Test Xiaomi Redmi 3 Smartphone
Xiaomi gehört zu den bekannteren Herstellern aus China, der erst vor kurzem Lenovo bei dem weltweiten Marktanteil (Stand 2015) überholen konnte. Ähnlich wie zuvor bei Huawei wird die Marke und die Redmi-Reihe auch hierzulande immer bekannter.
Das aktuellste Gerät aus der Redmi-Baureihe ist das Redmi 3 mit dem modernen Octa-Core-SoC Snapdragon 616. Im Vergleich zum Vorgänger Redmi 2 bekommt die dritte Generation einen größeren Bildschirm und ist auch insgesamt etwas größer. Aber ist es dadurch auch besser?
Gehäuse
Zumindest bei dem Design und der Haptik kann das Redmi 3 seinen Vorgänger überbieten. Das billige Kunststoff-Gehäuse des Redmi 2 wurde durch eine matte und silberfarbene Rückseite ersetzt, die ein Rauten-Muster aufweist. Zudem gibt es einen chromfarbenen Rand an der Vorderseite und den Ecken. Die Oberflächen sind dennoch glatt und weisen eine gewisse Ähnlichkeit zum iPhone auf; Xiaomi wollte also die Haptik verbessern, ohne den Preis in die Höhe zu treiben.
Die Gehäusestabilität fällt sehr gut aus und das Smartphone lässt sich unter leichten Knarzgeräuschen nur minimal verwinden. Druck auf den Bildschirm führt jedoch zu Wellenbildung auf dem Display. Ansonsten ist die Verarbeitung in Ordnung und es gibt keine auffälligen Spaltmaße. Im Gegenzug lässt sich die Rückseite allerdings nicht mehr abnehmen und der Hersteller bietet das Gerät nur in den Farben Silber, Grau sowie Gold an.
Bei den Dimensionen ist das Redmi rund 1 Millimeter dünner als sein Vorgänger Redmi 2, obwohl der Bildschirm jetzt größer ausfällt. Es ist zudem schwerer (144 g vs. 133 g), länger und auch breiter, im Vergleich zu anderen 5-Zoll-Smartphones wie dem HTC One M9 oder dem Samsung Galaxy J5 aber immer noch vergleichsweise kompakt. Das Xiaomi ist etwa so groß wie das OnePlus X, gleichzeitig aber spürbar dicker.
Ausstattung
Die verfügbaren Anschlüsse entsprechen mit dem 3,5-mm-Audio-Anschluss sowie dem Micro-USB-2.0-Anschluss samt OTG-Unterstützung dem Standard. Die Steckplätze für die SIM-Karten und die microSD-Karte sind nun von der Seite zugänglich. NFC oder MHL sind nicht integriert, dafür verbaut der Hersteller aber einen Infrarot-Sender an der Oberseite, womit sich andere Geräte steuern lassen.
Software
Die Benutzeroberfläche MIUI 7 basiert auf Android 5.1 Lollipop und läuft insgesamt zufriedenstellend. Es kommt ab an und an zu leichten Rucklern, etwa wenn man Apps öffnet, durch die Homescreens oder auch das Dropdown-Menü scrollt, weshalb die Bedienung nicht immer komplett flüssig ist. Allerdings sind diese Ruckler im Betrieb kaum störend und schränken auch nicht die Nutzbarkeit des Smartphones ein.
Der Hersteller installiert diverse Tools, unter anderem Mi Home, Mi App Store, Security Center und den Mi Video Player. Die offizielle Google Play Store App muss zunächst manuell über den Mi App Store installiert werden und erfordert zudem Entwickleroptionen, die man in den Einstellungen aktivieren kann.
Kommunikation & GPS
WLAN-Verbindungen werden nach dem Standard 802.11n unterstützt, zudem stehen WiFi-Direct und die Hotspot-Funktionalität zur Verfügung. Während des Tests hatten wir keine Empfangsprobleme und auch die Signalqualität war auf dem Niveau von anderen Mittelklasse-Geräten. Bei einer Entfernung von mehr als 20-25 Metern fiel die Signalstärke im individuellen Setup des Autors auf rund -80 dBm, womit das Surfen nicht mehr sehr komfortabel war.
Das Redmi unterstützt GPS, GLONASS sowie das chinesische BeiDou. Unser kurzer GPS-Test zeigt im Vergleich zu dem Garmin 500 Navigationsgerät eine etwas geringere Genauigkeit bei Kurven an. Daher eignet sich das Smartphone nicht ganz so gut für die Navigation im Gelände, bei der Navigation im Auto könnte es aber dennoch zufriedenstellend arbeiten.
Telefonfunktionen & Sprachqualität
Zu den unterstützten Netzen gehören 2G GSM, 3G WCDMA und 4G FDD-LTE mit den LTE-Bändern 1 (2.100), 3 (1.800), 7 (2.600), 38 (2.600), 39(1.900), 40(2.300) sowie 41(2.500). Die vollständige Liste steht auf der offiziellen Xiaomi-Homepage zur Verfügung und internationale Käufer sollten auf jeden Fall die Kompatibilität mit den jeweiligen Providern prüfen. In den USA konnten wir im T-Mobile-Netz telefonieren und via 3G surfen. Der microSD-Steckplatz fungiert gleichzeitig als sekundärer SIM-Slot, man kann also nicht beide zusammen nutzen.
Die Gesprächsqualität ist auf beiden Seiten sehr gut und es gab keine Störgeräusche oder Unterbrechungen. Die maximale Lautstärke am Hörer ist ausreichend laut.
Kameras & Multimedia
Im Freien nimmt die 13-MP-Kamera auf der Rückseite recht gute Bilder auf, die für unseren Geschmack allerdings etwas heller sein dürften. Zudem sind die Farben etwas blass, aber selbst im Vergleich mit dem LG G3 schlägt sich das Redmi 3 ganz gut. An den Kanten gab es keine lilafarbenen Ränder und beim Vergrößern konnten wir keine übermäßig verschwommenen Pixel erkennen.
Videos können maximal in 1080p30 aufgenommen werden. Um die Qualität zu verbessern, steht zudem ein Bildstabilisator zur Verfügung. Insgesamt ist die Qualität für diesen Preis gut, aber trotzdem körniger und verschwommener als wir erwartet hätten.
Eingabegeräte
Touchscreen
Der kapazitive Touchscreen mit 10 Touchpunkten arbeitet auch in den Randbereichen sehr zuverlässig. Zudem kommt die virtuelle Tastatur auch mit schnellen Eingaben gut zurecht, allerdings war das Display mit den Werkseinstellungen sehr empfindlich. Das machte sich beispielsweise beim Wischen oder Scrollen bemerkbar, was manchmal als Berührung registriert wurde. Das kann vor allem auf dem Homescreen stören, wenn man nur durch die Seiten blättern möchte, ohne gleich eine App zu öffnen. Dieses Phänomen ist beim Redmi ausgeprägter als bei anderen Android-Smartphones.
Abgesehen von dem Touchscreen besitzt das Redmi 3 zudem drei dedizierte Android-Buttons unter dem Display, die aber nicht beleuchtet sind. Der Hersteller hält sich dabei an das Layout von Samsungs Galaxy-Modellen, bei dem sich die Zurück-Taste auf der rechten anstatt der linken Seite befindet.
Display
Der 5-Zoll-Bildschirm unterstützt zwar nicht die 1080p-Auflösung, aber man sollte sich nicht von der 720p-Auflösung abschrecken lassen. Texte und Bilder sind sehr scharf und zudem sehr nah an der Display-Oberfläche, was den sogenannten Pop-Up-Effekt begünstigt. Mit durchschnittlich über 500 cd/m² ist das Display sehr hell und liegt damit entweder auf dem Niveau oder sogar über anderen 5-Zoll-Modellen. Auch bei dem Kontrast, den Farben, den Graustufen und dem Gamma-Wert gibt es messbare Verbesserungen gegenüber dem Redmi 2.
Wir erkennen rechts und links leichtes Screen-Bleeding und auch die Ausleuchtung könnte besser sein. Allerdings sind diese Probleme im Alltag kaum zu spüren und gering genug, um bei der Wiedergabe von Videos nicht zu stören.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 488.6 cd/m²
Kontrast: 887:1 (Schwarzwert: 0.551 cd/m²)
ΔE Color 6.5 | 0.5-29.43 Ø4.91
ΔE Greyscale 5 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.36
Xiaomi Redmi 3 5", 1280x720 | Xiaomi Redmi 2 4.7", 1280x720 | Google Nexus 5X 5.2", 1920x1080 | Asus Zenfone 2 ZE500KL 5", 1280x720 | HTC One M9 5", 1920x1080 | Microsoft Lumia 640 5", 1280x720 | OnePlus X 5", 1920x1080 | |
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Response Times | |||||||
Response Time Grey 50% / Grey 80% * | 50 ? | ||||||
Response Time Black / White * | 35 ? | ||||||
PWM Frequency | 237 ? | ||||||
Bildschirm | -20% | 32% | 33% | 4% | 10% | -26% | |
Helligkeit Bildmitte | 488.6 | 421.4 -14% | 503 3% | 467 -4% | 474 -3% | 433 -11% | 312 -36% |
Brightness | 484 | 429 -11% | 498 3% | 460 -5% | 458 -5% | 429 -11% | 314 -35% |
Brightness Distribution | 89 | 89 0% | 97 9% | 95 7% | 85 -4% | 95 7% | 91 2% |
Schwarzwert * | 0.551 | 0.642 -17% | 0.38 31% | 0.3 46% | 0.4 27% | 0.52 6% | |
Kontrast | 887 | 656 -26% | 1324 49% | 1557 76% | 1185 34% | 833 -6% | |
Delta E Colorchecker * | 6.5 | 7.31 -12% | 2.09 68% | 3.28 50% | 6.32 3% | 3.42 47% | 6.28 3% |
Delta E Graustufen * | 5 | 7.88 -58% | 2.12 58% | 1.89 62% | 6.36 -27% | 3.03 39% | 8.24 -65% |
Gamma | 2.36 93% | 2.51 88% | 2.27 97% | 2.21 100% | 2.43 91% | 2.16 102% | 2.12 104% |
CCT | 7677 85% | 8944 73% | 6621 98% | 6734 97% | 8218 79% | 7081 92% | 8145 80% |
Farbraum (Prozent von AdobeRGB 1998) | 58.81 | ||||||
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | -20% /
-20% | 32% /
32% | 33% /
33% | 4% /
4% | 10% /
10% | -26% /
-26% |
* ... kleinere Werte sind besser
Sowohl die Farben als auch die Graustufen sind deutlich besser als bei vielen etwas unbekannteren chinesischen Smartphones in diesem Preisbereich, aber teurere und beliebtere 5-Zoll-Smartphones wie das Nexus 5X oder HTC One M9 bieten tieferes Schwarz und insgesamt genauere Bildschirme. Vor allem Blautöne des Redmi 3 sind bei normalen Sättigungsleveln ungenauer als die anderen Farben.
Reaktionszeiten (Response Times) des Displays
↔ Reaktionszeiten Schwarz zu Weiß | ||
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35 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 16 ms steigend | |
↘ 19 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.1 (Minimum) zu 240 (Maximum) ms. » 92 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (20.9 ms). | ||
↔ Reaktionszeiten 50% Grau zu 80% Grau | ||
50 ms ... steigend ↗ und fallend ↘ kombiniert | ↗ 17 ms steigend | |
↘ 33 ms fallend | ||
Die gemessenen Reaktionszeiten sind langsam und dadurch für viele Spieler wahrscheinlich zu langsam. Im Vergleich rangierten die bei uns getesteten Geräte von 0.165 (Minimum) zu 636 (Maximum) ms. » 84 % aller Screens waren schneller als der getestete. Daher sind die gemessenen Reaktionszeiten schlechter als der Durchschnitt aller vermessenen Geräte (32.8 ms). |
Bildschirm-Flackern / PWM (Pulse-Width Modulation)
Flackern / PWM nicht festgestellt | ||
Im Vergleich: 53 % aller getesteten Geräte nutzten kein PWM um die Helligkeit zu reduzieren. Wenn PWM eingesetzt wurde, dann bei einer Frequenz von durchschnittlich 8710 (Minimum 5, Maximum 343500) Hz. |
Im Freien schlägt sich das Smartphone dank der hohen Bildschirmhelligkeit gut. Der Inhalt ist gut erkennbar, wenn man sich im Schatten aufhält oder Reflexionen verhindern kann. Direkte Sonneneinstrahlung ist allerdings zu viel für das Xiaomi. Dank der weiten IPS-Blickwinkel lässt sich das Display von allen Richtungen aus betrachten, was vor allem bei der Vermeidung von Reflexionen hilft.
Leistung
Das Redmi 3 ist aktuell eines der wenigen Geräte, die bereits mit dem neuen Snapdragon-616-SoC ausgestattet sind. Dieser Mittelklasse-SoC mit acht Kernen läuft laut CPU-Z mit Frequenzen zwischen 200 MHz und 1,5 GHz. Dieser Maximalwert wird jedoch nur von vier der Cortex-A53-Kerne erreicht, die restlichen vier laufen mit maximal 1,2 GHz. Der Arbeitsspeicher liegt bei 2-GB-LPDDR3-RAM.
Prozessor
Im Vergleich zum Snapdragon 410 bietet der Snapdragon 616 laut Linpack zwischen 30-50 Prozent mehr Leistung in Single-Core- und Multi-Core-Prozessen. In Geekbench 3 liegt unser Redmi 3 hinter dem Nexus 5 (Snapdragon 800), wenn nur ein Kern belastet wird, und minimal vor dem Nexus 5 bei mehreren Kernen. Alles in allem ist die Leistung des Snapdragon 616 also etwa auf dem Niveau von Smartphones mit dem Snapdragon 800 oder 801.
Aktuellere High-End-Prozessoren wie der Exynos 7420 Octa oder der Snapdragon 810 sind laut Einpack oder AnTuTu v6 aber weiterhin deutlich schneller.
PCMark for Android - Work performance score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi 3 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Medion Life X5020 | |
Google Nexus 6P | |
Google Nexus 5X | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 |
AnTuTu v6 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi 3 | |
Google Nexus 6P |
Geekbench 3 | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
64 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi 3 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Medion Life X5020 | |
Google Nexus 6P | |
Google Nexus 5X | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
64 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi 3 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Medion Life X5020 | |
Google Nexus 6P | |
Google Nexus 5X | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 |
Google V8 Ver. 7 - Google V8 Ver. 7 Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi 3 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Medion Life X5020 | |
Google Nexus 6P | |
Google Nexus 5X | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 |
Browsermark - 2.1 (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi 3 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 |
JetStream 1.1 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi 3 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Medion Life X5020 | |
Google Nexus 6P | |
Google Nexus 5X | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 |
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi 3 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Medion Life X5020 | |
Google Nexus 6P | |
Google Nexus 5X | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi 3 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Medion Life X5020 | |
Google Nexus 6P | |
Google Nexus 5X | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 |
WebXPRT 2015 - Overall (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi 3 | |
Medion Life X5020 | |
Google Nexus 6P | |
Google Nexus 5X | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 |
Quadrant Standard Edition 2.0 - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi 3 | |
Samsung Galaxy S6 Edge | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 |
* ... kleinere Werte sind besser
Massenspeicher
Von dem 16 GB großen internen eMMC-Speicher stehen dem Nutzer 11 GB zur freien Verfügung. Die Transferraten sind beinahe identisch zum Redmi 2, Xiaomi hat also vermutlich entschieden, dass große Verbesserungen in dieser Kategorie nicht nötig sind. Sowohl das Nexus 5X als auch das High-End Galaxy S6 Edge Plus erreichen durchweg bessere Ergebnisse als unser Redmi 3. MicroSD-Karten werden mit einer Kapazität von bis zu 128 GB unterstützt.
Grafikkarte
Die integrierte Adreno 405 ist bei dem Benchmark Epic Citadel (Ultra) etwa doppelt so schnell wie das Redmi 2 (30,3 vs. 59 fps). Lightmark, der für seinen sehr anspruchsvollen Benchmark bekannt ist, liefert rund dreimal so hohe Ergebnisse wie die Adreno 306 im Snapdragon-410-SoC. Auch aktuelle Spiele aus dem Play Store laufen auf dem Redmi 3 in der nativen 720p-Auflösung sehr flüssig und ohne spürbare Ruckler.
Selbst nach einer halben Stunde mit dem GFXBench Akku-Test bricht die Leistung nicht ein und sowohl die Frametimes als auch die Leistung bleibt während der gesamten Dauer stabil. Die Kerntemperatur kann sich unter diesen extremen Bedingungen laut CPU-Z auf bis zu 55-60 °C erhöhen.
Lightmark - 1920x1080 1080p (nach Ergebnis sortieren) | |
Xiaomi Redmi 3 | |
Sony Xperia Z5 Premium | |
Samsung Galaxy Note 5 SM-N920A | |
Motorola Moto X Play | |
Motorola Moto G 3. Gen 2015 XT1541 |
Emissionen
Temperatur
Qualcomm war sicherlich nicht begeistert über die Vielzahl an Berichten zum Thema Throttling und Überhitzung bei einigen High-End-Snapdragon-SoCs. Nach einer Stunde mit einer unrealistisch hohen Auslastung konnten wir im oberen rechten Bereich (vermutlich Mainboard) eine maximale Oberflächentemperatur von 44 °C messen. Dieser Bereich liegt recht nah am Hörer, bei Telefonaten direkt im Anschluss an das Surfen oder Spielen wird es also zu einem warmen Ohr kommen.
Im Vergleich zum Nexus 5X und dem HTC One M9 erreicht das Redmi 3 sogar mit dem moderneren Snapdragon-616-SoC höhere Oberflächentemperaturen. Gegenüber dem Redmi 2 ist der durchschnittliche Wert allerdings geringer, trotz der deutlich höheren Leistung. Das OnePlus X mit dem Snapdragon 801 wird mit durchschnittlich 40 °C unter maximaler Last sogar noch wärmer.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.1 °C (von 21.9 bis 63.7 °C für die Klasse Smartphone).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.9 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 21.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32.8 °C.
Lautsprecher
Der rückwärtige Lautsprecher erzeugt einen klaren Klang, dem es allerdings an Bass und Dynamik mangelt. Die maximale Lautstärke ist ausreichend hoch, jedoch kommt es bei solchen Pegeln zu hörbaren Verzerrungen. Das Modul kann unabhängig von der Orientierung leicht abgedeckt werden, bei Musik und Videos ist der Ton also fast immer leicht gedämpft.
Akkulaufzeit
Zwar lässt sich die Rückseite des Redmi 3 nicht mehr abnehmen, dafür hat Xiaomi das Gerät aber mit einem großen 4.100-mAh-Akku ausgerüstet. Vor allem für ein günstiges Smartphone ist die Akkukapazität sehr hoch; üblicherweise werden in diesem Segment Akkus mit etwa 2.000 mAh eingesetzt.
Die Kombination aus dem moderneren und effizienteren Snapdragon-SoC sowie der "normalen" 720p-Auflösung verhilft dem Smartphone zu immensen Akkulaufzeiten. Beim Surfen im WLAN kann man mit 13 Stunden rechnen und selbst unter Last und bei der maximalen Helligkeit hält das Redmi 3 mindestens 5 Stunden durch. Konkurrenzprodukte machen hier schon deutlich früher schlapp.
Xiaomi Redmi 3 4100 mAh | Xiaomi Redmi 2 2200 mAh | Google Nexus 5X 2700 mAh | Asus Zenfone 2 ZE500KL 2070 mAh | HTC One M9 2840 mAh | Microsoft Lumia 640 2500 mAh | OnePlus X 2525 mAh | |
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Akkulaufzeit | -46% | -31% | -66% | -48% | -46% | -26% | |
Idle | 2483 | 1062 -57% | 1775 -29% | 805 -68% | 1078 -57% | 968 -61% | |
WLAN | 781 | 354 -55% | 412 -47% | 267 -66% | 348 -55% | 502 -36% | 549 -30% |
Last | 298 | 218 -27% | 245 -18% | 236 -21% | 166 -44% | 339 14% | |
WLAN (alt) | 573 |
Pro
Contra
Fazit
Günstige Smartphones aus China waren in der Vergangenheit nicht immer eine Empfehlung wert, aber große Hersteller wie Huawei und Xiaomi zeigen mittlerweile, dass man für ein neues und zuverlässiges Smartphone nicht mehr als 200-300 US-Dollar ausgeben muss. Das Redmi 3 ist dabei kein Spielzeug, sondern ein professionelles Mittelklasse-Gerät, welches sich in keiner der wichtigen Bereiche wie dem Display, der Verarbeitung oder den Akkulaufzeiten grobe Schnitzer leistet. In einigen Bereichen schlägt sich das Xiaomi sogar richtig gut, wie bei der sehr hohen Helligkeit oder den langen Laufzeiten.
Auch bei der Hardware wird man sich aktuell schwertun, ein Smartphone mit 2 GB RAM und einem Snapdragon-616-SoC für weniger als 160 US-Dollar zu bekommen. Über das Fehlen von 1080p, NFC, USB Type-C und einer abnehmbaren Rückseite sind wir zwar ein wenig enttäuscht, aber insgesamt handelt es sich um einen gelungenen Nachfolger für das Redmi 2.
Xiaomi startet das neue Jahr mit einem der bisher besten Mittelklasse-Smartphones auf dem Markt. Sowohl die Helligkeit als auch die Akkulaufzeiten des Redmi 3 sind sogar im Vergleich mit teureren Modellen sehr gut.
Xiaomi Redmi 3
- 23.01.2016 v4.1 (old)
Allen Ngo