Testfazit Samsung Galaxy Tab S10 Plus: Flagship-Tablets bei Samsung auf dem Abstellgleis?
Das Samsung Galaxy Tab S10+ offenbart in unserem Testbericht mitunter Schwächen, die für ein Premium-Tablet jenseits der 1.000-Euro-Marke (UVP: ab 1.119 Euro, unter anderem bei Amazon) etwas enttäuschend sind. Gerade in Bereich des Displays sollte Samsung in der nächsten Generation seiner Highend-Tablets den Fokus auf eine höhere Leuchtkraft und ein augenfreundlicheres PWM-Dimming legen.
Das Dynamic AMOLED 2X-Panel des Galaxy Tab S10+ kommt in unserer Vermessung nur auf 477 cd/m² bei einer Darstellung eines weißen Hintergrundes. Aber auch unsere gemessene Spitzenhelligkeit im APL18-Test, welcher in der alltäglichen Nutzung repräsentativer ist, fällt mit 631 cd/m² nicht sonderlich hoch aus für ein Tablet dieser Preisklasse. Ein Honor MagicPad 2 oder Huawei MatePad Pro 12.2 leuchten bespielweise in unserem Testprocedere deutlich heller, mitunter messen wir hier über 1.500 cd/m². Zur Steuerung der Displayhelligkeit setzt die Konkurrenz auch auf eine Pulsweitenmodulation mit einem sehr hochfrequenten Flackern des OLED-Bildschirms von über 4.000 Hz. Das Galaxy Tab S10 Plus zeigt sich auch in diesem Punkt gegenüber dem Vorgänger kaum verbessert und arbeitet mit einer Frequenz von etwa 240 Hz, was für Beschwerden bei sensiblen Personen führen kann.
Im Gegensatz zu den Vorgängern ist beim Galaxy Tab S10+ kein SoC aus dem Hause Qualcomm verbaut, sondern ein Chipsatz von MediaTek. Letzteres ist kein Kritikpunkt, denn der Dimensity 9300+ ist ein leistungsfähiger 4nm-Chipsatz. Bei Zusammensetzung der CPU-Kerne sind jedoch keine Unterschiede zum Dimensity 9300 vorhanden, welcher bereits im Jahr 2023 vorgestellt worden ist. Sicherlich ist die höhere NPU-Leistung des verbauten MediaTek-SoCs für die zahlreichen KI-Funktionen der OneUI von Vorteil, ein Galaxy Tab S10+ mit einem 2023-SoC kurz vor Release der aktuellen Prozessorgeneration auf den Markt zu bringen, ist aber maximal unglücklich gewählt und wird dem Premium-Gedanken der Tab-S-Tablets eigentlich nicht gerecht. Gerade da ein Dimensity 9400 und Snadragon 8 Elite einen signifikativen Leistungssprung absolviert haben und sich das in der Basis über 1.100 Euro teure Premium-Tablet somit bereits jetzt als etwas „veraltet“ präsentiert. Durch die stetig eher verfügbaren Flagship-Smartphones samt aktueller Prozessorgeneration würde ein anderer Release-Zeitpunkt der Samsung-Tablets durchaus Sinn ergeben.
Abseits dieser Kritikpunkte ist das Galaxy Tab S10+ dennoch ein hervorragendes Tablet. Wo die Stärken des Samsung-Tablet liegen, lesen Sie in unserem Testbericht auf Notebookcheck.
Quelle(n)
Test zum Galaxy Tab S10+