Öffnen des Gehäuses sowie das Einsetzen einer internen M.2-SSD in das externe Gehäuse geschieht werkzeuglos, es müssen also keinerlei Schrauben gedreht werden. Zum Öffnen entfernt man den Kunststoffrahmen und drückst die SSD-Abdeckung mit etwas Kraft nach oben, sodass sie sich löst. Daraufhin wird der Zugang zum M.2-Steckplatz frei. Hier kann eine PCIe-NVMe-SSD eingesetzt werden.
Befestigt wird diese statt mit einer Schraube mittels eines Gummipfropfens. Dieser muss jedoch vond er offenen in die geschlossene Stellung gedreht werden, was extrem fummelig und ohne Werkzeug sogar schmerzhaft sein kann. Das Problem ist, dass der Gumminoppen sehr nahe am etwas scharfkantigen Rand des SSD-Gehäuses positioniert ist und man mit den Fingern kaum herankommt, geschweige denn das widerspenstige Gummi drehen kann. Dadurch haben wir dann oftmals doch ein Werkzeug verwendet. Zudem sichert der Noppen die SSD weniger gut als eine Schraube, der Speicher kann noch leicht nach unten und oben wackeln. Für kleinere SSD-Modelle müsste der Gumminoppen versetzt werden, vorgestanzte Löcher sind dafür vorhanden.
Verpackung und Zubehör
Verpackt ist das SSD-Gehäuse in einer Pappschachte, innen wartet jedoch eine Plastikschale und Folie auf das Entpacken.
Neben einer Minianleitung gibt es noch ein weiteres USB-C-zu-USB-C-Kabel, welches etwas länger ist als das sehr kurze, integrierte USB-4-Kabel. Über die Spezifikation des Kabels macht aber auch die Anleitung keinerlei Angaben.
Leistung: Um die 3.000 MB/s
Testsystem
Für eine garantierte USB-4-Kompatibilität haben wir den gerade getesteten Laptop Lenovo Legion 9i ausgewählt. Dieser besitzt gleich zwei Thunderbolt-4-Ports.
Als SSD verwenden wir die ebenfalls gerade getestete TeamGroup MP44 mit 2 TB. Hierbei handelt es sich um eine PCIe-Gen4x4-NVMe-SSD, für die der Hersteller Datenraten von bis zu 7.000 MB/s angibt, sie sollte demnach die vermeintlichen 3,8 GB/s unseres ZikeDrive ausreizen können.
Transferraten
Auf 3,8 GB/s kommen wir in unseren Messungen nicht ganz, aber auf knapp über 3 GB/s im sequentiellen Lesen. Zudem ist die Leistung in unserem Diskspd-Loop sehr konstant, die thermische Drosselung stellt also kein Problem dar. Die Oberflächen erreichen etwa 42 °C.
Drive Performance Rating - Percent | |
Global Average -3 | |
Durchschnitt der Klasse | |
Zike ZikeDrive Z666 |
* ... kleinere Werte sind besser
Dauerleistung Lesen: DiskSpd Read Loop, Queue Depth 8
Pro
Contra
Fazit - Schnelles, externes USB-4-SSD-Gehäuse
USB-4-SSD-Gehäuse wie das ZikeDrive Z666 sind teils deutlich schneller als ihre Vorgänger auf Basis von USB 3.2 Gen 2. Das Schöne ist zudem, dass sie meistens komplett abwärtskompatibel sind. Wer für die persönlichen oder beruflichen Workflows auf externe SSDs angewiesen ist, findet im ZikeDrive einen schnellen Begleiter.
Allerdings sind die USB-4-Gehäuse auch noch recht teuer, um die 100 Euro muss man dafür rechnen, erheblich mehr als die teilweise stark rabattierten USB-C 3.2-Gen 2-Varianten. Und so schnell USB 4 auch ist, an die interne PCIe-4.0-Geschwindigkeit kommt die externe Schnittstelle nicht heran.
Das Zike ZikeDrive ist schnell und kann die gute Leistung auch über längere Zeit hinweg aufrecht erhalten. Wirklich störend empfanden wir nur den ungünstig zu erreichenden Gumminoppen zur Arretierung der NVMe-SSDs.
Preis und Verfügbarkeit
Auf Amazon.de kostet das Z666 regulär rund 130 Euro. Aktuell weist Amazon einen 20-Euro-Coupon auf, wodurch der Preis auf rund 110 Euro sinkt. Zusätzlich hat uns der Hersteller Zike einen Code (72FKBWPG) zukommen lassen, welcher einen Preisnachlass um 6 Prozent ermöglicht.
Direkt auf der Webseite von Zike kostet das Z666 rund 122 Euro, per Code von Zike (NOTEZ666) sinkt der Preis um ganze 20 Prozent auf 97,47 Euro sinkt.
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.