Test-Update Asus MeMO Pad 7 (ME572CL) Tablet
Update vom 11.11.2014
Beim ursprünglichen Test konnten wir einen Großteil der Benchmarks nicht durchführen, weil sich die entsprechenden Apps nicht installieren ließen. Asus hat uns erneut ein Testgerät zukommen lassen, das die Firmware-Version besitzt, die auch im Handel erhältlich ist. Damit gab sich das MeMo Pad absolut unauffällig, sodass wir alle Tests durchführen, die Bewertung überarbeiten und die deutliche Abwertung streichen konnten. Im Kapitel Leistung sind jetzt alle wichtigen Tests nebst Beurteilung nachzulesen.
Seit Erscheinen der ersten Android-Smartphones hatte Intel den ARM-basierten SoCs etwa von Samsung, Qualcomm oder Mediatek nichts entgegenzusetzen und lief seinen Konkurrenten auf dem boomenden Markt für mobile Gadgets bis zuletzt hinterher. Mit den neuen, im zweiten Quartal dieses Jahres vorgestellten Merrifield- und Moorefield-Plattformen in Form von Atom-SoCs, wie dem Z3560 im Testgerät, könnte sich das Blatt zugunsten des kalifornischen Chipgiganten wenden. Wie unter anderem unsere Tests beweisen, ist es Intel jetzt endlich gelungen, die erforderliche Rechenleistung und den unabdingbaren minimalem Stromverbrauch unter einen Hut zu bringen.
7-Zoll-Tablets gibt es wie Sand am Meer, die meisten basieren aber nach wie vor auf ARM-SoCs, während sich Atom-Modelle wie unser Asus MeMO Pad 7 erst durchsetzen müssen und sicher auch von Herstellern wie Samsung oder Apple, die bevorzugt eigene Chips einsetzen, in nächster Zeit nicht angeboten werden. Das SoC wird von 2 GB RAM unterstützt und integriert die Grafiklösung PowerVR G6430. In Sachen Massenspeicher kann man sich zwischen 16 und 32 GB entscheiden, farblich besteht die Auswahl zwischen Burgundy Red, Rose Champagne und Gentle Black, wovon wir die erstgenannten beiden Farben in Augenschein nehmen konnten. Die üblichen Funkstandards plus LTE sind ebenso an Bord wie ein Slot für microSD-Karten, zwei Kameras mit 5 und 2 MP und natürlich GPS. Als Betriebssystem kommt Android 4.4 KitKat zum Einsatz; ob später ein Update auf Android L erfolgen soll, konnten wir zum Testzeitpunkt nicht ermitteln.
Als Vergleichsgeräte für den Test haben wir drei 7- und einen interessanten und günstigen 8-Zöller ausgesucht, die alle in letzter Zeit von uns getestet wurden und somit relativ neu auf dem Markt sind. Drei der Geräte, nämlich Asus Fonepad 7, Dell Venue 7 und Acer Iconia Tab 8 A1-840FHD beherbergen ebenso wie das Testgerät aktuelle Atom-SoCs, während im Huawei MediaPad X1 7.0 ein ARM-basierter HiSilicon Kirin 910 seinen Dienst verrichtet. LTE gibt es nur bei Dell und Huawei, das Acer verzichtet ganz auf Mobilfunk. Die Preisspanne der Geräte bewegt sich zwischen 200 (Acer) bis 400 Euro (Huawei).
7-Zoll-Tablets zeichnen sich gegenüber den bei den ersten Tablet-Generationen stärker als jetzt verbreiteten 10-Zoll-Modellen durch verschiedene Vor- und Nachteile aus. In der Regel kann man sie problemlos in Jacken- und Handtaschen unterbringen und aufgrund des geringeren Gewichts auch besser mit einer Hand halten. Die bessere Mobilität erkauft man sich mit Nachteilen, die die kleinere Bildschirmfläche vor allem im Multimedia-Bereich mit sich bringt. Fotos, Filme und Spiele bringen auf einem 10-Zöller in der Regel mehr Spaß. Das Asus wiegt 279 Gramm und bringt für heutige Verhältnisse besonders an den schmalen Seiten einen recht groß geratenen Bezel mit sich (Screen-to-Body Ratio).
Unser Asus MeMO Pad 7 (ME572CL) besteht außen komplett aus Kunststoff. Die Burgundy-Red-Variante kommt mit dezenten Glitzerelementen unter einem Klavierlack-Finish, das schnell unansehnlich verschmiert aussieht. Das champagnerfarbene Modell hingegen ist hinten matt und weitgehend unempfindlich gegen Fingerabdrücke. Die Rückseite schließt an der linken langen Seite mit einem etwa 1 cm breiten Streifen ab, der ebenso wie die Seiten mit einer rutschhemmenden Soft-Touch-Oberfläche versehen ist. Schaut man auf das Display, erscheint es so, als ob Asus es nachträglich aufgeklebt hätte, weil die Grundfläche etwas kleiner ausfällt als die des eigentlichen, eckigen Gehäuses und überdies die Ecken des Bildschirmrahmens abgerundet sind. So entsteht ein etwas zerklüfteter Eindruck. Das Tablet ließ sich mit einigem Kraftaufwand geringfügig verwinden, blieb dabei aber völlig stumm. Irgendwelche Verarbeitungsmängel, wie ungleichmäßige Spaltmaße oder überstehende Kanten, waren nicht zu entdecken. Die schwarzen Tasten an den Seiten sind nicht besonders gut zu sehen, machen aber einen soliden Eindruck und verfügen über einen gut spürbaren Druckpunkt.
Kleinere Tablets werden überwiegend im Hochformat verwendet. Der Micro-USB-Port befindet sich wie üblich unten, wo in der Mitte auch der rechte Lautsprecher Platz gefunden hat. An der rechten Seite sind von unten nach oben die SIM-Schublade, das Mikrofon, der Powerbutton und die Lautstärkewippe beheimatet. Oben findet man den linken Lautsprecher und rechts davon die 3,5-mm-Klinkenbuchse. Die meisten Nutzer werden das Tablet an der linken Seite halten, sodass es Sinn macht, dass hier lediglich der nicht verdeckte Slot für die microSD-Karte angebracht ist. Die Verteilung der Anschlüsse hält also keine Überraschungen bereit. Auf einen HDMI-Port hat Asus leider verzichtet, dafür wird der totgeborene Miracast-Standard zur drahtlosen Übertragung des Bildschirminhaltes auf ein externes Wiedergabegerät unterstützt.
Software
Als Betriebssystem kommt eine dezent angepasste Version von Android 4.4.2 KitKat zum Einsatz. Die auffälligste Änderung der Asus ZenUI genannten Oberfläche betrifft das gegenüber Vanilla Android erweiterte, herunterziehbare und frei konfigurierbare Schnelleinstellungsmenü, das auf dem Screenshot unten zu sehen ist. Hinter "PlayTo" verbirgt sich Miracast. Der Sperrbildschirm zeigt Uhrzeit, Wetter, eine Kalender-Timeline sowie drei Shortcuts zu Kamera, SMS- und E-Mail-Funktion. Etwas anders verhalten sich auch der App-Drawer und die Homescreens, die man in beide Richtungen unendlich durchscollen kann.
Asus hat tonnenweise Software vorinstalliert, deren Aufgaben sich zum Großteil mit frei erhältlichen oder den ebenfalls vorinstallierten Google-Apps mindestens gleichwertig erledigen lassen, die aber ohne Root nicht deinstallierbar ist. Exemplarisch zu nennen wären da ein Dateimanager, eine Aufgabenverwaltung, eine Galerie, ein Music Player, Webstorage, Wetter, Kalender usw. Nennenswert sind aus unserer Sicht der Audioassistent, zusätzliche Energiesparoptionen, Share Link für die Dateiübertragung per WiFi Direct und nicht zuletzt Splendid, mit dem man u. a. Farbton und Farbtemperatur des Bildschirms regulieren kann. Von allen Apps auf den beiden Bildern stammen nur Battery Monitor Widget und Screen Timeout von uns. "Normale" Software in Form der verbreitetsten Apps ließ sich übrigens problemlos installieren.
Kommunikation & GPS
Unser Asus-Tablet ist mit WLAN 802.11 b/g/n ausgestattet, das aber auf das überlaufene 2,4-GHz-Band beschränkt ist. Bluetooth ist in der aktuellen Version 4.0 an Bord, NFC fehlt. Die WLAN-Empfangseigenschaften erwiesen sich im Test als unauffällig. Es unterstützt außerdem LTE FDD Cat4 auf den Bändern 800/850/1.700/1.800/1.900/2.100/2.600 sowie die üblichen auf GSM und UMTS basierenden Übertragungsstandards. Ein Speed-Test erreichte nicht den vertragsbedingt gedrosselten LTE-Durchsatz von 7,2 Mbps, sondern nur 3,4 Mbps. Ein Sony Xperia Tablet Z schaffte zur gleichen Zeit am gleichen Ort das Limit. Etwas schwach auf der Brust kam uns das GPS-Modul vor, das recht lange für den GPS-Fix benötigte und ihn im Gegensatz zu einem parallel mitgeführten Nexus 4 in Innenräumen viel schneller wieder verlor. Auf unserem Fahrradparcours musste das Testgerät gegen das Fahrrad-Navi Garmin Edge 500 antreten und schnitt dabei die eine oder andere Kurve komplett, was an einem zu langen Aktualisierungsintervall liegen könnte. Davon abgesehen gab es an der Genauigkeit nichts auszusetzen.
Kameras & Multimedia
Die Hauptkamera löst 5 MP auf und kann 1.080p-Videos aufzeichnen, die Frontkamera kommt auf 2 MP und speichert Filme im 720p-Format. Eine Funktion namens Time Rewind beginnt bereits 2 Sekunden vor Betätigung des Auslösers, 31 Bilder in schneller Folge aufzunehmen und hört eine Sekunde danach damit auf, man hat dann die freie Auswahl des besten Moments. Mit Smart Remove lassen sich unerwünschte Objekte aus fertigen Fotos herausretuschieren. Auch der Selfie-Wahn wird mit einer speziellen Funktion bedient.
Features sind das eine, Bildqualität das andere. Leider überzeugt die Hauptkamera kaum, weil auch bei guten Lichtverhältnissen die überaus aggressive Rauschunterdrückung zuschlägt, den Fotos spätestens beim Hereinzoomen einen aquarellartigen Look verpasst und die meisten Details glattbügelt. Der Dynamikumfang lässt ebenfalls zu wünschen übrig, sodass man es bei kontrastreichen Szenen schnell mit ausgefressenen Lichtern zu tun bekommt. Die Schattendurchzeichnung gelingt hingegen etwas besser. Allgemein ist eine Neigung zur Überbelichtung feststellbar. Beim stark verrauschten Badezimmer-Innenraumfoto (weiße Wände, weißes Licht) hat der Weißabgleich total versagt. Für gelegentliche Schnappschüsse für das Internet und Ausdrucke bis zu maximal DIN A5 mag die Cam in Ordnung gehen, der Fotograf fasst sie nur mit spitzen Fingern an. Das gilt erst recht für die noch schwächere Webcam, die ihre Aufgabe erfüllt, mehr aber auch nicht.
Zubehör
In der Packung befindet sich neben dem Netzteil und einem Dorn für den Auswurf der SIM-Schublade kein weiteres Zubehör. Unten auf der Produktseite zum Tablet präsentiert Asus zwei Hüllen, ein Bluetooth-Headset mit NFC-Koppelung (Testgerät hat kein NFC) sowie einen auf dem Bild unten zu sehenden Micro USB Charging Stand, der auch einen USB-2.0-Anschluss in Standardgröße mitbringt. Das Tablet lässt sich übrigens auch an einem herkömmlichen 500-mA-USB-Port eines PCs oder Notebooks laden, was heutzutage nicht selbstverständlich ist.
Garantie
Asus dürfte wie üblich 24 Monate Garantie gewähren, nähere Angaben haben wir dazu nicht gefunden. Daneben gilt natürlich die gesetzliche Händlergewährleistung.
Eingabegeräte & Bedienung
In Blau und Weiß ist die vorinstallierte Standard-Tastatur gehalten. Das Layout finden wir etwas merkwürdig, erfordert aber keine Umgewöhnung. Eine Smiley-Taste fehlt leider, dafür hat Asus den zur Verfügung stehenden Platz ausgenutzt und oben eine Nummernreihe ergänzt. Darüber werden beim Schreiben Wortvorschläge eingeblendet. Wählt man einen davon aus, muss man trotzdem noch ein Leerzeichen eingeben — und zwar auch dann, wenn man die entsprechende Option im umfangreichen, vor Rechtschreibfehlern strotzenden Konfigurationsmenü aktiviert hat. Im Hochformat hatte der Tester seine liebe Mühe damit, die richtigen Tasten zu treffen, im Querformat nicht. Die automatische Drehung erfolgt mit etwa einsekündiger Verzögerung. Während die Präzision des Touchscreens sich im besten Sinne unauffällig präsentierte, folgte der Strich dem Finger beim Zeichnen mit größeren Abständen als bei vielen anderen Tablets, was unseren Eindruck einer geringen, in der täglichen Praxis nicht wirklich relevanten Trägheit dieses Eingabegerätes unterstreicht.
Full-HD war gestern. Dem etwas fragwürdigen Trend zu immer höheren Auflösungen, deren Nutzen mit bloßem Auge oft kaum noch zu erkennen ist, folgt auch das neue Asus-Tablet und präsentiert auf 7 Zoll verteilt eine Auflösung von 1.980 x 1.200 Pixeln (16:10, 324 ppi), die stets für eine gestochen scharfe Darstellung sorgt. Die maximale Helligkeit des IPS-Panels von 566 cd/m² markiert einen Spitzenwert, der nur von einigen älteren Tablets und dem Nokia Lumia 2520 übertroffen wird.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 562 cd/m²
Kontrast: 1022:1 (Schwarzwert: 0.55 cd/m²)
ΔE Color 3.37 | 0.5-29.43 Ø4.92
ΔE Greyscale 4.35 | 0.5-98 Ø5.2
Gamma: 2.46
Weil der Schwarzwert gleichwohl bei für Tablet-Verhältnisse guten 0,55 cd/m² liegt, ergibt sich ein ausgezeichneter Kontrast von 1.022:1 bei einem auch subjektiv tiefen Schwarz. Ebenfalls sehr gelungen ist die 91-prozentige Ausleuchtung. Ungewöhnlich niedrige DeltaE-Werte von 3 (ColoChecker) bis 4 (Graustufen) bescheinigen dem Asus MeMO Pad 7 eine sehr ordentliche Farbtreue. Beim Vergleich von Fotos auf dem Tablet und auf dem semiprofessionellen, profilierten Eizo-Monitor des Autors bestätigt sich die originalgetreue und ausgewogene Farbwiedergabe auch subjektiv. Alles in allem weiß der Bildschirm in jeder Hinsicht voll zu überzeugen.
Asus MeMO Pad 7 (ME572CL) PowerVR G6430, Z3560, 32 GB eMMC Flash | Asus Fonepad 7 FE375CG PowerVR G6430, Z3560, 16 GB eMMC Flash | Dell Venue 7 PowerVR G6400, Z3460, 16 GB eMMC Flash | Huawei MediaPad X1 Mali-450 MP4, Kirin 910, 16 GB eMMC Flash | Acer Iconia Tab 8 HD Graphics (Bay Trail), Z3745, 16 GB SSD | |
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Bildschirm | -16% | -24% | -3% | -29% | |
Helligkeit Bildmitte | 562 | 376 -33% | 276 -51% | 513 -9% | 330 -41% |
Brightness | 541 | 353 -35% | 266 -51% | 484 -11% | 316 -42% |
Brightness Distribution | 91 | 86 -5% | 79 -13% | 90 -1% | 91 0% |
Schwarzwert * | 0.55 | 0.61 -11% | 0.39 29% | 0.57 -4% | 0.54 2% |
Kontrast | 1022 | 616 -40% | 708 -31% | 900 -12% | 611 -40% |
Delta E Colorchecker * | 3.37 | 3.67 -9% | 4.62 -37% | 3.12 7% | 5.47 -62% |
Delta E Graustufen * | 4.35 | 3.48 20% | 5 -15% | 3.83 12% | 5.36 -23% |
Gamma | 2.46 89% | 2.3 96% | 2.18 101% | 2.24 98% | 2.14 103% |
CCT | 6992 93% | 6910 94% | 7264 89% | 6965 93% | 6342 102% |
* ... kleinere Werte sind besser
Trotz der bombigen Helligkeit des Asus MeMo Pad 7 sollte man sich im Freien so positionieren, dass sich keine hellen Flächen wie der Himmel oder die Sonne im Display spiegeln, weil man auf der sehr reflexionsfreudigen Oberfläche sonst nichts mehr erkennt. Kann der Bildschirm im Schatten gehalten werden, reicht die Leuchtkraft auch an hellen Tagen für eine ungetrübte Bedienung aus.
Als über jeden Zweifel erhaben präsentiert sich die Blickwinkelstabilität des MeMO Pads. Auch aus kleinsten Winkeln bleiben die Farben erhalten, und selbst die dann unvermeidlichen Helligkeitseinbußen hielten sich in engen Grenzen. IPS at it's best.
Angetrieben wird das Tablet von einem Intel Atom Z3560 SoC mit vier Silvermont-Kernen, die im Burst bis zu 1,83 GHz erreichen. Gegenüber den Saltwell-Vorgängern konnte die Pro-Mhz-Leistung bei gleichzeitigem Wegfall des Hyperthreading-Features um nicht weniger als 50 % gesteigert werden, sodass der Atom es jetzt auch mit ARM-basierten Spitzenmodellen wie dem Qualcomm Snapdragon 805 aufnehmen kann, der mit bis zu 2,7 GHz aber deutlich höher taktet. Somit gehört der Z3560 zurzeit zu den schnellsten für Tablets und Notebooks geeigneten SoCs auf dem Markt. Auf die inzwischen über ein Jahr alte integrierte Grafiklösung PowerVR G6430, die mit niedrigerem Takt auch im Apple-SoC A7 (iPhone 5S) anzutreffen ist, trifft das hingegen so nicht zu, denn neuere Top-GPUs wie Nvidias Tegra K1 und die Adreno 420 (Qualcomm Snapdragon 805) hängen die nach wie vor sehr schnelle G6430 mit deutlichem Vorsprung ab. Von den Features her ist man dank Unterstützung von OpenGL 3.x/4.x, OpenGL ES 3.0 sowie DirectX 10 zukunftssicher aufgestellt.
Wie eingangs erwähnt, konnten wir CPU- und GPU-Performance nur extrem eingeschränkt messen, weil neben dem Info-Tool CPU-Z auch fast alle üblichen Benchmarks wie Antutu v4, GFXBench 3.0, 3DMark (2013) und Geekbench 3 mit einer kryptischen Fehlermeldung (siehe Screenshot) die Installation verweigerten. Funktioniert haben neben den Browser-Benchmarks nur der PassMark sowie der Speicher-Benchmark AndroBench 3. Der Gesamtscore (PerformanceTest Mobile System) des erstgenannten attestiert dem Testgerät eine ausgezeichnete Leistung, die nur von den Nvidia Shield Tablets und dem A8 im Apple iPhone 6 um bis zu 11 % übertroffen wird. Schaut man sich die Ergebnisse des 3D-Grafik-Tests aus der selben Suite an, landet unser MeMOPad im Vergleich mit anderen Tablets, die wir in den letzten zwölf Monaten gestestet haben, im oberen Viertel und wird u. a. von der Adreno 330 (Qualcomm Snapdragon 800) auf die Plätze verwiesen.
Update vom 11.11.2014:
Nachdem wir nun alle Tests durchführen konnten, ergibt sich ein klareres Bild, das die bisher getroffenen Aussagen aber weitestgehend bestätigt. Innerhalb der Vergleichsgruppe platziert sich das Asus MemoPad stets ganz weit vorne. Auch losgelöst zeigt es eine recht hohe CPU- und GPU-Leistung.
AnTuTu v5 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus MeMO Pad 7 (ME572CL) | |
Asus Fonepad 7 FE375CG | |
Acer Iconia Tab 8 |
3DMark | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Physics (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus MeMO Pad 7 (ME572CL) | |
Asus Fonepad 7 FE375CG | |
Dell Venue 7 | |
Huawei MediaPad X1 | |
Acer Iconia Tab 8 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Graphics Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus MeMO Pad 7 (ME572CL) | |
Asus Fonepad 7 FE375CG | |
Dell Venue 7 | |
Huawei MediaPad X1 | |
Acer Iconia Tab 8 | |
1280x720 offscreen Ice Storm Unlimited Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus MeMO Pad 7 (ME572CL) | |
Asus Fonepad 7 FE375CG | |
Dell Venue 7 | |
Huawei MediaPad X1 | |
Acer Iconia Tab 8 |
Geekbench 3 | |
32 Bit Multi-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus MeMO Pad 7 (ME572CL) | |
Asus Fonepad 7 FE375CG | |
Dell Venue 7 | |
Huawei MediaPad X1 | |
32 Bit Single-Core Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus MeMO Pad 7 (ME572CL) | |
Asus Fonepad 7 FE375CG | |
Dell Venue 7 | |
Huawei MediaPad X1 |
Die sehr guten Ergebnisse der mit dem Stock-Browser durchgeführten browserbasierten Benchmarks unterstreichen unsere obigen Ausführungen zur Leistung, auch die Relationen zu den Vergleichs-Tablets überraschen nicht. In der Praxis hat das Surfen mit dem MeMO Pad 7 viel Spaß gemacht.
Mozilla Kraken 1.1 - Total (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus MeMO Pad 7 (ME572CL) | |
Asus Fonepad 7 FE375CG | |
Dell Venue 7 | |
Huawei MediaPad X1 | |
Acer Iconia Tab 8 |
Octane V2 - Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus MeMO Pad 7 (ME572CL) | |
Asus Fonepad 7 FE375CG | |
Dell Venue 7 | |
Huawei MediaPad X1 | |
Acer Iconia Tab 8 |
Peacekeeper - --- (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus MeMO Pad 7 (ME572CL) | |
Asus Fonepad 7 FE375CG | |
Dell Venue 7 | |
Huawei MediaPad X1 | |
Acer Iconia Tab 8 |
Sunspider - 1.0 Total Score (nach Ergebnis sortieren) | |
Asus MeMO Pad 7 (ME572CL) | |
Asus Fonepad 7 FE375CG | |
Dell Venue 7 | |
Huawei MediaPad X1 | |
Acer Iconia Tab 8 |
* ... kleinere Werte sind besser
Spiele
Die Spielleistung haben wir anhand des recht neuen, sehr schicken 3D-Knobelspiels The Room Two, des grafisch aufwändigen Shooters N.O.V.A. 3 und des Rennspiels Asphalt 7 getestet. The Room Two bringt auch aktuelle Tablet-GPUs ins Schwitzen, wurde vom Testgerät aber weitestgehend flüssig und spürbar geschmeidiger wiedergegeben als auf einem Xperia Tablet Z mit Snapdragon S4 Pro und Adreno-320-Grafik. Die beiden anderen Games waren keine Herausforderung für das Testgerät. Dank einwandfrei arbeitendem Lagesensor ließen die Autos in Asphalt 7 sich präzise steuern. Alles in allem rechnen wir vor Mitte nächsten Jahres nicht mit Spielen, die das SoC überfordern könnten.
Temperatur
Auch bei längeren Spielesessions mit fordernden Games erreichte das Tablet kaum Körpertemperatur. Subjektiv stellte sich ein mollig warmes, niemals störendes Gefühl ein. Unter den in den letzten zwölf Monaten getesteten Tablets ist das Asus eines der kühlsten.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.7 °C (von 20.7 bis 53.2 °C für die Klasse Tablet).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 33.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30 °C.
Lautsprecher
Mit den verbauten Speakern hat Asus seiner Kundschaft keinen Gefallen getan. Die Maximallautstärke reicht gerade noch aus, um einen mittelgroßen Raum zu beschallen. Sprache ist gut verständlich, Musik wird stark mittenbetont, teils etwas schrill und dabei fast völlig dynamik- und bassfrei wiedergegeben. Sind wie bei Metal mehrere basslastige Instrumente im Spiel, neigt der Sound zum Vermatschen, einzelne Gitarren lassen sich dann teilweise nur noch schwer unterscheiden. Wie auf dem Screenshot zu sehen ist, kann man im vorinstallierten Audioassistenten einige Presets für Musik, Spiele, Film und Sprache auswählen, sonstige Tweaks etwa für einen bassbetonteren Sound, ein Equalizer und insbesondere die Möglichkeit zur cleanen Wiedergabe fehlen. Eine böse Überraschung haben wir erlebt, nachdem wir einen guten Kopfhörer angeschlossen hatten: Der verhallte Soundbrei, mit dem wir es tun bekamen, entzieht sich jeder näheren Beschreibung und kann eigentlich nur auf Hardware-, Treiber- oder sonstige Implementierungsprobleme zurückzuführen sein. Das zieht eine massive Abwertung nach sich.
Energieaufnahme
Sowohl im Idle-Betrieb (avg) als auch unter Last (Load max) erweist sich das Asus MeMO Tab 7 als überdurchschnittlich sparsamer Zeitgenosse. Die Differenzen zu den Verbrauchswerten des vergleichbaren Fonepads 7 liegen im Rahmen der Messungenauigkeiten. Als wesentlich durstiger präsentierten sich das etwas langsamere Dell Venue 7 und auch das Huawei MediaPad X1.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 0.7 / 1.9 / 2.1 Watt |
Last |
3.8 / 5.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Im Rahmen des praxisnahen WLAN-Tests läuft ein Skript in 40-sekündigen Abständen bei deaktivierten Verbrauchern wie Bluetooth und Mobilfunk sowie auf ca. 150 cd/m² reduzierter Helligkeit repräsentativ ausgewählte Internetseiten durch. Im Vergleich mit anderen 7-Zöllern, die wir in den letzten zwölf Monaten getestet haben, platziert sich das Asus mit seinem relativ schwachen 15-Wh-Akku und 432 Minuten Laufzeit etwas unter dem Durchschnitt. Das Asus Fonepad 7 (FE375CG) schafft bei identischer Akkukapazität und dem gleichen SoC immerhin 513 Minuten, was einem Plus von 19 % entspricht. Bei hoher Auslastung, wie sie etwa beim Spielen auftreten kann, höchster Helligkeit und aktivierten Verbrauchern kommt das Testgerät auf 270 Minuten. Viel mehr geht zurzeit mit ähnlich starken Akkus nicht. Auch das etwas schwächer motorisierte Dell Venue 7 erreicht nur 22 Minuten mehr.
Und was machen wir nun mit unserer Black Box, die sich den meisten Benchmarks und auch CPU-Z verweigert? Wir gehen von einem Software-Fehler seitens Asus aus, der sich zukünftig sicher durch ein Update beseitigen lässt. Gleichwohl müssen wir bewerten, was wir vorfinden, zumal Asus nicht kommuniziert hat, dass es sich noch um ein Vorserienmodell handele. Da die meisten Apps, die für unsere Leser interessant sein dürften, keine Probleme bereitet haben, lassen wir es mit einem Abzug von 5 % auf die Gesamtnote bewenden. Dennoch haben wir Asus zwischenzeitlich um eine Stellungnahme gebeten, da der Fehler mit zwei Testgeräten aufgetreten ist.
Davon abgesehen haben wir es mit einem weitgehend gelungenen Tablet zu tun, das vor allem durch seine Top-Leistung und den tollen, überaus hellen und blickwinkelstabilen IPS-Bildschirm zu überzeugen weiß. Apps jeder Art und auch die grafisch aufwändigsten Spiele bewältigt das Asus MeMo Pad 7 auf absehbare Zeit locker. Auf der Habenseite sind daneben noch das solide, wenn auch etwas eigenwillig gestaltete Gehäuse und eine brauchbare Akkulaufzeit zu verbuchen. Weniger haben uns der (über Buchse defekte?) Sound und das GPS-Modul überzeugt, das für den Alltag aber trotzdem ausreichen sollte. Schade ist auch, dass Asus dem Käufer so viele nicht deinstallierbare Apps aufzwingt, von denen nur ein Teil einen echten Mehrwert mitbringt.
Update vom 11.11.2014
Die im ursprünglichen Test angesprochenen Probleme mit zahlreichen Apps sind mit der neuen Geräte-Software Geschichte. Asus liefert also doch ein rundes und attraktives Gesamtpaket ab.