Volkswagen: Pläne für E-Auto-Batteriewerke in Europa auf Eis, VW wartet EU-Reaktion auf IRA US-Subventionen ab
Der deutsche Autokonzern Volkswagen wartet offenbar die Antwort der EU auf das US-Inflationsbekämpfungsgesetz IRA (Inflation Reduction Act) ab, bevor VW mit seinen Plänen zum Bau weiterer Batteriewerke für E-Autos in Europa fortfährt. Wie US-Medien berichten, hat Volkswagen die Planung für weitere E-Autobatterie-Werke in Europa vorläufig auf Eis gelegt, bis klar ist, ob die EU ebenfalls weitere finanzielle Anreize dafür auflegen wird.
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Statt in Europa plant Volkswagen die Errichtung eines Akkuwerks für Elektroautos in Nordamerika. Hintergrund für das große Interesse an einem Standort für eine Batteriewerk in den USA seien die sehr hohen Subventionen, die Autohersteller im Zuge des Inflation Reduction Act (IRA) von der US-Regierung erhalten können. Laut Medienberichten könnte Volkswagen rund 9 bis 10 Milliarden Euro an Geldmitteln für eine Akkufabrik in den Vereinigten Staaten erhalten.
Ein VW-Sprecher äußerte dazu, dass Volkswagen immer noch geeignete Standorte für seine nächsten Akkuzellenfabriken in Osteuropa und Nordamerika prüfe. Bislang sei dazu noch keine endgültige Entscheidung zur Standortwahl getroffen worden. Volkswagen halte an seinem Plan fest, bis zum Jahr 2030 Zellfabriken für etwa 240 GWh in Europa zu bauen. Dafür brauche der Autobauer jedoch die richtigen Rahmenbedingungen. Deshalb warte der VW-Konzern ab, was der sogenannte EU-Green-Deal bringen wird.
Wie es aus VW-nahen Kreisen heißt, komme Volkswagen "in Nordamerika viel schneller voran". Im Jahr 2021 kündigte Volkswagen an, sechs riesige Akkufabriken in Europa zu bauen. Im Rennen für Standorte eines künftigen Batteriewerks, das 2027 eröffnet werden soll, sind unter anderem Polen, Slowakische und Tschechische Republik sowie Ungarn im Gespräch.
Die erste der sechs Fabriken wird in diesem Jahr in Schweden als Joint Venture mit Northvolt eröffnet, an dem VW einen Anteil von 20 Prozent hält. Eine zweite wird in Deutschland mit dem chinesischen Unternehmen Gotion High-Tech gebaut, an dem VW mit 26 Prozent beteiligt ist. Die Akkufabrik wird neuartige Akkuzellen für Elektroautos im Volumensegment produzieren. Eine weitere Batteriezellen-Fabrik wird in Sagunto, in der Nähe von Valencia, Spanien, gebaut. Der Produktionsbeginn dort soll 2026 beginnen.
Bereits im Februar hatte Volkswagen-Tochter Audi angekündigt, dass die Automarke seine E-Autos auch in den USA produzieren will. Als Grund hierfür nannte Audi ebenfalls die IRA-Subventionen der Biden-Regierung in den USA. Mit den neuen Subventionen durch den Inflation Reduction Act (IRA) "ist der Bau eines US-Werks für Elektroautos natürlich hochattraktiv geworden", so Audi-Vorstandschef Markus Duesmann.