Audi plant E-Autos wegen Subventionen in den USA zu bauen
Audi-Vorstandschef Markus Duesmann will E-Autos der Volkswagen-Marke Audi in Zukunft auch in den USA produzieren. Das sagte der Audi-Chef im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Mit den neuen Subventionen durch den Inflation Reduction Act (IRA) "ist der Bau eines US-Werks für Elektroautos natürlich hochattraktiv geworden", so Duesmann. Die Entscheidung dafür sei allerdings noch nicht gefallen.
Der Premium-Autohersteller des Volkswagen-Konzern hat im vergangenen Jahr rund 190.000 Audi-Fahrzeuge in den USA verkauft, was rund 11 Prozent am Gesamtabsatz von Audi entspricht. Bislang hat Audi selbst noch kein Werk in den USA und kommt daher derzeit auch nicht in den Genuss von Steueranreizen und Subventionen, die im Rahmen des Inflation Reduction Acts von der US-Regierung für in den USA hergestellte Autos angeboten werden.
Der Vorstands-Chef von Audi führte weiter aus, dass Volkswagen in Zukunft wahrscheinlich mehr Autos für den US-Markt auch in den USA bauen wird als bisher. Ein eigenes Audi-Werk oder ein Werk mit anderen Marken des VW-Konzerns hält Duesmann ebenfalls für möglich. "Die Wahrscheinlichkeit, dass wir das im Konzernverbund machen, ist allerdings groß", sagte Duesmann gegenüber der FAZ.
Duesmann kündigte zudem an, dass Audi in den nächsten zwei Jahren über 20 neue Audi-Modelle auf den Markt bringen wird. Die Hälfte davon sei vollelektrisch. Die Ingolstädter hoffen, mit ihren neuen E-Automodellen von Audi auf dem wichtigen chinesischen Automarkt in Zukunft wieder "eine ebenso starke Rolle spielen zu können wie bisher" mit ihren Verbrennern.
Bereits Ende Juli 2022 kündigte der Volkswagen-Konzern an, die neue E-Auto-Marke Scout für vollelektrische Pick-ups in den USA hochzuziehen. Gleichzeitig startete Volkswagen in den USA mit der Produktion des Elektro-SUV-Erfolgsmodells VW ID.4 in Chattanooga (Tennessee). Bereits zu diesem Zeitpunkt deutete Volkswagen an, die Kapazitäten dort weiter auszubauen.
Volkswagen produziert an seinem Standort Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee nicht nur den vollelektrischen VW ID.4 inklusive der dafür notwendigen Antriebsbatterien für den US-Markt, sondern dort laufen auch VW Atlas und VW Atlas Cross Sport vom Band. Nach Gerüchten um eine Zusammenarbeit mit Foxconn respektive dessen E-Auto-Sparte Foxtron, verdichten sich derzeit die Anzeichen, dass Volkswagen dort nicht nur weitere E-Automodelle für seine Marken wie Audi bauen könnten, sondern im Zuge der finanziellen US-Anreize gleich ein neues Autowerk aus den Boden stampfen könnte.
Konkurrent Tesla hatte erst vor ein paar Tagen enthüllt, dass der Elektroauto-Pionier seine Batterieproduktion in der Gigafactory Berlin bei Grünheide wegen Steuervorteilen in den USA zurückfahren wird. Elon Musk und Tesla werden wegen der IRA-Gelder in der Gigafactory Berlin keine kompletten E-Autoakkus für die Tesla-Autos produzieren, sondern die Akkuherstellung für Tesla in den USA konzentrieren.